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Teveten Mono 600 Mg Filmtabletten

Document: 28.05.2009   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation

(Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels)





1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


TEVETEN mono 600 mg Filmtabletten

Wirkstoff: Eprosartanmesilat


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Filmtablette enthält 735,8 mg Eprosartanmesilat, entsprechend 600 mg Eprosartan.


Hilfsstoffe siehe unter Punkt 6.1


3. DARREICHUNGSFORM

Filmtabletten


Teveten Mono 600 mg sind kapselförmige weiße Filmtabletten mit dem Aufdruck „5046“ auf der einen Seite und „Solvay“ auf der anderen Seite.


4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Teveten Mono 600 mg ist angezeigt zur Behandlung des essentiellen Bluthochdrucks.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die empfohlene Dosierung beträgt 600 mg Eprosartan einmal täglich.


Eine maximale Blutdrucksenkung wird bei den meisten Patienten nach zwei- bis dreiwöchiger Behandlung beobachtet.


Teveten Mono 600 mg kann allein oder in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln angewendet werden. Insbesondere hat die zusätzliche Gabe eines Diuretikums vom Thiazid-Typ wie Hydrochlorothiazid oder eines Kalziumantagonisten wie Nifedipin in retardierter Form einen additiven Effekt mit Teveten Mono 600 mg gezeigt.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.


Dosierung für Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit Leberinsuffizienz liegen begrenzte Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“).


Dosierung für Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Bei Patienten mit mittelschweren bis schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min) sollte die tägliche Dosis 600 mg nicht übersteigen.


Kinder

Da die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit einer Verabreichung an Kindern nicht belegt ist, wird die Behandlung von Kindern mit Teveten Mono 600 mg nicht empfohlen.


Teveten Mono 600 mg kann zu oder unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden.


Die Dauer der Behandlung ist unbegrenzt.


4.3 Gegenanzeigen

Bekannte Überempfindlichkeit gegen Eprosartan oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.


Schwere Leberinsuffizienz.


Zweites und drittes Schwangerschaftstrimester (siehe Abschnitt 4.4 und 4.6).“




4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit Leberinsuffizienz liegen nur begrenzte Erfahrungen vor (siehe Abschnitt 4.3 „Gegenanzeigen“).


Nierenfunktionsstörungen

Bei Patienten mit leichten bis mittelschweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance ≥ 30 ml/min) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance < 30 ml/min oder Dialysepatienten.


Koronare Herzkrankheit

Die Erfahrung bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit ist noch begrenzt.


Natrium- und/oder Flüssigkeitsverlust

Eine symptomatische Blutdrucksenkung kann bei Patienten mit schwerem Flüssigkeits- und/oder Salzverlust vorkommen (z. B. bei hohen Dosen während einer diuretischen Therapie). Diese Verluste sollten vor Therapiebeginn ausgeglichen werden.


Die im Folgenden genannten Vorsichtsmaßnahmen beruhen auf Erfahrungen mit anderen Arzneimitteln dieser Klasse sowie mit ACE-Hemmern:


Hyperkaliämie

Während der Behandlung mit anderen Arzneimitteln, die Auswirkungen auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System haben, kann eine Hyperkaliämie auftreten, insbesondere bei vorliegenden Nierenfunktionsstörungen und/oder Herzerkrankungen. Entsprechende Kontrollen des Kaliumblutspiegels bei Risikopatienten werden empfohlen.

Aufgrund der Erfahrungen mit anderen Arzneimitteln, die auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System wirken, kann die gleichzeitige Anwendung von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, kaliumhaltigen Salzersatzmitteln oder anderen Fertigarzneimitteln, die den Kaliumspiegel erhöhen (z. B. Heparin), zu einem Anstieg des Serumkaliums führen und sollten daher nur mit Vorsicht bei gleichzeitiger Gabe von Teveten Mono 600 mg angewendet werden.


Allgemeine Information für Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder Herzinsuffizienz

Patienten, deren Nierenfunktion von der Aktivität des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems abhängt (z. B. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz, bilateraler renaler Arterienstenose oder renaler Arterienstenose einer einzelnen Niere), können unter der Behandlung mit ACE-Hemmern eine Oligurie und/oder progressive Azotämie sowie in seltenen Fällen ein akutes Nierenversagen entwickeln. Da derzeit keine ausreichenden Therapieerfahrungen bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder einer Renalarterienstenose vorliegen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass durch Eprosartan die Nierenfunktion bei diesen Patienten infolge der Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems beeinträchtigt wird. Wird Teveten Mono 600 mg bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion angewendet, sollte die Nierenfunktion vor Beginn der Behandlung und dann in regelmäßigen Abständen während der Dauer der Behandlung überprüft werden. Bei einer Verschlechterung der Nierenfunktion sollte die Therapie mit Eprosartan überdacht werden.


Primärer Hyperaldosteronismus

Die Behandlung von Patienten mit primärem Hyperaldosteronismus mit Teveten Mono 600 mg wird nicht empfohlen.


Aorten- und Mitralklappenstenose/hypertrophe Kardiomyopathie

Wie alle Vasodilatatoren sollte Teveten Mono 600 mg bei Patienten mit Aorten- und Mitralklappenstenose bzw. hypertropher Kardiomyopathie nur mit Vorsicht angewendet werden.


Nierentransplantation

Es liegen keine Erfahrungen bei Patienten mit kürzlich erfolgter Nierentransplantation vor.


Schwangerschaft:

Eine Behandlung mit AIIRAs (=Angiotensin-II-Antagonisten) sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine Umstellung auf eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere erfolgen, es sei denn, eine Fortführung der Behandlung mit AIIRAs ist zwingend erforderlich. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6).


Andere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wie bei ACE-Hemmern beobachtet, weisen Eprosartan und die anderen Angiotensin II-Antagonisten scheinbar einen geringeren blutdrucksenkenden Effekt bei schwarzen Patienten im Vergleich zu nicht-schwarzen Patienten auf. Dies beruht möglicherweise auf einer höheren Prävalenz niedriger Reninspiegel bei schwarzen hypertensiven Patienten.


Dieses Arzneimittel ist wegen des Gehaltes an Lactose ungeeignet für Patienten, die an der selten vorkommenden ererbten Galactose-Unverträglichkeit (Galactose-Intoleranz), einem genetischen Lactasemangel oder einer Glucose-Galactose-Malabsorption leiden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Da in placebokontrollierten klinischen Studien eine signifikante Erhöhung des Serumkaliums beobachtet wurde, sowie aufgrund von Erfahrungen mit Fertigarzneimitteln, die auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System wirken, kann die gleichzeitige Anwendung von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten, kaliumhaltigen Salzersatzmitteln oder anderen Fertigarzneimitteln, die den Kaliumspiegel erhöhen (z. B. Heparin), zu einem Anstieg des Serumkaliums führen.


Die blutdrucksenkende Wirkung kann durch Gabe anderer blutdrucksenkender Mittel verstärkt werden.


Toxizität und ein reversibler Anstieg der Serumlithiumkonzentration wurden unter gleichzeitiger Therapie mit Lithiumpräparaten und ACE-Hemmern berichtet. Da ein solcher Effekt unter der Behandlung mit Eprosartan nicht ausgeschlossen werden kann, wird eine sorgfältige Kontrolle des Lithiumspiegels bei gleichzeitiger Anwendung von Lithium und Teveten Mono 600 mg empfohlen.


4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen über die Anwendung von Teveten Mono 600 mg in der Schwangerschaft vor.


Die Anwendung von AIIRAs wird im ersten Schwangerschaftstrimester nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Die Anwendung von AIIRAs im zweiten und dritten Schwangerschaftstrimester ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).


Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen Risikos nach Anwendung von ACE-Hemmern während des ersten Schwangerschaftstrimesters vor; ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Auch wenn keine kontrollierten epidemiologischen Daten zum Risiko von Angiotensin-II-Rezeptor-Hemmern (AIIRAs) vorliegen, so bestehen möglicherweise für diese Arzneimittelklasse vergleichbare Risiken. Sofern ein Fortsetzen der AIIRA-Therapie nicht als notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen, schwanger zu werden, auf eine alternative antihypertensive Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere umgestellt werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist eine Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen.

Es ist bekannt, dass eine Therapie mit AIIRAs während des zweiten und dritten Schwangerschaftstrimesters fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte Schädelossifikation) und neonatal-toxische Effekte (Nierenversagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) hat (siehe auch Abschnitt 5.3). Im Falle einer Exposition mit AIIRAs ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen.

Säuglinge, deren Mütter AIIRAs eingenommen haben, sollten häufig wiederholt auf Hypotonie untersucht werden (siehe auch Abschnitt 4.3 und 4.4).“



Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Eprosartan in die Muttermilch sezerniert wird. Es wird aber in die Milch von säugenden Ratten abgegeben.

Da keine Erkenntnisse zur Anwendung von Teveten mono 600 mg in der Stillzeit vorliegen, wird Teveten mono 600 mg nicht empfohlen; eine alternative antihypertensive Therapie mit einem besser geeigneten Sicherheitsprofil bei Anwendung in der Stillzeit ist vorzuziehen, insbesondere, wenn Neugeborene oder Frühgeborene gestillt werden.“


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Der Einfluss von Teveten Mono 600 mg auf die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen wurde nicht untersucht, allerdings ist auf Basis der pharmakodynamischen Eigenschaften ein Einfluss von Teveten Mono 600 mg unwahrscheinlich. Bei der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen sollte berücksichtigt werden, dass unter einer Bluthochdruckbehandlung gelegentlich Schwindel und Müdigkeit auftreten können.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:


Sehr häufig:

mehr als 1 von 10 Behandelten

Häufig:

weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:

weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:

weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:

weniger als 1 von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle


In placebokontrollierten klinischen Studien war die Gesamthäufigkeit berichteter unerwünschter Ereignisse unter Eprosartan mit der unter Placebo vergleichbar. Die beobachteten unerwünschten Ereignisse waren gewöhnlich leichter und vorübergehender Natur und erforderten in placebokontrollierten Studien nur bei 4,1 % der mit Eprosartan behandelten Patienten das Absetzen der Therapie (6,5 % unter Placebo). Die Häufigkeitsangaben basieren auf nichtkorrigierten Angaben aus placebokontrollierten klinischen Studien.


In den klinischen Studien wurden die nachfolgend genannten Nebenwirkungen berichtet.


Körper gesamt: Häufig virale Infekte, Verletzungen und Schmerzen


Herz-Kreislauf-System: Häufig Brustschmerzen und Palpitationen


Gastrointestinaltrakt: Häufig Bauchschmerzen und Dyspepsie


Atemwege: Häufig: Rhinitis, Pharyngitis, Dyspnoe, Infektionen der oberen Atemwege und Husten


Nervensystem: Häufig Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und Depressionen


Muskel und Skelettsystem: Häufig Rückenschmerzen, und Arthralgien


Urogenitaltrakt: Häufig Harnwegsinfekte


Verdauungssystem: Häufig Hypertriglyceridämie


Ein Zusammenhang mit Eprosartan konnte nicht in allen Fällen gesichert werden.


Die folgenden Nebenwirkungen wurden seit der Vermarktung berichtet:


Körper gesamt: Selten Asthenie


Nervensystem: Selten Kopfschmerzen und Schwindel


Herz-Kreislaufsystem: Sehr selten Hypotension einschließlich orthostatischer Dysregulation


Haut und Subkutangewebe: Selten Hautreaktionen (Rash, Pruritus, Urtikaria).

Sehr selten Gesichtsschwellung und/oder Angioödem.


Laborbefunde

In placebokontrollierten klinischen Studien wurden signifikant erhöhte Serum-Kalium-Konzentrationen bei 0,9 % der mit Eprosartan und bei 0,3 % der mit Placebo behandelten Patienten gefunden.


Signifikant niedrige Hämoglobinwerte wurden bei 0,1 % der mit Eprosartan und bei 0 % der mit Placebo behandelten Patienten beobachtet.


In seltenen Fällen wurde über Erhöhungen der Blutharnstoffwerte unter der Behandlung mit Eprosartan berichtet. Erhöhte Leberfunktionswerte wurden in seltenen Fällen beobachtet, aber nicht mit der Behandlung mit Eprosartan in kausalen Zusammenhang gebracht.


4.9 Überdosierung

Beim Menschen liegen nur begrenzte Daten zur Überdosierung vor. Die wahrscheinlichste Manifestation einer Überdosierung dürfte das Auftreten einer Hypotonie sein. Sollten Symptome einer Hypotonie auftreten, ist eine unterstützende Behandlung einzuleiten.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihypertensives Mittel: ATC-Code: C09CA02.


Eprosartan ist ein synthetischer, oral aktiver Angiotensin II-Rezeptorantagonist ohne eine biphenylische oder Tetrazolstruktur.


Angiotensin II spielt eine bedeutende Rolle in der Pathophysiologie des Bluthochdrucks. Es ist das wichtigste Hormon des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und bewirkt eine Vasokonstriktion.


Eprosartan antagonisiert bei Probanden die Wirkung von Angiotensin II auf den Blutdruck, den renalen Blutfluss und die Aldosteronsekretion. Die Blutdrucksenkung bleibt in einer anhaltenden und gleichmäßigen Weise über eine Zeit von 24 Stunden ohne Auftreten einer orthostatischen Dysregulation oder Reflextachykardie erhalten. Ein Abbruch der Behandlung mit Eprosartan führt nicht zu einem schlagartigen Anstieg des Blutdrucks.


Eprosartan wurde an Patienten mit leichtem bis mittelschwerem (diastolischer Blutdruck im Sitzen ≥ 95 mmHg bis < 115 mm Hg) und schwerem Bluthochdruck (diastolischer Blutdruck im Sitzen ≥ 115 mmHg bis ≤ 125 mmHg) geprüft.


In klinischen Studien haben sich Dosierungen bis zu 1200 mg täglich über 8 Wochen als wirksam erwiesen, wobei über keine offensichtliche Beziehung zwischen der Dosis und der Häufigkeit unerwünschter Ereignisse berichtet wurde.


Bei Bluthochdruckpatienten geht die Blutdrucksenkung nicht mit einer Änderung der Herzfrequenz einher.


Untersuchungen zur günstigen Wirkung von Eprosartan auf Mortalität und kardiovaskuläre Morbidität liegen zur Zeit noch nicht vor.


Eprosartan beeinträchtigt die autoregulatorischen Mechanismen der Niere nicht. Eine Erhöhung des mittleren effektiven renalen Plasmaflusses durch Eprosartan wurde bei gesunden Männern gezeigt. Eprosartan zeigt keine ungünstigen Wirkungen auf die Nierenfunktion bei Patienten mit essentieller Hypertonie oder mit Niereninsuffizienz. Eprosartan verringert nicht die glomeruläre Filtrationsrate bei gesunden Männern, bei Patienten mit essentiellem Bluthochdruck oder mit verschieden stark ausgeprägter Niereninsuffizienz. Es zeigt eine natriuretische Wirkung bei Probanden unter salzarmer Diät. Eprosartan kann von Patienten mit essentieller Hypertonie und von Patienten mit verschieden stark ausgeprägter Niereninsuffizienz eingenommen werden, ohne dass mit einer Natriumretention oder einer Verschlechterung der Nierenfunktion gerechnet werden muss.


Eprosartan beeinflusst die Harnsäureausscheidung nicht signifikant.


Eprosartan besitzt keine Bradykinin- verursachten ACE-vermittelten unerwünschten Wirkungen, wie zum Beispiel Husten. In einer Studie, die speziell zu dem Zweck entworfen wurde, die Hustenhäufigkeit bei Patienten unter Eprosartan und einem ACE-Hemmer zu vergleichen, trat trockener Dauerhusten bei den mit Eprosartan behandelten Patienten signifikant (p<0,05) seltener (1,5 %) als bei den mit einem ACE-Inhibitor behandelten Patienten (5,4 %) auf. In einer weiteren Studie, in der die Hustenhäufigkeit bei Patienten, bei denen vorher unter ACE-Hemmern Husten auftrat, untersucht wurde, lag die Häufigkeit persistierenden trockenen Hustens unter Eprosartan bei 2,6 %, unter Placebo bei 2,7 % und unter einem ACE-Hemmer bei 25,0 % (p<0,01, Eprosartan vs. ACE-Hemmer).


In drei klinischen Studien (n=791) erwies sich die blutdrucksenkende Wirkung von Eprosartan als mindestens so gut wie die des ACE-Inhibitors Enalapril, wobei eine Studie an Patienten mit schwerer Hypertonie eine signifikant bessere Senkung des systolischen Blutdrucks im Sitzen und Stehen durch Eprosartan gegenüber Enalapril zeigte.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Die absolute Bioverfügbarkeit nach einer oralen Einzeldosis von 300 mg Eprosartan beträgt etwa 13 % auf Grund der begrenzten oralen Resorption. Maximale Eprosartan-Plasmakonzentrationen treten 1 bis 2 Stunden nach oraler Gabe im nüchternen Zustand auf. Die Plasmaspiegel sind im Bereich von 100 mg bis 200 mg proportional zur Dosis und im Dosierungsbereich von 400 mg und 800 mg leicht unproportional. Nach oraler Verabreichung beträgt die terminale Eliminationshalbwertszeit von Eprosartan gewöhnlich 5 bis 9 Stunden. Nach Langzeiteinnahme von Eprosartan kam es zu keiner signifikanten Akkumulation. Die Einnahme von Eprosartan zusammen mit einer Mahlzeit verzögert die Resorption mit geringfügigen Veränderungen (<25 %) hinsichtlich maximaler Plasmaspiegel (Cmax) und der Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC), die klinisch nicht relevant sind.


Die Plasmaproteinbindung von Eprosartan ist hoch (etwa 98 %) und innerhalb des in therapeutischer Dosierung erreichten Konzentrationsbereiches konstant. Der Grad der Plasmaproteinbindung wird durch Geschlecht, Alter, Leberfunktionsstörungen oder eine leichte bis mäßig schwere Nierenschädigung nicht beeinflusst. An einer kleinen Anzahl von Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung wurde jedoch eine Verringerung der Proteinbindung nachgewiesen.


Nach intravenöser Gabe von [14C]-Eprosartan wurde etwa 61 % der Radioaktivität in den Faeces und etwa 37 % im Urin wiedergefunden. Nach oraler Applikation von [14C]-Eprosartan wurde etwa 90 % der Radioaktivität in den Faeces und etwa 7 % im Urin wiedergefunden. Nach intravenöser und oraler Gabe von [14C]-Eprosartan wurde bei den Probanden lediglich Eprosartan in unveränderter Form im Plasma und in den Faeces gefunden. Im Urin wurde ungefähr 20 % der Radioaktivität in Form eines Acylglucuronids des Eprosartans ausgeschieden, die restlichen 80 % in unveränderter Form.


Das Verteilungsvolumen von Eprosartan beträgt etwa 13 l, die Gesamt-Plasmaclearance etwa 130 ml/min. Biliäre und renale Sekretion tragen zur Elimination von Eprosartan bei.


Sowohl die AUC- als auch die Cmax-Werte von Eprosartan sind bei älteren Patienten (im Durchschnitt auf etwa das Zweifache) erhöht, eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.


Nach Gabe einer Einzeldosis von 100 mg Eprosartan waren die AUC-Werte von Eprosartan (nicht jedoch die Cmax-Werte) bei Patienten mit Leberschädigung im Durchschnitt um etwa 40 % erhöht.


Im Vergleich zu Probanden mit normaler Nierenfunktion lagen die mittleren AUC- und Cmax-Werte bei Patienten mit mäßig schwerer Nierenschädigung (Creatinin-Clearance: 30 – 59 ml/min) um etwa 30 %, bei einer kleinen Zahl von schwer nierengeschädigten Patienten (Creatinin-Clearance: 5 – 29 ml/min) um etwa 50 % und bei Dialysepatienten um etwa 60 % höher.


Es gibt keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen in der Pharmakokinetik von Eprosartan.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Allgemeine Toxizität


Akute Toxizität

Bei Gabe von bis zu 3000 mg/kg KG an Ratten und Mäusen sowie bis zu 1000 mg/kg KG an Hunden wurde keine Mortalität beobachtet.


Chronische Toxizität


Bei Untersuchungen zur chronischen Toxizität rief Eprosartan bei Ratten (bei oraler Applikation von Dosierungen von bis zu 1000 mg/kg KG/Tag über bis zu 6 Monate) keine toxischen Effekte hervor. Bei Hunden rief Eprosartan ab Dosierungen von 30 mg/kg KG/Tag und mehr nach oraler Applikation bis zu sechs Monaten eine Abnahme der roten Blutzell-Parameter (Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatokrit) hervor, die sich jedoch nach einem Jahr bei fortgesetzter Behandlung normalisierten.


Reproduktionstoxizität


In einer Dosierung von 10 mg/kg KG pro Tag zeigte Eprosartan bei trächtigen Kaninchen nur im Spätstadium der Gravidität eine erhöhte maternale und foetale Mortalität. Dies ist sehr wahrscheinlich auf die Effekte auf das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System zurückzuführen. Bei täglich 3 mg/kg KG wurde eine maternaltoxische Wirkung, aber keine foetale Toxizität beobachtet.


Genotoxizität

In einer Reihe von In-vitro- und In-vivo-Tests wurden keine Anzeichen für eine Genotoxizität gefunden.


Kanzerogenität


Bei Ratten und Mäusen, denen 2 Jahre lang täglich bis zu 600 bzw. 2000 mg/kg KG verabreicht wurden, wurden keine Anzeichen für eine Karzinogenität gefunden.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Hilfsstoffe

Der Tablettenkern enthält Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Maisquellstärke, teilverzuckert, Crospovidon und Magnesiumstearat


Der Filmüberzug enthält Titandioxid, Hypromellose, Macrogol 400 und Polysorbat 80


6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


6.4 Besondere Lagerungshinweise

Nicht über 25 °C lagern!


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Opake PVC/Aclar oder PVC/PVdC Blisterpackungen


Filmtabletten:

Blisterpackungen: 56 Filmtabletten

98 Filmtabletten


6.6 Hinweise für die Handhabung

Keine


7. Import, Umverpackung und Vertrieb:

AxiCorp Pharma GmbH

Max-Planck-Straße 36 b

D – 61381 Friedrichsdorf


8. STAND DER INFORMATION

Oktober 2006


9. VERSCHREIBUNGSSTATUS

Verschreibungspflichtig