iMedikament.de

Tekcis 2-50 Gbq Radionuklidgenerator


FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 84669.00.00

___________________________________________________________


FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



FACHINFORMATION


Strahlenwarnzeichen


Radioaktives Arzneimittel


FC 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Elumatic 2–50 GBq Radionuklidgenerator


FD 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung wird mittels eines (99Mo/99mTc)- Radionuklidgenerators hergestellt. (99mTc)Technetium zerfällt unter Emission von Gammastrahlung mit einer mittleren Energie von 140 keV und einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu Technetium-99, das in Anbetracht seiner langen Halbwertszeit von 2,13 x 105Jahren als sozusagen stabil betrachtet werden kann.


Der Radionuklidgenerator enthält das Mutternuklid (99Mo) Molybdän, adsorbiert an eine Chromatographie-Säule und liefert sterile Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung.


Das (99Mo)Molybdän auf der Säule befindet sich nach hinreichenden Zeitabständen zwischen den Elutionsvorgängen im Gleichgewicht mit dem gebildeten Tochternuklid (99mTc)Technetium. Die Generatoren werden mit den folgenden (99Mo)Molybdän - Aktivitäten zum Aktivitäts-Referenzzeitpunkt geliefert, wobei sich im Gleichgewicht die folgenden(99mTc)Technetium-Aktivitäten ergeben:


99mTc-Aktivität

(maximal eluierbare Aktivität zum Kalibrierzeitpunkt, 12:00 MEZ)

2

4

6

8

10

12

16

20

25

50

GBq

99Mo-Aktivität

(zum Kalibrierzeitpunkt, 12:00 MEZ)

2,5

5

7

9,5

12

14,5

19

24

30

60

GBq


Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Natrium

1 ml Natrium(99mTc)pertechnetat-Lösung enthält 3,6 mg Natrium.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.



FE 3. DARREICHUNGSFORM


Radionuklidgenerator


FG 4. KLINISCHE ANGABEN


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Dieses Arzneimittel ist ein Diagnostikum.


Das Eluat des Radionuklidgenerators (Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung) wird angewendet zur:


FN 4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Dieses Arzneimittel darf nur in nuklearmedizinischen Einrichtungen von autorisiertem Personal angewendet werden.


Dosierung

Natrium(99mTc)pertechnetat wird üblicherweise intravenös verabreicht; die verabreichte Aktivität ist stark unterschiedlich und hängt von der erforderlichen klinischen Information und den verwendeten Geräten ab. Andere Aktivitäten sind gegebenenfalls vertretbar. Die Injektion von Aktivitäten, die über den lokalen diagnostischen Referenzwerten liegen, ist zu rechtfertigen. Bei bestimmten Indikationen ist unter Umständen eine Vorbehandlung der Patienten mit Schilddrüsenblockern bzw. Thyreostatika erforderlich. Die folgenden Aktivitäten werden empfohlen:


Erwachsene (70 kg) und ältere Personen:


Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Abwägung der zu verabreichenden Aktivität erforderlich, da bei diesen Patienten ein erhöhtes Strahlenexpositionsrisiko besteht.


Kinder und Jugendliche

Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ist anhand der klinischen Erfordernisse und der Beurteilung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses in dieser Patientengruppe sorgfältig abzuwägen.

Die bei Kindern und Jugendlichen zu verabreichenden Aktivitäten können gemäß den Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (EANM, Mai 2008) berechnet werden. Dazu können die Formel für die betreffende Indikation und der entsprechende Korrekturfaktor für das Körpergewicht des jungen Patienten (siehe Tabelle 1) verwendet werden.


Schilddrüsen-Szintigraphie:

Verabreichte Aktivität [MBq] = 5,6 MBq x Korrekturfaktor (Tabelle 1)

Mindestaktivität von 10 MBq, um eine ausreichende Bildqualität zu erzielen.


