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Tebesium Duo

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Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,

bitte lesen Sie die folgende Gebrauchsinformation - auch vor An­bruch jeder neuen Packung - aufmerksam durch. Sie enthält wichtige Informationen darüber, was Sie bei der Anwendung dieses Arznei­mittels beachten sollen. Diese Packungsbeilage wird regelmäßig neuen Erkenntnissen angepaßt (siehe unter »Stand der Infor­mation«). Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apo­theker.

Gebrauchsinformation

tebesium® DUO

Dragees

Zusammensetzung

Arzneilich wirksame Bestandteile:

1 Dragee enthält 300 mg Rifampicin und 150 mg Isoniazid.

Sonstige Bestandteile:

Natriumdodecylsulfat; Calciumstearat; Carboxymethylcellulose-Natrium; mikrokristalline Cellulose; Magnesiumstearat; Gelatine; arabisches Gummi; Povidon K 30; Saccharose; Talkum; leichtes basisches Magnesiumcarbonat; Titandioxid; weißer Ton; hochdisperses Siliciumdioxid; Gelborange S, Aluminiumsalz (E 110).


Hinweis für Diabetiker:

1 Dragee enthält 181 mg Saccharose (entsprechend 0,015 BE).


Darreichungsform und Inhalt

In welcher Form steht tebesium® DUO zur Verfügung?

tebesium® DUO ist erhältlich als Packung mit 50 oder 100 Dragees zum Einnehmen.


Stoffgruppe oder Wirkungsweise


Was ist tebesium® DUO?

Bei tebesium® DUO handelt es sich um ein Arzneimittel mit zwei Wirkstoffen (Rifampicin und Isoniazid), die beide gegen Tuber­kelbakterien wirken und zur Tuberkulosebehandlung eingesetzt werden.


Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer:

Sanavita Aktiengesellschaft & Co.

Am Bahnhof 1 - 3

D-59368 Werne

Telefon: 02389 / 7972 - 0

Telefax: 02389 / 7972 - 85

E-Mail: info@sanavita.net

Mitvertrieb

Pharma Wernigerode GmbH

Dornbergsweg 35

D-38855 Wernigerode

Telefon: 03943 / 554 - 0

Telefax: 03943 / 554 - 183


Anwendungsgebiete

Bei welchen Erkrankungen wird tebesium® DUO angewendet?

tebesium® DUO dient zur Behandlung aller Formen der Tuberku­lose, wie Lungen-, Hiluslymphknoten-, Luftröhren-, Bronchial-, Harn­wegs-, Genital- und Hirnhaut-Tuberkulose mit Erregerempfindlichkeit gegenüber Rifampicin und Isoniazid.

In der Anfangsphase der Tuberkulosebehandlung soll mindestens ein weiteres Tuberkulosemittel zusätzlich verabreicht werden.

Gegenanzeigen

Wann dürfen Sie tebesium® DUO nicht einnehmen?

tebesium® DUO dürfen Sie nicht einnehmen, wenn für Sie einer der nachfolgend genannten Umstände zutrifft, da sonst das Arznei­mittel wahrscheinlich mehr schaden als nutzen wird.

Schwere Leberfunktionsstörungen wie Verschlußikterus (Gelbsucht mit verzögerter Gallenfarbstoffausscheidung), aktive Leberzirrhose (Schrumpfleber), akute Leberentzündung.

Überempfindlichkeit gegen Rifamycine, Isoniazid oder einen der sonstigen Bestandteile.

Nervenentzündung (ausgeprägte periphere Polyneuritis) bzw. andere schwerwiegende Störungen des zentralen Nervensystems (z.B. Epilepsie).

Schwere Gemütsleiden (z.B. Psychosen).

Störungen der Blutgerinnung mit Blutungsneigung, die sich z.B. als Makrohämaturie (sichtbare Blutbeimengung im Urin) äußern kann (nicht jedoch bei Mikrohämaturie, wie sie bei Nierentuberkulose häufig ist).


