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Sultanol Rotadisk 200 Μg

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11.04.2007

Fachinformation


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Sultanol® Rotadisk® 200 µg

Sultanol® Rotadisk® 400 µg


Wirkstoff: Salbutamolsulfat


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Sultanol Rotadisk 200 µg


1 Einzeldosis enthält in 25 mg Pulver 0,24 mg Salbutamolsulfat, entsprechend 0,2 mg Salbutamol.


Sultanol Rotadisk 400 µg


1 Einzeldosis enthält in 25 mg Pulver 0,48 mg Salbutamolsulfat, entsprechend 0,4 mg Salbutamol.


Sonstige Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Pulver zur Inhalation


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Verhütung und Behandlung von Atemwegserkrankungen mit Verengung der Atemwege durch Krämpfe der Bronchialmuskulatur (obstruktive Atemwegserkrankungen), wie z. B. Asthma bronchiale, chronische Bronchitits und Blählunge (Lungenemphysem).


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Sultanol Rotadisk 200 µg


Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.


Für Erwachsene und Kinder ab 3 Jahren gelten folgende Empfehlungen:


Erwachsene:

1 Einzeldosis = 1 bis 2 Pulverinhalationen (entsprechend 0, 2 bis 0,4 mg Salbutamol)


Kinder ab 3 Jahren:

1 Einzeldosis = 1 Pulverinhalation (entsprechend 0,2 mg Salbutamol)


- Zur Akutbehandlung plötzlich auftretender Bronchialkrämpfe und anfallsweise auftretender Atemnot wird eine Einzeldosis (Erwachsene: 1 bis 2 Pulverinhalationen; Kinder: 1 Pulverinhalation) inhaliert.


- Im Zusammenhang mit einer Dauerbehandlung sollte vorzugsweise die jeweilige Einzelanwendung hinsichtlich Zeitpunkt und Dosis entsprechend Auftreten und Schwere der Atemnot (symptomorientiert) unter Berücksichtigung der folgenden Dosierungsempfehlungen und in Ergänzung zu einer entzündungshemmenden Dauertherapie mit Kortikoiden zur Inhalation oder anderen entzündungshemmend wirkenden Substanzen erfolgen.


- Bei Auftreten von Atemnot werden von Erwachsenen 1 bis 2 Pulverinhalationen, von Kindern 1 Pulverinhalation inhaliert.


- Zur gezielten Vorbeugung bei Anstrengungsasthma oder vorhersehbarem Allergenkontakt wird eine Einzeldosis (Erwachsene: 1 bis 2 Pulverinhalationen; Kinder: 1 Pulverinhalation), wenn möglich 10 bis 15 Minuten vorher, inhaliert.


- Bei einem akuten Anfall von Luftnot führt in den meisten Fällen bereits das einmalige Inhalieren zu einer raschen Erleichterung der Atmung. Sollte sich die Atemnot 4 Minuten nach Inhalation der ersten Einzeldosis (Erwachsene: 1 bis 2 Pulverinhalationen; Kinder: 1 Pulverinhalation) nicht spürbar gebessert haben, kann eine weitere Einzeldosis genommen werden. Kann ein schwerer Anfall von Luftnot auch durch eine zweite Einzeldosis nicht behoben werden, können weitere Einzeldosen erforderlich werden. In diesen Fällen muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.


- Falls eine Dauerbehandlung mit Beta2-Sympathomimetikafür notwendig befunden wird, beträgt die Dosierung für Erwachsene 1 bis 2 Pulverinhalationen 3– bis 4-mal pro Tag, für Kinder 1 Pulverinhalation 3– bis 4-mal pro Tag. Sie sollte von einer entzündungshemmenden Dauertherapie begleitet werden. Der Abstand der einzelnen Inhalationen soll mindestens 4 Stunden betragen.


Die Tagesgesamtdosis soll 10 Pulverinhalationen bei Erwachsenen bzw. 4 Pulverinhalationen bei Kindern nicht überschreiten, da eine höhere Dosierung im Allgemeinen keinen zusätzlichen Nutzen erwarten lässt, aber die Wahrscheinlichkeit des Auftretens auch schwerwiegender Nebenwirkungen erhöht werden kann.


Sultanol Rotadisk 400 µg


Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.


Für Erwachsene gelten folgende Empfehlungen:


Erwachsene: 1 Einzeldosis = 1 Pulverinhalation (entsprechend 0,4 mg Salbutamol)


- Zur Akutbehandlungplötzlich auftretender Bronchialkrämpfe und anfallsweise auftretender Atemnot wird eine Einzeldosis (= 1 Pulverinhalation) inhaliert.


- Im Zusammenhang mit einer Dauerbehandlung sollte vorzugsweise die jeweilige Einzelanwendung hinsichtlich Zeitpunkt und Dosis entsprechend Auftreten und Schwere der Atemnot (symptomorientiert) unter Berücksichtigung der folgenden Dosierungsempfehlungen und in Ergänzung zu einer entzündungshemmenden Dauertherapie mit Kortikoiden zur Inhalation oder anderen entzündungshemmend wirkenden Substanzen erfolgen.


- Bei Auftreten von Atemnot wird 1 Pulverinhalation inhaliert.


- Zur gezielten Vorbeugung bei Anstrengungsasthma oder vorhersehbarem Allergenkontakt wird eine Einzeldosis (= 1 Pulverinhalation), wenn möglich 10 bis 15 Minuten vorher, inhaliert.


- Bei einem akuten Anfall von Luftnot führt in den meisten Fällen bereits das einmalige Inhalieren zu einer raschen Erleichterung der Atmung. Sollte sich die Atemnot 4 Minuten nach Inhalation der ersten Einzeldosis (= 1 Pulverinhalation) nicht spürbar gebessert haben, kann eine weitere Einzeldosis genommen werden. Kann ein schwerer Anfall von Luftnot auch durch eine zweite Einzeldosis nicht behoben werden, können weitere Einzeldosen erforderlich werden. In diesen Fällen muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.


- Falls eine Dauerbehandlungmit Beta2-Sympathomimetikafür notwendig befunden wird, beträgt die Dosierung für Erwachsene 1 Pulverinhalation 3- bis 4-mal pro Tag. Sie sollte von einer entzündungshemmenden Dauertherapie begleitet werden. Der Abstand der einzelnen Inhalationen soll mindestens 4 Stunden betragen.


Die Tagesgesamtdosis soll 5 Pulverinhalationen nicht überschreiten, da eine höhere Dosierung im Allgemeinen keinen zusätzlichen Nutzen erwarten lässt, aber die Wahrscheinlichkeit des Auftretens auch schwerwiegender Nebenwirkungen erhöht werden kann.


Art und Dauer der Anwendung


Art der Anwendung

Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg ist ausschließlich zum Inhalieren mit dem Sultanol Diskhaler bestimmt.


Um eine falsche Anwendung zu vermeiden, ist eine gründliche Einweisung des Patienten in den korrekten Gebrauch vorzunehmen. Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen und nach Vorschrift des Arztes anwenden.


Die Gebrauchsinformationen für Patienten enthalten ausführliche Anweisungen und Beschreibungen zur Art der Anwendung.


Dauer der Anwendung:

Die Dauer der Behandlung wird vom behandelnden Arzt jeweils entsprechend dem Gesundheitszustand des Patienten festgelegt.


4.3 Gegenanzeigen


Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg ist kontraindiziert bei Patienten mit Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Salbutamol oder den sonstigen Bestandteil (siehe 6.1 Sonstige Bestandteile).


Ebenso ist die gleichzeitige Behandlung mit Beta-Rezeptorenblockern kontraindiziert, weil sie einen Bronchospasmus auslösen können (siehe 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen).


Bei Kindern unter 3 Jahren darf Sultanol Rotadisk 200 µg nicht angewendet werden, da noch keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung dieses Produktes in dieser Altersgruppe vorliegen.


Sultanol Rotadisk 400 µg ist nur für die Behandlung Erwachsener vorgesehen.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg soll nur bei strenger Indikationsstellung und mit Vorsicht angewendet werden bei:



Spezielle Therapiehinweise:

Die Behandlung von Bronchialasthma sollte dem Schweregrad entsprechend stufenweise erfolgen. Der Erfolg der Therapie sollte durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen überprüft werden.


Es ist für den Patienten möglicherweise gefährlich, den Gebrauch von Beta2-Sympathomimetika wie Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg selbst zu erhöhen.


Salbutamol sollte nicht als einzige Therapie bei Patienten mit persistierendem Asthma eingesetzt werden.


Ein ansteigender Bedarf von Beta2-Sympathomimetika wie Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg ist ein Anzeichen für eine Verschlechterung der Erkrankung.


Kommt es trotz Therapie zu keiner befriedigenden Besserung oder gar zu einer Verschlechterung des Leidens, muss der Therapieplan durch den Arzt überdacht und ggf. durch eine Kombination mit entzündungshemmenden Arzneimitteln, eine Dosisanpassung einer bereits bestehenden entzündungshemmenden Therapie oder die zusätzliche Gabe weiterer Arzneimittel neu festgesetzt werden. Bei akuter oder sich rasch verschlimmernder Atemnot muss unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.


Eine erhebliche Überschreitung, insbesondere der vorgegebenen Einzeldosen beim akuten Anfall, aber auch der Tagesdosis kann gefährlich sein wegen der kardialen Nebenwirkungen, insbesondere in Verbindung mit Elektrolyt-Verschiebungen (Hypokaliämie) und muss deshalb vermieden werden.


Bei der Anwendung von Sympathomimetika, einschließlich Salbutamol, können kardiovaskuläre Effekte auftreten. Aufgrund von Daten aus der Marktbeobachtung nach Zulassung sowie aus publizierter Literatur gibt es Hinweise auf das seltene Auftreten von myokardialer Ischämie im Zusammenhang mit Salbutamol. Patienten mit einer zugrunde liegenden schweren Herzerkrankung (z.B. ischämischer Herzerkrankung, Arrhythmie oder schwerer Herzinsuffizienz), die Salbutamol erhalten, sollten dringend darauf hingewiesen werden ärztlichen Rat zu suchen, wenn sie Schmerzen in der Brust oder Symptome einer sich verschlimmernden Herzerkrankung feststellen. Bei der Beurteilung von Symptomen wie Atemnot und Brustschmerzen ist besondere Sorgfalt erforderlich, da diese entweder respiratorischer oder kardialer Herkunft sein können.

Es ist wiederholt über ein erhöhtes Risiko für schwere Komplikationen und Todesfälle bei der Behandlung des Asthma bronchiale mit Beta-Sympathomimetika zur Inhalation berichtet worden, ohne dass die ursächlichen Zusammenhänge bisher hinreichend geklärt werden konnten.


Bei der Inhalation von Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg in hohen Dosen kann der Blutzuckerspiegel ansteigen. Bei Diabetikern sollten engmaschige Blutzuckerkontrollen durchgeführt werden.


Zur Beurteilung von Krankheitsverlauf und Therapieerfolg ist eine tägliche Selbstkontrolle nach ärztlicher Anleitung wichtig. Dies erfolgt z. B. durch regelmäßige Messung der max. Atemstoßstärke mittels Peak-flow-Meter.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die gleichzeitige Anwendung von Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg und Beta-Rezeptorenblockern führt zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung, wobei die Gabe von Beta-Rezeptorenblockern bei Patienten mit Asthma bronchiale das Risiko der Auslösung schwerer Bronchospasmen birgt.


Weiterhin kann die Blutzucker senkende Wirkung von Antidiabetika bei Behandlung mit Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg vermindert werden. Hiermit ist jedoch im Allgemeinen erst bei höheren Dosen zu rechnen, wie sie bei systemischer Gabe (als Tabletten oder Injektion/Infusion) üblich sind.


Die gleichzeitige Gabe von Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg und Theophyllin kann die antiobstruktive Wirkung verstärken, es muss aber auch mit einer Zunahme unerwünschter Wirkungen, z. B. Herzrhythmusstörungen, gerechnet werden. Ähnliches gilt auch, wenn gleichzeitig andere Sympathomimetika (Katecholamine) oder Antiarrhythmika (z. B. Digitalis/Chinidin) angewendet werden.


Auch Substanzen, die ihrerseits sympathomimetische Effekte verstärken, wie L-Dopa, L-Thyroxin, Oxytocin oder Alkohol, können die Herz-Kreislauf-Regulation im Zusammenwirken mit Salbutamol beeinflussen.


Eine gleichzeitige Behandlung mit Substanzen vom Typ der Mutterkornalkaloide, wie z. B. Ergotamin, und Salbutamol sollte nur mit Vorsicht erfolgen, da die wechselseitige Beeinflussung der Vasomotorik individuell schwer voraussagbar ist und diese ebenso zu vasokonstriktorischen wie - dilatatorischen Reaktionen führen kann.


Die gleichzeitige Anwendung von Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg und Monoaminooxidasehemmern oder trizyklischen Antidepressiva kann eine verstärkte Wirkung von Salbutamol auf das Herz-Kreislauf-System auslösen.


Bei der gleichzeitigen Gabe von Procarbazin kann es zu hypertonen Reaktionen kommen.


Bei der Anwendung halogenierter Anästhetika, wie z. B. Halothan, Methoxyfluran oder Enfluran, muss bei Patienten, die mit Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg behandelt werden, mit einem erhöhten Risiko für schwere Herzrhythmusstörungen und Blutdrucksenkung gerechnet werden (siehe Hinweise).


Hinweise:

Wenn eine Narkose unter Verwendung von halogenierten Anästhetika geplant ist, sollte darauf geachtet werden, dass Salbutamol innerhalb von mindestens 6 Stunden vor Narkosebeginn möglichst nicht mehr angewendet wird.


Bei hochdosierter Therapie mit Sultanol Rotadisk 200 µg / 400 µg kann eine Hypokaliämie auftreten.

Diese kann bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arz­neimittel, insbesondere Methylxanthinen (z. B. Theophyllin), Kortikoiden, Diuretika oder Digitalisglykosiden, oder bei gleichzeitig bestehender Hypoxämie noch verstärkt werden. Eine Kontrolle der Blutsalze ist angezeigt, damit ggf. Kalium zugeführt werden kann.


4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit


Salbutamol passiert die Plazentaschranke.


Obwohl bisher keine teratogenen Wirkungen beim Menschen bekannt sind, sollte Salbutamol in der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Schwangerschaftsdrittels nur nach besonders kritischer Indikationsstellung angewandt werden.


Es ist unbekannt, ob Salbutamol unerwünschte Wirkungen auf das Neugeborene hat. Da Salbutamol in die Muttermilch übergeht, wird die Anwendung in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risikoabwägung empfohlen.


Am Ende der Schwangerschaft ist bei Salbutamol-Behandlung ein wehenhemmender Effekt möglich. Bei inhalativer Anwendung von Sultanol Diskus ist eine wehenhemmende Wirkung nicht völlig auszuschließen, aber unwahrscheinlich.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen, insbesondere bei höherer Dosierung, kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt im verstärkten Maß bei Behandlungsbeginn sowie bei Zusammenwirken mit Alkohol oder Beruhigungs- und Schlafmitteln.


4.8 Nebenwirkungen


Selten kann es wie bei anderen Beta-Sympathomimetika zu Miktionsstörungen, Sodbrennen sowie Blutdrucksteigerungen oder -senkungen kommen.


Lactose enthält geringe Mengen an Milchproteinen und kann deshalb allergische Reaktionen hervorrufen.


Weiterhin sind folgende Risiken möglich:

Es kann zu einer Erweiterung der peripheren Gefäße sowie zu Herzklopfen kommen, in einzelnen Fällen zu pektanginösen Beschwerden.


Sehr selten (< 0,1 %) ist über kardiale Arrhythmien (u. a. Vorhofflimmern, supraventrikuläre Tachykardie und Extrasystolie) überwiegend bei prädisponierten Patienten berichtet worden. Der Blutzuckerwert kann unter der Therapie ansteigen. Ein Anstieg des Blutspiegels von Insulin wurde beschrieben

Myokardiale Ischämie.


Selten tritt bei Kindern eine Hyperaktivität auf und es wurde vereinzelt bei ihnen über Schlafstörungen oder Halluzinationen berichtet.


Gelegentlich, insbesondere bei besonderer Empfindlichkeit und/oder höherer Dosierung, können Tremor sowie Palpitationen und Unruhegefühl auftreten, klingen jedoch bei Fortführung der Therapie nach 1 - 2 Wochen meistens wieder ab.


Ferner wurden gelegentlich Kopfschmerzen beobachtet. Sehr selten treten Muskelkrämpfe und akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Juckreiz, Quincke-Ödem, Exanthem, Bronchospasmus, Blutdruckabfall, Kollaps) auf.


Die Kaliumkonzentration im Serum kann unter der Behandlung absinken. Die Hypokaliämie kann zum Teil stark ausgeprägt sein, wurde jedoch hauptsächlich nach Anwendung von Salbutamol mittels Injektion oder nach Inhalation mit einem elektrischen Aerosolgerät beobachtet.


Nach der Inhalation kann es zu einer Reizung im Mund- oder Rachenbereich kommen.


Über die Auslösung von paradoxen Bronchospasmen wurde berichtet. In diesem Fall soll die Therapie sofort abgesetzt und der Behandlungsplan überprüft werden. Sehr seltene Todesfälle im Zusammenhang mit übermäßigem Gebrauch sind wahrscheinlich durch Hypoxämie und Herzstillstand erklärbar.


4.9 Überdosierung


a) Symptome einer Überdosierung

Im Falle einer Überdosierung können die bereits genannten Nebenwirkungen sehr schnell und ggf. in verstärktem Umfang in Erscheinung treten.


Typische Symptome sind:

Tachykardie, Palpitationen, Arrhythmien, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Brustschmerzen und heftiger Tremor insbesondere an den Händen, aber auch am ganzen Körper. Gelegentlich sind nach exzessiven Salbutamol-Dosen psychotische Reaktionen beobachtet worden.


Vor allem nach oraler Intoxikation können gastrointestinale Beschwerden, einschließlich Übelkeit, auftreten.


Bei Überdosierung von Salbutamol kann es verstärkt zu Verschiebungen von Kalium in den Intrazellularraum mit der Folge einer Hypokaliämie sowie zu Hyperglykämie, Hyperlipidämie und Hyperketonämie kommen.


b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Die Behandlung nach beta-sympathomimetischer Überdosierung erfolgt hauptsächlich symptomatisch. Nachfolgend sind eine Reihe zu empfehlender Maßnahmen angeführt:


Für den Fall, dass große Mengen des Arzneimittels versehentlich geschluckt werden, sollte eine Magenspülung erwogen werden; Aktivkohle und Abführmittel können die unerwünschte Resorption des Beta-Sympathomimetikums günstig beeinflussen.


Die kardialen Symptome können mit einem kardioselektiven Beta-Rezeptorenblocker behandelt werden, hierbei ist jedoch ein erhöhtes Risiko für die Auslösung einer Bronchospastik bei Patienten mit Asthma bronchiale zu beachten.


Zur kardialen Überwachung ist EKG-Monitoring angezeigt.


Im Falle von ausgeprägteren Blutdrucksenkungen ist eine Volumensubstitution (z. B. Plasmaersatzmittel) zu empfehlen.


Es muss mit der Entwicklung einer Hypokaliämie gerechnet werden, so dass entsprechende Kontrollen des Elektrolythaushaltes und ggf. Substitutionen zu empfehlen sind. Zu beachten ist dabei auch eine eventuell vorausgehende Behandlung mit anderen Pharmaka, die eine Hypokaliämie verursachen können.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Broncholytikum/Antiasthmatikum/Beta2-Sympathomimetikum, ATC-Code: R 03A C02.


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Salbutamol ist ein direkt wirkendes Beta-Sympathomimetikum mit vorwiegender Beta2-Selektivität, eine Stimulation der Beta1-Rezeptoren kommt erst bei höheren Dosen zum Ausdruck.


Salbutamol verursacht eine Erschlaffung der glatten Muskulatur in den Bronchien und Blutgefäßen, sowie eine Relaxation der Uterusmuskulatur. Salbutamol hemmt auch die Freisetzung von Mediatoren aus den Mastzellen.


Ferner ist eine Steigerung der mukoziliaren Clearance im Bronchialsystem nachweisbar, wobei der Wirkungsmechanismus noch nicht eindeutig geklärt ist.


Diese Wirkungen werden über eine Aktivierung der Adenylatzyklase vermittelt, wobei es zu einer Anreicherung von zyklischem 3`, 5`-Adenosinmonophosphat (c-AMP) kommt, welches seinerseits die kontraktilen Elemente der glatten Muskulatur hemmt.


Einfluss auf den Stoffwechsel von Lipiden und Zucker (Lipolyse, Glykogenolyse und Hyperglykämie) sowie relative Hypokaliämie durch Erhöhung der K+-Aufnahme in die Skelettmuskulatur sind pharmakologische Effekte, die vor allem unter höheren Dosen zur Geltung kommen.


Salbutamol besitzt eine hohe Bronchoselektivität. Seine Wirkungen auf das Herz - wie Steigerung der Kontraktilität, Anstieg der Herzfrequenz (positiv inotroper und chronotroper Effekt) - sind hauptsächlich durch direkte Wirkung auf Beta1-Rezeptoren und durch Reflex-Stimulation aufgrund der peripheren Vasodilatation zu erklären.


Nach Inhalation von Salbutamol tritt die bronchodilatatorische Wirkung nach wenigen Minuten ein.


Angaben über die Möglichkeit eines Wirksamkeitsverlustes (Tachyphylaxie) bei Langzeit-Anwendung von Salbutamol sind widersprüchlich. Es scheint, dass ein solcher Wirksamkeitsverlust individuell auftreten kann. In einem solchen Fall kann die Kombination mit Glukokortikoiden die verminderte Ansprechbarkeit der Beta2-Rezeptoren wieder normalisieren.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Lunge und Gastrointestinaltrakt verhalten sich bei der Resorption und Metabolisierung von Salbutamol unterschiedlich.


Nach Inhalationaus einem Dosier-Aerosol gelangen etwa 10 bis 20 % des Salbutamols in die tieferen Abschnitte der Bronchien, während der Rest der Dosis sich im oberen Teil des Atemtraktes und im Mund absetzt und sukzessive verschluckt wird.


Da nach der Inhalation der Plasmaspiegel überwiegend durch die enterale Resorption des geschluckten Anteiles zustande kommt, korreliert der Serumspiegel nicht mit der pharmakodynamischen Zeitwirkungskurve. Mit äquipotenten oralen Dosen verglichen, liegen die inhalativen Plasmaspiegel um den Faktor 500 bis 1000 niedriger und zeigen einen verzögerten zeitlichen Verlauf, ähnlich dem nach oraler Gabe. Die inhalative Wirkung tritt demgegenüber wesentlich rascher ein.


Salbutamol wird nach oraler Verabreichung gut resorbiert und zum Teil im Gastrointestinaltrakt und in der Leber metabolisiert. Im Plasma liegt der Stoff als freies Salbutamol und als Metabolit vor. Das freie Salbutamol ist voll wirksam, während der Metabolit kaum beta-stimulierende Eigenschaften aufweist.


Bei Untersuchungen mit radioaktiv markiertem Salbutamol wurden 64 bis 98 % der verabreichten Dosen innerhalb von 72 Stunden im Urin, 10 bis 12 % in den Faeces ausgeschieden. Etwa 55 % der Radioaktivität im Urin entstammt dem Sulfatester, der als Hauptmetabolit des Salbutamols beim Menschen identifiziert wurde. Diese hohe Exkretionsrate zeigt, dass Salbutamol im Organismus nicht gespeichert wird.


Die biologische Halbwertszeit von Salbutamol im Serum beträgt nach intravenöser Infusion im Steady State etwa 6 Stunden.


Salbutamol passiert die Plazentaschranke.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


a) Akute Toxizität (LD 50)

Maus, oral > 2000 mg/kg

Maus, i.v. (Schwanzvene) 70,5 mg/kg für ♂

75,3 mg/kg für ♀

Ratte, oral > 2000 mg/kg

Ratte i.v. (Schwanzvene) 61,5 mg/kg für ♂

59,0 mg/kg für ♀


b) Chronische Toxizität

Die durchgeführten Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf eine chronische Toxizität. Hunde, Ratten und Mäuse erhielten maximale orale Dosen von 25 mg/kg/Tag (Hund), 50 mg/kg/Tag (Ratten und Mäuse) über einen Zeitraum von 12, 30 bzw. 24 Monaten.


Es hat sich herausgestellt, dass das FCKW-freie Treibmittel “Norfluran” (HFA 134 a) bei sehr hohen Dampfkonzentrationen, die weit solche übersteigen, denen Patienten normalerweise ausgesetzt sind, keinen toxikologischen Effekt bei einer großen Anzahl von Tierspezies zeigt, die täglich für Zeiträume von über 2 Jahren dem Norfluran ausgesetzt waren.


c) Tumorerzeugendes und mutagenes Potential

Unter Langzeitgabe von sehr hohen Dosen an Ratten kommt es, wie auch bei anderen Beta-Sympathomimetika, zur Ausbildung von gutartigen Leiomyomen des Mesovariums. Nach vorherrschender Meinung ist eine Übertragbarkeit auf den Menschen jedoch nicht gegeben.


Untersuchungen zur Mutagenität ergaben keinen Hinweis auf ein genotoxisches Potential.


d) Reproduktionstoxikologie

Bei einer Inhalationsembryotoxizitätsstudie wurden Kaninchen Aerosol-Konzentrationen von 4, 10 oder 40 g Salbutamol/l für 1 Stunde in den Tagen 8 bis 20 der Trächtigkeit verabreicht.


Plasmakonzentrationen von bis zu 30-mal höher als die erwarteten Konzentrationen am Menschen nach einer Einzeldosisgabe von 800 g Salbutamol wurden erzielt. Nur bei der höchsten Konzentration wurde eine etwas verringerte Zunahme des Körpergewichts des Muttertiers festgestellt.


Bis auf ein wenig verringertes Fetusgewicht wurden bzgl. der Zahl der Nidationen, des Verlustes von Nidationen, der Zahl der lebenden Feten und der Proportion von männlichen Feten keine Effekte gesehen. Aus Beobachtungen der Feten ergibt sich kein embryotoxisches Potential für den Menschen.


Bei einigen Kaninchenfeten wurden Missbildungen des Schädels festgestellt, nachdem die Muttertiere während der gesamten Tragezeit 50 mg/kg/Tag oral erhalten hatten. Aus Untersuchungen an Mäusen sind widersprüchliche Angaben darüber bekannt, ob für diese Tierspezies ein Zusammenhang zwischen der subkutanen Gabe von Salbutamol und dem Auftreten von fetalen Gaumenspalten besteht.


Für den Menschen liegen über die Anwendung während der Schwangerschaft unzureichende Erfahrungen vor. Tachykardie und Hypoglykämie des Neugeborenen sind bei der Anwendung von Salbutamol als Tokolytikum beschrieben worden.


Zur Anwendung beim Menschen während Schwangerschaft und Stillzeit siehe 4.6 Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit.


6 PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Sonstige Bestandteile


Lactose-Monohydrat (enthält geringe Mengen an Milchproteinen).


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre. Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Keine.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Sultanol Rotadisk 200 µg


Packung mit 120 Einzeldosen Pulver zur Inhalation mit dem Sultanol® Diskhaler® (N1)

Kombipackung mit 120 Einzeldosen Pulver zur Inhalation + 1 Diskhaler® (N1)

Klinikpackungen mit 10 x 120 Einzeldosen Pulver zur Inhalation mit dem Sultanol® Diskhaler®


Sultanol Rotadisk 400 µg


Packung mit 120 Einzeldosen Pulver zur Inhalation mit dem Sultanol® Diskhaler®(N1)

Kombipackung mit 120 Einzeldosen Pulver zur Inhalation + 1 Diskhaler® (N1)

Klinikpackungen mit 10 x 120 Einzeldosen Pulver zur Inhalation mit dem Sultanol® Diskhaler®


PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER


GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG

80700 München

Service Tel.: 0800 1 22 33 55

Service Fax: 0800 1 22 33 66

e-mail: produkt.info@gsk.com

http://www.glaxosmithkline.de


ZULASSUNGSNUMMERN


Sultanol Rotadisk 200 µg: 1320.00.00

Sutlanol Rotadisk 400 µg: 1320.01.00


DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


30.09.1980 / 05.10.2001


STAND DER INFORMATION


April 2007

VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT


Verschreibungspflichtig



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