Sufenta Epidural
GEBRAUCHSINFORMATION UND FACHINFORMATION
Sufenta epidural 10 µg/2 ml
Wirkstoff: Sufentanildihydrogencitrat
Zusammensetzung
1 Ampulle mit 2 ml Injektionslösung enthält:
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
15 µg Sufentanildihydrogencitrat (entsprechend 10 µg Sufentanil).
Sonstige Bestandteile:
Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke
Darreichungsform und Packungsgrößen
Klinikpackung (gebündelt):
50 (10 x 5) Ampullen zu je 2 ml Injektionslösung
Sehr starkes Schmerzmittel (Opiatanalgetikum)
Name und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
JANSSEN-CILAG GmbH
41457 Neuss
Name und Anschrift des Herstellers
JANSSENPHARMACEUTICA N.V.
Turnhoutseweg 30
B-2340 Beerse, Belgien
Anwendungsgebiete
Sufenta epidural 10 µg/2 ml ist indiziert als analgetisches Adjuvans zu epidural appliziertem Bupivacain
- während der Wehen und vaginalen Entbindung
- bei postoperativen Schmerzen.
Gegenanzeigen
Wann darfSufenta epidural 10 µg/2 ml nicht angewendet werden?
Sufenta epidural 10 µg/2 ml ist kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder ein anderes Opioid.
Sufentanil darf nicht bei Säuglingen, während der Schwangerschaft oder während der Stillzeit eingesetzt werden. Zur Anwendung in der Geburtshilfe s. Abschnitt "Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung" und "Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise".
Nicht angewendet werden darf Sufenta epidural 10 µg/2 ml bei schweren Blutungen oder Schock, Blutvergiftung, Infektion an der Injektionsstelle, Blutbildveränderungen und/oder Behandlung mit Antikoagulanzien sowie bei anderen begleitenden Arzneimitteltherapien oder medizinischen Bedingungen, bei denen eine epidurale Anwendung kontraindiziert ist.
Sufenta epidural 10 µg/2 ml darf nicht bei vorbestehender Atemdepression aufgrund anderer Medikamente sowie bei Krankheitszuständen, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss, verabreicht werden.
Wann darf Sufenta epidural 10 µg/2 ml nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden?
Bei akuten hepatischen Porphyrien ist die Indikation eng zu stellen.
Was muss in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?
Es liegen keine Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung von Sufentanil während Schwangerschaft und Stillzeit vor. Zur Anwendung in der Geburtshilfe s. Abschnitt "Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung".
Sufentanil durchdringt die Plazenta und erreicht in Rattenfeten eine Konzentration von 33 % der im mütterlichen Plasma gemessenen Spitzenkonzentrationen. Sufentanil passiert die menschliche Plazenta schnell mit einem linearen Anstieg bei steigender mütterlicher Konzentration. Ein Verhältnis von 0,81 wurde für das Verhältnis umbilikal-venöse : maternal-venöse Konzentration bestimmt. Auswirkungen auf die Reproduktion (Fertilitätsstörungen, embryotoxische Wirkungen, fetotoxische Wirkungen, Neugeborenensterblichkeit) wurden in Untersuchungen an Ratten und Kaninchen erst im für die Elterntiere toxischen Dosisbereich festgestellt. Teratogene Effekte wurden nicht beobachtet.
Sufentanil darf während der Schwangerschaft oder während der Stillzeit nicht angewendet werden. Aus pharmakokinetischen Erwägungen kann 24 Stunden nach einer Anästhesie mit dem Stillen wieder begonnen werden.
Kontrollierte klinische Studien während der Wehen haben gezeigt, dass epidural appliziertes Sufentanil als Zugabe zu epiduralem Bupivacain in Gesamtdosen bis 30 µg sich nicht schädlich auf die Mutter oder das Neugeborene auswirkt.
Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?
Bei Kindern unter 6 Jahren bzw. 30 kg Körpergewicht darf Sufenta epidural 10 µg/2 ml nicht angewendet werden. Für die Anwendung bei Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren liegen bisher keine ausreichenden Erfahrungen für allgemeine Dosierungsempfehlungen vor. Bei Patienten über 70 Jahren darf Sufenta epidural 10 µg/2 ml nicht angewendet werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?
Die Durchführung der postoperativen Periduralanalgesie darf nur unter der Aufsicht eines in der Durchführung von epiduralen Applikationstechniken erfahrenen Arztes erfolgen.
Während der Anwendung von Sufenta epidural 10 µg/2 ml sind die Vitalfunktionen sicher zu überwachen. Reanimationsgeräte und ein Opioidantagonist sollten zur Beherrschung einer Apnoe zur Hand sein.
Da bei Anwendung von Sufenta epidural 10 µg/2 ml eine frühe Atemdepression möglich ist, sollte die Patientin nach epiduraler Anwendung in der Geburtshilfe für ausreichend lange Zeit, jedoch mindestens 2 Stunden lang sorgfältig überwacht werden. Bei Anwendung von Sufenta epidural 10 µg/2 ml lassen sich Häufigkeit und Schweregrad einer frühen Atemdepression durch Zugabe von Adrenalin reduzieren.
Die intravenöse Gabe unter der Geburt oder während des Kaiserschnittes vor der Abnabelung des Kindes ist kontraindiziert, da die Möglichkeit einer Atemdepression des Neugeborenen besteht. Im Gegensatz dazu beeinflusst die epidurale Gabe während der Geburt bis zu einer Dosis von 30 µg den Zustand der Mutter und/oder des Neugeborenen nicht.
Atemdepressionen und andere pharmakologische Effekte von Sufentanil können mit Naloxon antagonisiert werden. Eine wiederholte Gabe von Naloxon kann erforderlich werden. Die erforderliche Dosis und der Bedarf wiederholter Naloxongaben sind abhängig von der Höhe der Dosis an Sufenta epidural 10 µg/2 ml und dem Zeitpunkt der letzten Verabreichung. Die durch Sufenta epidural 10 µg/2 ml erzeugte Atemdepression kann länger anhalten als die opiatantagonistische Wirkung von Naloxon, daher sollte der Patient weiterhin angemessen überwacht werden.
Besondere Vorsicht ist geboten bei Schädel‑Hirn‑Traumen, erhöhtem Hirndruck, nicht kompensierter Hypothyreose; pulmonalen Erkrankungen, vor allem solche mit verminderter Vitalkapazität; Leber‑ und/oder Niereninsuffizienz, älteren Patienten, Adipositas, Alkoholkrankheit und bei Patienten, die andere zentraldämpfende Substanzen einnehmen sowie bei fetalem Distress. Bei diesen Patienten ist auch eine länger dauernde Überwachung nach der Anwendung angezeigt.
Sufenta epidural 10 µg/2 ml sollte nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern oder innerhalb von 2 Wochen nach deren Absetzen verabreicht werden.
Was muss im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachtet werden?
Nach Anwendung dieses Arzneimittels darf der Patient nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder eine Maschine bedienen; über den Zeitfaktor hat der Arzt individuell zu entscheiden. Der Patient sollte sich nur in Begleitung nach Hause begeben und keinen Alkohol zu sich nehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Sufenta epidural 10 µg/2 ml und was muss beachtet werden, wenn gleichzeitig andere Arzneimittel angewendet werden?
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sufenta epidural 10 µg/2 ml mit Barbituraten, Etomidat, Opioiden, Tranquilizern, Neuroleptika, Alkohol, Allgemeinanästhetika oder anderen zentraldämpfenden Substanzen ist mit einer wechselseitigen Verstärkung der zentralen Dämpfung und Atemdepression zu rechnen. In derartigen Fällen einer Kombinationsbehandlung sollte die Dosis eines oder beider Mittel reduziert werden.
Daneben wird in der Regel empfohlen, MAO-Hemmer 2 Wochen vor chirurgischen oder anästhesiologischen Maßnahmen abzusetzen (s. a. “Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise”). Allerdings liegen mehrere Berichte über einen unauffälligen Verlauf bei Anwendung von Sufentanil und Fentanyl, einem verwandten Opioid, bei Patienten, die unter Behandlung mit MAO-Hemmern standen, vor.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Sufenta epidural 10 µg/2 ml in hoher Dosierung und Lachgas kann es zu einem Abfall von Blutdruck, Herzfrequenz und Herzzeitvolumen kommen.
Sufentanil wird hauptsächlich über das Enzym Cytochrom P-450-3A4 metabolisiert. Eine in-vivo-Inhibition durch Erythromycin wurde nicht beobachtet. Obwohl klinische Daten fehlen, weisen in-vitro-Daten auf eine mögliche Inhibition des Abbaus von Sufentanil durch potente Cytochrom P-450-3A4-Enzyminhibitoren (z. B. Erythromycin, Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir) hin. Dies könnte das Risiko einer verlängerten oder verzögert einsetzenden Atemdepression erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung solcher Arzneimittel erfordert besondere Sorgfalt und Beobachtung des Patienten; insbesondere kann eine Dosisreduktion von Sufentanil erforderlich sein.
Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung
Die Sufenta epidural 10 µg/2 ml-Dosis sollte individuell auf Körpergewicht, Allgemeinzustand, Grunderkrankungen und die Begleitmedikation abgestimmt werden.
Der Anästhesist muss mit der epiduralen Applikationstechnik vertraut sein.
Geburtshilfe:
In der Geburtshilfe wird Bupivacain epidural in der Regel in einer Konzentration von 0,125 % bis 0,25 % verabreicht.
Die zusätzliche Gabe von 10 µg Sufentanil (entsprechend 2 ml Sufenta epidural 10 µg/2 ml) zu epidural verabreichtem Bupivacain gewährt eine längere Dauer und bessere Qualität der Analgesie.
Ein Injektionsvolumen von ca. 10 ml hat sich als optimal erwiesen. Daher ist zur besseren Durchmischung zuerst Sufentanil und dann Bupivacain im gewünschten Verhältnis aufzuziehen. Gegebenenfalls kann mit Natriumchloridlösung 0,9 % auf das optimale Gesamtvolumen von ca. 10 ml verdünnt werden.
Bei Bedarf können zwei weitere Injektionen der Kombination gegeben werden. Eine Gesamtdosis von 30 µg Sufentanil (entsprechend 6 ml Sufenta epidural 10 µg/2 ml) sollte nicht überschritten werden.
Postoperative Schmerzen:
Unter Berücksichtigung von Risikofaktoren wird folgendes Dosierungsschema bei Erwachsenen und Jugendlichen empfohlen:
1. Intraoperative epidurale Aufsättigungsdosis:
10-15 ml Bupivacain 0,25 % plus 1 µg Sufentanil/ml.
2. In der postoperativen Phase:
Kontinuierliche epidurale Applikation von Bupivacain 0,175 % plus 1 µg Sufentanil/ml.
Basisinfusionsrate: 5 ml/Stunde (Anfangsdosierung)
individuell patientenadaptiert 4-14 ml/Stunde
bei Bedarf: Bolus: 2 ml; Sperrzeit: 20 Minuten
Die Anwendungsdauer richtet sich nach dem Verlauf der postoperativen Schmerzen.
Zur Anwendung bei Kindern unter 6 Jahren und Patienten über 70 Jahren s. “Gegenanzeigen”. Für die Anwendung bei Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren ist gegebenenfalls die Basisinfusionsrate zu reduzieren, ausreichende Erfahrungen liegen jedoch nicht vor.
Weitere Hinweise:
Die beabsichtigte Gesamtdosis sollte vorsichtig titrierend gegeben werden, wenn bei dem Patienten eine der folgenden Erkrankungen vorliegt: nicht kompensierte Hypothyreose; pulmonale Erkrankungen, vor allem solche mit verminderter Vitalkapazität; Leber‑ und/oder Nierenfunktionsstörungen, Adipositas, Alkoholkrankheit sowie bei fetalem Distress. Bei diesen Patienten ist auch eine länger dauernde Überwachung nach der Anwendung angezeigt.
Eine Dosisreduktion sollte bei älteren und geschwächten Patienten sowie bei Patienten, die bereits mit Arzneimitteln behandelt werden, die eine Atemdepression verursachen, erwogen werden. Bei Patienten unter chronischer Medikation mit Opioiden oder mit anamnestisch bekanntem Opiatabusus muss von einem erhöhten Dosisbedarf ausgegangen werden.
Hinweis:
Die hergestellten Gemische sind zum sofortigen Gebrauch bestimmt.
Überdosierung und andere Dosierungsfehler
Was ist zu tun, wenn Sufenta epidural 10 µg/2 ml in zu großen Mengen angewendet wurde?
Bei Überdosierung ist von einer Verstärkung der pharmakologischen Effekte von Sufentanil auszugehen. Zur Behandlung einer Atemdepression sollte ein Opiatantagonist wie Naloxon in Kombination mit unterstützenden Maßnahmen gegeben werden. Da die von Sufentanil ausgelöste Atemdepression möglicherweise länger andauert als die opiatantagonistische Wirkung von Naloxon, sollte eine ausreichende Überwachung aufrecht erhalten werden. Beim Auftreten von Muskelrigidität kann ein Muskelrelaxanz erforderlich werden.
Nebenwirkungen
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Sufenta epidural 10 µg/2 ml auftreten?
Unerwünschte Ereignisse, welche mit einer Häufigkeit von 1 % in einer Plazebo-kontrollierten Studie mit epidural verabreichtem Sufentanil bei Probanden unter Wehen und Geburt, die auch Bupivacain und Epinephrin erhielten, beobachtet wurden, werden in Tabelle 1 aufgeführt. Diese unerwünschten Ereignisse traten unter Sufentanil häufiger auf als unter Plazebo. Plazebo-kontrollierte Studien, die eine größere Anzahl von Probanden unter i.v.-Gabe untersuchten, sind nicht verfügbar.
Tabelle 1: Unerwünschte Ereignisse, welche bei mindestens 1 % der Probanden in einer Plazebo-kontrollierten klinischen Studie mit epidural verabreichtem Sufentanil berichtet wurden:
Organklassen |
Sufentanil (10-70 µg, Median 30 µg) |
Plazebo |
Anzahl der behandelten Probanden |
315 |
321 |
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes: |
|
|
Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems: Schläfrigkeit (Somnolenz) |
|
|
Gefäßerkrankungen: |
7 (2 %) |
4 (1 %) |
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen, welche nach Markteinführung aus der Spontanberichtserfassung (nicht aus klinischen Studien) für alle Indikationen und Applikationsarten für Sufentanil berichtet wurden, werden in Tabelle 2 aufgeführt: Bei der Bewertung der Häufigkeit von unerwünschten Arzneimittelwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt: Sehr häufig ( 10 %); häufig ( 1 % - < 10 %); gelegentlich ( 0,1 % - < 1 %); selten ( 0,01 % - < 0,1 %); sehr selten (< 0,01 %, einschließlich Einzelfälle).
Diese Häufigkeitsangaben geben die Zahl der berichteten Fälle aus der Spontanerfassung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen wieder und repräsentieren nicht die Fälle oder Häufigkeiten, die in klinischen oder epidemiologischen Studien beobachtet wurden.
Tabelle 2: Unerwünschte Arzneimittelwirkungen, über die nach Markteinführung berichtet wurde. Diese gelten für alle Applikationsarten von Sufentanil.
Organklassen |
Häufigkeit |
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen |
Erkrankungen des Immunsystems |
Sehr selten |
Anaphylaktischer Schock, anaphylaktische -, anaphylaktoide Reaktionen |
Erkrankungen des Nervensystems |
Sehr selten |
Krämpfe (Konvulsionen), Koma, Schläfrigkeit (Somnolenz einschließlich Sedierung), Schwindel |
Augenerkrankungen |
Sehr selten |
Pupillenverengung (Miosis) |
Herzerkrankungen |
Sehr selten |
Verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), Herzstillstand einschließlich Asytolie, beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Lungenödem |
Gefäßerkrankungen |
Sehr selten |
erniedrigter Blutdruck (Hypotension), Kreislaufkollaps einschließlich Schock |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Sehr selten |
Atemdepression einschließlich erneutem Auftreten einer Atemdepression, Apnoe, Atemstillstand, Bronchospasmus, Laryngospasmus |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Sehr selten |
Übelkeit, Erbrechen |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Sehr selten |
Juckreiz (Pruritus), Hautrötung (Erythem), Hautausschlag (Rash) |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen |
Sehr selten |
Muskelstarre einschließlich Brustmuskulatur, unwillkürliche Muskelanspannungen (Muskelkontraktionen) einschließlich Spasmus und Zuckungen |
Bei o.g. sehr seltenen Nebenwirkungen wurde am meisten über folgende unerwünschte Arzneimittelreaktionen unter der Gabe von Sufentanil berichtet: Anaphylaktischer Schock, niedriger Blutdruck (Hypotension), Atemstillstand (Apnoe), Atemdepression, verlangsamter Herzschlag (Bradykardie) und Bronchospasmus.
Weitere unerwünschte Arzneimittelwirkungen:
Schmerzen an der Injektionsstelle und bei epiduraler Gabe von Sufentanil Harnverhalt.
Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit
Die Haltbarkeit im unversehrten Behältnis beträgt 5 Jahre.
Das Verfalldatum dieses Arzneimittels ist auf Behältnis und äußerer Umhüllung aufgedruckt. Nach Ablauf dieses Datums darf das Arzneimittel nicht mehr angewendet werden.
Nach Anbruch Rest verwerfen.
Bei Raumtemperatur und vor Licht geschützt (im Umkarton) lagern und aufbewahren.
Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln
Keine.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Stand der Information
August 2004
Zusätzliche Informationen für Fachkreise
Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig; Betäubungsmittel
Dieses Arzneimittel enthält einen Stoff, dessen Wirkung in der medizinischen Wissenschaft noch nicht allgemein bekannt ist. Daher hat der pharmazeutische Unternehmer für dieses Arzneimittel der zuständigen Bundesoberbehörde einen Erfahrungsbericht nach § 49 Abs. 6 des AMG vorzulegen.
Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften,Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angabenfür die therapeutische Verwendung erforderlich sind
Pharmakologische Eigenschaften
Sufentanil ist ein hochpotentes Opioidanalgetikum (im Tierversuch 5- bis 16-mal, am Menschen 7‑ bis 10-mal wirksamer als Fentanyl), mit einem hohen Sicherheitsindex (LD50/niedrigste ED50) bei Ratten von 25211. Im Vergleich hierzu beträgt der Sicherheitsindex für Fentanyl 277 und für Morphin 69,5.
Toxikologische Eigenschaften
Akute Toxizität
Akute toxische Effekte sind im Abschnitt "Überdosierung und andere Anwendungsfehler" beschrieben.
Subakute und chronische Toxizität
Sufentanil zeigte bei täglicher Injektion über einen Monat die für narkotische Analgetika typischen Effekte. Bei Hunden wurde Ataxie, Hypoxie, Mydriasis und Schlaf beobachtet.
Ratten zeigten Exophthalmus, Muskelstarre und einen Verlust des Aufrichtreflexes. Bei allen Tieren kam es zu einer verminderten Futteraufnahme und damit zu einer Gewichtsabnahme. Dadurch und durch die täglich wiederholt eintretende Reduktion der physischen Aktivität sind auch die unspezifischen Toxizitätszeichen zu erklären.
Bei epiduraler Anwendung traten lokale Reizerscheinungen auf, die nicht auf die Substanz, sondern auf den Katheter zurückzuführen waren.
Mutagenität
Aus den vorliegenden Mutagenitätsstudien ergaben sich keinerlei Hinweise auf mutagene Eigenschaften von Sufentanil.
Kanzerogenität
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.
Pharmakokinetik
Spitzenplasmakonzentrationen von epidural appliziertem Sufentanil werden im Allgemeinen innerhalb von 10 Minuten erreicht und sind 4‑ bis 6-mal niedriger als nach i.v.-Anwendung. Durch Zugabe von Adrenalin (50‑75 µg) wird die anfangs rasche Absorption um 25‑50 % reduziert.
Die Verstoffwechselung erfolgt hauptsächlich durch oxidative N‑Dealkylierung und O‑Demethylierung in der Leber und im Dünndarm. Innerhalb von 24 Stunden werden etwa 80 % der Dosis über Urin und Fäzes eliminiert, wobei nur 2 % des Wirkstoffes unverändert ausgeschieden werden.
Die Plasmaproteinbindung liegt bei 92,5 %.
Bei Patienten mit Leberinsuffizienz ist die terminale Halbwertszeit aufgrund einer leichten Erniedrigung der Clearance und einer leichten Erhöhung des Verteilungsvolumens um ca. 30 % verlängert.
Bei Kindern, älteren Patienten und bei Patienten mit Niereninsuffizienz ist eine größere interindividuelle Variabilität der pharmakokinetischen Parameter gegeben, weshalb hier in besonderem Maße auf eine individuelle Dosierung zu achten ist (s. auch Gegenanzeigen).
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