iMedikament.de

Technescan Sestamibi 1 Mg Kit Für Ein Radioaktives Arneimittel

Document: 23.09.2013   Fachinformation (deutsch) change

ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Technescan Sestamibi 1 mg Kit für ein radioaktives Arzneimittel Tetrakis(1-isocyan-2-methoxy-2-methylpropan)kupfer(1+)-tetrafluoroborat

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Durchstechflasche enthält 1 mg Tetrakis(1-isocyan-2-methoxy-2-methylpropan)kupfer(1+)-tetrafluoroborat.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Kit für ein radioaktives Arzneimittel.

Weiße bis nahezu weiße Pellets oder Pulver.

Zur Rekonstitution mit Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung (nicht in diesem Kit enthalten).

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.

Nach der Rekonstitution mit Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung wird die so erhaltene Technetium(99mTc)-Sestamibi-Lösung angewendet zur:

•    Perfusionsszintigrafie des Myokards

Nachweis und Lokalisation von Erkrankungen der Koronararterien (Angina Pectoris und Myokardinfarkt)

•    Beurteilung der globalen ventrikulären Funktion

First-pass-Technik zur Beurteilung der Ejektionsfraktion und/oder EKG-getriggertes SPECT zur Beurteilung der linksventrikulären Ejektionsfraktion, des Volumens und der regionalen Wandbewegung

•    Szintimammografie zum Nachweis von Mammakarzinom

Nachweis von Mammakarzinom, wenn die Mammografie zweifelhaft, diagnostisch nicht ausreichend ist oder keine Aussage erlaubt

•    Erfassung und Lokalisierung von Nebenschilddrüsengewebe bei Patienten mit rezidivierendem oder persistierendem Hyperparathyroidismus und bei Patienten, die einer Operation der Nebenschilddrüse unterzogen werden müssen

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Zur intravenösen Anwendung.

Soweit nicht anders verordnet, werden für einen Erwachsenen (70 kg) folgende Aktivitätsbereiche zur intravenösen Anwendung empfohlen:

Diagnose der koronaren Minderperfusion sowie des Herzinfarktes:

400 - 900 MBq

Beurteilung der globalen Ventrikelfunktion:

600 - 800 MBq i.v. als Bolusinjektion

Zur Diagnostik der ischämischen Herzerkrankung sind zwei Injektionen (Belastung und Ruhe) erforderlich, um Ischämie von Narben zu unterscheiden.

Die empfohlene Aktivitätsmenge zur Diagnose der ischämischen Herzerkrankung liegt entsprechend der europäischen Richtlinien im Bereich von:

•    Zwei-Tages-Protokoll: 600 - 900 MBq/Untersuchung

•    Ein-Tages-Protokoll: 400 - 500 MBq

für die erste Injektion, die dreifache Dosis für die zweite Injektion.

Eine Maximalaktivität von insgesamt 2000 MBq für das Ein-Tages-Protokoll und von insgesamt 1800 MBq für das Zwei-Tages-Protokoll sollte für beide Injektionen (Ruhe und Belastung) nicht überschritten werden, wobei bei einem Ein-Tages-Protokoll die zweite Injektion frühestens 2 Stunden nach der ersten Injektion erfolgen sollte. Die Untersuchung kann auch in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden. Nach der Injektion unter Belastung sollte der Patient dazu angehalten werden, die Belastung für eine weitere Minute (wenn möglich) durchzuführen.

Zur Diagnostik des Herzinfarktes ist eine Injektion in Ruhe ausreichend.

Eine Injektion höherer Aktivitäten, d. h. höher als die nationalen DRWs (Diagnostische Referenzwerte), sollte begründet sein.

Darstellung der weiblichen Brust:    740 - 925 MBq

als Bolusinjektion in den der zu untersuchenden Läsion gegenüberliegenden Arm

Darstellung der Nebenschilddrüse:    200 - 750 MBq

als Bolusinjektion

Die zu verwendende Aktivitätsmenge sollte in allen Fällen so gering wie vernünftigerweise erreichbar gewählt werden (ALARA-Prinzip).

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen sollte mit Vorsicht erfolgen, und unter Berücksichtigung der klinischen Notwendigkeit und Einbeziehung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses in dieser Patientengruppe erfolgen. Bei Kindern wird entsprechend der Empfehlung der “Paediatric Task Group der European Association of Nuclear Medicine” (1990) die anzuwendende Aktivität durch Multiplikation der für Erwachsene empfohlenen Aktivität mit einem Faktor aus der folgenden Tabelle ermittelt:

3 kg = 0,10

12 kg = 0,32

22 kg = 0,50

32 kg = 0,62

42 kg = 0,78

52-54 kg = 0,90

4 kg = 0,14

14 kg = 0,36

24 kg = 0,53

34 kg = 0,64

44 kg = 0,80

56-58 kg = 0,92

6 kg = 0,19

16 kg = 0,40

26 kg = 0,56

36 kg = 0,66

46 kg = 0,82

60-62 kg = 0,96

8 kg = 0,23

18 kg = 0,44

28 kg = 0,58

38 kg = 0,68

48 kg = 0,85

64-66 kg = 0,98

10 kg = 0,27

20 kg = 0,46

30 kg = 0,60

40 kg = 0,70

50 kg = 0,88

68 kg = 0,99

Herzdiagnostik:

Wenn möglich sollte der Patient mindestens 4 Stunden vor der Anwendung nichts mehr essen. Es wird empfohlen, dass der Patient nach jeder Injektion und vor der Akquisition eine leichte, fetthaltige Mahlzeit zu sich nimmt oder 1 bis 2 Gläser Milch trinkt. Dadurch wird die hepatobiliäre Ausscheidung von Technetium(99mTc)-Sestamibi beschleunigt, sodass die Aufnahme eine verminderte Radioaktivität in der Leber aufweist.

Die Akquisition sollte idealerweise 60 Minuten nach Injektion beginnen, um eine hepatobiliäre Ausscheidung zu ermöglichen. Eine längere Wartezeit bis zur Akquisition in Ruhe und unter Belastung nur mit Vasodilatatoren kann wegen des Risikos höherer subdiaphragmatischer 99mTc-Aktivität erforderlich sein. Es gibt keine Beweise für signifikante Änderungen der Herz-TracerKonzentration oder einer Redistribution, daher ist eine Akquisition bis zu 6 Stunden nach Injektion möglich. Untersuchungen können als Ein-Tages- oder Zwei-Tages-Protokoll durchgeführt werden.

Vorzugsweise sollte die tomografische Akquisition (SPECT) mit oder ohne EKG-Ausblendung (gating) gemäß den derzeitigen internationalen Richtlinien durchgeführt werden.

Brustdiagnostik:

Der optimale Zeitpunkt zur Aufnahme der Brustbilder liegt zwischen 5 und 10 Minuten nach Injektion, wobei sich die Patientin in Bauchlage mit frei hängender Brust befindet. Eine 10-Minuten-Aufnahme der verdächtigen Brust sollte lateral mit einer Kameraeinstellung so brustnah wie möglich erfolgen.

Die Patientin sollte danach so positioniert werden, dass die kontralaterale Brust hängt und eine entsprechende laterale Aufnahme dieser Brust erfolgen kann. Eine anteriore Aufnahme in Rückenlage mit den Armen hinter dem Kopf verschränkt kann dann erfolgen.

Nebenschilddrüsendiagnostik:

Die Darstellung der Nebenschilddrüse kann entweder mittels Subtraktionstechnik oder Zweiphasentechnik (Wash-Out-Technique) erfolgen. Bei der_Subtraktionstechnik kann entweder 123I oder 99mTc benutzt werden und sollte gemäß Literatur, Richtlinien und empfohlener Aktivitätsmengen durchgeführt werden.

Bei der Zweiphasen-Technik werden 370-740 MBq (99mTc)-Sestamibi injiziert und 10 Minuten später die ersten Aufnahmen von Hals und Thorax angefertigt. Nach einer Wash-Out-Phase von 1-2 Stunden werden Hals- und Thoraxaufnahmen erneut angefertigt.

Die planaren Aufnahmen können durch Früh- oder Spätaufnahmen von SPECT oder SPECT/CT ergänzt werden.

Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind Sicherheit und Wirksamkeit bislang nicht vollständig festgestellt worden. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, müssen besonders in Betracht gezogen werden.

Im Falle eines Nierenversagens kann die Strahlenbelastung erhöht sein. Dies muss bei der Berechnung der anzuwendenden Aktivität berücksichtigt werden.

Generell sollte bei Patienten mit verminderter Leberfunktion die zu verabreichende Aktivitätsmenge sorgfältig gewählt werden; normalerweise sollte mit der Aktivitätsmenge am unteren Ende des Dosierungsbereichs begonnen werden.

Anweisungen zur Zubereitung und zur Kontrolle der radiochemischen Reinheit des radioaktiven Arzneimittels siehe Abschnitt 12.

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Schwangerschaft siehe Abschnitt 4.6

Der Inhalt der Durchstechflasche ist nur zur Herstellung von Technetium(99mTc)-Sestamibi zu verwenden und darf nicht ohne Markierung direkt am Patienten angewendet werden.

Neugeborene, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche siehe Abschnitt 4.2.

Bei der Myokardszintigrafie unter Belastung sind die allgemeinen Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen für die Ergometrie und pharmakologische Stresstests zu berücksichtigen.

Wegen einer potenziellen Gewebeschädigung ist eine extravasale Injektion dieses radioaktiven Arzneimittels unbedingt zu vermeiden.

Im Falle eines Nierenversagens kann die Strahlenbelastung erhöht sein. Dies muss bei der Berechnung der anzuwendenden Aktivität berücksichtigt werden.

Besondere Vorsicht ist angeraten bei Patienten mit verringerter hepatobiliärer Funktion, da eine erhöhte Strahlenbelastung bei diesen Patienten möglich ist.

Mit der Szintimammografie werden möglicherweise nicht alle Brustläsionen mit einem Durchmesser von weniger als 1 cm Durchmesser entdeckt, da die Sensitivität von Technetium(99mTc)-Sestamibi für die Erkennung dieser Läsionen relativ gering ist. Ein negativer Befund insbesondere bei solch kleinen Läsionen schließt eine Brustkrebserkrankung nicht aus.

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und häufiges Wasserlassen sind notwendig, um die Strahlenbelastung der Blase zu vermindern.

Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Umgang und die Anwendung dieser Produkte unterliegen den Bestimmungen der zuständigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.

Bei jedem Patienten ist eine sorgfältige Abwägung zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko vorzunehmen. Um die Strahlenexposition so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende Aktivität nicht höher bemessen werden, als für den Erhalt der diagnostischen oder therapeutischen Information erforderlich ist.

Radioaktive Arzneimittel müssen vom Anwender so hergestellt werden, dass sowohl die Strahlenschutzbestimmungen als auch die pharmazeutischen Qualitätsanforderungen eingehalten werden. Geeignete aseptische Vorkehrungen müssen getroffen werden, um den GMP-Bedingungen für Arzneimittel zu entsprechen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Dosis, d. h., es ist nahezu “natriumfrei“

Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und, sofern notwendig, eine intravenöse Behandlung einzuleiten. Entsprechende Arzneimittel und Ausstattung (wie z. B. Trachealtubus und Beatmungsgerät) müssen unmittelbar verfügbar sein.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es sind bisher keine Wechselwirkungen bekannt.

Arzneimittel, die die Myokardfunktion und/oder die Durchblutung beeinflussen, können in der Diagnose der koronaren Herzkrankheit zu falsch negativen Ergebnissen führen. Aus diesem Grunde ist die Begleitmedikation bei der Interpretation der Ergebnisse szintigrafischer Untersuchungen zu berücksichtigen.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter

Wenn es erforderlich ist, einer Frau im gebärfahigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist stets festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Jede Frau, deren Periode ausgeblieben ist, sollte als schwanger gelten, solange das Gegenteil nicht erwiesen ist. Falls Ungewissheit besteht, ist es wichtig, die Strahlenexposition auf das für die klinische Information unumgängliche Mindestmaß zu verringern. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, müssen immer in Betracht gezogen werden.

Schwangerschaft

Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren bedeuten auch eine Strahlenbelastung für den Feten. Daher dürfen nur zwingend erforderliche Untersuchungen während der Schwangerschaft durchgeführt werden, wenn der zu erwartende Nutzen bei Weitem das Risiko für Mutter und Kind übersteigt.

Eine effektive Strahlendosis über 1 mSv beim Fetus sollte nicht überschritten werden, sofern es nicht klinisch gerechtfertigt ist. Allerdings muss in Betracht gezogen werden, dass jegliche Reduzierung der zu verabreichenden Aktivität so zu wählen ist, dass ein ausreichend diagnostisches Resultat zu erzielen ist.

Stillzeit

Vor Verabreichung eines radioaktiven Arzneimittels an Stillende ist zu prüfen, ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist, und ob im Hinblick auf eine möglichst geringe Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch das geeignete radioaktive Arzneimittel gewählt wurde. Falls die Anwendung notwendig ist, sollte das Stillen für 24 Stunden unterbrochen und die Muttermilch verworfen werden.

Der enge Kontakt mit Kleinkindern sollte in dieser Zeit vermieden werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Technescan Sestamibi hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>1/10)_

Häufig (>1/100, <1/10)_

Gelegentlich (>1/1.000, <1/100)_

Selten (>1/10.000, <1/1.000)_

Sehr selten (<1/10.000)_

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Direkt nach der Injektion ist häufig mit einem metallischen und bitteren Geschmack, z. T. mit Mundtrockenheit und einer Störung des Geruchssinns verbunden, zu rechnen.

Selten: Fieber, Müdigkeit, Schwindel, vorübergehende arthritisähnliche Schmerzen.

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Brustschmerzen/Angina Pectoris, EKG-Veränderungen Selten: Arrhythmien

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Gelegentlich: Übelkeit Selten: Abdominale Schmerzen

Erkrankungen des Nervensystems Gelegentlich: Kopfschmerzen

Selten: Krampfanfälle (kurz nach der Anwendung), Synkope.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen wie Dyspnoe, Hypotension, Bradykardie, Asthenia und Erbrechen (im Allgemeinen innerhalb von zwei Stunden nach der Anwendung), Angioödem.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Selten: Allergische Haut- und Schleimhautreaktionen mit Exanthemen (Pruritus, Urtikaria, Ödeme), Vasodilatation, lokale Reaktionen an der Injektionsstelle, verminderte Empfindung von Berührungsreizen (Hypästhesie) und Missempfindungen (Parästhesie), Flushing Sehr selten: Andere Überempfindlichkeitsreaktionen wurden bei prädisponierten Patienten beschrieben.

Nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Erythema multiforme

Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und, sofern notwendig, eine intravenöse Behandlung einzuleiten. Entsprechende Arzneimittel und Ausstattung (wie z. B. Trachealtubus und Beatmungsgerät) müssen unmittelbar verfügbar sein.

Andere Erkrankungen

Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgeführt werden, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Die effektive, mit einer maximal empfohlenen Aktivität von 2.000 MBq (500 in Ruhe und 1500 MBq unter Belastung) berechnete Dosis für ein Ein-Tages-Protokoll beträgt 16,3 mSv.

4.9 Überdosierung

Im Fall einer Überdosierung der Radioaktivität mit Technetium(99mTc)-Sestamibi sollte die aufgenommene Dosis, sofern möglich, durch häufiges Wasserlassen bzw. durch Abführmaßnahmen reduziert werden. So wird das Radionuklid schneller aus dem Körper ausgeschieden.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Radiodiagnostika; (99mTc)Technetium-Verbindungen ATC Code: V09GA01.

Bei Applikation von Technetium(99mTc)-Sestamibi sind keine pharmakodynamischen Effekte zu erwarten.

Nach der Rekonstitution mit Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung entsteht der folgende Komplex (Technetium(99mTc)-Sestamibi):

99mTc (MIBI)6+    MIBI = 2-Methoxyisobutylisonitril

Technetium(99mTc)-Sestamibi hat keine klinisch nachweisbaren pharmakodynamischen Effekte, wenn die üblichen Aktivitäten auf die übliche Weise intravenös injiziert werden.

Die Anreicherung von Technetium(99mTc)-Sestamibi im Gewebe hängt primär von der Vaskularisierung ab, die im Tumorgewebe generell erhöht ist. Aufgrund seiner Lipophilie und positiven Ladung durchdringt der (99mTc)-Sestamibi-Komplex die Zellmembran und sammelt sich in den Mitochondrien, dem Zellbestandteil mit der höchsten negativen Ladung, an.

Herzindikation

Technetium(99mTc)-Sestamibi bindet an die Mitochondrienmembran; ein intaktes Mitochondrienmembranpotenzial ist für die intrazelluläre Bindung wichtig. Die Aufnahme von

Technetium(99mTc)-Sestamibi in das Myokard ist proportional der Fließgeschwindigkeit des Blutes, soweit sie innerhalb physiologischer Grenzen liegt. Die passive Aufnahme wird durch die Membranpermeabilität des Arzneimittels und die Oberfläche der Gefäße, denen es ausgesetzt ist, bestimmt. Da der Radiotracer über Diffusion in die Zelle gelangt, wird der Blutfluss bei hohen Durchflussraten (>2.0 ml/g/min) unterschätzt werden. Wenn der koronare Blutfluss zwischen 0,52 und 3,19 ml/g/min variierte, lag die koronare Aufnahme für Technetium(99mTc)-Sestamibi im Mittel bei 0,38 ± 0,09. Technetium(99mTc)-Sestamibi verteilt sich schnell aus dem Blut in das Gewebe. 5 Minuten nach Injektion befinden sich nur noch ca. 8 % der injizierten Dosis im Blutkreislauf. Technetium(99mTc)-Sestamibi unterliegt einer minimalen Rückverteilung über die Zeit. Dies kann einen Einfluss auf die Erkennung von Läsionen haben, da das unterschiedliche „Washout“ zwischen gesundem und ischämischem Myokard möglicherweise eine Abnahme der Größe des geschädigten Gewebes oder des Schweregrades über die Zeit mit sich bringt.

Brustindikationen

Es hat sich gezeigt, dass die Zellkonzentration von Technetium(99mTc)-Sestamibi im Tumorgewebe der Brust erhöht ist, wahrscheinlich bedingt durch die hohe Anzahl an Mitochondrien in Tumorzellen und dem hohen Membranpotenzial von Tumorzellen.

Einige in-vitro Studien zeigten, dass Technetium(99mTc)-Sestamibi ein Substrat von P-Glycoprotein ist. Eine direkte Korrelation zwischen der Expression des P-Glycoproteins und der Elimination von Technetium(99mTc)-Sestamibi aus Tumoren ist nachgewiesen. Die zelluläre Überexpression des P-Glycoproteins kann zu einer falsch-negativen Darstellung von Tumoren führen, insbesondere wenn diese größer als 1 cm sind.

Nebenschilddrüsenindikation

In Adenomen der Nebenschilddrüse sind die Durchblutung und die Zahl der Mitochondrien erhöht. Dieser Umstand kann die erhöhte Aufnahme und das Einfangen von Technetium(99mTc)-Sestamibi in Nebenschilddrüsenadenomen erklären. Die Lokalisation von Technetium(99mTc)-Sestamibi scheint abhängig von der Durchblutung des Gewebes, der dem Gewebe zur Verfügung stehenden Konzentration von Technetium(99mTc)-Sestamibi und der Größe des Nebenschilddrüsenadenoms zu sein.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Technetium(99mTc)-Sestamibi ist ein kationischer Komplex, der in vitalem Myokard proportional zum regionalen koronaren Blutfluss akkumuliert.

Die Verteilung von (99mTc)-Sestamibi aus dem Blut in das Gewebe erfolgt rasch: 5 Minuten nach Injektion befinden sich nur noch ca. 8 % der injizierten Dosis im Blutkreislauf.

Myokardiale Aufnahme

Die myokardiale Aufnahme ist abhängig vom koronaren Blutfluss und beträgt ca. 1,5 % der injizierten Dosis unter Stressbedingungen und ca. 1,2 % in Ruhe. Tierexperimentelle Untersuchungen zeigten, dass die Aufnahme unabhängig von der Funktionsfähigkeit der Natrium-Kalium-Pumpe ist.

Irreversibel geschädigte Zellen nehmen Technetium(99mTc)-Sestamibi jedoch nicht auf. Hypoxie reduziert das Ausmaß der myokardialen Extraktion.

In einem Zeitraum von mindestens 4 Stunden nach einer induzierten Ischämie beim Hund ist die Clearance der Myokardfraktion minimal und die Redistribution geringfügig. Technetium(99mTc)-Sestamibi verteilt sich schnell vom Blut ins Gewebe: 5 Minuten nach Injektion befinden sich nur noch 8 % der injizierten Aktivität im Blutkreislauf.

Die Ergebnisse einiger experimenteller und klinischer Studien deuten jedoch auf eine Redistribution in stark ischämischen Regionen hin. Ein potenzieller Einfluss auf die diagnostische Qualität der Untersuchung wurde nicht festgestellt.

Elimination

Die Elimination von Technetium(99mTc)-Sestamibi erfolgt vorwiegend hepatobiliär. Die Aktivität der Gallenblase befindet sich eine Stunde nach der Injektion im Darm. Ungefähr 27 % der injizierten

Dosis werden innerhalb von 24 Stunden renal ausgeschieden, ungefähr 33 % werden innerhalb von 48 Stunden über die Fäzes ausgeschieden.

Halbwertszeit

Die biologische Halbwertszeit im Myokard beträgt in Ruhe und unter Belastung etwa 7 Stunden. Die effektive Halbwertszeit (berücksichtigt biologische und physikalische Halbwertszeit) beträgt etwa 3 Stunden.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In akuten intravenösen Toxizitätsstudien an Mäusen, Ratten und Hunden war die niedrigste Dosis des rekonstituierten Sestamibi-Kits, die zum Tod führte, 7 mg/kg (angegeben als Cu (MIBI)4 BF4-Gehalt) bei weiblichen Ratten. Dies entspricht der 500-fachen Menge der maximalen Dosis für einen Erwachsenen (MHD, Maximal Human Dose) von 70 kg, die 0,014 mg/kg beträgt. Das rekonstituierte Sestamibi-Kit verursachte in Dosen von 0,42 mg/kg (30-fache MHD) bzw. 0,07 mg/kg (5-fache MHD) über 28 Tage weder bei Ratten noch bei Hunden behandlungsbedingte Effekte. Erste toxische Erscheinungen nach wiederholter Applikation zeigten sich erst bei der Verabreichung der 150-fachen Menge der täglichen Dosis über 28 Tage.

Die extravasale Applikation führte im Tierversuch an der Applikationsstelle zu akuten Entzündungen mit Ödem und Hämorrhagie.

Studien zur Reproduktionstoxizität wurden nicht durchgeführt.

Cu (MIBI)4 BF4 zeigte im Ames-, CHO/HPRT- und Schwesterchromatidaustauschtest keine Genotoxizität. In zytotoxischen Konzentrationen wurde im In-vitro-Test an Humanlymphozyten eine Zunahme der Chromosomenmutationen beobachtet. Im Maus-Mikronukleus-Test in vivo wurde bei 9 mg/kg keine genotoxische Aktivität beobachtet.

Studien zur Beurteilung des kanzerogenen Potenzials des Kit für ein radioaktives Arzneimittel wurden nicht durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Zinn(II)-Chlorid-Dihydrat Cysteinhydrochlorid-Monohydrat Natriumcitrat 2H2O Mannitol (Ph. Eur.)

Salzsäure 3,7 % (zur pH-Wert-Einstellung)

Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung)

6.2    Inkompatibilitäten

Die Markierungsreaktion ist abhängig vom Zinnanteil in reduzierter Form. Deshalb darf nur oxidantienfreie Natrium(99mTc)pertechnetat Injektionslösung oder Kochsalzlösung verwendet werden. Um die Stabilität des 99mTc-Komplexes nicht zu beeinträchtigen, darf das radioaktive Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln oder Komponenten gemischt werden.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

Nach Rekonstitution: 10 Stunden.

Nach Rekonstitution nicht über 25°C lagern.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern.

Die Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Lagerungsbedingungen des rekonstituierten Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3

Die Lagerung des radioaktiven Arzneimittels muss in Übereinstimmung mit den geltenden nationalen Vorschriften für radioaktives Material erfolgen.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

10 ml Mehrdosen-Durchstechflaschen aus Borosilikatglas Typ 1 (Ph. Eur.) mit Chlorobutylgummistopfen.

Packungsgröße:

5 Durchstechflaschen

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen für radioaktives Material zu entsorgen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

Mallinckrodt Medical B.V.

Westerduinweg 3 1755 LE Petten Niederlande

8.    ZULASSUNGSNUMMER

69087.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

05. September 2008 / 08. Mai 2013

10.    STAND DER INFORMATION

Juli 2010

11. DOSIMETRIE

Technetium(99mTc) wird mittels eines (99Mo/99mTc) Generators produziert und zerfällt unter Emission von y-Strahlung mit einer mittleren Energie von 140 keV und einer Halbwertszeit von ca. 6 Stunden zu [99Tc]Technetium, das hinsichtlich seiner langen Halbwertszeit von 2,13 x 105 Jahren quasi als stabil angesehen werden kann.

Die unten aufgeführten Daten zur Strahlenexposition stammen aus der ICRP-Veröffentlichung 80 und basieren auf folgender Annahme: Nach intravenöser Injektion erfolgt eine schnelle Verteilung der Substanz aus dem Blut und reichert sich hauptsächlich im Muskelgewebe (einschließlich Herz), Leber, Nieren und ein geringerer Anteil in den Speicheldrüsen und der Schilddrüse an.

Wenn die Substanz in Verbindung mit einem Belastungstest injiziert wird, erfolgt eine vermehrte Aufnahme in Organe und Gewebe. Die Substanz wird über die Leber und die Nieren im Mengenverhältnis 75 % und 25 % ausgeschieden.

Organ    Absorbierte Dosis pro verabreichte Aktivität [mGy/MBq]

(Ruhe)

Erwachsene

15-Jährige

10-Jährige

5-Jährige

1-Jährige

Nebennieren

0.0075

0.0099

0.015

0.022

0.038

Blasenwand

0.011

0.014

0.019

0.023

0.041

Knochenoberfläche

0.0082

0.010

0.016

0.021

0.038

Gehirn

0.0052

0.0071

0.011

0.016

0.027

Brust

0.0038

0.0053

0.0071

0.011

0.020

Gallenblase

Magen-Darm

Trakt

0.039

0.045

0.058

0.10

0.32

Magen

0.0065

0.0090

0.015

0.021

0.035

Dünndarm

0.015

0.018

0.029

0.045

0.080

Dickdarm

0.024

0.031

0.050

0.079

0.015

(oberer Anteil)

0.027

0.035

0.057

0.089

0.17

(unterer Anteil)

0.019

0.025

0.041

0.065

0.12

Herz

0.0063

0.0082

0.012

0.018

0.030

Nieren

0.036

0.043

0.059

0.085

0.15

Leber

0.011

0.014

0.021

0.030

0.052

Lungen

0.0046

0.0064

0.0097

0.014

0.025

Muskeln

0.0029

0.0037

0.0054

0.0076

0.014

Oesophagus

0.0041

0.0057

0.0086

0.013

0.023

Ovarien

0.0091

0.012

0.018

0.025

0.045

Pankreas

0.0077

0.010

0.016

0.024

0.039

Knochenmark

0.0055

0.0071

0.011

0.030

0.044

Speicheldrüsen

0.014

0.017

0.022

0.015

0.026

Haut

0.0031

0.0041

0.0064

0.0098

0.019

Milz

0.0065

0.0086

0.014

0.020

0.034

Hoden

0.0038

0.0050

0.0075

0.011

0.021

Thymus

0.0041

0.0057

0.0086

0.013

0.023

Schilddrüse

0.0053

0.0079

0.012

0.024

0.045

Uterus

0.0078

0.010

0.015

0.022

0.038

Sonstige Organe

0.0031

0.0039

0.0060

0.0088

0.016

Effektive Dosis [mSv/MBq]

0.0090

0.012

0.018

0.028

0.053

Organ    Absorbierte Dosis pro verabreichte Aktivität [mGy/MBq]

(Belastung)

Erwachsene

15-Jährige

10-Jährige

5-Jährige

1-Jährige

Nebennieren

0.0066

0.0087

0.013

0.019

0.033

Blasenwand

0.0098

0.013

0.017

0.021

0.038

Knochenoberfläche

0.0078

0.0097

0.014

0.020

0.036

Gehirn

0.0044

0.0060

0.0093

0.014

0.023

Brust

0.0034

0.0047

0.0062

0.0097

0.018

Gallenblase

0.033

0.038

0.049

0.086

0.26

Magen-Dram-Trakt

Organ

Absorbierte Dosis pro verabreichte Aktivität [mGy/MBq]

(Belastung)

Erwachsene 15-Jährige 10-Jährige 5-Jährige 1-Jährige

Magen

0.0059

0.0081

0.013

0.019

0.032

Dünndarm

0.012

0.015

0.024

0.037

0.066

Dickdarm

0.019

0.025

0.041

0.064

0.12

(oberer Anteil)

0.022

0.028

0.046

0.072

0.13

(unterer Anteil)

0.016

0.021

0.034

0.053

0.099

Herz

0.0072

0.0094

0.010

0.021

0.035

Nieren

0.026

0.032

0.044

0.063

0.11

Leber

0.0092

0.012

0.018

0.025

0.044

Lungen

0.0044

0.0060

0.0087

0.013

0.023

Muskeln

0.0032

0.0041

0.0060

0.0090

0.017

Oesophagus

0.0040

0.0055

0.0080

0.012

0.023

Ovarien

0.0081

0.011

0.015

0.023

0.040

Pankreas

0.0069

0.0091

0.014

0.021

0.035

Knochenmark

0.0050

0.0064

0.0095

0.013

0.023

Speicheldrüsen

0.0092

0.011

0.0015

0.0020

0.0029

Haut

0.0029

0.0037

0.0058

0.0090

0.017

Milz

0.0058

0.0076

0.012

0.017

0.030

Hoden

0.0037

0.0048

0.0071

0.011

0.020

Thymus

0.0040

0.0055

0.0080

0.012

0.023

Schilddrüse

0.0044

0.0064

0.0099

0.019

0.035

Uterus

0.0072

0.0093

0.014

0.020

0.035

Sonstige Organe

0.0033

0.0043

0.0064

0.0098

0.018

Effektive Dosis [mSv/MBq]

0.0079

0.010

0.016

0.023

0.045

Die effektive Dosis pro verabreichte Aktivität basiert auf der Annahme, dass bei Erwachsenen alle 3,5 Stunden die Blase entleert wird.

Perfusionsszintigrafie des Myokards:

Die effektive Dosis, die sich durch Anwendung einer maximal empfohlenen Aktivität von 2.000 MBq Technetium (99mTc) Sestamibi bei einem Erwachsenen mit einem Körpergewicht von 70 kg ergibt, liegt bei etwa 16,3 mSv (500 MBq in Ruhe und 1500 MBq unter Belastungstest) für ein Ein-Tages-Protokoll und bei etwa 15,2 mSv (900 MBq in Ruhe und 900 MBq unter Belastung) für ein Zwei-Tages-Protokoll.

Szintimammografie:

Die effektive Dosis nach Anwendung von maximal 925 MBq beträgt 8,3 mSv. Nebenschilddrüsenszintigrafie:

Die effektive Dosis nach Anwendung von maximal 750 MBq beträgt 6,75 mSv.

12. ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN Anleitungen zur Herstellung von Technetium(99mTc)-Sestamibi:

Die Zubereitung von Technetium(99mTc)-Sestamibi aus dem Technescan Sestamibi Kit erfolgt aseptisch nach folgender Methode. Die Erhitzung des Präparats kann entweder in einem Wasserbad oder in einem Heizblock erfolgen. Beide Methoden werden nachfolgend beschrieben:

Kochverfahren:

1.    Während der Zubereitung müssen wasserfeste Handschuhe getragen werden. Die Plastikkappe von der Technescan Sestamibi Durchstechflasche entfernen und den Deckel der Durchstechflasche durch Abreiben mit Alkohol desinfizieren.

2.    Die Durchstechflasche in einen geeigneten Abschirmschutzbehälter setzen, der mit Datum und Uhrzeit der Zubereitung, Volumen und Aktivität beschriftet ist.

3.    Mit einer sterilen, abgeschirmten Spritze zusatzfreie, sterile und pyrogenfreie Natriumpertechnetat(99mTc)lösung - max. 11,1 GBq in 1 bis 3 ml, aber maximal 3 ml - aseptisch aufziehen.

4.    Aseptisch Natriumpertechnetat(99mTc)lösung in die Durchstechflasche im Abschirmschutzbehälter zufügen. Ohne die Nadel wieder herauszuziehen, zum Druckausgleich ein gleiches Volumen Luft entnehmen.

5.    Die Durchstechflasche mittels 5 - 10 schneller Auf- und Abwärtsbewegungen kräftig schütteln.

6.    Die Durchstechflasche aus dem Abschirmschutzbehälter entfernen und aufrecht in ein geeignetes, abgeschirmtes, kochendes Wasserbad stellen, ohne den Boden des Wasserbades zu berühren. Die Kochzeit beträgt 10 Minuten. Die Zeit für die 10 Minuten wird genommen, sobald das Wasser wieder anfängt zu kochen.

Hinweis: Während des Erhitzens muss die Durchstechflasche aufrecht stehen. Ein Wasserbad verwenden, bei dem der Stopfen aus dem Wasser herausragt.

7.    Die abgeschirmte Durchstechflasche aus dem Wasserbad nehmen und für 15 Minuten zum Abkühlen stehen lassen.

8.    Vor der Anwendung visuell auf Partikelfreiheit und Verfärbungen prüfen.

9.    Wenn nötig, ist eine Verdünnung mit 0,9 %iger Kochsalzlösung möglich.

10.    Unter aseptischen Bedingungen mit einer abgeschirmten Spritze aufbereitete Lösung entnehmen. Die Lösung innerhalb von zehn (10) Stunden nach Zubereitung verwenden.

11.    Die radiochemische Reinheit ist vor der Verabreichung nach der radiodünnschichtchromatografischen Methode (Radio TLC-Methode), wie nachfolgend beschrieben, zu prüfen.

Heizblockverfahren:

1.    Während der Zubereitung müssen wasserfeste Handschuhe getragen werden. Die Plastikkappe von der Technescan Sestamibi Durchstechflasche entfernen und den Deckel der Durchstechflasche durch Abreiben mit Alkohol desinfizieren.

2.    Die Durchstechflasche in einen geeigneten Abschirmschutzbehälter setzen, der mit Datum und Uhrzeit der Zubereitung, Volumen und Aktivität beschriftet ist.

3.    Mit einer sterilen, abgeschirmten Spritze zusatzfreie, sterile und pyrogenfreie Natriumpertechnetat(99mTc)lösung - max. 11,1 GBq in etwa 3 ml aseptisch aufziehen. Für die maximale Aktivität von 11,1 GBq nicht mehr als 3 ml Natriumpertechnetat(99mTc)lösung verwenden.

4.    Aseptisch Natriumpertechnetat(99mTc)lösung in die Durchstechflasche im Abschirmschutzbehälter zufügen. Ohne die Nadel wieder herauszuziehen, zum Druckausgleich ein gleiches Volumen Luft entnehmen.

5.    Die Durchstechflasche mittels 5 - 10 schneller Auf- und Abwärtsbewegungen kräftig schütteln.

6.    Die Durchstechflasche in den auf 120°C vorgeheizten Heizblock stellen und 10 Minuten inkubieren. Der Heizblock sollte der Größe der Durchstechflasche angepasst werden, um einen korrekten Hitzetransfer vom Heizgerät zum Inhalt der Durchstechflasche zu gewährleisten.

7.    Die Durchstechflasche aus dem Heizblock nehmen und auf Raumtemperatur abkühlen lassen.

8.    Vor der Anwendung visuell auf Partikelfreiheit und Verfärbungen prüfen.

9.    Wenn nötig, ist eine Verdünnung mit 0,9 %iger Kochsalzlösung möglich.

10.    Unter aseptischen Bedingungen mit einer abgeschirmten Spritze aufbereitete Lösung entnehmen. Die Lösung innerhalb von zehn (10) Stunden nach Zubereitung verwenden.

11.    Die radiochemische Reinheit ist vor der Verabreichung nach der radiodünnschichtchromatografischen Methode (Radio TLC-Methode), wie nachfolgend beschrieben, zu prüfen.

Hinweis: Die Gefahr des Zerbrechens oder einer signifikanten Kontamination besteht immer, wenn Durchstechflaschen mit radioaktivem Material erhitzt werden.

Radio-TLC Methode zur quantitativen Bestimmung von Technetium(99mTc)-Sestamibi

1.    Material

1.1    Baker-Flex-Aluminiumoxidplatten, # 1 B-F, vorgeschnitten auf 2,5 cm x 7,5 cm.

1.2    Ethanol > 95 %

1.3    Capintec oder ein gleichwertiges Instrument zur Radioaktivitätsmessung im Bereich von 0,7 - 11,1 GBq.

1.4    1 ml Spritze mit Nadel der Größe 22-26 G.

1.5    Eine kleine Entwicklungskammer mit Abdeckung (ca. 100 ml Becherglas verschlossen mit Parafilm® ist ausreichend).

2.    Methode

2.1    Genügend Ethanol in die Entwicklungskammer (Becherglas) füllen, um eine Höhe von 34 mm Lösungsmittel zu erhalten. Die Entwicklungskammer (Becherglas) mit Parafilm® verschließen und ca. 10 Minuten beiseitestellen, damit eine Kammersättigung eintritt.

2.2    Mithilfe einer 1 ml Spritze der Größe 22 - 26 G einen Tropfen Ethanol auf die Aluminiumoxid TLC-Platte aufbringen, 1,5 cm vom Boden. Der Ethanoltropfen darf nicht trocknen.

2.3    Auf den Ethanoltropfen einen Tropfen der Technetium(99mTc)-Sestamibi Lösung aufbringen. Den Tropfen ohne Erhitzen trocknen lassen.

2.4    Die Lösungsmittelfront über eine Distanz von 5,0 cm laufen lassen.

2.5    Die Platte in einem Abstand von 4,0 cm vom Boden abschneiden und jedes Teil einer Radioaktivitätsmessung unterziehen.

2.6    Die radiochemische Reinheit (in %) wird wie folgt berechnet:

% (99mTc)Technetium-Sestamibi = Aktivität des oberen Teils / Aktivität beider Teile x 100

2.7    Die radiochemische Reinheit muss > 94 % Technetium(99mTc)-Sestamibi betragen, ansonsten ist die Zubereitung zu verwerfen.

Hinweis: Kein Material verwenden, wenn die radiochemische Reinheit unter 94% liegt.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Der Inhalt des Kits ist vor Markierung nicht radioaktiv. Sobald jedoch Natriumpertechnetat (99mTc) Injektionslösung hinzugefügt wird, muss mit entsprechender Abschirmung bis zur Fertigstellung gearbeitet werden.

Die Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln stellt ein Risiko für andere Personen durch die externe Strahlenbelastung sowie durch die Kontamination von verschüttetem Urin, Erbrechen, etc. dar. Vorkehrungen zum Strahlenschutz müssen entsprechend den nationalen Anforderungen getroffen werden.

Das Arzneimittel darf nicht benutzt werden, wenn zu irgendeinem Zeitpunkt der Zubereitung die Unversehrtheit der Durchstechflasche beeinträchtigt ist.

13. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig