iMedikament.de

alt informationen

Ropinirol Vipharm 5 Mg Filmtabletten

alt informationen

Fachinformation

August 2012

Ropinirol Vipharm

5 mg

Filmtabletten

Seite 15/15


Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Ropinirol Vipharm 5 mg Filmtabletten


Ropinirol


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Eine Filmtablette enthält 5 mg Ropinirol als Ropinirolhydrochlorid.

Sonstiger Bestandteil: 100 mg Lactose.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Filmtabletten


Ropinirol Vipharm 5 mg Filmtabletten sind blaue, runde Filmtabletten.


4. Klinische Angaben


4.1. Anwendungsgebiete


Zur Behandlung des Morbus Parkinson unter folgenden Gegebenheiten:


Initialbehandlung als Monotherapie, um den Einsatz von Levodopa hinauszuzögern.


in Kombination mit Levodopa während des Verlaufs der Erkrankung, wenn die Wirksamkeit von Levodopa nachlässt oder unregelmäßig wird und Schwankungen in der therapeutischen Wirkung auftreten (“end of dose”- oder “on/off”-Fluktuationen).


4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Eine individuelle Einstellung der Dosis unter Berücksichtigung von Wirksamkeit und Verträglichkeit wird empfohlen.

Für Dosierungen, die mit dieser Dosisstärke nicht realisierbar/praktikabel sind, stehen andere Stärken dieses Arzneimittels zur Verfügung.

Ropinirol kann mit den Mahlzeiten eingenommen werden, um die gastrointestinale Verträglichkeit zu verbessern.


Ropinirol Vipharm sollte dreimal täglich eingenommen werden.


Therapiebeginn

Die Initialdosis sollte während der ersten Woche 0,25 mg Ropinirol dreimal täglich betragen. Danach kann die Dosis nach folgendem Schema in dreimal täglich 0,25 mg-Schritten erhöht werden:


Tabelle 1: Aufdosierung in der Behandlung von Morbus Parkinson

Woche

1

2

3

4

Einzeldosis (mg)

0,25

0,5

0,75

1,0

Gesamtdosis/Tag (mg)

0,75

1,5

2,25

3,0


Therapieschema

Nach dem anfänglichen Dosisaufbau kann die Dosis wöchentlich um 0,5 bis 1 mg Ropinirol dreimal täglich (1,5 bis 3 mg/Tag) gesteigert werden.


Ein Ansprechen auf die Behandlung kann bei einer Dosierung von 3 bis 9 mg Ropinirol/Tag erwartet werden. Wenn bei dieser Dosierung keine ausreichende Kontrolle der Symptome erzielt oder aufrecht erhalten werden kann, ist eine Steigerung der Ropinirol-Dosis auf maximal 24 mg/Tag zulässig. Dosierungen von mehr als 24 mg Ropinirol/Tag wurden klinisch nicht erprobt.


Wird die Behandlung für einen Tag oder länger unterbrochen, sollte die Wiederaufnahme der Behandlung mit entsprechender Dosistitration erfolgen (siehe zuvor).


Wenn Ropinirol als Adjuvans zur Levodopa-Therapie verabreicht wird, kann die gleichzeitig verabreichte Levodopa-Dosis schrittweise entsprechend dem symptomatischen Behandlungserfolg, in klinischen Studien um etwa 20 %, reduziert werden.


Bei Umstellung von einem anderen Dopaminagonisten auf Ropinirol sind die Richtlinien des pharmazeutischen Unternehmers für das Absetzen zu beachten, die in der Fachinformation des Arzneimittels angegeben sind, bevor die Behandlung mit Ropinirol-Vipharm begonnen wird.


Ebenso wie bei anderen Dopaminagonisten ist es auch für Ropinirol erforderlich, durch Verringerung der Anzahl der täglichen Dosen über einen Zeitraum von einer Woche schrittweise abgesetzt zu werden.


Allgemeine Hinweise:


Kinder und Jugendliche

Ropinirol Vipharm wird aufgrund fehlender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.


Ältere Patienten

Die Clearance von Ropinirol ist bei Patienten über 65 Jahre vermindert. Eine Dosissteigerung sollte schrittweise und in Abhängigkeit vom Ansprechen des Patienten erfolgen.


Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 50 ml/min) wurde keine Veränderung der Ropinirol-Clearance beobachtet, so dass eine Dosisanpassung in dieser Patientengruppe nicht erforderlich erscheint.


4.3. Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Ropinirol oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) oder Leberinsuffizienz.


4.4. Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Warnhinweise

Ropinirol wurde mit übermäßiger Schläfrigkeit (Somnolenz) und plötzlichem Einschlafen (siehe Abschnitt 4.8) in Verbindung gebracht. Gelegentlich wurde über plötzliches Einschlafen bei Alltagsaktivitäten berichtet. In einigen Fällen traten solche Episoden ohne vorherige Warnzeichen oder unbewusst auf. Die Patienten müssen hierüber informiert und darauf hingewiesen werden, vorsichtig zu sein, wenn sie während der Behandlung mit Ropinirol Vipharm ein Kraftfahrzeug führen oder eine Maschine bedienen.

Patienten, bei denen übermäßige Schläfrigkeit (Somnolenz) und/oder plötzliches Einschlafen aufgetreten ist, dürfen kein Kraftfahrzeug führen oder eine Maschine bedienen. Darüber hinaus sollte eine Dosisreduktion oder ein Absetzen des Arzneimittels erwogen werden.


Patienten mit psychiatrischen oder schwerwiegenden psychotischen Störungen sollten nur nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses mit Dopaminagonisten behandelt werden.


Pathologische Spielsucht, Libidosteigerung und Hypersexualität wurden bei Patienten berichtet, die wegen eines Morbus Parkinson mit Dopaminagonisten behandelt wurden.


Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.


Ropinirol sollte nicht zur Behandlung von neuroleptikabedingter Akathisie, Tasikinesie (neuroleptikainduzierte, zwanghafte Neigung, umher zu gehen) oder sekundärem Restless-Legs-Syndrom (das z. B. durch eine Nierenfunktionsstörung, eine Eisenmangelanämie oder eine Schwangerschaft verursacht sein kann) angewendet werden.


Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Patienten mit schwerer kardiovaskulärer Erkrankung (insbesondere Koronarinsuffizienz) sollten mit Vorsicht behandelt werden. Insbesondere zu Beginn der Behandlung (aufgrund der Gefahr einer orthostatischen Hypotonie) wird eine Überwachung des Blutdrucks empfohlen.


4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es wurde keine pharmakokinetische Wechselwirkung zwischen Ropinirol und Levodopa oder Domperidon (einem Wirkstoff zur Behandlung von Erbrechen und Übelkeit) beobachtet, die eine Dosisanpassung bei einem der Arzneimittel erfordern würde. Domperidon antagonisiert peripher die dopaminergen Wirkungen von Ropinirol und passiert nicht die Blut-Hirn-Schranke. Daher kann es als Antiemetikum bei Patienten, die mit zentral wirksamen Dopaminagonisten behandelt werden, von Nutzen sein.


Erhöhte Ropinirol-Spiegel im Plasma wurden bei Patienten unter Hormonsubstitutionstherapie (hohe Dosierung von Östrogenen) beobachtet. Bei Patienten, die bereits unter Hormonsubstitutionstherapie stehen, kann mit der Ropinirol-Behandlung in der üblichen Weise begonnen werden. Wenn jedoch eine Hormonsubstitutionstherapie während der Behandlung mit Ropinirol abgesetzt oder begonnen wird, kann abhängig vom Ansprechen auf die Behandlung eine Dosisanpassung von Ropinirol erforderlich sein.


Ropinirol wird in erster Linie durch das Cytochrom P450-Isoenzym CYP1A2 metabolisiert. Eine Pharmakokinetik-Studie (mit einer Ropinirol-Dosierung von dreimal täglich 2 mg Ropinirol) bei Parkinson-Patienten zeigte, dass bei gleichzeitiger Gabe von Ciprofloxacin die Cmax- und AUC-Werte von Ropinirol um 60 % bzw. 84 % erhöht waren. Daraus ergibt sich ein potenzielles Risiko für Nebenwirkungen. Daher muss gegebenenfalls bei Patienten, die bereits Ropinirol erhalten, deren Dosis angepasst werden, wenn die Patienten zusätzlich Arzneimittel erhalten, die CYP1A2 hemmen, z. B. Ciprofloxacin, Enoxacin oder Fluvoxamin, oder wenn diese Arzneimittel wieder abgesetzt werden.


