Td-Pur
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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS Fachinformation
Td-pur®
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Td-pur®
Konservierungsmittelfreier Tetanus-Diphtherie-Adsorbat-Impfstoff mit reduziertem Antigengehalt (ab 5 Jahre)
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Impfdosis (0,5 ml Suspension) enthält:
Tetanus-Toxoid, adsorbiert mind. 20 I.E.
Diphtherie-Toxoid, adsorbiert mind. 2 I.E.
Aluminiumhydroxid als Adsorbens 1,5 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. DARREICHUNGSFORM
Td-pur ist eine weißliche, trübe Suspension zur intramuskulären oder subkutanen Injektion.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
a) Aktive Immunisierung gegen Tetanus und Diphtherie bei Personen ab 5 Jahre
b) Tetanus-Prophylaxe im Verletzungsfall ab 5 Jahre mit gleichzeitiger Immunisierung gegen Diphtherie
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
4.2.1 Dosierung
Personen ab 5 Jahre erhalten die gleiche Dosis.
Grundimmunisierung (für Nichtgeimpfte oder Personen mit fehlendem Impfnachweis) Insgesamt 3 Impfungen mit je 1 Dosis (0,5 ml):
- zu Beginn (ab 5 Jahre) 0,5 ml
- nach 4 bis 6 Wochen 0,5 ml
- 6 bis 12 Monate nach der 2. Impfung 0,5 ml
Auffrischimpfungen
Im Erwachsenenalter werden nach vollständiger Grundimmunisierung routinemäßige Auffrischimpfungen gegen Diphtherie und Tetanus in Abständen von 10 Jahren empfohlen. Bei Auffrischimpfungen unter Verwendung von Kombinationsimpfstoffen sollten die
Indikationen und Impfabstände der anderen im Impfstoff enthaltenen Antigene entsprechend den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission berücksichtigt werden.
Bei bestehender Diphtherie-Indikation und ausreichendem Tetanusimpfschutz sollte monovalent gegen Diphtherie geimpft werden.
Nach vollständiger Grundimmunisierung sollte im Expositionsfall eine Auffrischimpfung mit dem altersgemäßen Diphtherie-Adsorbat-Impfstoff bzw. entsprechenden Kombinationsimpfstoffen vorgenommen werden, wenn die letzte Impfung länger als 5 Jahre zurückliegt.
Kontrollen der Antikörper im Blut bei „unklarem Impfstatus“ sind nicht angezeigt. Eine für viele Jahre unterbrochene Grundimmunisierung muss nicht neu begonnen werden, sondern kann jederzeit auf mindestens drei Impfungen gegen Diphtherie und Tetanus (unabhängig von der Art des zuvor verwendeten Impfstoffes) ergänzt werden. Maximale Impfabstände existieren in der Regel nicht. Jede dokumentierte Impfung zählt.
Immunisierung bei Verletzung (siehe auch Tabelle unten)
a) Personen mit vollständiger Prophylaxe gegen Tetanus, bei denen die letzten Impfungen zurückliegen:
bis 5 Jahre: keine sofortige Impfung erforderlich
5 bis 10 Jahre: 0,5 ml Td-pur
über 10 Jahre: simultan 0,5 ml Td-pur + 250 I.E. Tetanus-Immunglobulin Bei sauberen, geringfügigen Wunden kann die Tetanus-Immunglobulingabe entfallen.
b) Bei Impfung von Personen mit bekanntem Immundefekt oder unter immunsuppressiver Therapie kann der Impferfolg in Frage gestellt sein. Im Verletzungsfall ist bei diesen Personen die gleichzeitige Gabe von Tetanus-Immunglobulin erforderlich.
