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Septanest Mit Epinephrin 40 Mg/Ml + 0,005 Mg/Ml Injektionslösung

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Septanest mit Epinephrin 40 mg/ml + 0,005 mg/ml Injektionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 ml Injektionslösung enthält 40 mg Articainhydrochlorid und 0,005 mg Epinephrin (Adrenalin) als Epinephrinhydrogentartrat (Ph.Eur.).

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Enthält Natriummetabisulfit (E223), Natriumchlorid, Dinatriumedetat, Natriumhydroxid.

100 ml Injektionslösung enthält 84,74 mg Natrium, d.h. 1,44 mg/1,7 ml.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung.

Klare und farblose Lösung.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Lokal- und Regionalanästhesie bei zahnärztlichen Behandlungen bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 4 Jahren (oder ab 20 kg Körpergewicht).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Die Anwendung erfolgt ausschließlich durch den Zahnarzt und Stomatologen.

Dosierung

Für alle Altersgruppen gilt, dass nur die niedrigste Dosierung für eine ausreichende Anästhesie angewendet werden sollte. Die erforderliche Dosierung muss individuell ermittelt werden.

Erwachsene und Jugendliche (12 bis 18 Jahre)

Für Erwachsene und Jugendliche beträgt die Höchstdosis 7 mg/kg Körpergewicht mit einer absoluten Höchstdosis von 500 mg bei einem gesunden Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 70 kg.

Kinder (4 bis 11 Jahre)

Aufgrund des Fehlens klinischer Daten darf das Arzneimittel nicht bei Kindern unter 4 Jahren angewendet werden.

Bei Kindern von 4 Jahren (oder ab 20 kg Körpergewicht) und älter beträgt die Höchstdosis 5 mg/kg Körpergewicht mit einer absoluten Höchstdosis von 275 mg Articain bei einem gesunden Kind mit 55 kg Körpergewicht.

Besondere Patientengruppen

Aufgrund des Fehlens klinischer Daten sollte bei älteren Patienten über 70 Jahre und bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen besonders vorsichtig vorgegangen werden. Deshalb sollte die niedrigste Dosierung für eine ausreichende Anästhesietiefe angewendet werden.

Art der Anwendung Dentale Anwendung.

Infiltration und perineurale Anwendung in der Mundhöhle.

Vor der Injektion wird eine Aspirationsprobe empfohlen, um eine intravasale Injektion zu vermeiden.

Die Injektionsgeschwindigkeit sollte 1 ml Lösung pro Minute nicht übersteigen.

Hinweise zur Handhabung des Arzneimittels, siehe Abschnitt 6.6.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Articain (oder andere Lokalanästhetika vom Säureamidtyp), Epinephrin, Natriummetabisulfit (E223) oder einen der genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Folgende Vorsichtsmaßnahmen sollten vor Anwendung des Arzneimittels getroffen werden:

•    Abklären der aktuellen medikamentösen Therapie und Krankheitsgeschichte des Patienten;

•    Aufrechthalten des verbalen Kontakts zum Patienten;

•    Bereithalten eines Wiederbelebungsgerätes (siehe Abschnitt 4.9).

Besondere Warnhinweise

Dieses Arzneimittel darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei:

Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

-    unkontrollierte/schwere Hypertonie,

-    schwerer ischämischer Herzkrankheit,

-    kürzlichem Myokardinfarkt,

-    kürzlicher koronarer Bypass-Operation,

-    anhaltender/refraktärer Tachyarrhythmie,

-    Atrioventrikulärer-Block Grad I, II und III,

-    periphere Gefäßerkrankung,

-    Herzinsuffizienz,

-    Hypotonie.

Es sollte die niedrigste Dosierung für eine ausreichende Anästhesietiefe angewendet werden. Patienten mit Epilepsie:

Aufgrund ihrer krampfauslösenden Wirkung sollten alle Lokalanästhetika sehr vorsichtig angewendet werden.

