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Terbinafin Heumann 250 Mg Tabletten

Fachinformation Nr. 64000/070/09/5
Terbinafin Heumann 250 mg Tabletten


Seite 15



Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels

Terbinafin Heumann250 mg Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Jede Tablette enthält 250 mg Terbinafin (als Hydrochlorid).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform

Tablette


Weiße, längliche Tabletten mit Bruchkerbe auf beiden Seiten.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Terbinafin ist zur Behandlung der folgenden Pilzinfektionen an Haut und Nägeln angezeigt:


Im Gegensatz zu topischem Terbinafin ist oral verabreichtes Terbinafin Heumannin der Behandlung von Pityriasis versicolor(Kleienpilzflechte) nicht wirksam.


Die offizielle lokale Anleitung zur Mikrobenresistenz und zur sachgemäßen Anwendung und Verschreibung von Antimykotika (Arzneimittel zur Pilzbekämpfung) sollte beachtet werden.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.


Empfohlene Dosis

Erwachsene: einmal am Tag 250 mg (eine Tablette).


Anwendungsdauer

Die Anwendungsdauer hängt von der Art und der Schwere der Infektion ab.


- Hautinfektionen

Die voraussichtliche Anwendungsdauer bei der Behandlung von Tinea pedis, Tinea corporis und Tinea cruris beträgt zwei bis vier Wochen. Bei Tinea pedis (zwischen den Zehen, an der Fußsohle/vom Mokassintyp) kann die empfohlene Behandlungszeit bis zu sechs Wochen betragen.


Die Anzeichen und Symptome der Infektion verschwinden möglicherweise bis einige Wochen nach der Pilzkur nicht vollständig.


- Onychomykose

Für die meisten Patienten liegt die effektive Behandlungszeit zwischen sechs und zwölf Wochen.


Onychomykose an den Fingernägeln

Sechs Wochen Behandlungszeit ist in den meisten Fällen von Onychomykose an den Fingernägeln ausreichend.


Onychomykose an den Fußnägeln

Zwölf Wochen Behandlungszeit ist in den meisten Fällen von Onychomykose an den Fußnägeln ausreichend.


Bei Patienten mit langsamem Nagelwachstum können längere Behandlungszeiten erforderlich sein (sechs Monate oder länger).

Die optimale klinische Wirkung wird einige Monate nach der Pilzkur und dem Behandlungsende sichtbar; dieser Zeitraum ist für das Wachstum von gesundem Nagelgewebe erforderlich.


Anwendung bei älteren Patienten

Es deuten keine Anzeichen darauf hin, dass bei älteren Patienten andere Dosen anzuwenden sind oder andere Nebenwirkungen auftreten. Mögliche bestehende Fehlfunktionen von Leber oder Nieren sollten beachtet werden (siehe Abschnitt 4.4).


Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz

Pharmakokinetische Studien mit einfacher Dosis bei Patienten mit einer bestehenden Lebererkrankung haben gezeigt, dass die Clearance von Terbinafin um 50 % herabgesetzt sein kann (siehe Abschnitt 5.2). Bei Leberinsuffizienz sollte eine geringere Dosis verabreicht werden. Die therapeutische Anwendung von Terbinafin bei Patienten mit akuten oder chronischen Lebererkrankungen wurde bisher nicht untersucht und kann daher nicht empfohlen werden.


Anwendung bei Patienten mit Niereninsuffizienz


Die Anwendung von Terbinafin Heumann 250 mg Tabletten wurde bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen nicht ausreichend untersucht und wird daher für diese Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).


Anwendung bei Kindern

Die Anwendung von Terbinafin Heumann 250 mg Tabletten bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) wird nicht empfohlen, da nur begrenzte Erfahrungen vorliegen.


4.3 Gegenanzeigen


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Pharmakokinetische Studien mit Einzeldosengabe haben gezeigt, dass bei Patienten mit einer bestehenden Lebererkrankung die Clearance von Terbinafin um etwa 50% herabgesetzt sein kann. Die therapeutische Anwendung von Terbinafin bei Patienten mit akuten oder chronischen Lebererkrankungen wurde bisher nicht in prospektiven klinischen Studien untersucht und kann daher nicht empfohlen werden.


Vor dem Verschreiben von Terbinafin Heumannsollte die Grundfunktion der Leber untersucht werden.Hepatotoxizitätkann bei Patienten mit und ohne vorab existierender Leberfehlfunktion auftreten. Patienten, denen Terbinafin Heumannverschrieben wurde, sollten jegliches Auftreten von unerklärlicher anhaltender Übelkeit, Appetitlosigkeit, Müdigkeit/Ermattung, Erbrechen, Schmerzen im Bauchbereich oben rechts, Gelbsucht, dunklem Urin oder hellem Stuhl sofort anzeigen. Patienten mit diesen Symptomen sollten Terbinafin Heumannabsetzen und ihre Leberfunktion sofort untersuchen lassen.

Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 50 ml/min oder weniger sinkt die Terbinafin-Clearance ungefähr um 50 %. Mangels hinreichender Daten wird die orale Therapie mit Terbinafin nicht bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 50 ml/min oder weniger empfohlen (siehe Abschnitt 5.2).


In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Terbinafin den über das CYP2D6-Enzym ablaufenden Stoffwechsel hemmt (siehe Abschnitt 4.5).


In kontrollierten Studien wurden nach Einnahme von Terbinafin Veränderungen der Augenlinse und der Retina festgestellt. Die klinischen Auswirkungen dieser Veränderungen sind unbekannt.


Terbinafin sollte Patienten mit Schuppenflechte oder Immunschwäche nur unter Vorsicht verabreicht werden, da in einigen Fällen eine Verschlimmerung dieser Leiden während der Behandlung mit diesem Arzneimittel beobachtet wurde.


Die Anzeichen und Symptome der Infektion verschwinden möglicherweise bis einige Wochen nach der Pilzkur nicht vollständig.


Patienten, die während der Terbinafinbehandlung hohes Fieber oder eine Halsentzündung entwickeln, sollten auf eine mögliche hämatologische Reaktion untersucht werden.


Falls ein Patient eine Neutropenie oder Agranulozytose (Symptome wie Fieber, Mandelentzündung oder jegliche andere Infektion) oder eine Hautreaktion zeigt, die großflächig ist oder die Schleimhäute angreift, sollte die Behandlung unterbrochen werden.


Im Gegensatz zu topischem Terbinafin ist oral verabreichtes Terbinafin Heumannfür die Behandlung von Hautinfektionen durch die Gattung Candida nicht wirksam.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Wirkungen von anderen Arzneimitteln auf Terbinafin

Die Plasma-Clearance von Terbinafin kann durch den Stoffwechsel anregende Medikamente beschleunigt und durch Arzneimittel gehemmt werden, die Cytochrom P450 hemmen. Falls die gleichzeitige Gabe von solchen Wirkstoffen erforderlich ist, sollte die Dosierung von Terbinafin entsprechend angeglichen werden.


Folgende Arzneimittel können die Wirkung oder die Plasmakonzentration von Terbinafin erhöhen:Cimetidin (verringert die Terbinafin-Clearance um 33%).


Folgende Arzneimittel können die Wirkung oder die Plasmakonzentration von Terbinafin herabsetzen:Rifampicin (erhöht die Terbinafin-Clearance um 100%).


Wirkungen von Terbinafin auf andere Arzneimittel:

Nach den Ergebnissen von In-vitro-Studien und Studien an gesunden Probanden zeigt Terbinafin nur ein vernachlässigbares Potenzial zur Hemmung oder Verstärkung der Clearance der meisten Arzneimittel, die über das P450-Cytochrom-System metabolisiert werden (z.B. Ciclosporin, Terfenadin, Triazolam, Tolbutamid oder oral eingenommene Empfängnisverhütungsmittel). Eine Ausnahme bilden die durch das CYP2D6-Enzym umgewandelten Substanzen (z.B. Mexiletin): In diesen Fällen zeigen in-vitro-Studien, dass Terbinafin den über dieses Enzym ablaufenden Stoffwechsel hemmt.


In einigen Fällen wurden bei Patientinnen unter gleichzeitiger Einnahme von Terbinafin-Tabletten und oral verabreichten Empfängnisverhütungsmitteln Unregelmäßigkeiten in der Menstruation festgestellt. Der Mechanismus dieser möglichen Wechselwirkung ist bisher noch nicht erklärt.


Eine Studie mit gesunden Freiwilligen unter zeitgleicher Verabreichung einer einmaligen Dosis von 100 mg des Cytochrom-P450-Hemmers Fluconazol zeigte Zunahmen von Cmax bzw. AUC von etwa 50% bzw. 70%. Falls die gleichzeitige Verabreichung dieser Arzneimittel notwendig ist, kann eine entsprechende Angleichung der Terbinafin-Dosis erforderlich sein.


Patienten unter einer gleichzeitigen Behandlung mit Arzneimitteln, die vorwiegend über das CYP2D6-Enzym umgewandelt werden und eine schmale therapeutische Breite besitzen, wie Metoprolol bei chronischem Herzversagen, Arzneimittel gegen Arrhythmien (z.B. Flecainid, Propafenon), trizyklische Antidepressiva (TCAs), β-Blocker, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) oder Monoaminoxidasehemmer (MAO-Is) vom Typ B (siehe Abschnitt 4.4), sollten überwacht werden, wenn die therapeutische Bandbreite der zusammen eingenommenen Arzneimittel eng ist.


Außerdem kann die Plasma-Clearance von Terbinafin durch den Stoffwechsel anregende Medikamente beschleunigt und durch Arzneimittel verlangsamt werden, die P450-Cytochrom hemmen. Falls die gleichzeitige Verabreichung solcher Arzneimittel notwendig ist, kann eine entsprechende Angleichung der Terbinafin-Dosis erforderlich sein.


Es wurde festgestellt, dass Terbinafin den Ciclosporingehaltim Plasma vermindert. Während und nach einer Terbinafinbehandlung ist die Überwachung des Ciclosporin-Niveaus zu empfehlen.


In seltenen Fällen wurde über Änderungen in der INR und/oder Prothrombinzeit bei Patienten berichtet, die gleichzeitig Terbinafin und Warfarin einnahmen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Studien zur Embryotoxizität und Fertilität bei Tieren deuten nicht auf schädliche Wirkungen hin.

Es liegen keine hinreichenden Daten der Verwendung von Terbinafin bei Schwangeren vor. Daher sollte Terbinafin während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.


Stillzeit

Terbinafin geht in die Muttermilch über; daher sollten stillende Mütter nicht mit Terbinafin Heumann250mg Tabletten behandelt werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Terbinafin hat keinen oder nur einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dennoch sollte man beim Steuern von Fahrzeugen oder bei der Bedienung von Maschinen bedenken, dass in seltenen Fällen Schwindel auftreten kann.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung der Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, < 1/10); gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100); selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000).


Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes:

Häufig: leichte Formen allergischer Hautreaktionen (Ausschläge, Nesselsucht).

Selten: Lichtempfindlichkeit

Sehr selten: schwere Hautreaktionen (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, akute generalisierte exanthematische Pustulosis). Bei zunehmenden Hautausschlägen sollte die Behandlung mit Terbinafin-Tabletten unterbrochen werden.

Verschlimmerung einer Schuppenflechte.

Vereinzelt traten Fälle von Haarausfall auf, obwohl ein kausaler Zusammenhang mit Terbinafin nicht festgestellt wurde.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen, Übelkeit, leichte Unterleibsschmerzen, Durchfall.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:

Häufig: Reaktionen der Muskeln oder Knochen (Arthralgie, Myalgie).


Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig: Kopfschmerzen.

Gelegentlich: Beeinträchtigungen oder Verlust der Geschmacksempfindung (verschwinden in der Regel einige Wochen nach Ende der Behandlung). Vereinzelte Fälle von fortdauerndem Geschmacksverlust wurden beobachtet. In sehr seltenen, schweren Fällen wurden eine verminderte Nahrungsaufnahme und infolgedessen ein signifikanter Gewichtsverlust beobachtet.

Selten: Parästhesie, Hypoästhesie und Schwindel.

Sehr selten: Schwindel.


Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten: Depressionen und Angstzustände.


Leber- und Gallenerkrankungen:

Selten: Leber/Gallenfehlfunktion und idiosynkratisch bedingte akute Hepatitis (vorwiegend cholestatischer Art) wurden in Verbindung mit Terbinafin-Tabletten beobachtet, einschließlich sehr seltener Fälle tödlichen Leberversagens (siehe Abschnitt 4.4).

Sehr selten: schwere Leberschäden.


Erkrankungen des Immunsystems:

Sehr selten: anaphylaktoide Reaktionen (einschließlich Angioödem), Ausbruch oder Verschlimmerung von Haut- oder systemischem Lupus erythematodes.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Sehr selten: Einzelne Fälle von hämatologischen Störungen wie Neutropenie, Agranulozytose und Thrombozytopenie.


