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Simagel

Document: 13.11.2006   Gebrauchsinformation (deutsch) change




Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.


Gebrauchsinformation



Simagel®


Wirkstoff: Almasilat

Kautabletten


Zusammensetzung

- Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 430 mg Almasilat (entsprechend einer

Neutralisationskapazität von 10 mmol HCl)

- Sonstige Bestandteile:

Kartoffelstärke, Sucrose, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Levomenthol, Minzöl,

Saccharin-Natrium

Darreichungsform und Inhalt

Originalpackung mit 20 Kautabletten ( N1 )

Originalpackung mit 50 Kautabletten ( N2 )

Originalpackung mit 100 Kautabletten ( N3 )


Stoff- oder Indikationsgruppe

Mittel zur Bindung überschüssiger Magensäure (Antazidum)


Pharmazeutischer Unternehmer/Hersteller

mibe GmbH Arzneimittel

Münchener Str. 15

06796 Brehna

Telefon: 034954 / 247-0

Telefax: 034954 / 247-100


Anwendungsgebiete

Zur symptomatischen Behandlung von Erkrankungen bei denen die Magen-

säure gebunden werden soll:

- Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden

- Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüre (Ulcus ventriculi oder Ulcus

duodeni)


Hinweis: Bei Patienten mit Ulcus ventriculi oder duodeni sollte eine Untersuchung auf H. pylori - und im Falle des Nachweises - eine anerkannte Eradikationstherapie erwogen werden, da in der Regel bei erfolgreicher Eradikation auch eine Ulkuskrankheit ausheilt.



Was müssen Sie bei der Einnahme von Simagel Kautabletten beachten?

Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Bitte nehmen Sie Simagel Kautabletten erst
Nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer

Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie Simagel®Kautabletten erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?

Simagel®Kautablettendürfen nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der Inhaltsstoffe angewendet werden.

Simagel®Kautabletten dürfen bei eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30ml/min) nur bei regelmäßiger Kontrolle der Magnesium- und Aluminium-Serumspiegel angewendet werden.

Was müssen Sie in der Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Das Nutzen- Risiko- Verhältnis sollte vor der Einnahme von aluminiumhaltigen Antazida während der Schwangerschaft sorgfältig abgewogen werden. Das Arzneimittel sollte deshalb während der Schwangerschaft nur kurzfristig in einer möglichst niedrigen Dosierung angewendet werden, um eine Aluminiumbelastung des Kindes zu vermeiden. Aluminiumverbindungen gehen in die Muttermilch über. Ein Risiko für das Neugeborene ist nicht anzunehmen, da nur sehr geringe Mengen aufgenommen werden.


Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Simagel®Kautabletten oder werden selbst in ihrer Wirkung durch Simagel®Kautabletten beeinflusst?

Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Die Aufnahme und damit auch die Wirksamkeit von anderen Arzneimitteln wird durch Simagel®Kautabletten vermindert.

Dies gilt besonders für Herzglykoside , Antibiotika (z.B. Tetracyclin und Chinolonderivaten wie Ciprofloxacin, Ofloxacin, Norfloxacin und Trovafloxacin). Die klinisch relevanten Resorptionsverminderungen für Tetracykline und Chinolonderivate können bis zu 90 % betragen.

Eine Resorptionsverminderung kann auch für Halofantrin (Malariamittel), Phenytoin, H2-Rezeptorenblocker vom Typ Cimetidin, Ranitidin, bestimmte Ionen (Eisen, Fluorid, Phosphat) und Betablocker (z. B. Propranolol; Sotalol) resultieren.


Deswegen sollte die Einnahme anderer Arzneimittel 1 - 2 Stunden vor oder nach der Einnahme von Simagel®Kautabletten erfolgen.


Welche Genussmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?

Die gleichzeitige Einnahme von Simagel®Kautabletten mit säurehaltigen Getränken (Obstsäfte, Wein u. a.) führt zu einer unerwünschten Steigerung der Aluminiumaufnahme aus dem Darm. Auch Brausetabletten enthalten Fruchtsäuren, die die Aluminiumresorption steigern können.



Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Simagel®Kautabletten nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Simagel®Kautabletten sonst nicht richtig wirken können.


Bei Bedarf mehrmals täglich 1 – 2 Simagel®Kautabletten einnehmen.


Die Tagesdosis sollte 14 Simagel®Kautabletten entsprechend 6020 mg nicht überschreiten.


Wie und wann sollten Sie Simagel®Kautabletten einnehmen?

Simagel®Kautabletten werden mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen eingenommen.

Simagel®Kautabletten sollten gut gekaut werden.


Hinweis:


Die Einnahme anderer Arzneimittel sollte grundsätzlich ein bis zwei Stunden vor oder nach der Einnahme von Simagel®Kautabletten erfolgen (siehe „Wechselwirkungen“).


Wie lange sollen Sie Simagel® Kautabletten einnehmen?

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Art und Schwere sowie dem Verlauf der Erkrankung.

Bleiben die Beschwerden unter der Behandlung länger als 2 Wochen bestehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.



Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn Simagel®Kautabletten in zu großen Mengen angewendet wurden (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?


Vergiftungen durch Simagel®Kautabletten sind aufgrund der geringen Resorption von Aluminium und Magnesium unwahrschein­lich.


Bei Überdosierung kann es zu Änderungen des Stuhlver­haltens, wie Stuhlerweichung und Zunahme der Stuhl­häufigkeit kommen.


Therapeutische Maßnahmen sind hier im allgemeinen nicht erforderlich.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie zuwenig Simagel®Kautabletten eingenommen oder eine Anwendung vergessen haben?


Nehmen sie beim nächsten Mal nicht mehr Tabletten ein, sondern setzen Sie die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?


Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. aufgrund des Auftretens von Nebenwirkungen - eigenmächtig die Behandlung mit Simagel®Kautabletten unterbrechen oder vorzeitig beenden.


Nebenwirkungen


Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:

mehr als 1 von 100 Behandelten

gelegentlich:

mehr als 1 von 1 000 Behandelten

selten:

mehr als 1 von 10 000 Behandelten

sehr selten:

1 oder weniger von 10 000 Behandelten einschließlich Einzelfälle


Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von

Simagel®Kautabletten auftreten?


Häufig treten weiche Stühle auf, nur in Einzelfällen wurden Durchfälle beobachtet.


Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion kann die Einnahme von magnesium- und aluminiumhaltigen Medi­kamenten wie Simagel®Kautabletten einen erhöhten Magnesiumgehalt des Blutes (Hypermagnesiämie) und einen Anstieg der Serum-Aluminiumspiegel verursachen.


Bei ungenügender Nieren­leistung (Niereninsuffizienz) und bei langfristiger Einnahme hoher Dosen kann es zur Aluminiumeinlagerung vor allem in das Nerven- und Knochengewebe und zur Phosphatverarmung kommen. Die Aluminiumblutspiegel sollten bei langfristigem Gebrauch regelmäßig kon­trolliert werden.


Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?


Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie unter der Behandlung mit Simagel®Kautabletten Durchfälle bekommen. In der Regel wird eine Verminderung der Dosis die Beschwerden bessern.



Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels

Das Verfalldatum dieser Packung ist auf der Faltschachtel und auf der Durchdrückpackung aufgedruckt.

Nach diesem Datum soll das Arzneimittel nicht mehr verwendet werden.



Stand der Information

Oktober 2006


Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.




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