Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 Mg
alt informationenTheophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg Zul.-Nr.: 6541291.00.00 Seite 23 von 14
Anzeige von Änderungen nach § 29 AMG Neue Texte 20.09.2007
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Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg
Wirkstoff: Theophyllin-Ethylendiamin
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Bronchospasmolytikum/Antiasthmatikum
3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil
1 Tablette enthält 100 mg Theophyllin-Ethylendiamin
3.3 Sonstige Bestandteile
Lactose-Monohydrat, mikrokristalline Cellulose, Maisstärke, Stearinsäure, hochdisperses Siliciumdioxid.
4. Anwendungsgebiete
- Behandlung und Verhütung von Atemnotzuständen aufgrund von Einengung der Atemwege (Bronchokonstriktion) bei Asthma bronchiale und chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen
5. Gegenanzeigen
Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg darf nicht angewendet werden bei:
- bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem der Bestandteile
- frischem Herzinfarkt
- akuten tachykarden Arrhythmien
- Überempfindlichkeit gegenüber Ethylendiamin
Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg sollte nur bei strengster Indikation und mit Vorsicht angewendet werden bei:
- instabiler Angina pectoris
- Neigung zu tachykarden Arrhythmien
- schwerem Bluthochdruck
- hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie
- Hyperthyreose
- epileptischem Anfallsleiden
- Magen- und/oder Zwölffingerdarmgeschwür
- Porphyrie
Ferner sollte Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg mit Vorsicht (Anpassung der Dosierung; s. ”Dosierung und Art der Anwendung”) angewendet werden bei:
- Leber- oder Nierenfunktionsstörungen
Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg ist aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes bzw. der speziellen Darreichungsform nicht geeignet für Kinder unter 6 Jahren. Hierfür stehen Arzneimittel in anderen Zubereitungsformen zur Verfügung.
Die Anwendung von Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg bei alten, polymorbiden, schwerkranken und/oder intensivtherapierten Patienten ist mit einem erhöhten Intoxikationsrisiko verbunden und soll daher durch therapeutisches Drug-Monitoring (TDM) kontrolliert werden (siehe auch Dosierungsanleitung).
Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit
Während der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg aus Sicherheitsgründen nicht angewendet werden (s. a. Ziffer 13).
6. Nebenwirkungen
Bei einer Behandlung mit Theophyllin-haltigen Arzneimitteln werden häufig folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Kopfschmerzen, Erregungszustände, Gliederzittern, Unruhe, Schlaflosigkeit,
beschleunigter bzw. unregelmäßiger Herzschlag, Palpitationen, Blutdruckabfall, Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, verstärkte Diurese,
Veränderungen der Serumelektrolyte, insbesondere Hypokaliämie, Anstieg von Serum-Calcium und -Kreatinin sowie Hyperglykämie und Hyperurikämie.
Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Theophyllin treten selten auf.
Infolge der Tonusverminderung im unteren Ösophagussphinkter kann ein bestehender gastroösophagealer Reflux in der Nacht verstärkt werden.
Verstärkte Nebenwirkungen können bei individueller Überempfindlichkeit oder einer Überdosierung (Theophyllin-Konzentration im Plasma über 20 µg/ml) auftreten.
Vor allem bei erhöhten Theophyllin-Plasmaspiegeln von mehr als 25 µg/ml können toxische Nebenwirkungen wie Krampfanfälle, plötzlicher Blutdruckabfall, ventrikuläre Arrhythmien und schwere Magen-Darm-Erscheinungen (u. a. gastrointestinale Blutungen) auftreten.
Bei bestehender Sensibilisierung gegen Ethylendiamin sind allergische Hautreaktionen, generalisierter Pruritus, Urtikaria, Bronchospasmen, generalisierte Reaktionen mit hohem Fieber und Thrombozytopenie möglich.
Hinweis für Verkehrsteilnehmer
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder beim Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol oder Medikamenten, die ihrerseits das Reaktionsvermögen beeinträchtigen können.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg wirkt synergistisch mit anderen xanthinhaltigen Medikamenten, -Sympathikomimetika, Coffein und ähnlichen Stoffen.
Beschleunigter Theophyllin-Abbau und/oder verminderte Bioverfügbarkeit und verminderte Wirksamkeit können sich finden bei Rauchern und gleichzeitiger Medikation mit:
Barbituraten, besonders Pheno- oder Pentobarbital, Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin, Primidon und Sulfinpyrazon. Eine Anhebung der Theophyllin-Dosis ist evtl. angezeigt.
Verzögerter Abbau und/oder Erhöhung des Theophyllin-Plasmaspiegels mit einer erhöhten Überdosierungsgefahr und vermehrtem Nebenwirkungsrisiko können bei gleichzeitiger Medikation mit folgenden Arzneimitteln auftreten:
oralen Kontrazeptiva, Makrolid-Antibiotika (z. B. Erythromycin, Clarithromycin, Josamycin und Spiramycin), Chinolone (Gyrase-Hemmstoffe)(s. u.), Imipenem, Isonikotinsäurehydrazid, Tiabendazol, Calcium-Antagonisten (z. B. Verapamil, Diltiazem), Propranolol, Mexiletin, Propafenon, Ticlopidin, Cimetidin, Allopurinol, Alpha-Interferon und Influenza-Vakzinen. Hierbei kann eine Dosisreduzierung von Theophyllin angezeigt sein.
Einzelnen Berichten zufolge sind auch bei gleichzeitiger Behandlung mit Ranitidin Überdosierungserscheinungen von Theophyllin beobachtet worden. Da eine Interaktion nicht hinreichend sicher ausgeschlossen werden kann, sollte bei gleichzeitiger Behandlung die individuell erforderliche Theophyllin-Dosis besonders sorgfältig ermittelt werden.
Bei paralleler Behandlung mit Ciprofloxacin ist die Theophyllin-Dosis auf maximal 60 %, bei Anwendung von Enoxacin auf maximal 30 % der empfohlenen Dosis zu reduzieren. Auch andere Chinolone (z. B. Pefloxacin, Pipemidsäure) können die Wirkung von Theophyllin-Arzneimitteln verstärken. Es wird daher dringend empfohlen, bei gleichzeitiger Behandlung mit Chinolonen therapiebegleitende engmaschige Theophyllin-Konzentrations-Bestimmungen durchzuführen.
Die Wirkung von Lithiumcarbonat und -Rezeptorenblockern kann durch gleichzeitige Gabe von Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg abgeschwächt werden.
Theophyllin verstärkt die harntreibende Wirkung von Diuretika.
Die Anwendung von Halothan kann bei Patienten, die Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg erhalten, zu schweren Herzrhythmusstörungen führen.
8. Warnhinweise
Keine.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg ist individuell nach Wirkung zu dosieren. Die Dosierung sollte möglichst nach Bestimmung der Theophyllinplasmakonzentration ermittelt werden (anzustrebender Bereich: 8 - 20 µg/ml). Kontrollen des Theophyllin-Serumspiegels sind insbesondere auch bei mangelhafter Wirksamkeit oder dem Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt.
Zur Bestimmung der Initialdosis ist eine eventuelle Vormedikation mit Theophyllin oder seinen Verbindungen hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen. Für die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Idealgewicht einzusetzen, da Theophyllin nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird.
Für Erwachsene beträgt die tägliche Erhaltungsdosis von Theophyllin ca. 11 - 13 mg je kg Körpergewicht.
Kinder ab 6 Monate sowie Raucher benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene Theophyllin-Dosis infolge einer erhöhten Eliminationsrate. Im Gegensatz hierzu ist bei Säuglingen unter 6 Monaten und bei älteren Patienten (ab 60. Lebensjahr) die Theophyllinausscheidung verlangsamt.
Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theophyllin-Spiegels vorsichtig dosiert werden.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz, schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Influenza) im höheren Lebensalter sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe Abschnitt ”Wechselwirkungen”) ist die Theophyllinausscheidung sehr häufig verlangsamt. Bei höhergradigen Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Kumulation von Theophyllin-Stoffwechselprodukten kommen. Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen, und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen.
Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllinausscheidung nach Tuberkulose- und Grippeschutz-Impfung berichtet worden, so daß bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisverminderung erforderlich sein könnte.
Die Behandlung sollte möglichst am Abend kurz vor dem Schlafengehen beginnen und langsam über 2 - 3 Tage gesteigert werden.
Soweit nicht anders verordnet, sind je nach Lebensalter folgende Erhaltungs-Dosierungen zu empfehlen:
Alter: |
Einzeldosis: Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg |
Tagesgesamtdosis: Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg |
Kinder 6-8 Jahre (ca. 20-25 kg Körpergewicht) |
1 - 2 |
5 - 7 verteilt auf 3-5 Tagesgaben |
Kinder 8-12 Jahre (ca. 25-40 kg Körpergewicht) |
2 |
6 - 9 verteilt auf 3-5 Tagesgaben |
Kinder 12-16 Jahre (ca. 40-60 kg Körpergewicht) |
2 - 3 |
8 - 13 verteilt auf 4-5 Tagesgaben |
Erwachsene (ca. 60-70 kg Körpergewicht) |
2 - 3 |
8 - 11 verteilt auf 4-5 Tagesgaben |
11. Art und Dauer der Anwendung
(siehe auch 10.)
Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg sollen nach den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
a) Symptome der Intoxikation
Bei therapeutischen Theophyllin-Plasmaspiegeln bis 20 µg/ml sind die bekannten Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Magenschmerzen, Erbrechen, Diarrhoe), zentralnervöse Erregbarkeit (Unruhegefühl, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schwindel) und kardiale Störungen (Herzrhythmusstörungen) - je nach individueller Empfindlichkeit - meist nur leicht- bis mittelgradig ausgeprägt.
Bei Theophyllin-Plasmaspiegeln über 20 µg/ml finden sich in der Regel die gleichen Symptome mit gesteigerter Intensität. Übersteigt der Theophyllin-Spiegel 25 µg/ml, können zentralnervöse und kardiale Reaktionen bis hin zu Krampfanfällen bzw. schweren Herzrhythmusstörungen und Herz-Kreislauf-Versagen verstärkt sein. Solche Reaktionen können auch ohne die Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten.
Bei erhöhter individueller Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwerere Überdosierungserscheinungen auch schon unterhalb der genannten Plasmakonzentrationen möglich.
b) Therapie bei Intoxikation
Bei leichten Überdosierungserscheinungen:
Das Präparat sollte abgesetzt und der Theophyllin-Plasmaspiegel bestimmt werden. Bei Wiederaufnahme der Behandlung sollte die Dosis entsprechend vermindert werden.
Bei zentralnervösen Reaktionen (z. B. Unruhe und Krämpfen):
Diazepam i.v., 0,1 - 0,3 mg/kg Körpergewicht, bis zu 15 mg.
Bei vitaler Bedrohung:
- Überwachung lebenswichtiger Funktionen
- Freihalten der Atemwege (Intubation)
- Zufuhr von Sauerstoff
- bei Bedarf i.v. Volumensubstitution mit Plasmaexpandern
- Kontrolle und evtl. Korrektur des Wasser- und Elektrolythaushalts
- Hämoperfusion (s. u.)
Bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen:
- I.v. Gabe von Propranolol bei Nicht-Asthmatikern (1 mg bei Erwachsenen, 0,02 mg/kg Körpergewicht bei Kindern), diese Dosis kann alle 5 - 10 Minuten bis zur Rhythmus-Normalisierung oder bis zur Höchstdosis von 0,1 mg/kg wiederholt werden.
Vorsicht
Propranolol kann bei Asthmatikern schwere Bronchospasmen auslösen. Bei Asthma-Patienten Gabe von Verapamil.
Bei besonders schweren Intoxikationen, die auf die genannten Maßnahmen nicht ausreichend ansprechen, sowie bei sehr hohem Theophyllin-Plasmaspiegel kann durch Hämoperfusion oder Hämodialyse eine schnelle und vollständige Entgiftung erreicht werden. Im allgemeinen kann hiervon jedoch abgesehen werden, da Theophyllin ausreichend rasch metabolisiert wird.
Die weiteren Möglichkeiten zur Behandlung einer Vergiftung mit Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg richten sich nach dem Ausmaß und Verlauf sowie den Krankheitszeichen.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Theophyllin gehört zur Gruppe der Methylxanthine (Purin-Derivate). Das breite pharmakologische Wirkungsspektrum umfaßt:
Wirkungen auf das respiratorische System
- Relaxation der glatten Bronchialmuskulatur und der Pulmonalgefäße
- Besserung der mukoziliären Clearance
- Hemmung der Freisetzung von Mediatoren aus Mastzellen und anderen Entzündungszellen
- Abschwächung der provozierten Bronchokonstriktion
- Abschwächung der asthmatischen Sofort- und Spätreaktion
- Verstärkung der Zwerchfellkontraktion
Extrapulmonale Wirkungen
- Minderung des Dyspnoeempfindens
- Gefäßdilatation
- Relaxation der glatten Muskulatur (z. B. Gallenblase, Gastrointestinaltrakt)
- Inhibierung der Kontraktilität des Uterus
- positive Ino- und Chronotropie am Herzen
- Stimulation der Skelettmuskulatur
- Steigerung der Diurese
- Stimulation von Sekretions- und Inkretionsorganen (z. B. vermehrte Salzsäure-Sekretion im Magen, verstärkte Freisetzung von Katecholaminen aus der Nebenniere)
Die Wirkungsmechanismen von Theophyllin sind bisher noch nicht vollständig geklärt.
Eine Hemmung der Phosphodiesterase mit einem intrazellulären cAMP-Anstieg spielt möglicherweise nur bei Konzentrationen eine Rolle, die im oberen therapeutisch genutzten Bereich liegen.
Andere diskutierte Mechanismen umfassen einen Antagonismus zu Adenosin-Rezeptoren, Prostaglandin-Antagonismus sowie eine Translokation von intrazellulärem Calcium. Diese Effekte erscheinen jedoch ebenfalls erst bei hohen Theophyllin-Dosen.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
a) Akute Toxizität
s. unter Ziffer 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel.
b) Chronische Toxizität / Subchronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität an Hunden und Ratten erbrachten keine Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Theophyllin wirkt am Säuger in In-vivo- und bei In-vitro-Versuchen mit Einbeziehung des Säugermetabolismus nicht mutagen.
Positive In-vitro-Befunde wurden in Versuchen ohne Einbeziehung des Säugermetabolismus beschrieben. Da bekannt ist, daß Theophyllin unter In-vivo-Bedingungen schnell demethyliert wird, sind diese In-vitro-Ergebnisse für den Menschen von geringer Relevanz.
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential von Theophyllin wurden bisher nicht durchgeführt.
d) Reproduktionstoxizität
Theophyllin passiert die Plazenta und erreicht im Nabelschnurblut annähernd 100 % der maternalen Serumkonzentration. Bisher sind keine Fehlbildungen beim Menschen bekannt geworden, die mit einer Theophyllin-Exposition in Zusammenhang stehen könnten, es liegen jedoch keine ausreichenden Erfahrungen über die Anwendung beim Menschen während der Schwangerschaft vor. In Tierversuchen hat sich Theophyllin bei der Ratte als nicht teratogen erwiesen, bei der Maus induzierte es sowohl Gaumenspalten als auch Mißbildungen der Extremitäten und Zehen. Es gibt weiterhin Hinweise, daß Theophyllin möglicherweise kardiovaskulär teratogen ist bei Individuen mit einer erhöhten Suszeptibilität.
Untersuchungen zeigten einen Milch/Plasma-Quotienten von 0,6 - 0,89, was je nach kindlicher Clearance-Rate und mütterlichem Plasmaspiegel für eine Akkumulation beim gestillten Säugling ausreichen kann.
13.3 Pharmakokinetik
Theophyllin-Ethylendiamin wird nach oraler Gabe vollständig resorbiert.
Die bronchodilatatorische Wirkung von Theophyllin korreliert mit der Plasmakonzentration, ein optimaler therapeutischer Effekt bei kalkulierbarem Nebenwirkungsrisiko wird mit Plasmaspiegeln von 8 - 20 µg/ml erzielt.
Die Plasmaproteinbindung von Theophyllin beträgt im therapeutischen Konzentrationsbereich etwa 60 % (bei Neugeborenen und Erwachsenen mit Leberzirrhose ca. 40 %). Aus der Blutbahn verteilt sich die Substanz in alle Kompartimente des Körpers mit Ausnahme des Fettgewebes.
Die Elimination von Theophyllin erfolgt durch Biotransformation in der Leber und renale Exkretion. Beim Erwachsenen werden etwa 7 - 13 % der Substanz unverändert im Harn ausgeschieden. Beim Neugeborenen werden hingegen ca. 50 % unverändert und erhebliche Teile in Form von Coffein eliminiert.
Die Hauptmetaboliten sind 1,3-Dimethyl-Harnsäure (ca. 40 %), 3-Methyl-Xanthin (ca. 36 %) und 1-Methyl-Harnsäure (ca. 17 %). Davon ist noch das 3-Methyl-Xanthin pharmakologisch aktiv, jedoch schwächer als Theophyllin.
Die hepatische Theophyllin-Metabolisierung schwankt beträchtlich interindividuell, so daß Clearance, Serumkonzentrationen und Eliminationshalbwertszeiten erheblich variieren.
Die wichtigsten Einflußfaktoren auf die Theophyllin-Clearance sind:
- Lebensalter
- Körpergewicht
- Ernährung
- Rauchgewohnheiten (bei Rauchern wird Theophyllin bedeutend schneller metabolisiert)
- Einnahme von bestimmten Medikamenten (s. ”Wechselwirkungen”)
- Erkrankungen und/oder Funktionsstörungen von Herz, Lunge, Leber
- Virusinfektionen
Bei Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Kumulation von z. T. pharmakologisch aktiven Theophyllin-Metaboliten kommen.
Die Clearance ist außerdem bei körperlicher Belastung und ausgeprägter Hypothyreose vermindert und bei schwerer Psoriasis erhöht.
Die Eliminationsgeschwindigkeit ist zunächst konzentrationsabhängig, jedoch bei Serumkonzentrationen im oberen therapeutischen Bereich tritt ein Sättigungseffekt der Clearance auf, so daß schon geringe Dosiserhöhungen einen überproportionalen Anstieg des Theophyllin-Spiegels verursachen.
Auch die Plasma-Halbwertszeit von Theophyllin zeigt große Unterschiede. Sie beträgt bei nichtrauchenden erwachsenen Asthmatikern ohne sonstige Begleiterkrankungen 7 - 9 Stunden, bei Rauchern 4 - 5 Stunden, bei Kindern 3 - 5 Stunden und kann bei Frühgeborenen und Patienten mit Lungenerkrankungen, Herzinsuffizienz oder Lebererkrankungen mehr als 24 Stunden betragen.
Da die Ethylendiamin-Verbindung von Theophyllin aufgrund seiner allergenen Potenz ein zusätzliches mögliches Risiko aufweist, darf Theophyllin-Ethylendiamin während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.
Theophyllin wird diaplazentar übertragen und geht in die Muttermilch über.
Untersuchungen zeigten einen Milch/Plasma-Quotienten von 0,6 - 0,89, was je nach kindlicher Clearance-Rate und mütterlichem Plasmaspiegel für eine Akkumulation beim gestillten Säugling ausreichen kann.
13.4 Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 1994 durchgeführte Bioverfügbarkeitsuntersuchung an 12 Probanden ergab im Vergleich zum Referenzpräparat:
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Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg |
Referenzpräparat |
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Mittelwert |
Standardabweichung |
Mittelwert |
Standardabweichung |
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maximale Plasmakonzentration (Cmax) |
5,43 µg/ml |
± 1,1 µg/ml |
5,59 µg/ml |
± 0,78 µg/ml |
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Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax) |
0,55 h |
± 0,3 h |
0,69 h |
± 0,41 h |
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Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC) |
50,15 µg/ml x h |
± 22,54 µg/ml x h |
49,406 µg/ml x h |
± 20,65 µg/ml x h |
Angabe der Werte als Mittelwert und Streubreite.
Mittlere Plasmaspiegelverläufe im Vergleich zu einem Referenzpräparat in einem Konzentrations-Zeit-Diagramm nach einmaliger Einnahme von 2 Theophylline-Ethylenediamine Tablets, 100 mg:
An dieser Stelle befindet sich ein Konzentrations-Zeit-Diagramm. Dieses befindet sich in pdf „theophylline“
14. Sonstige Hinweise
Keine.
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Keine.
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Originalpackung mit 30 Tabletten
Klinikpackung mit 1000 Tabletten
Originalpackung mit 30 Tabletten als unverkäufliches Muster
18. Stand der Information
September
2007
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Pharmadrug Production GmbH
Saseler Chaussee 191 a
22393 Hamburg
Tel.: 040/6017937
Fax.: 040/6016358
E-Mail: info@pharmadrug.de
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LOMAPHARM
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31860 Emmerthal