Allgemeine Erkrankungen:

Sehr selten: Müdigkeit/Ermattung.


Menstruationsstörungen (Durchbruchblutungen und unregelmäßige Zyklen) wurden bei Patientinnen berichtet, die gleichzeitig Terbinafin mit oralen Kontrazeptiva einnahmen (siehe Abschnitt 4.5).


4.9 Überdosierung

Wenige Fälle von Überdosierung (Einnahme von bis zu 5 g) wurden beobachtet und führten zu Kopfschmerzen, Übelkeit, epigastrischen Schmerzen und Schwindel.


Die empfohlene Behandlung einer Überdosierung ist die Ausscheidung des Arzneimittels, vorwiegend durch Verabreichen von Aktivkohle und gegebenenfalls mit einer angemessenen unterstützenden Therapie.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antimykotika für die systemische Anwendung, ATC-Code: D01B A02.


Terbinafin ist ein Allylamin mit einem breiten Wirkungsspektrum gegen Pilzerreger, welche die Haut, Haare und Nägel befallen, einschließlich Dermatophyten wie Trichophyten (z. B. T. rubrum, T. mentagrophytes, T. verrucosum, T. tonsurans, T. violaceum), Microsporum(z. B. M. canis) und Epidermophyton floccosum. Bei niedrigen Konzentrationen wirkt Terbinafin fungizid gegen Dermatophyten, Schimmel und bestimmte dimorphe Pilze.


Da die Anfälligkeitstests für Dermatophytose nicht standardisiert sind, kann die unten stehende Information nur als ein Versuch zur Aufstellung von Richtlinien betrachtet werden, welche die Frage erörtern, ob Mikroorganismen empfindlich auf Terbinafin reagieren oder nicht.


Die folgenden Empfindlichkeiten (MIC) verschiedener Pilzarten auf Terbinafin basieren auf Standard-Pilzkulturen:


Mikroorganismus MIC-Bereich (µg/ml)


Trichophyton rubrum 0,001- 0,15

Trichophyton mentagrophytes 0,0001- 0,05

Trichophyton verrucosum 0,001- 0,006

Trichophyton violaceum 0,001- 0,1


Microsporum canis 0,0001- 0,1


Edidermorphyton fluccosum 0,001- 0,05


Terbinafin ist gegen viele Hefepilze der Candida-Gattung nur sehr schwach wirksam.


Im Gegensatz zur lokalen Terbinafinbehandlung sind Terbinafin-Tabletten in der Behandlung von Pityriasis (Tinea) versicolor nicht wirksam.


Terbinafin zeigt spezifische Wechselwirkungen mit der Sterol-Biosynthese der Pilze in einem frühen Stadium. Das führt zu einem Ergosterol-Mangel und einer intrazellulären Ansammlung von Squalen, die den Tod der Pilzzellen zur Folge hat. Terbinafin wirkt über die Hemmung der Squalenepoxidase in der Zellmembran der Pilzzelle. Das Enzym Squalenepoxidase steht nicht in Zusammenhang mit dem P450-Cytochrom-System.


Bei oraler Verabreichung sammelt sich das Arzneimittel in der Haut, dem Haar und den Nägeln an; der Gehalt hängt mit der fungiziden Wirkung zusammen. Das Arzneimittel ist an diesen Stellen noch 15 bis 20 Tage nach Behandlungsende vorhanden.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Eine einmalig oral verabreichte Dosis von 250 mg Terbinafin erzeugt zwei Stunden nach der Einnahme eine mittlere Plasma-Spitzenkonzentration von 0,97 g/ml. Die Halbwertszeiten der Absorption bzw. der Verteilung betragen 0,8 Stunden bzw. 4,6 Stunden.


Terbinafin bindet stark an Plasmaproteine (99%). Es diffundiert schnell durch die Haut und konzentriert sich im lipophilen Stratum corneum. Terbinafin wird auch ins Sebum ausgeschieden und zeigt hohe Konzentrationen in den Haarfollikeln, im Haar und in an Sebum reicher Haut. Es bestehen auch Anzeichen, dass Terbinafin sich in den ersten Wochen nach Behandlungsbeginn in den Fingernägeln verteilt.


Terbinafin wird schnell und ausgiebig von mindestens sieben CYP-Isoenzymen umgesetzt; die größeren Beiträge leisten 2C9, 1A2, 3A4, 2C8 und 2C19.


