Trasitensin Retard
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FACHINFORMATION |
PHARMA WESTEN Ges.m.b.H. Europäische Marken-Arzneimittel |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Trasitensin retard
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Antihypertonika
3.2 Wirksame Bestandteile nach Art und Menge
1 Dragée enthält:
160 mg Oxprenololhydrochlorid + 20 mg Chlortalidon
Die Wirksubstanzen haben folgende Strukturformeln:
Chlortalidon
Das Molekulargewicht beträgt für Oxprenolol 301,8 und für Chlortalidon 338,8.
3.3 Sonstige Bestandteile
Maisstärke, Magnesiumstearat, Lactose-Monohydrat, Calciumhydrogenphosphat 2 H2O, Calciumstearat, Poly(ethylacrylat, methylmethacrylat), hydriertes Rizinusöl, Cellulosepulver, Macrogol, Polyvidon, Saccharose, gefälltes Siliciumdioxid, Talkum, Titandioxid (E 171), Eisenoxide und –hydroxide (E 172), Methylhydroxypropylcellusose, Hydroxypropylcellulose.
4. Anwendungsgebiete
Hypertonie
5. Gegenanzeigen
Manifeste Herzinsuffizienz, frischer Herzinfarkt, Schock, AV-Block 2. und 3. Grades, Sick-sinus-Syndrom, sinuatrialer Block, Bradykardie mit weniger als 50 Schlägen pro Min. vor Behandlungsbeginn, Azidose, Asthma bronchiale, Spätstadien peripherer Durchblutungsstörungen; Anurie (Harnproduktion unter 100 ml/24 h), schwere Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz mit stark eingeschränkter Harnproduktion; Kreatinin-Clearance kleiner als 30 ml/min und/oder Serum-Kreatinin über 1,8 mg/100 ml), Glomerulonephritis (akute Nierenentzündung), schwere Leberfunktionsstörungen (Präcoma und Coma hepaticum); therapieresistente Hypokaliämie und Hyponatriämie, Hyperkalzämie, symptomatische Hyperurikämie; Überempfindlichkeit gegen Oxprenolol, Chlortalidon, Thiazide und Sulfonamide (Kreuzreaktionen!).
Während der Schwangerschaft darf Trasitensin retard nicht angewendet werden. Eine Anwendung in der Stillzeit ist kontraindiziert.
Bei Patienten mit einer Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese sollte die Verordnung von Arzneimitteln, die β-Rezeptoren-Blocker enthalten, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden.
Weitere Hinweise siehe unter Abschnitt 14. „Sonstige Hinweise“.
6. Nebenwirkungen
Insbesondere zu Beginn der Behandlung kann es zu Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Schwitzen und Schlafstörungen kommen. Diese Erscheinungen sind gewöhnlich leichterer Art und verschwinden in der Regel innerhalb von 1 – 2 Wochen nach Behandlungsbeginn. Vorübergehend können Magen-Darm-Beschwerden (Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, krampfartige Beschwerden im Bauchraum, Verstopfung, Durchfall) und Hautreaktionen (z. B. Hautrötungen, Juckreiz) auftreten.
Arzneimittel, die β-Rezeptoren-Blocker enthalten, können in Einzelfällen eine Psoriasis auslösen, die Symptome dieser Erkrankung verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen.
In einzelnen Fällen kann es zu verstärktem Blutdruckabfall, Herabsetzung der Pulsfrequenz, Herzrhythmusstörungen, AV-Überleitungsstörungen, Verstärkung einer Herzmuskelschwäche und psychischen Verstimmungen kommen.
Die Behandlung kann gelegentlich zu Kribbeln und Kältegefühl in den Gliedmaßen, selten zu Muskelschwäche, Muskelkrämpfen (z. B. Wadenkrämpfe), Muskelverspannungen und vermindertem Tränenfluss (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten) führen.