Was müssen Sie in Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Vor Beginn der Behandlung muß eine Schwangerschaft ausge­schlossen und während der Behandlung der Eintritt einer Schwan­gerschaft vermieden werden (siehe aber Abschnitt "Wechsel­wirkungen"). Während der ersten 3 Schwangerschaftsmonate darf tebesium® DUO nur bei unbedingter Notwendigkeit eingenommen werden, da eine Erhöhung der Fehlbildungsrate nicht auszuschließen ist. Rifampicin und Isoniazid (die Wirkstoffe in tebesium® DUO) gehen in die Mutter­milch über. Daher sollte abgestillt werden, wenn eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich ist.

Was ist bei Kindern und älteren Menschen zu berücksichtigen?

tebesium® DUO ist für Kinder unter 14 Jahren nicht geeignet.

Bei älteren Patienten (über 60 Jahre) ist die Häufigkeit von Nebenwirkungen - vor allem von Leberzellschädigungen - höher als bei jüngeren Patienten (siehe unter “Nebenwirkungen”).

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warn­hinweise

Welche Vorsichtsmaßnah­men müssen beachtet werden?

Bei Erwachsenen sollten folgende Parameter vor Beginn der Behandlung bestimmt werden:

Leberenzyme, Bilirubin, Serumkreatinin, komplettes Blutbild einschließlich Thrombozytenzahl. Bei Kindern ist die Bestimmung der Anfangswerte nicht zwingend notwendig, es sei denn komplizierende Faktoren sind bekannt oder können klinisch vermutet werden.

Bei Wiederaufnahme einer Behandlung mit tebesium® DUO nach kurzer oder längerer Unterbrechung kann eine hyperergische Sofortreaktion (gesteigerte Empfindlichkeit) eintreten. Deshalb wird empfohlen, bei Wiederholung der Behandlung diese mit Rifampicin (einer der Wirkstoffe von tebesium® DUO) in niedriger Dosierung zu beginnen.

Während der Behandlung mit tebesium® DUO soll auf Alkohol verzichtet werden.

tebesium® DUO ist eine Kombination zweier Wirkstoffe, von denen jeder Leberfunktionsstörungen verursachen kann (siehe unter “Nebenwirkungen”). Das Risiko von Leberzellschädigungen steigt mit dem Alter der Patienten, bei Patienten mit bestehenden Leberschäden und bei Patienten mit erhöhtem Alkoholkonsum. Ein erhöhtes Risiko für eine Leberschädigung besteht z.B. auch bei Drogenmißbrauch durch Einspritzen in eine Vene, da hier z.B. das Risiko für eine virusbedingte Leberentzündung erhöht ist.

Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen, Lebererkrankungen oder Störungen der Blutgerinnung und Blutbildung darf tebesium® DUO nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden.

Zur Kontrolle der Leberfunktion werden Transaminasebestimmungen in mindestens vierwöchigem Abstand, bei Erhöhung über 50 U/l auch öfter, angeraten. Bei Anstieg der Transaminasen über 100 U/l oder stärkerer Bilirubinzunahme sollte tebesium® DUO abgesetzt werden. Nach längerer Pause wird dann die erneute Gabe von tebesium® DUO meist gut vertragen. Bei leichter oder vorübergehender Erhöhung des Bilirubingehaltes im Serum, der alkalischen Phosphatasen oder der Transaminasen besteht im allgemeinen kein Anlaß zur Unterbrechung der Behandlung.

Regelmäßige Kontrollen des Blutbildes sind angezeigt.

Bei Patienten in höherem Lebensalter oder schlechtem Ernährungszustand, bei Patienten, die zu Nervenleiden (Neuropathien) neigen (z.B. Diabetiker) und bei Jugendlichen wird eine zusätzliche Vitamin B6-Behandlung empfohlen.

Worauf müssen Sie noch achten?

Eine rotbraune Verfärbung von Körperflüssigkeiten, z.B. Urin, Tränen, ist durch die Eigenfarbe von Rifampicin bedingt und unbedenklich.

Worauf müssen Kontaktlinsenträger achten?

Es kann zu einer dauerhaften gelborangen Verfärbung von weichen Kontaktlinsen kommen.

Welche Laborbefunde können beeinflußt werden?

Rifampicin kann eine Leberfunktionsstörung vortäuschen. Daher soll­te ein bestimmter Leberfunktionstest (Bromsulfophthaleintest) wäh­rend der Behandlung mit tebesium® DUO nicht angewendet werden.

