Ribodronat 3 Mg/Ml Konzentrat Zur Herstellung Einer Infusionslösung
Hikma-Deutschland - Ribosepharm - |
Ribodronat 3 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung Gebrauchsinformation (GI) |
Zul.-Nr.: 61521.00.00/MR Datum: Mai 2012 Seite: 11 |
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
Ribodronat® 3 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Pamidronsäure, Dinatriumsalz
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
-
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
-
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
-
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
-
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Ribodronat und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Ribodronat beachten?
3. Wie ist Ribodronat anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Ribodronat aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. WAS IST RibodronatUND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Was ist Ribodronat:
Ribodronat ist ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Pamidronsäure, Dinatriumsalz. Es hat Einfluss auf die Knochenstruktur und –mineralisation und gehört zu der Gruppe der Bisphosphonate.
Wofür wird Ribodronat angewendet:
Ribodronat wird angewendet zur Behandlung von Erkrankungen, die einhergehen mit einer erhöhten Aktivität von Zellen, welche die Knochensubstanz abbauen.
Dies sind:
-
erhöhter Calciumspiegel im Blut infolge von krankhaft gesteigertem Knochenabbau, der durch die Ausbreitung knochenfremder Zellen oder deren Wirkung verursacht wird;
-
krankhaft gesteigerter Knochenabbau bei Patientinnen mit Knochenmetastasen infolge von Brustkrebs zusätzlich zu einer spezifischen Tumortherapie;
-
krankhaft gesteigerter Knochenabbau bei multiplem Myelom, einem vom Knochenmark ausgehendem Tumor im Stadium III.
2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON RibodronatBEACHTEN?
Ribodronat darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen den Wirkstoff Pamidronsäure Dinatriumsalz, andere Bisphosphonate oder einen der sonstigen Bestandteile von Ribodronat sind;
Die Behandlung mit Ribodronat wird nur für erwachsene Patienten empfohlen.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ribodronat ist erforderlich:
-
bei Störungen in der Nierenfunktion;
-
bei Erkrankungen des Herzens;
-
bei Störungen in der Funktion der Schilddrüse;
-
wenn Sie an Blutarmut leiden (rote Blutzellen, weiße Blutkörperchen oder Blutplättchen);
-
wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, die den Calcium-Gehalt vermindern;
-
bei vorhandenen oder abgeklungenen Schmerzen und Schwellungen oder einem Taubheitsgefühl im Kiefer oder nach Ausfall eines Zahnes.
Falls Sie bereits in zahnärztlicher Behandlung sind oder dies erforderlich ist, informieren Sie Ihren Zahnarzt über Ihre Behandlung mit Ribodronat.
Während der Behandlung mit Ribodronat wird Ihr Arzt den Fortschritt durch verschiedene Untersuchungen, unter anderem auch die Funktion der Nieren, überprüfen.
Bei Anwendung von Ribodronat mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden bzw. vor kurzem eingenommen / angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Ribodronat soll nicht gleichzeitig mit anderen Bisphosphonaten angewendet werden.
Es kann ohne signifikante Wechselwirkungen gleichzeitig mit anderen allgemein verwendeten Krebsmedikamenten angewendet werden.
Wenn gleichzeitig andere Substanzen zur Senkung der Calciumspiegel oder Calcitonin angewendet werden, kann ein schnellerer Abfall der Calciumkonzentration im Blut auftreten.
Vorsicht ist geboten, wenn Ribodronat zusammen mit anderen Arzneimitteln, die möglicherweise die Nieren schädigen können, angewendet wird.
Bei Patienten mit Multiplem Myelom (Tumor vom Knochenmark ausgehend) kann das Risiko einer Nierenfunktionsstörung erhöht sein, wenn Ribodronat in Kombination mit Thalidomid gegeben wird.
Schwangerschaft und Stillzeit
Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind, glauben, schwanger zu sein, oder eine Schwangerschaft planen. Der Arzt wird dann mit Ihnen über die Anwendung dieses Arzneimittels entscheiden.
Eine Anwendung dieses Arzneimittels während der Stillzeit wird nicht empfohlen..
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nach Anwendung von Ribodronat können Schläfrigkeit und/oder Schwindelgefühl auftreten. Ihre Aufmerksamkeit kann herabgesetzt sein.
Fahren Sie kein Auto und bedienen Sie keine Maschinen:
-
wenn Sie sich schläfrig und/oder schwindelig fühlen;
-
wenn andere Erscheinungen auftreten, die wegen der verminderten Aufmerksamkeit eine Gefährdung beim Autofahren oder beim Bedienen von Maschinen mit sich bringen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Ribodronat
Dieses Arzneimittel enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium in der Höchstdosis (90 mg), d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.
3. WIE IST RibodronatANZUWENDEN?
Ribodronat sollte nur unter Überwachung durch einen Arzt angewendet werden. Bei weiteren Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt.
Die Dosierung dieses Arzneimittels ist abhängig von Ihren medizinischen Bedingungen, dem Calciumspiegel in Ihrem Blut und der Funktion Ihrer Nieren. Die normale Dosis je Behandlungszyklus liegt zwischen 15 mg und 90 mg Pamidronsäure Dinatriumsalz.
Ribodronat muss vor der Anwendung z.B. mit 0,9 %iger (9 mg/ml) Natriumchloridlösung oder 5 %iger (50 mg/ml) Glucoselösung verdünnt werden.
Die Lösung muss sehr langsam in eine Vene gegeben werden (intravenöse Infusion). Ribodronat darf niemals als Schnellinjektion (Bolus) gegeben werden.
Die Infusion kann mehrere Stunden dauern, abhängig von der vorgesehenen Dosis.
Ihr Arzt wird entscheiden, wie viele Infusionen Sie benötigen und wie oft diese erfolgen.
Während der Behandlung werden Ihr Blut und Ihr Urin untersucht.
Wenn Sie eine größere Menge von Ribodronat angewendet haben, als Sie sollten:
Da Sie mit diesem Arzneimittel unter ärztlicher Überwachung behandelt werden, ist nicht zu erwarten, dass Sie eine zu niedrige oder eine zu hohe Dosis erhalten.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Ribodronat zu stark oder zu schwach ist oder wenn Sie andere Beschwerden haben.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie ebenfalls Ihren Arzt.
4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann Ribodronat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Patienten auftreten müssen.
Die häufigste Nebenwirkunge ist leichtes Fieber (Anstieg der Körpertemperatur um 1-2º Grad) mit grippeähnlichen Symptomen zu Behandlungsbeginn. Dies dauert gewöhnlich nicht länger als 48 Stunden. Esverschwindet im Allgemeinen spontan und bedarf keiner Behandlung. Weiterhin kann eine Hypokalzämie ohne Symptome auftreten.
Informieren Sie den Arzt unverzüglich, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken:
-
Schwere allergische Reaktionen: plötzliches Auftreten von juckender Hautrötung (Ausschlag), Schwellung von Händen, Füßen, Gelenken, Gesicht, Lippen, Mund oder Hals, Krämpfe im Bereich der Atem-Muskeln, Atemnot und das Gefühl kommender Ohnmacht.
-
Verschlechterung einer Herzerkrankung mit Atemproblemen sowie Lungenödem aufgrund von Flüssigkeitsüberlastung (sehr selten).
-
Schwere Störungen in der Nierenfunktion (meist wenn bereits Nierenstörungen vorhanden waren); einige der damit zusammenhängenden Symptome sind Zurückhaltung von Flüssigkeit, Blut im Urin, Übelkeit und Ermüdung.
Dies sind schwerwiegende Nebenwirkungen, die eine sofortige medizinische Behandlung erfordern.
Informieren Sie den Arzt, wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken:
Sehr häufige Nebenwirkungen (mehr als 1 von 10 Behandelten)
-
Fieber und grippeähnliche Symptome, manchmal einhergehend mit Unwohlsein, Schüttelfrost, Müdigkeit und Hitzewallungen
-
Absinken des Blut-Kalzium-Spiegels (Hypokalzämie), Absinken des Phosphatspiegels im Blut (Hypophosphatämie)
Häufige Nebenwirkungen (1 bis 10 von 100 Behandelten)
-
Reaktionen an der Infusionsstelle wie Schmerzen, Rötung, Schwellung, Verhärtung, Venenentzündung (z. T. mit Gerinnselbildung)
-
Abfall des Blut-Kalium-Spiegels (Hypokaliämie), Absinken des Magnesiumspiegels im Blut (Hypomagnesiämie)
-
erhöhte Kreatininkonzentration im Serum
-
Absinken des Blut-Kalzium-Spiegels mit Symptomen (körperliche Missempfindungen, Muskelkrämpfe)
-
Kopfschmerz, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit
-
Entzündungen am Auge (Konjunktivitis)
-
Bluthochdruck
-
Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Leibschmerz, Durchfall, Verstopfung, Magenschleimhautentzündung
-
Hautausschlag
-
Vorübergehende Knochenschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, generalisierte Schmerzen
-
Absinken der Anzahl roter Blutkörperchen, der Blutplättchen oder der Lymphozyten
Gelegentlich Nebenwirkungen (1 bis 10 von 1.000 Behandelten)
-
Muskelkrämpfe
-
Absterben von Knochengewebe im Kieferbereich (Osteonekrose)
-
Juckreiz
-
Niedriger Blutdruck
-
Erregung, Schwindel, stark herabgesetzte Reaktionsfähigkeit
-
Verdauungsstörungen
-
Akutes Nierenversagen
-
Veränderung der Leberfunktionswerte, erhöhte Harnstoffkonzentration im Serum
-
Augenentzündungen (Uveitis)
-
Überempfindlichkeit (allergische Reaktionen einschließlich Anaphylaxie, Krampf der Bronchialmuskeln/Atemnot, Quincke-(angioneurotisches) Ödem)
Seltene Nebenwirkungen (1 bis 10 von 10.000 Behandelten)
-
Ungewöhnliche Brüche des Oberschenkelknochens, insbesondere bei Patienten unter Langzeitbehandlung gegen Osteoporose, können selten auftreten. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Schmerzen, Schwäche oder Beschwerden in Oberschenkel, Hüfte oder Leiste verspüren, da es sich dabei um ein frühes Anzeichen eines möglichen Oberschenkelknochenbruchs handeln könnte.