Auch eine Verstärkung der Beschwerden bei Patienten mit Claudicatio intermittens — vorübergehend zu Behandlungsbeginn — und bei Patienten mit Raynaudscher Krankheit wurde beobachtet.
In Einzelfällen ist über reversible Impotenz berichtet worden.
Infolge einer möglichen Erhöhung des Atemwegswiderstandes kann es bei Patienten mit Neigung zu bronchospastischen Reaktionen (z. B. bei chronischer Bronchitis, Emphysem, asthmatischen Beschwerden in der Anamnese) zu Atemnot kommen.
In ganz vereinzelten Fällen von Prinzmetal Angina ist eine Verstärkung der Angina-pectoris-Anfälle nicht auszuschließen.
In seltenen Fällen kann ein latenter Diabetes mellitus in Erscheinung treten oder ein bereits bestehender sich verschlimmern; Zeichen des erniedrigten Blutzuckers (insbesondere schnelle Herzschlagfolge) können verschleiert werden. Gleiches trifft auch für die Symptome einer thyreotoxischen Krise zu.
In Einzelfällen sind unter Oxprenolol Sehstörungen, (Kerato)-Konjunktivitis, ein allergisches Exanthem sowie eine Thrombozytopenie beobachtet worden.
Bei Patienten mit Leberzirrhose kann die Bioverfügbarkeit von Oxprenolol zunehmen.
Bei disponierten Patienten können Gichtanfälle ausgelöst werden.
Im Verlauf der Behandlung kann es zu Hyperurikämie, zu Hyperkalzämie sowie zu einer Verminderung der Serumspiegel von Kalium, Natrium, Magnesium und Chlorid (hypochlorämische Alkalose) kommen. Daher sind unter der Behandlung mit Trasitensin retard regelmäßige Kontrollen der Serumelektrolyte erforderlich. Besonders wichtig ist die Überwachung der Kaliumwerte bei digitalisierten Patienten.
Auch bei Patienten, die zuckerkrank sind oder an Gicht leiden, müssen regelmäßig die entsprechenden Kontrollen der Stoffwechsellage (Harnsäure, Nüchternblutzucker) erfolgen. Gelegentlich tritt ein reversibler Anstieg stickstoffhaltiger harnpflichtiger Stoffe (Harnstoff, Kreatinin) vor allem zu Behandlungsbeginn auf.
Seltene Nebenwirkungen (vor allem der diuretischen Komponente von Trasitensin retard) sind:
allergische Hauterscheinungen (photoallergisches Exanthem, Urtikaria), Vaskulitis, Pankreatitis, Blutbildveränderungen (Anämie, Leukopenie, Eosinophilie, Thrombozytopenie mit oder ohne Purpura), akute interstitielle Nephritis, intrahepatische Cholestase oder Ikterus, Lungenödem durch Idiosynkrasie, Erhöhung der Blutfette und Verschlimmerung einer bestehenden Kurzsichtigkeit.
Hinweis für Verkehrsteilnehmer:
Die Behandlung des Bluthochdruckes mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenhang mit Alkohol.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bei gleichzeitiger Anwendung von Trasitensin retard und Insulin oder oralen Antidiabetika kann deren Wirkung verstärkt oder abgeschwächt werden. Die Symptome einer Hypoglykämie (besonders die Tachykardie) können maskiert oder abgemildert werden. Daher sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Nifedipin kann es zu stärkerem Blutdruckabfall kommen. Bei gleichzeitiger Gabe von Trasitensin retard und Kalziumantagonisten vom Verapamil- und Diltiazem-Typ oder Antiarrhythmika ist eine sorgfältige Überwachung des Patienten angezeigt, da es zu Hypotension, Bradykardie und anderen Herzrhythmusstörungen kommen kann. Während der Behandlung mit Trasitensin retard sollte die intravenöse Verabreichung von Kalzium-Antagonisten und Antiarrhythmika unterbleiben.
Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit Clonidin darf dieses erst abgesetzt werden, wenn einige Tage zuvor die Verabreichung von Trasitensin retard beendet wurde.
Die antihypertensive Wirkung von Trasitensin retard kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel, Guanethidin, β-Blocker, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazine, trizyklische Antidepressiva und Alkoholgenuss verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Trasitensin retard und Reserpin, α-Methyldopa, Clonidin und Guanfacin kann es zu einem stärkeren Absinken der Herzfrequenz kommen.
MAO-Hemmer sollten nicht zusammen mit Trasitensin retard verabreicht werden.
Da sich die negativ inotrope Wirkung von Trasitensin retard und einem Narkotikum addieren kann, ist ein Narkosemittel mit möglichst geringer negativ inotroper Wirkung zu wählen. Der Narkosearzt ist über die Behandlung mit Trasitensin retard zu informieren.
Muss vor einer geplanten Operation Trasitensin retard aus zwingenden Gründen abgesetzt werden, sollte dies schrittweise erfolgen und möglichst 48 Stunden vor der Narkose beendet sein.
Der muskelrelaxierende Effekt von curare-ähnlichen Arzneimitteln kann beeinflusst werden.
Wenn unter der Behandlung mit Trasitensin retard zusätzlich ACE-Inhibitoren (Captopril, Enalapril) eingenommen werden, kann initial ein starker, überschießender Blutdruckabfall auftreten.
Die Wirkung harnsäuresenkender Mittel kann abgeschwächt werden.
Die kardio- und neurotoxische Wirkung von Lithium kann verstärkt werden (Lithiumspiegel überwachen!).
Die antihypertensive und diuretische Wirkung kann vermindert werden durch gleichzeitige Einnahme von Salicylaten oder anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika (z. B. Indometacin). Bei besonders disponierten Patienten ist in Einzelfällen eine Verschlechterung der Nierenfunktion beobachtet worden. Eine hochdosierte Salicy-lateinnahme kann dazu führen, dass die toxische Wirkung des Salicylates auf das zentrale Nervensystem verstärkt wird.
Weitere Wechselwirkungen: Eine durch Kortikosteroide, ACTH, Amphotericin, Carbenoxolon oder Laxanzien bedingte Kaliumausscheidung kann durch Trasitensin retard verstärkt werden.
Bei Patienten unter Digitalis- oder Katecholamintherapie kann das Auftreten einer Hypokaliämie bzw. Hypo-magnesiämie zu Herzrhythmusstörungen führen.
Cimetidin erhöht die Bioverfügbarkeit vorwiegend hepatisch eliminierter β-Blocker. Daher ist bei gemeinsamer Therapie mit Trasitensin retard auf eine verstärkte Oxprenolol-Wirkung zu achten.
Unter Ergotamin-Alkaloiden kann es bei prädisponierten Patienten zu einer Verschlechterung der peripheren Durchblutung bei gleichzeitiger Gabe mit β-Rezeptoren-Blockern kommen.
Adrenalin oder andere sympathikomimetisch wirksame Substanzen (z. B. in Hustenmitteln, Nasen- und Augentropfen) können bei gleichzeitiger Gabe von Trasitensin retard hypertensive Reaktionen auslösen, ggf. kann die Wirkung von Noradrenalin und Adrenalin auch abgeschwächt werden.
Durch Chlortalidon (Thiaziddiuretika) bedingte weitere Wechselwirkungen:
Allopurinol:Möglichkeit von Überempfindlichkeitsreaktionen auf Allopurinol erhöht.
Amantadin:Risiko unerwünschter Wirkungen von Amantadin erhöht.
Antineoplastika (z. B. Cyclophosphamid, Methotrexat):renale Ausscheidung zytotoxischer Substanzen herabgesetzt und Knochenmarkdepression verstärkt.
Anticholinergika (z. B. Atropin, Biperiden): Erhöhung der Bioverfügbarkeit thiazidartiger Diuretika.
Cholestyramin:Verminderung der Resorption der Thiaziddiuretika und somit Verringerung des pharmakologischen Effekts.
Vitamin D, Kalziumsalze:verstärkter Anstieg des Serumkalziums.
Cyclosporin:Risiko einer Hyperurikämie und gichtartiger Komplikationen erhöht.
Diazoxid:verstärkter Blutzucker- und/oder Harnsäureanstieg.
8. Warnhinweise
Bei Phäochromozytom darf Trasitensin retard erst nach α-Blockade verabreicht werden.
Patienten mit Digitalis-, Glukokortikoid- oder Laxanzien-Therapie sowie Patienten mit Diabetes mellitus oder Gicht und Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion müssen besonders sorgfältig überwacht werden.
Nach längerem strengen Fasten ist unter der Behandlung mit Trasitensin retard Vorsicht geboten.
Bei schwerer Koronar- und Zerebralsklerose ist Trasitensin retard vorsichtig zu dosieren.
Siehe auch unter den Abschnitten 5. „Gegenanzeigen“, 6. „Nebenwirkungen“ und 14. „Sonstige Hinweise“.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Die Dosis ist individuell anzupassen.
Es gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
1 Dragée täglich am Morgen.
Da die Wirkung schonend eintritt, ist der volle Effekt im Allgemeinen erst nach ein bis zwei Wochen zu erwarten.
Sollte der blutdrucksenkende Effekt nicht ausreichen, empfiehlt sich die Zugabe eines peripheren Vasodilatators vom Typ der Hydralazine (z. B. Dihydralazin).
Bei eingeschränkter Nierenfunktionmit Kreatinin-Clearance-Werten < 30 ml/min soll Trasitensin retard nicht eingesetzt werden.
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungenist das Verabreichungsintervall zu erhöhen bzw. die Dosierung zu erniedrigen.
Über die Anwendung von Trasitensin retard bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
11. Art und Dauer der Anwendung
Die Dragées sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einzunehmen.
Die erforderliche Anwendungsdauer ist individuell verschieden.
Zur Überwachung der Therapie empfiehlt sich generell neben der Blutdruckkontrolle eine Pulskontrolle. Der Puls sollte in Ruhe nicht unter 45 Schläge pro Minute abfallen.
Nach längerer Anwendung soll die Medikation nicht abrupt abgesetzt, sondern ausschleichend beendet werden.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel
a) Symptome der Intoxikation
Oxprenolol:
Überdosierung kann zu einer starken Hypotonie, Bradykardie, Herzinsuffizienz, kardiogenem Schock bis zum Herzstillstand führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen und auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
Chlortalidon:
Bei Überdosierung sind initialer Blutdruckabfall, Übelkeit, Muskelkrämpfe, Schwächegefühl und Schwindel möglich; bei längerem Verlauf (falls Filtrationsdruck ausreichend) kann eine Hypokaliämie mit erhöhter Empfindlichkeit gegenüber Digitalispräparaten auftreten.
b) Therapie von Intoxikationen
Bei Überdosierung oder bedrohlichem Abfall von Puls und/oder Blutdruck muss die Behandlung mit Trasitensin retard abgebrochen werden. Wenn notwendig, sind folgende Gegenmittel allein oder nacheinander zu verabreichen:
Atropin i.v. 0,5 – 2 mg, Isoprenalin oder Orciprenalin 0,5 mg subkutan, ggf. langsam i.v. bis zum Wirkungseintritt. Weitere Maßnahmen: Glukagon 1 – 5 (10) mg, transvenöser Schrittmacher.
Bei starker Bronchialobstruktion soll ein ß2-Stimulator oder Aminophyllin i.v. verabreicht werden.
Bei Krampfanfällen empfiehlt sich die langsame i.v. Gabe von Diazepam.
Kreislaufhilfe und Elektrolytsubstitution können angezeigt sein.
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Trasitensin retard ist ein Antihypertonikum mit zwei sich in ihrer blutdrucksenkenden Wirkung sinnvoll ergänzenden Einzelkomponenten.
Oxprenololist ein nichtselektiver, lipophiler β-Rezeptoren-Blocker mit einer sympathikolytischen Wirkung und partieller agonistischer Aktivität (Intrinsic sympathometic activity = ISA).
Die Herzfrequenz wird unter Ruhebedingungen kaum beeinflusst, und die negativ inotrope Wirkung ist vergleichsweise gering. Aufgrund der ISA ist die Gefahr, eine Ruhebradykardie oder eine Herzinsuffizienz auszulösen, vermindert. Der periphere Gefäßwiderstand wird kaum erhöht.
Oxprenolol schirmt das Herz-Kreislauf-System gegen übermäßige Reize des Adrenalins sowie adrenalinartiger Substanzen und damit gegen umweltbedingten bzw. emotionellen Stress wirksam ab. Es dämpft die Erregung der β-Rezeptoren gezielt und reversibel, das Herz arbeitet infolgedessen ruhiger sowie ökonomischer, der Sauerstoffverbrauch des Herzmuskels wird herabgesetzt, ein erhöhter Blutdruck wird gesenkt.
Oxprenolol senkt den erhöhten Blutdruck bereits in den ersten Behandlungstagen; der antihypertensive Effekt erreicht sein volles Ausmaß etwa nach 2 – 3 Wochen. Sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck werden in Ruhe und bei Belastung durch Oxprenolol gesenkt. Im Stehen und Liegen ist die Blutdrucksenkung gleich stark. Orthostatische Fehlregulationen werden auch bei höheren Dosen nicht beobachtet.
Oxprenolol wird dank eines speziellen Herstellungsverfahrens des Dragées über einen längeren Zeitraum abgegeben, so dass eine 24 Stunden anhaltende Wirkung garantiert ist. Die unlösliche Trägersubstanz des Dragées wird nach der Abgabe (dem Herauslösen) der wirksamen Bestandteile in äußerlich nahezu unveränderter Form mit dem Stuhl ausgeschieden.
Chlortalidonhemmt die aktive Rückresorption von Natriumionen vorwiegend im distalen Nierentubulus und bewirkt somit eine vermehrte Ausscheidung von Wasser sowie Natrium- und Chloridionen. Die renale Ausscheidung von Kalium- und Magnesiumionen nimmt dosisabhängig zu, Kalziumionen hingegen werden vermehrt reabsorbiert.
Durch seine wasser- und salzausscheidende Wirkung senkt Chlortalidon den erhöhten Blutdruck.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Symptome und Therapie einer akuten Intoxikation siehe unter Abschnitt 12. „Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel“.
Reproduktionstoxizität
Oxprenolol:
Die Erfahrungen mit der Anwendung während der Schwangerschaft beschränken sich auf das 2. und 3. Tri-mester. Es liegen keine Erfahrungen über die Sicherheit einer Anwendung in der Frühschwangerschaft vor.
Obwohl bisher keine negativen Auswirkungen auf das Wachstum und Wohlbefinden des Feten beobachtet wurden, wird empfohlen, Oxprenolol während der Schwangerschaft nur bei strenger Überprüfung der Indikation zu verabreichen.
Chlortalidon:
Reproduktionstoxikologische Untersuchungen an Ratten, Mäusen, Kaninchen und Hamstern haben keine Hinweise auf ein teratogenes Potenzial ergeben.
Für Chlortalidon liegen unzureichende Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren vor. Eine Studie mit 20 in der Frühschwangerschaft exponierten Frauen hat Anhaltspunkte für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben. Chlortalidon kann beim Feten/Neugeborenen Gelbsucht und Thrombozytopenie hervorrufen.
Chlortalidon geht in die Muttermilch über. Eine diuretische Wirkung ist beim gestillten Säugling beobachtet worden. Es besteht die Möglichkeit einer Laktationshemmung.
Kombination:
Es wurden keine Tierversuche zur Reproduktionstoxizität der Kombination durchgeführt.
Die Kombination Atenolol/Chlortalidon zeigte beim Kaninchen ab einer Dosis von 8+2 mg/kg/Tag embryoletale Wirkungen.
Chronische Toxizität
Oxprenolol:
Untersuchungen zur chronischen Toxizität haben keine Hinweise auf substanzbedingte toxische Effekte ergeben.
Chlortalidon:
Untersuchungen liegen nicht vor.
Kanzerogenität und Mutagenität
Oxprenolol:
In Langzeituntersuchungen an Ratten und Mäusen ergaben sich keine Hinweise auf ein kanzerogenes Potenzial.
In-vivo- und In-vitro-Untersuchungen zeigten keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial.
Chlortalidon:
Untersuchungen liegen nicht vor.
13.3 Pharmakokinetik/Bioverfügbarkeit
Oxprenololwird im Magen-Darm-Trakt rasch und vollständig resorbiert, unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Maximale Plasmakonzentrationen werden im Mittel nach 1 Stunde erreicht. Oxprenolol unterliegt einem dosisunabhängigen First-pass-Effekt. Die systemische Bioverfügbarkeit beträgt 20 – 70 %. Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 80 % und das errechnete Verteilungsvolumen 1,2 l/kg.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 1 – 2 Stunden, wobei Oxprenolol hauptsächlich im Urin ausgeschieden wird. Die pharmakodynamische Wirkdauer hält hingegen über 12 Stunden an.
Ca. 95 % der Substanzmenge werden als in der Leber metabolisiertes und inaktiviertes, nur etwa 5 % als unverändertes Oxprenolol ausgeschieden.
Mit einer klinisch relevanten Kumulation aktiver Substanz ist daher auch bei eingeschränkter Nierenfunktion nicht zu rechnen. Hingegen kann bei schwerer Leberinsuffizienz und verminderter Metabolisierungsrate der Plasmaspiegel von Oxprenolol ansteigen.
Oxprenolol passiert die Plazentaschranke. Die Konzentration in der Muttermilch liegt bei ca. 30 % des Plasmaspiegels.
Chlortalidonwird relativ langsam resorbiert (t1/2der Resorption ca. 2,6 h). Die Bioverfügbarkeit beträgt bei oraler Gabe um 64 %.
Bis zu einer Chlortalidon-Blutkonzentration von 18 µg/ml (52,9 µmol/l) werden 98 – 99 % des Chlortalidons an die Carboanhydrase der Erythrozyten gebunden. Die Proteinbindung des im Plasma verbleibenden Teiles beträgt in vitro ca. 76 %.
Die Eliminationshalbwertszeit beträgt durchschnittlich 50 Stunden im Blut wie im Plasma.
Chlortalidon wird hauptsächlich im Urin in vorwiegend unveränderter Form ausgeschieden.
14. Sonstige Hinweise
Hinweise zu Schwangerschaft und Stillzeit siehe unter 5. „Gegenanzeigen“.
Eine allzu strenge kochsalzarme Diät ist wegen der vermehrten Elektrolytausscheidung (durch Chlortalidon bedingt) nicht zweckmäßig.
15. Dauer der Haltbarkeit
Entsprechend der in Italien festgelegten Haltbarkeitsdauer.
Trasitensin retard soll nach dem auf der Packung angegebenen Verfallsdatum nicht mehr angewendet werden.
16. Besondere Lager und Aufbewahrungshinweise
Keine
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Packungen mit 20 Dragées N 1
Packungen mit 50 Dragées N 2
Packungen mit 100 Dragées N 3
18. Stand der Information
September 2001
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers
Import, Umpackung und Vertrieb: Pharma Westen Ges.m.b.H, 51381 Leverkusen
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