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Rulid

Document: 24.01.2013   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Rulid®


150 mg


Wirkstoff: Roxithromycin Filmtabletten


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.

- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Symptome haben wie Sie.

- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:

1. Was ist Rulid®, 150 mg, und wofür wird es angewendet?

2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Rulid®, 150 mg, beachten?

3. Wie ist Rulid®, 150 mg, einzunehmen?

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5. Wie ist Rulid®, 150 mg, aufzubewahren?

6. Weitere Informationen


1. Was istRulid®, 150 mg,und wofür wird es angewendet?


Rulid®, 150 mg, ist ein antibiotikumhaltiges Arzneimittel.

Roxithromycin, der Wirkstoff von Rulid®, 150 mg, gehört zur Stoffgruppe der Makrolide. Diese Stoffe hemmen die Eiweißsynthese in der Bakterienzelle.

Rulid®, 150 mg, wird angewendet

zur Behandlung von Infektionen durch Roxithromycin-empfindliche Krankheitserreger.


Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich:

Entzündungen der Mandeln, des Rachens, der Nasennebenhöhlen und des Mittelohrs.


Infektionen der Atemwege:

Entzündung der Bronchien, der Lunge – auch durch bestimmte Erreger wie Chlamydien, Mycoplasmen oder Legionellen hervorgerufene Lungenentzündungen, Keuchhusten.


Infektionen der Haut:

wie z. B. Furunkulose, Pyodermien (eitrige Entzündungen der Haut), Eiterflechte (Impetigo), Wundrose (Erysipel) bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Betalaktamantibiotika oder wenn diese Behandlung aus anderen Gründen nicht geeignet ist.


Infektionen des Harn- und Genitaltraktes:

Harnröhrenentzündungen, Gebärmutterhalsentzündungen und Scheidenentzündungen, verursacht durch Chlamydien und Mycoplasmen.


2. Was müssen Sie vor der Einnahme vonRulid®, 150 mg,beachten?

Rulid®, 150 mg, darf nicht eingenommen werden,

wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Roxithromycin oder gegen andere diesem Wirkstoff chemisch verwandte Antibiotika (Makrolidantibiotika) oder einen der sonstigen Bestandteile von Rulid®, 150 mg, sind.

Wegen der Gefahr einer verstärkten Engstellung von Blutgefäßen und von Durchblutungsstörungen darf Rulid®, 150 mg, nicht gleichzeitig mit ergotamin- oder dihydroergotaminhaltigen Medikamenten (Migränemittel) eingenommen werden siehe Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Rulid® mit anderen Arzneimitteln“).

Die gleichzeitige Therapie mit Substanzen wie Terfenadin, Astemizol, Cisaprid und Pimozid, die ventrikuläre Arrhythmien (Torsade de pointes, QT-Verlängerung) verursachen können, ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Rulid®, 150 mg, mit anderen Arzneimitteln“).

Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Rulid®, 150 mg, ist erforderlich bei

- angeborenen oder erworbenen QT-Intervall-Verlängerungen (bestimmte

EKG-Veränderung),

- vermindertem Gehalt an Kalium oder Magnesium im Blut,

- krankhaft verlangsamtem Herzschlag,

- Herzmuskelschwäche mit Beschwerden,

- Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag) in der Vorgeschichte,

- gleichzeitiger Gabe von QT-Intervall-verlängernden Arzneimitteln (siehe auch Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Rulid®, 150 mg, mit anderen Arzneimitteln“).

Wie bei anderen Makroliden bekannt, kann es unter Roxithromycin zu einer Verschlimmerung einer Myasthenia gravis kommen.


Bei Auftreten von schweren, akuten Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Gesichts-, Zungen- und Kehlkopfschwellungen mit Einengung der Atemwege, Anaphylaxie) muss die Therapie mit Rulid®, 150 mg, sofort abgebrochen werden, und entsprechende Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden (siehe Abschnitt 4, „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

In diesen Fällen muss Ihr Arzt bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen

Sie sollten Rulid®, 150 mg, in der Regel nicht einnehmen, wenn Sie unter einer gestörten Leberfunktion leiden. Wird die Anwendung von Rulid®, 150 mg, von Ihrem Arzt dennoch aus medizinischen Gründen für notwendig gehalten, lassen Sie bitte die Leberwerte im Blut kontrollieren. Die Dosis ist gegebenenfalls anzupassen (siehe auch Dosierungsanleitung).