Für immunsupprimierte/immundefiziente Personen siehe 4.2.1b
Tetanus-Prophylaxe bei Verletzungen1-1-1
Vorgeschichte der Tetanusimmunisierung (Anzahl der Impfungen lt. Impfausweis) |
Abstand zur letzten Impfung am Verletzungstag |
Gleichzei (an kontralate stel v Td |
tige Gabe ralen Körperlen) n TIG (2 ) |
Ansc (zur Vervolls 4-6 Wochen |
iließende Td-Im; tändigung des ak nach 6-12 Monate |
fungen tiven Schutzes) Auffrischimpfung alle 10 Jahre |
Unbekannt oder keine |
- |
ja |
■ (3 ) ja v ' |
ja |
ja |
ja |
1 |
bis 2 Wochen |
nein |
■ (3 ) ja v ' |
ja |
ja |
ja |
2-8 Wochen |
ja |
■ (3) jV ; |
nein |
ja |
ja | |
über 8 Wochen |
ja |
■ (3 ) ja v ' |
nein |
ja |
ja | |
2 |
bis 2 Wochen |
nein |
■ (3 ) ja v ' |
nein |
ja |
ja |
über 2 Wochen bis 6 Monate |
nein |
• (3 ) (4) nein |
nein |
ja |
ja | |
6-12 Monate |
ja |
■ (3 )(4) nein |
nein |
nein |
ja | |
über 12 Monate |
ja |
■ (3 ) ja v ' |
nein |
nein |
ja | |
3 oder mehr |
bis 5 Jahre |
nein |
nein |
nein |
nein |
ja |
über 5 Jahre bis 10 Jahre |
ja |
nein |
nein |
nein |
ja | |
über 10 Jahre |
ja |
ja v ' |
nein |
nein |
ja |
(1)
(2) (3)
TIG = Tetanus-Immunglobulin vom Menschen initial 250 I.E., ggf. 500 I.E.
Bei sauberen, geringfügigen Wunden kann auf die Gabe von Tetanus-Immunglobulin verzichtet werden.
(4 )
Ja, wenn die Verletzung länger als 24 Stunden zurückliegt.
4.2.2 Art der Anwendung
Vor Gebrauch ist der Impfstoff zu schütteln!
Die Applikation erfolgt tief intramuskulär. Bei gegebener Indikation (z. B. hämorrhagischer Diathese) kann Td-pur auch subkutan verabreicht werden.
Der Impfstoff darf nicht intravasal injiziert werden.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile.
- Personen mit akuten behandlungsbedürftigen Erkrankungen sollten frühestens 2 Wochen nach Genesung geimpft werden (Ausnahme: postexpositionelle Impfung).
- Impfungen mit Td-pur sollten grundsätzlich unterlassen werden, wenn nach einer früheren Diphtherie- und/oder Tetanus-Impfung vorübergehende Thrombozytopenien oder neurologische Komplikationen aufgetreten sind.
- Eine mit Komplikationen verlaufene Impfung ist bis zur Klärung der Ursache eine Kontraindikation gegen eine nochmalige Impfung mit dem gleichen Impfstoff.
- Bei Auffrischimpfungen im Verletzungsfall gibt es nur wenige absolute Kontraindikationen (bekannte, schwere allergische Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffes, insbesondere Nebenreaktionen, die sich nicht auf die Impfstelle beschränken). In diesen Fällen ist bei Unverträglichkeit auf eine frühere DiphtherieImpfung nur Tetanus-Impfstoff, bei Unverträglichkeit auf die Tetanus- oder Diphtherie-Tetanus-Impfung nur Tetanus-Immunglobulin anzuwenden, und zwar zweimal 250 I.E. im Abstand von 4 Wochen.
- Bei bekannter Latex-Überempfindlichkeit:
Auch wenn in der Verschlusskappe der Spritze kein Naturkautschuklatex nachweisbar ist, kann eine sichere Anwendung von Td-pur® bei Personen, die gegenüber Latex empfindlich sind, nicht sicher belegt werden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Der Impfstoff darf nicht intravasal injiziert werden.
Bei unbeabsichtigter intravasaler Applikation können Reaktionen bis zum Schock auftreten. Geeignete Sofortmaßnahmen zur Schockbekämpfung sind zu ergreifen.
Patienten mit angeborenem oder erworbenem Immundefekt können gegen Diphtherie und Tetanus geimpft werden. Der Impferfolg kann in Frage gestellt sein.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Während einer immunsuppressiven Therapie kann der Impferfolg eingeschränkt oder in Frage gestellt sein (vergleiche Kapitel 4.2.1.b).
Der Impfstoff darf nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Spritze vermischt werden.
Die ggf. im Verletzungsfall gleichzeitig notwendige Gabe von Tetanus-Immunglobulin sollte kontralateral verabreicht werden.
Zeitabstände zu anderen Impfungen
Zeitabstände zu anderen Impfungen sind nicht erforderlich. Bei gleichzeitiger Anwendung sind die Injektionen an unterschiedlichen Körperstellen vorzunehmen.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangere sollten vorzugsweise im 2. oder 3. Trimenon gegen Diphtherie geimpft werden, sofern kein ausreichender Impfschutz vorhanden ist. Dies gilt insbesondere vor Reisen in Endemieländer und bei Verdacht auf Exposition.
