Solaguttae Baldrian-Hopfen Beruhigungs-Dragees
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
Bezeichnung des Arzneimittels
SOLAGUTTAE® Baldrian-Hopfen Beruhigungs-Dragees
Wirkstoffe:
Baldrianwurzel-Trockenextrakt
Hopfenzapfen-Trockenextrakt
Überzogene Tabletten
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoffe:
1 überzogene Tablette enthält:
100,0 mg Trockenextrakt aus Baldrianwurzeln (4-7:1)
Auszugsmittel: Ethanol 70 % (V/V)
24,0 mg Trockenextrakt aus Hopfenzapfen (4-8:1)
Auszugsmittel: Ethanol 40% (V/V)
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile: siehe Abschnitt 6.1
Darreichungsform
Überzogene Tabletten
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Unruhezustände, nervös bedingte Einschlafstörungen
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung:
Zur Behandlung von Unruhezuständen nehmen Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre bis 1-3-mal täglich 2 überzogene Tabletten ein.
Zur Behandlung von nervös bedingten Einschlafstörungen nehmen Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahre etwa 1 Stunde vor dem Schlafengehen 2 überzogene Tabletten ein.
Art der Anwendung:
Zum Einnehmen.
Dauer der Anwendung:
Die Anwendungsdauer dieses Arzneimittels ist nicht prinzipiell begrenzt.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient auf den Warnhinweis unter „Vorsichtsmaßnahmen“ hingewiesen.
Gegenanzeigen
Allergie gegenüber Baldrianwurzel oder Hopfenzapfen oder einem der sonstigen Bestandteile.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
In der Gebrauchsinformation wird der Patient darauf hingewiesen, dass auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden muss, falls diese Beschwerden länger als zwei Wochen andauern oder sich verschlimmern.
Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Daher wird seine Einnahme für Kinder unter 12 Jahren nicht empfohlen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltae-Mangel sollten SOLAGUTTAE® Baldrian-Hopfen Beruhigungs-Dragees nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es liegen nur begrenzt Daten über pharmakologische Wechselwirkungen von Baldrian-Hopfen-Zubereitungen mit anderen Arzneimitteln vor. Es sind bisher keine Wechselwirkungen bekannt.
Dennoch wird die Kombination mit synthetischen Beruhigungsmitteln nicht empfohlen.
In der Gebrauchsinformation wird der Patient darauf hingewiesen, dass bei Einnahme oder Anwendung weiterer Medikamente der Arzt oder Apotheker informiert werden sollte.
Schwangerschaft und Stillzeit
Aus der verbreiteten Anwendung von Baldrianwurzel/Hopfenzapfen als Arzneimittel haben sich bisher keine Anhaltspunkte für Risiken in der Schwangerschaft und in der Stillzeit ergeben. Ergebnisse experimenteller Untersuchungen für eine Nutzen-Risiko-Abwägung liegen jedoch nicht vor. Dieses Arzneimittel soll deshalb in der Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht angewendet werden.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Arzneimittel mit schlaffördernder Wirkung können grundsätzlich, auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig |
≥ 1/10 |
Häufig |
≥ 1/100 – < 1/10 |
Gelegentlich |
≥ 1/1000 – < 1/100 |
Selten |
≥ 1/10.000 – < 1/1000 |
Sehr selten |
< 1/10.000 |
Nicht bekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Sehr selten können allergische Hauterscheinungen auftreten.
In der Regel genügt ein Absetzen des Arzneimittels, um die Nebenwirkungen wieder verschwinden zu lassen.
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf dieses Arzneimittel nicht nochmals eingenommen werden.
Nach Einnahme von Zubereitungen aus Baldrianwurzeln können Magen-Darm-Beschwerden (z. B. Übelkeit, Bauchkrämpfe) auftreten. Die Häufigkeit ist nicht bekannt.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von größter Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de, anzuzeigen.
Überdosierung
Die Einnahme von Baldrianwurzel in einer Dosierung von über 20 g (entspricht 37 überzogenen Tabletten dieses Arzneimittels) führte in einem Einzelfall zu folgenden Symptomen: Müdigkeit, Bauchkrämpfe, Engegefühl in der Brust, Leeregefühl im Kopf, Zittern der Hände und Erweiterung der Pupillen. Diese Beschwerden waren nach 24 Stunden wieder abgeklungen. In der Gebrauchsinformation wird der Patient darauf hingewiesen, Rücksprache mit einem Arzt zu nehmen. Spezielle Maßnahmen sind nicht bekannt, die Therapie erfolgt symptomatisch.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Pflanzliches Arzneimittel zur Beruhigung
Empirisch ist die sedative Wirkung von Zubereitungen aus Baldrianwurzel/Hopfenzapfen belegt, diese kann jedoch nicht mit Sicherheit bestimmten Inhaltsstoffen zugeschrieben werden. Pharmakologische Untersuchungen der fixen Kombination ergaben Hinweise auf eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Angaben zur Pharmakokinetik liegen nicht vor.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Baldrianwurzel:
Insgesamt ist die Toxizität von Baldrian als gering einzustufen. Aus der Literatur ist ein einziger Fall von Überdosierung bekannt: 18,8 – 23,5 g Baldrianwurzel führten innerhalb von 30 Minuten nach Einnahme zu Müdigkeit, krampfartigen Abdominalschmerzen, beengtem Gefühl in der Brust, Zittern an Händen und Füßen, Benommenheit und Mydriasis. Die Symptome verschwanden innerhalb von 24 Stunden.
LD50 Baldrianwurzelextrakt Ratte (oral) 115 g/kg KG
Hopfenzapfen:
Eine östrogene Aktivität kann für Hopfenzapfen nicht ausgeschlossen werden. Studien, die eine abschließende Bewertung dieser Wirkung erlauben, liegen jedoch nicht vor.
LD50 Hopfenextrakt Ratte (oral) 2,7 g/kg KG
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Montanglycolwachs, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Schellack, Calciumcarbonat, Rizinusöl, Arabisches Gummi, Talkum, Titandioxid E171, Tragant, Calciumphosphat, Natriumcarboxymethylstärke, Cellulosepulver, Hochdisperses Silidiumdioxid, Hydriertes Rizinusöl, Saccharose, Farbstoff: E 172
Hinweis für Diabetiker: 1 überzogene Tablette enthält etwa 205 mg verdauliche Kohlenhydrate entsprechend 0,017 BE.
Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
Besondere Vorsichtshinweise für die Aufbewahrung
Keine.
Art und Inhalt des Behältnisses
Art des Behältnisses:
Blister
Packungsgrößen:
Packung mit 60 überzogenen Tabletten
Inhaber der Zulassung
Ardeypharm GmbH
Loerfeldstraße 20
58313 Herdecke
Telefon: 0 23 30 / 977 677
Telefax: 0 23 30 / 977 697
E-Mail: office@ardeypharm.de
Zulassungsnummer
32769.00.00
Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
7. Januar 2002
Stand der Information
Juli 2013
Verkaufsabgrenzung
Freiverkäuflich
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