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Seretide Forte Dosier-Aerosol Fckw-Frei 25 Μg/250 Μg Druckgasinhalation, Suspension

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Fachinformation


S eretide forte 25/250 Microgramm pro Sprühstoß Dosieraerosol


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Seretide forte 25/250 Microgramm pro Sprühstoß Dosieraerosol

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Sprühstoß enthält:

25 µg Salmeterol (als Salmeterolxinafoat) und 250 µg Fluticason-17-propionat (abgegeben aus dem Ventil). Dies entspricht einer aus dem Mundrohr abgegebenen Menge von 21 µg Salmeterol und 220 µg Fluticason-17-propionat (abgegebene Dosis).

Hilfsstoffe, siehe unter 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Druckgasinhalation, Suspension

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Seretide forte 25/250 Microgramm ist angezeigt für die regelmäßige Behandlung von Asthma bronchiale, bei der die Anwendung von langwirksamem Beta2-Agonisten und inhalativem Kortikoid in Kombination angezeigt ist:

- bei Patienten, die mit inhalativen Kortikoiden sowie kurzwirksamen Beta2-Agonisten zur bedarfsweisen Inhalation nicht ausreichend eingestellt sind

oder

- bei Patienten, die mit inhalativen Kortikoiden sowie langwirksamen Beta2-Agonisten ausreichend eingestellt sind.

4.2.Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Seretide Dosier-Aerosole sind ausschließlich zur Inhalation bestimmt.

Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass es für den Behandlungserfolg wichtig ist, das Seretide Dosier-Aerosol täglich anzuwenden, auch wenn sie symptomfrei sind.

Patienten sollten sich regelmäßig weiterhin vom Arzt untersuchen lassen, so dass die Dosisstärke des Seretide Dosier-Aerosols, die sie erhalten, angemessen bleibt und nur nach ärztlichem Rat geändert wird. Die Dosis sollte so angepasst werden, dass eine effektive Kontrolle der Symptome mit der niedrigsten Dosierung erreicht wird. Wird unter zweimal täglicher Inhalation der niedrigsten Dosisstärke von Seretide eine gute Symptomkontrolle erreicht, könnte der nächste Schritt darin bestehen, ein Kortikoid allein zu inhalieren. Patienten, die einen langwirksamen Beta2-Agonisten benötigen, könnten alternativ auf eine einmal tägliche Inhalation heruntertitriert werden, wenn im Ermessen des Arztes eine Kontrolle des Krankheitsbildes gewährleistet ist. Bei der möglichen Einmaldosierung sollten die Patienten, die in der Vorgeschichte nächtliche Symptome aufweisen, spätabends und die Patienten, die in der Vorgeschichte tagsüber Symptome aufweisen, morgens inhalieren.

Patienten sollte die Dosisstärke von Seretide Dosier-Aerosol verabreicht werden, die die für den Schweregrad der Erkrankung geeignete Dosis Fluticason-17-propionat enthält. Wenn ein Patient Dosierungen außerhalb des empfohlenen Behandlungsschemas benötigen sollte, sollten ausreichende Dosierungen eines Beta2-Agonisten und/oder eines Kortikoids verschrieben werden.

Dosierungsempfehlungen:

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:

2-mal täglich 2 Inhalationen von Seretide forte 25/250 Microgramm pro Sprühstoß Dosieraerosol, jeweils entsprechend 25 µg Salmeterol und 250 µg Fluticason-17-propionat.

Für die Anwendung der Seretide Dosier-Aerosole bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine ausreichenden Daten vor. Für diese Altersgruppe sind andere Darreichungsformen verfügbar (siehe Abschnitt 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften).

Spezielle Patientengruppen:

Die Dosierung muss bei älteren Patienten oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht speziell angepasst werden. Für die Anwendung der Seretide Dosier-Aerosole bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion liegen keine Daten vor.

Test des Dosier-Aerosols:

Vor der ersten Anwendung oder wenn das Dosier-Aerosol eine Woche oder länger nicht angewendet wurde, wird die Schutzkappe vom Mundrohr abgezogen, indem leicht an beiden Seiten der Kappe gedrückt wird. Das Dosier-Aerosol wird kräftig geschüttelt, und zwei Sprühstöße werden in die Luft ausgelöst, um sicherzustellen, dass es funktioniert.

4.3 Gegenanzeigen

Seretide Dosier-Aerosole sind bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder den Hilfsstoff kontraindiziert.

4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Das Behandlungsschema von Asthma bronchiale sollte im Allgemeinen einem schrittweisen Vorgehen folgen. Das Ansprechen der Patienten auf die Behandlung sollte klinisch und durch Lungenfunktionstests kontrolliert werden.

Seretide Dosier-Aerosole sollen nicht für die Akutbehandlung von Asthmasymptomen eingesetzt werden, für die ein schnell und kurzwirksamer Bronchodilatator benötigt wird. Patienten sollten darauf hingewiesen werden, ihre Arzneimittel für die Behandlung eines akuten Asthmaanfalles jederzeit bei sich zu haben. Seretide Dosier-Aerosole sind nicht angezeigt zur Initialbehandlung von Asthma bronchiale, bis die Notwendigkeit für die Behandlung mit Kortikoiden und die ent-sprechend geeignete Dosierung ermittelt sind.

Ein erhöhter Gebrauch von kurzwirksamen Bronchodilatatoren zur Behandlung von Asthmasymptomen ist ein Anzeichen für eine Verschlechterung des Krankheitsbildes.

Eine plötzliche und zunehmende Verschlechterung der Beschwerden ist potentiell lebensbedrohlich und der Patient sollte dringend von einem Arzt untersucht werden. In diesem Fall ist eine Erhöhung der Kortikoiddosis in Betracht zu ziehen. Der Patient sollte auch dann von einem Arzt untersucht werden, wenn die derzeitige Dosierung des Seretide Dosier-Aerosols für eine adäquate Kontrolle des Asthma bronchiale nicht ausreicht. Es sollte die zusätzliche Anwendung von Kortikoiden erwogen werden.

Die Behandlung mit Seretide Dosier-Aerosolen soll nicht abrupt abgebrochen werden.

Wie alle kortikoidhaltigen Arzneimittel zur Inhalation sind Seretide Dosier-Aerosole bei Patienten mit Lungentuberkulose mit Vorsicht anzuwenden.

Seretide Dosier-Aerosole sind bei Patienten mit schweren kardiovaskulären Erkrankungen einschließlich Herzrhythmusstörungen, Diabetes mellitus, unbehandelter Hypokaliämie oder Thyreotoxikose mit Vorsicht anzuwenden.

Durch eine systemische Beta2-Agonisten-Behandlung kann eine potentiell schwere Hypokaliämie hervorgerufen werden, nach Inhalation therapeutischer Dosierungen liegen die Plasmaspiegel von Salmeterol im Allgemeinen jedoch sehr niedrig.

Wie bei anderer Inhalationsbehandlung können paradoxe Bronchospasmen mit einer sofortigen Zunahme des Giemens nach der Anwendung ausgelöst werden. Die Anwendung des Seretide Dosier-Aerosols sollte dann unverzüglich abgebrochen, der Patient untersucht und, wenn notwendig, eine alternative Behandlung begonnen werden.

Die Umstellung des Patienten auf die Behandlung mit Seretide Dosier-Aerosolen sollte mit Vorsicht durchgeführt werden, insbesondere, wenn anzunehmen ist, dass die Nebennierenfunktion durch eine frühere systemische Kortikoidbehandlung beeinträchtigt ist.

Systemische Effekte können bei der Behandlung mit jedem inhalativen Kortikoid auftreten, insbesondere unter hohen Dosierungen, die für einen langen Zeitraum verschrieben werden. Diese Effekte sind allerdings unter der Inhalationsbehandlung weniger wahrscheinlich als unter der oralen Gabe von Kortikoiden. Mögliche systemische Effekte schließen eine adrenale Suppression ein, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Verminderung der Knochendichte, Katarakt und Glaukom. Deshalb ist es wichtig, dass die Dosis des inhalativen Kortikoids bis zu der niedrigsten Dosis titriert wird, bei der eine effektive Kontrolle aufrecht erhalten wird.

Es wird empfohlen, die Körpergröße von Kindern, die unter einer Dauerbehandlung mit einem inhalativen Kortikoid stehen, regelmäßig zu messen.

Während Stressperioden oder im Rahmen einer Operation sollte eine zusätzliche systemische Gabe von Kortikoiden in Betracht gezogen werden.

Eine Inhalationsbehandlung mit Fluticason-17-propionat sollte den Bedarf an oralen Kortikoiden vermindern. Die Umstellung von kortikoidpflichtigen Patienten auf die Inhalationsbehandlung und ihre anschließende Betreuung erfordern eine sorgfältige Überwachung, da sich die durch eine langfristige systemische Kortikoidtherapie eingeschränkte Nebennierenrindenfunktion nur allmählich normalisiert. Patienten, die in der Vorgeschichte hohe Dosierungen systemisch applizierter Kortikoide erhielten, sind durch eine solche möglicherweise noch bestehende Suppression ebenfalls gefährdet. Bei allen Patienten mit eingeschränkter Nebennierenfunktion sollte geprüft werden, ob in besonderen Stresssituationen (z. B. Exazerbation des Asthma, Atemwegsinfektion, Operation) die Anwendung oraler Kortikosteroide notwendig ist.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Da die Plasmaspiegel nach inhalativer Anwendung sehr niedrig sind, sind klinisch signifikante Wechselwirkungen im Allgemeinen unwahrscheinlich. Vorsicht ist jedoch geboten bei gleichzeitiger Anwendung von staken Inhibitoren des Enzyms CYP3A4 (z. B. Ketoconazol, Ritonavir), da sich möglicherweise eine Erhöhung der Plasmaspiegel von Fluticason-17-propionat ergeben kann. Jede Erhöhung während einer gleichzeitigen Langzeitbehandlung kann zu einer verstärkten Kortisolsuppression führen. Einige wenige Fälle solch signifikanter Wechselwirkungen sind berichtet worden (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

Die Anwendung sowohl von nicht selektiven als auch selektiven Betablockern sollte bei Patienten mit Asthma bronchiale vermieden werden, solange es nicht zwingende Gründe für ihre Anwendung gibt.

Der gleichzeitige Gebrauch von anderen betaadrenergen Arzneimitteln kann einen potentiell additiven Effekt haben.

4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine ausreichenden Daten für die Anwendung von Salmeterol und Fluticason-17-propionat während der Schwangerschaft und Stillzeit am Menschen vor, um mögliche Folgeschäden zu beurteilen. In Tierstudien zeigen sich fetale Missbildungen nach der Anwendung von Beta2-Rezeptoragonisten und Kortikoiden (siehe Abschnitt 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit).

Die Anwendung von Seretide Dosier-Aerosolen bei Schwangeren sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als das mögliche Risiko für den Fötus.

Bei der Behandlung von Schwangeren sollte die niedrigste wirksame Dosis von Fluticason-17-propionat eingesetzt werden, die nötig ist, um eine adäquate Kontrolle der Asthmasymptome zu gewährleisten.

Bezüglich Wirkstoffkonzentrationen in der Muttermilch liegen keine Daten vor. Sowohl Salmeterol als auch Fluticason-17-propionat werden in der Milch von Rattenweibchen gefunden. Die Anwendung von Seretide Dosier-Aerosolen bei stillenden Müttern sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter größer ist als das mögliche Risiko für das Kind.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Es sind keine Untersuchungen zur Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt worden.

4.8 Nebenwirkungen

Da Seretide Dosier-Aerosole Salmeterol und Fluticason-17-propionat enthalten, können diejenigen Nebenwirkungen nach Art und Schweregrad erwartet werden, die mit jedem der beiden Wirkstoffe verbunden sind. Es gibt keinen Hinweis dafür, dass zusätzliche Nebenwirkungen nach einer gemeinsamen Anwendung der beiden Wirkstoffe auftreten. Wie bei anderen Inhalationstherapien kann ein paradoxer Bronchospasmus auftreten.

Nebenwirkungen, die bei der Anwendung von Salmeterol oder Fluticason-17-propionat auftraten, sind nachfolgend aufgeführt.

Salmeterol:

Über die pharmakologischen Nebenwirkungen einer Beta2-Agonisten-Behandlung, wie Tremor, Palpitationen und Kopfschmerzen ist berichtet worden, sie sind aber vorübergehend und klingen bei regelmäßiger Behandlung meistens wieder ab.

Bei einigen Patienten können kardiale Arrhythmien (einschließlich Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie und Extrasystolie) auftreten.

Es wurde von Arthralgien, Myalgien, Muskelkrämpfen, oropharyngealer Irritation und Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Exanthem, Ödem und Angioödem berichtet.

Fluticason-17-propionat:

Bei einigen Patienten können Heiserkeit und Candidiasis (Soorbefall) der Mund- und Rachenschleimhaut auftreten. Sowohl Heiserkeit als auch dem Auftreten einer Candidiasis kann vorgebeugt werden, indem nach der Anwendung von Seretide Dosier-Aerosolen der Mund mit Wasser ausgespült wird. Bei symptomatischer Candidiasis empfiehlt sich die lokale Behandlung mit einem gegen diese Pilzerkrankung wirksamen Arzneimittel. Die Anwendung von Seretide Dosier-Aerosolen sollte währenddessen fortgeführt werden.

Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautbeteiligung sind berichtet worden.

Über seltene Fälle von fazialem und oropharyngealem Ödem wurde berichtet.

Mögliche systemische Effekte schließen eine adrenale Suppression ein, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Verminderung der Knochendichte, Katarakt und Glaukom (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

Klinische Prüfungen mit Seretide Dosier-Aerosolen:

Häufig (1 – 10 %) wurde über folgende Nebenwirkungen berichtet:

Heiserkeit/Dysphonie, Irritation der Rachenschleimhaut, Kopfschmerzen, Candidiasis der Mund- und Rachenschleimhaut und Palpitationen.

4.9 Überdosierung

Aus klinischen Prüfungen sind keine Daten zur Überdosierung mit Seretide Dosier-Aerosolen verfügbar. Im Folgenden sind jedoch Daten zur Überdosierung mit den Einzelwirkstoffen aufgeführt:

Die Anzeichen und Symptome einer Überdosierung mit Salmeterol sind Tremor, Kopfschmerzen und Tachykardie. Die bevorzugten Antidote sind kardioselektive Betablocker, die bei Patienten mit Bronchospasmen in der Vorgeschichte mit Vorsicht anzuwenden sind. Wenn die Behandlung mit Seretide Dosier-Aerosolen aufgrund einer Überdosierung des Beta-Agonisten-Anteils des Arzneimittels abgebrochen werden muss, sollte die Gabe einer geeigneten Kortikoid-Ersatzbehandlung in Erwägung gezogen werden. Zusätzlich kann eine Hypokaliämie auftreten und eine Kaliumsubstitution sollte in Erwägung gezogen werden.

Die kurzzeitige Inhalation von höheren als den therapeutisch empfohlenen Dosierungen von Fluticason-17-propionat kann zu einer zeitweiligen Suppression der Nebennierenrindenfunktion führen. Diese erfordert keine Notfallbehandlung, da die Nebennierenrindenfunktion innerhalb weniger Tage wieder hergestellt ist, wie durch Plasma-Kortisol-Messungen belegt wurde. Wenn jedoch die Anwendung von höheren als den therapeutisch empfohlenen Dosierungen über längere Zeit fortgeführt wird, kann es in geringem Ausmaß zu einer Nebennierenrindensuppression kommen. Die Kontrolle der adrenalen Reserve kann notwendig sein. In den Fällen einer Überdosierung mit Fluticason-17-propionat kann die Behandlung mit Seretide Dosier-Aerosolen in einer geeigneten Dosierung zur Kontrolle der Asthmasymptome weiter fortgeführt werden (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Adrenergika und Antiasthmatika

ATC-Klassifizierung: R03AK06

Wirkungsmechanismus:

Seretide Dosier-Aerosole enthalten Salmeterol und Fluticason-17-propionat, die verschiedene Wirkungsmechanismen haben.

Die beiden Wirkungsmechanismen werden im Folgenden dargestellt:

Salmeterol

Salmeterol ist ein selektiver langwirksamer Beta2-Agonist mit einer langen Seitenkette, die an die Exo-Seite des Beta2-Rezeptors bindet.

Salmeterol bewirkt mit mindestens 12 Stunden eine länger anhaltende Bronchodilatation als herkömmliche kurzwirksame Beta2-Agonisten in empfohlenen Dosierungen.

Fluticason-17-propionat

Das Kortikoid Fluticason-17-propionat hat bei inhalativer Anwendung in den empfohlenen Dosierungen eine antientzündliche Wirkung in der Lunge. Hieraus resultiert eine Abnahme der Asthmasymptome und Exazerbationen, mit weniger Nebenwirkungen als bei einer systemischen Kortikoidtherapie.

Die Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination aus Salmeterol und Fluticason-17-propionat, appliziert als Pulver zur Inhalation (Diskus), sind durch klinische Prüfungen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern über 4 Jahren gezeigt worden. Bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren wurden vergleichbare Wirksamkeit und Sicherheit mit Seretide Dosier-Aerosolen gezeigt.

Klinische Studien mit Seretide Dosier-Aerosolen bei Kindern sind soweit noch nicht abgeschlossen.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach inhalativer Anwendung von Salmeterol und Fluticason-17-propionat in Kombination war die Pharmakokinetik jedes einzelnen Bestandteils mit der Kinetik vergleichbar, die sich bei voneinander getrennter Anwendung ergab. Daher kann bei der Beurteilung der Pharmakokinetik jeder einzelne Wirkstoff getrennt betrachtet werden.

Salmeterol

Salmeterol wirkt lokal in der Lunge, deshalb geben Plasmaspiegel keinen Hinweis auf therapeutische Wirkungen. Über die pharmakokinetischen Eigenschaften von Salmeterol sind außerdem nur begrenzte Daten verfügbar, da nach inhalativer Anwendung therapeutischer Dosierungen nur geringe Plasmakonzentrationen (ca. 200 pg/ml oder weniger) erreicht werden, die mit den verfügbaren Messmethoden technisch schwer zu bestimmen sind.

Fluticason-17-propionat

Die absolute Bioverfügbarkeit von inhaliertem Fluticason-17-propionat bei Probanden liegt im Bereich von ca. 10-30 % der angegebenen Dosis, abhängig vom verwendeten Inhalationsgerät. Bei Patienten mit Asthma bronchiale ist ein geringes Ausmaß der systemischen Exposition von inhaliertem Fluticason-17-propionat beobachtet worden.

Die systemische Aufnahme findet hauptsächlich durch die Lungen statt, und zwar anfangs schnell, dann verzögert.

Der Rest an inhalierter Dosis kann zwar verschluckt werden, trägt aber aufgrund der geringen Wasserlöslichkeit und des vor-systemischen Metabolismus nur minimal zur systemischen Exposition bei, was eine orale Bioverfügbarkeit von weniger als 1 % zur Folge hat. Es zeigt sich ein linearer Anstieg der systemischen Exposition mit Erhöhung der inhalierten Dosis.

Fluticason-17-propionat ist charakterisiert durch eine hohe Plasmaclearance (1150 ml/min), durch ein großes Verteilungsvolumen im Steady State (ca. 300 l) und durch eine terminale Halbwertszeit von ca. 8 Stunden.

Die Plasmaproteinbindung beträgt 91 %.

Fluticason-17-propionat wird sehr schnell aus dem Blutkreislauf entfernt. Hauptsächlich geschieht dies durch Metabolisierung durch das Cytochrom P450 Enzym CYP3A4 zu einem inaktiven Carboxylsäurederivat. Andere nicht identifizierte Metaboliten werden auch in den Faeces gefunden.

Die renale Clearance von Fluticason-17-propionat ist vernachlässigbar. Weniger als 5 % wird in Form von Metaboliten im Urin ausgeschieden. Der Großteil der Dosis wird in Form von Metaboliten und unveränderten Wirkstoffen in die Faeces ausgeschieden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die einzigen Sicherheitsbedenken für die Anwendung am Menschen, die sich aus tierexperimentellen Untersuchungen mit Salmeterolxinafoat und Fluticason-17-propionat, unabhängig voneinander eingesetzt, ableiten lassen, waren verstärkte pharmakologische Wirkungen.

In tierexperimentellen Reproduktionsstudien zeigte sich, dass Kortikoide Missbildungen hervorrufen können (Gaumenspalten, Skelettfehlbildungen). Diese Ergebnisse aus tierexperimentellen Untersuchungen scheinen jedoch für den Menschen im empfohlenen Dosisbereich nicht von Bedeutung zu sein. Präklinische Studien mit Salmeterolxinafoat ergaben nur bei hoher Exposition Hinweise auf eine embryofötale Toxizität. Bei Ratten wurde bei gleichzeitiger Anwendung von Salmeterolxinafoat und Fluticason-17-propionat in Dosierungen, die bekanntlich mit Kortikoid-induzierten Anomalien verbunden sind, ein erhöhtes Auftreten von Transpositionen der Nabelschnurarterien (Arteria umbilicalis) sowie eine unvollständige Ossifikation des Os occipitale festgestellt.

Das FCKW-freie Treibmittel Norfluran zeigte bei einer großen Anzahl von Tierspezies, die über Zeiträume von 2 Jahren täglich exponiert wurden, in sehr hohen Dampfkonzentrationen, die weit über denen lagen, denen Patienten möglicherweise ausgesetzt sind, keine toxischen Effekte.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Hilfsstoffe

Norfluran

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Entsprechend der in den Lieferländern festgelegten Haltbarkeitsdauer.



6.4 Besondere Lagerungshinweise

Nicht über +25°C lagern.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Die Suspension ist in einem innen lackierten 8 ml Aluminium-Druckbehälter enthalten, der mit einem Dosierventil versiegelt ist. Die Wirkstoffbehälter werden in Mundrohre aus Plastik gesteckt, die ein Mundstück mit einem integrierten Zerstäuber haben und mit einer Schutzkappe versehen sind. Ein Druckbehälter gibt 120 Sprühstöße ab.

Packung: 1 Dosier-Aerosol mit mindestens 120 Sprühstößen

6.6 Hinweise für die Handhabung

Die Patienten sollten sorgfältig auf die richtige Anwendung ihres Dosier-Aerosols hingewiesen werden (siehe Gebrauchsinformation).

Wie bei den meisten inhalativen Arzneimitteln in Druckbehältern kann die therapeutische Wirkung dieses Arzneimittels abnehmen, wenn der Behälter kalt ist.

Der Behälter sollte nicht durchbohrt, gewaltsam geöffnet oder verbrannt werden, auch wenn er leer zu sein scheint.

DER WIRKSTOFFBEHÄLTER DARF NICHT IN WASSER GELEGT WERDEN.

7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER

Eurim-Pharm Arzneimittel GmbH

Am Gänslehen 4-6

83451 Piding

Tel.: 08651/704-0

Fax: 08651/704-324

8. ZULASSUNGSNUMMER

54324.02.00

9. DATUM DER ZULASSUNG

04.11.2002

10. STAND DER INFORMATION

Februar 2002

11. VERSCHREIBUNGSSTATUS / APOTHEKENPFLICHT

Verschreibungspflichtig

Dieses Arzneimittel enthält eine Stoffkombination aus zwei arzneilich wirksamen Bestandteilen, deren Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist. Der pharmazeutische Unternehmer hat deshalb für dieses Arzneimittel der zuständigen Bundesoberbehörde einen Erfahrungsbericht nach § 49 Abs. 6 AMG vorzulegen.




Februar 2003