iMedikament.de

Tramadol 100 Injekt - 1a-Pharma

Document: 14.02.2013   Fachinformation (deutsch) change

Zul.Nr.: 32751.00.00

Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels

Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma Injektionslösung


Wirkstoff: Tramadolhydrochlorid



2. Qualitative und Quantitative Zusammensetzung

1 Ampulle mit 2 ml Injektionslösung enthält 100 mg Tramadolhydrochlorid (entsprechend 50 mg Tramadolhydrochlorid/ml).


Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Injektionslösung



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Mäßig starke bis starke Schmerzen


4.2 DosierungundArt der Anwendung

Die Dosierung sollte an die Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des Patienten angepasst werden.Generell sollte die niedrigste zur Schmerzstillung ausreichende Dosis gewählt werden.


Soweit nicht anders verordnet, soll Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma wie folgt dosiert werden:


Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre


Applikationsform

Einzeldosis

Tageshöchstdosis

Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma,

100 mg
alle 4 bis 6 Stunden

(1 Ampulle)

400 mg

(bis zu 4 Ampullen)



Tritt innerhalb von 30 bis 60 Minuten keine Schmerzbefreiung ein, kann eine zweite Einzeldosis von 50 mg gegeben werden.


Ist bei starken Schmerzen ein höherer Bedarf zu erwarten, werden als Einzeldosis 2 ml Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma (entsprechend 100 mg Tramadolhydrochlorid) verab­reicht.


Die Wirkung hält je nach Schmerzen 4 bis 8 Stunden an. Zur Behandlung starker Schmerzen nach Operationen können im On-Demand-Verfahren in den ersten Stunden auch höhere Dosen erforderlich sein. Der Bedarf über
24 Stunden liegt im Allgemeinen nicht höher als bei üblicher Gabe.


Tagesdosen von 400 mg Wirkstoff sollten nicht überschritten werden, es sei denn, es liegen besondere medizinische Umstände (z. B. bei Tumorschmerzen und starken Schmerzen nach Operationen) dafür vor.


Kinder

Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma ist nicht geeignet für Kinder unter 1 Jahr.

Kinder im Alter von 1 bis 11 Jahren erhalten als Einzeldosis 1 bis 2 mg Tramadolhydro­chlorid pro Kilogramm Körpergewicht.

Grundsätzlich sollte die kleinste analgetisch wirksame Dosis gewählt werden. Eine tägliche Dosis von 8 mg aktiver Substanz pro kg Körpergewicht oder 400 mg aktive Substanz sollte nicht überschritten werden. Dabei ist die kleinere der beiden Dosen zu verabreichen.

Hierfür wird Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma beziehungsweise Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma mit Wasser für Injektionszwecke verdünnt. Hierfür wird Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma mit Aqua ad injectabilia verdünnt zur exakteren Dosierung. Die folgende Übersicht (siehe Tabelle) zeigt, welche Konzentra­tionen dabei erreicht werden (1 ml Injektionslösung Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma enthält 50 mg Tramadolhydrochlorid):


Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma plus Aqua ad ergibt als

(enthält 50 mg Tramadol- injectabilia Konzentration

hydrochlorid je ml)

1 ml (2 ml) 1 ml (2 ml) 25,0 mg/ml

1 ml (2 ml) 2 ml (4 ml) 16,7 mg/ml

1 ml (2 ml) 3 ml (6 ml) 12,5 mg/ml

1 ml (2 ml) 4 ml (8 ml) 10,0 mg/ml

1 ml (2 ml) 5 ml (10 ml) 8,3 mg/ml

1 ml (2 ml) 6 ml (12 ml) 7,1 mg/ml

1 ml (2 ml) 7 ml (14 ml) 6,3 mg/ml

1 ml (2 ml) 8 ml (16 ml) 5,6 mg/ml

1 ml (2 ml) 9 ml (18 ml) 5,0 mg/ml



ÄlterePatienten

Im Regelfall ist eine Dosisanpassung bei Patienten bis zu 75 Jahren ohne klinisch manifeste Leber- oder Niereninsuffizienz nicht erforderlich. Bei älteren Patienten über 75 Jahren kann es zu einer verlängerten Elimination kommen. Daher muss, falls notwendig das Dosierungsintervall entsprechend dem Bedarf des Patienten verlängert werden.


