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Terbinafin Puren 250 Mg Tabletten

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FI-804-06/13

Fachinformation


Terbinafin-Actavis 250 mg Tabletten



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Terbinafin-Actavis 250 mg Tabletten


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Jede Tablette enthält 250 mg Terbinafin als Terbinafinhydrochlorid.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Tablette


Weiße, runde, flache Tabletten von 11 mm Durchmesser, mit der Prägung “T“ auf einer Seite und der Prägung “1“ neben der Bruchkerbe auf der anderen.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Behandlung von Terbinafin sensitiven Pilzinfektionen wie Tinea corporis, Tinea cruris und Tinea pedis (durch Dermatophyten verursacht, siehe Abschnitt 5.1), wenn diese aufgrund der Lage, der Schwere und dem Ausmaß der Infektion angebracht erscheint.

Zur Behandlung der durch Dermatophyten verursachten Onychomykose (Terbinafin sensitive Pilzinfektion der Nägel).


Hinweis:

Oral angewendete Terbinafin Tabletten sind nicht wirksam gegen Pityriasis versicolor.

Die offiziellen örtlichen Richtlichtlinien sollten beachtet werden, z. B. nationale Empfehlungen zur richtigen Anwendung und Verordnung antimikrobieller Arzneimittel.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Art der Anwendung:

Zum Einnehmen


Die Dauer der Behandlung ist von der Indikation und der Schwere der Infektion abhängig.


Erwachsene

250 mg einmal täglich.


Nierenfunktionsstörungen

Die Anwendung von Terbinafin-Actavis wurde bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen nicht ausreichend untersucht und wird daher für diese Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Abschnitte 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“ und 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“).


Leberfunktionsstörungen

Terbinafin-Actavis wird für Patienten mit chronischen oder akuten Lebererkrankungen nicht empfohlen (siehe Anschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Hautinfektionen

Die mittlere Behandlungsdauer bei Tinea pedis, Tinea corporis und Tinea cruris beträgt 2 bis 4 Wochen.

Tinea pedis (zwischen den Zehen, Flechten-/Mokassin-Typ): Empfohlene Behandlungsdauer bis zu 6 Wochen.

Der vollständige Rückgang der Symptome der Infektion kann möglicherweise erst einige Wochen nach der Behandlung eintreten.


Onychomykose

Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel 6 – 12 Wochen.

Onychomykose der Fingernägel: In den meisten Fällen ist bei einer Onychomykose der Fingernägel eine Behandlungsdauer von 6 Wochen ausreichend.

Onychomykose der Fußnägel: In den meisten Fällen ist bei einer Onychomykose der Fußnägel eine Behandlungsdauer von 12 Wochen ausreichend, einige Patienten können jedoch eine Behandlung von bis zu 6 Monaten benötigen. Geringes Nagelwachstum während der ersten Behandlungswochen ist ein Indiz für die Notwendigkeit einer längeren Therapie. Ein kompletter Rückgang der Anzeichen und Symptome der Infektion kann erst einige Wochen nach der mykologischen Behandlung eintreten und ist erst mehrere Monate nach Ende der Behandlung sichtbar, da die gesunden Nägel einige Zeit für das Wachstum benötigen.



Ältere Patienten

Es gibt keine Hinweise dafür, dass bei älteren Patienten eine andere Dosierung erforderlich ist oder Nebenwirkungen auftreten, die bei jüngeren Patienten nicht festzustellen sind.


Wenn Terbinafin-Actavis für diese Altersgruppe verschrieben wird, sollte jedoch die Möglichkeit einer bestehenden Leber- oder Nierenfunktionsstörung bedacht werden (siehe Abschnitte 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Leberfunktion

Terbinafin-Actavis wird für Patienten mit chronischen oder akuten Lebererkrankungen nicht empfohlen. Vor der Verordnung von Terbinafin-Actavis sollten vorbestehende Lebererkrankungen abgeklärt werden. Lebertoxizität kann bei Patienten mit oder ohne vorbestehender Lebererkrankung auftreten, daher wird eine regelmäßige Überwachung (nach 4-6 Behandlungswochen) der Leberfunktionstests empfohlen. Terbinafin-Actavis sollte im Fall eines Anstiegs der Leberfunktionstests unverzüglich abgesetzt werden. Bei Patienten, die mit Terbinafin Tabletten behandelt wurden, trat in sehr seltenen Fällen schweres Leberversagen auf, das in manchen Fällen zum Tod oder zur Lebertransplantation führte. In der Mehrzahl der Fälle von Leberversagen hatten die Patienten schwerwiegende systemische Grunderkrankungen und ein kausaler Zusammenhang mit der Gabe von Terbinafin Tabletten war nicht gesichert (siehe Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“).


Patienten, denen Terbinafin-Actavis verschrieben wurde, sollten darauf hingewiesen werden, dass sie unverzüglich ihren Arzt informieren sollten, wenn sie Symptome wie unerklärliche länger anhaltende Übelkeit, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Erbrechen, Schmerzen im oberen GI-Trakt, Ikterus, dunklen Urin oder blassen Stuhl feststellen. Orales Terbinafin sollte abgesetzt werden, wenn diese Symptome auftreten; die Leberfunktionen des betreffenden Patienten sollten sofort untersucht werden, um zu überprüfen, ob eine Leberfunktionsstörung oder -erkrankung vorliegt.


Mit Terbinafin behandelte Patienten, die hohes Fieber oder Halsschmerzen entwickeln, sollten auf mögliche hämatologische Reaktionen hin untersucht werden.


Terbinafin sollte von Patienten mit vorbestehender Psoriasis oder Lupus erythematodes mit Vorsicht angewendet werden, da hier sehr seltene über Fälle eines Lupus erythematodes berichtet wurde.


Terbinafin ist ein starker Inhibitor des Isoenzyms CYP2D6. Dies sollte bedacht werden, wenn Terbinafin gleichzeitig mit Arzneimitteln angewendet wird, die individuell dosiert und von diesem Isoenzym metabolisiert werden (siehe Abschnitt 4.5). Eine Dosisanpassung kann erforderlich sein.


Dermatologische Effekte

In sehr seltenen Fällen wurden bei Patienten, die Terbinafin-Actavis einnahmen, schwere Hautreaktionen (z.B. Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse) berichtet. Falls fortschreitendes Exanthem auftritt, muss die Behandlung mit Terbinafin-Actavis beendet werden.


Hämatologische Effekte

Sehr seltene Fälle von Dyskrasie (Neutropenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie) wurden bei Patienten, die mit Terbinafin-Actavis behandelt wurden, berichtet. Die Ätiologie jeder Blutbildveränderung bei Patienten unter Behandlung mit Terbinafin-Actavis muss untersucht und eine mögliche Änderung der Medikation, einschließlich des Absetzens der Behandlung mit Terbinafin-Actavis, überdacht werden.


Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 50 ml/min bzw. Serum-Kreatinin 300 Mikromol/l) wurde die Anwendung mit Terbinafin-Actavis nicht ausreichend untersucht und wird daher nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“).



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die Plasmaclearance von Terbinafin kann von Arzneimitteln, die den Metabolismus fördern (wie z. B. Rifampicin), beschleunigt und von Wirkstoffen, die Cytochrom-P-450 hemmen (z. B. Cimetidin), gehemmt werden. Wenn die gleichzeitige Einnahme dieser Arzneimittel notwendig ist, kann es notwendig sein, die Dosis von Terbinafin entsprechend anzupassen.


Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung oder die Plasmakonzentration von Terbinafin-Actavis erhöhen:


Cimetidin reduzierte die Clearance von Terbinafin um 33%.


Fluconazol erhöhte die Cmax und AUC von Terbinafin um 52 % bzw. 69 %, bedingt durch die Hemmung der beiden Enzyme CYP2C9 und CYP3A4. Bei gleichzeitiger Gabe von Terbinafin mit anderen Arzneimitteln, die die beiden Enzyme CYP2C9 und CYP3A4 hemmen (wie z. B. Ketoconazol und Amiodaron), tritt möglicherweise eine ähnlich erhöhte Exposition auf.


Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung oder die Plasmakonzentration von Terbinafin-Actavis reduzieren:


Rifampicin erhöhte die Clearance von Terbinafin um 100%.


Wirkung von Terbinafin auf andere Arzneimittel


In-vitro-Studien und Studien an gesunden Probanden haben gezeigt, dass Terbinafin nur ein geringfügiges Potenzial hat, die Clearance von Arzneimitteln, die über das Cytochrom-P450-System metabolisiert werden (z. B. Terfenadin, Triazolam, Tolbutamid oder oralen Kontrazeptiva) zu hemmen oder zu fördern, mit Ausnahme solcher Arzneimittel, die über CYP2D6 metabolisiert werden (siehe unten).


Terbinafin hat keinen Einfluss auf die Clearance von Phenazon oder Digoxin.


Bei einigen Patientinnen, die Terbinafin gleichzeitig mit oralen Kontrazeptiva eingenommen haben, wurde eine unregelmäßige Menstruation beobachtet. Diese Störungen traten jedoch nicht häufiger auf als bei Frauen, die nur orale Kontrazeptiva einnahmen.


Terbinafin kann die Wirkung folgender Arzneimittel verstärken bzw. deren Plasmakonzentration erhöhen:


Coffein

Terbinafin reduzierte die Clearance von Coffein (nach intravenöser Anwendung) um 19 %.


Substanzen, die hauptsächlich durch CYP2D6 metabolisiert werden

Aus In-vitro- und In-vivo-Studien geht hervor, dass Terbinafin den durch das Isoenzym CYP2D6 vermittelten Metabolismus hemmt. Dieser Befund könnte von klinischer Relevanz für solche Substanzen sein, die überwiegend durch CYP2D6 verstoffwechselt werden, insbesondere wenn sie gleichzeitig ein enges therapeutisches Fenster haben, wie z. B. bestimmte Vertreter folgender Arzneistoffgruppen: trizyklische Antidepressiva (TCA), Beta-Rezeptorenblocker. selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffe (SSRI), Antiarrhythmika (einschließlich der Klassen 1A, 1B und 1C) und Monoaminoxidase-Inhibitoren (MAO-I) vom Typ B (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Terbinafin reduzierte die Clearance von Desipramin um 82 %.


Terbinafin kann die Wirkung folgender Arzneimittel abschwächen bzw. deren Plasmakonzentration erniedrigen:


Terbinafin erhöhte die Plasma-Clearance von Ciclosporin um 15 %.



4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Studien an Tieren zur Embryotoxizität und Fertilität deuten nicht auf unerwünschte Wirkungen hin. Da die klinische Erfahrung bei schwangeren Frauen jedoch sehr begrenzt ist, sollte Terbinafin-Actavis während der Schwangerschaft nicht verwendet werden, außer die klinische Situation der Mutter erfordert die Behandlung mit oralem Terbinafin und der mögliche Nutzen für die Mutter überwiegt das potentielle Risiko für den Fötus.


Stillzeit

Terbinafin geht in die Muttermilch über. Stillende Mütter sollten daher nicht mit Terbinafin-Actavis behandelt werden.


Fertilität

Studien an Tieren zur Embryotoxizität und Fertilität deuten nicht auf unerwünschte Wirkungen hin


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Zur Auswirkung von Terbinafin-Actavis auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurden keine Untersuchungen durchgeführt. Patienten, bei denen als Nebenwirkung Schwindelgefühl auftritt, sollen vermeiden, ein Fahrzeug zu lenken oder Maschinen zu bedienen.


4.8 Nebenwirkungen


Die folgenden Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien und nach Markteinführung beobachtet:


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen (Tabelle 1) werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100, < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100)

Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Tabelle 1


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten

Neutropenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie

Nicht bekannt

Anämie

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten

Anaphylaktoide Reaktionen, Angioödem, kutaner oder systemischer Lupus erythematodes

Nicht bekannt

Anaphylaktische Reaktion, Serumkrankheit-ähnliche Reaktion

Stoffwechsel- und Ernährungsstörung

Sehr häufig

Verminderter Appetit

Psychiatrische Erkrankungen

Nicht bekannt

Angst, Depression *

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen

Gelegentlich

Geschmacksstörungen**, Geschmacksverlust **

Selten

Missstimmung

Sehr selten

Schwindel, Parästhesie und Hypästhesie

Nicht bekannt

Anosmie

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Nicht bekannt

Herabgesetztes Hörvermögen, Hörstörung, Tinnitus

Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt

Vaskulitis

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig

Blähungen, Dyspepsie, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall

Nicht bekannt

Pankreatitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Selten

Leberfunktionsstörung, Erniedrigung der Leberenzyme

Nicht bekannt

Hepatitis, Gelbsucht, Cholestasis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr häufig

Ausschlag, Urtikaria

Sehr selten

Erythema exsudativum multiforme [EEM], Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, akute generalisierte exanthematische Pustulosis [AGEP]).

Psoriasis-artiger Hautausschlag oder Verschlechterung einer Psoriasis,

Haarausfall

Nicht bekannt

Lichtempfindlichkeitsreaktionen, Photodermatose, allergische Lichtempfindlichkeitsreaktion und polymorphe Lichtdermatose

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Sehr häufig

Arthralgien, Myalgien

Nicht bekannt

Rhabdomyolyse

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten

Müdigkeit

Nicht bekannt

Grippe-ähnliche Erkrankung, Fieber

Untersuchungen

Nicht bekannt

Erhöhte Blutspiegel der Kreatinphosphokinase, Gewichtsreduktion***



* Angst und depressive Symptome infolge von Geschmacksstörungen

** Geschmacksstörungen inkl. Geschmacksverlust, die in der Regel innerhalb von einigen Wochen nach Absetzen von Terbinafin wieder abklingen. Einzelfälle von längeren Geschmacksstörungen wurden berichtet.

*** Gewichtsverlust infolge von Geschmacksstörungen


4.9 Überdosierung


Wenige Fälle von Überdosierungen (bis zu 5 g Terbinafin) sind bekannt geworden, die zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch und Schwindel geführt haben. Die empfohlene Behandlung einer Überdosierung besteht in der Elimination des Wirkstoffs, primär durch Gabe von Aktivkohle sowie einer symptomatischen Behandlung, falls erforderlich.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Dermatologika, Antimykotika zur systemischen Anwendung

ATC-Code: D01B A 02


Terbinafin ist ein Allylamin mit einem breiten antimykotischen Wirkungsspektrum. In niedriger Konzentration wirkt Terbinafin fungizid gegen Dermatophyten, Schimmelpilze und bestimmte dimorphe Pilze. Die Wirkung gegen Hefen ist je nach der Spezies fungizid oder fungistatisch.


Terbinafin greift durch Hemmung des Enzyms Squalenepoxidase in einer frühen Stufe selektiv in die Sterolbiosynthese der Pilze ein. Dies führt zu einem Ergosterolmangel und einer intrazellulären Ansammlung von Squalen in der Zellmembran des Pilzes. Ergosterolmangel und Squalenakkumulation zusammen sind verantwortlich für den Zelltod des Pilzes.


Bei oraler Gabe reichert sich Terbinafin in Haut, Haaren und Nägeln in fungizid wirksamen Konzentrationen an. Messbare Konzentrationen des Wirkstoffs sind noch 15 – 20 Tage nach Ende der Behandlung nachweisbar.


Terbinafin wird zur Behandlung von Pilzinfektionen an Haut und Nägeln eingesetzt, die von Trichophyten (z. B. T. rubrum, T. mentagrophytes, T. verrucosum, T. violaceum), Microsporum canis und Epidermophyton floccosum verursacht werden. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die minimalen inhibitorischen Konzentrationsbereiche (MIC) gegen Dermatophyten.


Organismus

MIC-Spanne (μg/ml)

Trichophyton rubrum

0,001 – 0,15

Trichophyton mentagrophytes

0,0001 – 0,05

Trichophyton verrucosum

0,001 – 0,006

Trichophyton violaceum

0,001 – 0,1

Microsporum canis

0,0001 – 0,1

Epidermorphyton fluccosum

0,001 – 0,05


Terbinafin zeigt gegen zahlreiche Hefen der Candida-Spezies nur geringe Wirksamkeit.


Im Gegensatz zu einer lokalen Terbinafinbehandlung haben Terbinafin-Tabletten keine Wirkung bei der Behandlung der Pityriasis (Tinea) versicolor.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach Einnahme von 250 mg Terbinafin als Einzeldosis werden maximale Plasmaspiegel von 0,97 µm/ml innerhalb von 2 Stunden erreicht. Die Resorptionshalbwertszeit beträgt 0,8 Stunden und die Verteilungshalbwertszeit 4,6 Stunden. Terbinafin ist stark Plasmaprotein gebunden (99 %).


Terbinafin diffundiert rasch durch die Haut und konzentriert sich im lipophilen Stratum corneum.

Terbinafin wird auch ins Sebum sezerniert, was zu hohen Konzentrationen in den Haarfollikeln, Haaren und talgdrüsenreichen Teilen der Haut führt. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass sich Terbinafin innerhalb weniger Wochen nach Therapiebeginn in der Nagelplatte verteilt.


Terbinafin wird von den CYP-Isoenzymen, vor allen CYP2C9, CYP1A2, CYP3A4, CYP2C8 und CYP2C19, rasch metabolisiert. Die Biotransformation führt zu Metaboliten ohne fungizide Wirkung, die vorwiegend über den Urin ausgeschieden werden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 17 Stunden. Es gibt keine Hinweise auf eine Kumulation im Plasma.


Es wurden keine altersbedingten Veränderungen der Pharmakokinetik beobachtet, aber bei Nieren- und Leberinsuffizienz kann die Eliminationsgeschwindigkeit herabgesetzt sein, was zu höheren Blutspiegeln von Terbinafin führt.


Pharmakokinetische Einzeldosisstudien an Patienten mit vorbestehender leichter bis schwerer Leberinsuffizienz haben gezeigt, dass die Clearance von Terbinafin um 50 % reduziert sein kann.


Die Bioverfügbarkeit von Terbinafin wird durch Nahrungsaufnahme nur geringfügig verändert, eine Dosisanpassung ist daher nicht notwendig.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Der ungefähre LD50-Wert von Terbinafin liegt sowohl bei Mäusen als auch bei Ratten bei über 4 g/kg.


In Langzeitstudien (bis zu 1 Jahr) bei Ratten und Hunden wurden in keiner der Spezies auffällige toxische Effekte bei einer oralen Dosis bis zu 100 mg/kg pro Tag beobachtet. Bei hohen oralen Dosen wurden die Leber und möglicherweise auch die Niere als potenzielle Zielorgane identifiziert.


In einer oralen Kanzerogenitätsstudie über 2 Jahre an Mäusen wurden keine neoplastischen oder andere abnorme Befunde, die der Behandlung zuzuschreiben sind, mit Dosierungen bis zu 130 mg/kg (männliche Tiere) und 156 mg/kg (weibliche Tiere) pro Tag beobachtet. In einer oralen Kanzerogenitätsstudie über 2 Jahre an Ratten wurde bei der höchsten Dosierung von 69 mg/kg, bei der die systemische Exposition ähnlich der klinischen war, eine gesteigerte Inzidenz von Lebertumoren bei männlichen Tieren beobachtet. Der Mechanismus der Tumorentwicklung wurde nicht untersucht. Die klinische Relevanz ist unbekannt. Die Veränderungen, die mit der Proliferation der Peroxisomen assoziiert sein können, sind als speziesspezifisch anzusehen, da sie nicht in Kanzerogenitätsstudien an Mäusen, Hunden und Affen beobachtet wurden.


Während der Studien an Affen, denen hohe orale Terbinafindosen verabreicht wurden, konnten refraktile Unregelmäßigkeiten in der Retina beobachtet werden (nicht toxische Dosis bei 50 mg/kg). Diese Unregelmäßigkeiten standen im Zusammenhang mit dem Auftreten von Terbinafinmetaboliten im okularen Gewebe und verschwanden wieder mit dem Absetzen des Wirkstoffes. Sie waren nicht mit histologischen Veränderungen assoziiert.


Aus der durchgeführten Standardbatterie von in vitro und in vivoGenotoxizitätsprüfungen ergaben sich keine Hinweise auf ein mutagenes oder klastogenes Potenzial.


In Studien an Ratten oder Kaninchen wurden keine unerwünschten Wirkungen bezüglich der Fertilität oder anderer Reproduktionsparameter beobachtet.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Croscarmellose Natrium

Hypromellose

Mikrokristalline Cellulose


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Blisterpackung im Umkarton aufbewahren.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Al/PVC-PVDC-Blisterpackungen.

Packungsgrößen: 7, 14 (N1), 28 (N2) und 42 (N3) Tabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine speziellen Hinweise.


7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER


Actavis Deutschland GmbH & Co. KG

Willy-Brandt-Allee 2

81829 München

Telefon: 089/558909-0

Telefax: 089/558909-240


8. ZULASSUNGSNUMMER


61305.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


Datum der Zulassung: 6. Dezember 2004

Datum der Verlängerung: 31. Mai 2012


10. STAND DER INFORMATION


Juni 2013


11. VERKAUFSABGRENZUNG


Verschreibungspflichtig


16a627060467ce33141a277b5cb38ea3.rtf Seite 18 von 18 Juni 2013