Bei der biologischen Umwandlung entstehen Stoffwechsel-Zwischenprodukte (Metabolite) ohne antimykotische Wirkung, die vorwiegend über den Urin ausgeschieden werden. Die Halbwertszeit der Ausscheidung beträgt 17 Stunden. Es bestehen keine Anzeichen der Ansammlung der Substanz im Plasma. Im pharmakokinetischen Profil wurden keine altersabhängigen Veränderungen festgestellt. Die Ausscheidungsrate kann bei Patienten mit beeinträchtigter Leber- oder Nierenfunktion verringert sein und zu einer erhöhten Terbinafinkonzentration im Blut führen.


Die biologische Verfügbarkeit von Terbinafin-Tablettenwird durch Nahrungsmittel mäßig beeinträchtigt, jedoch nicht dermaßen, dass eine Anpassung der Dosis notwendig ist.


Pharmakokinetische Studien nach Einmalgabe bei Patienten mit einer bestehenden Lebererkrankung haben gezeigt, dass die Terbinafin-Clearance um etwa 50% herabgesetzt sein kann.


Terbinafin wird nicht unverändert über den Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit ist bei Nierenfunktionsstörungen verlängert, wahrscheinlich aufgrund von Änderungen im Metabolismus dieser Patienten, oder verminderter Leberfunktionen als Ergebnis der Nierenerkrankung. Die verminderte Elimination von Terbinafin bei Niereninsuffizienz empfiehlt eine Dosisreduktion. Spezifische Richtlinien sind nicht vorhanden.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In Langzeitstudien (Dauer bis zu einem Jahr) bei Ratten und Hunden wurden bei täglichen oralen Dosen bis etwa 100 mg/kg keine klaren toxischen Wirkungen festgestellt. Bei hohen oralen Dosen wurden die Leber und möglicherweise auch die Nieren als potenzielle Zielorgane ausgemacht.


In einer oralen Karzinogenitätsstudie über 2 Jahre bei Mäusen wurden für Tagesdosen bis 130 mg/kg (Männchen) bzw. 156 mg/kg (Weibchen) keine neoplastischen oder andere anomale Entwicklungen gefunden, die auf die Behandlung zurückzuführen wären. In einer zweijährigen Karzinogenitätsstudie bei Ratten mit einer oralen Tageshöchstdosis von 69 mg/kg wurde ein vermehrtes Auftreten von Lebertumoren bei männlichen Tieren festgestellt. Diese Veränderungen, die mit der Proliferation von Peroxisomen zusammenhängen können,sind als speziesspezifisch anzusehen, da sie weder in der Karzinogenitätsstudie bei Mäusen noch in anderen Studien an Mäusen, Hunden oder Affen beobachtet wurden.


In Studien mit hohen Terbinafin-Dosen wurden bei Affen Brechungsstörungen der Netzhaut festgestellt (die nicht toxische Dosis lag bei 50 mg/kg). Diese Unregelmäßigkeiten hingen mit dem Auftreten eines Metaboliten von Terbinafin im Augengewebe zusammen und verschwanden nach Abbruch der Behandlung. Es wurden keine begleitenden histologischen Veränderungen festgestellt.


Eine Standardserie von in-vitro-und in-vivo-Untersuchungen der Genotoxizität ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes oder klastogenes Potential des Arzneimittels.


In Studien mit Ratten und Kaninchen wurden keine unerwünschten Effekte bezüglich der Fertilität oder anderer Reproduktionsparameter beobachtet.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Carboxylmethylstärke-Natrium (Typ A)

Mikrokristalline Cellulose (E 460)

Hypromellose (E 464)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (Ph. Eur) (E 572)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Transparente PVC/Aluminium- oder PVC-PVDC/Aluminium-Blisterpackung.

Packungsgrößen: 14 (N1),28 (N2), 42 (N3) Tabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.


7. Inhaber der Zulassung


HEUMANN PHARMA

GmbH & Co. Generica KG

Südwestpark 50

90449 Nürnberg

Telefon/Telefax: 0700 4386 2667

E-Mail: info@heumann.de


Mitvertrieb:

norispharm GmbH

Südwestpark 50

90449 Nürnberg


und


Heunet Pharma GmbH

Südwestpark 50

90449 Nürnberg


8. Zulassungsnummer

66778.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

06.03.2008/06.07.2010


10. Stand der Information

März 2012


11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig