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Pyrazinamid Lederle

Document: 04.06.2008   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender

Pyrazinamid „Lederle“, 500 mg, Tabletten

Wirkstoff: Pyrazinamid



Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

Was ist Pyrazinamid „Lederle“ und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Pyrazinamid „Lederle“ beachten?

Wie ist Pyrazinamid „Lederle“ einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Pyrazinamid „Lederle“ aufzubewahren?

Weitere Informationen

1. Was ist Pyrazinamid „Lederle“ und wofür wird es angewendet?

Pyrazinamid „Lederle“ ist ein Tuberkulosemittel.

Anwendungsgebiete:

- pulmonale und extrapulmonale Tuberkulose

2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Pyrazinamid „Lederle“ beachten?

Pyrazinamid „Lederle“ darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Pyrazinamid oder einen der sonstigen Bestandteile von Pyrazinamid „Lederle“ sind.


bei Patienten mit akuten Lebererkrankungen (akute Hepatitis) oder binnen 6 Monate nach Ablauf einer derartigen Erkrankung.


bei Patienten mit Nierenfunktionstörungen und Gicht.


Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Pyrazinamid „Lederle“ ist erforderlich

Vor Beginn der Behandlung sollten die Leber- und Nierenfunktionen überprüft werden.


Ein erhöhtes Risiko für Patienten besteht bei Alkoholmissbrauch.

Sonnenbaden im Freien oder in Solarien sollte während der Behandlung mit Pyrazinamid „Lederle“ vermieden werden. Es kann unter Sonnenbestrahlung zu phototoxischen Reaktionen der belichteten Hautreale kommen (siehe Nebenwirkungen).

In Kombination mit folgenden Medikamenten kann es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen:

Acetylsalicylsäure, Ascorbinsäure, jodhaltige Kontrastmittel; Gichtmittel, welche die Ausscheidung von Harnsäure beeinflussen, wie z.B. Probenecid (Harnsäureausscheidung vermindert, Ausscheidung von Probenecid verzögert), blutzuckersenkende Mittel (Blutzuckersenkung beschleunigt). Daher müssen Patienten, die mit blutzuckersenkenden Mitteln bzw. solche, die mit Gichtmitteln behandelt werden, häufiger (engmaschiger) überwacht werden.


Weiterhin kann Pyrazinamid „Lederle“ die Bestimmung des Bilirubins, der Harnsäurekonzentration, der Prothrombinzeit, der Serum-GOT- bzw. der Serum-GTP-Aktivitäten und auch des Thyroxin-Spiegels beeinflussen.



Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Schwangerschaft und Stillzeit

Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Obwohl bei Verabreichung von Pyrazinamid „Lederle“ während der ersten 3 Monate einer Schwangerschaft keine teratogenen Schäden beobachtet wurden, sollte Pyrazinamid „Lederle“ während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Pyrazinamid „Lederle“ kann auch bei bestimmungsgemäßen Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit der aktiven Teilnahme im Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.


3. Wie ist Pyrazinamid „Lederle“ einzunehmen?

Nehmen Sie Pyrazinamid „Lederle“ immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Standard-Dosierung bei täglicher Einnahme:

a) Für Kinder über 10 Jahre und Erwachsene: 30 – 35 – 40 mg/kg Körpergewicht

Bei Patienten unter 50 kg Körpergewicht: 1,5 g Pyrazinamid (3 Tabletten)

50 – 75 kg Körpergewicht: 2,0 g Pyrazinamid (4 Tabletten)

über 75 kg Körpergewicht: 2,5 g Pyrazinamid (5 Tabletten)


b) Für Kinder von 3 – 10 Jahren (nur bei strenger Indikationsstellung):

30 – 35 mg/kg Körpergewicht entsprechend einer Tagesdosis von 0,5 – 0,8 – 1,0 g

Pyrazinamid (1 – 2 Tabletten).


c) Für Kinder unter 3 Jahren:

Anwendung nur bei vitaler Indikation.



Intermittierende Verabreichung bei Erwachsenen:

Bei Patienten unter 50 kg Körpergewicht: 3,0 g Pyrazinamid (6 Tabletten), bei Patienten über 50 kg Körpergewicht: 4,0 g Pyrazinamid (8 Tabletten) bei jeweils 2-mal wöchentlicher Einnahme.

Die Dosierung 2-mal pro Woche entspricht ca. 50 – 70 mg/kg Körpergewicht.


Die Tagesdosis soll als Einzelgabe verabfolgt und grundsätzlich nicht verteilt werden.


Pyrazinamid „Lederle“ Tabletten sollen nach einer Mahlzeit eingenommen werden.


Pyrazinamid „Lederle“ wird üblicherweise während der Initialphase der Behandlung (2 – 3 Monate) eingenommen.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Pyrazinamid „Lederle“ zu stark oder zu schwach ist.



Wenn Sie eine größere Menge Pyrazinamid „Lederle“ eingenommen haben als Sie sollten

Wenn Sie versehentlich eine zu große Tablettenmenge eingenommen haben, können Nebenwirkungen in verstärkter Form auftreten. Daher sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Nach zu hoher Pyrazinamid-Dosierung sollten die Leberwerte engmaschig kontrolliert werden.


Wenn Sie die Einnahme von Pyrazinamid „Lederle“ vergessen haben

Bei intermittierender Verabreichung sollten Sie eine vergessene Tablette umgehend nachträglich einnehmen. Bei täglicher Einnahme sollten Sie vergessene Tabletten nicht nachträglich einnehmen, sondern beim nächsten Einnahmezeitpunkt mit der verordneten Dosierung fortfahren.


Wenn Sie die Einnahme von Pyrazinamid „Lederle“ abbrechen:

Bitte ändern Sie nie die von Ihrem Arzt angeordneten Therapie- und Dosierungsrichtlinien, auch wenn sich während der Behandlung Ihr Zustand subjektiv gebessert hat und Sie sich gesund fühlen. Die Behandlung der Tuberkulose kann mehrere Monate (bis zu 2 Jahren) dauern. Entscheidend für den Heilungserfolg ist Ihre Mithilfe. Sie gefährden nicht nur den Heilungserfolg, sondern auch Ihre Umwelt. Bitte denken Sie immer daran.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Pyrazinamid „Lederle“ Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Mögliche Nebenwirkungen:


Erkrankungen des Immunsystems:

Allergische Reaktionen – meist milder Natur – können auftreten.

Bei empfindlichen Patienten kann es zu Photosensibilisierung kommen, so dass die Gefahr eines Sonnenbrandes erhöht ist. Deshalb sollte die Haut während der Pyrazinamid-Behandlung nicht einer starken Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden.


Erkankungen des Gastrointestinaltrakts:

Sehr selten sind Appetitlosigkeit, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Sodbrennen und Krämpfe im Unterbauch.


Leber- und Gallenerkrankungen:

Leberfunktionsstörungen (Anstieg der Transaminasen-Werte), Leberschäden.




Erkrankungen der Nieren und Harnwege:


Störung des Purinstoffwechsels mit Harnsäureretention (Verminderung der Harnsäureausscheidung) und Hyperurikämie (Erhöhung des Harnsäure-Wertes im Blut), sowie daraus sich ergebende Arthralgien (Gelenkbeschwerden).


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Sehr selten werden Störungen des blutbildenden Systems, sideroblastische Anämien (Blutarmut infolge von Eisenverwertungsstörungen), Thrombocytopenie (Blutplättchemangel) oder Porphyrie (Überproduktion, Anhäufung des Blutfarbstoffs) beobachtet. Als Folge von Leberparenchymschäden besteht die Möglichkeit einer Verlängerung der Blutgerinnungszeit.


Erkrankungen des Nervensystems:

Gelegentlich Kopfschmerzen, Schwindel, Erregbarkeit, Schlaflosigkeit.


Endokrine Erkrankungen:

In Einzelfällen Beeinträchtigung der Nebennierenrindenfunktion und der Pankreasfunktion. Bei Dosierungen, die meist höher liegen als die empfohlenen, kann es zu Schwierigkeiten bei der Insulineinstellung von Diabetikern kommen.


Sonstige Nebenwirkungen:

In Einzelfällen Photophobie (Lichtscheu) und Pellagra (durch Mangel an Niacin und B-Vitamin hervorgerufene Erkrankung).


Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

5. Wie ist Pyrazinamid „Lederle“ aufzubewahren?

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Rand der Durchdrückpackung und der Faltschachtel nach "Verwendbar bis" angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Aufbewahrungsbedingungen

Vor Feuchtigkeit schützen.


6. Weitere Informationen

Was Pyrazinamid „Lederle“ enthält:

Der Wirkstoff ist: Pyrazinamid

1 Tablette enthält 500 mg Pyrazinamid.

Die sonstigen Bestandteile sind: Maisstärke, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Stearinsäure.


Wie Pyrazinamid „Lederle“ aussieht und Inhalt der Packung:

Pyrazinamid „Lederle“ Tabletten sind weiß und haben eine runde beidseitig gewölbte Form. Sie sind auf einer Seite mit einer Bruchkerbe versehen.

Originalpackungen enthalten 20 (N 1), 50 (N 2) oder 100 (N 3) Tabletten.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

RIEMSER Arzneimittel AG

An der Wiek 7

17493 Greifswald – Insel Riems

Fon +49 (0) 38351/ 76 0

Fax +49 (0) 38351/ 308

E-mail: info@riemser.de

Internet: www.riemsergroup.com

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im April 2008.


palde-pyrazinamidlederle-gi-2008-04-25.rtf Stand: April 2008 Seite 8 von 8