Leber- und Niereninsuffizienz/Dialyse

Bei Patienten mit Leber- und/oder Niereninsuffizienz ist die Elimination von Tramadol verzögert. Bei diesen Patienten sollte eine Verlängerung des Dosierungsintervallsentsprechend dem individuellen Bedarf in Betracht gezogen werden.



Hinweis

Die empfohlenen Dosierungen sind Anhaltswerte. Zur Behandlung chronischer Schmerzen sollte Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma nach einem festen Zeitplan verabreicht werden.


Art der Anwendung

Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma wird intravenös, intramuskulär oder subkutan injiziert. Die intravenöse Gabe erfolgt langsam mit 1 ml Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma (ent­sprechend 50 mg Tramadolhydrochlorid) pro Minute.

Nach Verdünnen von Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma mit Infusionslösungen ist auch die intravenöse Infusion möglich


Dauer der Anwendung

Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma darf nicht länger gegeben werden, als therapeutisch unbedingt notwendig ist. Wenn eine länger dauernde Schmerzbehandlung erforderlich ist, sollte regelmäßig und in kurzen Abständen überprüft werden (ggf. durch Anwen­dungspausen), ob und in welcher Dosis Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma weiter gege­ben werden kann.


4.3 Gegenanzeigen

Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma darf nicht angewendet werden:

- bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

- bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Analgetika, Opioiden und Psycho­pharmaka

- bei Patienten, die MAO-Hemmer erhalten oder innerhalb der letzten 14 Tage angewendet haben (siehe Abschnitt 4.5)

- bei Epilepsie, die durch Behandlung nicht ausreichend kontrolliert werden kann.

- zur Drogensubstitution.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma darf nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung und entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen angewendet werden bei:

- Abhängigkeit von Opioiden

- Bewusstseinsstörungen unklarer Genese, Schock

- Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion

- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck bei Kopfverletzungen oder Erkrankungen des Ge­hirns

- eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion.


Bei Patienten, die auf Opiate empfindlich reagieren, soll das Medikament nur mit Vorsicht angewendet werden.


Bei Patienten mit Atemdepression, oder wenn gleichzeitig ZNS-dämpfende Arzneimittel verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5), oder wenn die empfohlene Tageshöchstdosis deutlich überschritten wird (siehe Abschnitt 4.9), sollte die Behandlung mit Vorsicht durchgeführt werden, da die Möglichkeit einer Atemdepression unter diesen Umständen nicht ausgeschlossen werden kann.


Bei der Einnahme von Tramadol in der empfohlenen Dosierung ist über Krampfanfälle berichtet worden. Ein erhöhtes Risiko kann bei der Verabreichung von Dosierungen bestehen, die über die empfohlene Tageshöchstdosis (400 mg) hinausgehen. Bei gleichzei­tiger Gabe von Arzneimitteln, die die Krampfschwelle erniedrigen, kann Tramadol das Risiko von Krampfanfällen erhöhen (siehe Abschnitt 4.5). Patienten, die an Epilepsie leiden oder zu Krampfanfällen neigen, sollten nur in zwingenden Ausnahmefällen mit Tramadol behandelt werden.


Tramadol hat ein geringes Abhängigkeitspotential. Bei längerem Gebrauch können sich Toleranz, psychische und physische Abhängigkeit entwickeln. Bei Patienten, die zu Arz­neimittelmissbrauch oder Medikamentenabhängigkeit neigen, ist daher eine Behandlung mit Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma nur kurzfristig und unter strengster ärztlicher Kon­trolle durchzuführen.


Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma eignet sich nicht als Ersatzdroge bei Opiat-Abhängig­keit. Obwohl Tramadol ein Opiat-Agonist ist, kann es Morphinentzugssymptome nicht unterdrücken.


Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Ampulle


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma dürfen nicht mit MAO-Hemmstoffen kombiniert werden (siehe Abschnitt 4.3).


Bei Patienten, die innerhalb von 14 Tagen vor einer Gabe des Opioids Pethidin mit MAO-Hemmstoffen behandelt wurden, sind lebensbedrohliche Wechselwirkungen gesehen worden, die das Zentralnervensystem sowie Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Die gleichen Wechselwirkungen mit MAO-Hemmstoffen sind bei der Behandlung mit Tramal Kapseln nicht auszuschließen.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma und Arzneimitteln, die ebenfalls auf das zentrale Nervensystem wirken, einschließlich Alkohol, ist mit einer Verstärkung der zentralen Effekte zu rechnen. (siehe Abschnitt 4.8)


Bei gleichzeitiger oder vorheriger Applikation von Cimetidin (Enzyminhibitor) sind aufgrund vorliegender pharmakokinetischer Ergebnisse klinisch relevante Wechselwir­kungen unwahrscheinlich.


Bei gleichzeitiger oder vorheriger Gabe von Carbamazepin (Enzyminduktor) können eine Verringerung des analgetischen Effektes und eine Verkürzung der Wirkungsdauer eintreten.


Die Kombination von gemischten Agonisten/Antagonisten (z. B. Buprenorphin, Nalbu­phin, Pentazocin) und Tramadol ist nicht empfehlenswert, da die theoretische Möglich­keit besteht, dass die analgetische Wirkung eines reinen Agonisten wie Tramadol unter diesen Um­ständen abgeschwächt wird.


Tramadol kann Krampfanfälle auslösen und das krampfauslösende Potential von selek­tiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs), trizyklischen Antidepressiva, Neuroleptika und anderen die Krampfschwelle herabsetzenden Arzneimitteln (wie Bupropion, Mirtazapin und Tetrahydrocannabinol) erhöhen.


Die gleichzeitige Therapie mit Tramadol und serotoninergen Arzneimitteln wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs), MAO-Hemmstoffen (siehe Abschnitt 4.3), trizyklischen Antidepressiva und Mirtazapin kann ein Serotoninsyndrom verursachen. Ein Serotoninsyndrom ist wahrscheinlich, wenn eines der folgenden Symptome oder eine der folgenden Symptomgruppen beobachtet werden kann:

spontaner Klonus

induzierbarer oder okulärer Klonus mit Agitation oder Diaphorese

Tremor und Hyperreflexie

muskuläre Hypertonie und Körpertemperatur > 38 ° C und induzierbarer oder okulärer Klonus


Absetzen der serotoninergen Arzneimittel führt in der Regel zu einer raschen Besserung. Gegenmaßnahmen richten sich nach der Art und Schwere der Symptome.


Bei gleichzeitiger Anwendung von Tramadol und Cumarin-Derivaten (z. B. Warfarin) ist Vorsicht geboten, da bei einigen Patienten erhöhte INR-Werte mit schweren Blutungen und Ekchymosen beobachtet wurden.


Andere CYP3A4-hemmende Wirkstoffe, wie Ketoconazol und Erythromycin, können sowohl den Metabolismus von Tramadol (N-Demethylierung) als auch möglicherweise des aktiven O-demethylierten Metaboliten hemmen. Die klinische Bedeutung dieser In­teraktion ist nicht bekannt.


In einer begrenzten Anzahl an Studien steigerte die prä- und postoperative Gabe des antiemetischen 5-HT3-Antagonisten Ondansetron den Tramadol-Bedarf bei Patienten mit postoperativen Schmerzen.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Tierstudien mit Tramadol zeigten bei sehr hohen Dosen Auswirkungen auf die Organentwicklung, das Knochenwachstum und die Sterblichkeitsrate bei Neugeborenen. Teratogene Wirkungen wurden nicht beobachtet. Tramadol überwindet die Plazenta. Über die Unbedenklichkeit von Tramadol in der Schwangerschaft beim Menschen liegen keine ausreichenden Beweise vor. Deshalb sollte Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma nicht an schwangere Frauen verabreicht werden.


Vor oder während der Geburt gegeben, beeinflusst Tramadol nicht die Kontraktions­fähigkeit des Uterus. Beim Neugeborenen kann es zu Veränderungen der Atemfrequenz führen, die aber in der Regel klinisch nicht bedeutsam sind.Dauerhafte Anwendung während der Schwangerschaft kann zu Entzugssymptomen beim Neugeborenen führen.


Tramadol wird in sehr geringen Mengen (etwa 0,1 % der mütterlichen Dosis) in die Muttermilch ausgeschieden. Daher sollte Tramadol nicht während der Stillzeit angewen­det werden. Bei einer einmaligen Gabe von Tramadol ist eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch durch Benommenheit und Schwindel das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt insbesondere im Zusammenwirken mit Alkohol und anderen psychotrop wirkenden Substanzen.


Tramadol 100 injekt - 1A-Pharma enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro [Dosiereinheit], d.h., es ist nahezu „natriumfrei


4.8 Nebenwirkungen

Als häufigste Nebenwirkungen treten bei jeweils über 10% der Patienten Übelkeit und Schwindel auf.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

.


Psychiatrische Erkrankungen

Selten: Halluzinationen, Verwirrtheit, Schlafstörungen, Ängstlichkeit und Albträume


Nach Anwendung von Tramadol können verschiedenartige psychische Nebenwirkungen auftreten, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (je nach Persönlichkeit und Behandlungsdauer) in Erscheinung treten. Darunter sind Stimmungsveränderungen (meist gehobene Stimmung, gelegentlich Dysphorie), Veränderungen der Aktivität (meist Dämpfung, gelegentlich Steigerung) und Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z. B. Entscheidungsverhalten, Wahrnehmungsstörungen).


Es kann zu einer Abhängigkeit kommen.


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Schwindel

Häufig: Kopfschmerz, Benommenheit

Selten: Appetitveränderungen, Parästhesien, Tremor, Atemdepression, epileptiformeKrampfanfälle, unwillkürliche Muskelzuckungen, Koordinationsstörung, Synkope


Bei erheblicher Überschreitung der empfohlenen Dosierungen und bei gleichzeitiger Anwendung von anderen zentraldämpfenden Substanzen (siehe Abschnitt 4.5)kann eine Atemdepressionauftreten.


Epileptiforme Krampfanfälle traten überwiegend nach Anwendung hoher Tramadol-Dosierungen auf oder nach gleichzeitiger Anwendung von Medikamenten, welche die Krampfschwelle erniedrigenkönnen (siehe Abschnitt 4.4 und 4.5).


Häufigkeit nicht bekannt: Sprachstörungen


Augenerkrankungen


Selten: verschwommene Sicht


Häufigkeit nicht bekannt: Mydriasis


Herzerkrankungen

Gelegentlich: Beeinflussung der Kreislaufregulation (Herzklopfen, Tachykardie, orthostatische Hypotonie oder Kreislaufkollaps). Diese Nebenwirkungen können insbesondere bei intravenöser Applikation und bei Patienten auftreten, die körperlich belastet werden.

Selten: Bradykardie, erhöhter Blutdruck

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: Dyspnoe


Über eine Verschlimmerung von Asthma wurdeberichtet. Ein Kausalzusammenhang konntejedoch nicht hergestellt werden.


Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes

Sehr häufig: Übelkeit

Häufig: Erbrechen, Obstipation, Mundtrockenheit

Gelegentlich: Brechreiz, gastrointestinale Irritationen(z. B. Magendruck, Völlegefühl), Diarrhö


Leber- und Gallenerkrankungen

In wenigen Einzelfällen wurde im zeitlichen Zusammenhang mit der therapeutischen Anwendung von Tramadol über Leberenzymwerterhöhungen berichtet.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Schwitzen

Gelegentlich: Hautreaktionen(z. B. Juckreiz, Hautrötung, Urtikaria)


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Selten: motorische Schwäche


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten: Miktionsstörungen(Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Dysurie und Harnverhalt


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Erschöpfung


Selten: allergische Reaktionen (z. B. Dyspnoe, Bronchospasmus, Giemen, angioneurotisches Ödem) und Anaphylaxie; Symptome einer Entzugsreaktion, ähnlich wie bei Opiaten, können auftreten. Solche Symptome sind: Agitation, Ängstlichkeit, Nervosität, Insomnie, Hyperkinesie, Tremor und gastrointestinale Symptome. Zu den weiteren Symptomen, die beim Absetzen von Tramadol in sehr seltenen Fällen beobachtet wurden, gehören: Panikanfälle, starke Ängstlichkeit, Halluzinationen, Parästhesien, Tinnitus und ungewöhnliche ZNS-Symptome (z. B. Verwirrung, Wahn, Depersonalisation, Derealisation, Paranoia).



4.9 Überdosierung

Symptome

Grundsätzlich ist bei Intoxikationen mit Tramadol eine Symptomatik wie bei anderen zentralwirksamen Analgetika (Opioiden) zu erwarten. Insbesondere ist mit Miosis, Er­brechen, Kreislaufkollaps, Bewusstseinsstörungen bis komatösem Zustand, Krämpfen und Atemdepression bis Atemlähmung zu rechnen.


Therapie

Es gelten die allgemeinen Notfallregeln zum Freihalten der Atemwege (Aspiration!), Aufrechterhaltung von Atmung und Kreislauf je nach Symptomatik.

Als Antidot bei Atemdepression Naloxon.

Bei Krämpfen war in tierexperimentellen Untersuchungen Naloxon wirkungslos. Hier sollte Diazepam i.v. angewendet werden.Tramadol ist nur gering dialysabel. Aus diesem Grund sind Hämodialyse oder Hämofil­tration allein zur Behandlung der akuten Intoxikation mit Tramadol 100 injekt - 1A-Phar­ma nicht geeignet.



5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:

Analgetika, andere Opioide


ATC-Code: N02AX02


Tramadol ist ein zentral wirksames Opioid-Analgetikum. Es ist ein nicht selektiver reiner Agonist an m-, d- und k-Opioidrezeptoren mit größerer Affinität an m-Rezeptoren. An­dere Mechanismen, die zu seiner analgetischen Wirkung beitragen, sind die Hemmung der neuronalen Wiederaufnahme von Noradrenalin sowie die Verstärkung der Seroto­nin-Freisetzung.


Tramadol besitzt eine antitussive Wirkung. Im Gegensatz zu Morphin besitzt Tramadol in analgetischen Dosen über einen weiten Bereich keine atemdepressive Wirkung. Ebenso wird die gastrointestinale Motilität weniger beeinflusst. Die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sind eher gering. Die Wirkstärke von Tramadol wird mit 1/10 bis 1/6 derjenigen von Morphin angegeben.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Tramadol wird nach oraler Gabe zu über 90% resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit liegt im Mittel bei ca. 70 %, unabhängig von gleichzeitiger Nahrungsaufnahme. Der Unterschied zwischen resorbiertem und unmetabolisiert verfügbarem Tramadol dürfte durch einen nur geringen first-pass-Stoffwechsel zu erklären sein. Der First-pass-Effekt beträgt nach oraler Gabe maximal 30 %.


Nach oraler Applikation (100 mg) in flüssiger Form beträgt nach rechnerisch 1,2 Stun­den die maximale Plasmakonzentration Cmax = 309 ± 90 ng/ml und nach gleicher Dosis als feste orale Form nach 2 Stunden Cmax = 280 ± 49 ng/ml. Tramadol besitzt eine hohe Gewebeaffinität (Vd,ß = 203 ± 40 l). Die Bindung an Serumproteine beträgt etwa 20 %.


Tramadol überwindet die Blut-Hirn-Schranke und die Plazenta. Es findet sich in der Muttermilch zusammen mit seinem O-Desmethylderivat in sehr geringen Mengen (0,1 % bzw. 0,02 % der applizierten Dosis).


Die Eliminationshalbwertszeit t1/2,ß beträgt unabhängig von der Art der Applikation etwa 6 h. Bei Patienten über 75 Jahre kann sie um ca. den Faktor 1,4 verlängert sein.


Tramadol wird beim Menschen im Wesentlichen durch N- und O-Demethylierung sowie durch Konjugation der O-Demethylierungsprodukte mit Glucuronsäure metabolisiert. Nur O-Desmethyltramadol ist pharmakologisch aktiv. Bei den weiteren Metaboliten bestehen in quantitativer Hinsicht beträchtliche interindividuelle Unterschiede. Im Urin wurden bisher 11 Metaboliten gefunden. Nach tierexperimentellen Befunden übertrifft O-Desmethyltramadol die Wirkungsstärke der Muttersubstanz um den Faktor 2 - 4. Seine Halbwertszeit t1/2,ß (6 gesunde Probanden) beträgt 7,9 h (Bereich 5.4 - 9.6 h) und liegt in der gleichen Größenordnung wie Tramadol.


Die Hemmung der an der Biotransformation von Tramadol beteiligten Isoenzyme CYP3A4 und/oder CYP2D6 kann die Plasmakonzentration von Tramadol oder seines aktiven Metaboliten beeinflussen. Bisher sind keine klinisch relevanten Wechselwir­kungen berichtet worden.


Tramadol und seine Metaboliten werden fast vollständig renal ausgeschieden. Die kumulative Urinausscheidung beträgt 90% der Gesamtradioaktivität der verab­folgten Dosis. Bei Störungen der Leber- oder Nierenfunktion muss mit einer geringen Verlängerung der Halbwertszeiten gerechnet werden.

Bei Patienten mit Leberzirrhose wurden Eliminations-Halbwertszeiten von 13,3 + 4,9 h (Tramadol) bzw. 18,5 + 9,4 h (O-Desmethyltramadol), im Extremfall von 22,3 h bzw.
36 h bestimmt. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 5 ml/ min) betrugen die Werte 11 + 3,2 h bzw. 16,9 + 3 h, im Extremfall 19,5 h bzw. 43,2 h.


Im therapeutischen Dosisbereich zeigt Tramadol ein lineares pharmakokinetisches Profil.


Die Relation zwischen Serumkonzentrationen und analgetischer Wirkung ist dosisab­hängig, jedoch mit großen Abweichungen im Einzelfall. Eine Serumkonzentration von 100 - 300 ng/ml ist im Regelfall wirksam.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Bei wiederholter oraler und parenteraler Applikation von Tramadol über 6 bis 26 Wochen an Ratten und Hunden sowie oral über 12 Monate an Hunden ergaben die hämatologischen, klinisch-chemischen und histologischen Untersuchungen keinen Hinweis für substanzbedingte Veränderungen. Erst nach hohen Dosen, die weit über der therapeutischen Dosis lagen, traten zentralnervös bedingte Erscheinungen auf: Bewegungsunruhe, Salivation, Krämpfe und verminderte Gewichtszunahme. Reaktionslos vertrugen Ratten und Hunde Dosen von 20 mg/kg beziehungsweise 10 mg/kg Körpergewicht oral sowie Hunde 20 mg/kg Körpergewicht rektal.


Tramadoldosierungen ab 50 mg/kg pro Tag verursachten bei Ratten toxische Effekte bei Muttertieren und führten zu einem Anstieg der Neugeborenensterblichkeit. Bei den Nachkommen traten Retardierungen in Form von Ossifikationsstörungen und verzögerter Vaginal- und Augenöffnung auf. Die Fertilität männlicher Ratten wurde nicht beeinträchtigt. Weibchen zeigten nach höheren Dosierungen (ab 50 mg/kg pro Tag) eine geringere Trächtigkeitsrate. Bei Kaninchen traten ab 125 mg/kg toxische Effekte bei Muttertieren sowie Skelettanomalien bei den Nachkommen auf.


In einigen In-vitro-Testsystemen wurden Hinweise auf mutagene Effekte gesehen. In-vivo-Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf mutagene Effekte. Tramadol ist nach vorliegendem Erkenntnismaterial als nicht mutagene Substanz einzustufen.


Studien zum tumorerzeugenden Potential von Tramadolhydrochlorid wurden an Ratten und Mäusen durchgeführt. Aus der Studie an Ratten ergaben sich keine Hinweise auf substanzbedingt erhöhte Tumorinzidenzen. In der Studie an Mäusen wurden eine er­höhte Inzidenz für Leberzelladenome bei männlichen Tieren (ab 15 mg/kg dosisabhän­gig, nicht signifikant erhöht) und ein Anstieg der Lungentumoren bei weiblichen Tieren aller Dosisgruppen (signifikant, aber nicht dosisabhängig erhöht) beobachtet.



6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumacetat-Trihydrat

Wasser für Injektionszwecke


6.2 Inkompatibilitäten

Die Injektionslösung ist nicht kompatibel mit Injektionslösungen, die Diazepam, Diclofe­nac, Flunitrazepam, Glyceroltrinitrat, Indometacin, Midazolam oder Phenylbutazon enthalten.



6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.


Die Haltbarkeit nach Zumischung zu Natriumchlorid-Lösung 0,9 % oder Glucose-Lösung 5 % beträgt 24 Stunden bei Aufbewahrung bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank.


Die Mischungen sollten immer erst unmittelbar vor der Anwendung zubereitet werden.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Keine


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Originalpackungen mit 5 Ampullen und 10 Ampullen zu je 2 ml Injektionslösung


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine



7. INHABER DER ZULASSUNG

1 A Pharma GmbH

Keltenring 1+3

82041 Oberhaching

Telefon: (089) 6138825-0

Telefax: (089) 6138825-65

E-Mail: medwiss@1apharma.com



8. Zulassungsnummer

32751.00.00



9. Datum derErteilung der Zulassung /Verlängerung der Zulassung

27. September 1995 / 27. Mai 2003



10. Stand der Information

Dezember 2012



11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

Seite 16 von 16

ÄA Originatoranpassung Dezember 2012