Nachweis ektopischer Magenschleimhaut:

Verabreichte Aktivität [MBq] = 10,5 MBq x Korrekturfaktor (Tabelle 1)

Mindestaktivität: 20 MBq


Tabelle 1


Gewicht


Faktor

Gewicht


Faktor

Gewicht


Faktor

3 kg

=

1

22 kg

=

5,29

42 kg

=

9,14

4 kg

=

1,14

24 kg

=

5,71

44 kg

=

9,57

6 kg

=

1,71

26 kg

=

6,14

46 kg

=

10,00

8 kg

=

2,14

28 kg

=

6,43

48 kg

=

10,29

10 kg

=

2,71

30 kg

=

6,86

50 kg

=

10,71

12 kg

=

3,14

32 kg

=

7,29

52–54 kg

=

11,29

14 kg

=

3,57

34 kg

=

7,72

56–58 kg

=

12,00

16 kg

=

4,00

36 kg

=

8,00

60–62 kg

=

12,71

18 kg

=

4,43

38 kg

=

8,43

64–66 kg

=

13,43

20 kg

=

4,86

40 kg

=

8,86

68 kg

=

14,00


Speicheldrüsen-Szintigraphie:

Nach Empfehlungen der Arbeitsgruppe Pädiatrie der EANM (1990) ist die bei Kindern zu verabreichende Aktivität anhand des Körpergewichts gemäß der nachstehenden Tabelle 2 zu berechnen.


Tabelle 2:Anteil der Aktivität bei Erwachsenen:

3 kg

=

0,1

22 kg

=

0,50

42 kg

=

0,78

4 kg

=

0,14

24 kg

=

0,53

44 kg

=

0,80

6 kg

=

0,19

26 kg

=

0,56

46 kg

=

0,82

8 kg

=

0,23

28 kg

=

0,58

48 kg

=

0,85

10 kg

=

0,27

30 kg

=

0,62

50 kg

=

0,88

12 kg

=

0,32

32 kg

=

0,65

52–54 kg

=

0,90

14 kg

=

0,36

34 kg

=

0,68

56–58 kg

=

0,92

16 kg

=

0,40

36 kg

=

0,71

60–62 kg

=

0,96

18 kg

=

0,44

38 kg

=

0,73

64–66 kg

=

0,98

20 kg

=

0,46

40 kg

=

0,76

68 kg

=

0,99


Bei sehr kleinen Kindern ist eine Dosis von 10 MBq erforderlich, um eine ausreichende Bildqualität zu erzielen.


Tränengang-Szintigraphie: Die empfohlenen Aktivitäten gelten sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.


Art der Anwendung


Zur Mehrfachdosierung.


Zur intravenösen Anwendung, Anwendung am Auge oder zur Markierung.


Hinweise zur Zubereitung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 12.


Zur Vorbereitung der Patienten siehe Abschnitt 4.4.


Bei der Schilddrüsen-Szintigraphie, Speicheldrüsen-Szintigraphie und zum Nachweis ektopischer Magenschleimhaut wird Natrium(99mTc)pertechnetat-Lösung als intravenöse Injektion verabreicht.


Bei der Tränengang-Szintigraphie wird jedes Auge eingetropft.


Bildakquisition


Schilddrüsen-Szintigraphie: 20 Minuten nach intravenöser Injektion.


Speicheldrüsen-Szintigraphie: statische Aufnahmen unmittelbar nach der intravenösen Injektion und in regelmäßigen Abständen bis zu 15 Minuten.

Dynamische Aufnahmen unmittelbar nach der Injektion und in regelmäßigen Abständen bis zu 30 Minuten.


Die dynamische Akquisition wird empfohlen.


Nachweis ektopischer Magenschleimhaut unmittelbar nach der intravenösen Injektion und in regelmäßigen Abständen bis zu 30 Minuten.


Tränengangs-Szintigraphie: dynamische Akquisition innerhalb von 2 Minuten nach dem Eintropfen; anschließend statische Aufnahmen in regelmäßigen Abständen innerhalb von 20 Minuten.



FI 4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.


FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Potenzial für Überempfindlichkeitsreaktionen oder anaphylaktische Reaktionen

Bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen oder anaphylaktischen Reaktionen muss die Verabreichung des Arzneimittels sofort abgebrochen werden. Falls erforderlich, ist eine intravenöse Behandlung einzuleiten. Um sofortige Notfallmaßnahmen ergreifen zu können, müssen die erforderlichen Arzneimittel sowie die entsprechende Notfallausrüstung (z. B. Endotrachealtubus und Beatmungsgerät) griffbereit sein.


Individuelles Nutzen-Risiko-Verhältnis

Die Strahlenexposition muss bei jedem Patienten durch den erwarteten Nutzen gerechtfertigt sein. Die zu verabreichende Aktivität darf nicht höher bemessen werden als für den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.


Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei diesen Patienten ist eine sorgfältige Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses erforderlich, da ein erhöhtes Strahlenexpositionsrisiko vorliegen kann.


Kinder und Jugendliche

Angaben zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen siehe Abschnitt 4.2.

Da die effektive Dosis pro MBq höher ist als bei Erwachsenen, ist eine besonders sorgfältige Indikationsstellung erforderlich (siehe Abschnitt 11).


Patientenvorbereitung

Bei bestimmten Indikationen ist unter Umständen eine Vorbehandlung der Patienten mit Schilddrüsenblockern bzw. Thyreostatika erforderlich.

Patienten sollten vor der Untersuchung gut hydriert sein und aufgefordert werden, in den ersten Stunden nach der Untersuchung so oft wie möglich die Blase zu entleeren, um die Strahlenexposition zu vermindern.

Bei der Szintigraphie des Meckel-Divertikels muss der Patient 3 bis 4 Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleiben, um die Dünndarmperistaltik zu hemmen.


Nach der Untersuchung

Enger Kontakt mit Säuglingen und schwangeren Frauen ist während 12 Stunden einzuschränken.


Besondere Warnhinweise

Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung enthält 3,6 mg/ml Natrium.

Abhängig vom Zeitpunkt der Verabreichung der Injektion kann der dem Patienten verabreichte Natriumgehalt in manchen Fällen größer als 1 mmol sein. Bei Patienten, die eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, ist dies zu berücksichtigen.


Bei der Kit-Markierung ist in Hinblick auf den Natriumgehalt der verabreichten Dosis das aus dem Eluat und dem Kit stammende Natrium zu berücksichtigen. Siehe Packungsbeilage des betreffenden Kits.


Zur Vermeidung falsch positiver Werte oder zur Minimierung der Strahlung durch Reduktion der Kumulation von Pertechnetat in Schilddrüse und Speicheldrüsen sollte vor einer Tränengangs-Szintigraphie oder Szintigraphie des Meckel-Divertikels Kaliumperchlorat verabreicht werden.


Bei der Speicheldrüsen-Szintigraphie ist im Vergleich zur MR-Sialographie eine niedrigere Spezifität der Methode zu erwarten.


Hinweise zur Vermeidung von Gefahren für die Umwelt, siehe Abschnitt 6.6.


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bei bildgebenden Untersuchungen des Bauchraums können Arzneimittel wie Atropin, Isoprenalin und Analgetika die Magenentleerung und die Distribution des (99mTc)Pertechnetats verlangsamen.


Laxanzien sind abzusetzen, da sie zu einer Reizung des Gastrointestinaltrakts führen können. Bei der Szintigraphie des Meckel-Divertikels sind Kontrastmitteluntersuchungen (z. B. mit Barium) und Untersuchungen des oberen GI-Trakts innerhalb 48 Stunden vor Verabreichung von (99mTc)Pertechnetat zu vermeiden.


Die Aufnahme in die Schilddrüse wird nachweislich durch viele pharmakologische Substanzen modifiziert:

- Thyreostatika (z. B. Carbimazol oder andere Imidazolderivative wie Propylthiouracil), Salizylate, Steroide, Natrium-Nitroprussid, Natrium-Sulfobromophthalein, Perchlorat sollten 1 Woche vor der Schilddrüsen-Szintigraphie abgesetzt werden.

- Phenylbutazon und Expektoranzien sollten 2 Wochen zuvor abgesetzt werden.

- Natürliche oder synthetische Schilddrüsenhormone (z. B. Natriumthyroxin, Natriumliothyronin, Schilddrüsenextrakt) sollten 2–3 Wochen zuvor abgesetzt werden.

- Amiodaron, Benzodiazepine, Lithium sollten 4 Wochen zuvor abgesetzt werden.

- Intravenöse Kontrastmittel sollten innerhalb von 1–2 Monaten vor der Untersuchung nicht verabreicht worden sein.


FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Frauen im gebärfähigen Alter

Ist die Verabreichung eines radioaktiven Arzneimittels bei einer Frau im gebärfähigen Alter geplant muss stets festgestellt werden, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Monatsblutung ausbleibt. Bestehen Zweifel hinsichtlich einer möglichen Schwangerschaft (falls eine Monatsblutung ausgeblieben ist, falls die Blutungen sehr unregelmäßig sind usw.) sollten der Patientin alternative Untersuchungsmethoden ohne ionisierende Strahlung angeboten werden (sofern derartige Methoden zur Verfügung stehen).


Schwangerschaft

99mTc (als freies Pertechnetat) ist plazentagängig.

Bei Radionukliduntersuchungen an schwangeren Frauen kommt es auch zu einer Strahlenexposition des Fötus. Daher dürfen während der Schwangerschaft nur zwingend erforderliche Untersuchungen durchgeführt werden, bei denen der erwartete Nutzen weit größer als das Risiko für die Mutter und das ungeborene Kind ist.


Bei der direkten Verabreichung von 400 MBq Natrium(99mTc)pertechnetat beträgt die im Uterus resorbierte Dosis 3,2 mGy. Nach Vorbehandlung mit einer blockierenden Substanz beträgt die bei Verabreichung von 400 MBq Natrium(99mTc)pertechnetat im Uterus resorbierte Dosis 2,4 mGy.


Stillzeit

In Anbetracht der Tatsache, dass Radioaktivität in die Muttermilch übertritt, ist vor der Verabreichung von Radiopharmaka an eine stillende Mutter zu erwägen, ob die Radionuklidverabreichung bis zum Abstillen verschoben werden kann und welche Radiopharmaka am besten eingesetzt werden. Wird die Verabreichung als notwendig erachtet, sollte 12 Stunden nach der Verabreichung nicht gestillt und die abgepumpte Milch verworfen werden.


Enger Kontakt mit Säuglingen ist während dieser Zeit einzuschränken.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Natrium(99mTc)pertechnetat-Lösung hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Es liegen Angaben zu unerwünschten Wirkungen aus Spontanmeldungen vor. Bei den berichteten Wirkungen handelte es sich um anaphylaktoide Reaktionen, vegetative Reaktionen sowie verschiedene Arten von Reaktionen am Verabreichungsort der Injektion. Natrium(99mTc)perchtechnetat aus dem Elumatic-Generator wird zur radioaktiven Markierung verschiedener Substanzen verwendet. Diese Arzneimittel haben im Allgemeinen ein höheres Potenzial an Nebenwirkungen als 99mTc. Daher sind die berichteten Nebenwirkungen eher den markierten Substanzen als 99mTc zuzuschreiben. Welche Arten von Nebenwirkungen nach intravenöser Verabreichung des 99mTc-markierten Präparates auftreten können, hängt von der jeweiligen Substanz ab. Die entsprechenden Angaben sind in der Fachinformation des zur Zubereitung des radioaktiven Arzneimittels verwendeten Kits enthalten.


Anaphylaktoide Reaktionen

Anaphylaktoide Reaktionen wurden nach intravenöser Injektion von (99mTc)Perchtechnetat berichtet und beinhalten verschiedene Haut- oder Atemwegsymptome wie Hautreizungen, Ödeme oder Dyspnoe².


Vegetative Reaktionen (Erkrankungen des Nervensystems und des Gastrointestinaltrakts)

Einzelfälle schwerer vegetativer Reaktionen wurden berichtet, jedoch handelte es sich bei den meisten berichteten Nebenwirkungen um gastrointestinale Reaktionen wie Übelkeit oder Erbrechen2. Andere Berichte beinhalten vasovagale Reaktionen wie Kopfschmerzen² oder Schwindelgefühl². Vegetative Wirkungen werden eher auf die Untersuchungssituation als auf (99mTc)Technetium zurückgeführt, vor allem bei ängstlichen Patienten.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Andere Berichte beschreiben lokale Reaktionen am Verabreichungsort der Injektion. Solche Reaktionen werden durch Paravasation des radioaktiven Materials während der Injektion verursacht. Die beobachten Reaktionen reichen von lokaler Schwellung² bis hin zur Cellulitis². Abhängig von der verabreichten Radioaktivität und der markierten Substanz kann eine größere Paravasation eine chirurgische Behandlung erfordern.


In der folgenden Tabelle sind die beobachten Reaktionsarten und Symptome zusammengefasst. Da nur Spontanmeldungen ausgewertet werden konnten, ist keine Häufigkeitsangabe möglich.


Unerwünschte Wirkungen nach Systemorganklassen


Erkrankungen des Immunsystems

Häufigkeit nicht bekannt*: anaphylaktoide Reaktionen (z. B. Dyspnoe², Koma, Urtikaria, Erythem, Hautausschlag, Pruritus, Ödembildung an verschiedenen Stellen, z. B. im Gesicht)


Erkrankungen des Nervensystems

Häufigkeit nicht bekannt*: vasovagale Reaktionen (z. B. Synkope, Tachykardie, Bradykardie, Schwindelgefühl², Kopfschmerzen², verschwommenes Sehen, Gesichtsrötung/Hitzegefühl (Flushing))


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufigkeit nicht bekannt*: Erbrechen², Übelkeit, Diarrhoe2


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufigkeit nicht bekannt*: Reaktionen am Verabreichungsort der Injektion (z. B. Cellulitis², Schmerzen², Erythem², Schwellung²)

* Unerwünschte Wirkungen aus Spontanmeldungen

² Diese unerwünschten Wirkungen wurden bei ähnlichen Produkten beobachtet und können daher wahrscheinlich auch unter Elumatic auftreten.


Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die effektive Strahlendosis bei Gabe der maximalen empfohlenen Aktivität von 400 MBq bei 5,2 mSv liegt, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten.


FO 4.9 Überdosierung


Im Fall einer Strahlenüberdosis mit Natrium(99mTc)pertechnetat sollte die vom Patienten resorbierte Dosis, wenn möglich durch Erhöhung der Ausscheidung des Radionuklids aus dem Körper durch forcierte Diurese, häufige Blasenentleerung und Defäkation reduziert werden.


Die Anreicherung in Schilddrüse, Speicheldrüsen und Magenschleimhaut kann deutlich verringert werden, wenn sofort nach versehentlicher Gabe einer zu hohen Dosis von Natrium(99mTc)pertechnetat Natriumperchlorat verabreicht wird.


FF 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Verschiedene Radiodiagnostika für die Schilddrüse

ATC-Code: V09F X01


Bei Dosierungen in den für diagnostische Zwecke üblichen Bereichen wurden keine pharmakodynamischen Wirkungen beobachtet.


F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Verteilung

Das Pertechnetat-Ion hat eine ähnliche biologische Verteilung wie Iodid- und Perchlorat-Ionen und reichert sich vorübergehend in den Speicheldrüsen, im Plexus chorioideus, im Magen (in der Magenschleimhaut) und der Schilddrüse an, aus der es unverändert wieder ausgeschieden wird. Das Pertechnetat-Ion weist auch eine Tendenz zur Anreicherung in Gebieten erhöhter Vaskularisierung oder mit abnormer Gefäßpermeabilität auf, vor allem wenn es durch Vorbehandlung mit Schilddrüsenblockern zur Hemmung der Aufnahme in Drüsenstrukturen kommt. Bei intakter Blut-Hirn-Schranke tritt (99mTc)Pertechnetat nicht in Hirngewebe über.


Organaufnahme

Im Blut sind 70–80 % des intravenös injizierten (99mTc)Pertechnetats an Proteine gebunden, vorwiegend unspezifisch an Albumin. Die ungebundene Fraktion (20–30 %) reichert sich vorübergehend in der Schilddrüse und den Speicheldrüsen, in der Magen- und Nasenschleimhaut sowie im Plexus chorioideus an.


Im Gegensatz zu Iod wird (99mTc)Pertechnetat jedoch weder in Schilddrüsenhormon eingebaut (Organifizierung) noch im Dünndarm resorbiert. In der Schilddrüsewird die maximale Kumulation abhängig vom Funktionszustand und der Iodsättigung (bei Euthyreose etwa 0,3–3 %, bei Hyperthyreose und Iodmangel bis zu 25 %) ca. 20 Minuten nach Injektion erreicht; anschließend nimmt die Aktivität rasch wieder ab. Dies gilt auch für die Parietalzellen der Magenschleimhaut und die Azinarzellen der Speicheldrüsen.

Im Gegensatz zur Schilddrüse, die (99mTc)Pertechnetat wieder in die Blutzirkulation abgibt, erfolgt hier die Sekretion in Speichel und Magensaft. Die Anreicherung in den Speicheldrüsenliegt in der Größenordnung von 0,5 % der applizierten Aktivität, wobei das Maximum nach etwa 20 Minuten erreicht wird. Eine Stunde nach Injektion beträgt die Konzentration im Speichel etwa das 10–30-Fache der Plasmakonzentration. Die Ausscheidung kann durch Zitronensaft oder Stimulierung des parasympathischen Nervensystems beschleunigt werden, die Resorption wird durch Perchlorat reduziert.


Elimination

Die Plasma-Clearance hat eine Halbwertszeit von ca. 3 Stunden. (99mTc)Pertechnetat wird im Organismus nicht metabolisiert. Eine Fraktion wird über die Nieren sehr rasch eliminiert, der Rest langsamer über Faeces, Speichel und Tränenflüssigkeit. Die Ausscheidung während der ersten 24 Stunden nach Verabreichung erfolgt hauptsächlich im Urin (ungefähr 25 %). Im Laufe der nächsten 48 Stunden findet die Ausscheidung über die Faeces statt. Etwa 50 % der verabreichten Aktivität werden innerhalb der ersten 50 Stunden ausgeschieden. Bei Hemmung der selektiven Aufnahme von (99mTc)Pertechnetat in Drüsenstrukturen durch die Vorbehandlung mit Schilddrüsenblockern findet die Ausscheidung über dieselben Wege statt, die renale Clearance ist aber höher.

Wird Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung zur Herstellung von Technetium-99m-Komplexen verwendet, können sich die pharmakologischen und toxikologischen Eigenschaften in Abhängigkeit vom jeweiligen Technetium-Liganden ändern.


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Es liegen keine Daten zur akuten, subakuten und chronischen Toxizität nach Einmalverabreichung oder wiederholter Verabreichung vor. Die bei klinischen Diagnoseverfahren verabreichte Menge an Natrium(99mTc)pertechnetat ist sehr klein und abgesehen von allergischen Reaktionen wurden keine anderen unerwünschten Wirkungen beobachtet.


Dieses Arzneimittel ist nicht zur regelmäßigen oder kontinuierlichen Anwendung bestimmt.

Mutagenitätsstudien und Langzeit-Karzinogenitätsstudien wurden nicht durchgeführt.


Reproduktionstoxizität: Der Übertritt von 99mTc aus intravenös verabreichtem Natrium(99mTc)pertechnetat in die Plazenta wurde bei Mäusen untersucht. Ohne vorherige Gabe von Perchlorat wurde im trächtigen Uterus bis zu 60 % der injizierten 99mTc-Dosis nachgewiesen. Studien, die an trächtigen Mäusen während der Gestation und/oder Laktation durchgeführt wurden, führten bei den Nachkommen zu vermindertem Geburtsgewicht, Haarlosigkeit und Sterilität.


FR 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Säule

Aluminiumoxid

Natriumchlorid

Wasser für Injektionszwecke


PVC-Beutel mit Elutionslösung

Natriumchlorid

Wasser für Injektionszwecke


Elutions-Durchstechflaschen

Stickstoff unter vermindertem Druck


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 12 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


Radionuklidgenerator: 21 Tage ab Herstellungsdatum

Der Kalibrierungszeitpunkt und das Verfalldatum sind auf dem Etikett angegeben.


Natrium(99mTc)pertechnetat-Injektionslösung: Nach der Elution innerhalb von 10 Stunden verwenden (bis zu 10 Entnahmen).

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Aufbewahrungsbedingungen erforderlich.


Elutions-Durchstechflaschen: 2 Jahre.


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Radionuklidgenerator: Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Aufbewahrungsbedingungen erforderlich.


Eluat: Aufbewahrungsbedingungen nach Elution des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.


Vakuum-Durchstechflaschen: Nicht über 25 °C lagern.


Radioaktive Arzneimittel sind entsprechend den nationalen Anforderungen für radioaktive Materialien aufzubewahren.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses <und spezielles Zubehör für den Gebrauch, die Anwendung oder die Implantation>


Der Elumatic-Radionuklidgenerator wird in einem Transportbehälter Typ A geliefert. Lieferumfang:


  • Ein 250-ml-Beutel aus Weich-PVC mit Elutionslösung (1), der durch eine Edelstahlnadel (2) mit dem oberen Ende der Chromatographiesäule verbunden ist.

  • Eine Glas-Chromatographiesäule (3), die an beiden Enden durch Silikonstopfen verschlossen ist, die mit gesinterterten Edelstahlfritten gefüllt sind (4). Diese Säule enthält Aluminiumoxid, an das Molybdän-99 adsorbiert ist.

  • Eine Auslassnadel (5), deren eines Ende mit der Unterseite der Säule verbunden ist, während das andere Ende der Nadel (6) zur Elution der Säule an eine Elutions-Durchstechflasche oder zur Gewährleistung der Sterilität zwischen zwei Elutionen an eine schützende Durchstechflasche (STE-ELU) angeschlossen werden kann.

Die Aluminiumoxidsäule und die Nadel sind durch eine zylinderförmige Abschirmung (7) aus Blei oder Wolfram geschützt. Generatoren bis zu 25 GBq (99mTc)Technetium sind durch eine Bleiabschirmung geschützt, während 50-GBq-Generatoren eine Wolframabschirmung haben.


Das ganze System wird in eine parallelflache Verkleidung (23 x 21 x 14 cm) aus geformtem Kunststoff eingesetzt (8–9).


Die Elutionsnadel ragt aus dem Oberteil des Kunststoffgehäuses heraus und ist durch eine Transportkappe oder eine Durchstechflasche (STE-ELU) geschützt.


Neben der Elutionsnadel befindet sich ein Sicherheitsventil (10), das beim Transport geschlossen bleibt.


Im Lieferumfang des Generators enthaltenes Zubehör:


1 Beutel mit 10 sterilen, pyrogenfreien, teilevakuierten Elutions-Durchstechflaschen (TC‑ELU‑5) (11) zur Elution von 5 ml bis 6 ml.


1 sterile Durchstechflasche zum Schutz der Elutionsnadel (STE-ELU).


Jede 15-ml-Elutions-Durchstechflasche oder 15-ml-Durchstechflasche zum Schutz der Elutionsnadel besteht aus farblosem Glas Typ-I (Ph. Eur.) und ist mit einem Gummistopfen verschlossen und mit einer Aluminiumkappe versiegelt.


1 Elutionsbehälter (12) ist in der Erstlieferung inbegriffen.


Zusätzlich erhältliches Zubehör:


Packungen mit 10 x 15-ml-Durchstechflaschen:


  • teilevakuierte Durchstechflaschen zur Elution von 5 bis 6 ml

  • teilevakuierte Durchstechflaschen zur Elution von 9 bis 11 ml

  • Vakuum-Durchstechflaschen zur Elution von 14 bis 16 ml


zusätzliche Bleiabschirmung passend für den Elumatic-Generator: PROTECT ELU


Packungsgröße:


99mTc-Aktivität

(maximal eluierbare Aktivität zum Kalibrierzeitpunkt, 12:00 MEZ)

2 / 4 / 6 / 8 / 10 / 12 / 16 / 20 / 25 / 50 GBq

99Mo-Aktivität

(zum Kalibrierzeitpunkt, 12:00 MEZ)

2,5 / 5 / 7 / 9,5 / 12 / 14,5 / 19 / 24 / 30 / 60 / GBq



Abbildung des Elumatic-Generators im Elutionsmodus


X