-
Chronische Nierenentzündungen (fokale segmentale Glomerulosklerose einschließlich kollabierender Form), nephrotisches Syndrom
Sehr seltene Nebenwirkungen (weniger als 1 von 10.000 Behandelten)
-
Verwirrtheit, optische Trugwahrnehmungen
-
Gelbsehen, Entzündungen des Auges (Skleritis, Episkleritis)
-
Absinken der Anzahl weißer Blutkörperchen
-
Anaphylaktischer Schock
-
Anstieg des Kaliumspiegels (Hyperkaliämie) oder des Natriumspiegels im Blut (Hypernatriämie)
-
Verschlechterung der Herzfunktion (Atemnot, Lungenstauung), Einfluss-Stauung vor dem Herzen (Ödem) durch Überwässerung
-
Akutes Lungenversagen, interstitielle Lungenerkrankung
-
Verschlechterung einer vorbestehenden Nierenerkrankung, Blut im Urin, Nierenerkrankungen (tubuläre Nierenstörungen, tubulointerstitielle Nephritis, Glomerulo-Nephropathie)
-
Wiederauftreten von Herpes simplex (Fieberbläschen) und Herpes zoster (Gürtelrose) Viren
Nicht bekannte Nebenwirkungen (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
-
Entzündungen der Augenhöhle (Orbitalentzündungen)
-
Irregulärer Herzrhythmus (Vorhofflimmern)
Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern) wurden bei Patienten nach Behandlung mit Pamidronat beobachtet. Es ist derzeit noch nicht bekannt, ob diese Herzrhythmusstörungen durch Pamidronat ausgelöst werden. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie einen unregelmäßigen Herzrhythmus während der Behandlung mit Ribodronat 3 mg/ml bemerken.
Von einem Absterben von Knochengewebe – vorwiegend im Kieferbereich – wurde in Patienten, die Pamidronat erhielten, berichtet.Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Schmerzen, Schwellungen oder Taubheit des Kiefernknochens haben oder das „Gefühl eines schweren Kiefers“ oder eine Lockerung eines Zahnes während der Behandlung mit Pamidronat bemerken.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.
5. WIE IST RibodronatAUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton bzw. Etikett des Behältnisses nach „verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr anwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
6. WEITERE Informationen
Was Ribodronat enthält
Der Wirkstoff ist: Pamidronsäure Dinatriumsalz
1 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 3 mg Pamidronsäure Dinatriumsalz, entsprechend 2,527 mg Pamidronsäure.
Die sonstigen Bestandteile sind:Natriumhydroxid, Salzsäure (zur pH-Wert-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke.
Wie Ribodronat aussieht und Inhalt der Packung
Ribodronat ist ein steriles Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung. Die klare und farblose Lösung ist abgefüllt in farblosen Durchstechflaschen aus Glas mit Gummistopfen und Aluminiumkappe.
Ribodronat ist in folgenden Packungen erhältlich:
1, 4 oder 10 Durchstechflaschen mit 5 ml Konzentrat
1, 4 oder 10 Durchstechflaschen mit 10 ml Konzentrat
1, 4 oder 10 Durchstechflaschen mit 20 ml Konzentrat
1, 4 oder 10 Durchstechflaschen mit 30 ml Konzentrat
Pharmazeutischer Unternehmer
Hikma Farmacêutica (Portugal), S.A.
Estrada do Rio da Mó, n° 8, 8A e 8B - Fervença
2705-906 Terrugem SNT (Portugal)
Mitvertreiber:
Hikma Pharma GmbH
Lochhamer Schlag 17
82166 Gräfelfing
Hersteller
IDT Biologika GmbH
Am Pharmapark
06861 Dessau-Roßlau
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Frankreich: Pamidronate de sodium ratiopharm 3 mg/ml, solution a diluer pour perfusion
Deutschland: Ribodronat 3 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Italien: Pamidronate Disodico ratiopharm 3 mg/ml concentrato per soluzione per infusione
Frankreich: Pamidronate de sodium ratiopharm 3 mg/ml, solution a diluer pour perfusion
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im Mai 2012.
Versionscode: Zxx