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Sumavel Dosepro 6 Mg Injektionslösung In Nadelfreiem Injektor


2424- 13 -

FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 79680.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


Sumavel DosePro 6 mg Injektionslösung in nadelfreiem Injektor

Sumatriptan


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Jeder nadelfreie Injektor mit 0,5 ml Lösung enthält 6 mg Sumatriptan (als Succinat).


Sonstiger Bestandteil: eine 0,5 ml-Dosis enthält 1,4 mg Natrium.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Injektionslösung in nadelfreiem Injektor


Klare, farblose bis schwach gelbe Lösung.


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Akute Behandlung von Migräneattacken mit und ohne Aura,

Cluster-Kopfschmerz (Horton-Syndrom).


Sumavel DosePro darf nicht prophylaktisch angewendet werden.



FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung:


Die folgenden Dosierungsempfehlungen dürfen nicht überschritten werden:


Akutbehandlung von Migräneattacken


Die empfohlene Dosis für Erwachsene von Sumavel DosePro ist 6 mg als subkutane Einzelgabe. Bei Anwendung höherer Dosen durch mehrfache Subkutangaben ist nicht zu erwarten, dass sich das Behandlungsergebnis verbessert. Nur wenn bereits abgeklungene Symptome wieder auftreten, kann frühestens zwei Stunden nach der ersten Dosis eine weitere Dosis angewendet werden. Die Maximaldosis für 24 Stunden beträgt 2 Subkutangaben mit je 6 mg (12 mg).


Patienten, die auf die erste Dosis nicht ansprechen, sollten keine zweite Dosis Sumavel DosePro für dieselbe Attacke anwenden. Die Attacke kann jedoch mit den üblichen Schmerzmitteln, wie z. B. Acetylsalicylsäure, nicht-steroidalen Antirheumatika oder Paracetamol weiter behandelt werden. Sumavel DosePro kann für nachfolgende Migräneattacken wieder angewendet werden.


Sumavel DosePro wird als Monotherapeutikum zur akuten Behandlung von Migräneattacken empfohlen und darf nicht gleichzeitig mit Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) gegeben werden (siehe auch Abschnitt 4.3).

Es wird empfohlen, die Behandlung bei den ersten Anzeichen eines Migränekopfschmerzes zu beginnen, oder beim Auftreten von Symptomen, die üblicherweise mit Migräneattacken verbunden sind, wie Übelkeit, Erbrechen oder Photophobie. Das Arzneimittel ist aber gleichermaßen wirksam, wenn es zu einem späteren Zeitpunkt während der Migräneattacke angewendet wird. Die Anwendung von Sumatriptan während der Migräneaura, bevor andere Symptome auftreten, kann möglicherweise die Entwicklung von Kopfschmerzen nicht verhindern.


Akute Behandlung von Cluster-Kopfschmerzen

Die empfohlene Dosis für Erwachsene von Sumavel DosePro ist 6 mg als subkutane Einzelgabe für jede Clusterattacke. Bei Anwendung höherer Dosen durch mehrfache Subkutangabe ist nicht zu erwarten, dass sich das Behandlungsergebnis verbessert. Nur wenn bereits abgeklungene Symptome wieder auftreten, kann frühestens zwei Stunden nach der ersten Dosis eine weitere Dosis angewendet werden. Die Maximaldosis für 24 Stunden beträgt 2 Subkutangaben mit je 6 mg (12 mg).


Ältere Patienten (über 65 Jahre)

Bisher liegen keine Erfahrungen zur Anwendung von Sumavel DosePro in dieser Altersgruppe vor. Die Pharmakokinetik bei älteren Patienten wurde noch nicht ausreichend untersucht. Die Anwendung von Sumatriptan wird daher nicht empfohlen, solange keine weiteren Daten zur Verfügung stehen.


Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahre):

Sumavel DosePro wird nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren empfohlen, da Sumavel DosePro in dieser Altersgruppe bisher nicht untersucht wurde.


Art der Anwendung


Sumavel DosePro ist zur Selbstverabreichung durch den Patienten in den Bauch oder Oberschenkel konzipiert. Es darf nicht in andere Körperteile, auch nicht in den Arm, verabreicht werden. Sumavel DosePro ist nur zur subkutanen Anwendung bestimmt und darf nicht intramuskulär oder intravenös angewendet werden.


Sumavel DosePro ist sofort nach Vorbereitung des nadelfreien Injektors anzuwenden. Die Patienten sollen angewiesen werden, die Bedienungsanleitung am Ende der Packungsbeilage sorgfältig zu lesen.


FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen Sumatriptan oder einen der sonstigen Bestandteile.


Patienten mit Herzinfarkt in der Vorgeschichte, Patienten mit ischämischer Herzkrankheit, koronaren Vasospasmen (Prinzmetal-Angina), peripherer arterieller Verschlusskrankheit oder Patienten mit Symptomen oder Anzeichen einer ischämischen Herzkrankheit dürfen nicht mit Sumatriptan behandelt werden.


Sumatriptan darf nicht bei Patienten mit Schlaganfall oder transienten ischämischen Attacken (TIA) in der Anamnese angewendet werden.


Sumatriptan darf bei an Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen angewendet werden.


Die Anwendung von Sumatriptan bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer arterieller Hypertonie sowie bei Patienten mit leichter unkontrollierter Hypertonie ist kontraindiziert.


Die gleichzeitige Anwendung von Ergotamin, Ergotaminderivativen (einschließlich Methysergid) und allen Triptan/5-Hydroxytryptamin1 (5-HT1)- Rezeptoragonisten mit Sumatriptan ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.5).


Die gleichzeitige Anwendung von Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) und Sumatriptan ist kontraindiziert. Sumavel DosePro darf nicht innerhalb von zwei Wochen nach Absetzen einer Therapie mit Monoaminoxidase-Hemmern eingesetzt werden.


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Sumavel DosePro darf nur bei eindeutiger Diagnose einer Migräne oder von Cluster-Kopfschmerzen angewendet werden.


Sumavel DosePro ist nur zur subkutanen Anwendung bestimmt und darf nicht intramuskulär oder intravenös angewendet werden.


Sumatriptan ist nicht indiziert zur Behandlung von hemiplegischer, Basilar- oder ophthalmoplegischer Migräne.


Vor der Behandlung von Kopfschmerzen bei Patienten mit nicht vordiagnostizierter Migräne sowie bei Migränepatienten, die atypische Symptome aufweisen, sollten andere potenziell schwerwiegende neurologische Erkrankungen sorgfältig ausgeschlossen werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass bei Migränepatienten ein erhöhtes Risiko für bestimmte zerebrovaskuläre Ereignisse besteht (z. B. Schlaganfall oder TIA).


Nach Behandlung mit Sumatriptan kann es zu vorübergehenden Symptomen kommen, einschließlich bisweilen intensiven Schmerzen und Engegefühl im Brustkorb, die in den Halsbereich ausstrahlen können (siehe Abschnitt 4.8). Wenn diese Symptome schwer oder anhaltend sind, oder wenn der Verdacht besteht, dass es sich um Anzeichen einer ischämischen Herzerkrankung handelt, sollten keine weiteren Sumatriptan-Dosen angewendet werden, bis entsprechende Untersuchungen zur Abklärung durchgeführt wurden.


Sumatriptan sollte nicht ohne vorherige kardiovaskuläre Untersuchung bei Patienten, bei denen Risikofaktoren für eine ischämische Herzerkrankung vorliegen, einschließlich starker Raucher oder Anwender einer Nikotinersatztherapie, angewendet werden (siehe Abschnitt 4.3). Besondere Aufmerksamkeit gilt bei Frauen in der Peri- oder Postmenopause und Männern über 40 Jahren mit diesen Risikofaktoren. Mit den entsprechenden Untersuchungen wird jedoch möglicherweise nicht jeder Patient erkannt, bei dem eine Herzerkrankung vorliegt, und in sehr seltenen Fällen sind auch bei Patienten ohne zugrunde liegende kardiovaskuläre Erkrankung schwerwiegende kardiale Ereignisse aufgetreten.


Sumatriptan sollte bei Patienten mit leichter kontrollierter Hypertonie mit Vorsicht angewendet werden, da bei einem kleinen Teil dieser Patienten ein vorübergehender Anstieg des Blutdruckes und des peripheren Gefäßwiderstandes beobachtet wurde. Bei mittelschwerer bis schwerer Hypertonie ist das Arzneimittel kontraindiziert.


In seltenen Fällen wurde über Patienten berichtet, bei denen nach gleichzeitiger Behandlung mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) und Sumatriptan ein Serotonin-Syndrom (einschließlich Bewusstseinsveränderungen, autonomer Instabilität und neuromuskulärer Störungen) auftrat.

Nach gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) wurde über das Auftreten des Serotonin-Syndroms berichtet.


Wenn die gleichzeitige Behandlung mit Sumatriptan und einem SSRI/SNRI klinisch gerechtfertigt ist, sollte der Patient entsprechend überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5).


Sumatriptan sollte bei Patienten mit Erkrankungen, die Resorption, Metabolismus und Ausscheidung des Wirkstoffes beeinflussen können, wie beispielsweise Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, mit Vorsicht angewendet werden.


Sumatriptan sollte bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese oder anderen Risikofaktoren, welche die Krampfschwelle herabsetzen, mit Vorsicht angewendet werden, da in Verbindung mit der Anwendung von Sumatriptan über Krampfanfälle berichtet wurde (siehe Abschnitt 4.8)


Bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide kann es zu einer allergischen Reaktion auf Sumatriptan kommen. Das Ausmaß der Reaktion reicht von allergischen Hautreaktionen bis hin zur Anaphylaxie. Obwohl Hinweise auf eine Kreuzallergie begrenzt sind, ist Sumatriptan bei diesen Patienten mit Vorsicht anzuwenden.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Triptanen und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, kann es häufiger zu Nebenwirkungen kommen.


Bei übermäßiger Anwendung von Sumatriptan wurde über chronische, täglich auftretende Kopfschmerzen bzw. eine Verstärkung der Kopfschmerzen berichtet, welches das Absetzen des Arzneimittels erforderlich machen kann.


Längerfristige Anwendung jeder Art von Schmerzmitteln gegen Kopfschmerzen kann diese verschlimmern. Tritt dieser Zustand ein oder wird er vermutet, muss medizinischer Rat eingeholt und die Behandlung abgebrochen werden. Die Diagnoseeines Arzneimittel-induzierten Kopfschmerzes sollte bei Patienten in Erwägung gezogen werden, die trotz (oder aufgrund von) regelmäßiger Anwendung von Kopfschmerzmitteln über häufige oder tägliche Kopfschmerzen klagen.


Dieses Arzneimittelt enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis, d.h., es ist nahezu „natriumfrei“.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Es gibt keine Hinweise auf Wechselwirkungen mit Propranolol, Flunarizin, Pizotifen oder Alkohol.


Es liegen nur begrenzte Daten zu Wechselwirkungen mit ergotaminhaltigen Arzneimitteln oder anderen Triptan/5-HT1-Rezeptor-Agonisten vor. Theoretisch besteht ein erhöhtes Risiko koronarer Vasospasmen, die gleichzeitige Anwendung ist daher kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Die Zeitspanne, die zwischen der Anwendung von Sumatriptan und ergotaminhaltigen Arzneimitteln oder anderen Triptan/5-HT1-Rezeptor-Agonisten liegen sollte, ist nicht bekannt. Dies ist auch abhängig von Dosis und Art der verwendeten Arzneimittel. Es kann zu additiven Wirkungen kommen. Es wird geraten, nach Anwendung von ergotaminhaltigen Arzneimitteln oder anderer Triptan/5-HT1-Rezeptor-Agonisten mindestens 24 Stunden bis zur Anwendung von Sumatriptan zu warten. Umgekehrt muss nach Anwendung von Sumatriptan ein Abstand von mindestens 6 Stunden bis zur Anwendung von ergotaminhaltigen Arzneimitteln und von mindestens 24 Stunden bis zur Anwendung anderer Triptan/5-HT1-Rezeptor-Agonisten eingehalten werden.


Es können Wechselwirkungen zwischen Sumatriptan und MAO-Hemmern auftreten, die gleichzeitige Anwendung ist daher kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


In seltenen Fällen wurde über Patienten berichtet, bei denen nach gleichzeitiger Behandlung mit SSRI und Sumatriptan ein Serotonin-Syndrom (einschließlich Bewusstseinsveränderungen, autonomer Instabilität und neuromuskulärer Störungen) auftrat. Nach gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und SNRI wurde über das Auftreten des Serotonin-Syndroms berichtet (siehe Abschnitt 4.4).


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Zur Anwendung von Sumatriptan während des ersten Schwangerschaftsdrittels liegen Daten von über 1.000 Frauen vor. Zwar reichen diese Daten nicht aus, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen, aber sie weisen nicht auf ein erhöhtes Risiko angeborener Fehlbildungen hin. Die Erfahrungen mit der Anwendung von Sumatriptan im zweiten und dritten Trimenon der Schwangerschaft sind begrenzt.

Die Auswertung tierexperimenteller Studien ergab keinen Hinweis auf direkte teratogene oder schädigende Wirkungen auf die peri- und postnatale Entwicklung. Beim Kaninchen kann jedoch die embryofetale Lebensfähigkeit beeinträchtigt sein (siehe Abschnitt 5.3). Die Anwendung von Sumatriptan sollte daher nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn der zu erwartende Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für das Kind übertrifft.

Es wurde nachgewiesen, dass Sumatriptan nach subkutaner Anwendung in die Muttermilch übergeht. Säuglinge können vor einer Einwirkung geschützt werden, wenn das Stillen für mindestens 12 Stunden nach der Anwendung unterbrochen und Milch, die in diesem Zeitraum abgepumpt wird, verworfen wird.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Als Folge der Migräne selbst oder ihrer Behandlung mit Sumatriptan kann es zu Benommenheit kommen. Dies kann die Verkehrstüchtigkeit und/oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Nebenwirkungen sind im Folgenden nach Systemorganklassen und Häufigkeit aufgeführt.

Häufigkeiten sind wie folgt definiert:

Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100); selten (≥ 1/10000, < 1/1000); sehr selten (< 1/10000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Einige der als Nebenwirkungen angegebenen Symptome können auch durch die Migräneattacke selbst bedingte Symptome sein.

Die häufigsten mit der Behandlung von subkutan angewendetem Sumatriptan assoziierten Nebenwirkungen sind vorübergehende Schmerzen am Applikationsort, leichte Blutungen, Bluterguss, Schwellung und Rötung.


Obwohl direkte Vergleiche nicht verfügbar sind, kann es nach subkutaner Anwendung von Sumatriptan zu häufigerem Auftreten von Flushing (Gesichtsrötung mit Hitzegefühl), Parästhesien, sowie Wärme-, Druck- und Schweregefühl kommen; umgekehrt scheinen Übelkeit und Erbrechen nach subkutaner Anwendung weniger häufig aufzutreten als nach Einnahme von Tabletten.


Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade, von Überempfindlichkeit der Haut (z. B. Urtikaria) bis zu anaphylaktischen Reaktionen.


Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt: Angstzustände.


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Schwindel, Benommenheit, Sensibilitätsstörungen einschließlich Parästhesie und Hypästhesie.

Nicht bekannt: Krampfanfälle. Obwohl einige dieser Anfälle bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese oder mit bestehenden Risikofaktoren für Krampfanfälle auftraten, gibt es auch Berichte über Krampfanfälle bei Patienten, die nicht prädisponiert waren.

Über Fälle von Tremor, Dystonie, Nystagmus und Gesichtsfeldausfall (Skotom) wurde beobachtet.


Augenerkrankungen

Nicht bekannt: Augenflimmern, Doppeltsehen, vermindertes Sehvermögen. Sehverlust einschließlich Berichten von permanentem Sehverlust. Allerdings können Sehstörungen auch während der Migräneattacke selbst auftreten.


Herzerkrankungen

Nicht bekannt: Bradykardie, Tachykardie, Palpitationen, Herzrhythmusstörungen, transiente ischämische EKG-Veränderungen, koronare Vasospasmen, Angina pectoris, Myokardinfarkt (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).


Gefäßerkrankungen

Häufig: Vorübergehender Blutdruckanstieg kurz nach der Behandlung. Hautrötung mit Hitzegefühl (Flushing).

Nicht bekannt: Hypotonie, Raynaud-Syndrom.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig: Dyspnoe.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Nicht bekannt: Hyperhidrose.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Bei einigen Patienten traten Übelkeit und Erbrechen auf, aber es ist unklar, ob dies auf Sumatriptan oder die zugrunde liegende Erkrankung zurückzuführen ist.

Nicht bekannt: Ischämische Kolitis, Diarrhö.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig: Schweregefühl (gewöhnlich vorübergehend, kann intensiv sein und jeden Teil des Körpers betreffen, einschließlich Brust- und Halsbereich). Myalgie.

Nicht bekannt: Nackensteifigkeit, Gelenkschmerzen.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig: Vorübergehende Schmerzen, leichte Blutungen, Blutergüsse, Schwellungen, Erythem am Verabreichungsort.

Häufig: Schmerzen, Hitze-, Kälte-, Druck- oder Engegefühl (gewöhnlich vorübergehend, können intensiv sein und jeden Teil des Körpers betreffen, einschließlich Brust- und Halsbereich).

Schwächegefühl, Müdigkeit (beide meist leicht bis mäßig ausgeprägt und vorübergehend).


Untersuchungen

Sehr selten: Es traten geringfügige Veränderungen der Leberfunktionswerte auf.


FO 4.9 Überdosierung

Es gibt einige Berichte von Überdosierung mit subkutan angewendetem Sumatriptan. Patienten erhielten einmalig subkutane Injektionen bis zu 12 mg Sumatriptan, ohne dass signifikante unerwünschte Wirkungen auftraten. Nach subkutaner Anwendung von bis zu 16 mg wurden keine anderen als die bisher erwähnten Nebenwirkungen beobachtet.

Nach einer Überdosierung mit Sumavel DosePro sollte der Patient mindestens 10 Stunden überwacht und nach Bedarf mit den üblichen symptomatischen Maßnahmen behandelt werden.

Es ist nicht bekannt, welchen Einfluss Hämo- oder Peritonealdialyse auf den Plasmaspiegel von Sumatriptan haben.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Migränemittel; selektive Serotonin (5-HT1)-Agonisten

ATC-Code: N02CC01


Sumatriptan ist ein spezifischer und selektiver 5-Hydroxytryptamin1-(5-HT1D) Rezeptoragonist, der keine nachweisbare Wirkung auf andere 5HT-Rezeptorsubtypen (5-HT2 - 5-HT7) hat. Der vaskuläre 5-HT1D-Rezeptor wurde überwiegend in kranialen Blutgefäßen gefunden und bewirkt eine Vasokonstriktion. Bei Tieren führt Sumatriptan zu einer selektiven Konstriktion der Carotis-Gefäße, verändert aber nicht den zerebralen Blutfluss. Durch die Blutzirkulation in der Carotis wird Blut zu den extrakranialen und intrakranialen Geweben wie der Gehirnhaut geführt. Es wird angenommen, dass eine Dilatation und /oder die Ödembildung dieser Blutgefäße beim Menschen der auslösende Faktor für die Migräne ist.


Darüber hinaus weisen experimentelle Untersuchungen an Tieren darauf hin, dass Sumatriptan die Aktivität des Trigeminusnervs hemmt. Diese beiden Mechanismen (kraniale Vasokonstriktion und Hemmung der Aktivität des Trigeminus-Nervs) tragen wahrscheinlich zur Wirkung von Sumatriptan gegen Migräne beim Menschen bei.


Eine klinische Wirkung stellt sich bereits 10 bis 15 Minuten nach einer 6 mg subkutanen Injektion ein.


Durch die Art der Anwendung ist Sumavel DosePro besonders geeignet für Patienten, die während der Attacke unter Übelkeit und Erbrechen leiden.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach subkutaner Injektion wird Sumatriptan fast vollständig resorbiert (Bioverfügbarkeit 96 %). Die mittlere maximale Plasmakonzentration liegt 25 Minuten nach subkutaner Anwendung einer 6 mg Dosis bei 72 ng/ml. Eine Stunde nach subkutaner Anwendung wird eine Plasmakonzentration von etwa 23 ng/ml gemessen


Nach oraler Anwendung wird Sumatriptan rasch resorbiert, 70 % der maximalen Plasmakonzentration werden nach 45 Minuten erreicht. Nach oraler Applikation einer 100 mg-Dosis beträgt die mittlere Plasmaspitzenkonzentration 54 ng/ml (Bereich 24 bis 71 ng/ml). Die mittlere absolute Bioverfügbarkeit liegt bei 14 % (Bereich 10 bis 20 %) und ergibt sich teils aufgrund eines präsystemischen Metabolismus, teils aufgrund einer unvollständigen Resorption.


Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Sumatriptan nach subkutaner Anwendung von Einzeldosen von 6 mg Sumatriptan durch Sumavel DosePro 6 mg Injektionslösung in nadelfreiem Injektor wurden mit der gleichen Dosis eines nadelbasierten Referenzprodukts zur Anwendung in Bauchwand und Oberschenkel verglichen. Vierundzwanzig gesunde freiwillige Probanden wurden in einem randomisierten, Open-Label, 4-fach Cross-Over-Design untersucht, jeder Proband erhielt jede Darreichungsform (Sumavel DosePro 6 mg Injektionslösung in nadelfreiem Injektor und Referenzprodukt) für jeweils jeden der beiden Anwendungsorte (Bauchwand und Oberschenkel).


Die zeitlichen Verläufe der Plasmakonzentrationen von Sumatriptan für die beiden Produkte waren gut vergleichbar (Abbildung 1).


Sumavel DosePro 6 mg Injektionslösung in nadelfreiem Injektor und das Referenzprodukt zeigen vergleichbare Werte hinsichtlich Ausmaß und Geschwindigkeit der systemischen Bioverfügbarkeit von Sumatriptan; sie ergeben Zeitverläufe der Plasmakonzentrationen von Sumatriptan, die hinsichtlich der maximalen Plasmakonzentration (Cmax), der systemischen Gesamtmenge (AUC0-tz; AUC0-) sowie der frühen systemischen Anflutungsmenge (AUC0-15min) bioäquivalent sind (siehe Tabelle 2). Es fanden sich keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen Sumavel DosePro 6 mg Injektionslösung in nadelfreiem Injektor und dem Referenzprodukt hinsichtlich der medianen tmax-Werte und der scheinbaren terminalen Halbwertszeit (t½).


Abbildung 1: Zeitverläufe des geometrischen Mittels der Plasmakonzentrationen nach einer einmaligen subkutan verabreichte Sumatriptan-Dosis von 6 mg mit Sumavel DosePro 6 mg Injektionslösung in nadelfreiem Injektor und dem Referenzprodukt.


Bauchdecke -Referenz

Bauchdecke – Sumavel DosePro

Zeit nach Injektion (h)

Konzentration (ng/ml)

Konzentration (ng/ml)

Oberschenkel - Referenz

Oberschenkel – Sumavel DosePro

Zeit nach Injektion (h)


Zeitverläufe des geometrischen Mittels der Plasmakonzentrationen (N= 24) nach Anwendung einer Einzeldosis von 6 mg Sumatriptan durch Sumavel DosePro 6 mg Injektionslösung in nadelfreiem Injektor und einem nadelbasierten Referenzprodukt (Sumatriptan-Injektion) (Anwendung in Bauchdecke (links) und Oberschenkel (rechtes Bild)).


Tabelle 2. Pharmakokinetische/Bioäquivalenz Daten für Sumavel DosePro 6 mg Injektionslösung in nadelfreiem Injektor im Vergleich zur Sumatriptan-Injektion (Anwendung in Bauchdecke oder Oberschenkel).


Bauchdecke (N= 24)


Sumavel DosePro

Mittelwert (VC)

Sumatriptan-Injektion

Mittelwert (VC)

Maximale Plasmakonzentration Cmax (ng/ml)

89.1
(0.26)

98.8
(0.30)

Quantifizierbare Area Under the Curve AUC0-tz (ng (hr/ml)

77.9
(0.24)

83.6
(0.25)

Area Under the Curve zwischen 0 und 15 Minuten - AUC0-15min (ng * hr/ml)

16.3
(0.32)

17.2
(0.34)

Zeit bis zur maximalen Plasmakonzentration tmax * (min)

12
(6 – 15)

11
(6 – 20)

Geometrisches Mittel und geometrische Variationskoeffizienten (VC) für Cmaxund AUC; Median und Bereich für tmax.


Oberschenkel (N = 24)


Sumavel DosePro

Mittelwert (VC)

Sumatriptan-Injektion

Mittelwert (VC)

Maximale Plasma Konzentration Cmax (ng/ml)

76.0
(0.33)

76.1
(0.45)

Quantifizierbare Area Under the Curve AUC0-tz (ng (hr/ml)

76.8
(0.26)

75.0
(0.44)

Area Under the Curve zwischen 0 und 15 Minuten - AUC0-15min (ng * hr/ml)

13.3
(0.37)

12.8
(0.47)

Zeit bis zur maximalen Konzentration Tmax * (min)

12
(3 – 30)

15
(9 – 30)

Geometrisches Mittel und geometrische Variationskoeffizienten (VC) für Cmaxund AUC; Median und Bereich für Tmax.


Die Plasmaproteinbindung von Sumatriptan ist gering (14 bis 21 %), das mittlere Verteilungsvolumen beträgt 170 Liter. Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei zwei Stunden. Die mittlere totale Plasma-Clearance beträgt etwa 1160 ml/min und die mittlere renale Clearance etwa 260 ml/min. Die extrarenale Clearance entspricht etwa 80% der totalen Clearance. Sumatriptan wird primär durch einen oxidativen, durch Monoaminooxidase A vermittelten Metabolismus eliminiert.

Der Hauptmetabolit, das Indolessigsäureanalogon von Sumatriptan, wird überwiegend mit dem Urin, entweder als freie Säure oder als Glucuronidkonjugat, ausgeschieden. Dieser Metabolit besitzt keine bekannte 5HT1- oder 5HT2-Aktivität. Nebenmetaboliten wurden nicht identifiziert.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Aus Studien zur akuten und chronischen Toxizität gab es keine Hinweise auf toxische Effekte im humantherapeutischen Dosisbereich. Nach subkutaner Injektion wurden lokale Reaktionen an der Injektionsstelle beobachtet.


In einer Fertilitätsstudie an Ratten wurde in Dosierungen, die weit über der maximalen Dosierung für den Menschen lagen, eine Verminderung der Befruchtung beobachtet. Bei Kaninchen trat Embryoletalität ohne einen deutlichen Hinweis auf Teratogenität auf. Die Bedeutung dieser Ergebnisse für den Menschen ist nicht bekannt.


Sumatriptan zeigte in In-vitro-Untersuchungen und Tierstudien keine genotoxischen oder karzinogenen Effekte.


FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Natriumchlorid

Wasser für Injektionszwecke


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht einfrieren. Nicht über 30° C lagern.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Nadelfreier Injektor aus Acetal und Kartusche aus Borosilikatglas Typ I mit
0,5 ml Injektionslösung in nadelfreiem Injektor.


Packungsgrößen: 2 oder 6 nadelfreie Injektoren


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


FZ 7. Inhaber der Zulassung


Desitin Arzneimittel GmbH

Weg beim Jäger 214

22335 Hamburg

Telefon: (040) 59101-525

Telefax: (040) 59101-377



F5 8. Zulassungsnummer


79680.00.00


F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung



F10 10. Stand der Information


...


F11 11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig



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