Patienten mit Plasma-Cholinesterase-Mangel:

Ein Plasma-Cholinesterase-Mangel kann vermutet werden, wenn klinische Anzeichen einer Überdosierung bei üblicher Dosierung des Betäubungsmittels auftreten und eine Injektion in Blutgefäße ausgeschlossen werden kann. In diesem Fall sollte die nachfolgende Injektion mit Vorsicht durchgeführt und die Dosierung herabgesetzt werden.

Patienten mit Thyreotoxikose:

Es sollte die niedrigste Dosierung für eine ausreichende Anästhesietiefe angewendet werden. Patienten mit Phäochromozytom:

Es sollte die niedrigste Dosierung für eine ausreichende Anästhesietiefe angewendet werden. Patienten mit Leber erkrankungen:

Es sollte die niedrigste Dosierung für eine ausreichende Anästhesietiefe angewendet werden. Patienten mit Nierenerkrankungen:

Es sollte die niedrigste Dosierung für eine ausreichende Anästhesietiefe angewendet werden. Patienten mit Myasthenia gravis:

Es sollte die niedrigste Dosierung für eine ausreichende Anästhesietiefe angewendet werden.

Patienten, die Thrombozytenaggregationshemmer/Antikoagulantien einnehmen:

Das erhöhte Risiko schwerer Blutungen nach versehentlicher Gefäßpunktion und während der Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie ist zu beachten. Die INR-Überwachung sollte bei Patienten, die Antikoagulantien einnehmen, verstärkt werden.

Patienten mit Porphyrie:

Dieses Arzneimittel sollte mit Vorsicht angewendet werden.

Patienten mit unkontrolliertem Diabetes:

Dieses Arzneimittel sollte aufgrund der hyperglykämischen Wirkung von Epinephrin mit Vorsicht angewendet werden.

Patienten mit Neigung zum akuten Engwinkelglaukom:

Dieses Arzneimittel sollte aufgrund des Wirkstoffs Epinephrin mit Vorsicht angewendet werden. Ältere Patienten:

Bei Patienten über 70 Jahre sollte die niedrigste Dosierung für eine ausreichende Anästhesietiefe angewendet werden.

Dieses Arzneimittel muss sicher und wirksam unter angemessenen Bedingungen angewendet werden:

Epinephrin hemmt den Blutfluss im Zahnfleisch, was zu lokalen Gewebenekrosen führen kann.

Sehr selten wurde von Fällen anhaltender oder irreversibler Verletzungen der Nerven und Geschmacksverlust nach mandibulärer Blockanalgesie berichtet.

Wird dieses Arzneimittel in entzündete oder infizierte Bereiche injiziert, kann dadurch die lokalanästhetische Wirkung beeinträchtigt werden.

Es besteht die Gefahr von Bissverletzungen (Lippen, Wangen, Schleimhaut oder Zunge), besonders bei Kindern; die Patienten sollten darüber informiert werden, Kaugummikauen oder Essen zu vermeiden ist, bis das normale Gefühl wieder hergestellt ist.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Risiko bei versehentlicher intravaskulärer Injektion:

Eine versehentliche intravaskuläre Injektion kann plötzlich zu einer hohen Konzentration von Epinephrin und Articain im Blutkreislauf führen. Dies kann mit schweren Nebenwirkungen einhergehen, wie Krampfanfällen, gefolgt von ZNS- und kardiorespiratorischer Depression und Koma, und im weiteren Verlauf mit Atem- und Kreislaufstillstand verbunden sein. Somit sollte, um sicherzustellen, dass die Nadel während der Injektion nicht in ein Blutgefäß eindringt, vor Injektion dieses Lokalanästhetikums eine Aspirationsprobe durchgeführt werden. Allerdings garantiert das Fehlen von Blut in der Spritze nicht, dass eine intravaskuläre Injektion vermieden wurde.

Risiko bei intraneuraler Injektion:

Eine versehentliche intraneurale Injektion kann dazu führen, dass sich das Arzneimittel in retrograder Weise entlang der Nervenbahnen bewegt.

Um eine intraneurale Injektion zu vermeiden und Nervenverletzungen im Zusammenhang mit Ner-venblockaden zu verhindern, sollte die Nadel immer etwas zurückgezogen werden, wenn der Patient während der Injektion das Gefühl eines Stromschlags empfindet, oder wenn die Injektion besonders schmerzhaft ist. Wenn durch die Nadel Nervenverletzungen entstehen, kann der neurotoxische Effekt durch die potentiell chemisch neurotoxischen Eigenschaften von Articain verstärkt werden. Diese Wirkung wird durch das vorhandene Epinephrin noch verstärkt, weil dieses die perineurale Blutversorgung reduziert und damit die lokale Verteilung von Articain verhindert.

Bei gleichzeitiger Anwendung von anderen Arzneimitteln kann eine sorgfältige Überwachung erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.5).

Dieses Arzneimittel enthält Natriummetabisulfit (E223). Natriummetabisulfit kann selten Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchospasmen hervorrufen.

Dieses Arzneimittel enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle, d.h., es ist nahezu “natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Aufgrund des Articain-Gehalts

Wechselwirkungen, die Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung erfordern:

Andere Lokalanästhetika:

Die Toxizität von Lokalanästhetika ist additiv. Die Gesamtdosis aller angewendeten lokalen Anäs-thetika sollte die maximal empfohlene Dosis der angewendeten Arzneimittel nicht überschreiten.

Beruhigungsmittel (mit zentral dämpfender Wirkung, z.B. Benzodiazepine, Opioide):

Bei Kindern, die Benzodiazepine oder Opioide erhalten, sollte die Dosierung dieses Arzneimittels aufgrund der additiven Effekte reduziert werden.

Aufgrund des Epinephrin-Gehalts:

Wechselwirkungen, die Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung erfordern:

Halogenhaltige Inhalationsnarkotika (beispielsweise Halothan):

Aufgrund der Sensibilisierung des Herzens für arrhythmogene Effekte von Katecholaminen sollte die Dosierung dieses Arzneimittels wegen der Gefahr von schweren ventrikulären Arrhythmien reduziert werden.

Das Gespräch mit dem Anästhesisten vor der Anwendung des Lokalanästhetikums während einer Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) wird empfohlen.

Postganglionäre adrenerge Blocker (z.B. Guanadrel, Guanethidin und Rauwolfia-Alkaloide): Aufgrund der möglicherweise verstärkten Reaktion auf adrenerge Vasokonstriktoren sollte die Dosierung dieses Arzneimittels unter strenger ärztlicher Aufsicht reduziert werden, gefolgt von einer vorsichtigen Aspirationskontrolle wegen des Risikos von Bluthochdruck und anderen HerzKreislauf-Effekten.

Nicht-selektive Beta-Blocker (z.B. Propranolol, Nadolol):

Aufgrund eines möglichen Blutdruckanstiegs und des erhöhten Risikos einer Bradykardie sollte die Dosierung dieses Arzneimittels reduziert werden.

Trizyklische Antidepressiva (TZAs) (zum Beispiel Amitriptylin, Desipramin, Imipramin, Nortripty-lin, Maprotilin und Protriptylin):

Die Dosierung und Verabreichungsrate dieses Arzneimittels sollte aufgrund einer erhöhten Gefahr von schwerem Bluthochdruck reduziert werden.

COMT-Hemmer (Catechol-O-Methyltransferase-Hemmer) (beispielsweise Entacapon, Tolcapon):

Es können Herzrhythmusstörungen, erhöhte Herzfrequenz und Blutdruckschwankungen auftreten. Bei Patienten, die COMT-Hemmer einnehmen, sollte bei der zahnärztlichen Betäubung eine reduzierte Menge Epinephrin angewendet werden.

Arzneimittel, die Herzrhythmusstörungen verursachen können (beispielsweise Antiarrhythmika wie Digitalis, Chinidin):

Aufgrund des erhöhten Risikos von Herzrhythmusstörungen bei der gleichzeitigen Anwendung von Epinephrin und Digitalisglykosiden sollte die Dosierung dieses Arzneimittels reduziert werden. Eine sorgfältige Aspiration vor der Anwendung wird empfohlen.

Oxytocin-artige Arzneimittel vom ErgotaminTyp (zum Beispiel Methysergid, Ergotamin, Ergometrin):

Wenden Sie dieses Arzneimittel aufgrund der additiven oder synergistischen Erhöhung des Blutdrucks und/ oder ischämischer Reaktionen unter strenger ärztlicher Aufsicht an.

