Tifenil Inhalationslösung
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Lindopharm GmbH Hilden |
Änderungsanzeige Juli 2008 |
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Tifenil Inhalationslösung Lösung für einen Vernebler |
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Aktueller Wortlaut der Fachinformation gemäß § 11a AMG |
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Stand: 24.08.2004
Nr.: natriumcromoglicat_inh_spcde_2004-08-24_004
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Tifenil® Inhalationslösung
Wirkstoff: Natriumcromoglicat (Ph.Eur.)
Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Glasampulle mit 2 ml Lösung enthält 20 mg Natriumcromoglicat (Ph. Eur.)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe
Abschnitt 6.1
3. Darreichungsform
Lösung für einen Vernebler
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Prophylaxe asthmatischer Beschwerden bei leichtem peristierendem allergischem und nichtallergischem Asthma (Stufe 2 des Asthmastufenschemas).
Hinweis:
Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) ist nicht zur
Behandlung akuter Anfälle geeignet.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Zu Beginn ist eine 4mal tägliche Anwendung sinnvoll.
Die angegebenen Tagesdosen können verdoppelt, die Applikationshäufigkeit bei Bedarf auf 6 mal täglich erhöht werden.
Nach Erreichen der therapeutischen Wirkung können die Dosierungsintervalle schrittweise auf das zur Aufrechterhaltung der Symptomfreiheit erforderliche Maß verlängert werden.
In der Asthmatherapie eignet sich Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) nur zur Prophylaxe aber nicht zur Therapie akuter Asthmaanfälle. Eine Versuchsdosis sollte mindestens über 4 Wochen gegeben werden. Die volle Wirkung stellt sich im allgemeinen nach 2 - 4 Wochen ein. Eine schrittweise Dosisreduktion über 1 Woche wird empfohlen.
Inhalationslösung 1 %: Erwachsene und Kinder 4mal täglich je 1 Brechampulle (2 ml Lösung enthalten 20 mg Wirksubstanz).
Art und Dauer der Anwendung
Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) ist für die lokale - inhalative Anwendung vorgesehen.
Kinder sollten Tifenil® Inhalationslösung nur unter Aufsicht von Erwachsenen anwenden. Bei Kindern ist besonders darauf zu achten, dass ein für das Lebensalter geeignetes Inhalationssystem gewählt wird.
Für die Inhalation werden spezielle Inhalationsgeräte verwendet: Ultraschallvernebler zur Inhalation der Lösung.
Einsatz bereits ab dem 2. Lebensjahr möglich.
Um einen optimalen Therapieeffekt zu erzielen, ist eine ausführliche Unterweisung des Patienten im Gebrauch dieser speziellen Geräte erforderlich.
Die Anwendung von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) in der prophylaktischen Behandlung von Asthma erfolgt als Langzeittherapie.
Gebrauchsanleitung zur Handhabung der Brechampullen
4.3. Gegenanzeigen
Tifenil® Inhalationslösung darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) oder einen der sonstigen Bestandteile (siehe 6.1 Hilfsstoffe).
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Die Asthmatherapie sollte dem Schweregrad entsprechend stufenweise erfolgen. Der Erfolg der Therapie sollte durch regelmäßige ärztliche Untersuchungen und durch tägliche Selbstkontrolle (z. B. durch die Aufzeichnung des mit dem Peak-flow-Meter gemessenen Atemstoßes) überprüft werden.
In akuten Asthmaanfall sollte ein kurz wirksames inhalatives Beta-Mimetikum angewendet werden.
Beim Auftreten eosinophiler pneumonischer Infiltrate unter Cromoglicinsäure-Therapie sollte diese unverzüglich abgebrochen werden.
Bei Kindern sind regelmäßige Kontrollen des Krankheitsverlaufes besonders wichtig, um sicherzustellen, dass Tifenil® Inhalationslösung ausreichend wirksam ist. Andernfalls sollte auf eine Therapie mit inhalativen Glukokortikoiden umgestellt werden.
Beim plötzlichen Absetzen von Tifenil® Inhalationslösung kann es zur Verschlechterung des Grundleidens kommen. Ein schrittweises Absetzen wird empfohlen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bisher nicht bekannt.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit:
Anhaltspunkte für
eine fruchtschädigende Wirkung von Tifenil® Inhalationslösung
liegen sowohl aus Tierstudien (siehe 13.2) als auch aus den
bisherigen Erfahrungen am Menschen nicht vor.
Dennoch sollte Tifenil® Inhalationslösung aus
grundsätzlichen Erwägungen während der Schwangerschaft nur nach
sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Natriumcromoglicat ( Ph. Eur. ) geht in geringen Mengen in die Muttermilch über (siehe 13.2). Daher sollte Tifenil® Inhalationslösung während der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Auswirkung auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig ( 10 %)
Häufig ( 1 % - < 10 %)
Gelegentlich ( 0,1 % - < 1 %)
Selten ( 0,01 % - < 0,1 %)
Sehr selten (< 0,01 % oder unbekannt)
Respirationstrakt:
Irritationen des Rachenraumes, Heiserkeit, Husten
Sehr selten: paradoxe Bronchospasmen, eosinophile Pneumonie
Generalisierte Störungen / Immunsystem:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Exanthem, Pruritus, Urticaria, Angioödem)
Sehr selten: anaphylaktische Reaktionen mit Bronchospasmen und Larynxödem
Gastrointestinaltrakt:
Übelkeit, unangenehmer Geschmack
Muskel- und Skelettsystem:
Myalgien, Arthralgien
4.9 Überdosierung
Symptome nach Überdosierungen von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) sind nicht beschrieben. Eine Therapie ist nicht notwendig.
Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Prophylaktisch wirksames Antiasthmatikum und Antiallergikum aus der Substanzklasse der Chromone.
ATC-Code: R03BC01
Tierexperimente und In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) in der Lage ist, nach Antigen-Exposition die Degranulation sensibilisierter Mastzellen und damit die Freisetzung von Entzündungsmediatoren zu hemmen. Bei den Mediatoren handelt es sich um biologische Effektormoleküle, die in den Zellen bereits präformiert vorliegen (z. B. Histamin, Kinine, eosinophiler chemotaktischer Faktor (ECF), neutrophiler chemotaktischer Faktor (NCF)), oder die auf Provokation hin aus Arachidonsäure-haltigen Membranstrukturen der Zellen neu synthetisiert werden (z. B. Prostaglandine, Leukotriene).
Diese mastzellstabilisierende Wirkung wurde auch beim Menschen bei durch Antigen induziertem, IgE-vermitteltem Bronchospasmus und bei der allergischen Rhinitis gesehen. Die allergische Sofort-Reaktion wird insbesondere mit Histamin in Verbindung gebracht. Prostaglandine und Leukotriene sind bei der Ausprägung der verzögerten Reaktion beteiligt. Durch die chemotaktischen Mediatoren ECF, NCF und LTB4, kommt es zu entzündlichen Spät-Reaktionen, die eng mit der bronchialen Hyperreagibilität in Verbindung stehen. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) wirkt aber auch bei nicht primär immunologisch vermittelten Mechanismen wie z. B. Anstrengungsasthma und SO2-induziertem Asthma.
Neben anderen postulierten Wirkmechanismen hat Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) auch kalziumantagonistische Wirkungen. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) blockiert den mit dem IgE-Rezeptor gekoppelten Kalziumkanal und hemmt dadurch den über diesen Rezeptor vermittelten Einstrom von Kalzium in die Mastzelle und somit die Degranulation der Mastzelle. Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) wird hierbei spezifisch an ein Cromoglicinsäure-Bindungsprotein gebunden, welches Teil des durch den IgE-Rezeptor kontrollierten Kalziumkanals ist.
Dieser Wirkmechanismus trifft für alle Schleimhäute (z. B. Bronchien, Nase, Auge, Darm) gleichermaßen zu.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach Inhalation von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) in Pulverform gelangen etwa 8 % des Wirkstoffes in die Atemwege und werden hier anscheinend vollständig resorbiert mit maximalen Plasmaspiegeln nach 15 - 20 Minuten. Nach einer als Pulver inhalierten Einzeldosis Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) von 20 mg wird eine Plasmakonzentration von 9 ng/ml innerhalb von 15 Minuten erreicht. Die Plasmaproteinbindung liegt bei 63 - 76 %. Das Verteilungsvolumen beträgt 0,13 l/kg. Die Elinimationshalbwertszeit nach Inhalation beträgt etwa 80 Minuten.
Nach Inhalation von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) Pulver ist die deponierte Wirkstoffmenge erheblich von der galenischen Formulierung, der Dosierung, dem Krankheitszustand des Patienten und der Inhalationstechnik abhängig. Mit zunehmender Bronchokonstriktion und Verschleimung nimmt die Absorption ab. Es besteht die Möglichkeit, dass kleinste Natriumcromoglicat-Partikel wieder ausgeatmet werden. Der Wirkstoff, der sich im Oropharynx niederschlägt, wird verschluckt, geringfügig resorbiert und zum größten Teil wieder ausgeschieden.
Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) ist wenig lipidlöslich und darum nicht in der Lage, die meisten biologischen Membrane, wie z. B. die Blut-Hirn-Schranke, zu durchdringen.
Ein bestimmter kontinuierlicher Wirkstoffspiegel von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) im Blut ist für das Erreichen und Aufrechterhalten eines optimalen Therapieeffektes nicht erforderlich. Maßgebend für den therapeutischen Effekt von Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) ist ausschließlich die nach lokaler Applikation am jeweiligen Erfolgsorgan erreichte Konzentration.
Natriumcromoglicat (Ph. Eur.) wird nicht metabolisiert. Die Elimination erfolgt zu etwa gleichen Teilen biliär und renal.
5.3 Präklinikische Daten zur Sicherheit
Chronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität wurden an Ratten mit s.c.-Applikation durchgeführt. Bei extrem hohen Dosierungen traten schwere Nierenschädigungen in Form von tubulären Degenerationen im proximalen Teil der Henleschen Schleife auf.
Untersuchungen bei Inhalationsapplikation an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Meerschweinchen, Affe und Hund) mit einer Dauer bis zu 6 Monaten ergaben keine Hinweise auf Schädigungen, die durch Tifenil® Inhalationslösung verursacht wurden.
b) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
In vitro- und in vivo-Untersuchungen zum gentoxischen Potential von Cromoglicinsäure verliefen negativ.
Langzeituntersuchungen an verschiedenen
Tierspezies ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes
Potential.
c) Reproduktionstoxizität
Reproduktionstoxikologische Studien an Kaninchen, Ratten und Mäusen ergaben keine Anhaltspunkte für einen teratogenen oder sonstigen embryotoxischen Effekt von Tifenil® Inhalationslösung. Die Fertilität männlicher und weiblicher Ratten, der Graviditätsverlauf sowie die peri- und postnatale Entwicklung der Föten blieben unbeeinflusst.
In Untersuchungen an Affen fand man, dass nach i.v. Applikation 0,08 % der Dosis diaplazentar den Feten erreichte und nur 0,001 % der applizierten Dosis in der Milch ausgeschieden wurde.
6. Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Gereinigtes Wasser, 1 N Natriumhydroxidlösung zur pH-Wert Einstellung
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
2 ml Ampullen als Einzeldosisbehältnis aus transparentem Glas
Packungsgrößen:
50 Glasampullen mit je 2 ml Lösung N1
100 Glasampullen mit je 2 ml Lösung N2
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine.
7. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Lindopharm GmbH
Neustraße 82
40721 Hilden
Tel.: 0 21 03 / 20 6-5
Fax.: 0 21 03 / 20 6-6 00
Zulassungsnummer
25161.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
06.06.1991/20.01.2005
Stand der Information
Juli 2008
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig