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Ranitidin 150 Akut - 1a Pharma

Document: 07.12.2007   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma


Wirkstoff: Ranitidinhydrochlorid

Ranitidin 150 mg pro Filmtablette



2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig



3. Zusammensetzung des Arzneimittels


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe


Histamin-H2-Rezeptor-Antagonist

Magen-Darm-Mittel




3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil


1 Filmtablette enthält:

Ranitidinhydrochlorid 168 mg,

entsprechend Ranitidin 150 mg


3.3 Sonstige Bestandteile


Calciumhydrogenphosphat 2 H2O

mikrokristalline Cellulose

Lactose-Monohydrat

Macrogol 4000

Magnesiumstearat

Maisstärke

Methylhydroxypropylcellulose

Natriumcarboxymethylstärke (Typ A)

hochdisperses Siliciumdioxid

Farbstoffe Eisen(III)-hydroxid-oxid E 172

Titandioxid E 171



4. Anwendungsgebiete


Zur Behandlung von Erkrankungen im oberen Magen-Darm-Bereich, bei denen die Magensäure vermindert werden soll:

- Zwölffingerdarmgeschwüre (Duodenalulcera)

- Gutartige Magengeschwüre (Magenulcera)

- Langzeitbehandlung von Zwölffingerdarm- und Magengeschwüren, um deren Wiederauftreten zu verhindern. Die Langzeitbehandlung ist angezeigt bei Patienten, aus deren Krankengeschichte bekannt ist, dass sie zu Rückfällen neigen.

- Entzündungen der Speiseröhre infolge von Rückfluss des Magensaftes (Reflux-ösophagitis).

- Zollinger-Ellison-Syndrom


Einmalige Gabe während der Geburt zur Verhütung von Komplikationen, die durch in die Lunge gelangte Magensäure verursacht werden (Säureaspiration).


Fortsetzung der mit Ranitidin in Injektionsform eingeleiteten vorbeugenden Behandlung (Prophylaxe) stressbedingter Schleimhautschädigungen im oberen Magen-Darm-Bereich.

Fortsetzung der mit Ranitidin in Injektionsform eingeleiteten vorbeugenden Behandlung (Prophylaxe) wiederkehrender Blutungen und der unterstützenden Maßnahmen bei Blutungen (aus Erosionen oder Ulzerationen) im Magen und Zwölffingerdarm.


Besondere Hinweise

Bei geringfügigen Magen-Darm-Beschwerden, z. B. nervösem Magen, ist Ranitidin nicht angezeigt. Besonders vor der Behandlung von Magengeschwüren sollte durch geeignete Maßnahmen eine eventuelle Bösartigkeit ausgeschlossen werden.



5. Gegenanzeigen


Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma dürfen nicht angewendet werden bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ranitidin oder einen der sonstigen Bestandteile.


Strengste Indikationsstellung besteht auch bei Kindern ab 10 Jahren und Jugendlichen bis zu 14 Jahren. Jüngere Kinder sollten von der Behandlung ausgeschlossen werden, solange keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen (siehe Dosierunganleitung).


Vereinzelte Berichte deuten auf einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten akuter Porphyrie und der Einnahme von Ranitidin hin. Patienten mit einer akuten Porphyrie in der Anamnese sollten daher nicht mit Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma behandelt werden.


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren (siehe Dosierungsanleitung).


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit

Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma dürfen nur bei strenger Indikationsstellung während der Schwangerschaft verabreicht werden, da bisher nur geringe Erfahrungen beim Menschen, darunter keine für die ersten drei Monate der Schwangerschaft, vorliegen. Tierversuche haben keine Hinweise auf Fruchtschädigung ergeben.


Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Da über die Auswirkung der Ranitidinaufnahme durch den Säugling nichts bekannt ist und die Möglichkeit einer Störung der Magensäuresekretion nicht auszuschließen ist, sollte das Stillen während der Behandlung vermieden werden.




6. Nebenwirkungen


Gelegentlich kam es unter der Behandlung mit Ranitidin akut HEXAL 150 Filmtabletten zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel, Hautauschlag, in seltenen Fällen Erythema multiforme, Juckreiz, Diarrhö, Obstipation oder Übelkeit. Meistens besserten sich die Beschwerden unter fortgesetzter Behandlung. Über seltene Fälle von Arthralgien oder Myalgien wurde berichtet. In extrem seltenen Fällen trat vermehrter Haarausfall (Alopezie) unter der Behandlung mit Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma ein.

Es sind vorübergehende Veränderungen der Leberwerte aufgetreten, die sich unter fortgesetzter Behandlung oder nach Beendigung der Therapie zurückbildeten. Selten kam es unter der Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma-Behandlung zu einer Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht. Meistens bildeten sich die Veränderungen nach Therapieabbruch zurück.


Selten sind Erhöhungen der Plasmakreatininwerte aufgetreten. Diese waren meist gering und normalisierten sich in der Regel unter fortgesetzter Behandlung mit Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma.


Es kam sehr selten zu Arrhythmien wie Tachykardie, Bradykardie und AV-Block.


Vereinzelt traten während der Therapie mit Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma zentralnervöse Störungen auf wie schwere Kopfschmerzen, Verwirrtheits- und Unruhezustände sowie Halluzinationen. Es wurde über einzelne Fälle von Depressionen unter Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma-Therapie berichtet. Zentralnervöse Störungen traten überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten auf und bildeten sich nach Absetzen der Behandlung mit Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma zurück. Ebenso war vereinzelt aufgetretenes unscharfes Sehen (möglicherweise aufgrund veränderter Akkomodation) reversibel.


Vereinzelt sind Fälle von Gynäkomastie sowie Störungen im Sexualverhalten (Libidoverlust und Potenzstörungen) unter der Behandlung mit Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma aufgetreten. Der kausale Zusammenhang zwischen der Anwendung von Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma und diesen Störungen ließ sich bisher nicht nachweisen.


Unter der Behandlung mit Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma traten vereinzelt Veränderungen des Blutbildes auf (Leukozytopenie und/oder Thrombozytopenie). Diese Veränderungen waren gewöhnlich reversibel. Über einzelne Fälle von Agranulozytose oder Panzytopenie, manchmal mit Knochenmarkshypoplasie oder -aplasie, wurde berichtet.


In einzelnen Fällen traten unter der Behandlung mit Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma akute Überempfindlichkeitsreaktionen auf (z. B. Eosinophilie, Urticaria, Fieber, Blutdruckabfall, angioneurotisches Ödem, Laryngospasmus, Bronchospasmus, Brustschmerzen, akute Pankreatitis, anaphylaktischer Schock).



7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


Bei höherer Dosierung von Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma kann es zu einer Abnahme der Ausscheidung (tubuläre Sekretionshemmung) von Procainamid und N-Acetylprocainamid kommen.




Hinweise

Die Resorption von Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma kann durch Antazida oder Sucralfat vermindert werden. Deshalb sollten Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma ca. 2 Stunden vor diesen Arzneimitteln eingenommen werden.


In klinischen Studien wurde eine Beeinträchtigung des Abbaus von Theophyllin und/oder eine Erhöhung der Theophyllinplasmaspiegel durch Ranitidin nicht nachgewiesen. Es liegen jedoch einzelne Berichte über Patienten vor, bei denen unter der gemeinsamen Therapie mit Ranitidin und Theophyllin Erhöhungen der Theophyllinspiegel und Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet wurden. Daher sollten unter gleichzeitiger Therapie mit Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma die Theophyllinspiegel kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung des Theophyllins vorgenommen werden.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, deren Resorption pH-abhängig ist, wie z. B. Ketoconazol, sollte die veränderte Resorption dieser Substanzen beachtet werden.


Unter der Einnahme von Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma kann die Alkoholwirkung erhöht werden.



8. Warnhinweise


Keine



9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt



10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Für Erwachsene mit normaler Nierenfunktion gelten folgende Richtlinien:

Bei Duodenal- und benignen Magenulcera werden 2 Filmtabletten Ranitidin akut HEXAL 150 mg (entsprechend 300 mg Ranitidin) nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen oderjeweils 1 Filmtablette Ranitidin akut HEXAL 150 mg (entsprechend 150 mg Ranitidin) morgens und abends eingenommen. Meistens heilen die Ulcera unter dieser Behandlung innerhalb von 4 Wochen ab. Wenn bei einzelnen Patienten das Ulcus nach 4 Wochen Behandlung noch nicht vollständig abgeheilt ist, sollte die Behandlung für weitere 4 Wochen mit der gleichen Dosierung fortgesetzt werden.


Patienten, die auf diese Kurzzeitbehandlung angesprochen haben, und besonders diejenigen, aus deren Anamnese bekannt ist, dass sie zu Rezidiven neigen, können zur Rezidivprophylaxe die Behandlung erforderlichenfalls bis zu 12 Monate mit täglich 1 Filmtablette Ranitidin akut HEXAL 150 mg vor dem Schlafengehen fortsetzen. Die Patienten sollten in regelmäßigen Zeitabständen endoskopisch untersucht werden.


Bei Refluxösophagitis werden 2 Filmtabletten Ranitidin akut HEXAL 150 mg nach dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen oderjeweils 1 Filmtablette Ranitidin akut HEXAL 150 mg morgens und abends bis zu einer Dauer von 8 Wochen, im Bedarfsfall auch 12 Wochen eingenommen.


Bei Patienten mit sehr starker Magensäuresekretion, wie z. B. beim Zollinger-Ellison-Syndrom, wird die Behandlung mit 3mal täglich 1 Filmtablette Ranitidin akut HEXAL 150 mg (entsprechend 450 mg Ranitidin/Tag) eingeleitet. Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 4-6 Filmtabletten Ranitidin akut HEXAL 150 mg (entsprechend 600-900 mg Ranitidin) gesteigert werden.


Der Patient kann auf höhere Dosen eingestellt werden, sollte dies nach Bestimmung der Magensäuresekretion erforderlich sein (bis zu 6 g Ranitidin/Tag sind verabreicht worden).


Zur Verhütung der Säureaspiration während der Geburt wird die einmalige Gabe von
1 Filmtablette Ranitidin akut HEXAL 150 mg empfohlen.

Die mit Ranitidin in Injektionsform eingeleitete Prophylaxe stressbedingter Schleimhautläsionen im oberen Magen-Darm-Bereich sollte, sobald die orale Nahrungsaufnahme wieder möglich ist, für die weitere Dauer der Gefährdung mit 2-mal täglich 1 Filmtablette Ranitidin akut HEXAL 150 mg fortgesetzt werden.


Die Prophylaxe von Rezidivblutungen und die unterstützenden Maßnahmen bei Blutungen aus Erosionen oder Ulzerationen im Magen und Duodenum sollten nach der eingeleiteten Behandlung mit Ranitidin in Injektionsform, sobald die orale Nahrungsaufnahme wieder möglich ist, für die weitere Dauer der Gefährdung mit 2-mal täglich 1 Filmtablette Ranitidin akut HEXAL 150 mg fortgesetzt werden.


Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.


Dosierung bei Kindern ab 10 Jahren

Im allgemeinen ist eine Behandlung mit Ranitidin akut HEXAL 150 mg bei dieser Patientengruppe nicht angebracht. Die Anwendung ist auf strengste Indikationsstellung und auf Kurzzeitbehandlung zu beschränken.


Die Tagesdosis beträgt 2-mal täglich 2 mg/kg KG, maximal 300 mg Ranitidin pro Tag, verteilt auf 2 Einzeldosen.


Dosierungsanleitung für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Entsprechend der Kreatinin-Clearance (ml/ min) bzw. den Serumkreatininwerten
(mg/ 100 ml) wird folgende Dosierung empfohlen:


Kreatinin-Clearance - Serumkreatinin (ca.)* Tagesdosis

(ml/min) (mg/100 ml) (oral)


bis 30 über 2,6 150 mg Ranitidin

über 30 unter 2,6 300 mg Ranitidin


* Die Serumkreatininwerte sind Richtwerte, die nicht für alle Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion genau den gleichen Grad der Einschränkung angeben. Dieses gilt insbesondere für ältere Patienten, bei denen die Nierenfunktion aufgrund der Serumkreatininkonzentration überschätzt wird.


Folgende Formel kann zur Abschätzung der Kreatinin-Clearance aus dem gemessenen Serumkreatinin (mg/100 ml), dem Lebensalter (in Jahren) und dem Körpergewicht (in kg) verwendet werden. Für Frauen wird das Ergebnis mit dem Faktor 0,85 multipliziert.


Kreatinin-Clearance (ml/min) = (140-Alter) x Körpergewicht

72 x Serumkreatinin

Ranitidin ist dialysierbar. Durch Hämodialyse wird der Ranitidinspiegel im Blut vermindert. Dialysepatienten sollten deshalb die oben angegebene Ranitidindosis nach Abschluss der Dialyse erhalten.



11. Art und Dauer der Anwendung


Ranitidin 150 akut - 1 A Pharma werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen.


Weitere Angaben siehe Abschnitt 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben.



12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


6300 mg Ranitidin oral (entsprechend 42 Filmtabletten zu 150 mg Ranitidin) wurden täglich über mehrere Monate eingenommen und ohne Nebenwirkungen vertragen.


Sollte Ranitidin überdosiert worden sein und es dadurch zu Vergiftungserscheinungen kommen, empfiehlt sich zunächst eine Magenspülung, um noch nicht resorbierten Wirkstoff zu entfernen. Falls erforderlich, kann der Patient zur Entfernung von resorbiertem Wirkstoff aus dem Blut an die künstliche Niere (Hämodialyse) angeschlossen werden.



13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bio-verfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Ranitidin ist ein kompetitiver H2-Rezeptor-Antagonist. Er hemmt die basale und die z. B. durch Histamin, Pentagastrin und Nahrungsmittel stimulierte Magensäuresekretion. Unter der Wirkung von Ranitidin werden sowohl der Säureanteil als auch in geringerem Maße der Pepsinanteil und das Magensaftvolumen verringert.


In zwei Studien mit therapeutischer Dosierung von zweimal täglich 150 mg senkte Ranitidin die Magensäuresekretion über 24 Stunden im Mittel um 63 % bzw. 69 %, wobei die nächtliche Säuresekretionsreduktion bei 73 % bzw. 90 % lag. In der Dosierung zur Rezidivprophylaxe (150 mg zur Nacht) führte Ranitidin in zwei Studien zu einer Senkung der Magensäuresekretion von im Mittel 42 % bzw. 69 % innerhalb von 24 Stunden.


In therapeutischer Dosierung von 300 mg Ranitidin zur Nacht wurde innerhalb von 24 Stunden die Magensäuresekretion im Mittel um 50-60 % gesenkt, wobei die nächtliche Säuresekretion um fast 90 % reduziert wurde.


13.2 Toxikologische Eigenschaften


a ) Akute Toxizität

Ranitidin weist im akuten Toxizitätstest eine große therapeutische Breite auf. Die LD50bei der Maus und bei der Ratte beträgt nach intravenöser Verabreichung 75-80 mg/kg KG und nach oraler Verabreichung mehr als 1000 mg/kg KG.



b) Chronische Toxizität/subchronische Toxizität

Parenterale Verabreichung

Anzeichen für spezifische lokale Reizungen, die auf Ranitidin zurückzuführen waren, konnten nicht gefunden werden. Alle behandelten Mäuse, Ratten, Kaninchen und Hunde blieben klinisch gesund. Ratten erhielten über 5 Tage 13 oder 20 mg Ranitidin pro kg KG/Tag, Kaninchen ebenfalls über 5 Tage 11,5 mg/kg KG/Tag i.v., s.c. oder i.m. Während einer anderen Versuchsanordnung erhielten Ratten bzw. Hunde 2,5 oder 5 mg/kg KG/Tag i.v. über 15 bzw. 28 Tage. Bei Hunden trat vereinzelt weicher Faeces auf, sonst wurden keine auf Ranitidin zurückzuführenden Veränderungen beobachtet.


Orale Verabreichung

Hunde, die 6 Wochen mit 50 oder 100 mg/kg KG/Tag behandelt wurden, setzten gelegentlich weichen Faeces ab. In einer 54 Wochen dauernden Studie erhielten Hunde 25, 75 oder 225-450 mg/kg KG/Tag. Es wurde gelegentlich die Produktion von weichen Faeces sowie Speichelfluss und Erbrechen beobachtet. Diese Symptome waren dosisabhängig. Bei Applikation von 450 mg/kg KG/ Tag traten gelegentlich höhere Atemfrequenz und Muskeltremor auf. Ein Hund starb mit deutlichen Anzeichen von Muskelinkoordination. In einer 78 Wochen dauernden Studie an Ratten wurden 2000 mg/kg KG/Tag gut vertragen, allerdings war bei diesen Tieren die Gewichtszunahme geringer als bei den Kontrollgruppen.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen ergaben keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potential von Ranitidin.


Untersuchungen an Mäusen und Ratten, die während ihrer gesamten Lebenszeit mit Ranitidindosen bis zu 2000 mg/kg KG/Tag behandelt wurden, ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Ranitidin. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Magenschleimhaut gerichtet.


d) Reproduktionstoxizität

Embryo- und Fetotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf teratogene und andere toxische Wirkungen auf die Nachkommen ergeben. Bei Ratten wurden weder in der Elterngeneration noch bei den Nachkommen Fertilitätsstörungen durch Ranitidin beobachtet.


13.3 Pharmakokinetik


Ranitidin wird nach oraler Gabe schnell resorbiert und erreicht im Mittel innerhalb von
1,25-3 Stunden seine maximale Konzentration im Blut. Die Bioverfügbarkeit von Ranitidin in Tablettenform beträgt im Mittel ca. 50 %, jedoch ist die interindividuelle Variabilität der Bioverfügbarkeit groß und wurde in einer Studie mit 28-76 % angegeben.


Nach oraler Einnahme von 150 mg Ranitidin in Tablettenform wurden maximale Plasmaspiegel um 400 ng/ ml erreicht, wobei die interindividuelle Variabilität groß war. Nach 12 Stunden lagen die Plasmaspiegel noch durchschnittlich bei ca. 40 ng/ml. Nach Gabe von 300 mg Ranitidin wurden maximale Plasmaspiegel von ca. 700-800 ng/ml erreicht. Die erforderliche Plasmakonzentration für eine 50%ige Säuresekretionshemmung lag beim Erwachsenen in verschiedenen Untersuchungen im Mittel bei ca. 73-165 ng/ml.


Die Plasma-Protein-Bindung beträgt ca. 15 %. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt beim Erwachsenen 1,2-1,8 l/kg und 2,5 l/kg bei Kindern. Messungen der totalen Clearance ergaben beim Erwachsenen Werte von durchschnittlich 570-710 ml/min. Bei Kindern und Jugendlichen wurde eine totale Clearance von knapp 800 ml/min/1,73 m2, jedoch mit großer Streubreite, gemessen.


Ranitidin wird in der Leber zu Rani-tidin-N-Oxid, N-Desmethylranitidin, Ranitidin-S-Oxid und dem Furansäureanalogon verstoffwechselt. Nach oraler Einnahme wird Ranitidin innerhalb von 24 Stunden zu ca. 30 % unverändert, bis zu 6 % in Form des N-Oxids und in geringem Maße in demethylierter, in S-oxidierter Form und als Furansäureanalogon über die Niere ausgeschieden. Beim Nierengesunden erfolgt die renale Ausscheidung überwiegend durch tubuläre Sekretion mit einer renalen Clearance von ca. 490-520 ml/min. Zusätzlich wird Ranitidin über die Galle ausgeschieden.


Die Eliminationshalbwertszeit beträgt beim Nierengesunden nach oraler Aufnahme durchschnittlich 2,3-3 Stunden. Sie ist beim niereninsuffizienten Patienten auf das 2-3fache verlängert.


Ranitidin tritt nur in sehr geringer Menge in die cerebrospinale Flüssigkeit über.


Ranitidin passiert die Plazentaschranke. Sowohl nach intravenöser als auch nach oraler Ranitidingabe unter der Geburt sind beim Neugeborenen im Nabelschnurblut Ranitidinkonzentrationen gemessen worden, die den mütterlichen Serumkonzentrationen entsprachen. 12 Stunden nach der Entbindung waren die Ranitidinblutspiegel der Neugeborenen sehr niedrig.


Ranitidin geht in die Muttermilch über. Das Verhältnis zwischen Milch- und Plasmakonzentration betrug 2 Stunden nach der Einnahme im Mittel 1,9 (Bereich: 0,6-20,9).


Kinder

Sofern nicht anders angegeben, entsprechen die pharmakokinetischen Daten bei Kindern im wesentlichen den Erwachsenenwerten.



14. Sonstige Hinweise


Keine



15. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des auf der Packung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.



16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Keine



17. Darreichungsform und Packungsgrößen


Originalpackungen mit

10 (N1), 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten



18. Stand der Information


Dezember 2007



19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


1A Pharma GmbH

Keltenring 1+3

82041 Oberhaching

Telefon: 089/6138825-0

Telefax: 089/6138825-65

E-Mail: medwiss@1apharma.de

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