Sympathomimetische Vasopressoren (beispielsweise vor allem Kokain, aber auch Amphetamine, Phenylephrin, Pseudoephedrin, Oxymetazolin):

Es besteht die Gefahr der adrenergen Toxizität.

Wenn innerhalb der letzten 24 Stunden ein sympathomimetisch Vasopresso angewendet wurde, sollte die geplante Zahnbehandlung verschoben werden.

Phenothiazine (und andere Neuroleptika):

Aufgrund einer möglichen Hemmung der Epinephrin-Wirkung und unter Berücksichtigung des Risikos einer Hypotonie sollte die Anwendung bei Patienten, die Phenothiazine einnehmen, mit Vorsicht erfolgen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen keine klinischen Erfahrungen zur Anwendung von Septanest mit Epinephrin bei schwangeren Frauen vor. Tierexperimentelle Studien mit Articain lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, die embryonale/fetale Entwicklung, die Geburt oder die postnatale Entwicklung schließen.

Studien an Ratten mit Epinephrin haben reproduktionstoxische Effekte gezeigt. Ein Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Bei der Verordnung dieses Arzneimittels an schwangere Frauen ist Vorsicht geboten.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Articain oder Epinephrin beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Die Ausscheidung von Articain oder Epinephrin über die Milch wurde nicht an Tieren untersucht. Die Entscheidung, ob entweder das Stillen oder die Therapie mit Septanest mit Epinephrin fortzusetzen oder einzustellen ist, sollte unter Berücksichtigung des Nutzens des Stillens für das Kind und des Nutzens der Therapie mit Septanest mit Epinephrin für die Frau getroffen werden. Der stillenden Mutter wird empfohlen, die erste Milch nach der Anwendung von Articain auszustreichen und zu entsorgen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Kombination von Articainhydrochlorid mit Epinephrin als Injektionslösung kann einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und Bedienen von Maschinen haben. Nach der Anwendung der Kombination von Articainhydrochlorid mit Epinephrin kann es zu Benommenheit (einschließlich Schwindel, Sehstörungen und Müdigkeit) kommen (siehe Abschnitt 4.8). Patienten, die diese Symptome bemerken, sollten nicht Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen, bis diese Beschwerden vollständig verschwunden sind.

4.8 Nebenwirkungen

a)    Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Nebenwirkungen nach Anwendung von Articain/Epinephrin entsprechen weitgehend denen anderer Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ/Vasokonstriktoren. Diese Nebenwirkungen sind im Allgemeinen dosisabhängig. Sie können auch das Ergebnis von Überempfindlichkeit, Idiosynkrasie, oder verminderter Toleranz des Patienten sein. Die am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen betreffen Störungen des Nervensystems, lokale Reaktionen an der Einstichstelle, Überempfindlichkeiten, Störungen des Herz-Kreislauf- und des Gefäßsystems. Ernste Nebenwirkungen sind generell systemischer Natur.

b)    Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Die aufgeführten Nebenwirkungen sind aus Spontanmeldungen, klinischen Studien und aus der Literatur bekannt.

Die Häufigkeitsangaben erfolgen nach folgender Klassifizierung:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (>_ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (>_1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

MedDRA Systemorganklassen

Häufigkeit

Nebenwirkung

Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Angioödem (Gesicht/Zunge/Lippe/Rachen/ Kehlkopf/periorbitales Ödem) Bronchospasmen/Asthma

Allergische1, anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen Urtikaria

Psychiatrische Erkrankungen

Selten

Nervösität/Unruhe

Nicht bekannt

Euphorische Stimmung

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Neuropathie:

Neuralgie (neuropathische Schmerzen) Hypästhesie/Taubheitsgefühl (oral und perioral) Hyperästhesie

Dysästhesie (oral und perioral), einschließlich Geschmacksstörungen (beispielsweise metallischer Geschmack, Geschmacksstörungen)

Ageusie

Allodynie

Thermohyperästhesie

Gelegentlich

brennendes Gefühl

Selten

Gesichtsnervenstörung2 (Lähmung und Parese) Somnolenz (Schläfrigkeit)

