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Tegamet 400 Mg

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12.04.2005

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



FACHINFORMATION


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Tagamet®400 mg

Filmtabletten


Wirkstoff: Cimetidin


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Filmtablette enthält 400 mg Cimetidin.

Sonstige Bestandteile siehe unter Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Filmtabletten.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Behandlung von Erkrankungen im oberen Magen-Darm-Bereich, bei denen eine Verringerung der Magensäuresekretion angezeigt ist, wie:

Die Rezidivprophylaxe ist auf Patienten mit chronisch rezidivierenden Duodenalulcera und solchen mit erhöhtem Operationsrisiko zu beschränken (siehe 4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung);

- Peptische Refluxösophagitis;

- Zollinger-Ellison-Syndrom;

- Fortsetzung der mit intravenös verabreichtem Cimetidin eingeleiteten Prophylaxe stressbedingter Schleimhautläsionen im oberen Gastrointestinaltrakt und der adjuvanten Therapie bei Blutungen aus Erosionen oder Ulzerationen im Magen und/oder Duodenum.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Soweit nicht anders empfohlen, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:


Indikation

Tagesdosis Cimetidin

Tagamet 400 mg

(1 Filmtablette entsprechend

400 mg Cimetidin)


- Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, Rezidivulcera nach Operationen (z. B. Ulcus pepticum jejuni):


Die übliche Tagesdosis beträgt 800 bzw. 1000 mg Cimetidin.

Bei der Verordnung von Tagamet 400 mg ist 1 Filmtablette morgens zu der Mahlzeit und 1 Filmtablette vor dem Schlafengehen einzunehmen.


Die Tagesdosis von 800 mg Cimetidin kann auch als Einzelgabe von 2 Filmtabletten vor dem Schlafengehen eingenommen werden.


- Rezidivprophylaxe:


Bei besonders rezidivgefährdeten Patienten mit Ulcera duodeni (insbesondere solchen mit leichten Blutungen), die auf die Initialtherapie mit Cimetidin angesprochen haben und die eventuell einem erhöhten Operationsrisiko (z. B. nach vorausgegangenen Bauchoperationen) ausgesetzt sind, kann die Rezidivrate durch eine kontinuierliche Behandlung mit insgesamt 400 mg Cimetidin pro Tag signifikant gesenkt werden.


Täglich 1 Filmtablette Tagamet 400 mg vor dem Schlafengehen.

- Peptische Refluxösophagitis:

Die Tagesdosis beträgt in der Regel 800 mg Cimetidin, die folgendermaßen einzunehmen sind:


entweder 400 mg Cimetidin morgens und 400 mg Cimetidin abends zu den Mahlzeiten

oder 800 mg Cimetidin nach dem Abendessen.


In Abhängigkeit vom endoskopischen Befund kann eine Dosiserhöhung auf 1600 mg Cimetidin täglich erforderlich sein:


entweder 3-mal 400 mg Cimetidin zu den Mahlzeiten und 400 mg Cimetidin vor dem Schlafengehen

oder 800 mg Cimetidin morgens und 800 mg Cimetidin abends zu den Mahlzeiten.




1 Filmtablette morgens und 1 Filmtablette abends zu den Mahlzeiten

oder

2 Filmtabletten nach dem Abendessen.


3-mal 1 Filmtablette zu den Mahlzeiten und 1 Filmtablette vor dem Schlafengehen

oder

2 Filmtabletten morgens und 2 Filmtabletten abends zu den Mahlzeiten.

- Zollinger-Ellison-Syndrom:

In Abhängigkeit vom Grad der Hypersekretion ist eine tägliche Dosis von 1000 mg bis 2000 mg Cimetidin angezeigt.


3-mal 1 Filmtablette zu den Mahlzeiten und 1 bis 2 Filmtabletten vor dem Schlafengehen .


- Orale Fortsetzung der intravenösen Cimetidin-Behandlung:

Die mit intravenös verabreichtem Cimetidin eingeleitete Prophylaxe und Therapie von Schleimhautläsionen sollte, sobald es die Umstände erlauben, mit einer oralen Darreichungsform fortgesetzt werden. Das Gleiche gilt für die adjuvanten Behandlungsmaßnahmen bei akuten Blutungen. Dabei ist wie bei der Akutbehandlung von Magen- und Duodenalulcera für die Dauer der Intensivpflege mit 800 mg bzw. 1000 mg Cimetidin/Tag zu dosieren.




Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter

Im Allgemeinen ist eine Behandlung mit Cimetidin für diese Patientengruppe nicht angezeigt. Die Anwendung ist auf strengste Indikationsstellung und auf Kurzzeitbehandlung zu beschränken. Die Tagesdosis beträgt 15 bis 30 mg Cimetidin/kg Körpergewicht, maximal 1600 mg Cimetidin/Tag verteilt auf 4 Einzeldosen.


Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Den klinischen Erfahrungen entsprechend ist in Abhängigkeit von der Kreatinin-Clearance bzw. vom Serum-Kreatinin-Wert folgende Cimetidin-Dosierung zu empfehlen; hierfür stehen orale Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.


Kreatinin-Clearance*

(ml/min)

Serum-Kreatinin

(mg 100 ml)

Cimetidin-Dosierung** pro Tag - oral

(hierfür stehen orale Darreichungsformen mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung)


0 bis 15

über 4,3

2-mal 200 mg Cimetidin

(entsprechend 400 mg Cimetidin)

15 bis 30

2,6 bis 4,3

3-mal 200 mg Cimetidin (entsprechend 600 mg Cimetidin)

30 bis 50

1,8 bis 2,6

4-mal 200 mg Cimetidin (entsprechend 800 mg Cimetidin)

* Folgende Formel kann für die Berechnung der Kreatinin-Clearance herangezogen werden:

(140 – Lebensalter) x Körpergewicht

Kreatinin-Clearance (ml/min) = _________________________________

72 x Serum-Kreatinin (mg/100ml)

Bei Frauen muss das Ergebnis mit 0,85 multipliziert werden.

** bezogen auf eine Cimetidin-Dosierung von 1000 mg pro Tag; die gleiche Dosierung gilt für eine Tagesdosis von 800 mg Cimetidin.


Art und Dauer der Anwendung

Tagamet 400 mg Filmtabletten sind am besten unzerkaut mit etwas Flüsssigkeit (ca. 1 Glas Wasser) einzunehmen.


Indikation

Dauer der Anwendung

- Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi, Rezidivulcera nach Operationen

(z. B. Ulcus pepticum jejuni)

Auch nach einer baldigen symptomatischen Besserung ist eine mindestens 4-wöchige Behandlungsdauer notwendig. Ist nach dieser Zeit keine Heilung erfolgt, sollte die Behandlung mit gleicher Dosis für weitere 4 Wochen fortgesetzt werden. Die Behandlung bei diesen Indikationen darf 12 Wochen nicht überschreiten.


- Rezidivprophylaxe von Duodenalulcera und Anastomosenulcera


Die Behandlungsdauer darf 12 Monate in der Regel nicht überschreiten. In Einzelfällen kann eine über diesen Zeitraum hinausgehende Behandlung notwendig werden (zu hohes Operationsrisiko, rezidivierende Anastomosenulcera); hier­über entscheidet jedoch nach strenger Indikationsabwägung in jedem Fall der Arzt.


- Peptische Refluxösophagitis

Die Behandlung sollte zunächst 12 Wochen dauern. In Abhängigkeit vom endoskopischen Befund kann eine Behandlung über weitere 12 Wochen mit 800 mg oder 1600 mg Cimetidin pro Tag erforderlich sein.


- Zollinger-Ellison-Syndrom


Nach Ermessen des Arztes, solange wie klinisch indiziert, oder bis zur Herstellung der Operationsmöglichkeit.



Orale Fortsetzung der intravenösen Cimetidin-Behandlung



Für die Dauer der Intensivpflege.


4.3 Gegenanzeigen


Tagamet 400 mg darf bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Cimetidin oder einen der sonstigen Bestandteile nicht angewendet werden.


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei geringfügigen Magen-Darm-Beschwerden, z. B. nervösem Magen, ist Tagamet 400 mg nicht angezeigt. Besonders vor der Behandlung von Ulcera ventriculi sollte durch geeignete Maßnahmen eine eventuelle Malignität ausgeschlossen werden.


Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


Bei älteren Menschen muss Tagamet 400 mg besonders vorsichtig dosiert werden, da sie häufiger als andere Patienten eine eingeschränkte Nierenfunktion aufweisen.


Bei Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter darf Tagamet 400 mg nur nach strengster Indikationsstellung verabreicht werden (siehe 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung).


Bei Patienten mit Ulcus duodeni oder Ulcus ventriculi sollte der Helicobacter pylori-Status bestimmt werden. Für Helicobacter pylori-positive Patienten ist, wo immer möglich, eine Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori durch eine Eradikationstherapie anzustreben.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Aufgrund seiner Bindung an Cytochrom P450 kann Cimetidin den hepatischen Metabolismus von Arzneimitteln, die ebenfalls über diese Enzyme verstoffwechselt werden, beeinflussen. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Cimetidin und solchen Arzneimitteln können deren Wirkung und Wirkdauer verstärkt bzw. verlängert werden.


Das erfordert eine Beobachtung der Patienten auch in Bezug auf die Nebenwirkungen dieser Präparate.


Gegebenenfalls ist die Dosis des gleichzeitig mit Cimetidin verabreichten Arzneimittels zu verringern und beim Absetzen gegebenenfalls erneut anzupassen. Dies gilt besonders für die klinisch signifikanten Wechselwirkungen mit Antikoagulanzien vom Warfarintyp, Phenytoin, Theophyllin, Lidocain und Nifedipin.


Die Resorption gleichzeitig verabreichter Arzneimittel kann durch Cimetidin infolge der Anhebung des pH-Wertes im Magen beeinflusst werden.


Durch Cimetidin kann der Blutalkoholspiegel nach Einnahme geringer Alkoholmengen erhöht werden.


Eine Übersicht der Wechselwirkungen mit seltener, jedoch möglicher klinischer Relevanz (insbesondere bei älteren oder polymorbiden Patienten mit eingeschränkter Organfunktion) zeigt die folgende Tabelle:


Gleichzeitig verabreichtes Arzneimittel

Wechselwirkung

Antikoagulanzien vom Warfarintyp, nicht Phenprocoumon (Marcumar®)


Die Prothrombinzeit kann durch Cimetidin verlängert werden; Kontrolle des Gerinnungsstatus und gegebenenfalls Dosisreduktion.


Beta-Rezeptorenblocker

(z. B. Propranolol, Metoprolol, Labetalol)


Benzodiazepine

(z. B. Chlordiazepoxid, Diazepam)


Antiepileptika

(z. B. Phenytoin)


Trizyklische Antidepressiva (z. B. Imipramin)


Xanthinderivate

(z. B.Theophyllin)


Antiarrhythmika

(z. B. Lidocain, Procainamid)


Calciumantagonisten

(z. B. Nifedipin)


Phenazon


Durch Cimetidin verzögerte Ausscheidung dieser Arzneistoffe; Wirkungen und/oder Nebenwirkungen können verstärkt bzw. verlängert werden; gegebenenfalls Dosisreduktion dieser Arzneistoffe.


Ketoconazol

Durch pH-Anhebung wird die Resorption von Ketoconazol verringert, daher Keto­conazol 2 Stunden vor Cimetidin verabreichen.


Aluminium-Magnesiumhydroxid-

haltige Antazida, hochdosiert


Verringerte Resorption von Cimetidin; Cimetidin ca. 2 Stunden vor der Einnahme der Antazida verabreichen.


Glipizid

Bei der gemeinsamen Behandlung mit Cimetidin und Glipizid können erhöhte Plasmakonzentrationen von Glipizid auftreten, wodurch die blutzucker­senkende Wirkung von Glipizid verstärkt werden kann.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Es liegen keine ausreichenden klinischen Erfahrungen in der Anwendung von Cimetidin während der Schwangerschaft und Stillzeit vor.


Während der Schwangerschaft darf Tagamet 400 mg nur nach strenger Indikationsstellung angewendet werden.


Während der Behandlung sollte das Stillen vermieden werden, da sich Cimetidin in der Muttermilch anreichert und unerwünschte Wirkungen beim Säugling nicht auszuschließen sind.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


Wenn unter der Einnahme von Tagamet 400 mg zentralnervöse Störungen auftreten, insbesondere, wenn gleichzeitig zentralwirksame Pharmaka eingenommen werden, kann das zu einer Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, führen. Tagamet 400 mg verstärkt die Wirkung von Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen


Unter der Cimetidin-Behandlung kann es zu vorübergehenden Nebenwirkungen wie Durchfällen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Schwindel und Juckreiz kommen. Über seltene Fälle von Hautausschlag, manchmal schwerer Natur, wurde berichtet. In sehr seltenen Fällen ist es zu geringfügig vermehrtem Haarausfall gekommen. Im Allgemeinen ist es nicht notwendig, deshalb die Behandlung abzubrechen. Sehr selten Erhöhungen der Plasma-Kreatinin-Werte und Serum-Transaminasen sind meist gering und normalisieren sich in der Regel unter fortgesetzter Cimetidin-Behandlung.


In sehr seltenen Fällen wurde eine meist reversible Gynäkomastie beobachtet, vor allem nach länger dauernder, hochdosierter Therapie (z. B. bei Zollinger-Ellison-Syndrom). Unter der Behandlung mit Cimetidin wurde über sehr seltene Fälle von Störungen im Sexualverhalten, z. B. Potenzstörungen, berichtet, die sich nach Absetzen des Präparates in der Regel voll zurückbildeten. Der kausale Zusammenhang zwischen der Cimetidin-Einnahme und diesen Störungen ließ sich bisher nicht nachweisen.


Überwiegend bei älteren oder schwerkranken Patienten mit eingeschränkter Leber-und/oder Nierenfunktion wurden sehr selten Verwirrtheits- und Unruhezustände, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Doppeltsehen, Halluzinationen und Myoklonien beschrieben, die nach Absetzen des Medikamentes im Allgemeinen innerhalb weniger Tage abklangen. In sehr seltenen Fällen ist über reversible Depressionen und Polyneuropathien berichtet worden.


Bei der Behandlung mit Cimetidin wurden auch hämatologische Nebenwirkungen (Leukopenie, in seltenen Fällen Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie, aplastische Anämie) beobachtet. Außerdem wurde über Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen berichtet.


Als Ausdruck einer Überempfindlichkeitsreaktion können sehr selten angioneurotische Ödeme, Fieber, intrahepatische Cholestase, Hepatitis, Pankreatitis und interstitielle Nephritis auftreten, die nach Absetzen der Cimetidin-Therapie stets reversibel waren.


Selten wurde auch über das Auftreten einer allergischen Sofortreaktion (Anaphylaxie) sowie einer Gefäßentzündung (Vaskulitis) berichtet, die sich nach Absetzen der Cimetidin-Therapie stets zurückbildeten.


In seltenen Fällen wurde unter der Therapie mit H2-Rezeptor-Antagonisten über Bradykardie (verlangsamte Schlagfolge des Herzens), Tachykardie (beschleunigte Schlagfolge des Herzens) und Überleitungsstörungen berichtet.


4.9 Überdosierung


In suizidaler Absicht sind verschiedentlich bis zu 20 g Cimetidin eingenommen worden. Bis auf Atemdepression mit Lippenzyanose wurden keine weiteren Intoxikationszeichen registriert. Je nach Schwere der Atemdepression ist unter Umständen assistierte Beatmung notwendig. Um noch nicht resorbiertes Cimetidin zu entfernen, empfiehlt sich eine Magenspülung.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: H2-Rezeptor-Antagonist, Magen-Darm-Mittel, ATC-Code: A02BA01


Cimetidin hemmt kompetitiv die durch Histamin über H2-Rezeptoren vermittelte Magensäuresekretion. Es wirkt nicht anticholinerg. Cimetidin wirkt inhibitorisch sowohl auf die z. B. durch Pentagastrin oder Histamin stimulierte als auch auf die basale Säuresekretion.


Parallel dazu wird - in geringerem Ausmaß als die Säuresekretion - auch das Magensaftvolumen und damit die Sekretion von Pepsinogen reduziert. Beim Menschen beschleunigt Cimetidin die Heilung des Ulcus duodeni und des Ulcus ventriculi und führt nach wenigen Tagen zum Abklingen von Ulcusschmerzen. In redzuzierter Dosis kann es die Rezidivneigung herabsetzen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Die Bioverfügbarkeit von Cimetidin nach oraler Gabe beträgt ca. 50 bis 70 %. 1 bis 2 Stunden nach oraler Gabe wird die maximale Konzentration von Cimetidin im Blut erreicht.


Cimetidin wird zu etwa gleichen Teilen hepatisch inaktiviert und unverändert über die Niere ausgeschieden. Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden ca. 2 Stunden, sie ist bei niereninsuffizienten Patienten in Abhängigkeit vom Grad der Niereninsuffizienz verlängert. Sie beträgt bei einem terminal Niereninsuffizienten etwa 5 Stunden, so dass 2-mal 200 mg Cimetidin pro Tag bei dieser Nierenfunktion etwa 1 g Cimetidin bei Nierengesunden entspricht. Ca. 10 % werden in der Leber zu Cimetidin-Sulfoxid und ca. 5 % zum 5-Hydroxymethyl-Derivat metabolisiert.


Die für eine 50 %ige bzw. 90 %ige Hemmung der Salzsäure-Sekretion erforderlichen Plasma-Konzentrationen betragen ca. 0,78 g Cimetidin/ml bzw. 3,9 g Cimetidin/ml. Bei einer single-dose-Studie wurden nach einer Applikation von 200 mg Cimetidin mittlere Plasma-Konzentrationen von 0,70 bis 1,51 g Cimetidin/ml erreicht.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


a) Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität am Tier haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben (siehe 4.9 Überdosierung).


b) Chronische Toxizität

In chronischen Toxizitätsstudien wurde Cimetidin Ratten und Hunden bis zu 12 Monaten täglich oral verabreicht. Eine schwache antiandrogene Wirkung nach sehr hohen Dosen war nach Absetzen des Arzneimittels reversibel.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Cimetidin erwies sich als nicht mutagen in einer ausführlichen Prüfung.


Langzeituntersuchungen an verschiedenen Tierspezies ergaben keinen Hinweis auf ein tumorerzeugendes Potential von Cimetidin.


d) Reproduktionstoxizität

Embryotoxizitätsstudien an Ratten und Kaninchen haben bis zu Dosen von 950 mg/kg KG keine Hinweise auf teratogenes Potential ergeben. Entwicklung und Fertilität der Nachkommen bei Ratten wurden nicht beeinflusst.


Cimetidin hat jedoch eine schwach antiandrogene Wirkung beim Tier gezeigt. Berichte über reduzierte Libido bzw. Impotenz beim Mann liegen auch für den Menschen vor.


Cimetidin passiert die Plazenta und erreicht im fetalen Plasma 85 % der mütterlichen Plasmakonzentration.

Cimetidin wird in der Muttermilch angereichert. Auswirkungen auf den Säugling sind nicht auszuschließen (Säuregehalt im Magen, Hemmung des Fremdstoffmetabolismus, ZNS-Effekte). Bisherige Erfahrungen beim Menschen haben keine nachteiligen Folgen für während der Schwangerschaft exponierte Kinder ergeben.


Pharmazeutische Angaben


Sonstige Bestandteile


Mikrokristalline Cellulose; Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz; Maisstärke; Povidon K 30; Natriumdodecylsulfat; Magnesiumstearat (Ph. Eur.); Hypromellose; Propylenglycol; Natriumedetat (Ph. Eur.); Indigocarmin (E 132); Titandioxid (E 171); Eisen(III)-hydroxid-oxid (E 172); Eisen(II, III)-oxid (E 172).


6.2 Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.

Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Keine erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Originalpackungen: 20 Filmtabletten (N1)

50 Filmtabletten (N2)

100 Filmtabletten (N3)


Klinikpackung: 300 Filmtabletten


Hinweise für die Handhabung und Entsorgung


Keine speziellen Hinweise.


7. pharmazeutischer Unternehmer


GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG

80700 München

Service Tel.: 0800 1 22 33 55

Service Fax: 0800 1 22 33 66

e-mail: produkt.info@gsk.com

http://www.glaxosmithkline.de


Zulassungsnummer


1336.01.00


Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


27.03.1981/23.11.2001


10. Stand der Information

April 2005


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


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