Ribotax
Hikma Ribosepharm |
Ribotax [6 mg/ml Konzentrat Infusionslösung] Gebrauchsinformation |
Mai 2008 Page 0 |
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
Ribotax®6 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoff: Paclitaxel 6 mg/ml
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden haben wie Sie. - Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. |
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1. Was ist Ribotax®und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von Ribotax®beachten?
3. Wie ist Ribotax®anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Ribotax®aufzubewahren?
6. Weitere Informationen
1. Was ist Ribotax®und wofür wird es angewendet?
Ribotax®ist ein Arzneimittel zur Behandlung von Krebserkrankungen (Zytostatikum).
Ribotax®wird angewendet
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zur Behandlung von Eierstockkrebs:
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Chemotherapie der ersten Wahl (First-line-Chemotherapie) bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs oder einem Resttumor (> 1 cm) nach vorausgegangenem chirurgischen Eingriff (Laparotomie) in Kombination mit Cisplatin.
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Chemotherapie der zweiten Wahl (second-line Chemotherapie) von Tochtergeschwülste bildendem (metastasierendem) Eierstockkrebs nach Versagen einer Standardtherapie mit Platin-haltigen Arzneimitteln.
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zur Behandlung von Brustkrebs:
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unterstützende Therapie bei Patientinnen mit tastbarem (nodal-positivem) Brustkrebs (Mammakarzinom) im Anschluss an eine Anthracyclin-/Cyclophosphamid-Therapie (AC). Die unterstützende Therapie mit Paclitaxel sollte als Alternative zu einer verlängerten AC-Therapie angesehen werden.
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Chemotherapie der ersten Wahl bei fortgeschrittenem oder Tochtergeschwülste bildendem Brustkrebs in Kombination mit einem Anthracyclin bei Patientinnen, für die eine Anthracyclin-Therapie angezeigt ist, oder mit Trastuzumab, wenn die Menge bestimmter, für die Krebsentstehung wichtiger Substanzen an der Zelloberfläche (HER-2) gemäß einer besonderen Untersuchung (immunhistochemische Bestimmung) als 3+ eingestuft wird und wenn eine Anthracyclin-haltige Therapie nicht angezeigt ist (siehe 2.2 „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ribotax® ist erforderlich“).
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Alleinige Therapie des Tochtergeschwülste bildenden Brustkrebs mit Paclitaxel bei Patientinnen, bei denen eine Standardtherapie mit Anthracyclinen erfolglos war oder für die eine Therapie mit einem Anthracyclin nicht angezeigt ist.
zur Kombinationsbehandlung mit Cisplatin für die Behandlung des fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (Bronchialkarzinom, NSCLC) bei Patienten, für die auf Heilung ausgerichtete chirurgische Maßnahmen und/oder Strahlentherapie nicht angezeigt sind.
zur Behandlung von Patienten, die an im Zusammenhang mit AIDS-auftretendem (AIDS-assoziiertem) fortgeschrittenen Kaposi-Sarkom (KS; ein bestimmter Tumor-Typ) leiden und bei denen eine Therapie mit Anthracyclin in einer besonderen Darreichungsform (liposomale Anthracyclin-Therapie) erfolglos blieb. Die Daten zur Wirksamkeit in diesem Anwendungsgebiet sind begrenzt.
2. Was müssen Sie vor der ANWENDUNG von Ribotax®beachten?
Ribotax®darf nicht angewendet werden
- bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Paclitaxel oder einen der sonstigen Bestandteile, insbesondere gegen Macrogolglycerolricinoleat (siehe auch „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ribotax®ist erforderlich“).
- in der Schwangerschaft oder Stillzeit (siehe auch „Schwangerschaft“ und „Stillzeit“).
- bei Patienten, bei denen bei Behandlungsbeginn die Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutrophile) zu niedrig ist (< 1500 Zellen/mm3; < 1000 Zellen/mm3bei KS-Patienten).
- bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung.
bei KS-Patienten mit gleichzeitig auftretenden schwerwiegenden, unkontrollierten Infektionen.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ribotax®ist erforderlich
Vor jeder Anwendung von Ribotax®wirdIhr Blutbild kontrolliert.
Ribotax®darf nur unter der Aufsicht eines in der Krebstherapie erfahrenen Arztes angewendet werden. Da es zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen kommen kann, soll eine Ausrüstung für die Notfallbehandlung vorhanden sein.
Vor Therapiebeginn wird Ihr Arzt Sie mit anderen Arzneimitteln (Kortikosteroide, Antihistaminika und H2-Antagonisten) vorbehandeln, damit Sie die Behandlung besser vertragen.
Ribotax®soll, wenn in Kombination eingesetzt, vorCisplatin verabreicht werden (siehe Abschnitt 3. „Wie ist Ribotax®anzuwenden?“).
Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen, gekennzeichnet durch behandlungsbedürftige Atemnot und Blutdruckabfall, Schwellungen der Haut und Schleimhäute (Angioödem) und Nesselsucht (generalisierte Urtikaria), sind auch nach einer geeigneten Vorbehandlung berichtet worden. Ihr Arzt wird gegebenenfalls die Ribotax®-Infusion absetzen und Sie den Erfordernissen entsprechend behandeln.
Wenn Ribotax®in Kombination mit Doxorubicin oder Trastuzumab angewendet wird, sollte zu Beginn und während der Behandlung (z. B. alle 3 Monate [bei Auffälligkeiten häufiger]) die Herzfunktion durch entsprechende Untersuchungen (EKG, Echokardiogramm, MUGA-Scan) sorgfältig überwacht werden. Beim Festlegen der Untersuchungshäufigkeit sollte die bisher verabreichte Gesamtdosis (mg/m²) des Anthracyclins berücksichtigt werden. Bei einer Verschlechterung der Herzfunktion sollte eine Nutzen-Risiko-Abschätzung durchgeführt und die Herzfunktion engmaschiger (z. B. alle 1-2 Therapiezyklen) überwacht werden.
Ribotax®muss mit Vorsicht eingesetzt werden, wenn Sie in der Vergangenheit Empfindungsstörungen im Bereich der Gliedmaßen hatten (sog. periphere Neuropathie, die meist durch anhaltendes Taubheitsgefühl, Kribbeln und/oder Schmerzen gekennzeichnet ist), wenn sich Ihr Blutbild ändert (z. B. aufgrund zurückliegender Behandlungen) oder wenn Sie Probleme mit dem Herzen, dem Herz-Kreislauf-System (niedriger Blutdruck, hoher Blutdruck, verlangsamte Herztätigkeit) oder der Leber (Leberfunktionsstörungen) haben. Sie sollten sicherstellen, dass Ihr behandelnder Arzt über Ihre augenblickliche gesundheitliche Situation und alle vorausgegangenen Behandlungen informiert ist.
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung ist das Risiko einer schädigenden Wirkung von Paclitaxel erhöht. Es gibt keine Hinweise, dass bei Patienten mit geringfügig eingeschränkter Leberfunktion die Unverträglichkeit von Paclitaxel bei einer Infusion über 3 Stunden erhöht ist. Bei langsamerer Infusion kann bei Patienten mit mäßig bis schwer eingeschränkter Leberfunktion verstärkt eine Unterdrückung der Knochenmarkfunktion (Myelosuppression) beobachtet werden. Die unzureichende Datenlage erlaubt keine Empfehlung für eine Dosisanpassung bei leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung.
Für Patienten mit einer schweren, vorbestehenden Gallestauung (Cholestase) gibt es keine Daten.
Eine schwere Form der Dickdarmentzündung (pseudomembranöse Kolitis) wurde in seltenen Fällen beobachtet. Darunter waren auch Patienten, die nicht gleichzeitig mit Antibiotika behandelt wurden. Eine solche Reaktion sollte durch ausreichende Untersuchungen in Fällen von schwerem oder anhaltendem Durchfall, der während oder kurz nach einer Paclitaxel-Behandlung auftritt, in Erwägung gezogen werden.
Bei Patienten mit Kaposi-Sarkom tritt selten eine schwere Schleimhautentzündung (Mukositis) auf. Sollte es jedoch zu schweren Reaktionen kommen, sollte die Dosis um 25 % reduziert werden.
Empfängnisverhütung und genetische Beratung
Ribotax®wirkt erbgutschädigend. Männlichen Patienten wird daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer endgültigen Unfruchtbarkeit durch die Therapie mit Paclitaxelüber eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
Tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, wird auf die Möglichkeit einer genetischen Beratung hingewiesen.
Kinder
Es liegen keine Untersuchungen zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Paclitaxelbei Kindern vor. Eine Anwendung bei Kindern wird daher nicht empfohlen.
Ältere Menschen
Es liegen keine Untersuchungen zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Paclitaxelbei älteren Patienten (über 65 Jahre) vor. Eine Anwendung bei älteren Patienten wird daher nicht empfohlen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Erfahrungen über die Anwendung von Paclitaxel bei Schwangeren liegen nicht vor. Da Paclitaxel wie andere zellschädigende (zytotoxische) Arzneimittel zu Schäden des ungeborenen Kindes führen kann, darf Paclitaxel während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Frauen sollten während der Behandlung mit Paclitaxel nicht schwanger werden. Frauen im gebärfähigen Alter sollten eine wirkungsvolle Verhütung durchführen. Falls eine Schwangerschaft eintritt, sollte der behandelnde Arzt sofort informiert und die Möglichkeit einer genetischen Beratung genutzt werden.
Es ist nicht bekannt, ob Paclitaxel in die Muttermilch ausgeschieden wird. Während der Stillzeit darf Paclitaxel nicht angewendet werden.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Die Fähigkeit zum Autofahren oder zum Bedienen von Maschinen wird durch den Wirkstoff Paclitaxel nicht beeinträchtigt. Aufgrund des Alkoholgehalts und einer möglichen Beeinflussung des zentralen Nervensystems kann das Reaktionsvermögen jedoch beeinträchtigt werden.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Ribotax®
Dieses Arzneimittel enthält 50 Vol.-% Alkohol und kann daher das zentrale Nervensystem beeinflussen. Dieses Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei Leberkranken, Alkoholkranken, Epileptikern, Hirngeschädigten, Schwangeren und Kindern. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann beeinträchtigt oder verstärkt werden.
Aufgrund des Gehalts an Macrogolglycerolricinoleat kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Blutdruckabfall, Kreislaufstörungen, Atemnot, Hitzewallungen) kommen.
Bei Anwendung von Ribotax®mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Für die Erstbehandlung von Eierstockkrebs wird empfohlen, PaclitaxelvorCisplatin zu verabreichen. Wenn PaclitaxelvorCisplatin gegeben wird, ist die Verträglichkeit die gleiche wie bei alleiniger Gabe von Paclitaxel. Wird PaclitaxelnachCisplatin verabreicht, zeigten die Patientinnen eine ausgeprägtere Einschränkung der Knochenmarkfunktion und eine Abnahme der Paclitaxel-Ausscheidung um ca. 20 %. Patientinnen, die mit Paclitaxel und Cisplatin behandelt werden, können ein höheres Risiko für ein Nierenversagen haben, als nach alleiniger Cisplatin-Behandlung von gynäkologischen Tumoren.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Paclitaxel und Doxorubicin kann die Ausscheidung von Doxorubicin und seiner wirksamen Stoffwechselabbauprodukte verringert sein.
Paclitaxel wird über bestimmte Enzyme (Cytochrom P450-Isoenzyme CYP2C8 und CYP3A4) verstoffwechselt. Aufgrund begrenzter Daten sollte die gleichzeitige Verabreichung von Paclitaxel und Arzneimitteln, von denen bekannt ist, dass sie bestimmte Enzyme (CYP3A4 oder CYP2C8) hemmen (z. B. Erythromycin, Fluoxetin, Gemfibrozil) oder deren Bildung verstärken (z. B. Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Efavirenz, Nevirapin), mit Vorsicht erfolgen. Ketoconazol (hemmt CYP3A4) kann hingegen gleichzeitig mit Paclitaxelohne Dosisanpassung verabreicht werden.
Paclitaxel sollte bei Patienten, die bestimmte Enzymhemmstoffe (Protease-Inhibitoren) als Begleitmedikation erhalten, vorsichtig angewendet werden, da Nelfinavir und Ritonavir, jedoch nicht Indinavir, die Ausscheidung von Paclitaxel verringern können. Zu Wechselwirkungen mit anderen Protease-Inhibitoren liegen keine ausreichenden Informationen vor.
3. Wie ist Ribotax®ANZUWENDEN?
Die für Sie geeignete Dosis wird von Ihrem Arzt bestimmt. Die Dosierung ist abhängig von der Körperoberfläche (KO). Ribotax®wird als Dauerinfusion über 3 oder 24 Stunden verabreicht. Wenn nicht anders verordnet, wird die Paclitaxel-Gabe alle 3 Wochen wiederholt.
Wegen des möglichen Risikos allergischer Reaktionen werden Sie einige Stunden vor der Paclitaxel-Gabe mit anderen Arzneimitteln (Kortikosteroiden, Antihistaminika und H2-Antagonisten) vorbehandelt.
Arzneimittel |
Dosis |
Verabreichung vor Ribotax® |
Dexamethason |
20 mg oral* oder i.v. |
Bei oraler Verabreichung: ca. 12 und 6 Stunden oder bei i.v. Verabreichung: 30 bis 60 Minuten |
Diphenhydramin** |
50 mg i.v. |
30 bis 60 Minuten |
Cimetidin oder Ranitidin |
300 mg i.v. 50 mg i.v. |
30 bis 60 Minuten |
* 8 bis 20 mg bei Kaposi-Sarkom-Patienten
** oder ein vergleichbares Antihistamin, z. B. Chlorpheniramin
Erstbehandlung von Eierstockkrebs
Abhängig von der Infusionsdauer werden 2 Dosierungen empfohlen:
Paclitaxel 175 mg/m2Körperoberfläche, intravenös verabreicht über 3 Stunden, gefolgt von Cisplatin 75 mg/m2Körperoberfläche, in Intervallen von 3 Wochen,
oder
Paclitaxel 135 mg/m2Körperoberfläche als Infusion über 24 Stunden, gefolgt von Cisplatin 75 mg/m2Körperoberfläche, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.
Folgebehandlung von Eierstockkrebs
Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m2Körperoberfläche, verabreicht als Infusion über 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.
Unterstützende Behandlung von Brustkrebs
Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m2Körperoberfläche, verabreicht als Infusion über 3 Stunden alle 3 Wochen für vier Therapiekurse im Anschluss an eine Anthracyclin-/Cyclophosphamid-Therapie.
Erstbehandlung von Brustkrebs
Bei Kombination mit Doxorubicin (50 mg/m2Körperoberfläche) sollte Paclitaxel 24 Stunden nach Doxorubicin angewendet werden. Die empfohlene Dosis für Paclitaxel ist 220 mg/m2, intravenös verabreicht über 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen (siehe „Bei Anwendung von Ribotax®mit anderen Arzneimitteln“).
Bei Kombination mit Trastuzumab ist die empfohlene Dosierung von Paclitaxel 175 mg/m2Körperoberfläche, intravenös verabreicht über 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen. Die Paclitaxel-Infusion kann am Tag nach der ersten Trastuzumab-Dosis begonnen werden, oder unmittelbar nach einer Folgedosis von Trastuzumab, wenn die vorhergehende Trastuzumab-Dosis gut vertragen wurde.
Folgebehandlung von Brustkrebs
Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m2Körperoberfläche, verabreicht über einen Zeitraum von 3 Stunden, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.
Behandlung von fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC)
Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 175 mg/m2Körperoberfläche; verabreicht als Infusion über 3 Stunden, gefolgt von Cisplatin 80 mg/m2Körperoberfläche, mit 3 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen.
Behandlung des mit AIDS auftretendem Kaposi-Sarkoms (KS)
Die empfohlene Dosierung von Paclitaxel ist 100 mg/m2Körperoberfläche, verabreicht als eine intravenöse Infusion über 3 Stunden in zweiwöchigem Abstand.
Die Folgedosierung von Paclitaxel ist abhängig von der Verträglichkeit.
Ribotax®sollte erst wieder verabreicht werden, wenn sich die Zahl bestimmter Blutzellen normalisiert hat (Neutrophilenzahl ≥ 1500/mm3(≥ 1000/mm3bei KS-Patienten), Blutplättchenzahl ≥ 100.000/mm3(≥ 75.000/mm3bei KS-Patienten). Bei Patienten, bei denen eine schwere Blutbildstörung (Neutropenie: Zahl der Neutrophilen < 500/mm3für eine Dauer von ≥ 7 Tagen) oder eine schwere Empfindungsstörung (periphere Neuropathie) auftritt, sollte bei nachfolgenden Behandlungskursen eine Dosisreduktion um 20 % (25 % bei KS-Patienten) erfolgen.
Patienten mit Leberfunktionsstörung
Die unzureichende Datenlage erlaubt keine Empfehlung für eine Dosisanpassung bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung (siehe „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ribotax®ist erforderlich“).
Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung nach Verdünnen (Infusion).
Wenn eine größere Menge von Ribotax®angewendet wurde als empfohlen
Erste mögliche Anzeichen einer Überdosierung sind eine Unterdrückung der Knochenmarkfunktion, Empfindungsstörungen an den Gliedmaßen und Schleimhautentzündungen. Es gibt kein bekanntes Gegenmittel (Antidot) gegen eine Überdosierung. Im Falle einer Überdosierung wird der behandelnde Arzt über das weitere Vorgehen entscheiden.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Ribotax®Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
sehr häufig mehr als 1 von 10 Behandelten
häufig weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
gelegentlich weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
selten weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
sehr selten weniger als 1 von 10.000 Behandelten, oder unbekannt
Wenn nicht anders angegeben, sind Häufigkeit und Schweregrad der Nebenwirkungen in den Anwendungsgebieten Eierstockkrebs, Brustkrebs oder Lungenkrebs (NSCLC) im Allgemeinen ähnlich. Keine der unter Paclitaxel beobachteten Nebenwirkungen war eindeutig vom Alter der Patienten abhängig. Da bei den Kaposi-Sarkom-Patienten eine besondere Situation vorliegt, werden die auf einer klinischen Studie mit 107 Patienten basierenden Angaben in einem gesonderten Unterabschnitt am Ende dieses Abschnittes präsentiert.
In der folgenden Übersicht sind unerwünschte Ereignisse aller Schweregrade gelistet, die im Zusammenhang mit einer alleinigen Paclitaxel-Therapie berichtet wurden:
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Sehr häufig: Infektionen
Gelegentlich: Schock durch Blutvergiftung
Selten: Lungenentzündung, Blutvergiftung (Sepsis)
Erkrankungen des Blut- und des Lymphsystems
Sehr häufig: Unterdrückung der Knochenmarkfunktion mit starker Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie oder Neutropenie), Blutarmut, verminderte Anzahl an Blutplättchen.
Sehr selten: bestimmte Formen von Blutkrebs (akute myeloische Leukämie, myelodysplastisches Syndrom).
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr häufig: leichte Überempfindlichkeitsreaktionen, hauptsächlich Hautrötung mit Hitzegefühl und Hautausschlag.
Gelegentlich: schwerwiegende, behandlungsbedürftige Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Blutdruckabfall, Schwellungen von Haut und Schleimhaut, Atemnot, Nesselsucht, Schüttelfrost und Rückenschmerzen).
Selten: schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen)
Sehr selten: anaphylaktischer Schock.
Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
Sehr selten: Appetitlosigkeit (Anorexie).
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr selten: Verwirrung.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Schädigung des Nervensystems, hauptsächlich Empfindungsstörungen im Bereich der Gliedmaßen.
Selten: Nervenleiden mit der Folge einer Schwäche im Bereich der Gliedmaßen (motorische Neuropathie).
Sehr selten: Nervenleiden (autonome Neuropathie) mit der Folge einer Darmlähmung und eines Blutdruckabfalls beim Übergang vom Liegen zum Stehen. Epileptische Anfälle (Grand-mal-Anfälle), Schüttelkrämpfe, Schädigung des Gehirns (Enzephalopathie), Schwindel, Kopfschmerzen, Störungen der Bewegungsabläufe (Ataxie).
Augenerkrankungen
Sehr selten: Störungen am Sehnerv und/oder Sehstörungen (Gesichtsfeldausfall mit Flimmern, Funken- oder Blitzesehen, vor allem bei Patienten, die höhere als die empfohlenen Dosierungen erhielten).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Sehr selten: Schädigung des Gehörs (Ototoxizität), Hörverlust, Ohrgeräusch und Schwindel.
Herzerkrankungen
Häufig: Verlangsamung des Herzschlags.
Gelegentlich: Herzmuskelerkrankung, Herzrhythmusstörung mit schneller Herzschlagfolge ohne oder mit Symptomen (asymptomatische ventrikuläre Tachykardie mit Bigeminie, AV-Block und Bewusstlosigkeit), Herzinfarkt.
Sehr selten: Vorhofflimmern, Herzrhythmusstörung mit schneller Herzschlagfolge (supraventrikuläre Tachykardie).
Gefäßerkrankungen
Sehr häufig: Blutdruckabfall.
Gelegentlich: Blutdruckanstieg, Blutpfropfbildung, Venenentzündung mit Blutpfropfbildung.
Sehr selten: Schock.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Atemnot, Flüssigkeitsansammlung im Brustraum (pleurale Effusionen), Lungenentzündung (interstitielle Pneumonie), entzündliche Gewebsveränderung der Lunge (Lungenfibrose), Verstopfung der Blutgefäße in der Lunge (Lungenembolie), mangelhafte Atemfunktion (Ateminsuffizienz).
Sehr selten: Husten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schleimhautentzündung.
Sehr selten: Verengung (Obstruktion) im Dickdarmbereich, Dickdarm-Durchbruch (Perforation), weitere schwere Störungen im Dickdarmbereich (ischämische Kolitis, mesenteriale Thrombose, pseudomembranöse Kolitis), Entzündung der Speiseröhre, Verstopfung, Bauchwassersucht, Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Absterben von Leberzellen, Schädigung des Zentralnervensystems durch eine Leberfunktionsstörung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Haarausfall.