Eine Pharmakokinetik-Studie bei Parkinson-Patienten zu Interaktionen zwischen Ropinirol (in einer Dosierung von dreimal täglich 2 mg) und Theophyllin, einem Substrat von CYP1A2, zeigte weder eine Änderung der Pharmakokinetik von Ropinirol noch von Theophyllin.


Auf der Grundlage von in-vitro-Daten ist das Potenzial von Ropinirol gering, in therapeutischen Dosen das Cytochrom P450 zu hemmen. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Ropinirol die Pharmakokinetik von anderen Arzneimitteln über einen Cytochrom P450-Mechanismus beeinflusst.


Es ist bekannt, dass Rauchen den CYP1A2-Metabolismus induziert, daher kann bei Patienten, die während der Behandlung mit Ropinirol mit dem Rauchen anfangen oder aufhören, eine Dosisanpassung erforderlich sein.


Neuroleptika und andere zentral wirksame Dopaminantagonisten, wie Sulpirid oder Metoclopramid, können die Wirksamkeit von Ropinirol vermindern. Daher sollte die gleichzeitige Anwendung dieser Arzneimittel mit Ropinirol vermieden werden.


4.6. Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Ropinirol bei Schwangeren vor.


Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Da das mögliche Risiko für den Menschen nicht bekannt ist, wird empfohlen, Ropinirol während der Schwangerschaft nicht anzuwenden, es sei denn, der mögliche Nutzen für die Patientin überwiegt das potenzielle Risiko für den Fötus.


Stillzeit

Ropinirol sollte nicht von stillenden Müttern eingenommen werden, da es eine Hemmung der Milchbildung bewirken kann.


4.7. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Patienten, bei denen unter Behandlung mit Ropinirol übermäßige Schläfrigkeit (Somnolenz) und/oder plötzliches Einschlafen auftreten bzw. aufgetreten sind, müssen darauf hingewiesen werden, kein Kraftfahrzeug zu führen oder Tätigkeiten auszuüben, bei denen eine beeinträchtigte Aufmerksamkeit sie selbst oder andere dem Risiko einer Verletzung oder des Todes aussetzen kann (z. B. eine Maschine bedienen). Dies gilt so lange, bis solche Wirkungen nicht mehr auftreten (siehe auch Abschnitt 4.4).


4.8. Nebenwirkungen


Nachfolgend sind die Nebenwirkungen nach Organsystemen und Häufigkeit eingeteilt. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert:

sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis 1/10), gelegentlich (≥1/1000 bis 1/100), selten (≥1/10.000 bis 1/1000), sehr selten (1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Häufig und gelegentlich berichtete Nebenwirkungen wurden in der Regel anhand der zusammengeführten Daten aus klinischen Studien ermittelt und werden als Überschreitung der Häufigkeit im Vergleich zu Placebo zitiert. Seltene und sehr seltene Nebenwirkungen stammen in der Regel aus Spontanmeldungen nach Markteinführung und beziehen sich daher eher auf die Meldehäufigkeit als auf die tatsächliche Häufigkeit.


Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: psychotische Reaktionen (andere als Halluzinationen), einschließlich Delir, Wahnsymptome, paranoide Störungen.


Es wurde berichtet, dass Patienten, die Dopamin-Agonisten einschließlich Ropinirol Vipharm, insbesondere in hohen Dosierungen, zur Behandlung des Morbus Parkinson angewendet haben, Zeichen von Spielsucht/pathologischem Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität zeigten, die allgemein bei Dosisreduktion oder mit Beendigung der Behandlung zurückgingen.


Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit Ropinirol als Monotherapie auftraten:

Häufig: Halluzinationen.


Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit Ropinirol als Kombinationstherapie auftraten:

Häufig: Verwirrtheit, Halluzinationen.


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Benommenheit (einschließlich (Dreh-)Schwindel).

Gelegentlich: deutliche Tagesmüdigkeit, plötzliches Einschlafen.


Ropinirol ist mit dem Auftreten von übermäßiger Schläfrigkeit (Somnolenz) verbunden und war gelegentlich mit deutlicher Tagesmüdigkeit und Episoden von plötzlichem Einschlafen verbunden.


Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit Ropinirol als Monotherapie auftraten:

Sehr häufig: übermäßige Schläfrigkeit (Somnolenz), Synkope.


Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit Ropinirol als Kombinationstherapie auftraten:

Sehr häufig: Dyskinesie, übermäßige Schläfrigkeit (Somnolenz).


Gefäßerkrankungen

Gelegentlich: Hypotonie, orthostatische Hypotonie.


Hypotonie oder orthostatische Hypotonie waren in seltenen Fällen schwer.


Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Sehr häufig: Übelkeit.

Gelegentlich: Sodbrennen.


Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit Ropinirol als Monotherapie auftraten:

Häufig: Abdominelle Schmerzen, Erbrechen.


Leber und Gallenerkrankungen

Nicht bekannt: hepatische Reaktionen, vor allem Anstieg der Leberenzyme.


Allgemeine Erkrankungen

Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit Ropinirol als Monotherapie auftraten:

Häufig: Beinödem.


4.9. Überdosierung


Im Rahmen der klinischen Studien gab es keine Fälle von absichtlicher Ropinirol-Überdosierung. Es wird angenommen, dass die Symptome einer Ropinirol-Überdosierung mit der dopaminergen Wirkung des Wirkstoffes zusammenhängen.

Diese Symptome können durch entsprechende Behandlung mit Dopaminantagonisten, wie zum Beispiel Neuroleptika oder Metoclopramid, gemildert werden.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1. Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Dopaminerge Mittel; Dopaminagonisten.

ATC-Code: N04BC04.


Ropinirol ist ein nicht-ergoliner D2/D3-Dopaminagonist, der die Dopaminrezeptoren im Striatum stimuliert.

Ropinirol bewirkt im Hypothalamus und in der Hypophyse eine Hemmung der Prolaktin-Sekretion.


Ropinirol mildert die Symptome eines Dopamin-Mangels, der den Morbus Parkinson charakterisiert, durch Stimulierung der Dopamin-Rezeptoren im Striatum.


5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Die Resorption von Ropinirol nach Einnahme erfolgt rasch. Die Bioverfügbarkeit von Ropinirol beträgt etwa 50 % (36 % bis 57 %), die durchschnittlichen Plasma-Spitzenkonzentrationen von Ropinirol werden im Mittel 1,5 Stunden nach Verabreichung der Dosis erreicht.


Bei Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit wird das Erreichen der Plasma-Spitzenkonzentra­tion um ca. 2,6 Stunden verzögert und der Plasma-Spitzenspiegel wird um 25 % gesenkt, was keine Wirkung auf die bioverfügbare Menge an Ropinirol hat.


Es wurde eine große interindividuelle Variabilität der pharmakokinetischen Parameter beobachtet. Nach Einmalgabe ist über den gesamten therapeutischen Dosisbereich bei Steigerung der Dosis eine entsprechende Zunahme der systemischen Bioverfügbarkeit (Cmaxund AUC) von Ropinirolzu beobachten.


Verteilung

Wie aufgrund seiner hohen Lipophilität zu erwarten, zeigt Ropinirol ein großes Verteilungsvolumen (Mittelwert 6,7 l/kg, Spannweite 3,4 bis 19,5 l/kg). Ropinirol wird aus dem systemischen Kreislauf mit einer durchschnittlichen Eliminationshalbwertszeit von etwa sechs Stunden (3,4 bis 10,2 h) und, nach oraler Gabe, mit einer Clearance von 58,7 l/h (18,5 bis 132 l/h) ausgeschieden. Die Plasmaproteinbindung von Ropinirol ist gering (10 % bis 40 %).


Metabolismus

Die oxidative Metabolisierung von Ropinirol erfolgt hauptsächlich durch das Cytochrom P450-Isoenzym CYP1A2. Keiner der vielen gebildeten Metaboliten ist an der Wirkung des Arzneimittels beteiligt und Tiermodelle zur Untersuchung der dopaminergen Funktion haben ergeben, dass der Hauptmetabolit über ein Hundertstel der Wirksamkeit von Ropinirol verfügt.


Elimination

Ropinirol wird in erster Linie im Harn als Metabolit ausgeschieden. Unverändertes Ropinirol und die Metaboliten werden in erster Linie über die Nieren ausgeschieden. Die Eliminations­halbwertszeit von Ropinirol beträgt im Durchschnitt sechs Stunden.


