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Sedaplus Saft

Document: 06.08.2007   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


Sedaplus® Saft

Wirkstoff: Doxylaminsuccinat


1. Bezeichnung des Arznei­mittels

Sedaplus® Saft


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Doxylaminsuccinat


5 ml Lösung enthalten 12,5 mg Doxylamin­succinat.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Lösung zum Einnehmen


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen.


Hinweis:

Nicht alle Schlafstörungen be­dürfen einer medikamentösen Therapie. Oftmals sind sie Aus­druck körperlicher oder seeli­scher Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen oder eine Therapie der Grundkrank­heit beeinflusst werden. Deshalb sollte bei länger anhaltenden Schlafstörungen keine Dauer­behandlung mit Sedaplus® Saft erfolgen, sondern der behan­delnde Arzt aufgesucht werden.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Anwendung bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen sollte nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen (s. Punkt 4.3).


Dosierung

Die angegebenen Dosen können mit dem beigefügten Messbecher abgemessen werden.


Übliche Dosierung:

Erwachsene:

bis zu 20 ml Lösung (entspre­chend bis 50 mg Doxylaminsuc­cinat)


Spezielle Dosierungsanweisun­gen:

Kinder und Jugendliche ab dem 13. Lebensjahr (über 40 kg):

bis zu 20 ml Lösung (entspre­chend bis 50 mg Doxylaminsuc­cinat)


Kinder von 5 bis 12 Jahren (20 ‑ 40 kg):

5 – 10 ml Lösung (entsprechend 12,5 – 25 mg Doxylaminsuc­cinat)


Kleinkinder ab 1 Jahr (ab 10 kg):

2,5 – 5 ml Lösung (entspre­chend 6,25 - 12,5 mg Doxyl­aminsuccinat)


Säuglinge ab 6 Monaten (ab 7 kg):

2,5 ml Lösung (entsprechend 6,25 mg Doxylaminsuccinat)


Die Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern unter 1 Jahr sollte nur nach sorgfältiger ärzt­licher Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen (s. Punkt 4.3).

Die Dosierungen sollten vor allem bei Kindern keinesfalls überschritten werden.


Art der Anwendung

Sedaplus® Saft kann bei Bedarf mit Flüssigkeit (kein Alkohol) eingenommen werden.


Die Einnahme sollte ½ bis 1 Stunde vor dem Zubettgehen erfolgen.


Es ist darauf zu achten, dass nach der Einnahme von Se­daplus® Saft für eine ausrei­chende Schlafdauer gesorgt wird, um eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens am folgenden Morgen zu vermei­den.


Dauer der Anwendung

Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte bei der Behandlung von Schlafstörungen im Allgemeinen nur wenige Tage betragen und 2 Wochen nicht überschreiten.


Insbesondere bei fortbestehen­den Schlafstörungen ist ein Arzt zu konsultieren.


4.3 Gegenanzeigen

Sedaplus® Saft darf nicht ange­wendet werden bei:

  • bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Doxylamin, gegen­über anderen Antihistaminika oder einem der sonstigen Be­standteile des Arzneimittels

  • akutem Asthma bronchiale

  • Engwinkelglaukom

  • Phäochromozytom

  • Prostatahyperplasie mit Rest­harnbildung

  • akuter Vergiftung durch Alkohol, Schlaf- oder Schmerzmittel so­wie Psychopharmaka (Neurolep­tika, Tranquilizer, Antidepressiva, Lithium)

  • Epilepsie

gleichzeitiger Therapie mit Hemmstoffen der Monoamino­oxidase.


Sedaplus® Saft darf nur unter besonderer Vorsicht angewen­det werden bei:

  • eingeschränkter Leberfunktion

  • chronischen Atembeschwerden oder Asthma bronchiale

  • gastro-oesophagealem Reflux, Pylorusstenose oder Achalasie der Kardia

  • angeborenem langem QT-Syn­drom oder anderen klinisch sig­nifikanten kardialen Störungen (insbesondere koronarer Herz­krankheit, Erregungsleitungsstö­rungen, Arrhythmien) sowie Hy­pertonie

  • gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die das QT-Inter­vall verlängern (z.B. Anti­arrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel, Anti­histaminika, Neuroleptika) oder zu einer Hypokaliämie führen

  • Kindern und Jugendlichen. Hier sollte die Einnahme von Se­daplus® Saft nur nach Rück­sprache mit dem Arzt erfolgen.