Stillzeit ist keine Kontraindikation.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend
Nebenwirkungen
4.8
Die Mengenangaben von Nebenwirkungen sind wie folgt definiert:
Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten
> 10%
> 1% - < 10%
> 0,1% - < 1%
> 0,01% - < 0,1%
< 0.01%, einschließlich Einzelfälle
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Rötung,
Schwellungen
Schmerzen
Induration,
Juckreiz an der Injektionsstelle Häufig: Allgemeines Unwohlsein
Selten: Grippeähnliche Symptome (z.B. Schweißausbrüche, Schüttelfrost,
Fieber)
Sehr selten: Granulome, ausnahmsweise auch mit Neigung zur Serombildung (an
der Injektionsstelle)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Sehr Häufig: Myalgien
Häufig: Arthralgien
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Selten: Gastrointestinale Beschwerden
Herzerkrankungen
Selten: Vorübergehende Kreislaufreaktionen
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Häufig: Lokale Lymphadenopathien
Sehr selten: Vorübergehende Blutbildveränderungen wie Thrombozytopenien
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Allergische Reaktionen (z.B. Dyspnoe), kurzzeitiges Exanthem
Sehr selten: allergische Erkrankungen der Niere, verbunden mit
vorübergehender Proteinurie
Erkrankungen des Nervensystems Sehr Häufig: Kopfschmerzen
Sehr selten: Erkrankungen des zentralen oder peripheren Nervensystems, wie
aufsteigende Lähmungen bis hin zur Atemlähmung (Guillain-Barre-Syndrom), Entzündungen peripherer Nervengeflechte (Plexusneuritiden)
Nebenreaktionen treten bevorzugt bei hyperimmunisierten Personen auf.
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmacotherapeutische Gruppe: Impfstoff gegen Tetanus und Diphterie ATC-Code: J07AM51
Eine Auffrischimpfung mit Td-pur bei Personen mit abgeschlossener Grundimmunisierung gegen Tetanus und Diphtherie ruft schützende Antikörpertiter gegen beide Erkrankungen bei nahezu allen Geimpften hervor.
Nach einer Auffrischimpfung mit Td-pur hält der aktuelle Schutz gegen Tetanus für den Verletzungsfall bis zu 5 Jahren an. Die Antikörpertiter gegen Diphtherie und Tetanus fallen allmählich ab. Um ausreichende Antikörpertiter - die individuelle Schutzschwelle liegt bei 0,1 I.E./ml - aufrechtzuerhalten, sollte spätestens alle 10 Jahre eine routinemäßige Auffrischimpfung vorgenommen werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
entfällt
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Nicht zutreffend.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Sonstige Bestandteile
Formaldehyd, Salze, Wasser für Injektionszwecke
6.2 Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieser Impfstoff nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Spritze vermischt werden.
Die ggf. im Verletzungsfall gleichzeitig notwendige Gabe von Tetanus-Immunglobulin sollte kontralateral verabreicht werden.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
48 Monate
Das Präparat darf nach Ablauf des auf Packung und Behältnis angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Kühl lagern und transportieren (2° C - 8° C).
Nicht einfrieren!
Eingefrorenen Impfstoff nicht mehr verwenden.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Fertigspritze (ohne Kanüle) mit 0,5 ml Suspension Packung mit 10 Fertigspritzen (ohne Kanülen) zu je 0,5 ml Suspension Bündelpackung 2x10 Fertigspritzen (ohne Kanülen) zu je 0,5 ml Suspension Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung
Nicht verbrauchter Impfstoff oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
Novartis Vaccines and Diagnostics GmbH
Emil-von-Behring-Strasse 76 D-35041 Marburg
Mitvertrieb:
Novartis Vaccines Vertriebs GmbH Rudolf-Diesel-Ring 27 D-83607 Holzkirchen Tel: + 49 (8024) 646 5777
8. ZULASSUNGSNUMMER
167a/96
9. DATUM DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
03.02.1997 / 03.02.2002
10 STAND DER INFORMATION
Juli 2012
11. VERSCHREIBUNGSSTATUS / APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
12. SONSTIGE HINWEISE
Nach § 22 Infektionsschutzgesetz müssen alle Impfungen und Immunglobulingaben vom Impfarzt mit dem Impfdatum, dem Handelsnamen, der Chargen-Bezeichnung sowie der Angabe der Krankheit, gegen die geimpft wurde, in einem Impfausweis eingetragen werden. Bitte verwenden Sie dazu, die an dem Impfstoffbehältnis angebrachten Vignetten. Nur ein komplett durchgeführtes Impfprogramm führt zu einem optimalen Impfschutz.
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