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Torasemid Stada 10 Mg Tabletten

Document: 22.04.2009   Fachinformation (deutsch) change

2008-02-28/BB,CLH

Änderungsanzeige Packungsgrößen 2009-04-22/BM


Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Torasemid STADA®5 mg

Torasemid STADA®10 mg


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Tablette Torasemid STADA®5 mg enthält 5 mg Torasemid.

1 Tablette Torasemid STADA®10 mg enthält 10 mg Torasemid.


Sonstige Bestandteile siehe 6.1


3. Darreichungsform


Tablette


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung und Vorbeugung des Wiederauftretens kardialer Ödeme und/oder Ergüsse aufgrund einer Herzinsuffizienz.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene

Die Therapie wird mit täglich 1 Tablette Torasemid STADA®5 mg, entsprechend 5 mg Torasemid, begonnen. Diese Dosis stellt normalerweise auch die Erhaltungsdosis dar.


Bei unzureichender Wirksamkeit kann in Abhängigkeit von dem Schweregrad des Krankheitsbildes die Dosis bis auf 4 Tabletten Torasemid STADA®5 mg pro Tag, entsprechend 20 mg Torasemid, gesteigert werden.


Werden 10 mg Torasemid oder mehr pro Tag benötigt, steht auch eine Dosierungsform mit 10 mg Torasemid – Torasemid STADA®10 mg – zur Verfügung.


Die Behandlung mit 10 mg Torasemid ist angezeigt, wenn die Normaldosierung von 5 mg Torasemid pro Tag unzureichend wirkt. In diesen Fällen wird täglich 1 Tablette Torasemid STADA®10 mg eingenommen. In Abhängigkeit vom Schweregrad des Krankheitsbildes kann die Dosis bis auf 2 Tabletten Torasemid STADA®10 mg pro Tag (entsprechend 20 mg Torasemid) gesteigert werden.


Ältere Patienten

Es liegen keine Informationen zu Dosisanpassungen bei älteren Patienten vor. Die Erfahrungen reichen nicht aus, um allgemeine Empfehlungen aufzustellen.


Kinder

Es gibt keine Erfahrungen über die Anwendung von Torasemid bei Kindern.


Leber- und Niereninsuffizienz

Es liegen nur begrenzte Informationen zu Dosisanpassungen bei Patienten mit Leber- und Niereninsuffizienz vor. Patienten mit einer Leberinsuffizienz sollten mit Vorsicht behandelt werden, da der Plasmaspiegel von Torasemid erhöht sein kann.


Art der Anwendung

Zum Einnehmen


Die Tabletten sollten morgens unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.


Torasemid wird normalerweise zur Langzeittherapie oder bis zum Verschwinden der Ödeme eingenommen.


Die 5 mg-Tabletten weisen eine einseitige Kerbe auf; sie sind jedoch nicht zur Teilung vorgesehen.


4.3 Gegenanzeigen

Torasemid darf nicht angewendet werden bei


4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Hypokaliämie, Hyponatriämie und Hypovolämie müssen vor der Behandlung korrigiert werden.



Bei Patienten mit Neigung zu Hyperurikämie und Gicht wird eine sorgfältige Überwachung empfohlen. Bei latentem oder manifestem Diabetes mellitus sollte der Kohlenhydratstoffwechsel überwacht werden.


Aufgrund unzureichender Erfahrungen bei der Behandlung mit Torasemid sollte bei folgenden Zuständen sorgfältig umgegangen werden:


Die Anwendung von Torasemid STADA®5 mg/-10 mg kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen. Die gesundheitlichen Folgen der Anwendung von Torasemid STADA®5 mg/-10 mg als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen.


Patienten mit der seltenen hereditären Galaktoseintoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Torasemid STADA®5 mg/-10 mg nicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Torasemid verstärkt die Wirkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel, insbesondere die von ACE-Hemmern. Wenn ACE-Hemmer zusätzlich oder unmittelbar im Anschluss an eine Behandlung mit Torasemid gegeben werden, kann es zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen. Diese Gefahr kann durch Reduktion der Anfangsdosis des ACE-Hemmers und/oder vorübergehendes Verringern oder Absetzen der Torasemid-Dosis 2 oder 3 Tage vor der Behandlung mit ACE-Hemmern auf ein Minimum reduziert werden.


