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Rosiced 7,5 Mg/G Creme

Pierre Fabre Dermo-Kosmetik Rosiced 7,5 mg/g Creme ENR. 2158824



Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels

ROSICED 7,5 mg/g Creme


2. Qualitative und Quantitative Zusammensetzung

1 g Creme enthält 7,5 mg Metronidazol (0,75% m/m).


Sonstige Bestandteile siehe unter 6.1.


3. Darreichungsform


Creme

Cremefarbene bis weiße Creme.

4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Zur topischen Behandlung von entzündlichen papulösen Pusteln in Zusammenhang mit Rosacea.

4.2Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Zur Anwendung auf der Haut


Erwachsene und ältere Patienten


Die Creme wird zweimal täglich als dünner Film auf die betroffene Gesichtshaut aufgetragen und sanft eingerieben, üblicherweise über einen Zeitraum von 6 Wochen. Wenn notwendig, kann die Behandlung fortgesetzt werden. Tritt keine klinische Verbesserung ein, sollte die Behandlung beendet werden.


Kinder und Jugendliche


Die Anwendung von ROSICED 7,5 mg/g Creme bei Kindern wird nicht empfohlen, da keine klinischen Studien an Kindern durchgeführt wurden.


Vor Anwendung der Creme sollten die zu behandelnden Flächen gereinigt werden. Nach Anwendung der Creme können die Patienten nicht-komedogene und nicht-adstringierende Kosmetika verwenden.


4.3 Gegenanzeigen


ROSICED 7,5 mg/g Creme ist während des ersten Schwangerschaftsdrittels kontraindiziert.


ROSICED 7,5 mg/g Creme ist kontraindiziert bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Arzneimittel, die Metronidazol oder andere 5-Nitromidazole enthalten, wie ROSICED 7,5 mg/g Creme. Einzige Ausnahmen sind Fälle von lebensbedrohlichen Infektionen und bei Unwirksamkeit anderer Arzneimittel.


ROSICED 7,5 mg/g Creme ist kontraindiziert bei Patienten, die überempfindlich gegen einen der sonstigen Bestandteile sind.


Bei Patienten mit schwerwiegenden Leberfunktionsstörungen, Dyshämatopoese und Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems muss vor einer Behandlung mit ROSICED 7,5 mg/g Creme eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Bewertung erfolgen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Augenkontakt oder Kontakt mit den Schleimhäuten ist zu vermeiden. Falls es zum Kontakt kommt, sollte die Creme sorgfältig mit Wasser ausgewaschen werden. Starkes Sonnen- oder Ultraviolett (UV)-Licht sollte vermieden werden, da Metronidazol unter UV-Licht instabil ist.


ROSICED 7,5 mg/g Creme sollte bei Patienten mit Anzeichen einer Blutdyskrasie oder einer Blutdyskrasie in der Vergangenheit mit Vorsicht angewendet werden.


Das in ROSICED 7,5 mg/g Creme enthaltene Propylenglycol kann Hautreizungen verursachen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es sind keine Wechselwirkungen mit anderen topisch angewandten Arzneimitteln bekannt.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Die Unbedenklichkeit der Anwendung von Metronidazol während der Schwangerschaft ist nicht ausreichend nachgewiesen worden.

Es gibt widersprüchliche Berichte insbesondere in Bezug auf eine Anwendung im frühen Stadium der Schwangerschaft. Einige Studien gaben Hinweise auf eine erhöhte Missbildungsrate. Das Risiko von möglichen Folgekrankheiten, einschließlich karzinogenem Risiko, ist noch nicht abgeklärt.

Bei uneingeschränkter Anwendung von Nitroimidazolen durch die Mutter wird der Fötus und /oder das Neugeborene einem karzinogenen oder genotoxischen Risiko ausgesetzt. Bis jetzt liegen keine Beweise für eine Schädigung des Embryos oder des Fötus vor. In tierexperimentellen Studien zeigte Metronidazol keine teratogenen Eigenschaften (siehe 5.3).

ROSICED 7,5 mg/g Creme ist während des ersten Schwangerschaftsdrittels kontraindiziert. Während des zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittels sollte ROSICED 7,5 mg/g Creme nur angewendet werden, wenn sich andere Behandlungen als nicht wirksam erwiesen haben.

Metronidazol geht in die Muttermilch über. Nach oraler Anwendung von Metronidazol können bis zu 100% des Plasma-Wertes erreicht werden. Nach topischer Anwendung von ROSICED 7,5 mg/g Creme sind die Plasma‑Werte niedriger als nach oraler Anwendung von Metronidazol. Dennoch sollte während der Stillzeit entweder das Stillen unterbrochen oder die Behandlung mit ROSICED 7,5 mg/g Creme abgebrochen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend


4.8 Nebenwirkungen


Die Mehrheit der gemeldeten unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist gering bis mäßig ausgeprägt.


Häufig ( 10%)

Haut: Trockene Haut, Entzündung und Hautbrennen.

Selten ( 0,01% - < 0,1%)

Gesamter Körper: Angioödeme und Anaphylaxie


4.9 Überdosierung


Eine Überdosierung ist äußerst unwahrscheinlich. Das Arzneimittel sollte durch Waschen mit warmem Wasser entfernt werden.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Chemotherapeutika für die topische Anwendung

ATC-Code: D06BX01


Topisch angewendetes Metronidazol ist gegen die durch Rosacea ausgelösten Entzündungen wirksam. Metronidazol gehört zur Gruppe der Nitroimidazole. Es wird in sensitiven Protozoen und strikt anaeroben Bakterien unter Bildung von Acetamid und N-(2-hydroxyethyl)-oxamidsäure reduziert. Die Wechselwirkung mit der DNS führt zur Hemmung der Nucleinsäure-Synthese der betroffenen Mikroorganismen, die dadurch absterben.

Es gibt keine Parallelresistenzen gegenüber anderen antibakteriellen Substanzen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach topischer Anwendung von ROSICED7,5 mg/g Creme an 18 gesunden Freiwilligen betrug diesystemische Konzentration zwischen 19 ng/ml und 107 ng/ml mit einer mittleren Cmax von 49 ng/ml, d.h. 600-mal geringer als nach 2 g oraler Gabe.

Die tmaxbetrug für die topische Formulierung 8,9 Stunden. Die durch die Absorptionsrate begrenzte Halbwertszeit für Metronidazol ist 33 Stunden. Die orale Halbwertszeit von Metronidazol beträgt ungefähr 8 Stunden.


Metronidazol wird nach oraler Anwendung schnell und fast vollständig absorbiert mit einem maximalen Serumspiegel nach 1-2 Stunden. Bei rektaler Anwendung sind ca. 80% der Substanz systemisch verfügbar und der maximale Serumwert wird nach 4 Stunden erreicht. Nach vaginaler Anwendung werden nur 20% im Serum gefunden; in diesem Fall wird das Maximum später erreicht, nach 8-24 Stunden. Die Serum-Halbwertszeit beträgt ca. 8 Stunden (6 bis 10 Stunden). Im menschlichen Organismus werden verschiedene Metabolite gebildet; die Hauptmetabolite sind der Hydroxymetabolit (1‑(2‑Hydroxyethyl)‑2‑Hydroxymethyl-­5-­Nitroimidazol) und der ”Säure“‑Metabolit (2‑Methyl‑5‑Nitroimidazol‑1‑yl‑Essigsäure).


Ungefähr 80% der Substanz werden renal ausgeschieden, weniger als 10% werden nicht metabolisiert. Geringe Mengen (ca. 6%) werden auch über die Leber ausgeschieden. Bei einer Niereninsuffizienz wird die Exkretion nur geringfügig verlängert. Im Fall von schwerer Leberinsuffizienz muss mit einer verzögerten Eliminierung gerechnet werden. Bei Patienten mit starken Einschränkungen der Leberfunktion kann die Halbwertszeit bis zu 30 Stunden verlängert sein. Die Proteinbindung beträgt weniger als 20%. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt ca. 36 l.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


a) Akute Toxizität


Die akute Toxizität wurde bei Mäusen mit zwei verschiedenen Anwendungsarten getestet. Bei oraler Anwendung betrugen die LD50–Werte 3.800 mg/kg Körpergewicht und bei intraperitonealer Anwendung 3.950 mg/kg Körpergewicht. Demnach ist die akute Toxizität sehr gering.


Beim Menschen sind keine Fälle akuter Toxizität bekannt. Als toxischer Blutspiegel werden

200 µg/ml angegeben. Dieser Wert ist 10-mal höher als bei der vorgesehenen oralen Anwendung.


b) Subakute Toxizität


In Studien zur chronischen Toxizität konnten nach Anwendung von Metronidazol über 26 bis 80 Wochen an Ratten keine Nebenwirkungen beobachtet werden. Erst bei Dosen von 300 bis 600 mg/kg Körpergewicht/Tag traten Testisdystrophie und Prostataatrophie auf. Bei Hunden, die 75 mg/kg Körpergewicht/Tag erhielten, traten toxische Effekte in Form von Ataxie und Tremor auf. Untersuchungen an Affen zeigten nach einjähriger Anwendung von 45, 100 und/oder 225 mg/kg Körpergewicht/Tag eine dosisabhängig vermehrte Leberzellendegeneration.

Beim Menschen wurden als niedrigste toxische Dosis bei durchgängiger oraler Anwendung über 8 Wochen 18 mg/kg Körpergewicht/Tag angegeben, dabei sind cholestatische Hepatosen und periphere Neuropathien im Allgemeinen selten auftretende Nebenwirkungen.


Mutagenes and tumorerzeugendes Potential


Mutagenität

Aufgrund von Nitroreduktion wirkt Metronidazol in Bakterien mutagen. Mit anerkannten Untersuchungsmethoden wurde in vitro und in vivo kein Hinweis auf einen mutagenen Effekt auf Säugetierzellen gefunden. Untersuchungen der Lymphozyten von Patienten, die mit Metronidazol behandelt wurden, ergaben keine relevanten Hinweise auf DNS-schädigende Effekte.


Kanzerogenität

Es gibt Hinweise, dass Metronidazol bei Ratten und Mäusen tumorerzeugend wirkt. Es wird insbesondere auf die erhöhte Lungentumorrate bei Mäusen nach oraler Anwendung hingewiesen. Da nach hochdosierter Gabe von Metronidazol keine erhöhte Mutationsrate in verschiedenen Organen, einschließlich in Lungen transgener Mäuse beobachtet wurde, scheint es keine Verbindung zu einem genotoxischen Wirkmechanismus zu geben.


Bei haarlosen Mäusen wurden nach 4-wöchiger intraperitonealer Anwendung von Metronidazol (15µg/g Körpergewicht) vermehrt UV-induzierte Hauttumore beobachtet.


Die Bedeutung dieser Ergebnisse zur Kanzerogenität ist für die kutane Behandlung von Rosacea mit ROSICED 7,5 mg/g Creme beim Menschen noch nicht geklärt, zumal die jahrzehntelange systemische Anwendung von Metronidazol am Menschen keine Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko ergab. Dennoch sollten die Patienten darauf hingewiesen werden, die behandelten Hautareale, wenn möglich, nicht dem direkten Sonnenlicht auszusetzen.


Reproduktionstoxizität


In Tierexperimenten zeigten sich bei Ratten mit Dosen bis zu 200 mg/kg Körpergewicht und bei Kaninchen mit Dosen bis zu 150 mg/kg Körpergewicht keine teratogenen oder embryotoxischen Effekte.


Lokale Verträglichkeit


Als Ergebnis einer Studie zur lokalen Verträglichkeit wird ROSICED 7,5 mg/g Creme als schwach hautreizend ohne jegliche systemische Toxizität eingestuft. Das hautallergene Potential von ROSICED 7,5 mg/g Creme wird als sehr gering eingestuft, und es wurde keine Phototoxizität oder Photosensibilisierung beobachtet.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Sonstige Bestandteile


Glycerolmonododecanoat

Glycerolmonotetradecanoat

Propylenglycol

Citronensäure (pH-Puffer)

Natriumhydroxid (pH-Puffer)

Carbomer (981)

gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


24 Monate

Nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25°C lagern.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


MDPE-Tuben mit Polypropylen-Deckeln zu 25 g, 30 g, 40 g und 50 gCreme.

Nicht alle Packungsgrößen sind erhältlich.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Handhabung


Keine speziellen Hinweise


7. pharmazeutischer Unternehmer


Pierre Fabre Dermo-Kosmetik GmbH

Jechtinger Straße 13

79111 Freiburg


8. Zulassungsnummer


58824.00.00


9. Datum der Zulassung /Verlängerung der Zulassung

19.05.2004


10. Stand der Information


Juni 2007


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


Juni 2007 Verlängerungsbescheid 923b248859d99c2f200e0d2be1cdd58f.rtf 10