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Salbupp Fertiginhalat

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Dermapharm AG


Anlage 3 zur ÄA vom 08.04.2009


Salbupp Fertiginhalat, Lösung

Zul.-Nr 39002.00.00

Fachinformation, Seite 8 von 8




Fachinformation



Dermapharm AG Sabupp® Fertiginhalat



1. Bezeichnung des Arzneimittels

Salbupp Fertiginhalat


Wirkstoff: Salbutamolsulfat


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Ein-Dosis-Behälter mit 2,5 ml Lösung enthält 1,5 mg Salbutamolsulfat, entsprechend 1,25 mg Salbutamol.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Klare farbloseLösung für einen Vernebler



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Symptomatische Behandlung von Erkrankungen mit reversibler Atemwegsobstruktion wie z.B. Asthma bronchiale oder chronisch obstruktive bronchiale Erkrankung (COPD) mit reversibler Komponente

Verhütung von durch Anstrengung oder Allergenkontakt verursachten Asthmaanfällen.


Hinweis:

Eine längerfristige Behandlung soll symptomorientiert und nur in Verbindung mit einer entzündungshemmenden Dauertherapie erfolgen.

Salbupp Fertiginhalat ist nur angezeigt, wenn sich niedriger dosierte ß2-Sympathomime- tika-haltige Arzneimittel zur Inhalation bei der Behandlung der Atemnot als nicht ausrei­chend erwiesen haben.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.

Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, gelten für Erwachsene und Schulkinderfolgende Dosierungsempfehlungen:

Zur Akutbehandlungplötzlich auftretender Bronchialkrämpfe und anfallsweise auftreten­der Atemnot wird eine Einzeldosis inhaliert. Sollte sich die Atemnot 5 - 10 Minuten nach Inhalation der ersten Einzeldosis nicht spürbar gebessert haben, kann eine weitere Ein­zeldosis genommen werden. Kann ein schwerer Anfall von Luftnot auch durch eine zweite Einzeldosis nicht behoben werden, können weitere Einzeldosen erforderlich werden. In diesen Fällen muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Zur gezielten Vorbeugungbei Anstrengungsasthma oder vorhersehbarem Allergenkontakt wird eine Einzeldosis, wenn möglich etwa 10 - 15 Minuten vorher, inhaliert.

Die Tagesgesamtdosis soll 7,5 mg Salbutamol nicht überschreiten. Eine höhere Dosie­rung lässt im Allgemeinen keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen erwarten, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens auch schwerwiegender Nebenwirkungen kann aber erhöht werden.


Art und Dauer der Anwendung

Dieses Arzneimittel ist ausschließlich zum Inhalieren mit einem elektrischen Verneblerge­rät bestimmt. Die Lösung darf nicht zur Injektion oder Einnahme verwendet werden. Ältere Personen: Siehe Erwachsene und Schulkinder.


Hinweise:
Um eine falsche Anwendung zu vermeiden, ist eine gründliche Einweisung des Patienten in den korrekten Gebrauch vorzunehmen. Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen und nach Vorschrift des Arztes anwenden. Übermäßiger Gebrauch von ß2-Sympathomimetika-Inhalaten wie Salbutamol kann gesundheitsschädi­gend sein (siehe Warnhinweis unter Dosierung).


Die Dauer der Behandlung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und ist vom Arzt individuell zu entscheiden.

4.3 Gegenanzeigen

SalbuppFertiginhalatdarf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen Salbu­tamol oder einen der Hilfsstoffe.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

SalbuppFertiginhalat sollte nur bei strenger Indikationsstellung und mit Vorsicht angewen­det werden bei

- schweren Herzerkrankungen, insbesondere frischem Herzinfarkt, koronarer Herzkrank-

heit, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie und tachykarden Arrhythmien

- Einnahme von Herzglykosiden

- schwerer und unbehandelter Hypertonie

- Aneurysmen

- Hyperthyreose

- schwer kontrollierbarem Diabetes mellitus

- Phäochromozytom


Salbutamolsollte nicht als einzige Therapie bei Patienten mit persistierendem Asthma ein­gesetzt werden. Ein ansteigender Bedarf von ß2-Sympathomimetika wie Salbupp Fertigin­halat ist ein Anzeichen für eine Verschlechterung der Erkrankung. Kommt es trotz Thera­pie zu keiner befriedigenden Besserung oder gar zu einer Verschlechterung des Leidens, muss der Therapieplan durch den Arzt überdacht und ggf. durch eine Kombination mit entzündungshemmenden Arzneimitteln, eine Dosisanpassung einer bereits bestehenden entzündungshemmenden Therapie oder die zusätzliche Gabe weiterer Arzneimittel neu festgesetzt werden. Bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot muss unver­züglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Eine erhebliche Überschreitung, insbesondere der vorgegebenen Einzeldosen beim akuten Anfall, aber auch der Tagesdo­siskanngefährlichseinwegenderkardialen Nebenwirkungen,insbesondere in Verbindung mit Elektrolyt-Verschiebungen (Hypokaliämie) und muss deshalb vermieden werden. Es ist wiederholt über ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen und Todesfälle bei der Behandlung des Asthma bronchiale mit ß-Sympathomimetika zur Inhalation berichtet worden, ohne dass die ursächlichen Zusammenhänge bisher hinreichend geklärt werden konnten. Bei der Inhalation von Salbupp Fertiginhalat in hohen Dosen kann der Blutzu­ckerspiegel ansteigen. Bei Diabetikern sollten engmaschige Blutzuckerkontrollen durch­geführt werden. Zur Beurteilung von Krankheitsverlauf und Therapieerfolg ist eine tägliche Selbstkontrolle nach ärztlicher Anleitung wichtig. Dies erfolgt z.B. durch regelmäßige Mes­sung der max. Atemstoßstärke mittels Peak-flow-Meter.

Es ist in einzelnen Fällen über die Auslösung von Glaukomanfällen bei Patienten mit Eng­winkelglaukom berichtet worden, die mit einer Kombination von Salbutamol und Ipratro­piumbromidbzw.Oxitropiumbromidbehandeltwurden. Bei Vorliegen eines Engwinkelglau­koms sollte daher bei einer kombinierten Behandlung von Salbutamol mit Anticholinergika besonders darauf geachtet werden, dass das Inhalat nicht mit den Augen in Berührung kommt.


DieAnwendungvonSalbuppFertiginhalatkann beiDopingkontrollenzupositivenErgeb­nissen führen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Anwendung von Salbupp Fertiginhalat und ß-Rezeptorenblockern führt zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung, wobei die Gabe von ß-Rezeptoren-Blockern bei Patienten mit Asthma bronchiale das Risiko der Auslösung schwerer Bron­chospasmen birgt.

Weiterhin kann die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika bei Behandlung mit Salbupp Fertiginhalat vermindert werden. Hiermit ist jedoch im Allgemeinen erst bei höhe­ren Dosen zu rechnen, wie sie bei systemischer Gabe (als Tabletten oder Injektion / Infu­sion) üblich sind.

Eine wechselseitige Wirkungsverstärkung und ein erhöhtes Risiko für unerwünschte Wir­kungen sind möglich bei gleichzeitiger Gabe von Salbupp Fertiginhalat und Methylxanthi­nen (wie z.B. Theophyllin) oder anderen Sympathomimetika.

EinerhöhtesRisikofürunerwünschteWirkungenistmöglich beigleichzeitiger Gabe vonSalbuppFertiginhalat und Digitalisglykosiden.

Bei der Anwendung halogenierter Anästhetika, wie z.B. Halothan, Methoxyfluran oder En­fluran, muss bei Patienten, die mit Salbupp Fertiginhalat behandelt werden, mit einem er­höhten Risiko für schwere Herzrhythmusstörungen und Blutdrucksenkung gerechnet wer­den (siehe Hinweise).