Nystagmus

Sehr selten

Parästhesien3 ((persistierende Hypästhesie und Geschmacksverlust) nach mandibulärer Nervenblo-ckade oder Blockade des Nervus alveolaris inferior

Augenerkrankungen

Selten

Horner-Syndrom (Ptosis, Enophthalmus, Miosis) Doppeltsehen (Lähmung der Augenmuskeln) Sehstörungen (vorübergehende Blindheit)

Ptosis

Miosis

Enophthalmus

Erkrankungen des Ohrs

Selten

Hyperakusis

und des Labyrinths

Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig

Bradykardie (auch Bradyarrhythmie genannt) Tachykardie

Selten

Palpitationen

Nicht bekannt

Reizleitungsstörungen (AV-Block)

Gefäßerkrankungen

Häufig

Hypotonie (mit Kollapsneigung)

Gelegentlich

Hypertonie

Selten

Hitzewallungen

Nicht bekannt

Vasodilatation V asokonstriktion

Erkrankungen der

Selten

Dyspnoe2

Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt

Dysphonie (Heiserkeit)1

Erkrankungen des Gas-

Häufig

Gingivitis

trointestinaltrakts

Schwellungen von Zunge, Lippe und Zahnfleisch

Gelegentlich

Stomatitis, Glossitis Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

Selten

Zahnfleisch / Mundschleimhaut Exfoliation (Verschorfung) / Ulzeration

Nicht bekannt

Dysphagie

Erkrankungen der Haut

Gelegentlich

Ausschlag

und des Unterhautzell-

Pruritus

gewebes

Nicht bekannt

Erythem

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich

Nackenschmerzen

Selten

Muskelzuckungen

Schüttelfrost

Nicht bekannt

Verschlimmerung neuromuskulärer Manifestationen beim Kearns-Sayre-Syndrom

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich

Schmerzen an der Injektionsstelle

Selten

Nekrosen/Abschuppungen an der Injektionsstelle Müdigkeit, Asthenie (Schwäche)

Nicht bekannt

Lokale Schwellungen Hyperhidrose Hitzegefühl Kältegefühl

c)    Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen

'Allergische Reaktionen sollten nicht mit Synkopen (Palpitationen durch Epinephrin) verwechselt werden.

2Die Entstehung einer Gesichtslähmung mit 2-wöchiger Verzögerung nach der Anwendung von Ar-ticain kombiniert mit Epinephrin wurde beschrieben. Der Zustand war nach 6 Monaten unverändert. 3Diese neuronalen Funktionsstörungen können mit verschiedenen Missempfindungen auftreten. Parästhesien können als spontane, ungewöhnliche, normalerweise nicht schmerzhafte Empfindung definiert werden (zum Beispiel, Brennen, Stechen, Kribbeln oder Jucken), die über die voraussichtliche Dauer der Anästhesie hinaus auftreten. Die meisten Fälle von Parästhesien, von denen nach Zahnbehandlungen berichtet wurden, sind vorübergehend und verschwinden innerhalb von Tagen, Wochen oder Monaten.

Persistierende Parästhesien, meist als Folge einer mandibulären Nervenblockade, sind durch langsame, unvollständige oder ausbleibende Genesung gekennzeichnet.

d)    Kinder und Jugendliche

Das Sicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 4-18 Jahren ist dem von Erwachsenen vergleichbar. Allerdings wurden versehentliche Weichteilverletzungen, insbesondere bei Kindern zwischen 3-7 Jahren, aufgrund der verlängerten Anästhesie des Weichgewebes häufiger beobachtet.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Arten der Überdosierung

Überdosierungen von Lokalanästhetika werden im weitesten Sinne häufig beschrieben als

•    die absolute Überdosierung

•    die relative Überdosierung wie zum Beispiel:

-    eine unbeabsichtigte intravaskuläre Injektion oder

-    eine ungewöhnlich rasche Absorption im Kreislaufsystem oder

-    ein verzögerter Metabolismus und eine verzögerte Elimination des Arzneimittels.

