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Toxogonin

Document: 18.07.2011   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation/ Fachinformation



1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Toxogonin®


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Ampulle (1 ml) enthält 0,25 g Obidoximchlorid.Sonstige Bestandteile: Natronlauge, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke.


3. DARREICHUNGSFORM


Injektionslösung


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Antidot gegen Vergiftungen mit Organophosphaten


Vergiftungen mit Insektiziden aus der Gruppe der Organophosphate (Alkylphosphate, Alkylthiophosphate, Phosphorsäureester, Thiophosphorsäureester), z. B. Parathion =
E 605® forte, bei denen die gehemmten Acetylcholinesterasen durch das spezifische Antidot Toxogonin reaktiviert werden können.


Symptomatik der akuten Organophosphat-Vergiftung


Verdacht auf Vergiftungen mit insektiziden Organophosphaten besteht bei Vorliegen parasympathischer Erregungserscheinungen wie Miosis (kann fehlen!), Bronchospasmus, Brechdurchfall, Bradykardie, Koliken und Kollaps; dazu gehören ferner Krämpfe bzw. fibrilläre Muskelzuckungen, Atemdepression, Lungenödem, Koma.


In leichteren Fällen besteht begründeter Verdacht auf Organophosphat-Vergiftung schon bei folgenden Symptomen: Schwindel, Sehstörungen, Schwäche, Asthma, Nausea, Schwitzen, Erbrechen.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Der Verabreichung von Toxogonin gehen allgemeine Maßnahmen der Notfallmedizin und erste Atropin-Gaben voraus! Da die Maßnahmen der ersten Viertelstunde für das Schicksal des vergifteten Patienten entscheidend sind, muss die Behandlung bereits vor der Klinikeinweisung beginnen!


Folgende Maßnahmen sind möglichst rasch durchzuführen:


Allgemeine Maßnahmen


Bei Giftaufnahme per os

sofortige Magenspülung und anschließende Instillation von Aktivkohle, ggf. mit Wiederholung.


Bei Giftaufnahme durch die Haut

Entfernung der Kleider und Ganzkörperwaschung mit Natriumbicarbonatlösung oder Polyäthylenglykol.


Generell:Freihalten der Atemwege (Intubation), Sekretabsaugung und evtl. künstliche Beatmung. Sofortiger intravenöser Zugang, Volumensubstitution (Plasmaexpander). Bei Lungenödem (bronchiale Sekretflut!) sofort Atropin hoch dosiert.


Atropin-Medikation


So schnell wie möglich Atropin geben: 2 - 5 mg intravenös, im Abstand von 5 - 15 min. wiederholen bis zur deutlichen Atropinisierung (Kontrolle anhand der Mundtrockenheit bzw. der Menge des Bronchialsekrets bei intubierten Patienten). Die Atropin-Toleranz ist bei Organophosphat-Vergiftungen sehr hoch. Einzeldosen bei Kindern 1-3 mg.


Die systematische Behandlung mit Atropin muss schon vor dem Transport in das Krankenhaus eingeleitet werden. Sie dient der Bekämpfung des drohenden Herzstillstandes in der Bradykardie. Die Atropinisierung sollte bis zum Auftreten von Zeichen einer Überdosierung gehen (heiße, trockene Haut, Mundtrockenheit, leichte Tachykardie).


Toxogonin-Medikation


Zur Beachtung: Die Toxogonin-Anwendung macht auf keinen Fall Atropin überflüssig!


Anschließend an die ersten Atropin-Gaben beginnt die spezifische Antidot-Behandlung mit Toxogonin.


Initialdosis für Erwachsene: 1 Ampulle (250mg), Initialdosis für Kinder: 4 – 8 mg/kg Körpergewicht langsam intravenös.


Diese Medikation wird als Dauerinfusion mit 750mg/24h, bei Kindern mit 10mg/kg KG pro Tag fortgeführt, so lange die Acetylcholinesterase reaktivierbar ist.


Die erste Toxogonin-Gabe sollte so schnell wie möglich erfolgen. Auch bei verzögertem Beginn der Therapie innerhalb der ersten Woche nach der Vergiftung kann noch eine Reaktivierung der Acetylcholinesterase erwartet werden.


Toxogonin kann auch intramuskulär injiziert werden.


Falls der Injektion von Toxogonin bei einer Insektizid-Vergiftung nicht innerhalb kurzer Zeit eine deutliche Besserung folgt, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit keine durch Toxogonin beeinflussbare Organophosphat-Vergiftung vor oder es handelt sich um bereits gealterte und nicht mehr mit Toxogonin reaktivierbare Acetylcholinesterasen. Weitere Injektionen von Toxogonin sollten dann unterbleiben.


In Abhängigkeit von der wechselnden individuellen Vergiftungssituation, wie insbesondere Art und Menge der aufgenommenen Organophosphate, sowie weiteren Faktoren lässt sich das Ausmaß der mit Toxogonin erzielbaren Antidotwirkung im Einzelfall nicht sicher voraussagen. Zur Wahrung der Option auf eine bestmögliche Beeinflussung der Intoxikation im Rahmen von deren Gesamtbehandlung ist die Anwendung von Toxogonin bei Vergiftungen mit Organophosphaten grundsätzlich sinnvoll. Überdosierungen sind hierbei zu vermeiden. Wird die Toxogonin-Medikation, wie vorgeschlagen, durchgeführt, so ist hierdurch keine zusätzliche Gefährdung des Vergifteten zu erwarten.


Da Tierversuche bei intraarterieller Injektion von Toxogonin eine gewisse Reizwirkung gezeigt haben, wird auf die Notwendigkeit einer lege artis durchzuführenden intravenösen Injektion besonders hingewiesen.


4.3 Gegenanzeigen


Vergiftungen mit Insektiziden der Gruppe der Carbamate (z. B. Aldicarb =
Temik® 5G). Hierbei ist Toxogonin wirkungslos oder kann die Carbamat-Wirkung noch verstärken. In diesen Fällen kommen nur Atropingaben und eine symptomatische Behandlung in Betracht.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Keine.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bisher nicht bekannt.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Ausreichende Erfahrungen über die Anwendung von Toxogonin in der Schwangerschaft liegen bisher nicht vor. In einem Fall, bei dem Obidoxim (1250 mg in 24 h) an eine Schwangere im 5. Monat verabreicht wurde, waren hiermit keine nachteiligen Folgen für Mutter und Kind verbunden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend


Nebenwirkungen


Aufgrund der Art des Produktes liegen keine Daten aus klinischen Studien vor, die eine Abschätzung der Häufigkeiten von Nebenwirkungen erlauben.


Bei gesunden Probanden verschwanden die aufgetretenen Symptome spontan innerhalb von 2 Stunden.

Bei den mit * gekennzeichneten Nebenwirkungen ist bei Patienten mit Vergiftungen durch Organophosphate eine Beteiligung von Toxogonin nicht auszuschließen.


Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):


Erkrankungen des Nervensystems

Geschmacksstörung (Mentholgeschmack), Taubheitsgefühl*


Herzerkrankungen

Erhöhung der Pulsfrequenz, Erhöhung des Blutdrucks, Herzrhythmusstörungen*


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Mundtrockenheit


Leber- und Gallenerkrankungen

Cholestatischer Ikterus* (nach Gabe von 3 000 - 10 000 mg innerhalb von 1 - 3 Tagen), Leberfunktionsstörungen* (bei einer Dosierung von mehr als 2000 mg)


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Muskelschwäche


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Hitzegefühl, Kälteempfinden


Untersuchungen

EKG-Veränderungen*


Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, sollen dem Arzt oder Apotheker mitgeteilt werden.


4.9 Überdosierung


Aus einer erheblichen Überschreitung der für Toxogonin empfohlenen Einzel- und Gesamtdosis kann ein gegenteiliger Effekt resultieren, der in einer zusätzlichen Hemmung von Acetylcholinesterasen mit Verstärkung der Vergiftungssymptomatik besteht. Eine derartige Risikosituation kann sich insbesondere dann ergeben, wenn im Körper hohe Konzentrationen von Toxogonin mit großen Mengen an Organophosphat zusammentreffen. Als Gegenmaßnahmen kommen in diesem Fall, wie bei schweren Organophosphat-Vergiftungen, die Hämoperfusion oder Blutaustauschtransfusionen in Betracht.


Ferner kann bei erheblicher Überdosierung von Toxogonin dessen Beteiligung an passageren Leberfunktionsstörungen nicht ausgeschlossen werden.


5. Dauer der Haltbarkeit


5 Jahre.


Das Verfallsdatum ist auf der inneren und äußeren Umhüllung aufgedruckt. Verwenden Sie die Packung nicht mehr nach dem angegebenen Datum!


6. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.


7. Darreichungsformen und Packungsgrößen


5 Ampullen mit 1 ml Injektionslösung.


8. Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller


Pharmazeutischer Unternehmer:


Merck Serono GmbH

Alsfelder Straße 17

64289 Darmstadt


E-mail: medizinpartner@merckserono.de

Servicenummer (6 Cent pro Gespräch aus dem Netz der Telekom, ggf. abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz):

Tel.: (0180) 222 76 00

Telefax: (06151) 6285-816


Hersteller:


Merck KGaA

Frankfurter Straße 250

64293 Darmstadt


Stand der Information


Juli 2011


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Zusätzliche Informationen für Fachkreise


Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig.


Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe

Antidot gegen Vergiftungen mit Organophosphaten

ATC Code V03AB13


Obidoximchlorid kann blockierte Acetylcholinesterasen reaktivieren, die in ihrer Funktion durch Insektizide aus der Gruppe der Organophosphate gehemmt sind. Toxogonin ist ein kausales Antidot, da es den Ursachen der durch Organophosphate hervorgerufenen Vergiftungserscheinungen (Acetylcholinesterasenhemmung und nachfolgende Acetylcholinanhäufung) entgegenwirkt. Die unentbehrliche symptomatische Behandlung der Organophosphat-Vergiftung mit Atropin kann durch Toxogonin sinnvoll ergänzt werden.


Präklinische Angaben zur Sicherheit

Nach tierexperimentellen Untersuchungen ist Obidoximchlorid ein Wirkstoff mit relativ geringer Eigentoxizität und mit großer therapeutischer Breite. Überdosierungserscheinungen sind bei Tieren nach intravenöser Gabe ab 50 mg Obidoximchlorid/kg KG zu beobachten. Die akute Vergiftungssymptomatik ist bei verschiedenen Tierarten durch Muskelschwäche, motorische Lähmungs- und Erregungszustände, Dyspnoe und Atemlähmung gekennzeichnet. Ähnlichkeiten zur Organophosphat-Vergiftung stehen im Einklang mit dem Befund, dass Acetylcholinesterasen durch hohe Konzentrationen von Toxogonin gehemmt werden können.


Akute Toxizität


Für Obidoximchlorid wurden die nachfolgenden LD50 -Werte ermittelt, die sich jeweils auf mg/kg KG beziehen:


Intravenös: Maus 70

Ratte 133

Katze, Kaninchen ca. 100

Hund >70

Intramuskulär: Maus 172

Katze ca. 200

Intraperitoneal: Maus 150

Ratte 225

Oral: Maus >2240

Ratte >4000


Subakute Toxizität


Ratten vertrugen ohne erkennbare Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes die intraperitoneale Injektion von täglich 68 mg Obidoximchlorid/kg KG für die Dauer von 30 Tagen. Nach täglichen Injektionen von 113 mg/kg KG und 158 mg/kg KG starben innerhalb des Zeitraumes von 30 Tagen 30 % bzw. 100 % der Versuchstiere, wahrscheinlich an Atemlähmung; Organschäden konnten nicht festgestellt werden.


Chronische Toxizität


Hierzu sind bisher keine Befunde bekannt.


Reproduktionstoxizität


Hierzu sind bisher keine Befunde bekannt, wenn man von dem unter Vorsichtsmaßnahmen erwähnten Einzelfall absieht.


Mutagenität


In vitro zeigte Obidoximchlorid keine mutagenen Eigenschaften. Befunde in vivo sind bisher nicht bekannt geworden.


Kanzerogenität


Hierzu sind bisher keine Befunde bekannt geworden.


Pharmakokinetik


Nach intramuskulärer Injektion einer Ampulle Toxogonin (0.25 g entsprechend ca. 3 mg Obidoximchlorid/ kg KG) bei Probanden wurden nach 20 bis 40 min. maximale Obidoximkonzentrationen im Blut von etwa 6 µg/ml erreicht. Bei einer Halbwertszeit im Bereich von 2 Stunden wurde die Substanz mit dem Harn unverändert ausgeschieden. Nach 2 Stunden waren 52 % und nach 8 Stunden 87 % der injizierten Dosis eliminiert.


Nach intravenöser Anwendung bei Patienten mit Organophosphat-Vergiftung wurden nach einer Bolusgabe von 250 mg Obidoximchlorid und anschließender Dauerinfusion von 750 mg/24h Plasmaspiegel von 3,6 – 7,2 mg/l (10 – 20 Mikromol/l) gemessen.


Bioverfügbarkeit


Toxogonin wird im Regelfall intravenös verabreicht, wobei die Bioverfügbarkeit gewährleistet ist. Bezüglich der Bioverfügbarkeit des Arzneimittels nach intramuskulärer Anwendung liegen außer den unter "Pharmakokinetik" angegebenen Befunden keine Erkenntnisse vor.


Inkompatibilitäten

Wichtigste Inkompatibilitäten und Kompatibilität mit Infusionslösungen


Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt. Toxogonin (250 mg) ist mit 250 ml Glucosteril (5 %) oder 250 ml physiologischer Kochsalzlösung für 24 h kompatibel.


Zulassungsinhaber:


Merck Serono GmbH

Alsfelder Straße 17

64289 Darmstadt


Zulassungsnummer:

6102841.00.00


Datum der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

05.11.1998 / 09.10.2003


Zulassungsinhaber für die Schweiz:


Merck (Schweiz) AG, Zug


Zul.Nr.-31`514 (Swissmedic), Abgabekategorie B


Zulassungsinhaber für die Niederlande:


Merck B.V., Postbus 75768, 118 ZX Schiphol


RVG 04562


Package leaflet/ Summary of Product Charcteristics



1. NAME OF THE MEDICINAL PRODUCT


Toxogonin ®


2. QUALITATIVE AND QUANTITATIVE COMPOSITION


1 ampoule (1 ml) contains 0.25 g obidoxime chloride.

Excipients: Sodium hydroxide solution, hydrochloric acid, water for injection.


3. PHARMACEUTICAL FORM


Solution for injection


4. CLINICAL PARTICULARS


4.1 Therapeutic indications


Antidote against poisoning with organophosphates


Insecticide poisoning with substances belonging to the organophosphate group (alkyl phosphates, alkyl thiophosphates, phosphoric acid esters, thiophosphoric acid esters), e.g. parathion = E 605® forte, in which the inhibited acetylcholinesterases may be reactivated by the specific antidote Toxogonin.


Symptoms of acute organophosphate poisoning


Poisoning with organophosphate insecticides is suspected in the presence of signs of parasympathetic stimulation such as miosis (may also be absent!), bronchospasm, diarrhea with vomiting, bradycardia, colics and collapse; also convulsions or fibrillary twitches, respiratory depression, pulmonary edema and coma.


In less severe cases the following symptoms may well give reason to suspect organophosphate poisoning: dizziness, blurred vision, weakness, asthma, nausea, sweating and vomiting.


4.2 Posology and method of administration


General measures of emergency care and initial doses of atropine are to proceed any administration of Toxogonin! As the measures taken within the first 15 minutes are decisive for the survival of the poisoned patient treatment must be commenced before admission to hospital!


The following measures should be taken as soon as possible:


General measures


After oral ingestion

of poisons gastric lavage needs to be performed, followed by instillation of activated charcoal, to be repeated as required.


After skin contact

clothes need to be removed and the patient's entire body washed with a solution of sodium bicarbonate or polyethylene glycol.


Generally:Clearing and keeping open of airways (intubation), aspiration of secretions, and, if necessary, artificial ventilation. Immediate intravenous access, volume replacement (plasma expander). In the case of pulmonary, edema (excessive bronchial secretions!) immediate administration of high-dose atropine.


Administration of atropine


Administer atropine as soon as possible: 2-5 mg intravenously, to be repeated at intervals of 5-15 minutes until the atropine effect is clearly manifest (check dryness of the mouth or, in the case of intubated patients, the amount of bronchial secretion). Atropine tolerance is extremely high in organophosphate poisoning. Single doses of
1-3 mg in children.


Systematic treatment with atropine must be started prior to transferring the patient to hospital. It is a measure to combat imminent cardiac arrest in bradycardia. Atropine should be given until signs of overdosage appear (hot, dry skin, dry mouth, mild tachycardia).


Administration of Toxigonin


Note: On no account does administration of Toxogonin replace administration of atropine!


Specific antidote treatment with Toxogonin is initiated after the first doses of atropine.


Initial dose in adults: 1 ampoule (250 mg), initial dose in children: 4–8 mg/kg body weight, slowly intravenously.


This drug is administered as a continuous infusion at a dose of 750 mg/24 h and in children at a dose of 10 mg/kg BW daily as long as reactivation of acetylcholinesterase is still possible.


The first Toxogonin dose should be given as soon as possible. Even in delayed initiation of therapy within one week after poisoning, reactivation of acetylcholinesterase can still be expected.


Toxogonin may also be given by intramuscular injection.


Lack of marked short-term improvement after Toxogonin injection in insecticide poisoning most probably is an indication for non-organophosphate poisoning manageable with Toxogonin or for acetylcholinesterases that are already irreversibly inactivated and that can no longer be reactivated with Toxogonin. In such cases no further injections of Toxogonin should be given.


Depending on the individual intoxication situation, particularly the type and quantity of ingested organophosphates as well as other factors, it is not possible to predict with certainty the antidotal efficacy achieved by Toxogonin in the individual case. Use of Toxogonin is generally indicated in organophosphate poisoning within the overall scope of treatment to ensure the best possible management of poisoning. Overdosage is to be avoided. When given as recommended, Toxogonin treatment incurs no additional risks for the poisoned person.


Since animal studies have indicated certain irritations in intra-arterial injection of Toxogonin, this drug must be given strictly according to instructions by intravenous injection.


4.3 Contraindications


Poisoning with insecticides from the carbamate group (e.g. Aldicarb = Temik® 5G). Toxogonin is ineffective here, or it may even increase the carbamate effect. In these cases only atropine and symptomatic treatment should be considered.


4.4 Special warnings and precautions for use


None.


4.5 Drug interactions and other interactions


Not known to date.


4.6 Pregnancy and lactation


No sufficient experience with the use of Toxogonin during pregnancy has been gained up to date. In one case the administration of obidoxime (1250 mg in 24 hours) to a woman five months pregnant did not result in any adverse effects in the mother or the infant.


4.7 Effects on ability to drive and use machines


Not applicable


4.8 Adverse reactions


Because of the nature of the product no clinical trial data are available which would allow estimation of frequencies for adverse reactions.


In healthy volunteers symptoms resolved spontaneously within 2 hours.

Regarding side effects labelled with * in patients with organophosphorous intoxications, a relationship to Toxogonin cannot be excluded.


Not known (cannot be estimated from the available data):


Nervous system disorders

Dysgeusia (taste of menthol), hypoaesthesia


Cardiac disorders

Heart rate increased, blood pressure increased, cardiac arrhythmia*


Gastrointestinal disorders

Dry mouth


Hepatobiliary disorders

Jaundice cholestatic* (with doses exceeding 3000-10.000 mg within 1-3 days), hepatic function abnormal* (with doses exceeding 2.000 mg)


Musculoskeletal and connective tissue disorders

Muscular weakness


General disorders and administration site conditions

Feeling hot, feeling cold


Investigations

Electrocardiogram change*


Please inform your doctor or pharmacist of any adverse reactions occurring that are not listed in this package leaflet.


4.9 Overdose


If the recommended single and total Toxogonin doses are by far exceeded, the resultant effect may be contrary to the intended leading to further inhibition of acetylcholinesterases and aggravation of the symptoms of poisoning. Risk situations like this may result from the interaction of high concentrations of Toxogonin with large organophosphate quantities in the body. As in severe organophosphate poisoning countermeasures to be considered here are haemoperfusion or exchange transfusions.


Furthermore, when the appropriate Toxogonin doses are severely exceeded, the possibility of the substance being connected with transient disturbances in liver function cannot be ruled out.


5. Shelf life


5 years


The expiry date is printed on the inner and outer packages. Do not use this pack once the expiry date has elapsed!


6. Special precautions for storage


Do not refrigerate or freeze.


7. Nature and contents of container


5 ampoules containing 1 ml each of solution for injection


8. Pharmaceutical company and manufacturer


Marketing authorisation holder:


Merck Serono GmbH

Alsfelder Straße 17

D-64289 Darmstadt


E-mail: medizinpartner@merckserono.de

Service number (6 Cent per call using Telecom network, possibly differing prices using mobile communications network):

Phone: +49-(0)180 222 76 00

Telefax: (06151) 6285-816


Manufacturer:


Merck KGaA

Frankfurter Strasse 250

D-64293 Darmstadt


Date of revision of the text


July 2011



Additional details for medical experts


Legal category


Medicinal product subject to medical prescription.


Pharmacological properties


Pharmacodynamic properties


Pharmacotherapeutic group

Antidote against poisoning with organophosphates

ATC Code V03AB13


Obidoxime chloride can reactivate blocked acetylcholinesterases where their function has been inhibited by organophosphate insecticides. Toxogonin is a causal antidote since it counteracts the causes of the symptoms of poisoning induced by organophosphates (inhibition of acetylcholinesterases and subsequent accumulation of acetylcholine). Toxogonin is an effective adjunct to the symptomatic and absolutely essential treatment of organophosphate poisoning with atropine.


Preclinical safety data


According to animal studies obidoxime chloride is an active substance with relatively slight intrinsic toxicity and a large therapeutic index. Symptoms of overdosage are seen in animals after intravenous doses starting with 50 mg obidoxime chloride/kg of body weight. The acute symptoms of poisoning found in various animal species are muscle weakness, states of motor paralysis and excitation, dyspnoea and respiratory paralysis. Similarities with organophosphate poisoning coincide with the finding that acetylcholinesterases can be inhibited by high concentrations of Toxogonin.


Acute toxicity


The following are LD50values established for obidoxime chloride, referred in each case to mg/kg of body weight:


Intravenous: Mouse 70

Rat 133

Cat, rabbit approx. 100

Dog >70

Intramuscular: Mouse 172

Cat approx. 200

Intraperitoneal: Mouse 150

Rat 225

Oral: Mouse >2240

Rat >4000


Subacute toxicity


Rats tolerated intraperitoneal injection of 68 mg obidoxime chloride/kg of body weight daily for a period of 30 days without any recognisable impairment to their state of health. After daily injections of 113 mg/kg of body weight 30% of the study animals died within 30 days and after 158 mg/kg of body weight the corresponding figure was 100%. Death of the animals was probably due to respiratory paralysis; no organic lesions were found.


Chronic toxicity


No findings reported so far.


Reproduction toxicity


No findings reported so far with the exception of the one case quoted in the section on precautions.


Mutagenicity


In vitro investigations with obidoxime chloride have not revealed any mutagenic properties. In vivo findings have not been reported so far.


Carcinogenicity


No findings reported so far.


Pharmacokinetics


After intramuscular injection of one ampoule of Toxogonin (0.25 g equivalent to about
3 mg obidoxime chloride / kg of body weight) to subjects maximum obidoxime concentrations in the blood were about 6 µg/ml after 20 to 40 minutes. With a half-life in the range of 2 hours the unchanged substance was excreted with the urine. After 2 hours 52% and after 8 hours 87% of the injected dose had been eliminated.


After intravenous administration of an initial bolus dose of 250 mg obidoxime chloride followed by continuous infusion of 750 mg/24 hours plasma levels of 3.6-7.2 mg/l (10-20 micromol/l) were determined in patients with organophosphate poisoning.


Bioavailability


Generally, Toxogonin is administered by the intravenous route thus ensuring its bioavailability. No further experience is available on the bioavailability of this drug after intramuscular administration besides the information given in the section on pharmacokinetics.


Incompatibilities


Most important incompatibilities and compatibility with solutions for infusion


Incompatibilities are unknown to date. Toxogonin (250 mg) is compatible with 250 ml of Glucosteril (5%) or 250 ml of physiological saline solution for a period of 24 hours.


Holder of marketing authorisation:


Merck Serono GmbH

Alsfelder Straße 17

D-64289 Darmstadt


Marketing Authorisation Number:

6102841.00.00


Date of first authorisation / renewal of the authorisation

05.11.1998 / 09.10.2003


Holder of marketing authorisation:


Merck (Schweiz) AG, Zug


Reg.no. 31`514 (Swissmedic), Abgabekategorie B


Holder of marketing authorisation:


Merck B.V., Postbus 75768, 118 ZX Schiphol


RVG 04562


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