Häufig: vorübergehende und wenig ausgeprägte Veränderungen an Nägeln und Haut.
Selten: Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötung.
Sehr selten: schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, exfoliative Dermatitis), Nesselsucht, Ablösung von Nagelplatte und Nagelbett. Patienten sollten während der Behandlung Sonnenschutz an Händen und Füßen tragen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Gelenk-, Muskelschmerzen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle (Flüssigkeitsansammlung im umgebenden Gewebe (lokalisiertes Ödem); Schmerzen, Hautrötung, Hautverhärtung; nicht beabsichtigtes Austreten der Infusionslösung in das umliegende Gewebe (Extravasation) kann zu einer Cellulitis führen.
Selten: Kraftlosigkeit (Asthenie), Fieber, Wasserverlust (Dehydratation), Wasseransammlungen (Ödeme).
Andere mögliche Nebenwirkungen
Macrogolglycerolricinoleat (sonstiger Bestandteil dieses Arzneimittels) kann schwere allergische Reaktionen hervorrufen.
Laborwerte
Häufig: starke Erhöhung bestimmter Leberwerte (AST [SGOT], alkalische Phosphatase).
Gelegentlich: starke Erhöhung des Bilirubinwertes.
Selten: Anstieg des Kreatinin-Spiegels im Blut.
Brustkrebs-Patientinnen, die Paclitaxel zur unterstützenden Behandlung im Anschluss an die Anthracyclin-/Cyclophosphamid-Therapie erhielten, zeigten häufiger nervlich bedingte Sensibilitätsstörungen und Missempfindungen (neurosensorische Toxizität), Überempfindlichkeitsreaktionen, Gelenk-/Muskelschmerzen, Blutarmut, Infektionen, Fieber, Übelkeit/Erbrechen und Durchfall als die Patientinnen, die nur nach dem Anthracyclin-/Cyclophosphamid-Schema behandelt wurden. Die Häufigkeit dieser Ereignisse war jedoch in Übereinstimmung mit der berichteten Anwendung von Paclitaxel als alleiniger Therapie.
Die häufigste schwerwiegende Nebenwirkung war die Unterdrückung der Knochenmarkfunktion mit schweren Blutbildstörungen (Neutropenie < 500/mm3ohne fiebrige Episoden trat bei 28 % der Patienten auf. Nur 1 % der Patienten hatte für 7 Tage oder länger eine schwere Neutropenie. Eine Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie) wurde bei 11 % der Patienten berichtet. 3 % der Patienten hatten mindestens einmal während der Studie eine Blutplättchenzahl (Tiefstpunkt [Nadir]) < 50.000/mm3. Blutarmut (Anämie) wurde bei 64 % der Patienten beobachtet, war aber nur bei 6 % schwer (Hb < 5 mmol/l). Die Häufigkeit und die Schwere der Anämie sind abhängig vom Hämoglobin-Ausgangswert.)
Toxisch-bedingte Schädigungen des Nervensystems (Neurotoxizität; hauptsächlich periphere Neuropathie) traten häufiger und in schwererer Form auf, wenn 175 mg/m2als 3-Stunden-Infusion (85 % Neurotoxizität, 15 % schwer), als wenn 135 mg/m2als 24-Stunden-Infusion (25 % periphere Neuropathie, 3 % schwer) in Kombination mit Cisplatin verabreicht wurden.
Bei Lungenkrebs-Patienten (NSCLC) und bei Patientinnen mit Eierstockkrebs, die Paclitaxel über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin erhielten, war die Häufigkeit einer schweren Nervenschädigung offensichtlich höher.
Empfindungsstörungen im Bereich der Gliedmaßen (periphere Neuropathie) können schon während des ersten Behandlungskurses auftreten, können sich mit der Häufigkeit der Paclitaxel-Anwendung verstärken und waren bei einigen Patienten die Ursache für ein Absetzen von Paclitaxel. Die Empfindungsstörungen besserten sich bzw. verschwanden im Allgemeinen innerhalb einiger Monate nach Absetzen von Paclitaxel.
Eine bereits vorbestehende Nervenschädigung, als Folge früherer Therapien, stellt keine Gegenanzeige für Ribotax®dar.
Gelenk- oder Muskelschmerzen traten bei 60 % der Patienten auf und waren bei 13 % der Patienten schwer.
Eine schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktion mit möglicherweise tödlichem Ausgang (definiert als behandlungsbedürftige Hypotonie, Angioödem, Atemnot, die eine bronchodilatierende Behandlung erforderlich machte oder generalisierte Urtikaria) trat bei 2 (< 1 %) Patienten auf. Bei 34 % der Patienten (17 % aller Therapiekurse) traten leichte Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Diese leichten Überempfindlichkeitsreaktionen, hauptsächlich Hautrötung (Flush) und Hautausschlag, waren nicht behandlungsbedürftig und erforderten kein Absetzen von Paclitaxel.
Reaktionen an der Injektionsstelle während der intravenösen Verabreichung können zu Flüssigkeitsansammlung im umgebenden Gewebe (lokalisiertes Ödem), Schmerzen, Rötung und Verhärtung führen. Gelegentlich kann ein nicht beabsichtigtes Austreten der Infusionslösung in das umliegende Gewebe (Extravasation) zu einer Bindegewebsentzündung führen. Eine Hautabschuppung und/oder Hautablösung wurde berichtet, manchmal im Zusammenhang mit einer Extravasation. Es kann auch zu einer Entfärbung (Depigmentierung) der Haut kommen. Ein Wiederauftreten von Hautreaktionen an der Stelle einer vorhergegangenen Extravasation, wenn Paclitaxel an einer anderen Stelle injiziert wird (ein so genannter Recall), wurde selten berichtet. Eine spezifische Behandlung von Reaktionen, die durch extravasale Gabe auftreten, ist zurzeit nicht bekannt.
Kombinationsbehandlung
Paclitaxel/Cisplatin
Die folgenden Angaben beziehen sich auf zwei große klinische Studien zur Chemotherapie der ersten Wahl (First-line-Chemotherapie) des Eierstockkrebs (Paclitaxel + Cisplatin: 1050 Patientinnen), zwei Studien zur First-line Therapie des metastasierenden Brustkrebs: In der einen wurde die Kombination mit Doxorubicin (Paclitaxel + Doxorubicin: 267 Patienten), in der anderen die Kombination mit Trastuzumab (eine geplante Subgruppenanalyse Paclitaxel + Trastuzumab: 188 Patientinnen) untersucht und auf zwei Studien zur Behandlung des fortgeschrittenen Lungenkrebs (NSCLC), (Paclitaxel + Cisplatin: über 360 Patienten).
In der Chemotherapie der ersten Wahl (First-line-Chemotherapie) des Eierstockkrebs traten bei Patientinnen, die mit Paclitaxel als Infusion über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin behandelt wurden, Schädigungen des Nervensystems (Neurotoxizität), Muskel-/Gelenkschmerzen und Überempfindlichkeitsreaktionen häufiger und in schwererer Form auf als bei Patientinnen, die mit Cyclophosphamid gefolgt von Cisplatin behandelt wurden. Eine Unterdrückung der Knochenmarkfunktion (Myelosuppression) schien bei Verabreichung von Paclitaxel über 3 Stunden gefolgt von Cisplatin weniger häufig und weniger schwerwiegend zu sein als bei Verabreichung von Cyclophosphamid gefolgt von Cisplatin.
Paclitaxel/Doxorubicin
In der Chemotherapie der ersten Wahl (First-line-Chemotherapie) des metastasierenden Brustkrebs traten Blutbildstörungen (Neutropenie), Blutarmut (Anämie), Empfindungsstörungen im Bereich der Gliedmaßen (periphere Neuropathie), Gelenk-/Muskelschmerzen (Arthralgie/Myalgie), Kraftlosigkeit (Asthenie), Fieber und Durchfall (Diarrhoe) nach Paclitaxel-Therapie (220 mg/m² als 3-stündige Infusion 24 Stunden nach Doxorubicin 50 mg/m²) häufiger und schwerwiegender auf als nach Standard FAC-Therapie (5-Fluorouracil 500 mg/m², Doxorubicin 50 mg/m², Cyclophosphamid 500 mg/m²). Übelkeit und Erbrechen schienen mit dem Paclitaxel (220 mg/m²)/Doxorubicin (50 mg/m²)-Dosierungsschema weniger häufig und mit geringerem Schweregrad als mit dem Standard FAC-Schema aufzutreten. Der Einsatz von Kortikosteroiden kann zur geringeren Häufigkeit und Schwere von Übelkeit und Erbrechen in der Paclitaxel/Doxorubicin-Gruppe beigetragen haben.
Bei Verabreichung von Doxorubicin in Kombination mit Paclitaxel bei metastasierendem Brustkrebs wurde eine Minderung der Herzleistung (≥ 20 % Verringerung der links-ventrikulären Ejektions-Fraktion) bei 15 % der Patienten gegenüber 10 % beim Standard FAC-Dosierungsschema beobachtet. Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) wurde bei < 1 % sowohl in der Paclitaxel/Doxorubicin-Gruppe als auch in der Standard FAC-Gruppe beobachtet.
Eine Form von Herzleistungsschwäche (Kongestive Herzinsuffizienz) wurde auch berichtet nach Kombination von Paclitaxel mit Doxorubicin bei unbehandelten Patientinnen mit metastasierendem Brustkrebs und keiner vorausgegangenen Chemotherapie.
Paclitaxel/Trastuzumab
Wenn Paclitaxel als 3-stündige Infusion in Kombination mit Trastuzumab zur Therapie des metastasierenden Brustkrebs verabreicht wurde, wurden die folgenden Ereignisse häufiger berichtet als unter alleiniger Therapie mit Paclitaxel (unabhängig von einem Zusammenhang mit Paclitaxel oder Trastuzumab):
Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) (8 % vs. 1 %), Infektion (46 % vs. 27 %), Schüttelfrost (42 % vs. 4 %), Fieber (47 % vs. 23 %), Husten (42 % vs. 22 %), Hautausschlag (39 % vs. 18 %), Gelenkschmerz (37 % vs. 21 %), beschleunigte Herzfrequenz (Tachykardie) (12 % vs. 4 %), Durchfall (Diarrhoe) (45 % vs. 30 %), Bluthochdruck (11 % vs. 3 %), Nasenbluten (18 % vs. 4 %), Akne (11 % vs. 3 %), Herpes simplex (12 % vs. 3 %), unbeabsichtigte Verletzungen (13 % vs. 3 %), Schlaflosigkeit (25 % vs. 13 %), Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis) (22 % vs. 5 %), Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) (21 % vs. 7 %) sowie Reaktionen an der Injektionsstelle (7 % vs. 1 %). Einige dieser Unterschiede könnten auf eine höhere Anzahl und längere Dauer von Therapiekursen mit der Paclitaxel/Trastuzumab-Kombination gegenüber der alleinigen Paclitaxel-Therapie zurückzuführen sein. Schwere Nebenwirkungen wurden für Paclitaxel/Trastuzumab und alleinige Paclitaxel-Therapie ähnlich häufig berichtet.
Wenn Paclitaxel in Kombination mit Trastuzumab bei Patienten, die zuvor mit Anthracyclinen behandelt wurden, angewandt wurde, erhöhte sich die Häufigkeit und Schwere einer Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) im Vergleich zur Therapie allein mit Paclitaxel (NYHA-Klasse I/II: 10 % vs. 0 %; NYHA-Klasse III/IV: 2 % vs. 1 %) und wurde selten mit Todesfällen in Verbindung gebracht (siehe Gebrauchsinformation/Fachinformation von Trastuzumab). Außer in diesen seltenen Fällen sprachen alle Patienten auf eine angemessene medizinische Behandlung an.
Paclitaxel/Strahlentherapie
Bei Patientinnen, die gleichzeitig eine Strahlentherapie erhalten hatten, wurde über eine Lungenentzündung (Strahlen-Pneumonitis) berichtet.
Im Zusammenhang mit AIDS auftretendes Kaposi-Sarkom
Mit Ausnahme von unerwünschten Wirkungen auf das Blutbild (hämatologisch) und die Leber (hepatisch), (siehe unten) waren die Häufigkeit und der Schweregrad der unerwünschten Wirkungen im Allgemeinen bei Kaposi-Sarkom-Patienten (in einer klinischen Studie mit 107 Patienten) und Patienten, die eine alleinige Paclitaxel-Therapie gegen andere solide Tumore erhielten, ähnlich.
Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems
Die häufigste, die Dosis einschränkende Schädigung war die Unterdrückung der Knochenmarkfunktion. Die Verringerung bestimmter weißer Blutkörperchen (Neutropenie) war die wichtigste Schädigung im Bereich des Blutbildes. Während des ersten Behandlungszyklus kam es bei 20 % der Patienten zu einer schweren Neutropenie (< 500 Zellen/mm3). Über den gesamten Behandlungszeitraum wurde bei 39 % der Patienten eine schwere Neutropenie beobachtet. Bei 41 % der Patienten dauerte die Neutropenie länger als 7 Tage und bei 8 % der Patienten länger als 30 - 35 Tage an. Bei allen nachbeobachteten Patienten klang die Neutropenie innerhalb von 35 Tagen ab. Die Häufigkeit einer mindestens 7 Tage dauernden Grad-4-Neutropenie betrug 22 %.
Blutbildstörungen und Fieber in Zusammenhang mit Paclitaxel trat bei 14 % der Patienten und 1,3 % der Behandlungszyklen auf. Während der Paclitaxel-Anwendung kam es in Zusammenhang mit dem Arzneimittel zu 3 Zwischenfällen durch Blutvergiftung (2,8 %) mit tödlichem Ausgang.
Eine Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie) wurde bei 50 % der Patienten beobachtet, bei 9 % in schwerer Form (< 50.000 Zellen/mm3). Nur bei 14 % der Patienten kam es im Verlauf der Behandlung mindestens einmal zu einem Abfall der Blutplättchenzahl unter 75.000 Zellen/mm3. Von Blutungen in Zusammenhang mit Paclitaxel berichteten < 3 % der Patienten, blutungsbedingte (hämorrhagische) Zwischenfälle traten jedoch lokalisiert auf.
Blutarmut (Anämie, Hb < 11 g/dl) wurde bei 61 % der Patienten beobachtet, bei 10 % in schwerer Form (Hb < 8 g/dl). Bei 21 % der Patienten war eine Transfusion von roten Blutkörperchen erforderlich.
Leber- und Gallenerkrankungen
Unter den Patienten (mehr als die Hälfte der Patienten erhielten Enzymhemmstoffe (Protease-Inhibitoren) mit normalen Ausgangswerten der Leberfunktion wurden folgende Leberstörungen beobachtet: bei 28 % eine Erhöhung der Bilirubinwerte, bei 43 % eine Erhöhung eines bestimmten Enzyms (der alkalischen Phosphatase) und bei 44 % eine Erhöhung der Werte eines anderen Enzyms (AST (SGOT)-Werte). Bei jedem dieser Parameter waren die Werte in 1 % der Fälle stark erhöht.
Gegenmaßnahmen
Setzen Sie sich beim Auftreten von Nebenwirkungen bitte sofort mit Ihrem Arzt in Verbindung und besprechen Sie das weitere Vorgehen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. Wie ist Ribotax®aufzubewahren?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Durchstechflasche und der Faltschachtel angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats. Die Haltbarkeit des Arzneimittels beträgt 2 Jahre.
Bei Lagerung der ungeöffneten Durchstechflaschen im Kühlschrank kann sich ein Niederschlag bilden, der sich bei Zimmertemperatur von selbst bzw. durch leichtes Schütteln löst. Die Qualität des Arzneimittels ist dadurch nicht beeinträchtigt. Wenn Schlieren bestehen bleiben oder ein unlöslicher Niederschlag festgestellt wird, soll die Durchstechflasche verworfen werden.
Das Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist nach Anbruch 28 Tage bei einer Temperatur von 25 °Chaltbar.
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 27 Stunden bei 2 – 8 °C sowie 25 °C nachgewiesen.
Bei Mehrfachentnahme liegt es in der Verantwortung des Anwenders, aseptische (keimfreie) Bedingungen einzuhalten.
6. WEITERE Informationen
Was Ribotax®enthält
Der Wirkstoff ist:Paclitaxel.
1 ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung enthält 6 mg Paclitaxel.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Macrogolglycerolricinoleat (Ph.Eur.), Ethanol.
Wie Ribotax®aussieht und Inhalt der Packung
Aussehen:
Das Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist eine klare, farblose bis leicht gelbe viskose Lösung.
Ribotax®ist in Packungen mit 1 [N1], 5 [N1] und 10 [N2] Durchstechflasche(n) zu 5 ml, 16,7 ml, 25 ml, 50 ml und 100 ml erhältlich.
Pharmazeutischer Unternehmer
Hikma Farmacêutica (Portugal), S.A.
Estrada do Rio da Mó, n° 8, 8A e 8B - Fervença
2705-906 Terrugem SNT (Portugal)
Vertrieb
Hikma Pharma GmbH
Am Woog 11 Ribosepharm-Logo
55268 Nieder-Olm
Hersteller
EBEWE Pharma Ges.m.b.H. Nfg. KG
Mondseestr. 11
4866 Unterach (Österreich)
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt im Mai 2008 überarbeitet.
Versionscode: Z09
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Handhabung
Wie bei allen antineoplastischen Mitteln soll die Handhabung von Ribotax®nur mit Vorsicht erfolgen. Verdünnungen sollten unter aseptischen Bedingungen nur von erfahrenen Personen und in besonders ausgewiesenen Räumen vorgenommen werden. Die Verwendung von Schutzhandschuhen wird empfohlen. Vorsichtsmaßnahmen, um einen Kontakt mit Haut und Schleimhaut zu verhindern, sollten ergriffen werden. Falls Paclitaxel-haltige Lösung mit der Haut in Kontakt kommt, muss die Haut sofort und sorgfältig mit Wasser und Seife gesäubert werden. Bei Hautkontakt wurde Kribbeln, Brennen und Rötung gesehen. Falls Paclitaxel-haltige Lösung mit Schleimhaut in Berührung kommt, muss eine sorgfältige Spülung mit Wasser erfolgen. Bei Inhalation wurde Dyspnoe, Brustschmerz, Brennen im Rachen und Brechreiz berichtet.
Bei Lagerung der ungeöffneten Flaschen im Kühlschrank kann sich ein Niederschlag bilden, der sich bei Zimmertemperatur durch leichtes Schütteln bzw. von selbst löst. Die Qualität des Arzneimittels ist dadurch nicht beeinträchtigt. Wenn Schlieren bestehen bleiben oder ein unlöslicher Niederschlag festgestellt wird, soll die Durchstechflasche verworfen werden.
Herstellung der Infusionslösung
Vor der Infusion muss Ribotax®-Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung unter aseptischen Bedingungen mit isotonischer Natriumchlorid-Lösung 0,9 % oder Glukose-Lösung 5 % auf eine Endkonzentration von 0,3-1,2 mg Paclitaxel/ml fertige Infusionslösung verdünnt werden.
Die zubereitete Infusionslösung ist bei Lagerung im Kühlschrank (2 - 8 °C) sowie bei 25 °C bis zu 27 Stunden haltbar. Für davon abweichende Aufbewahrungszeiten und -bedingungen ist der Anwender verantwortlich.
Bei der Zubereitung kann die Lösung Schlieren bilden, welche auf das Lösungsmittel im Konzentrat zurückzuführen sind; diese sind durch Filtrieren nicht zu beseitigen. Ribotax®-Infusionslösung sollte über einen Filter (In-line-Filter) mit einer Mikroporenmembran, dessen Porendurchmesser ≤ 0,22 μm ist, infundiert werden. Im Versuch mit einem entsprechenden Infusionssystem mit In-line-Filtern wurde kein relevanter Wirkstoffverlust festgestellt.
Selten wurden Ausfällungen während der Ribotax®-Infusion berichtet, üblicherweise gegen Ende einer 24-stündigen Infusion. Die Ursache für diese Ausfällungen ist unklar, man geht jedoch davon aus, dass sie mit einer Übersättigung der verdünnten Infusionslösung in Zusammenhang stehen. Um die Gefahr von Ausfällungen zu verringern, sollte Ribotax®so bald wie möglich nach Herstellung der verdünnten Infusionslösung verabreicht werden. Übermäßiges Schütteln sollte vermieden werden. Die Infusionssets sollten vor Gebrauch gründlich gespült werden. Während der Infusion sollte das Aussehen der Lösung regelmäßig inspiziert und die Infusion bei Auftreten von Niederschlag gestoppt werden.
Um Patienten in möglichst geringem Ausmaß DEHP (Bis[2-ethylhexyl]phthalat) auszusetzen, das aus PVC-Infusionsbeuteln, -sets oder anderen medizinischen Instrumenten herausgelöst werden kann, dürfen Ribotax®-Lösungen (Verdünnungen) nur in Behältnissen aus Glas oder Polyolefinen aufbewahrt werden, die kein PVC enthalten oder nicht (ganz oder teilweise) aus PVC bestehen. Die Verabreichung soll mittels Infusionssets mit Polyethylenauskleidung erfolgen. Filtervorrichtungen (z. B. Ivex-2), die einen kurzen Einlass- bzw. Auslass-Teil aus PVC haben, führten zu keiner deutlichen Freisetzung von DEHP.
Entsorgung
Nicht verwendetes Ribotax®und alle Gegenstände, die zur Herstellung und Verabreichung von Ribotax®verwendet werden bzw. mit Ribotax®in Kontakt kommen, müssen gemäß den nationalen/örtlichen Richtlinien für die Entsorgung von zytostatischen Substanzen vernichtet werden.