Besondere Vorsicht ist bei Säug­lingen und Kleinkindern unter 1 Jahr geboten, da diese besonders empfindlich auf Anti­cholinergika reagieren können und somit das Risiko besteht, dass Schlafapnoen auftreten. Eine Anwendung von Doxyl­aminsuccinat sollte deshalb nur nach sorgfältiger ärztlicher Nut­zen-Risiko-Abwägung erfolgen.


Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit fokalen korti­kalen Hirnschäden und Krampf­anfällen in der Anamnese, da bereits durch die Gabe von klei­nen Dosen Grand-mal-Anfälle ausgelöst werden können.


Zur Anwendung in Schwanger­schaft und Stillzeit siehe Kapitel 4.6 "Schwangerschaft und Still­zeit".


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichts­maßnahmen für die Anwen­dung

Aufgrund des Gehaltes an Sor­bitol können bei der Anwendung dieses Arzneimittels Magenbe­schwerden (Magenverstim­mung) und Durchfall auftreten.

Aufgrund des Gehaltes an Natri­umbenzoat können bei entspre­chend veranlagten Personen Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Reizungen der Haut, Augen und Schleimhäute auftreten.


Hinweis für Diabetiker:

Dieses Arzneimittel enthält in 5 ml Lösung 0,4 g Sorbitol. Bei Beachtung der Do­sierungsanleitung werden bei jeder Anwendung bis zu 1,6 g Sorbitol zugeführt, entsprechend ca. 0,12 BE.


4.5 Wechselwirkungen mit ande­ren Arzneimitteln und sons­tige Wechselwirkungen

Während der Behandlung mit Doxylamin darf kein Alkohol ge­trunken werden, da hierdurch die Wirkung von Doxylamin in nicht vorhersehbarer Weise ver­ändert und verstärkt wird.


Bei gleichzeitiger Anwendung anderer zentral dämpfender Arzneimittel (z. B. Neuroleptika, Tranquilizer, Antidepressiva, Hypnotika, Analgetika, Anästhe­tika, Antiepileptika) kann es zu einer wechselseitigen Verstär­kung der Wirkung kommen.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Doxylamin und Phenytoin wird die Phenytoin-Wirkung ab­geschwächt.


Die anticholinerge Wirkung von Doxylaminsuccinat kann durch die gleichzeitige Gabe von an­deren Substanzen mit anticholi­nergen Wirkungen (z.B. Atro­pin, Biperidin, trizyklische Anti­depressiva) in nicht vorherseh­barer Weise verstärkt werden.


Durch gleichzeitige Einnahme von Hemmstoffen der Mono­aminooxidase kann die anticho­linerge Wirkung von Doxylamin­succinat ebenfalls verstärkt werden, dies kann sich z. B. durch paralytischen Ileus, Harn­retention oder Glaukomanfall äußern. Durch kombinierte An­wendung mit Hemmstoffen der Monoaminooxidase kann es au­ßerdem zu Hypotension und ei­ner verstärkten Depression von ZNS und Atemfunktion kommen. Doxylamin darf daher nicht zu­sammen mit Monaminooxidase­hemmern ge­geben werden.


Die Anwendung von Sedaplus® Saft mit Antihypertensiva kann zu einer verstärkten Sedierung führen.


Die Wirkung von Neuroleptika kann bei gleichzeitiger Anwen­dung von Sedaplus® Saft abge­schwächt sein.


Unter einer Therapie mit Se­daplus® Saft oder anderen An­tihistaminika können die Symp­tome einer beginnenden Schä­digung des Innenohres, die durch ototoxische Arzneimittel (z. B. Aminoglykoside, Salicy­late, Diuretika) ausgelöst wurde, abgeschwächt sein.


Das Ergebnis von Hauttests kann unter einer Therapie mit Doxylamin verfälscht sein (falsch negativ).


Zur Behandlung einer Hypotonie sollte Epinephrin bei Patienten, die unter einer Therapie mit Do­xylaminsuccinat stehen, nicht angewendet werden, da die Gabe von Epinephrin zu einem weiteren Blutdruckabfall führen kann (Adrenalinumkehr). Schwere Schockzustände kön­nen jedoch mit Norepinephrin behandelt werden (siehe Punkt 4.9).


Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern (z.B. Anti­arrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel, Neu­roleptika) oder zu einer Hypoka­liämie führen (z.B. bestimmte Diuretika) ist zu vermeiden (s. Kapitel 4.3 und 4.9).


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Epidemiologische Studien mit einem Doxylaminsuccinat-halti­gen Arzneimittel haben beim Menschen keinen Hinweis auf einen keimschädigenden Effekt von Doxylaminsuccinat erbracht. Tierexperimentelle Studien las­sen nicht auf teratogene oder fertilitätsmindernde Effekte von Doxylaminsuccinat schließen (siehe 5.3). Sedaplus® Saft soll dennoch während der Schwan­gerschaft nur nach strenger Ab­wägung des Nutzens gegen mögliche Risiken für das Kind verordnet werden.


Da der Wirkstoff in die Mutter­milch übergeht, soll das Stillen für die Dauer der Behandlung unterbrochen werden.


4.7 Auswirkungen auf die Ver­kehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Be­dienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermö­gen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen be­einträchtigt wird. Dies gilt in ver­stärktem Maße im Zusammen­wirkungen mit Alkohol. Daher sollten das Führen von Fahr­zeugen, das Bedienen von Ma­schinen oder sonstige gefahr­volle Tätigkeiten - zumindest während der ersten Phase der Behandlung - ganz unterbleiben. Die Entscheidung in jedem Ein­zelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der indi­viduellen Reaktion und der je­weiligen Dosierung.


4.8 Nebenwirkungen

In Abhängigkeit von der individu­ellen Empfindlichkeit und der eingenommenen Dosis kön­nen folgende Nebenwirkungen auftreten:


Unter der Therapie mit Doxyl­aminsuccinat können Somno­lenz, Schwindelgefühl, Benom­menheit, verlängerte Reaktions­zeit, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen, Muskelschwäche und Tinnitus auftreten.


Ferner besteht die Möglichkeit des Auftretens "paradoxer" Re­aktionen wie Unruhe, Erregung, Spannung, Schlaflosigkeit, Alp­träume, Verwirrtheit, Halluzina­tionen, Zittern. In seltenen Fäl­len können zerebrale Krampf­anfälle auftreten.


Vegetative Begleitwirkungen wie Akkomodationsstörungen, Mundtrockenheit, Gefühl der verstopften Nase, Erhöhung des Augeninnendruckes, Obstipation und Miktionsstörungen können auftreten, ebenso Übelkeit, Erbrechen, Diarrhöe, Appetit­verlust oder Appetitzunahme, epigastrische Schmerzen. Sehr selten kann es zu einem le­bensbedrohlichen paralytischen Ileus kommen.


Tachykardie, Herzrhythmusstö­rungen, Hypotension, Hyperten­sion und Dekompensation einer bestehenden Herzinsuffizienz können auftreten. EKG-Verän­derungen wurden beobachtet.


H1-Rezeptor-Antagonisten kön­nen das QT-Intervall im EKG verlängern (s. Kapitel 4.3).


Zu einer Beeinträchtigung der Atemfunktion kann es durch Sekreteindickung, Bronchial­obstruktion und Bronchospas­mus kommen.


Über allergische Hautreaktionen und Photosensibilität unter der Therapie mit Antihistaminika ist berichtet worden, ferner über Leberfunktionsstörungen (cho­lestatischer Ikterus) und über Störungen der Körpertempera­turregulierung.


Blutbildveränderungen in Form von Leukopenie, Thrombopenie und hämolytischer Anämie kön­nen in Ausnahmefällen unter der Therapie mit Antihistaminika vorkommen, sehr selten wurde über das Auftreten von aplasti­scher Anämie und Agranulozy­tose berichtet.


Toleranzentwicklung:

Nach wiederholter Einnahme von Hypnotika/Sedativa kann es zu einem Verlust an Wirksam­keit/Toleranz kommen.


Abhängigkeit:

Wie auch bei anderen Hypnotika kann die Einnahme von Doxyl­amin zur Entwicklung von physi­scher und psychischer Abhän­gigkeit führen. Das Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Do­sis und der Dauer der Behand­lung und ist bei Patienten mit Alkohol- und Drogenabhängig­keit in der Anamnese zusätzlich erhöht.


