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Ribavirin Aurobindo 200 Mg Hartkapseln


4848- 2 -


FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 84747.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


FACHINFORMATION


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Ribavirin Aurobindo200 mgHartkapseln


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Jede Hartkapselenthält 200mgRibavirin.


Sonstiger Bestandteil: Ribavirin Aurobindo enthält 45 mg Lactose-Monohydrat.


Die vollständigeAuflistung dersonstigenBestandteile sieheAbschnitt6.1.


FE 3. Darreichungsform


Hartkapsel.


Weiß/weiß, Hartgelatinekapseln der Größe „1“, gefüllt mit weißem bis fast weißem Granulat und bedruckt mit einem „E“ auf weißer Kappe und einer „81“ auf weißem Körper mit schwarzer Tinte.


FG 4. KLINISCHE ANGABEN

FH 4.1 Anwendungsgebiete


Ribavirin Aurobindoist indiziertzur Behandlungder chronischenHepatitis CVirusinfektion (HCV)bei Erwachsenen, Kindernab demAlter von3 Jahrenund Jugendlichenund darfnur alsTeil eines Kombinations-DosierungsschemasmitInterferonalfa-2b angewendetwerden. EineRibavirin- Monotherapiedarf nichtangewendet werden.


Es liegenkeine Informationenzur Unbedenklichkeitoder Wirksamkeitfür dieAnwendung von Ribavirin mitanderen Formenvon Interferon(d.h. keinalfa-2b) vor.


Naive Patienten

Erwachsene:

RibavirinAurobindo istin KombinationmitInterferonalfa-2b indiziertzur Behandlungvon erwachsenenPatienten mitchronischer HepatitisC jedenTypsaußer Genotyp1, dienicht vorbehandelt sind,ohne Leberdekompensationsind, erhöhteAlanin-Aminotransferase-Werte(ALT- Werte) habenund dieHepatitis CVirus-Ribonukleinsäure(HCV-RNA) positivsind (sieheAbschnitt 4.4).


Kinder ab dem Altervon3JahrenundJugendliche:

Ribavirin Aurobindoist, inKombinationmitInterferon alfa-2b,bestimmtzur BehandlungvonKindernund Jugendlichenim Altervon 3Jahren undälter mit chronischer HepatitisC jedenTypsaußer Genotyp1, dienicht vorbehandeltsind, keine Leberdekompensationzeigen unddie HCV-RNApositiv sind.

Bei derEntscheidung,eine Therapienicht biszum Erwachsenenalterzu verschieben,ist unbedingtzu berücksichtigen, dassdie Kombinationstherapieeine Hemmungdes Wachstumsinduziert. Esist unklar, obdieseWachstumshemmungreversibel ist.Die Entscheidungüber eineBehandlung sollte von Fallzu Fallabgewogen werden(siehe Abschnitt4.4).


Patienten, dieauf einevorangegangeneTherapienichtangesprochenbzw. einenRückfallerlitten haben(Nonresponderbzw.Relapser)

Erwachsene:

Ribavirin Aurobindoist inKombinationmitInterferonalfa-2b indiziertzur Behandlungvon erwachsenenPatienten mitchronischer HepatitisC, diezunächst aufeine Interferonalfa-Monotherapieangesprochen haben(mitNormalisierungder ALT-Werteam Endeder Behandlung), jedoch spätereinen Rückfallerlittenhaben. (sieheAbschnitt 5.1).


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Behandlungsollte voneinem Arztmit Erfahrunginder Behandlungvon chronischerHepatitis C eingeleitet undüberwacht werden. Ribavirin Aurobindomussin KombinationmitInterferon alfa-2bangewendet werden.


Die Zusammenfassungder Merkmaledes Arzneimittels(Fachinformation) zuInterferon alfa-2bist für Informationenzur Verschreibungdes jeweiligenProduktes ebenfallszu beachten.


Anzuwendende Dosierung

Die DosierungvonRibavirinAurobindo basiertauf demKörpergewicht desPatienten. DieRibavirin Kapseln werdentäglich inzwei geteiltenDosen (morgensund abends)mitNahrung eingenommen.


Erwachsene:

Die Ribavirin-Dosisbasiert aufdem Gewichtdes Patienten(Tabelle 1).

Ribavirin Aurobindomussin KombinationmitInterferonalfa-2b (3MillionenInternationaleEinheiten (Mio.I.E.) dreimalin derWoche) angewendetwerden. DieWahl desKombinations-Dosierungsschemashängt vonder Charakteristikdes Patientenab. Das angewendete Dosierungsschemasollte aufder erwartetenUnbedenklichkeit undWirksamkeitder Kombinationsbehandlung für denindividuellenPatienten basieren(siehe Abschnitt5.1).


Tabelle 1 Ribavirin-Dosierung basierend auf dem Körpergewicht

Gewicht des Patienten [kg]

Tägliche Ribavirin-Dosis

Anzahl der 200 mg Kapseln

< 65

800 mg

4a

65-80

1,000 mg

5b

81-105

1,200 mg

6c

> 105

1,400 mg

7d


a: 2morgens, 2abends

b: 2morgens, 3abends

c: 3morgens, 3abends

d: 3morgens, 4abends


RibavirinKapselninKombinationmitInterferonalfa-2b:


Basierendauf denErgebnissenklinischer Studienwird empfohlen,dass Patientenmindestens sechs Monate behandeltwerden. Währenddieserklinischen Studien,indenen Patientenüber dieDauer von einemJahr behandeltwurden, wares unwahrscheinlich,dass Patienten,die nachsechs Monaten Behandlung keinvirologisches Ansprechenzeigten (HCV-RNAunter derunterenErfassungsgrenze), dochnoch einanhaltendes virologischesAnsprechen zeigen(HCV-RNA unterder unteren Erfassungsgrenze sechsMonate nachAbsetzen derBehandlung).


Dauer derBehandlung NaivePatienten

Genotyp Non-1:

Die Entscheidung,die BehandlungbeiPatienten mitnegativemHCV-RNA-Nachweis nachsechs MonatenBehandlung aufein Jahrfortzusetzen,sollte aufanderen prognostischenFaktoren basieren(z.B. Alter> 40Jahre, männlich,Bindegewebsbrücken).


Dauer derBehandlung erneuteTherapie

Genotyp 1:

Die Behandlungsollte fürweiteresechs Monate(d.h. Gesamtdauer1 Jahr)bei Patienten fortgesetztwerden,die einennegativenHCV-RNA-Nachweisnach sechsMonaten Behandlungzeigen.


Genotyp Non-1:

Die Entscheidung,die BehandlungbeiPatienten mitnegativemHCV-RNA-Nachweis nachsechs MonatenBehandlung aufein Jahrfortzusetzen, sollteauf anderen prognostischenFaktoren basieren(z.B. Alter> 40Jahre, männlich,Bindegewebsbrücken).


Kinder abdem Altervon 3Jahren undJugendliche:

Anmerkung:für Patienten,die <47kgwiegen oderkeine Kapselnschlucken könnensteht Ribavirin Lösung zumEinnehmenzur Verfügung undsollteentsprechend angewendetwerden.


Die Dosierungbei Kindernund Jugendlichenwird fürRibavirin Aurobindoanhand desKörpergewichts und für Interferonalfa-2b anhandder Körperoberflächebestimmt.


AnzuwendendeDosierungfür dieKombinationstherapiemitInterferonalfa-2b:


In denin dieserPopulation durchgeführtenklinischenStudien wurdenRibavirin undInterferon alfa-2b in einerDosierung von15 mg/kg/Tagbzw. 3MillionenInternationaleEinheiten (Mio.I.E.)/m²dreimal inderWocheverabreicht(Tabelle2).


Tabelle 2 Ribavirin-Dosierung basierend auf dem Körpergewicht bei Kombinationstherapie mit Interferon alfa-2b bei Kindern und Jugendlichen

Gewicht des Patienten [kg]

Tägliche Ribavirin-Dosis

Anzahl der 200 mg Kapseln

47-49

600 mg

3 Kapselna

50-65

800 mg

4 Kapselnb

> 65

Siehe bitte Dosierung für Erwachsene (Tabelle 1)


a: 1 morgens,2 abends

b: 2 morgens,2 abends


Dauer derBehandlungvon KindernundJugendlichen

Genotyp 2oder3: DieempfohleneBehandlungsdauerbeträgt 24Wochen.


DosierungsänderungfürallePatienten

Treten schwereNebenwirkungenoderabnormaleLaborwertewährend derBehandlungmitRibavirin und Interferonalfa-2b auf,ist dieDosierung einesjedenArzneimittelsentsprechendabzuändern, bis die Nebenwirkungenabklingen.Richtlinienfür dieDosierungsänderungwurden inklinischenStudien entwickelt (sieheRichtlinien zurDosierungsänderung,Tabelle 3).Da dieEinhaltung derempfohlenen Dosierung fürden Erfolgder Therapiewichtig seinkann, solltedie Dosisso nahwie möglichan der empfohlenenStandarddosisgehalten werden.Der potentiellenegative Einflusseiner Dosisreduktion von Ribavirinauf dieWirksamkeitkonnte nichtausgeschlossen werden.


Tabelle 3 Richtlinien für die Dosierungsänderung auf Grundlage

von Laborparametern

Laborwerte

Nur die tägliche Ribavirin-Dosis

reduzieren (siehe Anmerkung 1), wenn:

Nur die Dosis von Interferon alfa-2b reduzieren (siehe Anmerkung 2), wenn:

Absetzen der

Kombinationstherapie, wenn der unten stehende Wert gemessen wird:**

Haemoglobin

< 10 g/dl

-

< 8,5 g/dl

Erwachsene: Haemoglobin bei Patienten mit stabiler

Herzerkrankung in der Anamnese

Kinder und Jugendliche: Nicht anwendbar (siehe Abschnitt 4.4)

Abnahme des Hämoglobins ≥ 2 g/dl über einen beliebigen 4-wöchigen Zeitraum während der Behandlung (dauerhafte Dosisreduzierung)

< 12 g/dl nach 4 Wochen mit reduzierter Dosis

Leukozyten

-

< 1,5 x 109/l

< 1,0 x 109/l

Neutrophile

-

< 0,75 x 109/l

< 0,5 x 109/l

Thrombozyten

-

< 50 x 109/l

(Erwachsene)


< 70 x 109/l

(Kinder und Jugendliche)

< 25 x 109/l

(Erwachsene)


< 50 x 109/l (Kinder und Jugendliche)

Direktes Bilirubin

-

-

2,5 x ONG*

Indirektes Bilirubin

> 5 mg/dl

-

> 4 mg/dl

(Erwachsene)


> 5 mg/dl (über > 4

Wochen) (Kinder und Jugendliche, die mit Interferon alfa-2b behandelt werden)

Kreatinin

-

-

> 2,0 mg/dl

Alanin-

Aminotransferase/

Aspartat-Aminotransferase-Werte (ALT/AST)

-

-

2 x Ausgangswert und > 10 x ONG*



* Obere Normgrenze

** Für Dosisanpassungund TherapieabbruchFachinformationfür Interferonalfa-2b beachten


Anmerkung1: Bei erwachsenenPatienten beträgtdie ersteRibavirinAurobindo-Dosisreduktion 200mg/Tag(außer beiPatienten, die1.400mgerhalten, beidenen die Dosisreduktion 400mg/Tagbetragen sollte).Falls notwendigist einezweite RibavirinAurobindo-Dosisreduktionum weitere200 mg/Tagvorzunehmen.Patienten, derenRibavirin Aurobindo-Dosisauf 600mg/Tagreduziert wird,erhalten eine200 mg- Kapselam Morgenundzwei 200mg-Kapselnam Abend.

Bei Kindernund jugendlichenPatienten, diemitRibavirin AurobindoundInterferon alfa-2bbehandelt werden,ist dieRibavirinAurobindo-Dosis auf7,5 mg/kg/Tagzu reduzieren.

Anmerkung2: Bei erwachsenenPatienten, KindernundjugendlichenPatienten, diemitRibavirin Aurobindo undInterferonalfa-2b behandeltwerden,ist dieDosis vonInterferonalfa-2b auf dieHälfte zureduzieren.


BesondereBehandlungsgruppen


Anwendung beiNierenfunktionsstörungen:

Die pharmakokinetischenParametervon Ribavirinbei Patienten mitNierenfunktionsstörungensind aufgrundeiner offensichtlichenVerminderungder Clearance verändert(siehe Abschnitt5.2). Daherwird empfohlen,die Nierenfunktionbei allen Patienten vorder AnwendungvonRibavirinzu bestimmen.Patienten miteiner Kreatininclearance <50 ml/mindürfen nichtmit Ribavirinbehandelt werden(siehe Abschnitt4.3). Patientenmiteiner eingeschränktenNierenfunktion solltennoch engmaschigerauf dieEntwicklung einerAnämiehin kontrolliertwerden. WennderSerumkreatinin-Spiegelauf >2 mg/dlsteigt (Tabelle3), müssen Ribavirin undInterferon alfa-2babgesetztwerden.


Anwendung beiLeberfunktionsstörungen:

PharmakokinetischeWechselwirkungen zwischenRibavirin und derLeberfunktion bestehennicht (sieheAbschnitt5.2). Daheristkeine Dosierungsanpassungvon Ribavirin beiPatienten mitLeberfunktionsstörungen nötig.


Anwendung inderGeriatrie(65Jahre):

Anscheinend gibtes keinesignifikante,altersbedingte Auswirkungauf diePharmakokinetik vonRibavirin.Trotzdem muss,wie auchbei jüngerenPatienten, dieNierenfunktion vorBeginn einerTherapiemitRibavirinuntersucht werden(siehe Abschnitt5.2).


Anwendung beiPatientenunter18 Jahren:

Ribavirin kannin KombinationmitInterferon alfa-2bzur Behandlung vonKindern (imAlter von3 Jahrenund älter)und Jugendlicheneingesetzt werden.Die Auswahl derDarreichungsform basiertauf individuellenMerkmalendes Patienten. Die Unbedenklichkeit undWirksamkeitder Anwendungvon Ribavirinmitanderen Formenvon Interferonen (d.h.nicht alfa-2b)ist beidiesen Patientenbislang nichtnachgewiesen.


HCV/HIV-co-infiziertePatienten:

Patienten,die eineNRTI-Therapie zusammenmit Ribavirinund Interferonalfa-2b erhalten,sind unterUmständeneinemerhöhten Risikofür mitochondrialeToxizität, Laktatazidoseund hepatischeDekompensationausgesetzt(siehe Abschnitt4.4). Bittebeachten Sie ebenfalls dieentsprechendeFachinformationfür antiretroviraleArzneimittel.


FI 4.3 Gegenanzeigen



Kinder undJugendliche:

Bestehende oder in der Vorgeschichte bekannte schwere psychiatrische Störungen, insbesondere schwere Depression, Selbstmordgedanken oder Selbstmordversuche.


Aufgrund derkombiniertenAnwendungmitPeginterferonalfa-2boderInterferonalfa-2b:

Autoimmunhepatitis oder Autoimmunerkrankung in der Vorgeschichte.




FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Psyche und zentrales Nervensystem (ZNS):


Schwerwiegende, zentralnervöse Erscheinungen wie vor allem Depressionen, Suizidabsichten und Suizidversuche sind während einer Ribavirin-Kombinationstherapie mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b und auch nach Beendigung der Behandlung vor allem während der 6 Folgemonate bei einigen Patienten beobachtet worden. Bei Kindern und Jugendlichen, die mit einer Kombinationstherapie aus Ribavirin und Interferon alfa-2b behandelt wurden, wurde häufiger von Suizidabsichten und Suizidversuchen während der Behandlung und während der 6 Folgemonate nach der Behandlung im Vergleich zu erwachsenen Patienten (2,4 % zu 1 %) berichtet. Wie Erwachsene entwickelten Kinder und Jugendliche andere psychiatrische Nebenwirkungen (z.B. Depression, emotionale Labilität und Somnolenz). Andere zentralnervöse Auswirkungen wie aggressives Verhalten (manchmal gegen andere Personen gerichtet wie Mordgedanken), bipolare Störung, Manie, Konfusion und Veränderungen des mentalen Status sind mit alfa-Interferonen beobachtet worden. Die Patienten sollten auf jegliche Anzeichen oder Symptome von psychiatrischen Störungen eng überwacht werden. Falls solche Symptome auftauchen, muss die mögliche Ernsthaftigkeit dieser unerwünschten Effekte vom verschreibenden Arzt berücksichtigt werden und die Notwendigkeit von geeigneten therapeutischen Maßnahmen sollte bedacht werden. Dauern die psychiatrischen Symptome an, verschlimmern sie sich oder zeigen sich Selbstmordabsichten, wird empfohlen die Behandlung mit Ribavirin und Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b abzubrechen und den Patienten mit angemessener psychiatrischer Betreuung zu beobachten.


Patienten mit bestehenden oder aus der Vorgeschichte bekannten schweren psychiatrischen Begleiterkrankungen:

Falls die Behandlung mit Ribavirin in Kombination mit Peginterferon alfa-2b oder Interferon alfa-2b bei erwachsenen Patienten mit bestehenden oder aus der Vorgeschichte bekannten schweren psychiatrischen Begleiterkrankungen für notwendig erachtet wird, sollte diese nur begonnen werden, nachdem eine geeignete individuelle Diagnostik und Therapie der psychiatrischen Begleiterkrankung gewährleistet ist.


Die Anwendung von Ribavirin und Interferon alfa-2b oder Peginterferon alfa-2b bei Kindern und Jugendlichen mit bestehenden oder in der Vorgeschichte bekannten schweren psychiatrischen Störungen ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Patienten mit Drogenkonsum und -missbrauch

HCV-infizierte Patienten, die eine gleichzeitige, substanzbezogene (Alkohol, Cannabis, etc.) Störung haben, sind einem erhöhten Risiko der Entwicklung psychischer Krankheiten oder der Verstärkung bereits bestehender psychischer Krankheiten ausgesetzt, wenn sie mit Alpha-Interferon gehandelt werden. Wird eine Behandlung mit Alpha-Interferon bei diesen Patienten für notwendig erachtet, sollte das Vorhandensein psychiatrischer Komorbiditäten und die Möglichkeit des weiteren Drogenkonsums sorgfältig eingeschätzt und vor Einleitung der Therapie entsprechend berücksichtigt werden. Falls notwendig, sollte ein interdisziplinäres Herangehen einschließlich eines psychiatrischen Dienstleisters oder Suchtexperten in Erwägung gezogen werden, um den Patienten zu bewerten, behandeln und zu betreuen. Die Patienten sollten während der Therapie und auch nach Beendigung der Behandlung engmaschig überwacht werden.

Ein frühes Eingreifen bei Wiederauftreten oder Entwicklung psychischer Krankheiten und Drogenkonsums wird empfohlen.


Wachstum und Entwicklung (Kinder und Jugendliche):

Während der Kombinationstherapie mit Interferon (Standard-Interferon oder pegyliertes Interferon) und Ribavirin über einen Zeitraum von bis zu 48 Wochen wurden bei Patienten im Alter zwischen 3 und 17 Jahren häufig eine Gewichtsabnahme und eine Hemmung des Wachstums beobachtet (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1). Die verfügbaren Langzeitdaten bei Kindern, die mit der

Kombinationstherapie mit Standard-Interferon und Ribavirin behandelt wurden, weisen auf eine beachtliche Wachstumshemmung (Abnahme > 15 Perzentilen in der Körpergrößenperzentilen im Vergleich zum Ausgangswert) bei 21 % der Kinder hin, obwohl deren Behandlung bereits mehr als 5 Jahre zurück liegt.


Fallspezifische Nutzen-Risiko-Abwägung bei Kindern

Der erwartete Nutzen der Behandlung sollte sorgfältig gegen die in den klinischen Studien bei Kindern und Jugendlichen beobachteten Sicherheitsdaten abgewogen werden (siehe Abschnitte 4.8 und 5.1).

  • Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die Kombinationstherapie eine Wachstumshemmung induzierte, deren Reversibilität unsicher ist.

  • Dieses Risiko muss gegen das Krankheitsbild des Kindes, wie etwa Hinweise auf eine Krankheitsprogression (insbesondere Fibrose), Begleiterkrankungen, die die Krankheitsprogression negativ beeinflussen könnten (z.B. eine HIV-Co-Infektion) sowie Faktoren mit prognostischem Wert für das Ansprechen (HCV-Genotyp und Viruslast), abgewogen werden.


Um das Risiko einer Wachstumshemmung möglichst gering zu halten, sollten Kinder nach Möglichkeit erst nach dem pubertären Wachstumsschub behandelt werden. Es liegen keine Daten zu Langzeitfolgen hinsichtlich der Geschlechtsreife vor.


Den Ergebnissenklinischer Studienzufolge istRibavirin alsMonotherapienicht wirksamund Ribavirin darfdaher nichtalleine angewendetwerden. DieUnbedenklichkeit undWirksamkeitdieser Kombinationwurde nurfür RibavirinKapseln zusammenmitPeginterferon alfa-2boder Interferon alfa-2b-Injektionslösungnachgewiesen.


In ausgewähltenklinischen Studienzur HepatitisC wurdebei allenPatienten vorEinschluss indie Studie eineLeberbiopsiedurchgeführt. Inbestimmten Fällen(d.h. beiPatienten mitGenotyp2 oder3) könnte eineBehandlungjedoch auchohnehistologischeBestätigung möglichsein. Fürdie Frageder Notwendigkeit einerLeberbiopsie vorBeginnder BehandlungsolltenaktuelleBehandlungsrichtlinien zu Rategezogenwerden.


Hämolyse:Bei biszu 14% dererwachsenenPatienten undbei 7% derKinder undJugendlichen,die imRahmenklinischer StudienmitRibavirinin KombinationmitPeginterferon alfa-2boder Interferon alfa-2b behandeltwurden, kames zueinerAbnahmedes Hämoglobinspiegelsauf <10 g/dl.Obwohl Ribavirin keinedirekte kardiovaskuläreWirkung aufweist,kann eineAnämiein Verbindung mit Ribavirin zueiner Verschlechterungder Herzfunktionoder einerExazerbation derSymptomeeiner Koronarerkrankungoderbeidemführen. DahermussRibavirin beiPatienten mitvorbestehenden kardiovaskulärenErkrankungen mitVorsicht angewendetwerden (sieheAbschnitt4.3). Derkardiale Zustand mussvor Therapiebeginnbestimmt werdenund währendder Therapieklinisch überwacht werden. Tritteine Verschlechterungein, mussdie Therapieabgebrochen werden(siehe Abschnitt4.2).


KardiovaskuläresSystem:ErwachsenePatienten, beidenen ausder Vorgeschichteeine dekompensierteHerzinsuffizienz oderein Myokardinfarktbekannt istund/oderdie HerzrhythmusstörungenalsVor- oderBegleiterkrankungaufweisen, müsseneng überwachtwerden. Bei PatientenmitkardialenBegleiterkrankungensolltemanvor undwährend derBehandlung wiederholt einElektrokardiogrammanfertigen.Herzrhythmusstörungen(vor allemsupraventrikuläre) sprechenin derRegel aufkonventionelleTherapiemaßnahmengut an,könnenaberauch zueinem Abbruch derBehandlung zwingen.Bei Kindernund Jugendlichenmit Herzerkrankungenin der Vorgeschichte sindkeine Datenverfügbar.


AkuteÜberempfindlichkeitsreaktion:Tritt eineakuteÜberempfindlichkeitsreaktion(z.B. Urtikaria, Angioödem,Bronchokonstriktion,Anaphylaxie)auf, mussRibavirin Aurobindounverzüglichabgesetzt und einegeeignete medizinischeBehandlung eingeleitetwerden. EinvorübergehendesAuftreten von Hautausschlägen erfordertkeine Unterbrechungder Therapie.


Augenveränderungen:Ribavirin wirdals Kombinationstherapiemitalfa-Interferonenangewendet. VonRetinopathie,einschließlich retinalerHämorrhagien,Retina-Exsudaten,Papillenödem,optischer Neuropathie undretinalem Arterien-oder Venenverschluss,die ineinem Verlustdes Sehvermögens resultieren kann,wurde inder Kombinationstherapiemit alfa-Interferonenselten berichtet.Alle Patienten solltenbei Therapiebeginneiner Augenuntersuchungunterzogenwerden. JederPatient, der übereine Verminderungoderden Verlustdes Sehvermögensklagt, isteiner sofortigenund vollständigenAugenuntersuchung zuunterziehen.Patienten mitvorbestehendenophthalmologischen Erkrankungen (z.B.diabetischer oderhypertensiverRetinopathie) solltenwährend der Kombinationstherapiemitalfa-InterferonenperiodischenophthalmologischenUntersuchungen unterzogen werden.Bei PatientenmitNeuentwicklung oderVerschlechterungophthalmologischer Erkrankungenist dieKombinationstherapiemitalfa-Interferonenabzubrechen.


Leberfunktion:Jeder Patient,der währendder BehandlungLeberfunktionsstörungenentwickelt, muss engmaschig kontrolliertwerden. DieBehandlung istbeiPatienten abzubrechen,die eineVerlängerung derGerinnungsmarkerentwickeln, dadies aufeine Leberdekompensationhinweisenkönnte.


Mögliche Verschlimmerung der Immunsuppression: In der Literatur wurde berichtet, dass Panzytopenie und Knochenmarksuppression innerhalb von 3 bis 7 Wochen nach Anwendung eines Peginterferons und Ribavirin zusammen mit Azathioprin auftraten. Diese Myelotoxizität war reversibel innerhalb von 4 bis 6 Wochen nach Absetzen der HCV Antiviraltherapie und des begleitendend verabreichten Azathioprins und trat nach Wiederaufnahme der jeweiligen Einzeltherapie nicht wieder auf (siehe Abschnitt 4.5).


Kontrolle derSchilddrüsenfunktionbei KindernundJugendlichen

Annähernd 12% - 21 %der Kinder,die mitRibavirin undInterferonalfa-2b (pegyliertundnicht-pegyliert)behandeltwurden, entwickeltenerhöhteThyreoidea-stimulierendesHormon(TSH)-Werte. Weitere ca.4 %zeigten einevorübergehendeAbnahmeunter dieuntereNormgrenze.Vor Beginn einerInterferon-alfa-2b-Therapie,mussder TSH-Spiegelbewertet undjegliche zudiesem Zeitpunkt festgestellteSchilddrüsenerkrankungmiteiner konventionellenTherapiebehandelt werden.Eine Interferon alfa-2b(pegyliertundnicht-pegyliert)-Therapiekann begonnenwerden,wenn derTSH- Spiegel durchMedikation imNormalbereichgehalten werdenkann.Schilddrüsenstörungenwährend der BehandlungmitRibavirin undInterferonalfa-2bund währendder BehandlungmitRibavirin und Peginterferon alfa-2bsind beobachtetworden. FallseineSchilddrüsenerkrankungfestgestellt wird, sollten dieSchilddrüsenwerte desPatientenkontrolliertwerden undangemessen medizinisch behandelt werden.Kinder undjugendlichePatienten solltenalle 3Monate aufAnzeichen einer Schilddrüsenfunktionsstörunghinuntersuchtwerden (z.B.TSH).


HCV/HIVCo-Infektion:

MitochondrialeToxizitätundLaktatazidose:Vorsicht istangebracht beiHIV-positiven und gleichzeitig mitHCV infiziertenPatienten,die eineBehandlung mitNukleosid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren(NRTI) (insbesondereddI undd4T)sowie eineInterferonalfa-2b/Ribavirin-Behandlungerhalten.In einerHIV-positivenBehandlungsgruppe,dieein NRTI-Regimeerhält, sollten die Ärztesorgfältig aufHinweise fürmitochondrialeToxizität undLaktatazidose achten,wenn Ribavirinmitangewendet wird.Insbesondere:


HepatischeDekompensationbei HCV/HIVco-infiziertenPatientenmitfortgeschrittenerZirrhose:

Co-infizierte PatientenmitfortgeschrittenerZirrhose, dieeine HAART-Therapieerhalten, sindunter Umständeneinem erhöhtenRisiko fürhepatischeDekompensationund Todausgesetzt. Die zusätzliche Therapiemitalfa-Interferonenallein oderin KombinationmitRibavirinkann diesesRisiko in dieserPatienten-Untergruppeerhöhen.Andere Faktorenbei co-infiziertenPatienten, diemit einem erhöhtenRisiko füreine Leberdekompensationin Zusammenhangstehen können,sind eine Behandlung mitDidanosin underhöhteBilirubin-Serumkonzentrationen.


Co-infizierte Patienten,die sowohleine antiretrovirale(ARV) Behandlungals aucheine Behandlung gegen dieHepatitis erhalten,sind insbesonderehinsichtlich ihrerLeberfunktionstreng zuüberwachen. BeiEntwicklung einerLeberdekompensationsollte dieHepatitis-Therapiesofort abgebrochenund die ARV-Therapieneu überdachtwerden.


HämatologischeAuffälligkeitenbei HCV/HIVco-infiziertenPatienten:

HCV/HIVco-infiziertePatienten,die einePeginterferonalfa-2b/RibavirinBehandlungundHAART erhalten,könnten einemerhöhtenRisiko ausgesetztsein, hämatologischeAbnormalitäten (z.B. Neutropenie, Thrombozytopenieund Anämie)zu entwickeln,verglichen mitHCV monoinfizierten Patienten. Obwohldiese mehrheitlichmittelseiner Dosisreduktionzubeherrschen waren,sollten die hämatologischenParameterin dieserPatientengruppestreng überwachtwerden (sieheAbschnitt4.2 und unterLabortests“und Abschnitt4.8).


Patienten, diemit RibavirinundZidovudinbehandeltwerden, habenein erhöhtesRisiko eineAnämie zuentwickeln. Daherwird diegleichzeitige Anwendungvon Ribavirinund Zidovudinnicht empfohlen (siehe Abschnitt4.5).


Patienten mitniedrigenCD4-Werten:

Bei HCV/HIVco-infizierten Patienten,die CD4-Wertevon wenigerals 200Zellen/μlhaben, liegen nurbegrenzte Datenzur Wirksamkeitund Sicherheit(N=25) vor.Vorsichtist daherbei der BehandlungvonPatienten mitniedrigenCD4-Werten geboten.


Bitte beachtenSie dieentsprechendeFachinformationder antiretroviralenArzneimittel,die gleichzeitig mitder HCV-Behandlungangewendetwerden,um diefür jedesProdukt spezifischen Toxizitätsreaktionen sowiedie möglicheÜberlagerungvonToxizitätsreaktionenmit denenvon RibavirinundPeginterferon alfa-2berkennen undbehandeln zukönnen.


Zahn- undZahnfleischerkrankungen:Zahn- undZahnfleischerkrankungen, die zumVerlust derZähne führen können,sind beiPatienten berichtetworden, dieeine Kombinationstherapieaus Ribavirinund Peginterferonalfa-2b oderInterferon alfa-2berhielten.Zusätzlich könntewährend einerlangfristigen Behandlung mitder Kombinationvon RibavirinundPeginterferonalfa-2b oderInterferon alfa-2bein trockener Mundeinen schädigendenEffektauf dieZähne unddie Mundschleimhauthaben. Die Patienten solltenihre Zähnezweimaltäglichgründlich putzenund regelmäßigezahnärztliche Untersuchungendurchführen lassen.Zusätzlich könneneinige Patientenan Erbrechenleiden. Wenn diesauftritt, sollteihnen geratenwerden, danachden Mundgründlichauszuspülen.


Labortests: VorEinleitung derTherapie müssenbei allenPatienten diestandardmäßigen Blutuntersuchungendurchgeführtwerden unddie klinischenLaborwerte (vollständigesBlutbildmit Differentialblutbild,Thrombozytenzahl,Elektrolyte,Serumkreatinin,Leberfunktionstest,Harnsäure) bestimmtwerden. FolgendeAusgangswerte könnenalsRichtlinie vorEinleitung derTherapiemit Ribavirinals akzeptabelerachtetwerden:


moglobin Erwachsene:≥ 12g/dl (weiblich);≥ 13g/dl (männlich)

Kinder undJugendliche:≥ 11g/dl(weiblich);≥ 12g/dl(männlich) Thrombozyten ≥100.000/mm³

Neutrophilenzahl ≥1.500/mm³


Die Laboruntersuchungensind inden Wochen2 und4 derTherapieund danachin regelmäßigen Abständen durchzuführen,wenn klinischindiziert. Währendder Behandlungist regelmäßigdie HCV- RNAzu bestimmen(sieheAbschnitt 4.2).


Frauen imgebärfähigenAlter:

Weibliche Patientenmüssen sichwährendder Behandlungund über vierMonate nachAbschluss derBehandlungroutinemäßigmonatlicheinemSchwangerschaftstest unterziehen.Partnerinnen vonmännlichenPatienten müssensich währendder Behandlungund über siebenMonate nachAbschlussder BehandlungroutinemäßigmonatlicheinemSchwangerschaftstest unterziehen (sieheAbschnitt4.6).


Die Harnsäure-Wertekönnen unterRibavirin aufgrundvonHämolyseansteigen, dahermüssen Patienten miteiner Prädispositionfür Gichtsorgfältig überwachtwerden.


Anwendung bei Patienten mit seltenen Erbkrankheiten:

Jede Ribavirin-Kapsel enthält 40 mg Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Laktase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Ergebnisse vonin vitroStudien,bei denenLeber-Mikrosomen-Präparationenvon Ratteund Mensch verwendet wurden,zeigten keinenCytochromP450 vermitteltenMetabolismusvon Ribavirin. Ribavirin hemmtnicht dieCytochromP450-Enzyme.Toxizitätsstudienergaben keinenHinweis darauf, dass Ribavirin Leberenzymeinduziert.Daher istdie Wahrscheinlichkeitfür P450-Enzymvermittelte Wechselwirkungensehr gering.


Ribavirin, welcheseinen inhibitorischenEffekt aufdieInosin-Monophosphat-Dehydrogenasehat, kann mitdem Metabolismusvon Azathioprininterferieren undmöglicherweisezu einer Akkumulation von6-Methylthioinosin-Monophosphat

(6-MTIMP) führen,die mitder Myelotoxizitätbei Patienten, die mitAzathioprinbehandeltworden waren,in Zusammenhanggebracht wurde.


Die Anwendungvon pegyliertenalfa-Interferonen undRibavirinzusammenmit Azathioprinsollte vermiedenwerden. In Einzelfällen, beidenen derNutzen dergleichzeitigenVerabreichung vonRibavirinund Azathioprin das potentielleRisiko rechtfertigt,wird währendder gleichzeitigenAnwendung mitAzathioprin eine enge hämatologischeÜberwachung empfohlen,um Anzeicheneiner Myelotoxizitätzu erkennen.Im Falle desAuftretenseiner Myelotoxizitätsollte dieBehandlung mitdiesen Arzneimittelnsofort beendet werden(siehe Abschnitt4.4).


Außer mitPeginterferon alfa-2b,Interferon alfa-2bundAntazida wurdenkeine WechselwirkungsstudienzwischenRibavirin undanderen Arzneimittelndurchgeführt.


Interferon alfa-2b:Es wurdenkeine pharmakokinetischenWechselwirkungen zwischenRibavirin und Peginterferon alfa-2boder Interferonalfa-2b ineiner pharmakokinetischenMehrfachdosis-Studie beobachtet.


Antazida: DieBioverfügbarkeitvon Ribavirin600 mgwurde durchdie gleichzeitigeAnwendung einesMagnesium-,Aluminium-und Simethicon-haltigenAntazidums vermindert.AUCtf nahmum 14% ab.Möglicherweise wardie verminderteBioverfügbarkeit indieser Studieauf eineverzögerte Passage vonRibavirin odereinen verändertenpH-Wert zurückzuführen.Diese Wechselwirkungwird jedoch alsklinisch nichtrelevant angesehen.


Nukleosid-Analoga: DieAnwendung vonNukleosid-Analoga,alleinoder inKombinationmit anderen Nukleosiden, führtezu Laktatazidose.In vitroerhöhtRibavirin pharmakologischdie phosphorylierten Metaboliten vonPurin-Nukleosiden.Diese Aktivitätkönnte dasRisiko einerPurin-Nukleosid-Analoga (z.B. Didanosinoder Abacavir)induzierten Laktatazidoseerhöhen. DiegleichzeitigeAnwendung von Ribavirin undDidanosin wirdnicht empfohlen.Es gabBerichte überFälle mitochondrialerToxizität, insbesondere Laktatazidoseund Pankreatitis,von deneneinige tödlichverliefen(siehe Abschnitt4.4).


Über dieVerschlechterung einerAnämieaufgrund vonRibavirin wurdeberichtet, wennZidovudin Bestandteil einesHIV-Behandlungsschemaswar; dergenaue Mechanismusist nochnicht geklärt.Die gleichzeitigeAnwendung vonRibavirinund Zidovudinwird aufgrundeines erhöhtenAnämie-Risikos nicht empfohlen(siehe Abschnitt4.4).Essollte inBetracht gezogenwerden, Zidovudin,falls es Bestandteil desantiretroviralenBehandlungsregimes(ART) ist,auszutauschen, soferndieses bereits aufgenommenwurde. Dieswäre insbesonderebei Patientenmiteineranamnestischvorbekannten Zidovudin-induziertenAnämievon Bedeutung.


Jegliche möglicheWechselwirkung kannbis zuzwei Monate(fünf Halbwertszeitenvon Ribavirin) nach Absetzender TherapiemitRibavirin aufgrundderlangen Halbwertszeitanhalten (siehe Abschnitt 5.2).

Es gibtkeine Hinweisedarauf,dass RibavirinWechselwirkungen mitnicht-nukleosidalenReverse-Transkriptase-Inhibitorenoder Protease-Inhibitoreneingeht.


In derLiteratur findensich widersprüchlicheAussagenbezüglich dergleichzeitigenAnwendung von Abacavir undRibavirin. EinigeDaten weisendarauf hin,dass HIV/HCVco-infizierte Patienten,die eine ARTmitAbacavir erhalten,möglicherweiseeine geringereAnsprechrate aufeine Therapiemit pegyliertemInterferon/Ribavirinhaben. Einegleichzeitige Therapiemitbeiden Arzneimittelnsollte unter besondererVorsicht erfolgen.




FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Die AnwendungvonRibavirinAurobindo istwährendder Schwangerschaftkontraindiziert.


Präklinische Daten:


Weibliche Patienten:Ribavirin darfnichtvonschwangeren Fraueneingenommen werden(siehe Abschnitte 4.3,4.4 und5.3).Es mussbesondere Vorsorgedafür getragenwerden, eine Schwangerschaft beiweiblichen Patientenzu vermeiden.Mit derRibavirin-Therapiedarf nicht begonnen werden,bevor nichtein negativerSchwangerschaftstestunmittelbarvorBeginn der Therapie vorliegt.Frauen imgebärfähigen Alterund ihrePartner müssenbeide wirksameMethoden zurEmpfängnisverhütungwährend derBehandlung sowieeinschließlich vierMonate nach Beendigung derTherapie anwenden;während dieserZeit müssenregelmäßigemonatliche Schwangerschaftstestsdurchgeführt werden(siehe Abschnitt4.4). Solltetrotzdem eine Schwangerschaft währendder Behandlungoderinnerhalbvonvier Monatennach Therapieende auftreten, mussdie Patientinüber dasaußerordentlicheteratogene Risikovon Ribavirinfür denFetus aufgeklärt werden.


Männliche Patientenund derenPartnerinnen:BesondereAufmerksamkeitist nötig,um bei Partnerinnen männlicherPatienten, dieRibavirin einnehmen,eine Schwangerschaftzu vermeiden (siehe Abschnitte4.3, 4.4und 5.3).Ribavirin kumuliertintrazellulär undwird sehrlangsam ausdem Körper eliminiert.Es istnichtbekannt, obin denSpermienenthaltenes Ribavirinseine potentiellen teratogenen odergenotoxischenWirkungenauch aufden menschlichenEmbryo/Fetusausübt. Obwohl Daten ausannähernd300prospektiv verfolgtenSchwangerschaften,miteiner Ribavirin-Belastung väterlicherseits, wederein erhöhtesRisiko fürMissbildungenim Vergleichzur breitenBevölkerung, nochirgendeinspezifischesMissbildungsmusterzeigten,mussmännlichenPatienten undderen Partnerinnen imgebärfähigen Alterzu einerwirksamen, vonbeiden einzuhaltenden Empfängnisverhütungwährend derBehandlung sowieeinschließlich dersieben Monatenach Beendigung derTherapie dringendgeraten werden.Männer, derenPartnerinnen schwangersind, müssenangehalten werden,ein Kondomzu verwenden,um eineÜbertragung vonRibavirinauf die Partnerinso geringwie möglichzu halten.


Stillzeit: Esist nichtbekannt, obRibavirinin dieMuttermilchübertritt. Wegendes Nebenwirkungspotentialsfür gestillteSäuglinge mussvor Behandlungsbeginnabgestillt werden.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Ribavirin hatkeinen odervernachlässigbarenEinflussauf dieVerkehrstüchtigkeit unddie Fähigkeit zumBedienenvon Maschinen.Aber dasin Kombinationgegebene Peginterferonalfa-2b oder Interferon alfa-2bkann eineWirkung haben.


Dahermüssen Patienten,bei denenwährend der Behandlung Müdigkeit,Schläfrigkeitoder Verwirrtheit auftritt, vorsichtigsein unddas Führenvon Fahrzeugen oderBedienen vonMaschinen unterlassen.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Erwachsene:

Die UnbedenklichkeitvonRibavirin Kapselnwurde ausDaten vonvier klinischenStudien an Patienten ohne vorherigeInterferonbehandlung(Interferon-naivePatienten) ermittelt:Zwei Studien untersuchten Ribavirinin Kombinationmit Interferonalfa-2b, zweiStudien untersuchtenRibavirin in Kombinationmit Peginterferonalfa-2b.


Patienten, dienach einemvorherigen Rückfallnach Interferon-Therapieoder einerkürzeren BehandlungsdauermitInterferon alfa-2bund Ribavirinbehandelt werden,scheinenein verbessertes Unbedenklichkeitsprofil zuhaben, alsdas, wasnachfolgendbeschrieben wird.


Die inTabelle 4aufgeführtenNebenwirkungen basierenauf denErfahrungenausklinischen Studien bei erwachsenen therapienaivenPatienten, dieüber einJahr behandeltwurden, undaus derAnwendung nachMarkteinführung.Einegewisse Anzahlvon Nebenwirkungen,die imAllgemeinen der Interferontherapie zugeschriebenwird,von denenaber auchimKontext derHepatitis CTherapie(in KombinationmitRibavirin) berichtetwurde, istals Referenzin Tabelle4 ebenfallsaufgeführt. Die einer InterferonMonotherapiezugeschriebenenNebenwirkungen entnehmenSie bitteden Fachinformationenfür Peginterferonalfa-2b undInterferonalfa-2b.


Innerhalb derSystemorganklassen sind dieNebenwirkungen nachHäufigkeit infolgendeKategorien eingeteilt:sehr häufig(≥1/10);häufig (1/100bis <1/10);gelegentlich (≥1/1.000bis <1/100);selten (1/10.000bis <1/1.000);sehr selten(<1/10.000);unbekannt.Innerhalbjeder Häufigkeitsgruppewerden dieNebenwirkungennach abnehmendemSchweregradangegeben.


Tabelle 4 In klinischen Studien oder nach Markteinführung berichtete Nebenwirkungen bei Verwendung von Ribavirin mit pegyliertem Interferon alfa-2b oder Interferon alfa- 2b


Systemorganklasse

Nebenwirkungen


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr häufig:

Virusinfektion, Pharyngitis

Häufig:


Bakterielle Infektion einschließlich Sepsis, Pilzinfektion, Influenza, Infektion der Atemwege, Bronchitis, Herpes

simplex, Sinusitis, Otitis media, Rhinitis, Harnwegsinfektion


Gelegentlich:

Infektionen an der Injektionsstelle, Infektion der unteren

Atemwege

Selten:

Selten

Pneumonie*


Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Häufig:

Häufig

Neoplasie (n. n. b.)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig:

Anämie, Neutropenie


Häufig:

Häufig

molytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie,

Lymphadenopathie, Lymphopenie

Sehr selten:

Aplastische Anämie*

Unbekannt:

Erythrozytenaplasie, idiopathische thrombozytopenische

Purpura, thrombotisch thrombozytopenische Purpura

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich:

Arzneimittelüberempfindlichkeit


Selten:

Selten

Sarkoidose*, rheumatoide Arthritis (Neuauftreten oder

Verschlechterung)


Unbekannt:

Vogt-Koyanagi-Harada Syndrom, systemischer Lupus erythematodes, Vaskulitis, akute

Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Urtikaria, angioneurotisches Ödem, Bronchokonstriktion, Anaphylaxie

Endokrine Erkrankungen

Häufig:

Hypothyreose, Hyperthyreose

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr häufig:

Anorexie

Häufig:

Hyperglykämie, Hyperurikämie, Hypocalcämie, Dehydratation, gesteigerter Appetit

Gelegentlich:

Diabetes mellitus, Hypertriglyzeridämie*

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig:

Depression, Angst, emotionale Instabilität,

Schlaflosigkeit

Häufig:

Suizidgedanken, Psychose, aggressives Verhalten, Verwirrtheit, Agitiertheit, Zorn, Stimmungsänderung, Verhaltensstörung, Nervosität, Schlafstörungen, verminderte Libido, Apathie, ungewöhnliche Träume, Weinen

Gelegentlich:

Selbstmordversuche, Panikattacke, Halluzination

Selten:

Bipolare Störung*

Sehr selten:

Selbstmord*


Unbekannt:

Mordgedanken*, Manie*, Veränderung des mentalen Status

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig:

Kopfschmerzen, Schwindel, Mundtrockenheit, Konzentrationsstörungen

Häufig:

Amnesie, vermindertes Erinnerungsvermögen, Synkope, Migräne, Ataxie, Parästhesie, Dysphonie, Geschmacksverlust, Hypästhesie, Hyperästhesie, Hypertonie, Somnolenz, Aufmerksamkeitsstörung, Tremor, Dysgeusie

Gelegentlich:

Neuropathie, periphere Neuropathie

Selten:

Krampfanfall*

Sehr selten:

Zerebrovaskuläre Hämorrhagie*, zerebrovaskuläre Ischämie*, Enzephalopathie*, Polyneuropathie*

Unbekannt:

Gesichtslähmung, Mononeuropathien

Augenerkrankungen

Häufig:

Sehstörungen, verschwommenes Sehen, Konjunktivitis, Reizung am Auge, Augenschmerzen, Veränderung des Sehens, Störung der Tränendrüsen, trockenes Auge

Selten:

Retinale Hämorrhagien*, Retinopathien (einschließlich Makulaödeme)*, retinaler Arterienverschluss*, retinaler Venenverschluss*, Optikusneuritis*, Papillenödem*, Verminderung der Sehschärfe oder des Gesichtsfeldes*, Retina-Exsudate

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Häufig:

Drehschwindel, Hörstörungen/Hörverlust, Tinnitus,

Schmerzen am Ohr


Herzerkrankungen

Häufig:

Palpitation, Tachykardie

Gelegentlich:

Myokardinfarkt

Selten:

Kardiomyopathie*, Arrhythmie*

Sehr selten:

Kardiale Ischämie*

Unbekannt:

Perikarderguss*, Perikarditis

Gefäßerkrankungen

Häufig:

Hypotonie, Hypertonie, Flushing

Selten:

Vaskulitis

Sehr selten:

Periphere Ischämie*

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr häufig:

Dyspnoe, Husten


Häufig:

Nasenbluten, Atemstörung, Atemwegsblockade, Verstopfung der Nasennebenhölen, verstopfte Nase,

Rhinorrhoe, vermehrte Sekretion in den oberen

Atemwegen, pharyngolaryngeale Schmerzen, Reizhusten


Sehr selten:

Lungeninfiltrate*, Pneumonitis*, interstitielle

Pneumonitis*

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig:

Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit, Abdominalschmerzen

Häufig:

Ulzerative Stomatitis, Stomatitis, Mundulzera, Colitis, Schmerzen im oberen rechten Quadranten, Dyspepsie, gastroösophogealer Reflux*, Glossitis, Cheilitis, Blähbauch, Zahnfleischbluten, Gingivitis, dünner Stuhl, Störungen an den Zähnen, Obstipation, Flatulenz

Gelegentlich:

Pankreatitis, Schmerzen im Mund

Selten:

Ischämische Colitis*

Sehr selten:

Colitis ulcerosa*

Unbekannt:

Erkrankungen des Zahnfleisches, Erkrankungen der Zähne

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig:

Hepatomegalie, Ikterus, Hyperbilirubimie*

Sehr selten:

Hepatotoxizität (einschließlich Todesfälle)*

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr häufig:

Alopezie, Pruritus, Hauttrockenheit, Hautausschlag

Häufig:

Psoriasis, Psoriasisverschlechterung, Ekzem, Photosensitivitätsreaktionen, makulopapulöser Hautausschlag, erythematöser Hautausschlag, Nachtschwe, Hyperhidrose, Dermatitis, Akne, Furunkel, Erythem, Urtikaria, Veränderungen der Haut, Bluterguss, vermehrtes Schwitzen, anormale Haarstruktur, Nagelerkrankungen*

Selten:

Kutane Sarkoidose

Sehr selten:

Stevens-Johnson-Syndrom*, toxisch epidermale Nekrolyse*, Erythema multiforme*

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr häufig:

Arthralgie, Myalgie, Muskel-/Skelettschmerzen

Häufig:

Arthritis, Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Schmerzen in den Extremitäten

Gelegentlich:

Knochenschmerzen, Muskelschwäche

Selten:

Rhabdomyolyse*, Myositis*

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig:

Erhöhte Miktionsfrequenz, Polyurie, abnormaler Harn

Selten:

Nierenversagen, Niereninsuffizienz*

Sehr selten:

Nephrotisches Syndrom*

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Häufig:

Bei Frauen: Amenorrhoe, Menorrhagie,

Menstruationsstörung, Dysmenorrhoe, Schmerzen in der Brustdrüse, ovariale Erkrankung, vaginale Erkrankung.

Bei Männern: Impotenz, Prostatitis, erektile Dysfunktion, Sexuelle Dysfunktion (n. n. b.)*

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig:

Entzündung an der Injektionsstelle, Veränderung an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Schüttelfrost, Pyrexie, grippeartige Symptome, Asthenie, Reizbarkeit

Häufig:

Schmerzen im Brustkorb, Beschwerden im Brustkorb, periphere Ödeme, Malaise, Schmerzen an der Injektionsstelle, Unwohlsein, Durst

Gelegentlich:

Gesichtsödem

Selten:

Nekrose am Injektionsort

Untersuchungen

Sehr häufig:

Gewichtsverlust

Häufig:

Herzgeräusch


* DaRibavirinstetsmiteinemalfa-InterferonenthaltendenArzneimittelverschriebenwird unddieaufgeführten Nebenwirkungen dieErfahrungnach Markteinführungwiderspiegeln, dieseErfahrungeineexakte Quantifizierungder Nebenwirkungen abernicht erlaubt,entstammen obenstehendeHäufigkeitsangabenklinischenStudienmit Ribavirinin Kombination mitInterferon alfa-2b(pegyliertoder unpegyliert).


Eine AbnahmederHämoglobinkonzentrationvon> 4g/dl wurdebei30 %der Patientenbeobachtet, diemitRibavirinundPeginterferonalfa-2b behandeltwurden bzw.bei 37% derPatienten, diemit RibavirinundInterferon alfa-2bbehandeltwurden. DieHämoglobinwertefielen unter10 g/dlbei bis zu 14% dererwachsenen Patientenund 7% derKinderund Jugendlichen,die mitRibavirin entweder in KombinationmitPeginterferon alfa-2boder inKombinationmitInterferon alfa-2bbehandelt wurden.


Die meistenFälle vonAnämie,Neutropenie undThrombozytopeniewaren mäßig(WHO-Grad 1oder 2) ausgeprägt.Es gabeinigeschwerere Fällevon Neutropeniebei Patienten,die mitRibavirin in Kombinationmit Peginterferonalfa-2b behandeltwurden (WHO-Grad3: 39von186[21%] und WHO-Grad4: 13von 186[7%]);es wurdeauch vonLeukopenie WHOGrad 3bei 7% dieser Behandlungsgruppeberichtet.


Eine Erhöhungdes Harnsäurespiegelsund desindirektenBilirubinsverbunden mitHämolysewurde bei einigenPatientenbeobachtet,die inklinischen StudienmitRibavirin inKombinationmit Peginterferon alfa-2boder Interferonalfa-2b behandeltwurden. DieWerte gingenjedoch innerhalb von vierWochen nachBehandlungsende aufden Ausgangswertzurück. Unterden Patientenmit erhöhtenHarnsäurewertenentwickelten nursehr wenige,mitder Kombinationbehandelte Patienten eine klinischeGicht, vondenenwiederum keinereine Dosierungsänderungbenötigteoder ausden klinischen Studienausgeschlossen werdenmusste.


HCV/HIVco-infiziertePatienten:

Bei HCV/HIVco-infiziertenPatienten,die Ribavirinin KombinationmitPeginterferon alfa-2b erhielten, warenweitere Nebenwirkungen(über diebeimono-infiziertenPatienten nichtberichtet wurde),über diein denStudienmiteiner Häufigkeitvon> 5% berichtetwurde: oraleCandidose (14 %),erworbene Lipodystrophie(13%),verminderteCD4-Lymphozytenzahl(8 %),verminderter Appetit (8%), erhöhteGamma-Glutamyltransferase(9 %),Rückenschmerzen(5 %),erhöhte Blutamylase(6 %),erhöhte Laktat-Werteim Blut(5 %),zytolytischeHepatitis (6 %),erhöhte Lipasewerte(6%) undGliederschmerzen(6 %).


MitochondrialeToxizität:

Über mitochondrialeToxizitätund Laktatazidosewurdebei HIV-positivenPatienten berichtet,die eine BehandlungmitNRTIs zusammenmit Ribavirinbei HCVCo-Infektion erhielten(siehe Abschnitt 4.4).


Laborwerte beiHCV/HIVco-infiziertenPatienten:

Obwohl diedurch diehämatologische ToxizitätverursachteNeutropenie,Thrombozytopenieund Anämiehäufigerbei HCV/HIVco-infiziertenPatientenauftrat, konntesie mehrheitlichmittelseiner Dosisanpassungenbeherrscht werdenund esbedurfte nurselten einesvorzeitigen Behandlungsabbruchs(siehe Abschnitt4.4). ÜberhämatologischeAuffälligkeiten wurdehäufiger bei Patienten berichtet,die Ribavirinin KombinationmitPeginterferon alfa-2berhieltenals beiPatienten, die Ribavirinin KombinationmitInterferon alfa-2berhielten. InStudie1 (sieheAbschnitt 5.1)wurde bei 4% (8/194)der Patientenein Abfallder absolutenNeutrophilenzahl unter500Zellen/mm³ beobachtetundbei 4% (8/194)der Patienten,die Ribavirinin KombinationmitPeginterferon alfa-2b erhielten, wurdeein Abfallder Thrombozytenunter 50.000/mm³beobachtet. ÜberAnämie (Hämoglobin< 9,4 g/dl)wurde bei12 %(23/194) derPatienten berichtet,die mitRibavirin in Kombinationmit Peginterferonalfa-2b behandeltwurden.


Abnahme derCD4-Lymphozyten:

Die BehandlungmitRibavirin inKombinationmitPeginterferon alfa-2bwar miteiner Abnahmeder absolutenCD4+-Zellzahlinnerhalb derersten 4Wochenverbundenohneeine Reduktiondes Anteils an CD4+-Zellen. DieAbnahme derCD4+-Zellzahlwarnach DosisreduktionoderAbsetzen der Therapie reversibel.Die AnwendungvonRibavirin inKombinationmitPeginterferon alfa-2bhatte keinen erkennbarennegativen Einflussauf dieKontrolleder HIV-Virämiewährend derTherapie oder derNachbeobachtungszeit. Fürco-infiziertePatienten mitCD4+-Zellzahl< 200/μlsind nur eingeschränkte Datenzur Sicherheit(N=25)verfügbar (sieheAbschnitt4.4).


Bitte beachtenSie dieentsprechendeFachinformationder antiretroviralenArzneimittel,die gleichzeitig mitder HCV-Behandlungverabreicht werden,um diefür jedesProdukt spezifischen Toxizitätsreaktionen sowiedie möglicheÜberlagerungvonToxizitätsreaktionenmit denenvon RibavirinundPeginterferon alfa-2berkennen undbehandeln zukönnen.


Kinder undJugendliche:

In KombinationmitPeginterferonalfa-2b

In einerklinischenStudie mit107 Kindernund jugendlichenPatienten (imAlter von3 bis17Jahren), die eineKombinationstherapiemitPeginterferon alfa-2bundRibavirinerhielten, warenbei 25% der PatientenDosismodifikationenerforderlich, meistensaufgrund vonAnämie,Neutropenie oder Gewichtsabnahme.Generell wardas Profilan unerwünschtenArzneimittelwirkungenbei Kindernund Jugendlichen ähnlichdem vonErwachsenen, allerdingsbestehen spezifischfür pädiatrischePatienten Bedenken wegender beobachtetenWachstumshemmung.


Diese Wachstumshemmungwird während einer biszu 48-wöchigenBehandlung mitpegyliertemInterferon alfa-2bund Ribavirinbeobachtet.Es ist unklar,ob siereversibel ist(siehe Abschnitt4.4).Gewichtsabnahmeund Wachstumshemmung traten währendder Behandlungsehr häufigauf (amEnde derBehandlung betrugdie mittlere Abnahme 15Körpergewichtsperzentilebzw. 8Körpergrößenperzentilevom Ausgangswert),und die Wachstumsratewar reduziert(< 3.Perzentil bei70 %der Patienten).


Am Endeder 24-wöchigenNachbeobachtungnach Behandlungsendebetrug diemittlere Abnahmeder Körpergewichtsperzentilenoch 3Perzentilen bzw.derKörpergrößenperzentilenoch 7Perzentilen vomAusgangswert,und 20% derKinder zeigtenweiterhin eineWachstumshemmung (Wachstumsrate< 3.Perzentile). Basierendauf Datenaus einerZwischenauswertung der Langzeitnachbeobachtung zudieser Studiewar bei22 %der Kinder(16/74) die Körpergrößenperzentile um> 15Perzentilenreduziert. Vondiesen Kindernzeigten 3(4 %)eine Reduktion um> 30Perzentilen, unddiestrotz derTatsache, dassder Behandlungsabschlussschon mehr als1 Jahrzurücklag. DerRückgang dermittlerenPerzentile fürdie Körpergrößeam Endedes ersten JahresderLangzeitnachbeobachtungwar beipräpubertärenKindern besondersstark ausgeprägt (siehe Abschnitt4.4).


In dieserStudie warendie amhäufigsten vorkommendenNebenwirkungenbei allenPatienten Pyrexie (80 %),Kopfschmerzen(62 %),Neutropenie (33%),Müdigkeit(30%),Anorexie (29%)und Erythemean derInjektionsstelle(29 %).Nur 1Patient brachdie Behandlungals Folgeeiner Nebenwirkung(Thrombozytopenie)ab. DiemeistenimRahmender Studiebeschriebenen Nebenwirkungenwaren leichtbis mittelschwer.Schwere Nebenwirkungenwurdenbei 7% (8/107) aller Patienten beschriebenund umfasstenSchmerzenan derInjektionsstelle(1 %),Gliederschmerzen (1 %),Kopfschmerzen(1 %),Neutropenie (1%)und Pyrexie(4 %).Wichtige unterder Therapie aufgetretene unerwünschteReaktionen indiesemKollektivwaren Nervosität(8 %),Aggression(3 %), Wut(2 %),Depression/depressiveVerstimmung(4 %)und Hypothyreose(3 %).5 Patientenwurden aufgrund einerHypothyreosebzw. eineserhöhten TSH-Spiegelsmit Levothyroxinbehandelt.


In KombinationmitInterferonalfa-2b

In klinischenStudien mit118 KindernoderJugendlichenim Altervon 3bis 16Jahren, diemiteiner Kombinationstherapieaus Interferonalfa-2b undRibavirinbehandeltwurden, brachen6 %die Therapie aufgrundvonNebenwirkungenab. Generellwar dasNebenwirkungsprofilin derbegrenzten BehandlungsgruppeuntersuchterKinderund Jugendlicherähnlich demder Erwachsenen,obwohl eine spezifisch pädiatrischeBeobachtung,dieWachstumshemmung,während derBehandlung auftrat,die sich inder AbnahmederKörpergrößenperzentile(Abweichungder mittlerenPerzentile nachunten um 9Perzentilen) undderKörpergewichtsperzentile(Abweichungder mittlerenPerzentile nachunten um 13Perzentilen) zeigte.In der5-jährigenNachbeobachtungnach Behandlungsendewiesen dieKinder eine mittlereKörpergröße aufder 44.Perzentileauf,was wenigerals dermedianeNormwertin der Allgemeinbevölkerungund wenigerals derAusgangswertfür diemittlere Körpergrößedieser Kinder war(48. Perzentile).Am EndederLangzeitnachbeobachtung(d.h. nachbis zu5 Jahren)bestand bei insgesamt20 von97 Kindern(21 %)eine um> 15Perzentilen reduzierteAbnahmedes Größenwachstums,und bei10 dieser20 Kinderlag dieRate desGrößenwachstumsum> 30 Perzentilen niedrigerals vorBehandlungsbeginn.Während einerbis zu48-wöchigen Kombinationsbehandlungmit Interferonalfa-2b undRibavirin wirdeine Wachstumshemmung beobachtet. Esist unklar,ob dieseWachstumshemmungreversibel ist.Bei präpubertärenKindern war dieAbnahme dermittlerenPerzentile fürdie Körpergrößevom Anfangbis zumEnde der Langzeitnachbeobachtung besondersstark ausgeprägt(siehe Abschnitt4.4).


Des Weiterenwurde währendder Behandlungundwährend der6 Folgemonatenachder Behandlung häufiger vonSuizidgedanken undSuizidversuchenim Vergleichzu erwachsenenPatienten (2,4% zu 1%) berichtet.Wie Erwachseneentwickeltenauch KinderundJugendlicheandere psychiatrische Nebenwirkungen (z.B.Depression, emotionaleLabilität undSomnolenz)(siehe Abschnitt4.4). Zusätzlich tratenBeschwerdenan derInjektionsstelle,Pyrexie,Anorexie, Erbrechenund Gefühlsschwankungenbei Kindernund Jugendlichenhäufiger alsbei Erwachsenenauf. Dosisänderungenwaren bei30 %der Patientennötig, hauptsächlichwegen Anämieund Neutropenie.


Die inTabelle 5aufgeführtenNebenwirkungen basierenauf derErfahrung auszweimultizentrischen klinischen Studienbei Kindernund Jugendlichen,in denenRibavirinin KombinationmitInterferon alfa-2b bzw.Peginterferon alfa-2bangewendet wurde.Innerhalb derSystemorganklassensind die Nebenwirkungen nachHäufigkeit infolgendeKategorien eingeteilt:sehr häufig(1/10);häufig (≥1/100bis <1/10)und gelegentlich(>1/1.000 bis<1 /100).Innerhalbjeder Häufigkeitsgruppewerden die Nebenwirkungennach abnehmendemSchweregrad angegeben.


Tabelle 5 Sehr häufig, häufig und gelegentlich gemeldete Nebenwirkungen in klinischen Studien bei Kindern und Jugendlichen mit Ribavirin in Kombination mit Interferon alfa-2b oder Peginterferon alfa-2b


Systemorganklasse

Nebenwirkungen

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Sehr häufig:

Virusinfektion, Pharyngitis

Häufig:


Pilzinfektion, bakterielle Infektion, pulmonale Infektion, Nasopharyngitits, Streptokokken-Pharyngitis, Otitis media, Sinusitis, Zahnabszess, Influenza, orale Herpesinfektion, Herpes simplex, Harnwegsinfektion, Vaginitis, Gastroenteritis

Gelegentlich:

Pneumonie, Askariasis, Enterobiasis, Herpes zoster, Entzündung des Unterhautzellgewebes

Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)

Häufig:

Neoplasie (n. n. b.)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr häufig:

Anämie, Neutropenie

Häufig:

Thrombozytopenie, Lymphadenopathie

Endokrine Erkrankungen

Sehr häufig:

Hypothyreose

Häufig:

Hyperthyreose, Virilismus

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr häufig:

Anorexie, gesteigerter Appetit, verminderter Appetit

Häufig:

Hypertriglyzeridämie, Hyperurikämie

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig:

Depression, Schlaflosigkeit, emotionale Instabilität

Häufig:

Suizidgedanken, Aggression, Verwirrtheit, Neigung zu Affekthandlungen, Verhaltensstörung, Agitiertheit, Somnambulismus, Angst, Stimmungsänderungen, Ruhelosigkeit, Nervosität, Schlafstörungen, ungewöhnliche Träume, Apathie


Gelegentlich:

Ungewöhnliches Verhalten, depressive Verstimmung, emotionale Störung, Furcht, Alptraum



Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig:

Kopfschmerzen, Schwindel

Häufig:

Hyperkinese, Tremor, Dysphonie, Parästhesie, Hypästhesie, Hyperästhesie, Konzentrationsstörungen, Somnolenz, Aufmerksamkeitsstörung, schlechte Schlafqualität

Gelegentlich:

Neuralgie, Lethargie, psychomotorische Hyperaktivität

Augenerkrankungen

Häufig:

Konjunktivitis, Augenschmerzen, Sehstörungen, Störung der Tränendrüsen

Gelegentlich:

Bindehautblutung, Juckreiz im Auge, Keratitits, verschwommenes Sehen, Photophobie

Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths

Häufig:

Vertigo

Herzerkrankungen

Häufig:

Tachykardie, Palpitationen

Gefäßerkrankungen

Häufig:

Blässe, Flushing

Gelegentlich:

Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig:

Dyspnoe, Tachypnoe, Epistaxis, Husten, verstopfte Nase, Reizung der Nase, Rhinorrhoe, Niesen, Rachen- und Kehlkopfschmerzen

Gelegentlich:

Giemen, Nasenbeschwerden

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig:

Abdominalschmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Erbrechen, Diarrhoe, Übelkeit,

Häufig:

Geschwüre im Mund, ulzerative Stomatitis, Stomatitis, aphthöse Stomatitis, Dyspepsie, Cheilitis, Glossitis, gastroösophagealer Reflux, rektale Erkrankung, gastrointestinale Erkrankung, Verstopfung, dünner Stuhl, Zahnschmerzen, Beschwerden an den Zähnen, Magenbeschwerden, Schmerzen im Mund

Gelegentlich:

Gingivitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig:

Abnormale Leberfunktion

Gelegentlich:

Hepatomegalie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr häufig:

Alopezie, Hautausschlag

Häufig:

Pruritus, Photosensitivitätsreaktion, makulopapulöser Hautausschlag, Ekzem, Hyperhidrose, Akne, Veränderung der Haut, Nagelerkrankung, Verfärbung der Haut, Hauttrockenheit, Erythem, Bluterguss

Gelegentlich:

Pigmentstörung, atopische Dermatitis, Abschälung der Haut


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr häufig:

Arthralgie, Myalgie, Muskel-/ Skelettschmerzen

Häufig:

Gliederschmerzen, Rückensch