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Thiopental Rotexmedica 500 Mg

Document: 16.11.2005   Gebrauchsinformation (deutsch) change

thiopental 0,5 g-Rotexmedica



Wortlaut der für die kombinierte Gebrauchs- und Fachinformation vorgesehenen Angaben:

Gebrauchsinformation und Fachinformation

thiopental 0,5 g-
rotexmedica

Wirkstoff: Thiopental-Natrium

Zusammensetzung

Arzneilich wirksame Bestandteile

1 Durchstechflasche zu 20 ml enthält 0,5 g Thiopental-Natrium als Trockensubstanz.

Sonstige Bestandteile

keine

Darreichungsform und Packungsgrößen

Originalpackung mit 5 Durchstechflaschen zu 0,5 g Trockensubstanz (N2)

Originalpackung mit 10 Durchstechflaschen zu 0,5 g Trockensubstanz (N3)

Klinikpackung mit 25 / 50 / 100 Durchstechflaschen zu 0,5 g Trockensubstanz

Stoff- oder Indikationsgruppe

Arzneimittel zur Narkose-Durchführung aus der Gruppe der Barbiturate

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

ROTEXMEDICA GMBH ARZNEIMITTELWERK

Bunsenstraße 4 22946 Trittau

Tel.: 04154 / 862 - 0

Fax: 04154 / 862 -155

Anwendungsgebiete

Kurznarkose ohne Intubation (kurzzeitige Betäubung während einer Operation ohne Vor­bereitungen für eine künstliche Beatmung).

Einleitung einer Allgemeinanästhesie mit oder ohne Intubation (Einleitung einer längeren Betäubung für Operationen mit oder ohne Vor­bereitungen für eine künstliche Beatmung).

HINWEIS

Bei Anästhesie mit thiopental 0,5 g-rotexmedica ist wie bei allen Barbituraten die Gabe eines Analgetikums er­forderlich.



Gegenanzeigen

Wann darf thiopental 0,5 g-rotexmedica nicht angewendet werden?

THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA darf nicht angewendet werden

- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Barbiturate (Arzneimittel, die chemisch ähnlich wie THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA sind und bei Anfallsleiden und für Narkosen verwendet werden),

- bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln und Psycho­pharmaka (Arzneimittel zur Behandlung geistig-seelischer Störungen) sowie

- bei akuter hepatischer Porphyrie (schwere Erkrankung aufgrund einer Bildungsstörung des roten Blutfarbstoffs),

- maligner Hypertonie (starker Bluthochdruck),

- Schock (plötzliches Kreislaufversagen) und

- Status asthmaticus (lebensbedrohliche Atemnot durch Einengung der kleinsten Luftwege).

Wann darf THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden?

Im folgenden wird beschrieben, wann THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden darf. Befragen Sie hierzu bitten Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen. THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei

- obstruktiven Atemswegserkrankungen (gestörte Atmung durch eingeengte Luftwege,
z. B. bei Bronchialasthma),

- Hypovolämie (verminderte Blutmenge im Kreislauf durch Blut- und Flüssigkeitsverluste),

- schweren Nieren - und Leberfunktionsstörungen,

- Anämie (Blutarmut),

Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion),

- Herzinfarkt oder anderen schweren Herzmuskelschädigungen

- dekompensierter Herzinsuffizienz (entgleiste Herzschwäche)

- sowie bei Säuglingen.

Was muß in Schwangerschaft und Stillzeit beachtet werden?

THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA passiert die Plazenta. Deshalb sollte eine Allgemein­anästhesie mit THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA bei Schwange­ren nur nach strenger Indikationsstellung und sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden.

THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA wird in die Muttermilch ausgeschieden. Beim gestill­ten Kind können wegen der unreifen Stoffwechselleistung höhere Konzentrationen im Blut erreicht werden als bei der Mutter. THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA ist in der Mutter­milch bis zu 36 Stunden nach Injektion nachweisbar. In dieser Zeit sollte auf das Stillen verzichtet werden.

Was muß bei Kindern beachtet werden?

Bei Eingriffen zur Krankheitserkennung oder zur Behandlung im Bereich der oberen Atem­wege ist insbesondere bei Kindern mit Hyperreflexie (gesteigerten Reflexe) und Laryngo­spasmus (Stimmritzenkrampf) zu rechnen.

Was muß bei älteren Menschen beachtet werden?

Bei älteren Menschen ist aufgrund einer verlangsamten Umverteilung des Wirkstoffs mit einer stärkeren Wirkung zu rechnen und daher die Dosis zu reduzieren.

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?

THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA darf nur dann eingesetzt werden, wenn alle perso­nellen und apparativen Voraussetzun­gen zur Behandlung möglicher Zwischenfälle, ins­besondere Ateminsuffizienz und Atemstill­stand, gegeben sind.

Bei zu schneller Injektion (z. B. als Bolus-Injektion) besteht die Gefahr eines starken Blut­druckabfalls. Deshalb muß THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA langsam injiziert werden.

Versehentliche intraarterielle und paravenöse Injektionen

Eine intraarterielle oder paravenöse Injektion ist unbedingt zu vermeiden, da dadurch schwere Gewebsnekrosen ausgelöst oder sehr schmerzhafte Neuritiden hervorgerufen werden können. Bei paravenöser Injektion ist der Arm ruhigzustellen, und es sollte versucht werden, die bereits injizierte Lösung über die noch liegende Kanüle zu aspirieren. Durch Behandlung mit feuchten Umschlägen, eventuell unter Zusatz von Alkohol, wird die Abhei­lung beschleunigt. Sind größere Mengen injiziert worden, können diffusionsbeschleunigen­de Mittel (Hyaluronidase) angewandt werden. Außerdem kann der unmittelbar anschlie­ßende paravenöse Bezirk mit 1%iger Novocain-Lösung infiltriert werden. Zur Verdünnung der ins Gewebe ausgetretenen THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA-Lösung sollte sub­kutan isotonische Natriumchlorid-Lösung injiziert werden.

Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?

Nach einer Narkose mit THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA können Sie für eine gewisse Zeit auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug rea­gieren. Fahren Sie deshalb nach einer ambulanten Operation nicht Auto oder andere Fahr­zeuge!

Gehen Sie nur in Begleitung nach Hause und trinken Sie auf keinen Fall Alkohol!

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt erklären, für welchen Zeitraum dieser Vorsicht notwendig ist. Bedienen Sie solange keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt!



Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA?

Bei Kombination mit anderen zentraldämpfenden Arzneimitteln (z. B. Benzodiazepinen) oder mit Alkohol ist zu beachten, daß sich die dämpfenden Wirkungen auf das ZNS additiv verstärken. Das trifft auch auf die zentrale Atemdepression zu (Opioide).

Auch Substanzen, die mit THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA um die Plasma-Eiweiß­bindung konkurrieren, wie z. B. Sulfo­namide, können die Wirkung von THIOPENTAL
0,5 G-ROTEXMEDICA verstärken und die erforderlichen Einleitungsdosen herabsetzen.

Welche anderen Arzneimittel werden in ihrer Wirkung durch THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA beeinflußt?

Wird THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA wiederholt in kurzen Zeitabständen angewandt, ist zu beachten, daß es eine indu­zierende Wirkung auf die Leberenzyme haben kann. Dadurch kann der Abbau von anderen Arzneimitteln, wie z. B. Cumarinderivaten, Korti­koiden, Testosteron und oralen Kontrazep­tiva, beschleunigt und deren Wirkung vermindert werden.

Es wird die Toxizität von Methotrexat erhöht.

Welche Inkompatibilitäten bestehen mit anderen Arzneimitteln?

THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA darf nicht mit anderen Injektions- und Infusions­lösungen gemischt werden (Ausnahme isotonische Natriumchloridlösung 0,9 %). Die mit THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA hergestellten Lösungen reagieren alkalisch und sind inkompatibel mit Volumensubstitutions- und sauren Lösungen von Narkose­hilfsmitteln, da es zur Ausfällung und zur Verstopfung der Injektionskanüle kommen kann; auch chemische Veränderungen in der zugesetzten Lösung sind nicht auszuschließen.

Welche Genußmittel, Speisen und Getränke sollten Sie vermeiden?

Nehmen sie vor einer Narkose und auch danach auf keinen Fall alkoholhaltige Getränke oder Speisen zu sich!

Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihr Arzt THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA nicht anders verordnet hat.

Herstellung der gebrauchsfertigen Lösung:

THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA wird in 2,5 %iger und 5%iger Lösung verwendet.

Für die 2,5%ige Lösung wird der Inhalt einer Durchstechflasche THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA (entsprechend 0,5 g Thiopental) in 20 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst.

Für die 5%ige Lösung wird der Inhalt einer Durchstechflasche THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA (entsprechend 0,5 g Thiopental) in 10 ml Wasser für Injektionszwecke gelöst.

Die Herstellung der Injektionslösung erfordert die genaue Beachtung folgender Lösungsvorschriften:

Die entsprechende Menge Wasser für Injektionszwecke wird so in die Durchstechflasche gespritzt, daß das Lösungsmittel die Substanz kräftig aufwirbelt. Andernfalls könnte die Substanz verkleben und der Lösungsvorgang wesentlich verzögert werden. In diesem Fall ist das völlige Lösen doch noch durch wiederholtes Aufziehen und kräftiges Zurückspritzen in die Durchstechflasche zu erreichen.

Nach dem Lösen der Substanz lassen sich in vereinzelten Fällen bei normalemTageslicht ungelöste Teilchen im Größenbereich von 7 bis 350 µm mit der Lupe erkennen. Es handelt sich um Aggregationen von feinsten Substanzkristallen. Diese Teilchen haben keinen Einfluß auf Wirksamkeit und Verträglichkeit.

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 24 Stunden bei 2 ° bis 8 °C nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode der Rekonstitution schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.

Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Wieviel wird von THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA angewendet?

Wie oft wird THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA angewendet?

Grundsätzlich ist die Dosis in Abhängigkeit von der speziellen Empfindlichkeit des Patien­ten und der gewünschten Narkosetiefe zu bestimmen. Die folgenden Angaben sind Richt­werte, durch langsame Nachinjektion kleiner Dosen ist die optimale Wirkung am sichersten zu erreichen.

Für die Einleitung einer Allgemeinanästhesie bei Jugendlichen und Erwachsenen beträgt die durchschnittliche Dosis bei intravenöser Injektion 5 mg Thiopental-Natrium pro Kilo­gramm Körpergewicht. Die Wirkungsdauer beträgt etwa 6 bis 8 Minuten. Im allgemeinen werden 100 bis 200 mg Thiopental-Natrium langsam über einen Zeitraum von 20 Sekunden injiziert. Jeder weitere Gabe hängt von der speziellen Empfindlichkeit des Patienten und der gewünschten Narkosetiefe ab.

Für eine Kurznarkose soll die Gesamtmenge im allgemeinen die doppelte Einschlafdosis von 100 bis 200 mg Thiopental-Natrium nicht überschreiten.

Die während eines operativen Eingriffs erforderliche Gesamtdosis kann zwischen 400 und 1000 mg Thiopental-Natrium liegen.

Bei Patienten mit eingeschränkter Leber - oder Nierenfunktion ist die Dosis entsprechend dem Ausprägungsgrad zu vermindern. Entsprechendes gilt auch für ältere Patienten.

Wie wird THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA angewendet?

Wie lange wird THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA angewendet?

Bei der Injektionsnarkose wird THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA in Wasser für Injektionszwecke gelöst (s. o.) und anschließend langsam intravenös injiziert. Es kann nachinjiziert werden. Das Phänomen der akuten Toleranz ist mehrfach nachgewiesen worden, d. h. daß nach der ersten narkotisch wirksamen Dosis für die Wiederholung desselben Effekts eine höhere Gabe nötig sein kann. Andererseits ist bei Nachdosierung zu beachten, daß die Substanz kumuliert (s. Wechselwirkungen").

Überdosierung und andere Anwendungsfehler

Was ist zu tun, wenn THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA in zu großen Mengen angewendet wurde (Überdosierung)?

Das typische Zeichen für eine Überdosierung ist der rasche Blutdruckabfall, der zum Schock führen kann. Infolge mangelnder Herzpumpleistung kann sich ein Lungenödem ausbilden. Ein Blutdruckabfall kann auch allergisch bedingt sein, tritt dann aber meist in Kombination mit allergischen Hauterscheinungen auf .

Die Überdosierung führt außerdem zu anhaltender Ateminsuffizienz oder Atemstillstand, der bei Wegfall der künstlichen Beatmung vital bedrohlich wird. Die Körpertemperatur fällt rasch ab.

Die Therapie erfolgt symptomatisch unter intensivmedizinischen Bedingungen:

Zur Aufrechterhaltung der respiratorischen Funktion sind in aller Regel, Absaugung der Atemwege, Intubation und Beatmung des Patienten erforderlich. Als Maßnahme gegen den Blutdruckabfall und zur Schockprophylaxe ist eine Infusionstherapie angezeigt. Der Infu­sionslösung kann Dopamin (2 bis 5 µg/kg/min) oder Norepinephrin (Noradrenalin, 0,1 bis 0,2 µg/kg/min) zugesetzt werden. Die Körpertemperatur muß normalisiert werden.

Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:



Sehr häufig:
mehr als 1 von 10 Behandelten

häufig:
mehr als 1 von 100 Behandelten

Gelegentlich:
mehr als 1 von 1000 Behandelten

Selten:
mehr als 1 von 10.000 Behandelten

Sehr selten:
1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle



Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA auftreten?

Da THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA praktisch immer in Kombination mit anderen Narkosemitteln gegeben wird, ist eine exakte Unterscheidung der Nebenwirkungen hin­sichtlich des auslösenden Arzneimittels nur schwer möglich.

Häufige Nebenwirkungen sind

- Hypoventilation mit kurzdauernder Apnoe (verminderter Atmung mit kurzen Atem­pausen)

- psychische Reaktionen in Form euphorischer (gehobener) Stimmungslagen (10 bis 12 % Häufigkeit) und

- Traumerlebnisse (ca. 40 % Häufigkeit), z. T. unangenehmer Art

- Blutdruckabfall und Tachykardie (erhöhte Herzschlagfolge)

Es kann, bedingt durch die Begleitmedikation, zu Übelkeit und Erbrechen kommen.

Häufig kommt es, abhängig von der verabreichten Arzneimenge, sowohl bei Spontan-Atmung als auch unter Maskenbeatmung zu Singultus (Schluckauf; 2 bis 5 % Häufigkeit).

Husten und Niesen werden beobachtet.

Häufig kommt es durch Histamin-Freisetzung zu allergischen und pseudoallergischen Reaktionen (Überempfindlichkeits-Reaktionen) wie Broncho- und Laryngospasmus (Lungen­asthma und Stimmritzenkrampf) sowie zu erythematösen und ödematösen Hautverände­rungen (gerötete und geschwollene Haut).

Sehr selten sind schwere allergische Reaktionen wie anaphylaktischer Schock (plötzli­cher, schwerer Krankheitszustand mit der Gefahr eines Herz- und Atemstillstands) und allergisch bedingte hämolytische Anämie (Verminderung der roten Blutkörperchen durch verkürzte Lebensdauer) mit begleitender Nierenschädigung gesehen worden.

In Abhängigkeit von Venengröße und Injektionsort können nach intravenöser Injektion Ve­nenschmerzen auftreten, nicht selten auch Thrombosen (Blutpfropfbildung) und Phlebitiden (Venenentzündungen).

Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.

Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf dem Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 24 Stunden bei 2 oC bis 8 oC nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden, es sei denn, die Methode der Rekonstitution schließt das Risiko einer mikrobiellen Kontamination aus.

Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.

Wie ist THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA aufzubewahren?

Da THIOPENTAL 0,5 G-ROTEXMEDICA vor Licht geschützt aufzubewahren ist, sollten die Durchstechflaschen erst unmittel­bar vor Gebrauch aus der Faltschachtel entnommen werden.

Stand der Informationen

November 2005





Zusätzliche Information für Fachkreise

Verschreibungspflichtig

Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind

Pharmakologische Eigenschaften

Nach einer klinischen Einleitungsdosis sind Exzitationserscheinungen vergleichsweise gering. Dosisabhängig können aber unwillkürliche Bewegungen und Muskelzittern auf­treten.

Thiopental dämpft dosisabhängig das Atemzentrum. Thiopental kann den zerebralen Sauerstoffbedarf und die Hirndurchblutung um bis zu 45 % gegenüber dem Wachzustand sen­ken. Diese Veränderungen sind offensichtlich mit der Anästhesiewirkung gekoppelt.

Bei erhöhtem Hirndruck senkt Thiopental diesen nach einmaliger Gabe länger als 10 Mi­nuten. Auch der Augeninnendruck wird herabgesetzt.

Eine zerebrale Hyperaktivität, wie in Konvulsionen faßbar oder auch nur im EEG zu beob­achten, wird durch Thiopental unterdrückt.

In einer Einleitungsdosierung von 4,0 mg Thiopental-Natrium/kg KG bei herzgesunden Patienten senkt Thiopental den mittleren arteriellen Druck nur geringfügig. Die Herz­frequenz steigt um 30 % an, und die maximale Druckanstiegsgeschwindigkeit im linken Ventrikel nimmt sehr geringfügig ab. Herzindex und Schlagvolumen verringern sich mode­rat, der totale periphere Widerstand nimmt um 10 % zu. Die Koronardurchblutung und der myokardiale Sauerstoffverbrauch steigen in gleichem Ausmaß an, so daß die arteriovenöse Sauerstoffgehaltsdifferenz nahezu gleicht bleibt. Diese Veränderungen der allgemeinen und koronaren Hämodynamik sind bei Patienten mit normaler Koronarreserve zu vernach­lässigen.

Thiopental führt zu einer Reduktion der Nierenfunktion. Hohe Dosen verursachen dagegen eine Polyurie. Thiopental hemmt die Freisetzung von Epinephrin (Adrenalin) und reduziert die Wirkung erhöhter Plasma-Renin-Aktivität.

Toxikologische Eigenschaften

a) Akute Toxizität

Die Symptome der akuten Intoxikation beim Menschen sind als Folge einer Überdosie­rung aufgeführt (s. o.)

b) Chronische Toxizität

Eine chronische Intoxikation mit dem Injektionsnarkotikum ist wegen seiner Anwendungs­art auszuschließen und in der Literatur nicht beschrieben worden.

c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Thiopental ist hinsichtlich seiner mutagenen Wirkung nur unzureichend untersucht worden. Nach den bisherigen Untersuchungen liegen keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung vor. Untersuchungen zur Karzinogenität liegen nicht vor.



d) Reproduktionstoxikologie

Teratogene Wirkungen konnten weder in Untersuchungen an Nagern noch in einer epide­miologischen Studie am Menschen (Exposition während der ersten vier Schwangerschafts­monate) nachgewiesen werden.

Bei Neugeborenen, deren Mütter Thiopental-exponiert waren, wurde eine Entzugssympto­matik beobachtet.

Pharmakokinetik

Durch eine einmalige intravenöse Injektion (ca. 3 bis 4 mg Thiopental-Natrium/kg KG) kommt es innerhalb von 10 Sekunden zur Bewußtlosigkeit und zu einer 3- bis 5minütigen Anästhesie. Innerhalb der ersten Minuten nach der Injektion strömen 55 % des verfügbaren Barbiturates in stark durchblutete Organe. Wegen der guten Fettlöslichkeit wird die Blut-Hirn-Schranke schnell durchdrungen. Das Gehirn nimmt deshalb rasch eine erhebliche Menge der Substanz auf. Ein maximaler Effekt auf das ZNS ist nach einer Minute zu beobachten. Durch eine anschließende Umverteilung fällt die Konzentration im Blut rasch wieder ab, und der narkotische Effekt wird aufgehoben.

Die Halbwertzeit der Verteilungsphase beträgt bei einer Dosis von 6,7 mg Thiopental-Natrium/kg KG 8,5 min. und die der Umverteilungsphase 62,7 min. Thiopental wird zum großen Teil in der Leber durch Oxydation und Desulfatierung metabolisiert. Als Abbauprodukt entsteht das ebenfalls hypnotisch wirksame Pentobarbital. Hauptexkretionsorgan ist die Niere. Die Eliminationshalbwertzeit beträgt 11,6 Stunden. Durch die niedrige Metabo­lisierungsrate und langsame Rückverteilung aus dem Fettgewebe hält die Residualwirkung von Thiopental relativ lange an. Daher ist bei Nachinjektionen auf die Möglichkeit der Kumulation zu achten. Die angegebene Gesamtdosis sollte nicht überschritten werden (s. o.).

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sind zur Narkoseeinleitung erheblich geringere Dosen erforderlich. Auch bei Urämie oder Leberzirrhose muß wegen der Veränderung der Plas­ma­eiweiße mit einer Wirkungsverstärkung gerechnet werden.

Sonstige Hinweise

keine

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