Rebound Schlaflosigkeit:

Auch beim Beenden einer kürzeren Behandlung mit Doxyl­amin können durch plötzliches Absetzen Schlafstörungen vorü­bergehend wieder auftreten. Deshalb wird empfohlen, die Behandlung ggf. durch schritt­weise Reduktion der Dosis zu beenden.


Anterograde Amnesie:

Hypnotika können bereits in the­rapeutischer Dosierung ante­rograde Amnesien verursachen, insbesondere während der ers­ten Stunden nach der Ein­nahme. Dieses Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung und kann durch eine ausreichend lange, ununterbrochene Schlaf­dauer (7-8 Stunden) verringert werden.


Hinweise:

Durch sorgfältige und individu­elle Einstellung der Tagesdosen lassen sich Häufigkeit und Aus­maß von Nebenwirkungen redu­zieren. Die Gefahr des Auftre­tens von Nebenwirkungen ist bei älteren Patienten größer, bei diesem Personenkreis kann sich dadurch auch die Sturzgefahr erhöhen.


4.9 Überdosierung

Grundsätzlich sollte immer an die Möglichkeit einer Mehr­fachintoxikation, beispielsweise bei Einnahme mehrerer Arznei­mittel in suizidaler Absicht, ge­dacht werden.


Symptome einer Intoxikation sind:

  • Somnolenz bis Koma, mitunter Erregung und delirante Verwirrt­heit

  • anticholinerge Effekte: Ver­schwommenes Sehen, Glau­komanfall, Ausbleiben der Darmmotilität, Urinretention

  • kardiovaskulär: Hypotension, Ta­chykardie oder Bradykardie, ventrikuläre Tachyarrhythmie, Herz- und Kreislaufversagen

  • Hyperthermie oder Hypothermie

  • zerebrale Krampfanfälle

  • respiratorische Komplikationen: Zyanose, Atemdepression, Atemstillstand, Aspiration


Eine ernste Komplikation einer Überdosierung ist die Rhabdo­myolyse, die in mehreren Fällen beschrieben wurde.


Die Therapie erfolgt symptoma­tisch und unterstützend, orien­tiert an den allgemeinen Prinzi­pien der Vorgehensweise bei Überdosierungen, mit folgenden Besonderheiten:

  • Bei oraler Aufnahme größerer Mengen frühzeitige Magenspü­lung bzw. induziertes Erbrechen.

  • Analeptika sind kontraindiziert, da infolge einer möglichen Sen­kung der Krampfschwelle durch Sedaplus® Saft eine Neigung zu zerebralen Krampfanfällen be­steht.

  • Bei Hypotonie wegen der para­doxen Verstärkung keine epi­nephrinartig wirkenden Kreis­laufmittel, sondern norepine­phrinartig wirkende Mittel (z.B. Norepinephrin-Dauertropfinfu­sion) oder Angiotensinamid ge­ben. Betaagonisten sollten ver­mieden werden, weil sie die Va­sodilatation erhöhen.

  • Bei schweren Vergiftungen (Be­wusstlosigkeit, Herzrhythmusstö­rungen) bzw. Auftreten eines an­ticholinergen Syndroms steht zur Anwendung unter intensivmedi­zinischern Bedingungen (EKG-Kontrolle!) als Antidot Phy­sostigminsalicylat zur Verfügung.

  • Bei wiederholten epileptischen Anfällen sind Antikonvulsiva un­ter der Voraussetzung indiziert, dass eine künstliche Beatmung möglich ist, weil die Gefahr einer Atemdepression besteht.


Aufgrund des großen Vertei­lungsvolumens dürften forcierte Diurese oder Hämo- und Perito­nealdialyse bei reinen Doxyl­amin-Vergiftungen nur von ge­ringem Nutzen sein.


5. Pharmakologische Eigen­schaften

5.1 Pharmakodynamische Eigen­schaften

ATC-Code: N05CM21

Stoff- oder Indikationsgruppe: Hypnotika und Sedativa


Doxylamin ist ein Ethanolamin­derivat mit blockierender Wir­kung am H1-Histaminrezeptor. Es vermindert dadurch die Sti­mulation von peripheren H1-Re­zeptoren, die unter anderem zu Gefäßerweiterung, Permeabili­tätserhöhung der Kapillarwan­dungen und Sensibilisierung von Schmerzrezeptoren führt.


Neben der Blockierung, der nachgewiesen durch den H1-Rezeptor vermittelten Wirkung, hat Doxylaminsuccinat sedie­rende Wirkungen.


5.2 Pharmakokinetische Eigen­schaften

Absorption und Bioverfügbarkeit

Doxylaminsuccinat ist sehr gut in Wasser löslich und wird nach oraler Applikation rasch und na­hezu vollständig resorbiert. Der Wirkungseintritt erfolgt innerhalb von 30 Minuten, maximale Se­rum­konzentrationen wurden mit 99 ng/ml 2,4 Stunden nach ora­ler Einnahme einer Einzeldosis von 25 mg gemessen, die Länge der Wirkungsdauer wird mit 3 bis 6 Stunden angegeben.


Verteilung

In Gewebeuntersuchungen bei Ratten, Kaninchen und Hunden wurden 24 h nach einmaliger Gabe von Doxylaminsuccinat (100 mg/kg KG, oral) im Blut und im Gewebe der Leber, Milz, Herz, Lunge, Nieren und Ske­lettmuskel keine messbaren Konzentrationen dieser Sub­stanz nachgewiesen. Doxylamin überwindet die Blut-Hirn-Schranke. Das Verteilungsvo­lumen liegt bei 207 l.


Metabolismus

Die Metabolisierung von Doxyl­amin erfolgt vorrangig in der Le­ber, N‑Desmethyldoxylamin, N,N‑Didesmethyldoxylamin und deren N‑Acetyl-Konjugate wur­den nach gewiesen.


Elimination

Die Eliminationshalbwertzeit von Doxylamin liegt bei 10 Stunden, die Clearance beträgt 217 ml/min.


5.3 Präklinische Daten zur Sicher­heit

Die durchgeführten Toxizitäts­prüfungen für Doxylaminsuc­cinat am Versuchstier entspre­chen nicht den heutigen Anfor­derungen. Letale Dosen verur­sachten prämortal Krampfzu­stände und Muskelstarre (s.a. Punkt 4.9). Sehr hohe subchro­nisch applizierte Dosen zeigten bei Mäusen, Ratten und Hunden Störungen der Futteraufnahme und der Gewichtsentwicklung, bei Hunden zusätzlich Mydriasis und Muskeltremor, jedoch ins­gesamt keine histopathologi­schen Organveränderungen. Die chronische Applikation ho­her Dosen verursachte bei Mäu­sen Leberschädigungen (Fettle­ber, hepatozelluläre Hypertro­phie, Adenome), Schilddrüsen­veränderungen (Hyperplasien und Adenome) sowie Verände­rungen der Ohrspeicheldrüse.

In-vitro und In-vivo-Studien zeigten keine relevanten Hin­weise auf ein mutagenes Poten­tial von Doxylamin. In einer Kanzerogenitätsstudie an Rat­ten kam es auf der Basis dege­nerativer Leberveränderungen vereinzelt zur Bildung von Le­bertumoren. Bei therapeutischer Dosierung ist eine Übertragbar­keit dieser Befunde auf den Menschen unwahrscheinlich.

Doxylaminsuccinat zeigte in Embryotoxizitätsuntersuchun­gen am Kaninchen bis in den maternal toxischen Bereich keine teratogenen Effekte. Ferti­litätsstudien an der Ratte erga­ben außer einer dosisabhängi­gen leichten Gewichtsreduktion der Jungtiere keine Beeinträch­tigung der Fertilität der F0-Ge­neration.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Saccharin-Natrium, Natriumben­zoat, Sorbitol (Ph. Eur.), Natrium­alginat, Sahne-Aroma, Kirsch-Aroma, gereinigtes Was­ser.


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre


Haltbarkeit nach Anbruch:

2 Monate


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnis­ses

PET-Flaschen mit 100 g Saft (N1).


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen


7. Inhaber der Zulassung

Chephasaar

Chem.-pharm. Fabrik GmbH

Mühlstraße 50

66386 St. Ingbert

Telefon: (0 68 94) 971 – 0

Telefax: (0 68 94) 971 – 199


Mitvertrieb

Rosen Pharma GmbH

Kirkeler Straße 41

66440 Blieskastel


Vertrieb

MIP Pharma GmbH

Kirkeler Straße 41

66440 Blieskastel


8. Zulassungsnummer

6136283.00.01


9. Datum der Erteilung der Zulassung

28.04.2005


10. Stand der Information

Juli 2007


11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig