Tobramycin Mylan 40 Mg/Ml Injektions-/Infusionslösung
Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Tobramycin Mylan 40 mg/ml Injektions-/Infusionslösung
Tobramycin
Der Name Ihres Arzneimittels ist „Tobramycin Mylan 40 mg/ml Injektions-
/Infusionslösung“, es wird aber in der restlichen Packungsbeilage als „Tobramycin“
bezeichnet.
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige
Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder Ihre Pflegefachkraft.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Tobramycin und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Tobramycin beachten?
3. Wie ist Tobramycin anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Tobramycin aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1. Was ist Tobramycin und wofür wird es angewendet?
Dies Arzneimittel enthält den Wirkstoff Tobramycin.
Tobramycin ist ein Antibiotikum (gegen Infektionen, die durch Bakterien ausgelöst werden) in Form einer Lösung zur Infektion oder Infusion.
Dieses Arzneimittel kann angewendet werden zur Behandlung von Infektionen von:
• Gehirn
• Magen und Darm
• Harnblase oder Nieren (Harnwegsinfektionen)
• Lungen (Infektionen der unteren Atemwege)
• Haut und Weichgewebe, einschließlich Verbrennungen.
Tobramycin kann auch bei schweren Staphylokokkeninfektionen in Erwägung gezogen werden, bei denen Penicillin oder andere, weniger potenziell toxische Arzneimittel nicht verwendet werden können.
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Tobramycin beachten?
Tobramycin darf nicht angewendet werden,
• wenn Sie allergisch gegen Tobramycin, andere Aminoglycoside oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
• wenn Sie schwanger sind oder stillen (siehe Abschnitt "Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit").
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Tobramycin bei Ihnen
angewendet wird:
• wenn Sie Probleme mit den Nieren haben (eingeschränkte Nierenfunktion) oder Sie im Laufe der Behandlung Anzeichen von Nierenproblemen bemerken.
• wenn Sie bereits Hörprobleme haben (einschließlich Ohrgeräusche und Schwindel) oder wenn Sie im Laufe der Behandlung Veränderungen in Ihrem Hörvermögen bemerken, da das Risiko eines durch Aminoglycoside hervorgerufenen Hörverlusts steigt, wenn Sie eine höhere Dosis erhalten.
• wenn Sie schon älter sind oder unter hohem Verlust an Körperflüssigkeiten (Dehydratation) leiden.
• wenn Sie an Muskelstörungen leiden wie Muskelschwäche (Myasthenia gravis) bzw. an einer nervenbedingten Muskelkrankheit (Parkinson-Krankheit), da sich die Symptome dieser Erkrankungen mit der Zeit verschlimmern können.
• Da Tobramycin und andere Aminoglycoside für Nervengewebe giftig sein können (Neurotoxizität), ganz besonders Ohr (Ototoxizität) und Niere (Nephrotoxizität), wird Ihr Arzt Sie während der Behandlung engmaschig überwachen und gegebenenfalls die Dosis ändern.
• Es besteht das Risiko, für längere Zeit nicht schlafen zu können, wenn Tobramycin gegeben wird an:
- Narkotisierte Patienten, die Muskelrelaxanzien (neuromuskuläre Blocker) erhalten wie Succinylcholin, Tubocurarin oder Decamethonium.
- Patienten, die eine Citratbluttransfusion erhalten haben.
Anwendung von Tobramycin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere
Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
Das liegt daran, dass Tobramycin die Wirkungsweise einiger Arzneimittel beeinflussen
kann und einige Arzneimittel eine Wirkung auf Tobramycin ausüben können.
Informieren Sie vor allem dann Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie eines der folgenden
Arzneimittel einnehmen:
• andere Antibiotika wie Amikacin, Streptomycin, Neomycin, Kanamycin, Gentamicin, Paromomycin, Amphotericin B, Cephaloridin, Viomycin, Polymyxin B, Colistin,
Cisplatin, Vancomycin. Die Anwendung dieser Arzneimittel zusammen mit Tobramycin muss vermieden werden.
• einige Diuretika und Cisplatin verursachen Ohrtoxizität (Ototoxizität) und sollten keinesfalls zusammen mit Tobramycin gegeben werden.
• Darüber hinaus wurde nach gleichzeitiger Gabe von Aminoglycosiden, Cyclosporinen, Cephalosporinen (Antibakterika) und Cisplatin ein erhöhtes Aufkommen von Nierentoxizität (Nephrotoxizität) beobachtet.
• Muskelrelaxanzien verursachen Atemprobleme (Atemlähmung), die schwerwiegend sein können, wenn zusammen mit Tobramycin gegeben.
• T obramycin verstärkt die Wirkung anderer Arzneimittel wie Warfarin und Phenindion.
• Tobramycin reduziert bekanntlich die Wirkung anderer Arzneimittel wie Neostigmin und Pyridostigmin.
Bei Patienten mit schweren Nierenproblemen wurde festgestellt, dass ß-Lactam-Antibiotika Tobramycin und andere Aminoglycoside inaktivieren können.
Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Tobramycin sollte keinesfalls während der Schwangerschaft gegeben werden, da es das ungeborene Kind schädigen kann (z. B. Taubheit), wenn dieses Arzneimittel als Injektion gegeben wird.
Tobramycin kann an die Muttermilch übertragen werden und sollte keinesfalls während der Stillzeit angewendet werden. Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie abstillen oder die Behandlung mit Tobramycin abbrechen sollen.
Zeugungs-/Gebärfähigkeit
Die Auswirkung von Tobramycin auf die Zeugungs-/Gebärfähigkeit ist nicht bekannt.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es ist unwahrscheinlich, dass dieses Arzneimittel sich auf Ihre Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen auswirken. Allerdings können Nebenwirkungen wie Schwindel oder Benommenheit auftreten. Setzen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs und bedienen Sie keine Maschinen, wenn Sie während Ihrer Behandlung mit Tobramycin davon betroffen sind.
Tobramycin enthält Natriumbisulfit.
Dieses Arzneimittel enthält Natriumbisulfit, das in seltenen Fällen schwere Reaktionen (Hautausschlag, Anschwellen von Augenlidern, Gesicht oder Lippen) vom allergischen Typ (Überempfindlichkeit) und Atemproblem oder Kurzatmigkeit (Bronchospasmus) hervorrufen kann. Dies tritt selten auf, Sie können aber stärker gefährdet sein, wenn Sie an Allergien oder unter Asthma leiden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium pro Dosis Tobramycin, d. h., es ist praktisch natriumfrei.
3. Wie ist Tobramycin anzuwenden?
Dosierung
Ein Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihnen Tobramycin in einen Muskel (intramusklär) oder in eine Vene (intravenös) verabreichen.
Ihr Arzt wird für Sie die richtige Dosis Tobramycin errechnen und wie häufig es gegeben werden muss. Die Dosis ist abhängig von Ihrem Gesundheitszustand, von Ihrer Körpergröße, wie schwer die Infektion ist, Ihrem Alter und wie gut Ihre Nieren arbeiten.
Ihr Arzt wird anhand von Blut- oder Urinproben feststellen, wie gut Ihre Nieren funktionieren.
Erwachsene:
3 mg pro kg Körpergewicht alle 24 Stunden, alle 8 Stunden in 3 Dosen von 1 mg pro kg Körpergewicht gegeben. Wenn bei Ihnen eine schwere bakterielle Infektion vorliegt, kann Ihr Arzt höhere Dosen verwenden.
Kinder:
6 bis 7,5 mg pro kg Körpergewicht alle 24 Stunden, in 3 oder 4 gleichen Dosen verabreicht.
Früh- oder Neugeborene
Bis zu 4 mg pro kg Körpergewicht alle 24 Stunden, in 2 gleichen Dosen alle 12 Stunden verabreicht.
Anwendung bei Kindern
Dieses Arzneimittel sollte bei Frühgeborenen und Säuglingen mit Vorsicht gegeben werden, da die Nierenfunktion bei diesen Kindern noch nicht voll entwickelt ist.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Wenn Sie an einer Nierenfunktionsstörung leiden, wird Ihr Arzt die Dosis reduzieren. Dies kann während der Behandlung geschehen.
Die übliche Behandlungsdauer liegt bei 7 bis 10 Tagen. Wenn Sie über diese Zeit hinaus behandelt werden, muss Ihr Arzt Ihre Nieren und Ohren untersuchen, da sie durch die Behandlung geschädigt werden können.
Wenn Sie eine größere Menge Tobramycin angewendet haben, als Sie sollten
Da dieses Arzneimittel Ihnen während Ihres Krankenhausaufenthalts gegeben wird, ist es unwahrscheinlich, dass Sie zu viel oder zu wenig erhalten. Wenden Sie sich jedoch an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Bedenken haben hinsichtlich wie viel bzw. wie häufig Sie das Arzneimittel zu erhalten haben.
Im Fall einer Überdosis kann Folgendes bei Ihnen auftreten: einschränktes Hörvermögen, Schwindel, Tinnitus (Klingeln in den Ohren) oder Nierenschäden.