Linearität

Die Pharmakokinetik von Ropinirol (Cmaxund AUC) verläuft über den therapeutischen Dosisbereich zwischen 0,25 mg und 4 mg linear, sowohl nach Einmalgabe als auch nach wiederholter Gabe.


Besondere Patientengruppen

Bei Patienten über 65 Jahre ist eine Reduzierung der systemischen Clearance von Ropinirol um ca. 30 % möglich.


Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 50 ml/min) wird keine Änderung der Pharmakokinetik von Ropinirol beobachtet. Es liegen keine Daten zu Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung vor.


5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit


Toxikologie

Das toxikologische Profil wird hauptsächlich durch die pharmakologische Wirkung von Ropinirol (Verhaltensänderungen, Hypoprolaktinämie, Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz, Ptose und Salivation) bestimmt. Nur bei Albinoratten wurden in einer Langzeitstudie bei hoher Dosierung (50 mg/kg) retinale Degenerationen beobachtet, die vermutlich mit einer erhöhten Lichtexposition im Zusammenhang standen.


Genotoxizität

In der üblichen Untersuchungsreihe von in-vitro-und in-vivo-Tests wurde keine Genotoxizität beobachtet.


Karzinogenität

An Mäusen und Ratten wurden Zweijahresstudien mit Dosierungen von bis zu 50 mg/kg durchgeführt. In der Mäusestudie zeigte sich keine karzinogene Wirkung. In der Rattenstudie waren eine Hyperplasie der Leydig-Zellen und Testisadenome als Folge der hypoprolaktinämischen Wirkung von Ropinirol die einzigen substanzbezogenen Läsionen. Diese Läsionen sind als artspezifisches Phänomen anzusehen und stellen kein Risiko für die klinische Anwendung von Ropinirol dar.


Reproduktionstoxizität

Die Verabreichung von Ropinirol an trächtige Ratten in maternal toxischen Dosen resultierte in einer Abnahme des fötalen Körpergewichtes bei Dosen von 60 mg/kg Körpergewicht (dies entspricht ungefähr der 15fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis), in einer Zunahme von fötalen Todesfällen bei 90 mg/kg Körpergewicht (dies entspricht ungefähr der 25fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis) und in Fehlbildungen der Zehen bei Dosen von 150 mg/kg Körpergewicht (dies entspricht ungefähr der 40fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis).

Teratogene Wirkungen wurden bei Ratten bei Dosen von 120 mg/kg Körpergewicht (dies entspricht ungefähr der 30fachen AUC beim Menschen nach Verabreichung der Höchstdosis) nicht beobachtet und es gab keinen Hinweis auf eine Entwicklungsbeeinflussung beim Kaninchen.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1. Liste der sonstigen Bestandteile


Tablettenkern:

Mikrokristalline Cellulose

Lactose-Monohydrat

Croscarmellose-Natrium

Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]


Filmüberzug:

Opadry blau 03B20462, bestehend aus:

Indigocarmin, Aluminiumsalz (E132)

Hypromellose

Macrogol 400

Titandioxid (E171)


6.2. Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3. Dauer der Haltbarkeit


36 Monate


6.4. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.


6.5. Art und Inhalt des Behältnisses


PVC/PCTFE/PVC-Aluminium Blisterpackungen

Packungen mit 12, 21, 28,und 84 Filmtabletten.

Klinikpackungen mit 126 und 210 Filmtabletten.


50 ml Tablettenbehältnis aus HDPE und Schraubkappe aus LDPE (innen)

Packungen mit 84 Filmtabletten.


50 ml Tablettenbehältnis aus HDPE und Schraubkappe aus LDPE (innen) mit Silicagel als Trockenmittel

Packungen mit 84 Filmtabletten.


6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen.


7. InHAber der Zulassung


Vipharm S.A.

ul. A. i F. Radziwiłłów 9

05-850 Ożarów Mazowiecki

POLAND


8. Zulassungsnummer


Ropinirol Vipharm 5 mg Filmtabletten: 72221.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung


12. Januar 2010


10. Stand der Information


03. August 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig.


Module 1.3.1 – Ropinirol 5 mg, Filmtabletten, SPC – Page 15