Hinweise:
Wenn eine Narkose unter Verwendung von halogenierten Anästhetika geplant ist, sollte darauf geachtet werden, dass Salbutamol innerhalb von mindestens 6 Stunden vor Narko­sebeginn möglichst nicht mehr angewendet wird. Bei hochdosierter Therapie mit Salbupp Fertiginhalat kann eine Hypokaliämie auftreten. Diese kann bei gleichzeitiger Anwendung andererArzneimittel, insbesondereMethylxanthinen (z.B. Theophyllin), Kortikoiden, Diure­tika oder Digitalisglykosiden, oder bei gleichzeitig bestehender Hypoxämie noch verstärkt werden. Eine Kontrolle der Blutsalze ist angezeigt, damit ggf. Kalium zugeführt werden kann.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Salbutamol passiert die Plazentaschranke. Für den Menschen liegen über eine Anwen­dung während der Schwangerschaft unzureichende Erfahrungen vor. Tachykardie und Hypoglykämie des Neugeborenen sind bei der Anwendung von Salbutamol als Tokolyti­kum beschrieben worden. Tierexperimentelle Studien haben bei der Ratte in sehr hoher Dosierung Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Salbupp Fertiginhalat sollte in der Schwangerschaft, insbesondere während der ersten drei Monate, nur nach strenger Indikationsstellung angewendet werden. Das Gleiche gilt wegen der wehenhemmenden Wirkung für die Anwendung am Ende der Schwangerschaft.

Da Salbutamol wahrscheinlich in die Muttermilch übergeht, wird die Anwendung in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risikoabwägung empfohlen.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen, insbesondere bei höherer Do­sierung, kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbe­ginn sowie bei Zusammenwirken mit Alkohol oder Beruhigungs- und Schlafmitteln.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zu Grunde gelegt:

Sehr häufig (1/10)

Häufig (1/100 bis 1/10)

Gelegentlich (1/1.000 bis 1/100)

Selten (1/10.000 bis 1/1.000)

Sehr selten (1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.)


Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen sind:


Tremor, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Palpitationen. Diese Nebenwirkungen können sich bei Fortführung der Behandlung im Verlaufe von 1 - 2 Wochen zurückbilden.


Generalisierte Störungen:

Kopfschmerzen, Schwindel, Schwitzen, Überempfindlichkeitsreaktionen (u.a. Juckreiz, Urtikaria, Exanthem, Hypotonie, Angioödem)


Herz-Kreislaufsystem:

Palpitationen, Tachykardie, Arrhythmien (einschließlich atrialer Fibrillationen), Extrasys­tolen, Beeinflussung des Blutdrucks (Senkung oder Steigerung)


Stoffwechsel/Elektrolyte:

Hypokaliämie, Hyperglykämie, Anstieg des Blutspiegels von Insulin


Nervensystem/Psyche:

Nervosität, Tremor, Hyperaktivität, Schlafstörungen, Halluzinationen (insbesondere bei Kindern bis 12 Jahren)


Muskel- und Skelettsystem:

Myalgien, Muskelkrämpfe


Respirationstrakt:

