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Relpax 40 Mg Filmtabletten

Document: 06.12.2002   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


R elpax 20 mg-/- 40 mg Filmtabletten


1. Bezeichnung der Arzneimittel

Relpax 20 mg Filmtabletten

Relpax 40 mg Filmtabletten

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Filmtablette enthält

20 mg/40 mg Eletriptan als Eletriptanhydrobromid.

Sonstige Bestandteile siehe unter 6.1.

3. Darreichungsform

Filmtablette.

Runde, konvexe, orangefarbene Tabletten.

Sie sind auf der einen Seite mit „REP 20“ bzw. „REP 40“ und auf der anderen Seite mit „Pfizer“ gekennzeichnet.

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Akutbehandlung der Kopfschmerzphase bei Migräneanfällen mit oder ohne Aura.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

RELPAX Filmtabletten sollen möglichst früh nach Auftreten des Migränekopfschmerzes eingenommen werden. Sie sind aber auch bei Einnahme zu einem späteren Zeitpunkt des Migräneanfalls wirksam.

Es konnte nicht gezeigt werden, dass RELPAX den Migränekopfschmerz verhindert, wenn es während der Aura-Phase eingenommen wird. Daher sollte RELPAX nur während der Kopfschmerz-Phase einer Migräne genommen werden.

RELPAX Filmtabletten sollen nicht prophylaktisch eingenommen werden.

Die Filmtabletten sollen unzerkaut mit Wasser eingenommen werden.

Erwachsene (18 bis 65 Jahre):

Die empfohlene Initialdosis beträgt 40 mg.

Wenn die Kopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden wieder auftreten:

Wenn nach Ansprechen der Behandlung die Migränekopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden erneut auftreten, so kann dieses Rezidiv mit einer weiteren Dosis derselben Stärke erfolgreich behandelt werden. Wenn eine zweite Dosis erforderlich ist, sollte ein Abstand von mindestens zwei Stunden zur ersten Dosis eingehalten werden.

Wenn ein Behandlungserfolg ausbleibt:

Wenn ein Patient nicht innerhalb von zwei Stunden auf die erste Dosis anspricht, sollte bei demselben Anfall keine zweite Dosis eingenommen werden, weil klinische Studien hierfür nicht ausreichend eine Wirksamkeit nachgewiesen haben.

Klinische Studien zeigen, dass die Patienten, die während eines Anfalles nicht auf die Behandlung ansprechen, trotzdem bei einem weiteren Anfall wahrscheinlich erfolgreich behandelt werden können.

Patienten, die bei einem angemessenen Behandlungsversuch mit 40 mg keine befriedigende Wirksamkeit erzielen (z. B. kein Ansprechen bei 2 von 3 Attacken bei guter Verträglichkeit), können bei nachfolgenden Migräneanfällen erfolgreich mit 80 mg (2 x 40 mg) behandelt werden (vergleiche Abschnitt 5.1 „Pharmakodynamische Eigenschaften/Weitere Informationen über klinische Prüfungen“). Eine zweite 80-mg-Dosis darf nicht innerhalb von 24 Stunden eingenommen werden.

Die maximale Tagesdosis darf 80 mg nicht überschreiten (vergleiche Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“).

Ältere Patienten (über 65 Jahre):

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Eletriptan bei Patienten über 65 Jahren wurde nicht systematisch untersucht, da die Zahl solcher Patienten in klinischen Studien gering war.

Die Anwendung von RELPAX bei älteren Patienten wird daher nicht empfohlen.

Jugendliche (12 bis 17 Jahre):

Die Wirksamkeit von RELPAX wurde bei dieser Patientengruppe nicht belegt und seine Anwendung in dieser Altersgruppe wird deshalb nicht empfohlen.

Kinder (6 bis 11 Jahre):

Sicherheit und Wirksamkeit von RELPAX bei Kindern wurden nicht untersucht. Deswegen wird die Anwendung von RELPAX bei dieser Altersgruppe nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“).

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:

Bei Patienten mit leichter bis mittelgradiger Leberfunktionseinschränkung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Da RELPAX bei Patienten mit schwerer Leberfunktionseinschränkung nicht untersucht wurde, ist die Anwendung bei dieser Patientengruppe kontraindiziert.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:

Da die blutdrucksteigernden Effekte von RELPAX bei Nierenfunktionsstörungen verstärkt sind (vergleiche Abschnitt 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“), wird eine Anfangsdosis von 20 mg bei Patienten mit leichter bis mäßiger Nierenfunktionseinschränkung empfohlen. Die Tageshöchstdosis sollte 40 mg nicht überschreiten. RELPAX ist bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionseinschränkung kontraindiziert.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Eletriptan-Hydrobromid oder einen der sonstigen Bestandteile.

Patienten mit schwerer Leberfunktionseinschränkung oder schwerer Nierenfunktionseinschränkung.

Mittelschwere oder schwere Hypertonie oder unbehandelte leichte Hypertonie.

Patienten mit nachgewiesener koronarer Herzkrankheit, einschließlich ischämische Herzerkrankungen (Angina pectoris, Myokardinfarkt in der Anamnese oder nachgewiesene stille Ischämie), objektiven oder subjektiven Symptomen einer ischämischen Herzerkrankung oder Prinzmetal-Angina.

Patienten mit signifikanten Arrhythmien oder Herzinsuffizienz.

Patienten mit peripheren Gefäßerkrankungen.

Patienten mit cerebrovaskulären Ereignissen (CVA) oder transienten ischämischen Attacken (TIA) in der Vorgeschichte.

Anwendung von Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) innerhalb von 24 Stunden vor oder nach der Behandlung mit Eletriptan (vergleiche Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“).

Gleichzeitige Anwendung von anderen 5HT1-Rezeptor-Agonisten mit Eletriptan.





4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

RELPAX darf nicht zusammen mit ausgeprägten CYP3A4-Hemmern, wie z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin und Proteaseinhibitoren (Ritonavir, Indinavir und Nelfinavir) angewendet werden.

RELPAX sollte nur bei Vorliegen einer eindeutigen Diagnose einer Migräne angewendet werden. RELPAX ist nicht indiziert zur Behandlung der hemiplegischen und ophthalmoplegischen Migräne oder der Basilarismigräne.

RELPAX sollte nicht für die Behandlung „atypischer“ Kopfschmerzen verwendet werden, d. h. Kopfschmerzen, die auf möglicherweise schweren Grunderkrankungen (Schlaganfall, Aneurysmaruptur) beruhen, bei denen eine cerebrovaskuläre Vasokonstriktion schädlich sein könnte.

Eletriptan kann mit vorübergehenden Symptomen, einschließlich Schmerzen und Engegefühl in der Brust, in Verbindung gebracht werden. Diese Symptome können ausgeprägt sein und auch den Pharynx betreffen (vergleiche Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“). Falls vermutet wird, dass solche Symptome auf eine ischämische Herzerkrankung hindeuten, sollte die Relpax-Behandlung abgebrochen und eine geeignete Untersuchung vorgenommen werden.

RELPAX sollte nicht ohne vorherige Untersuchung an Patienten verabreicht werden, bei denen eine unerkannte kardiale Erkrankung wahrscheinlich ist, oder an Patienten mit einem Risiko für eine koronare Herzkrankheit (KHK) (z. B. Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes, Raucher oder Patienten unter einer Nikotin-Substitutionstherapie, Männer über 40 Jahre, Frauen nach der Menopause und Patienten mit ausgeprägter Familienanamnese für koronare Herzkrankheit). Bei einer kardiologischen Untersuchung kann es sein, dass nicht jeder Patient mit einer kardialen Erkrankung identifiziert wird, und in sehr seltenen Fällen traten unter der Therapie mit 5HT1-Rezeptor-Agonisten bei Patienten ohne zugrunde liegende Herz-Kreislauf-Erkrankung schwerwiegende kardiale Ereignisse auf. Patienten mit Nachweis einer koronaren Herzkrankheit dürfen RELPAX nicht erhalten (vergleiche Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“).

5HT1-Rezeptor-Agonisten sind mit koronaren Gefäßspasmen in Verbindung gebracht worden. In seltenen Fällen ist unter 5HT1-Rezeptor- Agonisten über Myokardischämie oder Herzinfarkt berichtet worden.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, könnten unerwünschte Wirkungen häufiger auftreten.

Im therapeutischen Dosierungsbereich traten bei Eletriptan-Dosierungen von 60 mg und mehr leichte und vorübergehende Blutdrucksteigerungen auf. Diese Blutdrucksteigerungen hatten jedoch im klinischen Studienprogramm keine klinischen Konsequenzen. Dieser Effekt war bei Patienten mit Nierenfunktionseinschränkungen und bei älteren Patienten wesentlich ausgeprägter. Bei Patienten mit Nierenfunktionseinschränkung betrugen die durchschnittlichen maximalen Anstiege der systolischen Blutdruckwerte 14 – 17 mmHg (normal 3 mmHg) und der diastolischen Blutdruckwerte 14 – 21 mmHg (normal 4 mmHg). Bei älteren Patienten betrug der durchschnittliche maximale Anstieg des systolischen Blutdrucks 23 mmHg, verglichen mit 13 mmHg bei jüngeren Erwachsenen (Plazebo 8 mmHg).

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Einfluss anderer Arzneimittel auf Eletriptan

In den klinischen Hauptstudien mit Eletriptan wurden keine Anzeichen einer Interaktion mit Beta-Blockern, trizyklischen Antidepressiva, selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern undFlunarizin berichtet, jedoch sind keine Daten aus formalen klinischen Interaktionsstudien mit diesen Arzneimitteln verfügbar (außer mit Propranolol, siehe unten).

Nach populationskinetischen Analysen klinischer Studien haben die folgenden Arzneimittel wahrscheinlich keinen Einfluss auf die pharmakokinetischen Eigenschaften von Eletriptan: Beta-Blocker, trizyklische Antidepressiva, selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, Hormonersatzpräparate auf Östrogen-Basis, Östrogen enthaltende orale Kontrazeptiva und Calciumantagonisten.

Eletriptan ist kein Substrat der Monoaminoxidase (MAO). Daher sind Wechselwirkungen zwischen Eletriptan und MAO-Hemmern nicht zu erwarten. Deshalb wurde auch keine formale Interaktionsstudie durchgeführt.

In klinischen Studien mit Propranolol (160 mg), Verapamil (480 mg) und Fluconazol (100 mg) stieg die Maximalkonzentration Cmaxvon Eletriptan auf das 1,1fache, 2,2fache bzw. 1,4fache. Die AUC von Eletriptan stieg auf das 1,3fache, 2,7fache bzw. 2,0fache. Diese Effekte sind nicht als klinisch relevant anzusehen, da sie im Vergleich mit der alleinigen Anwendung von Eletriptan nicht mit Blutdruckanstiegen oder unerwünschten Wirkungen verbunden waren.

In klinischen Studien mit Erythromycin (1000 mg) und Ketoconazol (400 mg), spezifischen und starken Inhibitoren von CYP3A4, wurden signifikante Anstiege der Eletriptan-Cmax(2- und 2,7fach) und der AUC (3,6- und 5,9fach) beobachtet. Dies war verbunden mit einer Verlängerung der Eletriptan-Halbwertszeit t½von 4,6 auf 7,1 Stunden zusammen mit Erythromycin und von 4,8 auf 8,3 Stunden zusammen mit Ketoconazol (vergleiche Abschnitt 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“). RELPAX darf deshalb nicht zusammen mit ausgeprägten CYP3A4-Hemmern, wie z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin und Proteaseinhibitoren (Ritonavir, Indinavir und Nelfinavir) angewendet werden.

In klinischen Studien mit einem oral verabreichten Kombinationspräparat aus Koffein und Ergotamin, das eine und zwei Stunden nach Eletriptan gegeben wurde, traten geringe zusätzliche Blutdruckerhöhungen auf, die aufgrund der Pharmakologie der beiden Präparate vorhersehbar sind. Deshalb wird empfohlen, Arzneimittel, die Ergotamin oder Ergotaminanaloga (z. B. Dihydroergotamin) enthalten, nicht innerhalb von 24 Stunden nach Eletriptan-Einnahme zu verabreichen. In gleicher Weise sollte nach Anwendung eines Ergotamin-haltigen Präparates eine Frist von mindestens 24 Stunden eingehalten werden, bevor Eletriptan verabreicht wird.

Einfluss von Eletriptan auf andere Arzneimittel

Es ergeben sich weder aus In-vitro- noch aus In-vivo-Studien Hinweise darauf, dass therapeutische Dosierungen von Eletriptan (und die daraus resultierenden Konzentrationen) zur Hemmung oder Induktion von Cytochrom-P450-Enzymen einschließlich CYP3A4 arzneimittelmetabolisierender Enzyme führen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Eletriptan klinisch relevante Arzneimittelinteraktionen verursacht, die durch diese Enzyme bedingt sind.

4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Es gibt keine klinischen Daten zur Einnahme von RELPAX während der Schwangerschaft. Bezüglich Schwangerschaft, embryonaler/fötaler Entwicklung, Geburtsvorgang oder der postnatalen Entwicklung ergaben die tierexperimentellen Studien keinen Hinweis auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen. In der Schwangerschaft sollte RELPAX nur bei eindeutigem Bedarf eingesetzt werden.

Stillzeit:

Eletriptan tritt in die Muttermilch über. In einer Studie mit acht Frauen, die eine Einzeldosis von 80 mg erhielten, betrug die Gesamtmenge des Eletriptan über 24 Stunden hinweg in der Milch durchschnittlich 0,02 % der Dosis. Trotzdem sollte die Verabreichung von RELPAX an stillende Mütter mit Vorsicht erfolgen. Die Exposition des Säuglings kann durch eine Unterbrechung des Stillens für 24 Stunden nach Einnahme minimiert werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Migräne oder die Behandlung mit RELPAX kann bei manchen Patienten zu Müdigkeit oder Schwindel führen. Patienten sollten angehalten werden, sorgfältig zu prüfen, ob sie während der Migräneattacken und nach der Anwendung von RELPAX fähig zur Durchführung komplizierter Aufgaben, wie z. B. die aktive Teilnahme am Straßenverkehr, sind.

4.8 Nebenwirkungen

RELPAX wurde in klinischen Studien an mehr als 5000 Patienten verabreicht, die Dosierungen von 20, 40 oder 80 mg einmal oder zweimal täglich einnahmen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Schwächegefühl, Müdigkeit, Übelkeit und Benommenheit.

In randomisierten klinischen Studien mit Dosierungen von 20, 40 und 80 mg ist eine Tendenz zur Dosisabhängigkeit der Nebenwirkungen gezeigt worden. Die folgende Tabelle enthält alle unerwünschten Wirkungen unter RELPAX, von denen ein Zusammenhang mit der Behandlung angenommen werden kann und die häufiger als unter Plazebo auftraten.

Organsystem

Sehr häufig

(>1/10)

Häufig

(>1/100

<1/10)

Gelegentlich

(>1/1000

<1/100)

Selten

(> 1/10.000

< 1/1000)

Allgemein


Kraftlosigkeit, Beschwerden im Brust-bereich (Schmerz, Enge- und Druckgefühl), Kopfschmerz, abdominelle Schmerzen, Rückenschmerzen, Frösteln, Engegefühl im Hals

Unwohlsein, Gesichtsödeme

Schockreaktion

Herz-Kreislauf-System


Wärmegefühl, Flush, Palpitation, Tachykardie

Periphere Durchblutungsstörungen

Bradykardie

Verdauungstrakt


Übelkeit, Mundtrockenheit, Dyspepsie

Durchfall, Appetit-losigkeit, Glossitis

Verstopfung, Ösophagitis, Zungenödem, Aufstoßen

Blut und Lymphsystem




Lymphadenopathie

Stoffwechsel und Ernährung



Durst, Ödeme, periphere Ödeme

Bilirubinämie, erhöhte AST-Werte

Bewegungsapparat


Myasthenie, Myalgie

Arthralgie, Arthrose, Knochenschmerzen

Arthritis, Myopathie

Nervensystem


Schläfrigkeit, Benommenheit, Kribbeln oder anomale Empfindungen, Enge- oder Steifheitsgefühl, Hypoästhesie, Vertigo

Tremor, Hyperästhesie, gestörtes Denkvermögen, Agitation, Schlaflosigkeit, Verwirrung, Ataxie, Depersonalisation, Euphorie, Hypokinesie, Sprachstörungen, Depression, Stupor

Emotionale Labilität, Zuckungen

Atemsystem


Pharyngitis

Dyspnoe, Rhinitis, Atemwegserkrankungen, Gähnen

Asthmaanfälle, Atemwegsinfekte, Beeinträchtigung der Stimme

Haut und –anhangs-gebilde


Schwitzen

Exanthem, Pruritus

Hauterkrankungen, Urtikaria

Sinnesorgane



Sehstörungen, Ohren-schmerzen, Augen-schmerzen, Photophobie, Geschmacksstörungen, Tinnitus, Störungen der Tränensekretion

Konjunktivitis


Harn- und Geschlechtsorgane



Veränderte Miktionsfrequenz, Harnwegserkrankungen, Polyurie

Schmerzen in der Brust, Menorrhagie

Manche der als Nebenwirkungen genannten Symptome können Teil der Symptomatik eines Migräneanfalles sein. Die üblichen Nebenwirkungen von RELPAX sind typische Nebenwirkungen für die Klasse der 5HT1-Rezeptor-Agonisten.

4.9 Überdosierung

Die Einnahme von Einzeldosen von 120 mg wurde ohne signifikante Nebenwirkungen vertragen. Jedoch könnten gemäß der pharmakologischen Eigenschaften dieser Substanzklasse Blutdrucksteigerungen oder andere, schwerwiegendere kardiovaskuläre Symptome nach Überdosierung auftreten.

In Fällen von Überdosierungen sollten übliche supportive Maßnahmen, abhängig vom Zustand des Patienten, zur Anwendung kommen. Die Eliminations-Halbwertszeit von Eletriptan beträgt etwa vier Stunden, deshalb sollte die Überwachung des Patienten und die allgemeine supportive Therapie nach Überdosierung von Eletriptan für mindestens 20 Stunden, oder solange Symptome persistieren, aufrechterhalten werden.

Es ist nicht bekannt, welche Auswirkungen eine Hämo- oder Peritonealdialyse auf die Eletriptan-Serumkonzentrationen haben.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektive 5HT1-Rezeptor-Agonisten

ATC-Code: NO2C C

Wirkweise/Pharmakologie:

Eletriptan ist ein selektiver Agonist an vaskulären 5-HT1B-Rezeptoren und an neuronalen 5-HT1D-Rezeptoren. Eletriptan zeigt außerdem hohe Affinität zu 5-HT1F-Rezeptoren, was zu seiner Wirksamkeit bei Migräne beitragen könnte.

Eletriptan hat eine mäßige Affinität zu humanen rekombinanten 5-HT1A-, 5-HT2B-, 5-HT1E-und 5-HT7-Rezeptoren.

Weitere Informationen über klinische Prüfungen

Die Wirksamkeit von RELPAX bei der Akutbehandlung von Migräne-Anfällen wurde in 10 Plazebo-kontrollierten Studien mit circa 4000 beteiligten Patienten untersucht, die RELPAX in Dosen von 20 mg bis 80 mg erhielten. Kopfschmerzbesserung trat schon 30 Minuten nach oraler Verabreichung auf. Die Ansprechraten der Kopfschmerzsymptomatik (d. h. Besserung von mäßigem oder schwerem Kopfschmerz zu leichtem Schmerz oder Schmerzfreiheit) 2 Stunden nach Verabreichung betrugen 59 – 77 % (80 mg), 54 – 65 % (40 mg), 47 – 54 % (20 mg) beziehungsweise 19 – 40 % (Plazebo). RELPAX war auch wirksam bei der Behandlung Migräne-assoziierter Symptome wie Erbrechen, Übelkeit, Photophobie und Phonophobie.

Die Empfehlung zur Dosistitration auf 80 mg leitet sich aus offenen Langzeitstudien und einer kurzen Doppelblindstudie ab, bei der lediglich eine Tendenz zu statistischer Signifikanz festgestellt werden konnte.

RELPAX bleibt wirksam bei perimenstrueller Migräne. Es wurde nicht gezeigt, dass die Einnahme von RELPAX während der Auraphase den Migränekopfschmerz verhindern kann; deshalb sollte RELPAX nur während der Kopfschmerzphase des Migräneanfalles eingenommen werden.

In einer nicht Plazebo-kontrollierten Pharmakokinetik-Studie bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen wurden größere Blutdruckerhöhungen nach einer 80-mg-Dosis von RELPAX beobachtet als bei Probanden (siehe Abschnitt 4.4). Dies kann nicht durch pharmakokinetische Veränderungen erklärt werden und kann deshalb das Ergebnis einer spezifischen pharmakodynamischen Reaktion auf Eletriptan bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen sein.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption:

Eletriptan wird nach oraler Einnahme schnell und gut über den Gastrointestinaltrakt resorbiert (zu mindestens 81 %). Die absolute orale Bioverfügbarkeit beträgt bei Männern und Frauen etwa 50 %. Die mediane Tmaxnach oraler Gabe beträgt 1,5 Stunden. Über die gesamte klinische Dosisbreite von 20 mg bis 80 mg konnte eine lineare Pharmakokinetik nachgewiesen werden.

Die AUC- und Cmax-Werte von Eletriptan sind nach oraler Einnahme zusammen mit einer stark fetthaltigen Mahlzeit um etwa 20 – 30 % erhöht. Bei oraler Einnahme während eines Migräneanfalles kommt es zu einer Reduktion der AUC um etwa 30 % und zu einer Verlängerung der Tmaxauf 2,8 Stunden.

Bei wiederholter Verabreichung (20 mg dreimal täglich) über 5 bis 7 Tage blieb die Pharmakokinetik von Eletriptan linear und die Akkumulation entsprach den Erwartungen. Bei wiederholter Gabe höherer Dosen (40 mg dreimal täglich oder 80 mg zweimal täglich) war die Akkumulation von Eletriptan nach 7 Tagen größer als erwartet (etwa 40 %).

Distribution:

Das Verteilungsvolumen von Eletriptan nach intravenöser Verabreichung beträgt 138 l und deutet auf eine Verteilung ins Gewebe hin. Die Proteinbindung von Eletriptan ist nur mäßig (etwa 85 %).

Metabolisierung:

In-vitro-Studien zeigen, dass Eletriptan hauptsächlich durch das hepatische Cytochrom-P-450-Enzym CYP3A4 metabolisiert wird. Dieser Befund wird untermauert durch erhöhte Eletriptan-Plasmaspiegel nach gleichzeitiger Verabreichung von Erythromycin und Ketoconazol, bekanntermaßen selektiven und potenten CYP3A4-Inhibitoren. In-vitro-Studien deuten auf eine geringe Beteiligung von CYP2D6 hin, obwohl klinische Studien keinerlei Hinweise auf eine Polymorphie mit diesem Enzym geben. Zwei Hauptmetaboliten wurden identifiziert, die signifikant zur Plasmaradioaktivität nach Gabe von C14-markiertem Eletriptan beitragen. Ein Metabolit, der durch N-Oxidation entsteht, zeigte keine Aktivität in In-vitro-Tiermodellen. Ein Metabolit, der durch N-Demethylierung gebildet wird, hat ähnliche Aktivität wie Eletriptan in In-vitro Tiermodellen. Eine dritte Radioaktivitätsquelle im Plasma wurde nicht formell identifiziert, doch ist es am wahrscheinlichsten, dass es sich um eine Mischung hydroxilierter Metaboliten handelt, deren Ausscheidung auch im Urin und in den Fäzes beobachtet wurde.

Die Plasmakonzentration des N-demethylierten Metaboliten beträgt nur 10 – 20 % derjenigen der unveränderten Substanz und trägt daher wahrscheinlich nicht signifikant zur therapeutischen Wirkung von Eletriptan bei.

Elimination:

Die durchschnittliche Plasmaclearance von Eletriptan beträgt nach intravenöser Verabreichung 36 l/h, mit einer daraus resultierenden Plasmahalbwertszeit von etwa 4 Stunden. Die durchschnittliche renale Clearance nach oraler Gabe beträgt etwa 3,9 l/h. Die nicht-renale Clearance beträgt etwa 90 % der Gesamtclearance; dies zeigt, dass Eletriptan hauptsächlich durch Metabolisierung eliminiert wird.







Pharmakokinetik bei speziellen Patientengruppen

Geschlecht

Eine Metaanalyse klinisch-pharmakologischer Studien und eine populationskinetische Analyse der Daten aus klinischen Studien zeigen, dass das Geschlecht keinen klinisch signifikanten Einfluss auf die Eletriptan-Plasmaspiegel hat.

Ältere Patienten (über 65 Jahre)

Im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen zeigen ältere Patienten (65 bis 93 Jahre) eine leichte, statistisch nicht signifikante Verminderung der Clearance (16 %), die mit einer statistisch signifikant verlängerten Halbwertszeit (von etwa 4,4 Stunden auf etwa 5,7 Stunden) einhergeht.

Jugendliche (12 bis 17 Jahre)

Die Pharmakokinetik von Eletriptan (40 mg und 80 mg) bei jugendlichen Migränepatienten, zwischen Migräneanfällen eingenommen, war ähnlich wie bei gesunden Erwachsenen.

Kinder (6 bis 11 Jahre)

Die Clearance von Eletriptan ist bei Kindern im Vergleich zu Jugendlichen unverändert. Jedoch ist das Verteilungsvolumen bei Kindern geringer, was bei gleicher Dosierung zu höheren Plasmaspiegeln führt als man sie bei Erwachsenen erwarten würde.

Leberfunktionsstörungen

Bei Probanden mit Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh A oder B) stiegen sowohl die AUC (34 %) als auch die Halbwertszeit statistisch signifikant an. Die Cmaxstieg leicht (18 %) an. Dieser geringe Unterschied in der Exposition wird nicht als klinisch relevant angesehen.

Niereninsuffizienz

Bei Probanden mit leichter (Kreatinin-Clearance 61 bis 89 ml/min), mäßiger (Kreatinin-Clearance 31 bis 60 ml/min) oder schwerer (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) Niereninsuffizienz wurden keine statistisch signifikanten Veränderungen der Eletriptan-Pharmakokinetik oder der Plasmaproteinbindung gefunden.

Bei dieser Gruppe wurden Blutdruckerhöhungen beobachtet.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Daten ergeben keinen Hinweis auf eine besondere Gefährdung des Menschen. Basis hierfür sind die üblichen Untersuchungen zu Sicherheitspharmakologie, chronischer Toxizität, Genotoxizität, Karzinogenität und Reproduktionstoxizität.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Sonstige Bestandteile

Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Croscarmellose-Natrium und Magnesiumstearat.

Filmüberzug:

Titandioxid (E171), Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Triacetin und Gelborange S (E110).

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit

Entsprechend der in den Lieferländern festgelegten Dauer.

6.4 Besondere Lagerungshinweise

Nicht über 30°C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Opake PVC-/Aclar-/Aluminium-Blisterpackungen mit 3 oder 6 Filmtabletten (20, 40 mg).

6.6 Hinweise für die Handhabung

Keine speziellen Hinweise.

7. Pharmazeutischer Unternehmer

Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH

Am Gänslehen 4-6

83451 Piding

Telefon: 08651 / 704 - 0

Telefax: 08651 / 704 -324

8. Zulassungsnummern

Relpax 20 mg Filmtabletten:55215.00.00

Relpax 40 mg Filmtabletten:55215.01.00

9. Datum der Zulassung

18.09.2002

10. Stand der Information

November 2001

11. Verschreibungspflichtig / Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig.

Diese Arzneimittel enthalten einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist. Deshalb hat der pharmazeutische Unternehmer für diese Arzneimittel der zuständigen Bundesoberbehörde einen Erfahrungsbericht nach § 49 Abs. 6 AMG vorzulegen.

Dezember 2002