Ein durch Torasemid verursachter Kaliummangel kann zu vermehrten und verstärkten Nebenwirkungen von gleichzeitig gegebenen Digitalispräparaten führen.


Die Wirkung von blutzuckersenkenden Arzneimitteln kann durch Torasemid vermindert werden.


Probenecid und bestimmte entzündungshemmende Medikamente, wie z.B. Indometacin oder Acetylsalicylsäure, können die harntreibende und blutdrucksenkende Wirkung von Torasemid abschwächen.


Da Torasemid die renale Ausscheidung von Salicylaten hemmt, kann die Wirkung einer hoch dosierten Salicylattherapie auf das zentrale Nervensystem durch Torasemid verstärkt werden.


Torasemid kann, insbesondere bei hoch dosierter Therapie, die gehör- und nierenschädigenden Wirkungen von Aminoglykosid-Antibiotika (z.B. Kanamycin, Gentamycin, Tobramycin) und zytostatisch wirksamen Platinderivaten und die nephrotoxischen Wirkungen von Cephalosporinen verstärken.


Torasemid kann die Wirkungen von Theophyllin sowie die muskelerschlaffende Wirkung von Curare-artigen Arzneimitteln verstärken.


Ein durch Torasemid bedingter Kaliumverlust kann durch Laxantien sowie Mineralo- und Glukokortikoide verstärkt werden.


Bei gleichzeitiger Behandlung mit Torasemid und Lithium kann es zu einem Anstieg der Lithium-Serumkonzentration und somit zu verstärkten Wirkungen und kardio- und neurotoxischen Nebenwirkungen des Lithiums kommen.


Die gefäßverengende Wirkung von Katecholaminen kann durch Torasemid vermindert werden.


Eine gleichzeitige Colestyramin-Behandlung kann die Resorption von Torasemid und somit dessen Wirkungen vermindern.


4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen bisher keine ausreichenden klinischen Erfahrungen zur Anwendung von Torasemid an Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3). Torasemid darf daher während der Schwangerschaft nur bei zwingender Notwendigkeit und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verabreicht werden.


Während der Behandlung sollte nicht gestillt werden, da nicht bekannt ist, ob Torasemid in die Muttermilch übergeht.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel oder zu Beginn einer Zusatzmedikation sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:


Sehr häufig: 10 %

Häufig: 1 % bis 10 %

Gelegentlich: 0,1 % bis 1 %

Selten: 0,01 % bis 0,1 %

Sehr selten: 0,01 % (einschl. Einzelfälle)


Störungen von Stoffwechsel, Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt

Je nach Dosierung und Dauer der Behandlung können Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts auftreten, insbesondere bei deutlich begrenzter Salzzufuhr. Es kann zu einer Hypokaliämie kommen (insbesondere bei Durchführung einer kaliumarmen Diät oder bei Erbrechen, Durchfällen, bei übermäßiger Anwendung von Laxantien oder bei Leberversagen).


Insbesondere bei Behandlungsbeginn und bei älteren Patienten können Symptome und Anzeichen eines Elektrolyt- und Volumenmangels auftreten wie Kopfschmerzen, Schwindel, Hypotonie, Schwäche, Benommenheit, Verwirrtheitszustände, Appetitverlust und Krämpfe, falls die Diurese stark ausgeprägt ist. Gegebenenfalls ist eine Dosisanpassung erforderlich.


Harnsäure, Glukose und Lipidwerte können ansteigen.

Eine metabolische Alkalose kann verstärkt werden.


Herz-Kreislauferkrankungen

In sehr seltenen Fällen können thromboembolische Komplikationen auftreten sowie kardiale und zentralnervöse Durchblutungsstörungen, bedingt durch eine Hämokonzentration (einschließlich kardialer und zerebraler Ischämien), die z.B. kardiale Arrhythmien, Angina pectoris, einen Myokardinfarkt oder Synkopen auslösen können.


Gastrointestinale Erkrankungen

Bei Patienten können gastrointestinale Symptome wie z.B. Appetitverlust, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle und Obstipation auftreten.

Sehr selten ist über Pankreatitis berichtet worden.


Erkrankungen der Nieren- und Harnwege

Bei Patienten mit obstruktiven Harnabflussbehinderungen kann ein Harnverhalt ausgelöst werden und zu einer Überdehnung der Blase führen.

Harnstoff und Kreatinin können ansteigen.


Beeinträchtigung der Leber und Gallenblase

Anstieg bestimmter Leberenzyme, z.B. Gamma-GT.


Erkrankungen des Blutes und des lymphatischen Systems

Selten: Anämie, Leukopenie und Thrombozytopenie.


Erkrankungen der Haut und des subkutanen Gewebes

Selten treten allergische Reaktionen wie Juckreiz, Exantheme und Photosensibilisierung sowie schwere Hautreaktionen auf.


Erkrankungen des Nervensystems

Selten wurde über Parästhesien in den Extremitäten berichtet.


Sehr selten traten Sehstörungen, Tinnitus und Hörverlust auf.


Allgemeine Erkrankungen

Selten: Mundtrockenheit.


4.9 Überdosierung

a) Symptome bei Intoxikation

Ein Vergiftungsbild ist unbekannt. Bei Überdosierung kann es zu einer starken Diurese mit der Gefahr von Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten, eventuell zu Somnolenz, Verwirrtheitssyndrom, symptomatischer Hypotension, Kreislaufkollaps und gastrointestinalen Symptomen kommen.


b) Therapie bei Intoxikationen

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt. Die Symptome der Intoxikation schwinden in der Regel durch Dosisreduktion oder Absetzen des Medikamentes und gleichzeitige Flüssigkeits- und Elektrolytsubstitution (Kontrolle!).


Ausgleich der Elektrolytstörungen

Bei Hypokaliämie

Kaliumchlorid-Lösung, z. B. Kaliumchlorid-Lösung 7,4 % (1molar) bei Alkalose, bei Azidose Kaliumhydrogencarbonat-Lösung 10,01 % (1molar) jeweils als Zusatz zu einer Trägerlösung.


Orale Substitution

Z.B. Kaliumchlorid-Granulat-Briefchen bei Alkalose, Kaliumhydrogencarbonat/-citrat-Brausetabletten bei Azidose. (Cave Entwicklung einer Hyperkaliämie bei Kaliumsubstitution von Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz!)


Bei Hyponatriämie

Natriumchlorid-Lösung, z. B. Natriumchlorid-Lösung 5,8 % (1molar), oder bei gleichzeitiger Azidose Natriumhydrogencarbonat-Lösung, z. B. Natriumbicarbonat-Lösung 8,4 % (1molar) jeweils als Zusatz zu einer Trägerlösung.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: High-ceiling-Diuretika

ATC-Code: C03 CA04


Torasemid wirkt saluretisch aufgrund einer Hemmung der renalen Natrium- und Chloridrückresorption im aufsteigenden Schenkel der Henleschen Schleife.


Beim Menschen setzt die diuretische Wirkung nach i.v. und oraler Gabe schnell ein mit einem Wirkungsmaximum innerhalb der ersten Stunde bzw. nach 2 bis 3 Stunden und hält bis zu 12 Stunden an. Bei gesunden Probanden wurde im Dosisbereich 5-100 mg eine zum Logarithmus der Dosis proportionale Diuresesteigerung (,,High-ceiling-Aktivität‘‘) beobachtet. Eine Diuresesteigerung kann auch dann erfolgen, wenn andere harntreibende Medikamente (z. B. distal wirkende Thiazide) nicht mehr ausreichend wirken, z. B. bei eingeschränkter Nierenfunktion.


Aufgrund dieser Eigenschaften führt Torasemid zu einer Ausschwemmung von Ödemen. Bei Herzinsuffizienz bewirkt Torasemid eine Verbesserung der Symptomatik und durch Senkung der Vor- und Nachlast eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Myokards.


Die blutdrucksenkende Wirkung von Torasemid setzt nach oraler Gabe langsam in der ersten Behandlungswoche ein, der maximale blutdrucksenkende Effekt wird spätestens nach ca. 12 Wochen erreicht. Torasemid senkt den Blutdruck über eine Reduktion des peripheren Widerstandes. Dieser Effekt wird auf die Normalisierung einer gestörten Elektrolytbalance zurückgeführt, und zwar hauptsächlich auf eine Reduktion der bei Hypertonikern erhöhten Aktivität des freien Ca 2+ in den Zellen der arteriellen Gefäßmuskulatur. Dadurch wird vermutlich die erhöhte Kontraktilität bzw. Ansprechbarkeit der Gefäße auf körpereigene pressorische Substanzen, z. B. Katecholamine, reduziert.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption und Verteilung

Torasemid wird nach oraler Gabe schnell und nahezu vollständig resorbiert, der maximale Serumspiegel nach 1 bis 2 Stunden erreicht. Torasemid ist zu mehr als 99% an Plasmaproteine gebunden, die Metaboliten M1, M3 und M5 zu 86%, 95% und 97%. Das scheinbare Verteilungsvolumen (Vz ) liegt bei 16 l.


Metabolismus

Torasemid wird beim Menschen zu den drei Metaboliten M1, M3 und M5 metabolisiert. Für das Auftreten weiterer Metabolite gibt es keine Hinweise. Metabolit M1 und M5 entstehen durch stufenweise Oxidation der Methylgruppe am Phenylring bis zur Carbonsäure, Metabolit M3 durch Ringhydroxylierung.


Die im Tierversuch gefundenen Metabolite M2 und M4 konnten beim Menschen nicht nachgewiesen werden. Torasemid und seine Metaboliten sind durch eine dosislineare Kinetik gekennzeichnet, d. h. maximale Serumkonzentration und Flächen unter den Serumspiegelkurven nehmen proportional zur Dosis zu.


Elimination

Die terminale Halbwertszeit (t1/2) von Torasemid und seinen Metaboliten beträgt bei Gesunden 3 bis 4 Stunden. Die totale Clearance von Torasemid liegt bei 40 ml/min, die renale Clearance bei ca. 10 ml/min. Ca. 80% der verabreichten Dosis werden beim gesunden Probanden als Torasemid und Metaboliten im Urin wiedergefunden mit folgender mittlerer prozentualer Verteilung: Torasemid ca. 24%, Metabolit M1 ca. 12%, Metabolit M3 ca. 3%, Metabolit M5 ca. 41%. Der Hauptmetabolit M5 ist diuretisch unwirksam, den wirksamen Metaboliten M1 und M3 sind zusammen ca. 10% der pharmakodynamischen Wirkung zuzuschreiben.


Bei Niereninsuffizienz sind die totale Clearance und die Eliminationshalbwertszeit von Torasemid unverändert, die Halbwertszeit von M3 bzw. M5 verlängert. Das pharmakodynamische Verhalten bleibt jedoch unverändert, die Wirkdauer wird vom Schweregrad der Niereninsuffizienz nicht beeinflusst. Torasemid und seine Metaboliten werden nicht nennenswert mittels Hämodialyse oder Hämofiltration eliminiert. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung bzw. Herzinsuffizienz sind die Eliminationshalbwertszeiten von Torasemid und Metabolit M5 geringfügig verlängert, die im Urin ausgeschiedenen Substanzmengen entsprechen weitgehend denen bei Gesunden. Eine Kumulation von Torasemid und Torasemid-Metaboliten ist daher nicht zu erwarten.


Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit beträgt ca. 80-90%, ein First-Pass-Effekt liegt unter der Annahme einer vollständigen Resorption bei maximal 10-20%. Aus den Daten zweier Studien geht übereinstimmend hervor, dass nach Nahrungsaufnahme die (zeitabhängige) Resorptionsrate von Torasemid zwar vermindert (niedrigere Cmax- sowie erhöhte tmax-Werte), die Gesamtresorption von Torasemid durch die Nahrungsaufnahme jedoch nicht beeinträchtigt wird.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Nach den Daten zur akuten Toxizität ist Torasemid als gering toxisch einzustufen (LD50Ratte, Maus p.o. 5000 mg/kg KG; i.v. 250 mg/kg KG).


Toxizität bei wiederholter Gabe

Bei den Studien zur chronischen Toxizität (orale Applikation von Torasemid über 26, 52 bzw. 78 Wochen) kam es dosisabhängig bei Hunden ab 1,8 mg/kg KG/Tag zu morphologischen Nierenveränderungen (Tubulusdilatation, interstitielle Nephritis, interstitielle Fibrose) sowie zu Anstiegen von Harnstoff und Kreatinin.


Bei weiblichen Ratten ist eine Zunahme dieser morphologischen Veränderungen sowie ein mäßiggradiger Anstieg von Kreatinin und Harnstoff ab 6 mg/kg KG/Tag gegenüber der Kontrolle zu beobachten, bei männlichen Ratten ab 10 mg/kg KG/Tag. Die bei Hund und Ratte beobachteten Veränderungen sind nach Absetzen von Torasemid weitgehend reversibel. Diese Veränderungen sind Ausdruck des starken diuretischen Effektes und der nicht kompensierten Veränderung im Wasser- und Elektrolythaushalt der Tiere.


Kanzerogenität

Bei Mäusen und männlichen Ratten wurden in der Kanzerogenitätsstudie keine neoplastischen Veränderungen beobachtet. Bei weiblichen Ratten kam es dosisabhängig ab 6 mg/kg KG/Tag bei oraler Applikation über 139 Wochen zum Auftreten von Nierentumoren (tubulopapillären Adenomen und Karzinomen). Diese Veränderungen sind auf die stärkere diuretische Wirkung von Torasemid bei weiblichen Ratten zurückzuführen. Bei humantherapeutischer Anwendung ist mit dem Auftreten von Nierentumoren nicht zu rechnen, da die diuretische Wirkung bei den für den Menschen angegebenen Dosierungen wesentlich geringer ist als bei den pharmakologisch übersteigert wirkenden Dosen, die bei den weiblichen Ratten in der Kanzerogenitätsstudie eingesetzt wurden.


Mutagenität

In-vitro- und In-vivo-Tests erbrachten keine Hinweise auf ein mutagenes Potential von Torasemid.


Reproduktionstoxizität

Untersuchungen an Ratten und Kaninchen haben keine Hinweise auf teratogene Wirkungen ergeben. Embryotoxische Effekte traten bei beiden Spezies im niedrigen Dosisbereich (2-5 mg/kg KG/Tag) auf. Peri-postnatal auftretende toxische Wirkungen oder ein Einfluss auf die Fertilität wurden nicht beobachtet.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Sonstige Bestandteile

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid.


6.2 Inkompatibilitäten

Bisher keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.


6.4 Besondere Lagerungshinweise

Keine.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Blister aus PVC- und Aluminiumfolie


Torasemid STADA®5 mg

30 Tabletten

50 Tabletten

98 Tabletten

100 Tabletten


Torasemid STADA®10 mg

30 Tabletten

50 Tabletten

98 Tabletten

100 Tabletten


7. Pharmazeutischer Unternehmer


STADApharm GmbH

Stadastraße 2–18

61118 Bad Vilbel

Telefon: 06101 603-0

Telefax: 06101 603-259

Internet: www.stada.de


8. Zulassungsnummern


53771.00.00

53771.01.00


9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


8.4.2005


10. Stand der Information


April 2009


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


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Torasemid STADA Tbl., STADApharm FI/SPC nat.Zul.Nr.: 53771.00.00/-01.00