In schweren Fällen kann es zu einer neuromuskulären Blockade kommen. Darüber hinaus wurde von Leberschäden berichtet.
Wenn Sie die Einnahme von Tobramycin abbrechen
Dies kann Ihren Zustand verschlechtern. Ein Abbruch der Behandlung wird nicht empfohlen, auch wenn Sie sich langsam besser fühlen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Welche schweren Nebenwirkungen sind möglich?
Wenn Sie folgende seltene, doch schwere Nebenwirkungen bemerken, brechen Sie die Anwendung sofort ab und wenden sich sofort an einen Arzt:
• Hörverlust, der in Taubheit übergehen kann.
• Akutes Nierenversagen
• Husten, Schmerzen, Kopfschmerzen, Fieberhaftigkeit, Erbrechen, Durchfall gefolgt von einem roten Ausschlag über Gesicht und Körper mit Blasen im Bereich von Nase, Mund, Augen und Genitalien, da dies Symptome einer lebensbedrohlichen Hauterkrankung, des sogenannten Stevens-Johnson-Syndroms oder der toxische epidermale Nekrolyse, sein können.
Andere Nebenwirkungen
Häufig (betrifft bis zu 1 von 10 Behandelten)
• Eosinophilie (ein Anstieg eines Typs weißer Blutzellen)
• Hörverlust, Schwindel, Drehschwindel, Klingeln im Ohr (Tinnitus) bei Patienten mit Nierenproblemen (Nierenfunktionsstörung)
• Thrombophlebitis (Venenentzündung in Zusammenhang mit einem Blutgerinnsel).
• Erhöhte Enzyme (Transaminasen)
• Änderungen in der Nierenfunktion bei Patienten mit Nierenproblemen (Nierenfunktionsstörung)
• Schmerzen oder lokale Reaktionen an der Injektionsstelle
Gelegentlich (betrifft bis zu 1 von 100 Behandelten)
• Kopfschmerzen
• Hörverlust, Schwindel, Drehschwindel, Klingeln im Ohr (Tinnitus) bei Patienten mit normaler Nierenfunktion
• Erbrechen, leichte Beschwerden
• Änderungen in der Leberfunktion (erhöhte alkalische Phosphatase, Laktatdehydrogenase und Bilirubin)
• Hautausschalg (Exanthem), Nesselausschlag (Urticaria) und Jucken (Pruritus).
• Änderungen in der Nierenfunktion bei Patienten mit normaler Nierenfunktion
Selten (betrifft bis zu 1 von 1000 Behandelten)
• Anämie, Abnahme der Anzahl weißer Blutkörperchen (Granulozytopenie, Leukopenie), Abnahme der Anzahl Blutplättchen (Thrombozytopenie)
• Vermindertes Kalzium, Magnesium, Natrium und Kalium im Serum
• Geistesverwirrung, Desorientiertheit
• Diarrhö
• Fieber, ungewöhnliche Benommenheit (Lethargie)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
• Taubheit, Kribbeln auf der Haut
• Muskelzuckungen, Krämpfe
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker
oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in
dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3
D-53175 Bonn
Website: http://www.bfarm.de
anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
5. Wie ist Tobramycin aufzubewahren?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Alle Stechampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton nach „Verwendbar bis" angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Die chemische und physikalische Stabilität nach Anbruch wurde in Infusionslösungen mit Dextrose 5 % w/v und Natriumchlorid 0,9 % w/v für 48 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden. Falls nicht sofort verwendet, liegen die Aufbewahrungszeit nach Anbruch und die Lagerungsbedingungen vor Gebrauch im Verantwortungsbereich des Anwenders und betragen normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2-8 °C, außer die Verdünnung hat unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden.
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Tobramycin enthält
Der Wirkstoff ist: Tobramycin.
Jeder ml Injektions-/Infusionslösung enthält Tobramycinsulfat entsprechend 40 mg Tobramycin.
Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumedetat (Ph.Eur.), Natriumhydrogensulfit, Schwefelsäure (95-98%) (zur pH-Einstellung), Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung), Wasser für Injektionszwecke
Wie Tobramycin aussieht und Inhalt der Packung
Tobramycin Injektions-/Infusionslösung ist eine klare, farblose Lösung in 2 ml/13 mm röhrenförmigen Stechampullen aus Typ-I-Flintglas mit dunkelgrauen Bromobutyl-Serum-Stopfen und einem 13-mm-Flip-off-Verschluss aus stahlblauem Aluminium.
Packungsgröße: 10 x 80 mg/2 ml
Jede 2-ml-Stechampulle enthält 80 mg Tobramycin.
Pharmazeutischer Unternehmer
Mylan dura GmbH Postfach 10 06 35 64206 Darmstadt
Hersteller:
Agila Specialties Polska Sp. z. o. o. 10, Daniszewska Str.,
03-230 Warschau Polen
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen
UK (RMS): Tobramycin 40 mg/ml, solution for injection or infusion DE: Tobramycin Mylan 40 mg/ml Injektions-/Infusionslösung FI: Tobramycin Mylan 40 mg/ml injektio/infuusioneste, liuos NO: Tobramycin Mylan 40 mg/ml injeksjons-/infusjonsv^ske, opplosning
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2015.
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Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt: TECHNISCHE PACKUNGSBEILAGE
Tobramycin Mylan 40 mg/ml Injektions-/Infusionslösung
Dies ist ein Auszug aus der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (Fachinformation) zur Erleichertung der Verabreichung der Tobramycin-Injektion. Bei der Bestimmung der Angemessenheit für die Anwendung bei einem bestimmten Patienten muss der verschreibende Arzt mit der Fachinformation vollständig vertraut sein.
Zur intravenösen oder intramuskulären Anwendung
Inkompatibilitäten
Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden außer den Bestandteilen, die bei der Herstellung von Tobramycin-Injektion verwendet wurden.
Anweisungen zur Vorbereitung
Zur intravenösen Infusion kann Tobramycin mit 0,9 % Natriumchlorid (Salzlösung) oder 5 % Dextrose (Zuckerlösung) verdünnt und als langsame Injektion über einen Tropf in einen Zeitraum von 20 bis 60 Minuten bei Erwachsenen gegeben werden. Das Volumen des Verdünnungsmittels für Kinder sollte der Erwachsenendosis proportional geringer sein.
Dosierung und Verabreichung
Die Tobramycin-Injektion kann intramuskulär oder intravenös verabreicht werden. Dieselbe Dosis ist für beide Arten der Verabreichung geeignet.
Es wird empfohlen, wenn möglich, immer Serumspitzen- und Serumtalspiegel zu bestimmen, um sicherzustellen, dass die korrekte Dosierung verabreicht wird. Bei Patienten mit chronischen Infektionen wie zystische Fibrose, oder wenn eine längere Behandlungsdauer erforderlich ist bzw. bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, müssen stets die Blutspiegel bestimmt werden.
Patienten mit normaler Nierenfunktion:
Erwachsene: Die üblicherweise empfohlene Dosierung für Erwachsene mit schweren Infektionen beträgt 3 mg/kg/Tag, in drei gleichen Dosen alle 8 Stunden verabreicht (Tabelle 1). Bei lebensbedrohenden Infektionen können Dosierungen bis zu 5 mg/kg/Tag in drei bis vier gleichen Dosen gegeben werden. Die Dosierung muss auf 3 mg/kg/Tag reduziert werden, sobald das klinisch indiziert ist. Um eine erhöhte Toxizität aufgrund übermäßig erhöhter Blutspiegel zu vermeiden, dürfen Dosierungen 5 mg/kg/Tag nicht übersteigen, es sei denn, die Serumspiegel werden überwacht (siehe Abschnitt 4.4).
Um bei Patienten mit zystischer Fibrose therapeutische Serumspiegel zu erreichen, kann es notwendig sein, 8 bis 10 mg/kg/Tag in gleichmäßig aufgeteilten Dosen zu verabreichen. Da Serumkonzentrationen von Tobramycin von Patient zu Patient unterschiedlich sind, müssen die Serumspiegel überwacht werden.
Tabelle 1: DOSIERUNGSRICHTLINIEN FÜR ERWACHSENE MIT NORMALER NIERENFUNKTION (Dosierung im 8-Stunden-Intervall)
Körpergewicht des Patienten kg |
Übliche Dosis bei schweren Infektionen 1 mg/kg alle 8 Stunden (insgesamt 3 mg/kg/Tag) |
Höchstdosis bei lebensbedrohenden Infektionen (sobald wie möglich reduzieren) 1,66 mg/kg alle 8 Stunden (insgesamt 5 mg/kg/Tag, sofern nicht überwacht) | ||
mg/Dosis |
ml/Dosis* |
mg/Dosis |
ml/Dosis* | |
120 |
120 |
3,0 |
200 |
5,0 |
100 |
100 |
2,5 |
166 |
4,0 |
80 |
80 |
2,0 |
133 |
3,0 |
60 |
60 |
1,5 |
100 |
2,5 |
40 |
40 |
1,0 |
66 |
1,6 |
*Anwendbar für 40 mg/ml Arzneimittel.
Bei Erwachsenen mit normaler Nierenfunktion haben leichte bis mittelschwere Harnwegsinfektionen auf eine Dosierung von 2-3 mg/kg/Tag als intramuskuläre Einzelinjektion angesprochen.
Ältere Menschen: Wie für Erwachsene, aber die Empfehlungen für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion beachten.
Kinder: Die empfohlene Dosierung beträgt 6-7,5 mg/kg/Tag, in drei bis vier gleich aufgeteilte Dosen verabreicht. Bei einigen Patienten kann die Gabe von höheren Dosen erforderlich sein.
Früh- und Neugeborene: Bei einem Körpergewicht zwischen 1,5 und 2,5 kg können Dosierungen von bis zu 4 mg/kg/Tag in zwei gleichen Dosen alle 12 Stunden verabreicht werden.
Die übliche Behandlungsdauer liegt bei 7 bis 10 Tagen. Eine längere Behandlungsdauer kann bei schwierigen und komplizierten Infektionen notwendig sein. In solchen Fällen wird eine Überwachung der renalen, auditorischen und vestibulären Funktion angeraten, da bei einer Behandlung von über 10 Tagen eine Neurotoxizitä eher wahrscheinlich ist.
Übergewichtige Patienten: Als Grundlage für die Errechnung der entsprechenden Dosis dient das geschätzte Normalgewicht des Patienten plus 40 % des Übergewichts. Auf diese Zahl bezieht man dann die mg/kg-Dosis.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: Nach einer Anfangsdosis von 1 mg/kg müssen bei diesen Patienten die anschließenden Dosierungen angepasst werden, entweder mit niedrigen Dosen im 8-Stunden-Intervall oder mit Normaldosen bei verlängerten Intevallen (Tabelle 2). Beide Therapieschemata werden als Richtlinien vorgeschlagen, wenn Serumspiegel von Tobramycin nicht direkt gemessen werden können. Die Dosierungsangaben gehen von der Kreatinin-Clearance oder dem Serumkreatinin des Patienten aus, weil diese Werte mit der Halbwertszeit von Tobramycin korrelieren. Wenn eine Dialyse erfolgt, ist keines der Therapieschemata anzuwenden.
Reduzierte Dosierung im 8-Stunden-Intervall (Therapieschema I): Ein entsprechend reduzierter Dosierungsbereich ist in der nachstehend aufgeführten Tabelle (Tabelle 2) zu finden für die Patienten, bei denen die Werte von Harnstoff im Blut, Kreatinin-Clearance oder Serumkreatinin bekannt sind. Die Wahl der Dosis innerhalb des angegebenen Bereichs sollte auf der Schwere der Infektion, der Sensitivität des Krankheitserregers sowie individuellen Patientenerwägungen beruhen. Eine grobe Orientierungshilfe bei der Bestimmung reduzierter Dosierungen im 8-Stunden-Intervall (für Patienten, deren Serumkreatininwerte im Steady-State bekannt sind) wäre alternativ, die übliche empfohlene Dosis durch den Serumkreatininwert des Patienten (mg/100 ml) zu dividieren.
Normale Dosierung bei verlängertem Intervall (Therapieschema II): Empfohlene Intervalle zwischen Dosen sind in der nachstehend aufgeführten Tabelle enthalten (Tabelle 2). Im Regelfall kann die Dosierungshäufigkeit in Stunden bestimmt werden, indem der Serumkreatininwert des Patienten (mg/100 ml) mit sechs multipliziert wird.
Dies aus der einen oder anderen Methode abgeleitete Dosierungsschema muss mit einer sorgfältigen klinischen Beobachtung und entsprechenden Laboruntersuchungen einhergehen.
