Rantudil
alt informationenGebrauchsinformation: Information für den Anwender
Rantudil® |
RantudilHartkapseln 30 mg
Zur Anwendung bei Erwachsenen
Wirkstoff: Acemetacin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
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Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.
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Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
1. Was ist Rantudilund wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Rantudilbeachten?
3. Wie ist Rantudilanzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Rantudilaufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. WAS IST RANTUDILUND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Rantudilist ein entzündungshemmendes und schmerzstillendes Arzneimittel (nicht-steroidales Antiphlogistikum/Analgetikum)
Anwendungsgebiete von Rantudil
Symptomatische Behandlung von Schmerz und Entzündung bei
- akuten Gelenkentzündungen (Arthritiden) (einschließlich Gichtanfall)
- chronischen Gelenkentzündungen (Arthritiden), insbesondere bei rheumatoider Arthritis (chronische Polyarthritis)
- Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) und anderen entzündlich-rheumatischen Wirbelsäulenerkrankungen
- Reizzuständen bei degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen (Arthrosen und Spondylarthrosen)
- entzündlichen weichteilrheumatischen Erkrankungen
- schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON RANTUDILBEACHTEN?
Rantudildarfnicht eingenommen werden
- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Acemetacin, Indometacin oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels;
- wenn Sie in der Vergangenheit mit Asthmaanfällen, Nasenschleimhautschwellungen oder Hautreaktionen nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern reagiert haben;
- bei ungeklärten Blutbildungs- oder Blutgerinnungsstörungen;
- bei bestehenden
oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen
Magen/Zwölffingerdarm-Geschwüren (peptischen
Ulzera) oder -Blutungen (mindestens
2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener
Geschwüre oder Blutungen);
- bei Magen-Darm-Blutung oder -Durchbruch (Perforation) in der
Vorgeschichte im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit
nicht-steroidalen
Antirheumatika/Antiphlogistika (NSAR);
- bei Hirnblutungen (zerebrovaskulären Blutungen) oder anderen aktiven Blutungen;
- bei schwerer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz);
- Schwangerschaft im letzten Drittel.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Rantudilist erforderlich:
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Rantudilnur unter bestimmten Bedingungen (d. h. in größeren Abständen oder in verminderter Dosis und unter ärztlicher Kontrolle) mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt.
Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.
Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Rantudildaher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Sicherheit im Magen-Darm-Trakt
Eine gleichzeitige Anwendung von Rantudilmit anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern, einschließlich so genannten COX-2-Hemmern (Cyclooxigenase-2-Hemmern), sollte vermieden werden.
Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, für die Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird.
Ältere Patienten:
Bei älteren Patienten treten häufiger Nebenwirkungen nach Anwendung von NSAR auf, insbesondere Blutungen und Durchbrüche im Magen- und Darmbereich, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können. Daher ist bei älteren Patienten eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.
Blutungen des Magen-Darm-Traktes, Geschwüre und Durchbrüche (Perforationen):
Blutungen des Magen-Darm-Traktes, Geschwüre und Durchbrüche, auch mit tödlichem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende Ereignisse im Magen-Darm-Trakt in der Vorgeschichte zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf.
Das Risiko für das Auftreten von Magen-Darm-Blutungen, Geschwüren und Durchbrüchen ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit einem Geschwüren in der Vorgeschichte, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Durchbruch (s. Abschnitt 2: „Rantudildarf nicht eingenommen werden“), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen.
Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig-dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das Risiko für Magen-Darm-Erkrankungen erhöhen können, benötigen, sollte eine Kombinationstherapie mit Magenscheimhaut-schützenden Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden.
Wenn Sie, insbesondere in höherem Alter, eine Vorgeschichte von Nebenwirkungen am Magen-Darm-Trakt, aufweisen, sollten Sie jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem Magen-Darm-Blutungen) insbesondere am Anfang der Therapie melden.
Vorsicht ist angeraten, wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Geschwüre oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, blutgerinnungshemmende Medikamente wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, die unter anderem zur Behandlung von depressiven Verstimmungen eingesetzt werden, oder Thrombozytenaggregationshemmer wie ASS (s. Abschnitt 2: „Bei Einnahme von Rantudilmit anderen Arzneimitteln“).
Wenn es bei Ihnen unter Rantudilzu Magen-Darm-Blutungen oder -Geschwüren kommt, ist die Behandlung abzusetzen.
NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Vorgeschichte (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (s. Abschnitt 4).
Wirkungen am Herz-Kreislauf-System
Arzneimittel wie Rantudilsind möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für Herzanfälle („Herzinfarkt“) oder Schlaganfälle verbunden. Jedwedes Risiko ist wahrscheinlicher mit hohen Dosen und länger dauernder Behandlung. Überschreiten Sie nicht die empfohlene Dosis oder Behandlungsdauer!
Wenn Sie Herzprobleme oder einen vorangegangenen Schlaganfall haben oder denken, dass Sie ein Risiko für diese Erkrankungen aufweisen könnten (z.B. wenn Sie hohen Blutdruck, Diabetes oder hohe Cholesterinwerte haben oder Raucher sind), sollten Sie Ihre Behandlung mit Ihrem Arzt oder Apotheker besprechen.
Hautreaktionen
Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen mit Rötung und Blasenbildung, einige mit tödlichem Ausgang, berichtet (exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse/Lyell-Syndrom; s. Abschnitt 4). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrzahl der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion sollte Rantudilabgesetzt und umgehend der Arzt konsultiert werden.
Sonstige Hinweise
Rantudil sollte unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden:
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bei bestimmten angeborenen Blutbildungsstörungen /z.B. akute intermittierende Porphyrie);
-
bei bestimmten Autoimmunerkrankungen (systemischer Lupus erythematodes und Mischkollagenose).
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich:
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bei vorgeschädigter Niere;
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bei schweren Leberfunktionsstörungen;
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direkt nach chirurgischen Eingriffen;
-
bei Allergien (z.B. Hautreaktionen auf andere Arzneimittel, Asthma, Heuschnupfen), chronischen Nasenschleimhautschwellungen oder chronischen, die Atemwege
verengenden Atemwegserkrankungen.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (zum Beispiel anaphylatischer Schock) werden sehr selten beobachtet. Bei ersten Anzeichen einer schweren Überempfindlichkeitsreaktion nach Einnahme von Rantudil muss die Therapie abgebrochen werden. Der Symptomatik entsprechende, medizinisch erforderliche Maßnahmen müssen durch fachkundige Personen eingeleitet werden.
Acemetacin kann vorübergehend die Blutplättchenaggregation hemmen. Patienten mit einer Gerinnungsstörung sollten daher sorgfältig überwacht werden.
Wenn Sie gleichzeitig Arzneimittel zur Senkung des Blutzuckers einnehmen, sollten vorsichtshalber Kontrollen der Blutzuckerwerte erfolgen.
Bei längerdauernder Gabe von Rantudil ist eine regelmäßige Kontrolle der Leberwerte, der Nierenfunktion sowie des Blutbildes erforderlich.
Bei Einnahme von Rantudil vor operativen Eingriffen ist der Arzt oder Zahnarzt zu befragen bzw. zu informieren.
Bei längerem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
Fragen Sie Ihren Arzt um Rat, wenn Sie trotz der Einnahme von Rantudil häufig unter Kopfschmerzen leiden!
Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.
Im Verlauf einer
Langzeitbehandlung mit Indometacin, dem Hauptstoffwechselprodukt
von Acemetacin, werden gelegentlich Veränderungen der Netzhaut des
Auges (Pigmentdegeneration der Retina) und Hornhaut
(Kornea)-Trübungen beobachtet. Verschwommensehen kann ein hierfür
kennzeichnendes Symptom sein und erfordert eine gründliche
augenärztliche
Untersuchung. Da diese Veränderungen aber auch
asymptomatisch sein können, sind bei
Patienten unter Langzeittherapie mit Acemetacin
regelmäßige augenärztliche Untersuchungen ratsam. Beim Auftreten
entsprechender Veränderungen wird ein Absetzen der Behandlung
empfohlen.
Wie andere Arzneimittel, die die Prostaglandinsynthese hemmen, kann Rantudil es Ihnen erschweren, schwanger zu werden. Sie sollten Ihren Arzt informieren, wenn Sie planen schwanger zu werden oder wenn Sie Probleme haben, schwanger zu werden.
Kinder und Jugendliche:
Die Anwendung von Rantudil bei Kindern und Jugendlichen wird nicht empfohlen, da für diese Altersklasse keine ausreichenden Daten vorliegen.
Bei Einnahme von Rantudil mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die gleichzeitige Anwendung von Rantudil und Digoxin (Mittel zur Stärkung der Herzkraft), Phenytoin (Mittel zur Behandlung von Krampfanfällen) oder Lithium (Mittel zur Behandlung geistig-seelischer Störungen) kann die Konzentration dieser Arzneimittel im Blut erhöhen. Eine Kontrolle der Serum-Lithium-Spiegel ist nötig.
Rantudil kann die Wirkung von Diuretika (entwässernde Mittel) und Antihypertonika (blutdrucksenkende Mittel) abschwächen.
Rantudil kann die Wirkung von ACE-Hemmern (Mittel zur Behandlung von Herzmuskelschwäche und zur Blutdrucksenkung) abschwächen. Bei gleichzeitiger Anwendung kann weiterhin das Risiko für das Auftreten einer Nierenfunktionsstörung erhöht sein.
Die gleichzeitige Gabe von Rantudil und kaliumsparenden Diuretika (bestimmte Entwässerungsmittel) kann zu einer Erhöhung des Kaliumspiegels im Plasma führen. Daher ist eine Kontrolle der Kaliumwerte erforderlich.
Die gleichzeitige Verabreichung von Rantudil mit anderen entzündungs- und schmerzhemmenden Mitteln aus der Gruppe der NSAR oder mit Glukokortikoiden erhöht das Risiko für Magen-Darm-Geschwüre oder Blutungen.
Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure und bestimmte Antidepressiva (selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer /SSRI) können das Risiko für Magen-Darm-Blutungen erhöhen.
Die Gabe von Rantudil innerhalb von 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat kann zu einer erhöhten Konzentration von Methotrexat und einer Zunahme seiner unerwünschten Wirkungen führen.
Das Risiko einer nierenschädigenden Wirkung durch Ciclosporin (Mittel, das zur Verhinderung von Transplantatabstoßungen, aber auch in der Rheumabehandlung eingesetzt wird) wird durch die gleichzeitige Gabe bestimmter NSAR erhöht. Dieser Effekt kann auch für eine Kombination von Ciclosporin mit Acemetacin nicht ausgeschlossen werden.
Arzneimittel, die Probenecid oder Sulfinpyrazon (Mittel zur Behandlung von Gicht) enthalten, können die Ausscheidung von Acemetacin verzögern. Dadurch kann es zu einer Anreicherung von Rantudilim Körper mit Verstärkung seiner unerwünschten Wirkungen kommen.
Die Kombination
von Rantudilund
blutgerinnungshemmenden Mitteln kann das
Blutungsrisiko erhöhen. Deshalb wird bei
gleichzeitiger Therapie eine entsprechende Kontrolle der
Blutgerinnung empfohlen.
Klinische
Untersuchungen haben Wechselwirkungen zwischen bestimmten NSAR
und
Sulfonylharnstoffen (Mittel zur Senkung des
Blutzuckers) gezeigt. Obwohl Wechselwirkungen zwischen Acemetacin,
der Wirkstoff von Rantudilund Sulfonylharnstoffen
bisher nicht beschrieben sind, wird vorsichtshalber bei
gleichzeitiger Einnahme eine Kontrolle der Blutzuckerwerte
empfohlen.
Durch Furosemid
(bestimmtes Mittel zur Entwässerung) wird die
Acemetacin-Ausscheidung
beschleunigt.
Rantudilsollte nicht gleichzeitig
mit Triamteren angewendet werden, da unter
zusätzlicher Gabe von Triamteren während einer
laufenden Therapie mit Indometacin, dem Hauptmetaboliten von
Acemetacin, die Gefahr eines akuten Nierenversagens
besteht.
Rantudilsollte auch nicht gleichzeitig mit Diflunisal eingenommen werden, da sonst mit einem deutlichen Anstieg der Blutkonzentration von Indometacin, dem Hauptmetaboliten von Acemetacin, zu rechnen ist. Magen-Darm-Blutungen mit tödlichem Verlauf wurden beschrieben.
Acemetacin kann die Ausscheidung von Penicillin-Antibiotika verzögern.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Rantudilmit anderen zentral wirksamen Arzneimitteln oder zusammen mit Alkohol eingenommen wird.
Bei Einnahme von Rantudil zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von Rantudilsollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Schwangerschaft
Wird während einer längeren Anwendung von Rantudileine Schwangerschaft festgestellt, so ist der Arzt zu benachrichtigen. Sie dürfen Acemetacinim ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Im letzten Drittel derSchwangerschaft darf Rantudilwegen eines erhöhten Risikos von Komplikationen für Mutter und Kind nicht angewendet werden.
Stillzeit
Der Wirkstoff Acemetacin und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Eine Anwendung in der Stillzeit sollte nach Möglichkeit vermieden werden.
Fertilität
Rantudilkann es Ihnen erschweren, schwanger zu werden. Sie sollten Ihren Arzt informieren, wenn Sie planen schwanger zu werden oder Probleme haben, schwanger zu werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Da bei der Anwendung von Rantudilin höherer Dosierung zentralnervöse Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schwindel auftreten können, kann im Einzelfall das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie in diesem Fall nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!
3. WIE IST RANTUDILEINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Rantudilimmer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Acemetacin wird in Abhängigkeit der Schwere der Erkrankung dosiert. Der empfohlene Dosisbereich für Erwachsene liegt zwischen 30 und 180 mg Acemetacin pro Tag, verteilt auf 1 - 3 Einzelgaben.
Die Anwendung von Rantudilbei Kindern und Jugendlichen wird nicht empfohlen, da für diese Altersklasse keine ausreichenden Erfahrungen zur Wirksamkeit und Sicherheit vorliegen.
Alter: |
Einzeldosis: (Kapseln) |
Tagesgesamtdosis (Kapseln) |
Erwachsene |
1 - 2 (entsprechend 30 - 60 mg Acemetacin) |
1 – 6 (entsprechend 30 - 180 mg Acemetacin) |
Dosierung beim akuten Gichtanfall:
Beim akuten
Gichtanfall beträgt die Dosis bis zum Abklingen der Symptome 180
mg
Acemetacin am Tag. Auf besondere Anweisung des
Arztes können auch höhere Dosen angezeigt sein. Patienten ohne
gastrointestinale Vorschäden können zu Beginn der Therapie 120
mg
Acemetacin einnehmen, dann alle 6 Stunden weitere
60 mg Acemetacin, der Dosisbereich kann bis zu maximal 300 mg
Acemetacin pro 24 Stunden betragen. Am 2. Tag der Therapie ist bei
Bedarf die gleiche Dosis einzunehmen, sonst
Dosisreduzierung.
Art der Anwendung
Hartkapseln:
Nehmen Sie Rantudil unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit und nicht auf nüchternen Magen ein. Wenn Sie einen empfindlichen Magen haben, empfiehlt es sich, Rantudil während der Mahlzeiten einzunehmen.
Dauer der Anwendung
Bei rheumatischen Erkrankungen kann die Einnahme von Rantudil über einen längeren Zeitraum erforderlich sein. Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Wenn Sie eine größere Menge Rantudileingenommen haben als Sie sollten:
Nehmen Sie Rantudil nach den Anweisungen des Arztes bzw. nach der in der Packungsbeilage angegebenen Dosierungsanleitung ein. Wenn Sie das Gefühl haben, keine ausreichende Schmerzlinderung zu spüren, dann erhöhen Sie nicht selbständig die Dosierung, sondern fragen sie Ihren Arzt.
Als Symptome einer Überdosierung können zentralnervöse Störungen, wie Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrung, Antriebsschwäche, Benommenheit und Bewusstlosigkeit, sowie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. Ferner kann es zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Schwitzen, Bluthochdruck, Ansammlung von Wasser im Körper, Verminderung der Harnausscheidung und Blut im Urin sowie zu Funktionsstörungen der Leber und der Nieren kommen.
Ein spezifisches Gegenmittel (Antidot) existiert nicht.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Rantudil benachrichtigen Sie bitte Ihren Arzt. Dieser kann entsprechend der Schwere einer Vergiftung über die gegebenenfalls erforderlichen Maßnahmen entscheiden.
Wenn Sie die Einnahme von Rantudilvergessen haben:
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Rantudil Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung der Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten |
Sehr selten: weniger als 1 von 10 000 Behandelten, oder unbekannt |
Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Mögliche Nebenwirkungen
Bei den folgenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen muss berücksichtigt werden, dass sie überwiegend dosisabhängig und von Patient zu Patient unterschiedlich sind.
Die am häufigsten
beobachteten Nebenwirkungen betreffen den
Verdauungstrakt.
Magen/Zwölffingerdarm-Geschwüre (peptische
Ulzera), -Perforationen (Durchbrüche) oder
-Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten,
insbesondere bei älteren Patienten (siehe Abschnitt 2: „Besondere
Vorsicht bei der Einnahme von Rantudilist erforderlich“).
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Verstopfung,
Verdauungsbeschwerden,
abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Bluterbrechen,
ulcerative Stomatitis (geschwürige Entzündung der Mundschleimhaut),
Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (siehe Abschnitt 2:
„Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Rantudil ist erforderlich“) sind
nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde
Magenschleimhautentzündung
beobachtet. Insbesondere das Risiko für das
Auftreten von Magen-Darm-Blutungen ist abhängig vom Dosisbereich
und der Anwendungsdauer.
Ödeme
(Wassereinlagerungen im Gewebe), Bluthochdruck und Herzinsuffizienz
wurden im
Zusammenhang mit NSAR-Behandlung
berichtet.
Arzneimittel wie Rantudilsind möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für Herzanfälle („Herzinfarkt“) oder Schlaganfälle verbunden.
Herzerkrankungen
Sehr selten: Herzklopfen, pektangiöse Beschwerden (Schmerzen und Beklemmungen in der Brust), Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten:
hämolytischen Anämie (Blutarmut durch
beschleunigten Abbau von roten Blutkörperchen), Störungen der
Blutbildung (Anämie, Leukopenie, Agranulozytose,
Thrombozytopenie).
Erste Anzeichen
können sein: Fieber, Halsschmerzen, oberflächliche Wunden im
Mund,
grippeartige Beschwerden, starke
Abgeschlagenheit, Nasenbluten und Hautblutungen.
In diesen Fällen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und der Arzt aufzusuchen. Jegliche Selbstbehandlung mit schmerz- oder fiebersenkenden Arzneimitteln sollte unterbleiben.
Bei der Langzeittherapie sollte das Blutbild regelmäßig kontrolliert werden.
Eine Beeinflussung der Blutgerinnung mit vermehrter Blutungsneigung ist möglich.
Erkrankung des Nervensystems
Häufig:Zentralnervöse Störungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel.
Sehr selten:Sensibilitätsstörungen, Muskelschwäche, vermehrtes Schwitzen, Störungen der Geschmacksempfindung, Gedächtnisstörungen, Schlaflosigkeit, Krämpfe.
Eine Verstärkung der Symptome bei Epilepsie, Morbus Parkinson ist unter Gabe von Rantudil möglich.
Augenerkrankungen
Gelegentlich:Doppelbilder; für
Indometacin, den Hauptmetaboliten von Acemetacin, wurden
Veränderungen der Netzhaut des Auges (Pigmentdegeneration der
Retina) und Hornhaut
(Kornea)-Trübungen im Verlauf einer
Langzeitbehandlung berichtet. Verschwommensehen kann ein hierfür
kennzeichnendes Symptom sein (s. Abschnitt 2: „Besondere Vorsicht
bei der Einnahe von Rantudil
ist erforderlich“).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr selten: Ohrgeräusche (Tinnitus) und vorübergehende Hörstörungen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr
häufig:Magen-Darm-Beschwerden wie
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Geringfügige
Magen-Darm-Blutverluste, die in Ausnahmefällen
eine Blutarmut verursachen können.
Häufig:Verdauungsstörungen, Blähungen, Bauchkrämpfen, Appetitlosigkeit sowie Magen- oder Darmgeschwüre (unter Umständen mit Blutung und Durchbruch).
Gelegentlich:blutiges Erbrechen, Blut im Stuhl oder blutiger Durchfall.
Sehr selten: Mundschleimhautentzündung, Zungenentzündung, Ösophagusläsionen (Schäden der Speiseröhre), Beschwerden im Unterbauch (z. B. unspezifisch blutende Dickdarmentzündungen), Verstärkung eines Morbus Crohn oder einer Colistis ulcerosa (mit Geschwüren einhergehende Darmentzündung), Verstopfung, Darmverengung, Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
Sollten stärkere
Schmerzen im Oberbauch, Bluterbrechen, Blut im Stuhl und/oder eine
Schwarzfärbung des Stuhls auftreten, so müssen Sie
Rantudil absetzen und
den Arzt sofort
informieren.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich:
Auftreten von Wasseransammlungen im Körper (Ödeme
wie z.B. periphere
Ödeme), besonders bei Patienten mit hohem
Blutdruck oder eingeschränkter Nierenfunktion.
Sehr selten:
akute Nierenfunktionsstörungen
(Niereninsuffizienz), Eiweiß im Harn (Proteinurie), Blut im Harn
(Hämaturie) oder Nierenschädigungen (interstitielle Nephritis,
nephrotisches
Syndrom, Papillennekrose), Schwierigkeiten beim
Harnlassen.
Verminderung der Harnausscheidung, Ödeme und allgemeines Unwohlsein können Ausdruck einer Nierenerkrankung bis hin zum Nierenversagen sein.
Sollten die genannten Symptome auftreten oder sich verschlimmern, so müssen Sie Rantudil absetzen und sofort Kontakt mit Ihrem Arzt aufnehmen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich:Haarausfall.
Sehr selten:
nicht ansteckende juckende Hautentzündungen
(Ekzeme), entzündliche Veränderungen der Schleimhäute (Erytheme),
Lichtüberempfindlichkeit, klein- und großflächige Hautblutungen
(auch allergisch bedingt), exfloiative Dermatitis und Hautauschlag
mit Rötung und
Blasenbildung auch in schweren Verlaufsformen
(z.B. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische
epidermale Nekrolyse/Lyell-Syndrom).
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Sehr selten:
Erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie),
Zuckerausscheidung im Harn
(Glukosurie).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von NSAR, zu diesen gehört auch Rantudil, eine Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z.B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis) beschrieben worden.
Wenn während der Anwendung von RantudilZeichen einer Infektion (z.B. Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz, Fieber) neu auftreten oder sich verschlimmern, sollte daher unverzüglich der Arzt zu Rate gezogen werden.
Gefäßerkrankungen
Sehr selten: Bluthochdruck
Erkrankungen des Immunsystems
Häufig: Überempfindlichkeit wie Hautausschlag und Hautjucken.
Gelegentlich: Nesselsucht.
Sehr selten:
Schwere allgemeine
Überempfindlichkeitsreaktionen. Sie können sich äußern
als:
Gesichts- und Lidödem, Zungenschwellung, innere
Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege, Luftnot bis zum
Asthmaanfall, Herzjagen, Blutdruckabfall bis hin zum
lebensbedrohlichen Schock.
Beim Auftreten einer dieser Erscheinungen, die schon bei Erstanwendung vorkommen können, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Sehr selten:
allergisch bedingte Entzündung der Blutgefäße
(Vaskulitis) und der Lunge
(Pneumonitis).
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig:Erhöhung der Leberenzymwerte im Blut (Serumtransaminasen).
Gelegentlich:Leberschäden (Hepatitis mit oder ohne Ikterus, sehr selten fulminant verlaufend, auch ohne Voranzeichen).
Die Leberwerte sollen daher regelmäßig kontrolliert werden.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten:Vaginalblutungen.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig:Erregung.
Selten:Reizbarkeit.
Sehr selten:
Psychische Störungen, Desorientierung,
Angstgefühle, Albträume, Zittern,
Psychosen, Halluzinationen, Depressionen und
vorübergehende Bewustseinsverluste bis hin zum Koma.
Eine Verstärkung der
Symptome von psychiatrischen Vorerkrankungen ist unter Gabe
von
Rantudilmöglich.
Befolgen Sie die oben bei bestimmten Nebenwirkungen aufgeführten Verhaltensmaßregeln!
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn einer der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in der Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. WIE IST RANTUDILAUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis nach <Verwendbar bis> angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Aufbewahrungsbedingungen:
Nicht über 30 °C lagern.
6. WEITERE INFORMATIONEN
Was Rantudil enthält:
Der Wirkstoff ist:
Acemetacin
1 Hartkapsel enthält 30 mg Acemetacin
Die sonstigen Bestandteile sind:
Gelatine, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Eisenoxidhydrat, Titandioxid
Wie Rantudil aussieht und Inhalt der Packung:
Rantudilist in der Packungsgröße zu 50 (N2) Hartkapseln erhältlich.
Die Verpackung ist mit einer kindergesicherten, festen Verbundfolie versehen. Diese lässt sich leichter am Kapselende durchdrücken.
Pharmazeutischer Unternehmer
Pharmazeutischer Unternehmer
MEDA Manufacturing GmbH
Neurather Ring 1
51063 Köln
Mitvertrieb:
MEDA Pharma GmbH & Co. KG
Benzstr.1
61352 Bad Homburg
Telefon 06172 888 01
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Österreich Rheutrop
Tschechische Republik Rantudil
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im März 2011.
71aba4a539a07e3bce999500c67101c7.rtf 19 23.03.2011