Bestimmte Methoden (mikrobiologische) zur Bestimmung der Kon­zentrationen von Folsäure (Vitamin-ähnlicher Stoff) und Vitamin B12 sind während der Behandlung mit tebesium® DUO nicht anwendbar.

Die Bestimmung der Serumbilirubinkonzentration sollte vor Einnahme der Dosis durchgeführt werden.

Der Nachweis von Opiaten (starke Betäubungs-und Schmerzmittel) kann gestört sein.

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen oder z. B. bei Arbeit ohne sicheren Halt beachten?

Im Zusammenhang mit einigen Nebenwirkungen, wie z.B. Kopf­schmerz, Schwindel, Sehstörungen (siehe unter "Nebenwirkungen") können Ihre Konzentrationsfähigkeit und Ihr Reaktionsvermögen be­einträchtigt sein. Dies kann ein Risiko darstellen, wenn diese Fähig­keiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen), weil Sie auf unerwartete und plötzliche Ereignisse möglicherweise nicht mehr schnell und gezielt genug rea­gieren. Alkohol kann dieses Risiko verstärken.

Wechselwirkungen

Was ist zu beachten, wenn Sie neben tebesium® DUO andere Arzneimittel nehmen oder bis vor kurzem genommen haben?

Wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel verwenden, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, ob es sich um eines der hier erwähnten Mittel handelt. Dies gilt auch für Arzneimittel, die Sie nicht von Ihrem Arzt verschrieben bekommen haben.

Die folgenden Wechselwirkungen sind von Bedeutung:

Rifampicin (einer der Wirkstoffe in tebesium® DUO) regt das arznei­mittelabbauende System der Leber an. Dadurch wird der Abbau an­derer Stoffe, die ebenfalls über dieses Enzymsystem verstoffwech­selt werden, beschleunigt und deren Wirkung vermindert und ver­kürzt. Isoniazid hemmt dieses System. Zu den betroffenen Stoffen gehören beispielsweise:

(Herzglykoside wie Digoxin und Digitoxin; Beta-Rezep­torenblocker wie Bisoprolol, Metoprolol, Propranolol; Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika) wie Chinidin, Disopyramid, Mexiletin, Phenytoin, Tocainid)

Für folgende Stoffe sind ebenfalls Wechselwirkungen beschrieben worden:

Eventuell ist die Dosierung der genannten Präparate unter der Therapie mit tebesium® DUO neu einzustellen. Wird die Behandlung mit tebesium® DUO beendet, so ist die Dosierung der Präparate erneut anzupassen.

Die gleichzeitige Einnahme von Antazida (Mittel gegen Übersäuerung des Magens, z.B. Aluminiumhydroxid-Gel) und tebesium® DUO kann zu einer verringerten Aufnahme von Isoniazid und Rifampicin führen. Die tägliche Einnahme von tebesium® DUO sollte mindestens 1 Stunde vor Einnahme des Antazidums erfolgen.

Die Leberschädigung leberschädigender Substanzen (z.B. Halothan) kann verstärkt werden.

Bei längerdauernder Behandlung der Tuberkulose mit tebesium® DUO in üblicher Kombination mit anderen Tuberkulosemitteln wurde beobachtet, daß die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von hormonalen Kontrazeptiva ("Pille") in Frage gestellt sein kann. Es empfiehlt sich deshalb, nach Rücksprache mit dem behandeln­den Arzt zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maß­nahmen (außer der Kalender-Methode nach "Knaus-Ogino" und der Temperaturmethode) anzuwenden. Zudem kann es unter der Be­handlung mit tebesium® DUO und gleichzeitiger Gabe von hormo­nalen Kontrazeptiva - wie auch durch die alleinige Gabe von tebesium® DUO - zu Abweichungen bei der Regelblutung kommen.

Welche Genußmittel, Speisen und Getränke sollten Sie meiden?

Während der Behandlung mit tebesium® DUO soll auf Alkohol ver­zichtet werden, da die Wirkung von Alkohol erheblich verstärkt wird und ein krankhafter Rausch entstehen kann. Darüber hinaus kann es zu einer verstärkten Schädigung der Leber und des Nervensystems kommen.

Nahrungsmittel, die Tyramin (z.B. Käse, Rotwein) oder Histamin (z.B. Thunfisch und andere tropische Fische) enthalten, sollten wegen möglicher Wechselwirkungen bzw. verstärkter Reaktionen (z.B. Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Herzklopfen, Hautrötung, Blutdruckabfall) während der Behandlung mit tebesium® DUO vermieden werden.

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Wie oft und in welcher Menge sollten Sie tebesium® DUO einnehmen?

Wie Sie tebesium® DUO einnehmen sollen, sagt Ihnen Ihr Arzt. Er wird sich im allgemeinen an folgenden Empfehlungen orientieren:

Erwachsene nehmen einmal täglich 2 Dragees tebesium® DUO (entspre­chend 600 mg Rifampicin und 300 mg Isoniazid), bei einer Richt­dosis von 10 mg Rifampicin pro kg Körpergewicht und 5 mg Isonia­zid pro kg Körpergewicht.

Was ist bei einge­schränkter Nierenleistung und Dialysepatienten zu beachten?

Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann tebesium® DUO unter der Voraussetzung, daß die Leberfunktion normal ist, ohne Dosisan­passung eingenommen werden. Dies gilt auch für Dialysepatienten. Bei schwerer Nierenfunktionseinschränkung kann es - besonders bei Personen, die bestimmte Wirkstoffe langsamer abbauen als andere Personen, sog. Langsam-Inaktivierer - zur Ansammlung von Abbau­produkten von Isoniazid kommen. In solchen Fällen kann eine Dosis­verminderung notwendig werden.

Da Isoniazid (einer der Wirkstoffe in tebesium® DUO) durch Blut­wäsche (Hämodialyse) aus dem Blut entfernt werden kann, sollte die volle Dosis tebesium® DUO Dialysepatienten erst nach Ende der Dialyse gegeben werden.

Was ist bei eingeschränkter Leberleistung zu beachten?

Bei Lebererkrankungen kann es zur Verlängerung der Isoniazid-Halbwertszeit (Zeitraum, in dem die Konzentration von Isoniazid auf die Hälfte abgesunken ist) kommen. Deshalb sollte bei bestehender Leberschädigung die Konzentration von Isoniazid im Blut laufend kontrolliert werden, damit die Dosis angepaßt werden kann.

Wie und wann sollten Sie tebesium® DUO einnehmen?

Die jeweilige Tagesdosis soll auf einmal eingenommen werden.

Um eine größtmögliche Aufnahme ins Blut zu gewährleisten, wird empfohlen, tebesium® DUO auf nüchternen Magen, d.h. mindestens ½ Stunde vor oder 2 Stunden nach dem Essen mit Flüssigkeit einzunehmen. Bei möglicher Magenunver­träglichkeit kann die Einnahme auch nach einer leichten Mahlzeit er­folgen, ohne daß dadurch die Wirksamkeit wesentlich beeinträchtigt wird.

Wie lange sollten Sie tebesium® DUO einnehmen?

Die Dauer der Behandlung bestimmt Ihr Arzt. Die Gesamt­behandlungs­zeit liegt im Bereich von Monaten und ist abhängig vom Krankheitsbild.

Hinweis für Diabetiker:

1 Dragee enthält 181 mg Saccharose (entsprechend 0,015 BE).


Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Wie können Sie erkennen, daß Sie zuviel tebesium® DUO eingenommen haben?

Die empfohlene Tagesdosis von tebesium® DUO soll nicht über­schritten werden. Bei Einnahme von zuviel tebesium® DUO muß sofort ein Arzt informiert bzw. aufgesucht werden. Als Zeichen einer Überdosierung können z.B. auftreten:

Orangerote Färbung der Haut, der Schleimhäute von Mund und Rachen und der Lederhaut des Auges; Rotfärbung von Auswurf, Urin, Stuhl, Mageninhalt; Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im gesam­ten Bauch; Schwellungen von Zunge, Lippen, Kinn, Wangen; Sinnestäuschungen, Sprachstörungen, Sehstörungen, Verwirrtheit, Störungen des Zentralnervensystems; bei ex­tremer Überdosierung Unruhe, Atemnot, Krämpfe, Herzstillstand und tiefe Bewußtlosigkeit.

Der Arzt wird, falls notwendig, die üblichen Standardmaßnahmen wie Magenspülung usw. entsprechend dem jeweiligen Krankheitsbild durchführen.



Was müssen Sie beachten, wenn Sie einmal zuwenig tebesium® DUO eingenommen haben?

Wenn Sie einmal ein Dragee zuwenig eingenommen haben, so nehmen Sie bei den nächsten Malen die gleiche Drageemenge wie verordnet, sprechen aber bitte mit Ihrem Arzt, inwieweit Sie die Behandlungsdauer verändern müssen.


Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung mit tebesium® DUO unter­brechen oder vorzeitig beenden?

Sie sollten die Behandlung mit tebesium® DUO nicht ohne Anord­nung des Arztes unterbrechen oder vorzeitig beenden, denn Sie ge­fährden sonst den Behandlungserfolg. Darüber hinaus können bei Wiederaufnahme der Behandlung bestimmte Nebenwirkungen verstärkt auftreten.


Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Arzneimittel können auch unerwünschte Wirkungen, sogenannte Nebenwirkungen, haben. Diese treten jedoch nicht bei jedem Patienten auf. Unerwünschte Wirkungen, die von tebesium® DUO bekannt sind, finden Sie ne­benstehend.


Beeinflussung des Magen-Darm-Traktes

Unverträglichkeitserscheinungen äußern sich in Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Bauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Verstopfung und Durchfall sowie Magen-Darm-Blutungen. In Einzelfällen wurde über das Auftreten einer pseudomembranösen Enterokolitis (schwere Darmerkrankung) berichtet.

Treten während oder in den ersten Wochen nach der Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembra­nöse Enterokolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausge­löste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein und erfordert eine sofortige und angemessene Behandlung (siehe Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen).

Überempfindlichkeitsreaktionen und Fieber

An Überempfindlichkeitsreaktionen können auftreten:

Fieber, Gesichtsrötung (“flushing”), Juckreiz mit oder ohne Hautausschlag, Nesselsucht (Urtikaria), Quincke-Ödem (schmerzhafte, mehrere Tage anhaltende Schwellung von Haut und Schleimhaut), photoallergische Reaktionen, Akne, vereinzelt Lupus ery­thematodes-ähnliches Syndrom.

Pemphigoide Reaktionen (blasige Hautveränderungen), Erythema multiforme einschließlich Steven-Johnson-Syndrom und Gefäßentzündung (Vaskulitis) wurden beobachtet.

Atemstörungen, Blutdruckabfall und in seltenen Fällen Atemnot und allergischer Schock können vornehmlich bei Wiederaufnahme der Therapie nach einer Unterbrechung auftreten.

In Einzelfällen können bei gleichzeitiger Einnahme von Rifampicin und anderen Mitteln zur Behandlung der Tuberkulose schwere allergische Hautreaktionen wie toxische epidermale Nekrolyse, exfoliative Dermatitis (Hautentzündung verbunden mit Abschälung von Hautschichten) und Lyell-Syndrom auftreten.

Wirkung auf das Nervensystem

Es können zentralnervöse Störungen mit Schwindel, Kopfschmerzen und Migräneanfällen, Unruhe, Verwirrtheit, seelische Störungen auch im Sinne einer gedrückten Stimmungslage (Psychosen, Depres­sionen), Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Müdigkeit auftreten.

Auch wurde eine Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens und der Merkfähigkeit sowie Konzentrationsmangel beobachtet.

Die Krampfschwelle kann erheblich herabgesetzt sein, was bei An­fallsleiden (Epilepsie) und Alkoholkrankheit beachtet werden muß.

Darüber hinaus kann es zu Sehstörungen (Akkommodationsstö­rungen, Horizontalnystagmus), Nerven- und Muskelentzündungen, Störungen der Bewegungsabläufe (Ataxien), Schmerzen, Läh­mungen sowie Taubheitsgefühl in den Händen und Füßen, Armen und Beinen, Interkostalneuralgien und Interkostalmyalgien (Schmerzen entlang einem oder mehrerer Zwischenrippenräume), Sehnenreflexverlust und Muskelschwäche kommen.

Als weitere neurotoxische Nebenwirkungen, die bei üblichen Dosierungen jedoch ungewöhnlich sind, können Krämpfe (siehe “Überdosierung”), nichtentzündliche Hirnveränderungen (toxische Enzephalopathie), Opticusneuritis und –atrophie (Sehstörungen durch Schädigung des Sehnervs), extrem selten Visusverlust, sowie Gedächtnisschwäche und toxische Psychosen auftreten.

Die Wirkungen sind im allgemeinen nach Beendigung der Behand­lung mit tebesium® DUO nicht mehr zu beobachten. Während der Therapie sind sie durch zusätzliche Gaben von Vitamin B6 günstig zu beeinflussen.

Wirkung auf die Leberfunktion

Beide Wirkstoffe von tebesium® DUO können zu Leberfunktions­störungen führen, z.B. vorübergehender Anstieg bestimmter Leberenzyme (AST, ALT, alkalische Phosphatase, Gamma-Glutamyltranspeptidase), selten Bilirubinanstieg im Serum, Gelbsucht (Ikterus), akute Leberentzündung (Hepatitis) und Lebervergrößerung (Hepatomegalie).

Vereinzelt kann eine schwere, lebensbedrohliche Leberentzündung auftreten (manchmal erst nach mehrmonatiger Behandlung).

Die Häufigkeit steigt mit dem Alter der Patienten, bei Pati­enten mit bestehenden Leberschäden und bei Patienten mit erhöh­tem Alkoholkonsum.

Vereinzelt wurde eine Porphyrie (Störung der Bildung des Blutfarbstoffes) ausgelöst.

Wirkung auf Blut und Blutbestandteile

Veränderungen der Zahl der weißen Blutkörperchen (Agranulozytose, Eo­sinophilie, Leukopenie), Blutarmut (Anämie); Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie), auch mit Hautblutungen (thrombozytopenische Purpura), der vornehmlich bei einer intermittierenden Therapie beobachtet wurde, ist reversibel, wenn die Behandlung mit tebesium® DUO abgebrochen wird, sobald Hautblutungen auftreten.

Hämolytische Anämie wurde vornehmlich bei Wiederaufnahme der Therapie nach einer Unterbrechung beobachtet.

Über Gehirnblutungen und Todesfälle wurde berichtet, wenn die Behandlung mit Rifampicin nach dem Auftreten von Hautblutungen fortgesetzt oder wiederaufgenommen wurde.

Das Auftreten antinukleärer Antikörper ist sehr selten.

Durch eine Veränderung der Gefäßpermeabilität wurden vereinzelt Haut-oder Schleimhautblutungen (Petechien) beobachtet.

Das Auftreten eines Blutplättchenmangels, der sich auch als Nasenbluten äußern kann, bzw. einer hämolytischen Anämie bedarf eines sofortigen Therapieabbruchs. tebesium® DUO sollte in diesen Fällen nicht mehr angewendet werden.

Bei der Anwendung während der letzten Schwangerschaftswochen kann Rifampicin nach der Geburt Blutungen bei der Mutter und dem Neu­geborenen auslösen. Eine Behandlung mit Vitamin K kann angezeigt sein.

Wirkung auf die Nierenfunktion

In sehr seltenen Fällen wurde ein akutes Nierenversagen beob­achtet, welches hauptsächlich nach intermittierender Therapie auftrat. Dabei folgt es oftmals einer Hämolyse (Zerfall roter Blutkörperchen) oder einem Schock, es kann aber auch isoliert auftreten. Ein sofortiger und endgültiger Therapieabbruch ist erforderlich. Im allgemeinen kommt es nach Absetzen der Therapie zu einer Normalisierung der Nierenfunktion.

Grippeartige Erscheinungen (Flu-Syndrom)

Insbesondere bei nicht täglicher Einnahme bzw. bei Wiederauf­nahme einer Behandlung mit tebesium® DUO können Krankheits­zeichen wie Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, Schwindel, allgemeines Schwächegefühl, Gelenk-, Knochen- und Muskelschmerzen auftreten.

Störungen des Hormonhaushaltes

Überfunktion von Hormon-produzierenden Organen (Nebennieren­rinde, Hypophysenvorderlappen). In Einzelfällen kann es zu Verän­derungen der Regelblutung bei der Frau und zu Störungen im Ho­denbereich beim Mann kommen.

Bei Patienten mit Addison-Krankheit (Krankheit mit Unterfunktion der Nebennierenrinde) ist die Auslösung einer Krise möglich.

Vitaminmangelkrankheit (Pellagra)

Isoniazid verursacht indirekt einen Vitaminmangel, vor allem bei mangelernährten und streng vegetarisch ernährten Patienten.

Durch zusätzliche Vitamin B6-Gabe kann das Auftreten der Krank­heitszeichen (z.B. Hautentzündungen, Durchfall, krankhafte Verän­derungen von Nerven) in manchen Fällen vermieden werden.

In schweren Fällen muß tebesium® DUO abgesetzt und Isoniazid durch ein anderes Mittel zur Behandlung der Tuberkulose ersetzt werden.

Alkoholverträglichkeit

Die Alkoholtoleranz ist bei längerer Isoniazid-Anwendung erniedrigt. Alkoholmißbrauch kann zum Auftreten Isoniazid-bedingter Krämpfe sowie zum Auftreten von Vitamin B6-Mangel-bedingten Nervenleiden führen.

Sonstige Nebenwirkungen

Rifampicin hat eine intensiv rotbraune Farbe. Dadurch ist eine orangerote Färbung von Harn, Stuhl, Speichel, Schweiß und Tränen­flüssigkeit möglich (siehe auch Abschnitt "Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise").

Selten treten Ansammlung von Wasser im Körper (Ödeme), auch in der Lunge (Lungenödem), auf.

Selten disseminierte intravasale Koagulopathie (Erkrankung durch gestörte Blutgerinnung), Muskelschwäche, Myopathie (Muskelerkrankung).

Einzelfallberichte liegen vor über rheumatische Beschwerden im Be­reich der Gelenke und der Muskulatur sowie über Bauchspeichel­drüsenentzündung (Pankreatitis).

Die Nebenwirkungen, die am Herz-Kreislauf-System gelegentlich auftreten, umfassen Unregelmäßigkeiten in der Schlagfolge des Herzens (Herzrhythmusstörungen) und veränderte Blutdruckwerte (Blutdruckdysregulation).

Bei der Behandlung der Tuberkulose mit tebesium® DUO kann es selten zu einer sogenannten Herxheimer-Reaktion kommen. Eine Herxheimer-Reaktion ist durch Auftreten bzw. Verschlechterung von Allgemeinsymptomen wie z.B. Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen und Arthralgien (Gelenkschmerzen) gekennzeichnet.

Was ist beim Auftreten von Nebenwirkungen zu tun?

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte Wir­kungen unter der Behandlung mit tebesium® DUO bemerken.

Müdigkeit, Schwäche, Unwohlsein, Appetitlosig­keit, Übelkeit oder Erbrechen können erste Anzeichen einer Leberzellschädigung sein und sind daher ernstzunehmen. Beim Auftreten der genannten Erscheinungen ist unverzüglich der behandelnde Arzt aufzusuchen, der über eine Fortsetzung der Therapie entscheidet.

Falls eine Nebenwirkung plötzlich auftritt oder sich stark entwickelt, informieren Sie umgehend einen Arzt, da bestimmte Arzneimittelnebenwirkungen (z.B. Atemnot, Schock, pseudomembranöse Enterokolitis, manche Blutbildveränderungen) unter Umständen lebensbedrohlich werden können. Nehmen Sie in solchen Fällen das Mittel nicht ohne ärztliche Aufsicht weiter.

Welche Gegenmaßnahmen sind beim Auftreten von Nebenwirkungen zu ergreifen?

Beim Auftreten einer pseudomembranösen Enterokolitits muß der Arzt eine Beendigung der Therapie mit tebesium® DUO in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten (z.B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Darmbewegung (Peristaltik) hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.


Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arznei­mittels


Wie lange hält sich tebesium® DUO?

Das Verfalldatum dieses Arzneimittels ist auf der Verpackung auf­gedruckt. Der Inhalt der Packung darf nach diesem Datum nicht mehr verwendet werden!


Stand der Information

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt im Mai 2002 überprüft.

Bitte achten Sie stets darauf, tebesium® DUO so aufzubewah­ren, daß das Arzneimittel für Kinder nicht zu erreichen ist.