Resochin Junior Tabletten 81 Mg
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Resochin junior Tabletten 81 mg
Zur Anwendung bei Kindern Wirkstoff: Chloroquinphosphat
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen.
• Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
• Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie.
• Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
1. Was ist Resochin junior Tabletten und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Resochin junior Tabletten beachten?
3. Wie ist Resochin junior Tabletten einzunehmen?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Resochin junior Tabletten aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. WAS IST RESOCHIN JUNIOR TABLETTEN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Anwendungsgebiete
Resochin junior Tabletten wird angewendet bei:
- Behandlung und Vorbeugung der Malaria.
Resochin junior Tabletten wirken bei allen vier beim Menschen krankheitsverursachenden Malariaerregern mit Ausnahme Chloroquin-resistenter Stämme. Es ist auf die geographisch unterschiedliche Resistenzhäufigkeit zu achten.
- Chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis) einschließlich juveniler chronischer Arthritis. Erklärungen
Die Malaria (Sumpffieber, Wechselfieber) ist eine schwere fieberhafte Erkrankung, deren Erreger von Mücken übertragen werden. Die chronische Polyarthritis und die juvenile chronische Polyarthritis sind Bindegewebserkrankungen, die in der Regel vor allem die Gelenke befallen, es können aber auch innere Organe betroffen sein.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON RESOCHIN JUNIOR TABLETTEN BEACHTEN?
Resochin junior Tabletten darf nicht eingenommen werden,
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Chloroquinphosphat, einem der sonstigen Bestandteile von Resochin junior Tabletten oder anderen 4-Aminochinolinen (Chloroquinphosphat, der Wirkstoff von Resochin junior Tabletten, gehört hierzu) sind,
- wenn bei Ihnen Erkrankungen der Augennetzhaut und/oder Einschränkungen des Gesichtsfeldes festgestellt wurden,
- wenn bei Ihnen Erkrankungen der Blutbildung vorliegen,
- wenn bei Ihnen ein Mangel an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (einer seltenen Erkrankung mit möglicher Zerstörung von roten Blutkörperchen) vorliegt,
- wenn Sie an Myasthenia gravis (schwerer Muskelschwäche) erkrankt sind oder
- wenn Sie schwanger sind oder stillen (mit Ausnahme der Behandlung von Malaria) (siehe unten Abschnitt Schwangerschaft und Stillzeit).
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Resochin junior Tabletten ist erforderlich:
Retinopathie (Netzhautschädigung)
Vor Beginn einer längerfristigen Behandlung wird eine augenärztliche Untersuchung durchgeführt, die in 3 Monats-Abständen zu wiederholen ist. Bei den ersten Anzeichen einer Netzhautschädigung (Ausfall des Rotsehens) ist die Behandlung abzubrechen.
Dauerhafte Sehstörungen bedingt durch eine von Resochin hervorgerufene Retinopathie sind bei Dauertherapie mit hohen Dosierungen möglich. Für Patienten, die eine Langzeittherapie mit Resochin erhalten, werden Netzhautuntersuchungen empfohlen. Kumulierte Gesamtdosen von 1 g pro kg Körpergewicht Chloroquin oder von 50 bis 100 g Gesamtdosis können zu Netzhautschädigungen führen. Eine Retinopathie wurde selten von Dosierungen hervorgerufen, die zur Malariaprophylaxe empfohlen werden. Im Rahmen der Prophylaxe mit Resochin ist die Entstehung einer Retinopathie somit nur bei der Langzeitanwendung (> 5 Jahre) von Bedeutung.
Eingeschränkte Leberfunktion
Da es bekannt ist, dass sich Resochin in der Leber anreichert, benötigen Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ggf. die Einnahme einer geringeren Menge Resochin junior Tabletten.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Resochin wird teilweise über die Nieren ausgeschieden. Deshalb kann bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ggf. die Einnahme einer geringeren Menge Resochin junior Tabletten erforderlich sein.
Nierenversagen
Mangels ausreichender Erfahrung ist die Gabe von Resochin bei Patienten mit Nierenversagen (Erniedrigung eines bestimmten Laborwertes (Kreatinin-Clearance) unter 10 ml/min) nicht zu empfehlen.
Nervensystem
Bei Patienten, die an Epilepsie (Fallsucht, Muskelkrämpfe mit Bewusstlosigkeit) leiden, ist eine regelmäßige ärztliche Betreuung erforderlich.
Blutbild
Ebenfalls muss vor Beginn einer Langzeitbehandlung eine Blutbildkontrolle durchgeführt werden, die in Abständen von zwei Monaten zu wiederholen ist.
Stoffwechselstörungen
Resochin sollte bei Patienten mit Psoriasis (Schuppenflechte) oder Porphyrie (Bildungsstörung des roten Blutfarbstoffs) nicht angewendet werden.
QT Verlängerung
Resochin kann zu bestimmten Veränderungen im Elektrokardiogramm (EKG, elektrische Aufzeichnung der Herzaktivität) führen. Eine sogenannte Verlängerung des QT-Intervalls, d.h. verzögerte Übermittelung von elektrischen Signalen, kann auftreten. Dies führt zu unregelmäßigem Herzrhythmus.
Hypoglykämie
Resochin kann eine Senkung des Blutzuckerspiegels verursachen. Bitte informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über die Anzeichen und Symptome einer Unterzuckerung. Eine Überprüfung des Blutzuckerspiegels könnte erforderlich sein.
Dauerbehandlung zur Vorbeugung bei Frauen im gebärfähigem Alter
Patientinnen, die Resochin junior Tabletten zur Langzeitanwendung einnehmen, sollten einen sicheren Empfängnisschutz während der Behandlung und für 3 Monate danach anwenden (siehe unter Abschnitt Schwangerschaft und Stillzeit).
Dauerbehandlung zur Vorbeugung der Malaria bei Kindern
Eine Langzeitanwendung zur Vorbeugung der Malaria bei Kindern sollte unterbleiben.
Bei Einnahme von Resochin junior Tabletten mit anderen Arzneimitteln:
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Resochin junior Tabletten mit den folgenden Arzneistoffen kann die Wirkung von Resochin beeinflusst werden:
• Antazida (Mittel gegen überschüssige Magensäure) und Kaolin (Mittel gegen Durchfall) können die Aufnahme von Resochin verringern, deshalb sollten zwischen der Verabreichung von Antazida bzw. Kaolin und der Gabe von Resochin mindestens 4 Stunden verstreichen,
• Phenylbutazon (Wirkstoff gegen Gicht und Rheuma) erhöht die Möglichkeit einer exfoliativen Dermatitis (Hautentzündung mit Abschälen der Haut),
• Probenecid (Wirkstoff gegen Gicht) erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Sensibilisierung,
• Kortikosteroid-Derivate (Wirkstoffe, die entzündungshemmend wirken) können Myopathien (Muskelerkrankungen) und Kardiomyopathien (Herzmuskelerkrankungen) verstärken,
• Resochin junior Tabletten dürfen nicht mit anderen hepatotoxischen Arzneimitteln (die giftig auf die Leber wirken z. B. Isoniazid, Amiodaron, Carbamazepin, Phenytoin, Phenothiazine und Ketoconazol) und MAO-Hemmstoffen (Arzneimittel zur Hemmung eines bestimmten Körperwirkstoffs z. B. Tranylcypromin und Selegilin) angewendet werden,
• Cimetidin (Wirkstoff gegen Magenschleimhautentzündung und Magengeschwüre) kann die Ausscheidung von Chloroquin vermindern,
• Mefloquin (Wirkstoff gegen Malaria) und Bupropion (Wirkstoff für die Raucherentwöhnung) können das Risiko von Krampfanfällen erhöhen,
• nach Metronidazol (Wirkstoff gegen eine durch Geißeltierchen (Trichomonaden) verursachte
Erkrankung) wurde eine akute dystonische Reaktion (Veränderung der Muskelspannung mit langsamen Bewegungen) beobachtet,
• Penicillamin (einem Wirkstoff gegen Bakterien) kann das Risiko von schweren Nebenwirkungen des Blutes und / oder der Nieren sowie Hautreaktionen erhöhen,
• Pyrimethamin und Sulfadoxin (Wirkstoffe gegen Malaria) erhöhen deutlich das Risiko von
Hauterkrankungen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Resochin junior Tabletten mit den folgenden Arzneistoffen kann die Wirkung der anderen Arzneimittel beeinflusst werden:
• Verminderung der Antikörperbildung bei der Tollwutimpfung mit HDC-Impfstoff; ist eine
gleichzeitige Tollwutimpfung unumgänglich, sollte diese Impfung intramuskulär erfolgen. Ein negativer Einfluss auf Routineimpfungen (Tetanus, Diphtherie, Masern, Poliomyelitis, Typhus und Tuberkulose) wurde nicht beobachtet,
• Erhöhung der Digoxin-Plasmakonzentration mit Glykosidintoxikation bei langfristiger Komedikation (Gefahr der Vergiftung mit dem Herzmittel Digoxin, wenn die gleichzeitige Gabe lange beibehalten wurde),
• Verstärkung der Wirkung von Folsäureantagonisten (Methotrexat, ein Wirkstoff gegen Krebs),
• Verminderung der Wirkung von Neostigmin und Pyridostigminbromid (Wirkstoffe zur
Muskelanregung),
• Erhöhung der Plasmakonzentration von Ciclosporin (Wirkstoff zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr),
• verminderte Aufnahme von Ampicillin (einem Wirkstoff gegen Bakterien, die Gabe von Ampicillin sollte mindestens 2 Stunden nach der Verabreichung von Resochin erfolgen),
• Verringerung der Konzentration von Praziquantel (Mittel gegen Befall mit Saug- bzw. Bandwürmern oder Lungen- bzw. Leberegeln) im Blut.
Bei Anwendung von Resochin zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken:
Während der Einnahme von Resochin junior Tabletten sollten Sie möglichst keinen Alkohol trinken.
Schwangerschaft und Stillzeit:
Anwendung bei chronischer Polyarthritis:
Resochin junior Tabletten dürfen in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, weil sie beim Kind Organschäden verursachen können. Vor Beginn der Behandlung ist eine Schwangerschaft auszuschließen. Während der Behandlung und für drei Monate danach ist ein wirksamer Empfängnisschutz einzuhalten.
Resochin junior Tabletten dürfen in der Stillzeit nicht angewendet werden, da keine genügenden Erfahrungen vorliegen und Chloroquinphosphat, der Wirkstoff von Resochin junior Tabletten, in die Muttermilch übergeht.
Anwendung zur Behandlung und Vorbeugung von Malaria:
Während der Schwangerschaft dürfen Resochin junior Tabletten nur nach sorgfältiger Nutzen-RisikoAbwägung durch Ihren Arzt gegeben werden. Dieser wird sich in der Regel für die Anwendung von Resochin junior Tabletten entscheiden, da die Malariainfektion selbst das ungeborene Kind schädigt.
Vor Beginn der Anwendung zur Behandlung und Vorbeugung von Malaria ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Bei deren Ausschluss ist während der Behandlung sowie für drei Monate danach ein wirksamer Empfängnisschutz einzuhalten.
Es darf nicht gestillt werden (s. o.).
Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Sie dürfen kein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen, wenn Sie Nebenwirkungen von Resochin junior Tabletten wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Verwirrtheitszuständen, Störungen des Scharfsehens und flimmernden Gesichtsfeldausfällen feststellen. Diese können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch auftreten. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und im Zusammenwirken mit Alkohol.
3. WIE IST RESOCHIN JUNIOR TABLETTEN EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie Resochin junior Tabletten immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:
Zur Vorbeugung der Malaria:
Einmal wöchentlich 5 mg pro kg Körpergewicht Chloroquin (entsprechend 8,1 mg pro kg Körpergewicht Chloroquinphosphat), bis zu der maximalen Dosis von 310 mg Chloroquin.
Mit der Einnahme sollte 1 bis 2 Wochen vor der Reise in Malariagebiete begonnen werden. Die Einnahme sollte wöchentlich jeweils am selben Tag der Woche während des Aufenthalts in Malariagebieten und für weitere 4 Wochen nach Verlassen dieser Gebiete erfolgen.