Kinder und Patienten mit einem Körpergewicht unter 40 kg

Für die Anwendung einer Dosierung von 150 mg Roxithromycin bei Kindern liegen keine Erfahrungen vor. Rulid®, 150 mg, sollte bei Kindern und Erwachsenen mit einem Körpergewicht unter 40 kg nicht angewendet werden.

Ältere Menschen

Ältere Menschen müssen keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen beachten.


Bei Einnahme von Rulid®, 150 mg, mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor Kurzem noch eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Die Wirkung nachfolgend genannter Arzneistoffe bzw. Präparategruppen kann bei gleichzeitiger Behandlung mit Rulid®, 150 mg, beeinflusst werden.


Obwohl Roxithromycin ein relativ schwacher Cytochrom-P450-Hemmer (CYP3A4) ist, kann diese Hemmung zu einer erhöhten Plasmakonzentration und verstärkten Nebenwirkungen von Arzneimitteln, die durch dieses Enzym metabolisiert werden, führen.

Kontrazeptiva („Pille“)

In seltenen Fällen, insbesondere bei Auftreten von Magen-Darm-Störungen wie Erbrechen und Durchfall, kann die Wirkung der „Pille“ unsicher sein. Es empfiehlt sich deshalb, bei einer Behandlung mit Rulid®, 150 mg, zusätzlich nicht hormonelle empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.


Ergotamin/Dihydroergotamin (Migränemittel)

Die gleichzeitige Anwendung von Roxithromycin und Ergotamin oder Dihydroergotamin kann zu Durchblutungsstörungen insbesondere an Fingern und Zehen führen.

QT-Intervall(bestimmte EKG-Messgröße)-verlängernde Wirkstoffe

Einige Makrolide (Stoffklasse, zu der auch Roxithromycin, der Wirkstoff von Rulid®, 150 mg, gehört) zeigen eine Wechselwirkung mit anderen QT-Intervall-verlängernden Substanzen. Deshalb wird die Gabe von Roxithromycin nicht in Kombination mit

- Antiarrhythmika (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) der Klassen IA (wie Disopyramid) und III,

- Neuroleptika wie Pimozid und Antidepressiva (Mittel gegen geistig-seelische Störungen und gegen Depression),

- bestimmten nicht sedierenden Antihistaminika wie Astemizol und Terfenadin (Mittel gegen Allergien),

- Cisaprid (Wirkstoff zur Anregung der Darmbewegung)

empfohlen (siehe auch Abschnitt 2, „Was müssen Sie vor der Einnahme von Rulid®, 150 mg, beachten?“). Dies könnte zu schweren Störungen des Herzschlags (Herzrhythmusstörungen) wie z. B. Torsade de pointes führen.


Digoxin und andere Herzglykoside (Herz-Kreislauf-Mittel)
Roxithromycin kann die Aufnahme von Digoxin aus dem Darm erhöhen. Bei Patienten, die mit Roxithromycin und Digoxin oder einem anderen Herzglykosid behandelt werden, sollten daher EKG und die Serumkonzentration der Herzglykoside kontrolliert werden.

Theophyllin (Asthmamittel)

Die Anwendung von Roxithromycin bei Patienten, die hohe Dosen Theophyllin erhalten, kann zu einem Anstieg des Serum-Theophyllins und zu einer Verstärkung der Theophyllin-Nebenwirkungen führen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Roxithromycin sollte daher die Serum-Konzentration von Theophyllin überwacht werden.

Midazolam (Schlaf-, Beruhigungsmittel)

Die gleichzeitige Anwendung von Roxithromycin und Midazolam kann zu einer Zunahme der Midazolam-Wirkung führen.

Cyclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung der Immunreaktion)
Die gleichzeitige Verabreichung von Roxithromycin und Cyclosporin kann zu einem Anstieg der Cyclosporin-Serumkonzentration führen. Eine Anpassung der Cyclosporin-Dosierung ist im Allgemeinen aber nicht erforderlich.

Antikoagulanzien (Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung)
Bei Patienten, die mit Roxithromycin und Vitamin-K-Antagonisten (Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung) behandelt wurden, ist in Einzelfällen eine Verstärkung der Gerinnungshemmung beschrieben worden. Wenn Sie Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung nehmen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Bei gleichzeitiger Gabe von Rulid®, 150 mg, ist eine Kontrolle der Messwerte für die Blutgerinnung (z. B. Quick-Wert) sinnvoll.

Schwangerschaft und Stillzeit
Sie sollten Rulid®, 150 mg, nicht in der Schwangerschaft einnehmen, es sei denn, Ihr Arzt verordnet es Ihnen ausdrücklich, weil er es trotz Schwangerschaft für medizinisch eindeutig erforderlich hält.

Klinische Erfahrungen in der Stillzeit liegen nicht vor, nur sehr geringe Mengen Roxithromycin werden in die Muttermilch ausgeschieden. Beim gestillten Säugling kann es aber u. U. dennoch zu Störungen der Darmfunktion und zur Entstehung einer

Überempfindlichkeit kommen. Sie sollten deshalb Rulid®, 150 mg, während der Stillzeit nicht einnehmen, es sei denn auf ausdrückliche Verordnung Ihres Arztes. Außerdem wird dann Abstillen empfohlen.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Rulid®, 150 mg, kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern (z. B. sehr selten durch Schwindelzustände), dass die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol (siehe auch Abschnitt 4, „Mögliche Nebenwirkungen“).


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Rulid®, 150 mg

Dieses Arzneimittel enthält Glucose. Bitte nehmen Sie Rulid®, 150 mg, erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.


3. Wie istRulid®, 150 mg,einzunehmen?


Nehmen Sie Rulid®, 150 mg, immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.

Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis

Erwachsene nehmen morgens und abends jeweils 1 Filmtablette.

Kinder mit einem Körpergewicht über 40 kg sowie Jugendliche können die Erwachsenendosis von 300 mg Roxithromycin pro Tag erhalten (jeweils 150 mg morgens und abends).


Dosierung bei Leberfunktionsstörungen:

Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen ist die Dosis zu halbieren.


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktionsowie bei älteren Patienten sind nach den vorliegenden Untersuchungen Dosisanpassungen in der Regel nicht erforderlich.


Bei schwerer Niereninsuffizienzist jedoch eine Kontrolle der Serumkonzentrationen von Roxithromycin ratsam und ggf. eine Dosisreduktion oder Verlängerung des Dosierungsintervalls durch Ihren Arzt vorzunehmen.


Bei gleichzeitigen schweren Nieren- und Leberschädenist die Serumkonzentration von Roxithromycin regelmäßig zu kontrollieren und ggf. eine Dosisanpassung durch Ihren Arzt vorzunehmen.


Art und Dauer der Anwendung

Rulid®, 150 mg, ist unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit etwa eine Viertelstunde vor den Mahlzeiten einzunehmen, da der Wirkstoff dann am besten vom Körper aufgenommen wird.


Die Anwendungsdauer richtet sich nach dem klinischen und bakteriologischen Befund. Nach Abklingen der Krankheitszeichen sollte die Behandlung noch mindestens 2 Tage fortgesetzt werden. Bis zum Vorliegen weiterer klinischer Erfahrung sollte Rulid®, 150 mg, jedoch nicht länger als 4 Wochen eingenommen werden.


Bei Streptokokken-Infektionen (z. B. bei Mandel- und Rachenentzündungen) sollte die Therapiedauer nicht kürzer als 10 Tage sein, um Rückfälle bzw. Spätkomplikationen zu vermeiden. Auch eine Behandlung von Infektionen der Harnröhre, des Gebärmutterhalses und der Scheide (Cervicovaginitis) sollte diesen Zeitraum nicht unterschreiten.


Wenn Sie eine größere Menge Rulid®, 150 mg, eingenommen haben, als Sie sollten
Im Falle einer Überdosierung nehmen Sie bitte mit Ihrem Arzt Kontakt auf. Er wird, falls erforderlich, entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten.

Wenn Sie die Einnahme von Rulid®, 150 mg, vergessen haben, können Sie diesenachholen, solange die reguläre Einnahmezeit um nicht mehr als ca. 12 Stunden überschritten wurde. Ansonsten setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis zu den üblichen Einnahmezeitpunkten fort.

Wenn Sie die Einnahme von Rulid®, 150 mg, abbrechen

Ein eigenmächtiger Abbruch der Behandlung ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt gefährdet den Behandlungserfolg.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Rulid®, 150 mg, Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden üblicherweise folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten

selten: weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfällen

Mögliche Nebenwirkungen

Überempfindlichkeitsreaktionen

Gelegentlich treten unter der Behandlung mit Rulid®, 150 mg, Überempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlicher Schweregrade auf – meist als Haut- und Schleimhautreaktionen wie Rötung, Schwellung mit und ohne Juckreiz oder kleinfleckige Blutungen (Purpura), seltener mit Schwellung von Gesicht, Zunge und/oder Kehlkopf, Atemnot bis hin zum lebensbedrohlichen Schock. In diesen Fällen ist Rulid®, 150 mg, sofort abzusetzen; unter Umständen ist sofort eine entsprechende Behandlung (z. B. Schocktherapie) erforderlich (siehe Abschnitt 2, „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Rulid®, 150 mg, ist erforderlich bei“).


Erkrankungen der Atemwege

Selten Verkrampfung der Atemwege (Bronchospasmus).


Magen-Darm-Trakt

Unter der Behandlung mit Rulid®, 150 mg, kann es häufig zu Magen-Darm-Beschwerden wie z. B. Übelkeit, Brechreiz und/oder Erbrechen, Magenschmerzen, Durchfall und selten blutigem Durchfall kommen.

Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken. Diese durch eine Antibiotikabehandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und adäquate Behandlung (siehe in Abschnitt 4, „Gegenmaßnahmen“).

Wirkungen auf Leber und Gallenwege

Gelegentlich wurde über einen vorübergehenden Anstieg von diagnostischen Leberwerten wie der Serumkonzentration der Transaminasen, der alkalischen Phosphatase sowie des Bilirubins berichtet. Selten wurden Anzeichen einer Leberzellschädigung (Leberentzündung) mit Stauung der Gallenflüssigkeit beobachtet.


Bauchspeicheldrüse

Selten wurden während oder nach einer Behandlung mit Roxithromycin Anzeichen einer Bauchspeicheldrüsenentzündung beobachtet, die sich nach Absetzen der Therapie zurückbildeten.


Herz

Sehr selten können Veränderungen im Elektrokardiogramm (Verlängerung der QT-Zeit) und Herzrhythmusstörungen, wie z. B. ventrikuläre Tachykardien und auch Torsade de pointes, auftreten, insbesondere bei Patienten mit schon vorbestehenden Veränderungen im Elektrokardiogramm (EKG) in Form eines verlängerten QT-Intervalls (siehe Abschnitt 2, „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Rulid®, 150 mg, ist erforderlich“, und Abschnitt 2, „Bei Einnahme von Rulid®, 150 mg, mit anderen Arzneimitteln“).


Blut und Lymphsystem

Anstieg bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie).


Nervensystem

Selten kommt es zu Kopfschmerzen, Schwindel oder Missempfindungen (Parästhesien).


Geschmacks- und/oder Geruchssinn

Selten sind Störungen des Geschmacks- und/oder Geruchssinnes berichtet worden.


Selten kann es während einer Behandlung mit Rulid®, 150 mg, zu Superinfektionen mit einem Hefepilz (Candida) – z. B. an Mund- und Vaginalschleimhaut – kommen.


Nach Markteinführung wurden folgende Nebenwirkungen berichtet (die Häufigkeit konnte anhand der Daten nicht berechnet werden):

Ikterus (Gelbsucht), Erythema multiforme (siehe in Abschnitt 2, „Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Rulid®, 150 mg, ist erforderlich“), Halluzinationen, Dyspepsie, Geruchs- und Geschmacksverlust, angioneurotisches Ödem einschließlich Gesichtsödem, vorübergehende Taubheit, Schwerhörigkeit und Drehschwindel.


Gegenmaßnahmen

Folgende extrem seltene Nebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein. Darum ist sofort ein Arzt zu informieren, falls ein derartiges Ereignis plötzlich auftritt oder sich unerwartet stark entwickelt.


Pseudomembranöse Kolitis

Hier muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit Rulid®, 150 mg, in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie)

Hier muss die Behandlung mit Rulid®, 150 mg, sofort abgebrochen und ein Notarzt aufgesucht werden, damit eine angemessene Behandlung eingeleitet werden kann.


Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

5. Wie istRulid®, 150 mg, aufzubewahren?


Bewahren Sie das Arzneimittel so auf, dass es für Kinder nicht zugänglich ist.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Blister und der Faltschachtel angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.


Aufbewahrungsbedingungen

Nicht über +25 °C lagern.

6. Weitere Informationen


Was Rulid®, 150 mg,enthält:

Der Wirkstoff ist Roxithromycin.


1 Filmtablette enthält 150 mg Roxithromycin.


Die sonstigen Bestandteile sind:

Hyprolose, Poloxamer 188, Povidon K 30, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich], Talkum, Maisstärke, Hypromellose, D-Glucose, Titandioxid, Propylenglycol.


Inhalt der Packung

Rulid®, 150 mg, ist in Packungen mit 10, 14, 20 und 30 Filmtabletten erhältlich.


Pharmazeutischer Unternehmer

Sanofi-Aventis Deutschland GmbH

65926 Frankfurt am Main



hergestellt von:

Sanofi Winthrop Industrie, 56 route de Choisy-au-Bac,

F-60205 Compiègne, Frankreich


Zusätzlicher Hersteller und Mitvertrieb:

Winthrop Arzneimittel GmbH, Urmitzer Straße 5, 56218 Mülheim-Kärlich

Tel.: 0180 / 20 20 010*

Fax: 0180 / 20 20 011*



Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitetim Januar 2013.



Verschreibungspflichtig.


*0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max 0,42 €/min (Mobilfunk).





Liebe Patientin, lieber Patient,

Ihr Arzt hat Ihnen Rulid®, 150 mg, verordnet, ein Arzneimittel aus der Familie der Antibiotika. Rulid®, 150 mg, ist gegen unterschiedliche Krankheitserreger wirksam.

Wie wirkt Rulid®, 150 mg?

Rulid®, 150 mg, wird eingesetzt, wenn krank machende Keime im Körper Entzündungen, Fieber und zahlreiche andere Beschwerden auslösen. Es bekämpft Infektionen in Ihrem Körper, indem es das Wachstum der Erreger hemmt oder diese zerstört. Nach Aufnahme durch den Magen-Darm-Trakt gelangt Rulid®, 150 mg, über die Blutbahn an den Ort des Entzündungsgeschehens, greift dort die Krankheitserreger an und stoppt ihre weitere Ausbreitung.

Was können Sie zu Ihrer Genesung beitragen?

In den meisten Fällen können Sie einiges zur Wiederherstellung Ihrer Gesundheit beitragen. Beachten Sie unbedingt die Ratschläge Ihres Arztes, wenn er Ihnen Ruhe verordnet oder von bestimmten Belastungen und Betätigungen abgeraten hat. Dies hat seinen guten Grund, denn gerade durch körperliche Anstrengung können sich Infektionskrankheiten verschlimmern, weil die Keimausbreitung in einem geschwächten Körper beschleunigt wird.

Richtige Einnahme sichert den Behandlungserfolg!

Entscheidend für den Behandlungserfolg ist die richtige und regelmäßige Anwendung: Nehmen Sie Rulid®, 150 mg, genau in der Menge und zu der Tageszeit ein, die Ihnen Ihr Arzt angegeben hat. Es ist besonders wichtig, dass die Behandlung über den gesamten vom Arzt vorgeschriebenen Zeitraum durchgeführt wird. Dies gilt auch dann, wenn die Symptome bereits weitgehend abgeklungen und Sie wieder fieberfrei sind. Brechen Sie dagegen eine Therapie zu früh ab, so überleben unter Umständen einige besonders robuste Krankheitserreger, die sich dann erneut vermehren, einen erneuten Ausbruch der Krankheit verursachen und sich oft äußerst hartnäckig jeder weiteren Behandlung widersetzen.

Verhindern Sie durch korrekte Einnahme einen solchen – unnötigen – Krankheitsrückfall!

Befolgen Sie daher im eigenen Interesse die Ratschläge Ihres Arztes, damit Ihnen Rulid®, 150 mg, helfen kann, gesund zu werden.


Wir wünschen Ihnen gute Besserung!