Missempfindungen im Mund- und Rachenbereich, Husten, paradoxe Bronchospasmen


4.9 Überdosierung


a) Symptome einer Überdosierung

Im Falle einer Überdosierung treten die bereits benannten Nebenwirkungen sehr schnell und ggf. in verstärktem Umfang in Erscheinung. Typische Symptome sind: Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Brustschmerzen und heftiger Tremor insbesondere an den Händen, aber auch am ganzen Körper. Gelegentlich sind nach exzessiven Salbutamol-Dosen psychotische Reaktionen beobachtet worden. Bei Überdosierung von Salbutamol kann es verstärkt zu Verschiebungen von Kalium in den Intrazellularraum mit der Folge einer Hypokaliämie sowie zu Hyperglykämie, Hyperlipid­ämie und Hyperketonämie kommen.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Die Behandlung nach ß-sympathomimetischer Überdosierung erfolgt hauptsächlich symp­tomatisch. Nachfolgend sind eine Reihe zu empfehlender Maßnahmen angeführt: Fürden Fall, dass große Mengen des Arzneimittels geschluckt wurden, sollte eine Magenspülung erwogen werden. Aktivkohle und Abführmittel können die unerwünschte Resorption des ß-Sympathomimetikums günstig beeinflussen. Die kardialen Symptome können mit einem kardioselektiven ß-Rezeptorenblocker behandelt werden, hierbei ist jedoch ein erhöhtes Risiko für die Auslösung einer Bronchospastik bei Patienten mit Asthma bronchiale zu be­achten.ZurkardialenÜberwachungistEKG-Monitoringangezeigt.ImFalle von ausgepräg­teren Blutdrucksenkungen ist eine Volumensubstitution (z.B. Plasmaersatzmittel) zu emp­fehlen. Es mussmit der Entwicklung einer Hypokaliämie gerechnet werden, so dass ent­sprechendeKontrollendesElektrolythaushaltesundggf. Substitutionen zu empfehlen sind. Zu beachten ist dabei auch eine eventuell vorausgehende Behandlung mit anderen Phar­maka, die eine Hypokaliämie verursachen können.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Selektive Beta2-Adrenorezeptor-Agonisten


ATC-Code: R03AC02


Salbutamol ist ein direkt wirkendes Sympathomimetikum. Es ist ein überwiegend selekti­ver ß2-Adrenozeptor-Agonist, der sowohl die glatte als auch die quergestreifte Muskulatur beeinflusst.DiemuskulärenWirkungen bestehen u.a. in Relaxation der Bronchial- und Ge­fäßmuskulatur,desUterussowieTremorderSkelettmuskulatur. Die Relaxation der glatten Muskulatur ist dosisabhängig und soll über Effekte auf das Adenylatcyclase-cAMP-System in der Weise ausgelöst werden, dass sich das Pharmakon über den ß-adrenergen Rezeptor an die Zellmembran bindet und hierdurch eine Umwandlung von AMPincAMPund, vermittelt über Guanosin-bindendes Nukleotid-Protein, eine Aktivierung derProteinkinase-Abewirkt. Dies wiederum hat eine Vermehrung des Anteils an gebundenem intrazellulärem Calcium durch erhöhte Proteinphosphorylierung zur Folge, so dass das intrazellulär ionisierte Calcium nur vermindert verfügbar ist. Dies inhibiert die Aktin-Mysosin-Bindung, so dass ein verminderter Spannungszustand der kontraktilen Elemente zu einer muskulären Relaxation führt. ß2-Agonisten, wie Salbutamol, haben außerdem einen antiallergischen Effekt über eine Hemmung der Freisetzung bronchokonstriktori­scher Mediatoren aus Mastzellen wie Histamin, neutrophile chemotactive factor (NCF) und Prostaglandin D2 (PGD-2). Diese Effekte sind sowohl durch In-vitro-Studien mit humanen Mastzellen als auch durch In-vivo-Untersuchungen mit Mediatorbestimmungen in Antigen-Provokations-Tests nachgewiesen worden. Ebenso wie bei der ß-Adrenozep­tor-Wirkung auf die Bronchialmuskulatur wird es bei der Regulierung der Mastzell-Funk­tion als wahrscheinlich angesehen, dass das cAMP-System als second messenger in Erscheinung tritt. Als weitere Wirkung auf das Bronchialsystem konnte eine Steigerung der mukoziliären Clearance nachgewiesen werden, wobei Wirkungsmechanismus und klinische Relevanz noch nicht eindeutig geklärt sind. Eine Stimulation von ß2-Rezeptoren der Gefäßwände durch Salbutamol führt zu einer Vasodilatation vor allem in der Periphe­rie und infolgedessen zur reflektorischen Steigerung der Herzfrequenz, das Herzschlag­volumen wird hingegen nur wenig beeinflusst. Die Chronotropie von Salbutamol ist erheb­lich geringer im Vergleich zu ß1-Rezeptor-stimulierenden Substanzen, wie etwa Isoprena­lin. Verschiedene Untersuchungen haben nach Vernebler-Inhalations- sowie parenteraler Anwendung von Salbutamol eine Senkung des diastolischen Blutdrucks gezeigt, während hinsichtlich des systolischen Blutdrucks uneinheitlich Anstiege bzw. Senkungen beobach­tet wurden. Darüber hinaus sind weitgefächerte metabolische Wirkungen von Salbutamol durch eine Erregung von ß2-Rezeptoren nachgewiesen worden. Hierzu zählen Anstiege der Blutkonzentrationen von freien Fettsäuren, Glycerol, Insulin, Laktat und Glukose sowie ein Absinken der Kaliumionenkonzentration. Der hypokaliämische Effekt ist nicht direkt mit dem Anstieg des Insulinspiegels korreliert und soll Folge einer direkten ß2-Re­zeptorstimulation sein, deren Wirkung über eine Membran gebundene Na+-K+-ATPase vermittelt werden soll. Nach Inhalation von Salbutamol tritt die bronchodilatatorische Wir­kung nach 5 - 15 Minuten ein, was auf eine lokale Wirkung hindeutet, während zum Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration ein vergleichsweise geringer therapeuti­scher Effekt festzustellen ist. Eine maximale Verbesserung der Lungenfunktion wurde in verschiedenen Untersuchungen 1 - 2 Stunden nach der Inhalation gemessen, die Wir­kungsdauer wurde mit 3 - 4 Stunden festgestellt. Bei Neugeborenen und Kleinkindern bis zu einem Alter von 20 Monaten kann die Wirkung von Salbutamol verringert sein oder fehlen. Untersuchungen hinsichtlich der Möglichkeit eines Wirksamkeitsverlustes (Tachy­phylaxie) bei Langzeitanwendung von Salbutamol kamen zu keinem übereinstimmenden Ergebnis. Im Falle eines Wirksamkeitsverlustes bei längerfristiger Anwendung kann die kombinierte Anwendung mit Glukokortikoiden die verminderte Ansprechbarkeit der ß2-Rezeptoren wieder erhöhen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption und Metabolisierung von Salbutamol verlaufen in Lunge und Gastrointestinal­trakt unterschiedlich. Nach der Inhalationgelangen etwa 10 - 20 % des Wirkstoffes in die tieferen Bronchialwege, während sich der Rest im Mund und oberen Abschnitt des Atem­traktes absetzt und sukzessive verschluckt wird. In verschiedenen Untersuchungen wurde nach inhalativer Anwendung von Salbutamol ein im Vergleich zur peroralen Applikation ähnlicher, jedoch zeitlich verzögerter Plasmaspiegelverlauf sowie ein ähnliches Konzen­trations-Verhältnis von Salbutamol zu seinen Metaboliten gefunden. Der maximale Plas­maspiegel wird demzufolge nach 3 - 5 Stunden erreicht, und das Verhältnis von freiem Wirkstoff zu Metaboliten beträgt etwa 1:4, womit es als sehr wahrscheinlich anzusehen ist, dass die gemessenen Plasmakonzentrationen dem nach Verschlucken resorbierten Wirkstoffanteil entsprechen. Nach Inhalation von Salbutamol mit Hilfe eines Verneblers in drei Dosisstufen von 1,5 mg, 3 mg und 7,5 mg wurden mittlere maximale Plasmaspiegel von jeweils 0,2 ng/ml, 1,1 ng/ml und 2,5 ng/ml gemessen. Der Wirkungseintritt sowie der maximale therapeutische Effekt erscheinen nach inhalativer Anwendung im Vergleich zur peroralenGabeerheblichrascher(Wirkungseintritt 5 - 15 Minuten nach der Inhalation), da­beizeigtderPlasmaspiegelkeine Korrelation mit der pharmakodynamischen Zeitwirkungs­kurve. Salbutamol wird nach oralerVerabreichung gut (zu ca. 85 %) resorbiert, zwischen 58 und 78 % der Substanz werden innerhalb von 24 Stunden und 65 - 84 % innerhalb von 72 Stunden mit dem Urin ausgeschieden. Die Substanz wird zu einem erheblichen Teil präsystemisch in der Darmwand sowie der Leber metabolisiert. Im Gegensatz z.B. zu Isoprenalin ist Salbutamol kein Substrat für die Catechol-O-Methyltransferase und Monoamin-Oxidase. Die Metabolisierung erfolgt hingegen im Wesentlichen über eine Sulfat-Konjugation, als Hauptmetabolit wurde ein 4'-O-Sulfatester identifiziert, der wahrscheinlich in der Darmmukosa gebildet wird und pharmakologisch inaktiv ist. Nach Verabreichung von Salbutamol-Tabletten bei Erwachsenen konnte Salbutamol bereits nach 30 Minuten im Serum nachgewiesen werden, die maximale Plasmakonzentration wurde nach 2 - 3 Stunden festgestellt. Dabei betrug die Ratio von freiem Salbutamol zu Metabolit 1:5. Es wurde über maximale Plasmakonzentrationen nach einer oralen Einzeldosis von 4 mg Salbutamol von 10 - 16,9 ng/ml berichtet, die Plasmahalbwertszeit wurde zwischen 2,7 und 5 Stunden bestimmt. Die Proteinbindung beträgt etwa 10 %, das spezifische scheinbare Verteilungsvolumen 3,4 +0,6 l/kg. In einer späteren Studie wurde ein mittleres scheinbares Verteilungsvolumen von 156 l ermittelt. Dieses hohe Verteilungsvolumen ist durch eine extensive Verteilung in die Gewebe zu erklären, die durch tierexperimentelle Untersuchungen erhärtet wurde. Die totale Plasmaclearance nach i.v. Infusion wurde mit 6,6 - 7,7 ml/min/kg bestimmt. Die Ausscheidung erfolgt zum größten Teil über die Nieren, wobei das Verhältnis von freiem Salbutamol zu Metaboliten von der Art der Anwendung abhängig ist. Nach oraler Gabe finden sich dabei vorwiegend die metabolisierte (55 % als Sulfatester), nach i.v. Gabe die nicht-metabolisierte Form. Nach einer Pulver-Inhalation im empfohlenen Dosisbereich folgt das Exkretionsmuster dem nach oraler Gabe, während nach Inhalation höherer Dosen die Ausscheidung eines relativ höheren Anteils der unverändertenSubstanzeine größere pulmonale Resorption widerspiegelt. Die Plazentagängigkeit von Salbutamol wurde in vitro ebenso wie in vivo nachgewiesen.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keine Hinweise auf ein genotoxisches Potenzial von Salbutamol. Unter Langzeitgabe von sehr hohen Dosen von Salbutamol an Ratten kommt es, wie auch bei anderen Beta-Sympathomimetika, zur Ausbildung von gutartigen Leiomyomen des Mesovariums. Nach vorherrschender Meinung ist eine Übertragbarkeit auf den Menschen jedoch nicht gegeben.

Reproduktionstoxikologische Studien an drei Tierspezies (Ratte, Maus, Kaninchen) haben keineHinweiseauf ein teratogenes Potenzial von Salbutamol ergeben. Embryo- bzw. feto­toxische Effekte (verringertes Geburtsgewicht, gesteigerte Mortalitätsrate) wurden bei der Rattenach oraler Gabe von 50 mg/kg/Tag beobachtet. Fertilitätsstörungen bei männlichen und weiblichen Ratten traten bis zu einer Dosis von 50 mg/kg/Tag nicht auf.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid

Schwefelsäure

Gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C aufbewahren.

Vor Licht schützen.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Ein-Dosis-Behälter aus Kunststoff zu je 2,5 ml Lösung in Packungen zu

50 Stück N1


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung

Dermapharm AG

Luise-Ullrich-Straße 6

82031 Grünwald

Tel.: 089/64186-0

Fax: 089/64186-130


8. Zulassungsnummer

39002.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

03.01.1997 / 08.09.2004


10. Stand der Information

April 2009


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

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