Körpergewicht des
wöchentliche Dosis
Patienten (kg) |
(Anzahl Filmtabletten) |
3-5 |
/ |
>5-10 |
1 |
>10-15 |
1/ |
>15-20 |
2 |
>20-25 |
2/ |
>25-30 |
3 |
>30-35 |
3/ |
>35-50 |
5 |
In bestimmten Malariagebieten ist für Kurzaufenthalte die doppelte wöchentliche Gesamtmenge anzuraten. Die Einnahme sollte dabei gleichmäßig über die Woche verteilt werden. Richten Sie sich hierbei bitte nach den Empfehlungen Ihres Arztes.
Eine Anwendung bei Kindern über mehrere Monate sollte unterbleiben.
Behandlung der Malaria:
Bei einer Malariainfektion wird mit einer hohen Erstdosis begonnen; gefolgt von 3 bis 4 weiteren halb so hohen Einzeldosen gemäß der folgenden Tabelle:
Die Einzeldosen berechnen sich nach dem Körpergewicht des Patienten. Pro Kilogramm Körpergewicht beträgt diese 8 mg Chloroquinphosphat (Wirkstoff von Resochin junior Tabletten). Daraus ergibt sich folgende Übersicht:
Körpergewicht (kg) |
1. Tag 1. Dosis (Anzahl Filmtabletten) |
1. Tag 2. Dosis [6 h später] (Anzahl Filmtabletten) |
Tagesdosis für weitere 2 bis 3 Tage (Anzahl Filmtabletten) |
4-5 |
1 |
/ |
/ |
>5-7 |
1/ |
1 |
1 |
>7-10 |
2 |
1 |
1 |
>10-12 |
2/ |
1/ |
1/ |
>12-15 |
3 |
1/ |
1/ |
>15-20 |
4 |
2 |
2 |
>20-25 |
5 |
2/ |
2/ |
>26-30 |
6 |
3 |
3 |
>30-35 |
7 |
3/ |
3/ |
>35-40 |
8 |
4 |
4 |
>40-45 |
9 |
4/ |
4/ |
Behandlung von chronischer Polyarthritis (rheumatoide Arthritis):
Die für Sie erforderliche Resochindosis wird von ihrem behandelnden Arzt für Sie individuell festgelegt. Wegen der Gefahr einer Erkrankung der Augennetzhaut sollte die Dosis einer Dauerbehandlung bei Erwachsenen und Kindern täglich nicht mehr als 4 mg Chloroquinphosphat (Wirkstoff von Resochin junior Tabletten) pro Kilogramm Körpergewicht betragen.
Der Erfolg einer Therapie kann frühestens nach 4 bis 12 Wochen beurteilt werden. Die Behandlung wird von Ihrem Arzt abgebrochen, wenn nach 6 Monaten keine Besserung eingetreten ist.
Gemäß den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann eine im Laufe der Zeit eingenommene Gesamtmenge von 1 g Chloroquin pro Kilogramm Körpergewicht (oder insgesamt ca. 50100 g) zu einer Schädigung der Netzhaut führen. Deshalb sollte die Gesamtdosis 50 g Chloroquin nicht überschreiten.
Hinweise:
Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion benötigen ggf. eine geringere Einnahmemenge von Resochin Junior Tabletten.
Art der Anwendung
Nehmen Sie die Tabletten bitte unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit ein (vorzugsweise ein Glas Trinkwasser [200 ml].
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Behandlung entscheidet Ihr Arzt.
Eine Langzeitanwendung in der Vorbeugung der Malaria bei Kindern sollte unterbleiben.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Resochin junior Tabletten zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Resochin junior Tabletten eingenommen haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine Einzelgabe von Resochin junior Tabletten versehentlich doppelt einnehmen, hat dies keine Auswirkungen auf die weitere Einnahme, d. h. Sie nehmen Resochin junior Tabletten danach so ein, wie sonst auch.
Wenn erheblich zu hohe Mengen von Resochin junior Tabletten eingenommen werden, kann es zu lähmenden Wirkungen auf Herz, Kreislauf und Atmung kommen. Frühzeichen einer Vergiftung sind Kopfschmerzen, Sehstörungen und ein unregelmäßiger Herzschlag, später kommt es zu Krämpfen. Bei Auftreten dieser Krankheitszeichen müssen Sie sofort ärztlich versorgt und in ein Krankenhaus gebracht werden. Benachrichtigen Sie schnellstens den nächst erreichbaren Arzt!
Sollte ein Kind in einem unbewachten Augenblick Resochin junior Tabletten verschluckt haben, so ist das Kind unverzüglich zum Erbrechen zu bringen und der nächst erreichbare Arzt zu verständigen!
Bis zum Eintreffen des Arztes werden folgende Maßnahmen empfohlen:
- Einem Kleinkind wird soviel wie möglich Wasser oder besser mit Wasser verdünnter Fruchtsaft zu trinken gegeben. Danach wird es so über das Knie eines Erwachsenen gelegt, dass Kopf und Gesicht nach unten gerichtet sind und der Bauch leicht zusammengedrückt wird. Nun bringt man das Kind durch Reizung der Rachenhinterwand mit dem Finger zum Erbrechen.
- Ein größeres Kind soll warmes Salzwasser (1 bis 2 Esslöffel Kochsalz auf 1 Glas Wasser) zügig trinken. Auch bei ihm wird durch Reizung der Rachenhinterwand mit dem Finger Erbrechen ausgelöst.
- Trinken und Erbrechen sind solange zu wiederholen, bis klare Flüssigkeit erbrochen wird.
Wenn Sie die Einnahme von Resochin junior Tabletten vergessen haben
Bei Vorbeugung und Behandlung der Malaria holen Sie bitte die Einnahme auf jeden Fall nach, wenn Sie kurz nach dem Einnahmetermin die vergessene Einnahme bemerken. Ist der nächste Einnahmetermin bereits näher als der verstrichene Einnahmetermin entfernt ist, so holen Sie bitte ebenfalls die Einnahme nach, verschieben aber die nächste Einnahme ein wenig, so dass zwischen den Einnahmen ein gleichmäßigerer Abstand liegt.
Wenn Sie bei Behandlung der chronischen Polyarthritis (rheumatoide Arthritis) und des systemischen Lupus erythematodes bemerken, dass Sie am Tage davor die Einnahme vergaßen, holen Sie die Einnahme nicht nach, sondern nehmen Resochin junior Tabletten wie gewohnt weiter ein.
Wenn Sie die Einnahme von Resochin junior Tabletten abbrechen
Besprechen Sie bei unangenehmen Nebenwirkungen bitte unverzüglich mit Ihrem Arzt, welche Gegenmaßnahmen es gibt und ob andere Arzneimittel für die Behandlung in Frage kommen. Setzen Sie bitte keinesfalls das Arzneimittel ohne Rückfrage ab!
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Häufig:
Gelegentlich:
Selten:
Sehr selten: Nicht bekannt:
1 bis 10 Behandelte von 100 1 bis 10 Behandelte von 1.000 1 bis 10 Behandelte von 10.000 weniger als 1 Behandelter von 10.000
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Die meisten der beobachteten Nebenwirkungen sind abhängig von der Einnahmemenge. Halten Sie sich daher bitte genau an den Rat Ihres Arztes.
Mögliche Nebenwirkungen:
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Agranulozytose (starke Verminderung bestimmter weißer Blutkörperchen), Panzytopenie
(starke Verminderung aller Blutzellen), Thrombozytopenie (starke Verminderung der Blutplättchen)
Sehr selten: Eosinophilie (Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen), erworbene
Methämoglobinämie (Veränderung des roten Blutfarbstoffs)
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Medikamenten-induziertes Hypersensitivitätssyndrom
(berichtet mit Symptomen wie z. B. Fieber, Hautausschlag mit Bläschenbildung, Bauchschmerzen, Durchfall, Husten und Eosinophilie (Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen), Eosinophilie (Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen), auch mit Einlagerungen dieser Zellen in Gewebe, hauptsächlich der Lunge)
Nicht bekannt: Allergische und anaphylaktische Reaktionen (akute Reaktionen des Immunsystems, die den gesamten Körper betreffen) einschließlich Urtikaria (Nesselsucht) und Angioödem (Schwellungen der Unterhaut und Schleimhaut, bevorzugt im Bereich der Augenlider und Lippen, an den Schleimhäuten des Rachenraums und an der Zunge)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Appetitlosigkeit
Selten: Verschlimmerung einer Porphyria (Bildungsstörung des roten Blutfarbstoffes),
Ausscheidung von Porphyrin (natürlicher Farbstoff) im Harn
Sehr selten: Erworbene Lipidose (Phospholipidose) (gesteigerte Akkumulation intrazellularer
Phospholipide), einschließlich Nierenphospholipidose
Nicht bekannt: Senkung des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie)
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Angstreaktionen
Selten: Psychosen (seelische Störungen)
Erkrankungen des Nervensystems
Gelegentlich: Verwirrtheitszustände, Schwindel, Kopfschmerzen, Tonuserniedrigung, Schlafstörungen, Missempfindungen (z. B. Kribbeln oder taubes Gefühl), Benommenheit, Schläfrigkeit
Selten: Krampfanfall, nerval bedingte Muskelerkrankungen
Augenerkrankungen
Häufig: Hornhauttrübungen, Sehstörungen, Beeinträchtigung des Farbensehens (reversibel)
Gelegentlich: vorübergehende Störung des Scharfsehens
Selten: Schädigung der Netzhaut (irreversibel), Gesichtsfeldausfälle, Flimmern
Erkrankungen des Ohrs
Selten: Hörverlust, Tinnitus (Ohrgeräusche)
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Blutdruckabfall, eine Veränderung bei der Herzfunktionsmessung (Depression der T-Welle im EKG)
Sehr selten: Kardiomyopathien (Herzmuskelerkrankungen), EKG-Veränderungen (Veränderungen
bei der Herzfunktionsmessung)
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Häufig: Gastrointestinale und abdominale Schmerzen (Schmerzen im Magen-Darm- und
Bauchbereich), Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: Einschränkung der Leberfunktion, Anstieg bestimmter Leberwerte im Blut
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Selten: Haarausfall, Verschlimmerung einer Psoriasis (Schuppenflechte), Pigmentstörungen an
den Haaren (Ausbleichen oder Ergrauen der Haare), Lichtempfindlichkeit der Haut, Juckreiz, Pigmentstörungen an der Haut (dunkle Verfärbung der dem Licht ausgesetzten Haut) Verfärbung der Mundschleimhaut, Hautausschlag
Sehr selten: Stevens-Johnson-Syndrom (schwere, fieberhaft verlaufende Hautausschläge mit
Schleimhautbeteiligung), toxisch-epidermale Nekrolyse (großflächige Ablösungen der Oberhaut und Schädigungen der Schleimhaut)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Selten: schnelle Ermüdbarkeit der Muskulatur unter Belastung, Verminderung der Muskelkraft,
Muskelerkrankungen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Gewichtsverlust
Untersuchungen
Selten: Veränderte Laborwerte
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. WIE IST RESOCHIN JUNIOR TABLETTEN AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Durchdrückstreifen nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen:
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerbedingungen erforderlich.
6. WEITERE INFORMATIONEN Was Resochin Junior Tabletten enthält:
Der Wirkstoff ist Chloroquinphosphat.
1 Filmtablette Resochin junior Tabletten enthält 81 mg Chloroquinphosphat (entsprechend 50 mg Chloroquin).
Die sonstigen Bestandteile sind:
Tablettenkern: Maisstärke, Talkum, Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
Tablettenhülle: Hypromellose, Macrogol 4000, Titandioxid (E 171).
Wie Resochin junior Tabletten aussieht und Inhalt der Packung:
Resochin junior Tabletten sind rund und weiß.
Resochin junior Tabletten ist in Originalpackungen zu 30 Filmtabletten erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
Bayer Vital GmbH D-51368 Leverkusen Telefon: (0214) 30-5 13 48 Telefax: (0214) 30-5 16 03
E-Mail-Adresse: bayer-vital@bayerhealthcare.com
Hersteller
Bayer Pharma AG Betrieb: 51368 Leverkusen
Bayer HealthCare Manufacturing S.r.l.
Via delle Groane 126 20024 Garbagnate Milanese Italien
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet: 11/2013
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