Symptomatik

Im Fall einer Überdosierung (absolut oder relativ), kann eine Erregtheit vorübergehend oder nicht vorhanden sein. Erste Anzeichen können daher Schläfrigkeit mit Übergang in Bewusstlosigkeit und Atemstillstand darstellen.

Verursacht durch Articain:

Die Symptome sind dosisabhängig und von zunehmendem Schweregrad im Bereich der neurologischen Manifestationen (Präsynkope, Synkope, Kopfschmerzen, Unruhe, Erregung, Verwirrtheit, Desorientiertheit, Schwindel (Benommenheit), Tremor, tiefe ZNS-Depression, Bewusstlosigkeit, Koma, Krampfanfälle (einschließlich tonisch-klonischen Anfällen), Sprachstörungen (z.B. Dysarthrie, Logorrhoe), Schwindel, Gleichgewichtsstörungen (Ungleichgewicht), Augenmanifestationen (Mydriasis, verschwommenes Sehen, Akkommodationsstörungen), gefolgt von vaskulärer (Blässe (lokal, regional, allgemein) ), respiratorischer (Apnoe (Atemstillstand), Bradypnoe, Tachypnoe, Gähnen, Atemdepression) und schließlich kardialer (Herzstillstand, Myokarddepression) Toxizität.

Verursacht durch Epinephrin:

Die Symptome sind dosisabhängig und weisen einen zunehmendem Schweregrad im Bereich der neurologischen Manifestationen (Unruhe, Erregung, Präsynkope, Synkope) auf, gefolgt von vaskulärer (Blässe (lokal, regional, allgemein)), respiratorischer (Apnoe (Atemstillstand), Bradypnoe, Tachypnoe, Atemdepression) und kardialer (Herzstillstand, Myokarddepression) Toxizität.

Behandlung einer Überdosierung

Eine Ausstattung mit Geräten zur Wiederbelebung sollte vor dem Einsetzen der Dentalanästhesie mit Lokalanästhetika verfügbar sein.

Wenn Anzeichen einer akuten Toxizität vermutet werden, muss die Injektion mit Septanest mit Epinephrin sofort beendet werden.

Es sollte umgehend Sauerstoff verabreicht werden, falls erforderlich durch unterstützende Beatmung.

Ändern Sie, falls erforderlich, die Position des Patienten in die Rückenlage.

Wenn die Krämpfe nicht spontan innerhalb von 15 - 20 Sekunden aufhören, muss ein Antikonvulsi-vum angewendet werden. Muskel relaxierende Mittel können nötig sein, erfordern aber eine trachea-le Intubation.

Hypotonie und/oder Bradykardie können mit Ephedrin behandelt werden.

Im Falle eines Herzstillstands ist unverzüglich eine kardiopulmonale Reanimation mit der kombinierten Anwendung von Epinephrin und Atropin einzuleiten.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nervensystem; Lokalanästhetika; Amide; Articain, Kombinationen

ATC-Code: N01BB58

Wirkmechanismus: Articain ist ein Lokalanästhetikum vom Säureamid-Typ und blockiert reversibel die Schmerzweiterleitung durch einen bekannten Mechanismus, der auch bei anderen SäureamidLokalanästhetika beobachtet wird. Die Wirkung besteht in der Herabsetzung oder der Verhinderung der starken, vorübergehenden Zunahme der Durchlässigkeit der erregbaren Membranen für Natrium (NA+), die normalerweise durch leichte Depolarisierung der Membran verursacht wird.

Epinephrin ist ein Vasokonstriktor und wirkt direkt sowohl auf die a- und ß-adrenergen Rezeptoren, wobei die ß-adrenerge Effekt überwiegt. Epinephrin verlängert die Wirkdauer von Articain und reduziert das Risiko einer übermäßigen Aufnahme von Articain in den Blutkreislauf.

Wirkeintritt: Septanest mit Epinephrin hat einen Wirkbeginn von 1,5 bis 1,8 min für die Infiltration und von 1,4 bis 3,6 min für die Nervenblockade.

Dauer der Anästhesie: Die Wirkung der pulpalen Anästhesie beträgt 45 bis 75 Minuten, die Weichteil-Anästhesie dauert 120 bis 360 min in Abhängigkeit von der angewendeten Dosis.

Kinder und Jugendliche: Es konnte kein Unterschied in den pharmakodynamischen Eigenschaften festgestellt werden.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Articain

Resorption: In drei veröffentlichten klinischen Studien, in denen das pharmakokinetische Profil der Kombination von Articainhydrochlorid 40 mg/ml mit Epinephrin 0,010 oder 0,005 mg/ml beschreiben wurde, liegen die Tmax-Werte zwischen 10 und 12 Minuten und die Cmax Werte zwischen 400 und 2100 ng/ml. In klinischen Prüfungen an Kindern war Cmax bei 1382 ng/ml und tmax bei 7,78 min nachdem eine Dosis von 2mg/kg Körpergewicht verabreicht worden war.

Verteilung: Articain bindet stark an menschliches Serumalbumin (68,5 - 80,8%) sowie an <x/ß-Globuline (62,5-73,4%). Die Bindung an y-Globuline (8,6%-23,7%) war viel geringer. Der Zusatz des Vasokonstriktors Epinephrin zu Articain verzögert den Übergang in den systemischen Blutkreislauf und gewährleistet somit die längere Aufrechterhaltung einer wirksamen Gewebekonzentration von Articain. Das Verteilungsvolumen im Plasma betrug ca. 4 l/kg.

Metabolismus: Articain unterliegt der Hydrolyse seiner Carboxylgruppe durch unspezifische Esterasen in Gewebe und Blut. Da diese Hydrolyse sehr schnell abläuft, wird ein Anteil von ca. 90% des Articains auf diese Weise inaktiviert. Articain wird zusätzlich in den Lebermikrosomen metaboli-siert. Das Hauptprodukt des Cytochrom P450-induzierten Metabolismus von Articain ist Articain-säure, die weiter zu Articainsäureglucoronid metabolisiert wird.

Elimination: Nach dentaler Injektion beträgt die Plasmahalbwertszeit von Articain ca. 20 min. In einer klinischen Prüfung wurde festgestellt, dass Plasmakonzentrationen von Articain und Articain-säure nach submuköser Injektion rasch abnahmen. Sehr geringe Mengen Articain konnten 12 bis 24 Stunden nach erfolgter Injektion im Plasma nachgewiesen werden. Mehr als 50% der Dosis wurden über den Urin ausgeschieden, 95% als Articainsäure innerhalb von 8 Stunden nach Verabreichung. Innerhalb von 24 Stunden wurde ca. 57% (68mg) und 53% (204mg) der Dosis über den Urin ausgeschieden. Die renale Elimination des unveränderten Articains machte nur etwa 2% der Gesamtelimination aus.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Außer den in anderen Abschnitten der Fachinformation enthaltenen Daten liegen keine präklinischen Daten vor, die als relevant für die klinische Sicherheit erachtet werden.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid Natriumedetat (Ph.Eur.)

Natriummetabisulfit (Ph.Eur.) (E223) Natriumhydroxid-Lösung (35%) (zur pH-Wert Einstellung) Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

Nicht im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren.

Die Ampulle im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Zylindrische Ampulle (Typ-I Glas), an der Basis durch einen mobilen Gummistopfen und an der Oberseite mit einer Gummidichtung verschlossen, die durch eine Metallkappe gesichert wird.

Packung mit 50 Ampullen zu je 1,7 ml Injektionslösung.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Dieses Arzneimittel sollte nicht angewendet werden, wenn die Lösung trüb oder verfärbt ist. Um das Risiko einer Infektion (zum Beispiel Hepatitis-Übertragung) zu vermeiden, müssen die Spritzen und Nadeln zum Aufziehen der Lösung immer frisch und steril sein.

Die Ampullen sind nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Nicht verwendete Injektionslösung ist zu verwerfen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Septodont GmbH Felix-Wankel-Str. 9 D-53859 Niederkassel

8. ZULASSUNGSNUMMER 95904.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

22.04.2016

10.    STAND DER INFORMATION

02/2016

11.    VERKAUFSABGRENZUNG

V erschreibungspflichtig.

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