Riemser Ibr-Ipv-Vakzine
1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS
RIEMSER IBR/IPV-Vakzine Nichtmarkierter BHV-1-Lebendimpfstoff
Lyophilisat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension, für Rinder
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 Dosis (2 ml) des resuspendierten Impfstoffes enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
Attenuiertes BHV-1, Stamm 1316: mind. 105,1 KID50* max. 1070 KID50*
Wirtssystem: Rindernierenzelllinie * Kulturinfektiöse Dosis 50 %
Sonstige Bestandteile
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Lyophilisat und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension Aussehen
Lyophilisat: gelbe Tablette
Lösungsmittel: farblose, durchsichtige Lösung
Nach Resuspension: klare rötliche Suspension
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Zieltierart
Rind (Mastrinder)
4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart
Aktive Immunisierung von Rindern in Mastbeständen, um die klinischen Symptome der durch das Bovine Herpesvirus 1 (BHV-1) hervorgerufenen Infektiösen Bovinen Rhinotracheitis (IBR) / Infektiösen Pustulösen Vulvovaginitis (IPV) sowie die Virusausscheidung zu reduzieren.
Eine lokale Immunität wird bereits 5 Tage nach intranasaler Applikation erreicht. Der Impfschutz ist etwa 4 Wochen nach der zweiten Impfung voll ausgebildet.
Wiederholungsimpfungen erfolgen nach jeweils 6 Monaten.
4.3 Gegenanzeigen
Unterentwickelte, kachektische und stark strapazierte Tiere sowie kranke Tiere sind von der Impfung auszuschließen.
4.4 Besondere Warnhinweise
Keine.
4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Der Impfstoff ist auf Grund der geltenden Rechtslage in Deutschland (BHV1-Verordnung) nur für die Immunisierung in Mastbeständen einzusetzen. Der Impfstoff soll nicht bei Tieren angewendet werden, die zur Zucht vorgesehen sind.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Nach intranasaler Applikation kann gelegentlich eine geringgradige Nasensekretion auftreten.
Wie bei allen Impfstoffen ist nicht auszuschließen, dass nach Applikation eine Überempfindlichkeit auftreten kann. In einem solchen Fall sind sofort geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Die Unbedenklichkeit des Impfstoffes während der Trächtigkeit bzw. Laktation ist nachgewiesen, aber die Anwendung auf Grund gesetzlicher Regelungen in Deutschland nicht erlaubt.
4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Eine gleichzeitige parenterale Verabreichung von immunsuppressiven Medikamenten ist zu vermeiden, um die Ausbildung einer ausreichenden Immunität nicht zu behindern.
Es liegen keine Informationen zur gegenseitigen Verträglichkeit (Kompatibilität) dieses Impfstoffes mit einem anderen vor. Daher ist die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Anwendung dieses Impfstoffs mit einem anderen nicht nachgewiesen.
4.9 Dosierung und Art der Anwendung Art der Anwendung
Zur intranasalen (i.n.) und intramuskulären (i.m.) Anwendung.
Dosierung und Immunisierungsschema
1 Dosis = 2 ml
Die Vakzine wird unmittelbar vor Anwendung mit dem beigefügten Lösungsmittel resuspendiert. Grundimmunisierung (bestehend aus Erst- und Zweitimpfung)
Erstimpfung:
Rinder ab der 10. Lebenswoche 1 Dosis i.n. und 1 Dosis i.m.
Bei hohem Infektionsdruck kann 1 Dosis i.n. bereits im Alter von 4 Wochen, gefolgt von 1 Dosis i.m. im Alter von 12 Wochen, gegeben werden.
Zweitimpfung:
3 - 4 Wochen nach Erstimpfung 1 Dosis i.m.
Wiederholungsimpfungen 1 Dosis i.m. im Abstand von 6 Monaten
4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich
Auch nach Verabreichung der zehnfachen Dosis wurden keine anderen als die unter 4.6 beschriebenen Nebenwirkungen beobachtet.
4.11 Wartezeit
Null Tage
5. IMMUNOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Ausbildung einer aktiven Immunität gegen die Bovine Herpesvirus-1-Erkrankung des Rindes.
Die Immunität nach intranasaler Impfung basiert auf humoralen und zellulären Abwehrmechanismen, die durch die intramuskuläre Nachimpfung verstärkt werden.
ATC vet code: QI02AD01
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Lyophilisat
Gelatine
Saccharose
Kaliumdihydrogenphosphat Dinatriumhydrogenphosphat-2-hydrat Wasser für Injektionszwecke
Lösungsmittel
Natriumchlorid
Glycin
Dinatriumhydrogenphosphat-2-hydrat
Glycerol
Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht mit einem anderen Impfstoff, immunologischen Produkt oder Tierarzneimittel mischen.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre Haltbarkeit nach Resuspension gemäß den Anweisungen: 4 Stunden
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschank lagern (2 - 8 °C). Nicht einfrieren. Vor Licht schützen.
6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung
Lyophilisat: 10-ml-Flasche der Glasart I mit Lyophilisationsdurchstechstopfen und Bördelkappe
Lösungsmittel: 20-, 50- oder 100-ml-Flasche der Glasart I mit Durchstech-Gummistopfen und Bördelkappe
Packungsgrößen:
5 x 10 Dosen mit 5 x 20 ml Lösungsmittel 5 x 20 Dosen mit 5 x 40 ml Lösungsmittel 5 x 50 Dosen mit 5 x 100 ml Lösungsmittel
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle
Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Vorschriften zu entsorgen.
7. ZULASSUNGSINHABER
Ecuphar N.V.
Legeweg 157 i 8020 Oostkamp Belgien
8. ZULASSUNGSNUMMER
424a/91
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
06.08.1992 / 06.06.2005 / 20.04.2010
10. STAND DER INFORMATION
11/2011
VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND/ODER DER ANWENDUNG Nicht zutreffend.
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