Tabelle 2: ZWEI THERAPIESCHEMATA ZUR ERHALTUNGDOSIS AUSGEHEND VON NIERENFUNKTION UND KÖRPERGEWICHT NACH ANFANGSDOSIS VON 1 MG/KG*
Nierenfunktiont |
Therapiesche |
Therapie- |
ma I oder |
schema II |
Angepasste Dosen in 8-StundenIntervallen |
Normale Dosierung mit verlängerten Intervallen | ||||||
Harnstoff im Blut |
Serumkreatinin |
Kreatini n- Clearan ce |
Gewicht |
Gewicht/Dosis 50-60 kg 60 mg 60-80kg 80 mg | |||
mg/100 ml |
mmol/l |
mg/100 ml |
^mol/l |
ml/min |
5060 kg |
60-80 kg | |
Normal: | |||||||
<42 |
<7,0 |
<1,3 |
<114,9 |
>70 |
60 mg |
80 mg |
q 8 h |
42-74 |
7,0-12,3 |
1,4-1,9 |
123,8-168 |
69-40 |
30-60 mg |
50-80 mg |
q 12 h |
75-105 |
12,5-17, 5 |
2,0-3,3 |
176,8-291, 7 |
39-20 |
20-25 mg |
30-45 mg |
q 18 h |
106-140 |
17,7-23, 3 |
3,4-5,3 |
300,6-468, 5 |
19-10 |
10-18 mg |
15-24 mg |
q 24 h |
141-160 |
23,5-26, 7 |
5,4-7,5 |
477,4-663 |
9-5 |
5-9 m g |
7-12 mg |
q 36 h |
>160 |
>26,7 |
>7,6 |
>671,8 |
<4 |
2,5-4, 5 mg |
3,5-6 mg |
q 48 h§ |
*Bei lebensbedrohenden Infektionen kann die angegebene normale Dosierung bis zu 50 % überschritten werden. Sobald eine Besserung zu erkennen ist, sollte diese Dosierung wieder gesenkt werden.
|Bei Verwendung zur Einschätzung des Grades der Niereninsuffizienz sollten die Konzentrationen von Harnstoff im Blut und Serumkreatinin einen Steady-State der renalen Urämie widerspiegeln.
§Wenn keine Dialyse durchgeführt wird.
Nach intramuskulärer Gabe einer Einzeldosis von l mg/kg Tobramycin bei Erwachsenen mit normaler Nierenfunktion, werden Spitzenplasmakonzentrationen von Tobramycin von durchschnittlich 4-6 Mikrogramm/ml innerhalb von 30-90 Minuten erlangt; Plasmakonzentrationen des Arzneimittels betragen bei 8 Stunden 1 Mikrogramm/ml oder weniger. Nach intravenöser Infusion derselben Dosis über 30-60 Minuten werden vergleichbare Plasmakonzentrationen des Arzneimittels erreicht.
Bei Neugeborenen werden im Durchschnitt 30-60 Minuten nach einer Einzeldosis i.m. von 2 mg/kg Spitzenplasmakonzentrationen von Tobramycin von ungefähr 5 Mikrogramm/ml erlangt; Plasmakonzentrationen betragen bei 12 Stunden durchschnittlich 1-2 Mikrogramm/ml.
Warnhinweise
Die Tobramycin-Injektion enthält Natriumbisulfit, das in seltenen Fällen bei anfälligen Personen schwere Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchospasmen auslösen kann. Die Prävalenz der Sulfitüberempfindlichkeit in der allgemeinen Bevölkerung insgesamt ist nicht bekannt und vermutlich gering, doch tritt sie häufiger bei Asthmapatienten auf.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (22 mg) Natrium pro Dosis, das heißt, es ist praktisch natriumfrei.
Mit Tobramycin behandelte Patienten müssen engmaschig überwacht werden, da Tobramycin und andere Aminoglycosidantibiotika ein inhärentes Potential für Nephro- und Ototoxizität besitzen.
Es kann sowohl eine auditorische wie eine vestibuläre Ototoxizität auftreten. Die auditorischen Veränderungen sind irreversibel, gewöhnlich bilateral und können partiell als auch total sein. Patienten mit vorbestehendem Nierenschaden können eine Funktionsstörung des achten Hirnnervs ausbilden, wenn Tobramycin über einen längeren Zeitraum oder in höheren als den empfohlenen Dosen verabreicht wird. Weitere Manifestationen der Neurotoxizität sind unter anderem Taubheitsgefühl, Hautkribbeln, Muskelzuckungen und Krampfanfälle. Das Risiko eines aminoglycosid-induzierten Hörverlustes steigt mit zunehmender Exposition gegenüber hohen Serumspitzen- oder hohen Serumtalkonzentrationen. Patienten, die eine Cochleaschädigung ausbilden, zeigen möglicherweise während der Therapie keine Frühsymptome für eine Toxizität des achten Hirnnervs, allerdings kann sich auch nach Absetzen des Arzneimittels eine teilweise oder totale irreversible bilaterale Taubheit einstellen. In seltenen Fällen kann sich eine Nephrotoxizität erst ein paar Tage nach Absetzen der Therapie manifestieren. Eine aminoglycosidinduzierte Nephrotoxizität ist normalerweise reversibel.
Infolgedessen müssen Nierenfunktion und die Funktion des achten Hirnnervs engmaschig überwacht werden bei Patienten mit bekannter oder einem Verdacht auf Nierenfunktionsstörung sowie bei denen, deren Nierenfunktion anfänglich normal ist, doch die im Laufe der Therapie Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung zeigen. Bei Hinweisen auf eine Schädigung der renalen, vestibulären und/oder auditorischen Funktion muss das Arzneimittel abgesetzt oder die Dosierung angepasst werden.
Die Überwachung der Nierenfunktion ist besonders wichtig bei älteren Patienten, bei denen möglicherweise eine eingeschränkte Nierenfunktion vorliegt, die aus den routinemäßigen Screeningtests, wie Harnstoff im Blut und Serumkreatinin, nicht ersichtlich ist. Eine Bestimmung der Kreatinin-Clearance kann sich als nützlich erweisen.
Wenn möglich, sollten Serumkonzentrationen überwacht und länger andauernde Konzentrationen über 12 mg/l vermieden werden. Erhöhte Talspiegel (über 2 mg/l) können auf eine Ansammlung im Gewebe hinweisen. Als Richtlinie empfiehlt sich die Bestimmung der Serumspiegel nach der zweiten oder dritten Dosis, um die Dosierung, falls nötig, entsprechend abzuändern, und dann in Intervallen von drei bis vier Tagen während der gesamten Therapiedauer. Falls eine Veränderung der Nierenfunktion auftritt, sollten die Serumspiegel häufiger bestimmt werden und die Dosis bzw. das Dosierungsintervall nach den im Abschnitt "Dosierung und Art der Anwendung" beschriebenen Richtlinien angepasst werden. Zur Messung der Spitzenspiegel empfiehlt sich die Abnahme einer Probe ungefähr 30 Minuten nach intravenöser Infusion bzw. eine Stunde nach intramuskulärer Injektion. Die Talspiegel werden bestimmt, indem man nach acht Stunden oder unmittelbar vor der nächsten Tobramycin-Gabe Serumproben gewinnt.
Der Urin sollte auf vermehrte Ausscheidung von Protein, Zellen und Zylindern untersucht werden. Das Serumkreatinin oder die Kreatinin-Clearance (bevorzugt gegenüber Harnstoff im Blut) sollte in regelmäßigen Abständen bestimmt werden. Es wird empfohlen, wenn möglich, bei Patienten, die alt genug sind, in regelmäßigen Abständen Audiogramme durchzuführen, vor allem bei Risikopatienten.
Das Risiko toxischer Reaktionen ist bei Patienten mit normaler Nierenfunktion, die keine höheren Dosen von Tobramycin bzw. die es über keinen längeren als den empfohlenen Zeitraum erhalten haben, geringer.
Allerdings sind Patienten mit reduzierter Nierenfunktion besonders anfällig für die potenziellen ototoxischen und nephrotoxischen Nebenwirkungen dieses Arzneimittels. Daher muss die Dosierung auf Basis einer regelmäßigen Überwachung der Arzneimittelkonzentration im Serum und der Nierenfunktion sorgfältig angepasst werden.
Vorsichtsmaßnahmen
Anwendung bei Neugeborenen: Aufgrund ihrer renalen Unreife und der daraus resultierenden Verlängerung der Serumhalbwertzeit des Arzneimittels muss Tobramycin bei Früh- und Neugeborenen mit Vorsicht verwendet werden.
Allgemein: Kalzium, Magnesium und Natrium im Serum sollten überwacht werden. Es ist bei Patienten mit bekannter Nierenfunktionsstörung besonders wichtig, die Serumspiegel engmaschig zu überwachen.
Bei Patienten mit großflächigen Brandverletzungen kann eine veränderte Pharmakokinetik in verminderte Serumkonzentrationen von Aminoglycosiden resultieren. Bei mit Tobramycin behandelten Patienten wird die Bestimmung der Serumkonzentration als Basis für die Ermittlung der korrekten Dosierung besonders empfohlen.
Aminoglykoside können bei lokalen Spülanwendungen in erheblichen Mengen über die Körperoberfläche aufgenommen werden, wodurch es zu neurotoxischen und nephrotoxischen Wirkungen kommen kann.
Wenngleich nicht für die intraokulare und/oder subkonjunktivale Verwendung indiziert, wurde über Fälle von Makulanekrose berichtet.
Aminoglykoside sollten bei Patienten mit Muskelerkrankungen, wie zum Beispiel Myasthenia gravis oder Parkinson, mit Vorsicht eingesetzt werden, da diese Arzneimittel die Muskelschwäche durch ihren kurareähnlichen Effekt auf die neuromuskuläre Funktion verstärken können.
Nach schneller intravenöser Gabe vieler Aminoglykoside können neuromuskuläre Blockaden und Atemlähmungen auftreten. Das zeigte sich bei Katzen, die sehr hohe Dosen Tobramycin (40 mg/kg) erhielten. Die Möglichkeit einer verlängerten, sekundären Apnoe sollte in Betracht gezogen werden, falls Tobramycin Patienten in Narkose verabreicht wird, die zusätzlich Muskelrelaxanzien wie Succinylcholin, Tubocurarin oder Decamethonium erhalten, oder bei Patienten, die massive Transfusionen von Citratblut erhalten. Falls eine neuromuskuläre Blockade auftritt, kann sie durch die Gabe von Kalziumsalzen rückgängig gemacht werden.
Die Inaktivierung von Tobramycin durch ß-Lactam-Antibiotika (Penicilline oder Cephalosporine) konnte sowohl in vitro als auch bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen gezeigt werden. Diese Inaktivierung trat bei Patienten mit normaler Nierenfunktion, denen die Arzneimittel auf unterschiedliche Art verabreicht wurden, nicht auf.
Falls es zu einem vermehrten Wachstum von resistenten Organismen kommt, sollte eine geeignete Therapie eingeleitet werden.
Überdosierung
Eine Toxizität kann auftreten bei Patienten, die mehr als 10 Tage behandelt wurden, bei Erwachsenen, die über 5 mg/kg/Tag erhalten haben, bei Kindern, die über 7,5 mg/kg/Tag erhalten haben, oder bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, wenn die Dosis nicht entsprechend angepasst wurde. Ebenso besteht bei älteren Patienten, die mit anderen nephrotoxischen oder ototoxischen Arzneimitteln behandelt wurden oder die dehydriert sind, ein höheres Risiko für eine akute tubuläre Nekrose und Ototoxizität.
Die Symptome einer Tobramycin-Überdosierung sind:
eingeschränktes Hörvermögen, Schwindel, Tinnitus, Nierenschaden.
In schweren Fällen kann es zu einer neuromuskulären Blockade kommen. Darüber hinaus wurde von Leberschäden berichtet.
Bei der Behandlung einer Überdosierung muss die Möglichkeit in Erwägung gezogen werden, dass mehrere Arzneimittel sowie abnormale Arzneimittelkinetik eine Rolle spielen können.
Zunächst müssen die Atemwege freigemacht sowie für ausreichend Sauerstoff und Beatmung versorgt werden. Im Fall einer Atemlähmung muss sofort mit der Reanimation begonnen werden.
Patienten mit einer Tobramycin-Überdosierung, die eine normale Nierenfunktion aufweisen, sollten ausreichend Flüssigkeit erhalten, um eine Harnausscheidung von 35 ml/kg/Stunde zu erreichen. Der Flüssigkeitshaushalt, die Kreatinin-Clearance und die Tobramycin-Plasmaspiegel müssen genau beobachtet werden, bis der Plasmaspiegel von Tobramycin unter 2 ^g/ml gesunken ist.
Bei Patienten mit einer Eliminationshalbwertzeit von über 2 Stunden oder bei Patienten mit abnormaler Nierenfunktion kann eine intensivere Behandlung erforderlich sein. Eine Dialyse kann sich für diese Patienten als vorteilhaft erweisen.
Aufbewahrung
Lagerungsbedingungen: Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Die chemische und physikalische Stabilität nach Anbruch wurde in Infusionslösungen mit Dextrose 5 % w/v und Natriumchlorid 0,9 % w/v für 48 Stunden bei 25 °C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden. Falls nicht sofort verwendet, liegen die Aufbewahrungszeit nach Anbruch und die Lagerungsbedingungen vor Gebrauch im Verantwortungsbereich des Anwenders und betragen normalerweise nicht länger als 24 Stunden bei 2-8°C, außer die Verdünnung hat unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen stattgefunden.
Nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Nicht verwendete Lösung sofort nach der ersten Verwendung verwerfen.
Pharmazeutischer Unternehmer
Mylan dura GmbH Postfach 10 06 35 64206 Darmstadt
Hersteller:
Agila Specialties Polska Sp. z. o. o. 10, Daniszewska Str.,
03-230 Warschau Polen