Trasylol 0.5
Gebrauchsinformation: Information für den Anwender
BAYERKREUZ Trasylol®0,5
Wirkstoff: konzentrierte Aprotinin-Lösung
Infusionslösung
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen.
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Diese Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist Trasylol 0,5 und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Anwendung von Trasylol 0,5 beachten?
Wie ist Trasylol 0,5 anzuwenden?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Trasylol 0,5 aufzubewahren?
Weitere Informationen
Was ist Trasylol 0,5 und wofür wird es angewendet?
Trasylol 0,5 ist einProteinasehemmer und besteht aus einemhochgereinigten natürlichen Polypeptid, das aus Rinderlungen gewonnen wird.
Trasylol 0,5 wird vorbeugend angewendet zur Verringerung von Blutverlust und Bluttransfusionen bei Patienten, die einerBypass-Operation der Herzkranzarterien unter Verwendung einer Herz-Lungen-Maschine unterzogen werden und bei denen ein erhöhtes Risiko für Blutverlust oder Bluttransfusionen besteht.
Was müssen Sie vor der Anwendung von Trasylol 0,5 beachten?
Trasylol 0,5darf nicht angewendet werden:
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bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff;
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bei einem positiven Aprotinin-spezifischen IgG Antikörpertest;
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bei Verdacht auf vorherige Anwendung von Aprotinin während der letzten 12 Monate, falls vor der Behandlung kein Aprotinin-spezifischer IgG Antikörpertest durchgeführt werden kann.
Zur Beurteilung der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Anwendung von Aprotinin bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Trasylol 0,5 ist erforderlich:
Trasylol 0,5 sollte während der Schwangerschaft nur verwendet werden, wenn dies durch eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Bewertung gerechtfertigt ist (siehe Abschnitt „Schwangerschaft und Stillzeit“).
Bei der Anwendung von Trasylol 0,5sind Überempfindlichkeitsreaktionen möglich, die unter Umständen auch schwerwiegend oder lebensbedrohlich sein können. Bei wiederholter Anwendung (insbesondere innerhalb von 6 Monaten) können sie häufig auftreten (siehe auch 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Vor jeder Gabe von Trasylol 0,5, insbesondere bei Patienten, bei denen eine vorherige Anwendung des Wirkstoffes Aprotinin (einschließlich Aprotinin-haltiger Fibrinkleber) bekannt ist oder nicht sicher ausgeschlossen werden kann, oder die eine Neigung zu Allergien oder eine bekannte Arzneimittelüberempfindlichkeit aufweisen, ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Bewertung erforderlich, da allergische Reaktionen auftreten können.
Die Einleitung von Notfallmaßnahmen zur Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen sollte während der Behandlung mit Aprotinin sofort möglich sein.
Alle Patienten, die mit Trasylol 0,5 behandelt werden, sollten zuerst eine Testdosis erhalten, um das Potential für allergische Reaktionen zu bestimmen. Vor Gabe der Aprotinin Testdosis sollten die Patienten intubiert werden und eine schnelle Kanülierung möglich sein. Die Gabe der Testdosis sollte ausschließlich im Operationssaal erfolgen.
Folgende vorbeugende Maßnahmen werden dringend empfohlen, auch wenn sie im Einzelfall keine Garantie darstellen:
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intravenöse Gabe von H1- und H2-Antagonisten (Mittel gegen Allergien), 15 min vor Gabe der Testdosis;
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Gabe der Testdosis mit 1 ml (10 000 KIE) Trasylol 0,5 intravenös mit einer Beobachtungszeit von 10 min bei allen Patienten. Durch die Testdosis wird in den meisten Fällen eine noch vorhandene Reaktionsbereitschaft erkannt. Bei positiver Antwort darf Trasylol 0,5 nicht infundiert werden;
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danach langsame Infusion der Initialdosis: 20 - 30 min für 200 ml (2 Mio. KIE) Trasylol 0,5 (bei Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine);
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die Einleitung von Notfallmaßnahmen zur Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen soll sofort möglich sein.
Trotz dieser Maßnahmen kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen während der Infusion von Trasylol 0,5kommen. In diesen Fällen ist die Trasylol-Anwendung sofort abzubrechen und die übliche Notfallbehandlung, falls erforderlich, einzuleiten (vgl. auch 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).
Ergebnisse aktueller Beobachtungsstudien deuten an, dass insbesondere bei Patienten mit bereits vorbestehender Nierenfunktionsstörung durch Aprotinin Nierenfunktionsstörungen ausgelöst werden könnten. Eine Analyse aller Placebo-kontrollierten Studien bei Patienten mit aortokoronarer Bypass-Operation fand unter Aprotinin-Therapie Erhöhungen des Serum Kreatininwertes >0,5 mg/dl in Bezug auf den Ausgangswert. Vor Anwendung von Aprotinin ist daher eine sorgfältige Nutzen-Risiko Abwägung bei Patienten mit bereits vorbestehender eingeschränkter Nierenfunktion und bei Patienten mit Risikofaktoren (wie z. B. gleichzeitige Behandlung mit Aminoglycosiden) angezeigt.
Anwendung bei Operationen unter künstlicher tiefer Absenkung der Körpertemperatur und Kreislaufstillstand:
Bei Anwendung von Trasylol 0,5bei Patienten mit Aortenbogenrekonstruktion unter tiefer Absenkung der Körpertemperatur und Kreislaufstillstand wurde ein Anstieg von Nierenversagen und Sterblichkeit im Vergleich zu einer historischen Kontrollgruppe gleicher Altersverteilung berichtet. Daher sollte Trasylol 0,5mit größtmöglicher Vorsicht und unter Gewährleistung einer ausreichenden Hemmung der Blutgerinnung mit Heparin angewendet werden.
Notwendigkeit einer ausreichenden Hemmung der Blutgerinnung während der Bypass-Operation am Herzen:
Trasylol 0,5erhöht das Risiko für Bypass-Verschlüsse bei Patienten mit Bypass-Operationen am Herzen, insbesondere wenn die Patienten keine ausreichende Blutgerinnungshemmung erhalten.
Eine ausreichende Gabe von Heparin ist erforderlich, und Trasylol 0,5sollte nur dann verwendet werden, wenn eine angemessene Überwachung gewährleistet werden kann. Auf die Interpretation der Ergebnisse der hierzu verwendeten Methode, insbesondere bei Verwendung der in-vitro-Methode der aktivierten Vollblutgerinnungszeit (ACT) ist zu achten. Die Bestimmung der ACT ist kein standardisierter Gerinnungstest, und verschiedene Testsysteme können durch Trasylol 0,5(und andere Faktoren wie schwankende Verdünnungseffekte und Temperatur) unterschiedlich beeinflusst werden. In Celit-aktivierten Systemen bewirkte Trasylol 0,5eine erhebliche, interindividuell unterschiedliche Verlängerung der ACT, während dies bei Verwendung eines Kaolin-aktivierten Systems in deutlich geringerem Ausmaß beobachtet wurde.
Daher wird bei Patienten, die mit
Trasylol 0,5 behandelt
werden, empfohlen, vor Anschluss an die Herz-Lungen-Maschine, eine
standardisierte Anfangsdosis von Heparin zu geben.
Die Heparin-Anfangsdosis einschließlich der
Heparinmenge, die in das Priming Volume der Herz-Lungen-Maschine
gegeben wird, soll mindestens 350 I.E./kg betragen. Die weitere
Heparinisierung erfolgt entweder nach einem fixen Schema (basierend
auf Patientengewicht und Dauer des Anschlusses an die
Herz-Lungen-Maschine) oder unter ACT-Steuerung, wobei möglichst ein
Kaolin-System verwendet werden soll.
Bei Kaolin-aktivierten Systemen wird bei gleichzeitiger Anwendung von Trasylol 0,5empfohlen, die ACT während des Anschlusses an die Herz-Lungen-Maschine >480 sec zu halten und bei Celit-aktivierten Systemen >750 sec.
Alternativ können die Heparin-Spiegel und der erforderliche Heparinbedarf auch unter Verwendung der Protamin-Titrations-Methode, die durch Trasylol 0,5nicht beeinträchtigt wird, ermittelt werden. Für die Festlegung der Heparin-Anfangsdosis, wird zunächst die Dosis-Antwort für Heparin mit Hilfe der Protamin-Titrations-Methode noch vor der Trasylol 0,5-Gabe ermittelt. Das Nachdosieren von Heparin sollte auf Basis der mit der Protamin-Titrations-Methode gemessenen Heparin-Spiegel erfolgen. Bei Anwendung der Herz-Lungen-Maschine sollte der Heparin-Spiegel nicht unter 2,7 I.E./ml (2,0 mg/kg) sinken oder unter das Niveau, das zuvor bei der Testung der Dosis-Antwort ermittelt wurde.
Am Ende der extrakorporalen Zirkulation sollte sich bei Anwendung von Trasylol 0,5die zur Neutralisierung des Heparin eingesetzte Protamin-Dosis entweder aus einem fixen Verhältnis zur Heparindosis ergeben oder durch eine Protamin-Titrations-Methode gesteuert werden.
Wichtig:
Trasylol 0,5ist kein heparinsparendes Arzneimittel.
Konservierung des Transplantats:
Entnommene venöse Transplantate dürfen nicht in bluthaltiger Flüssigkeit aufbewahrt werden, die aus Kathetern der Trasylol 0,5-Infusion entnommen wurde, da dies das Risiko von Bypassverschlüssen erhöhen kann.
Bei Anwendung von Trasylol 0,5mit anderen Arzneimitteln:
Die Wirkung von Arzneimitteln zur Auflösung von Blutgerinnseln (z.B. Streptokinase, Urokinase und tPA) wird durch Trasylol 0,5 dosisabhängig gehemmt.
Trasylol 0,5 kann die Messung der aktivierten Vollblut-Gerinnungszeit (ACT) beeinflussen. Insbesondere in Celit-aktivierten Systemen bewirkt Trasylol 0,5 eine erhebliche, interindividuell unterschiedliche Verlängerung. Dies ist zu berücksichtigen, wenn die ACT-Bestimmung zur Kontrolle der Blutgerinnungshemmung während der Heparinisierung beim Einsatz der Herz-Lungen-Maschine verwendet wird (siehe auch “Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Trasylol 0,5 ist erforderlich:“).
Schwangerschaft und Stillzeit:
Erfahrungen aus geeigneten und kontrollierten klinischen Studien mit Schwangeren liegen nicht vor. Tierexperimentelle Untersuchungen erbrachten keine Hinweise auf Fehlbildungen oder auf eine embryoschädigende Wirkung. Bei der Nutzen-Risiko-Bewertung muss auch bedacht werden, dass durch Trasylol 0,5 schwere Nebenwirkungen, wie z.B. schwere Überempfindlichkeitsreaktionen oder Herzstillstand, auftreten können, die therapeutische Gegenmaßnahmen erfordern und möglicherweise zur Schädigung des Föten führen.
Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff von Trasylol 0,5in die Muttermilch übergeht. Da aber der Wirkstoff nach oraler Einnahme nicht in den Kreislauf übergeht, würde etwa vorhandener Wirkstoff in der Muttermilch keine Auswirkung auf das gestillte Kind haben.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Nicht zutreffend.
Wie ist Trasylol 0,5 anzuwenden?
Dosierung:
Wegen des Risikos von möglicherweise
schweren Überempfindlichkeitsreaktionen sollte vor jeder Behandlung
mit Trasylol 0,5 bei allen Patienten ein geeigneter Aprotinin-spezifischer IgG
Antikörpertest durchgeführt werden (siehe "Trasylol 0,5darf nicht angewendet
werden:"). Zudem sollte
allen Patienten eine Testdosis von 1 ml
Trasylol0,5
(10 000 KIE) mit anschließender Beobachtungszeit
von 10 min gegeben werden (für weitere Informationen siehe
„Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Trasylol 0,5ist
erforderlich:“).
Es wird folgende Dosierung empfohlen:
Bei Bypass-Operationen am Herzen unter Anwendung der Herz-Lungen-Maschine:
Initial 2 Millionen KIE als Infusion über 20 - 30 min ab Operationsbeginn, gefolgt von einer Dauerinfusion von 500 000 KIE/Stunde bis zum Operationsende; zusätzlich 2 Millionen KIE in das Priming Volume der Herz-Lungen-Maschine (HLM). Wegen möglicher physikalischer Unverträglichkeit zwischen Heparin und Trasylol 0,5soll bei der HLM-Dosis für ausreichende Verdünnung im Priming Volume der Pumpe gesorgt werden.
Im Allgemeinen soll die Gesamtdosis bei einer Behandlung den Höchstwert von 7 Millionen KIE Aprotinin nicht überschreiten.
Art der Anwendung:
Flaschen sind unmittelbar vor Gebrauch zu öffnen, Reste sind zu verwerfen.
Die intravenöse Verabreichung von Trasylol 0,5soll über einen zentralvenösen Zugang erfolgen, der nicht für die Gabe anderer Arzneimittel genutzt werden darf.
Trasylol 0,5ist grundsätzlich als physikalisch unverträglich mit anderen Arzneimitteln anzusehen. Die Anwendung in Mischinfusion muss vermieden werden. Trasylol 0,5ist aber mit folgenden Lösungen physikalisch verträglich: Glucose 20%, Ringer-Lactat, Hydroxethyl-Stärke.
Trasylol 0,5soll ausschließlich liegenden Patienten langsam(maximal 5 - 10 ml/min) als intravenöse Injektion oder Infusion verabreicht werden.
Dauer der Anwendung:
In der Regel wird bei Bypassoperationen am Herzen mit Herz-Lungen-Maschine eine Anwendungsdauer von 6 Stunden nicht überschritten.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion gibt es bisher keine Hinweise auf die Notwendigkeit einer Dosisanpassung.
Bei Patienten mit höhergradiger Niereninsuffizienz liegen nur geringe Erfahrungen vor. Aprotinin ist daher nur unter besonderer Vorsicht anzuwenden. Siehe auch „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Trasylol 0,5 ist erforderlich:“
Wenn eine größere Menge von Trasylol 0,5angewendet wurde, als beabsichtigt:
Symptome einer Überdosierung bzw. Vergiftung sind bisher nicht bekannt. Ein Gegenmittel ist nicht vorhanden.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Trasylol 0,5Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1.000 Behandelten
Selten: weniger als 1 von 1.000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
Sehr selten: weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
Folgende Nebenwirkungen können bei Anwendung von Trasylol 0,5 auftreten:
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Gelegentlich |
Selten |
Sehr selten |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
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Reaktionen an der Injektions- und Infusionsstelle, Venenentzündung |
Herzerkrankungen |
Verringerung der Herzmuskeldurchblutung, Verschluss der Herzkranzgefäße infolge von Blutgerinnseln, Herzinfarkt, Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel (Perikarderguss) |
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Gefäßerkrankungen |
Unspezifische Blutgerinnselbildung |
Blutgerinnselbildung in den Arterien mit den organspezifischen Auswirkungen in lebenswichtigen Organen wie z.B. Niere, Lunge oder Gehirn |
Blutgefäßverschluss in der Lunge (Lungenembolie) |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
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Blutgerinnungsstörung (Koagulopathie) |
Erkrankungen des Immunsystems |
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Leichte bis gemäßigte allergische Reaktionen, schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische / anaphylaktoide Reaktionen) |
Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen des gesamten Organismus, die möglicherweise lebensbedrohlich sein können (anaphylaktischer Schock) |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
Beeinträchtigung der Nierenfunktion, verminderte Harnausscheidung, akutes Nierenversagen, Nekrose der Nierenkanälchen* |
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* siehe „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Trasylol 0,5 ist erforderlich:“
Weitere Hinweise zu Überempfindlichkeitsreaktionen:
Trasylol-spezifische Antikörper wurden in ca. 50% der Patienten nach erstmaliger Behandlung mit Trasylolgefunden. Dennoch treten bei der Erstanwendung Überempfindlichkeitsreaktionen selten auf. Bei wiederholter Anwendung kann die Häufigkeit bis zu 5% betragen (5,0% innerhalb von 6 Monaten und 0,9% nach mehr als 6 Monaten nach der Erstanwendung). Die Häufigkeit schwerer Überempfindlichkeitsreaktionen nimmt weiter zu, wenn Patienten innerhalb von 6 Monaten mehr als zweimal mit Trasylolbehandelt werden.
Selbst wenn eine zweite Anwendung symptomlos vertragen wurde, kann eine nochmalige Trasylol-Behandlung schwere allergische Reaktionen oder einen anaphylaktischen Schock auslösen, in sehr seltenen Fällen mit Todesfolge.
Die bei Überempfindlichkeitsreaktionen auftretenden Symptome betreffen:
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die Atemwege: Asthma und Atemnot;
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das Herz-Kreislauf-System: Blutdruckabfall;
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die Haut: Ausschlag, Nesselsucht und Juckreiz;
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den Verdauungstrakt: Übelkeit.
Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen ist die Trasylol-Gabe sofort abzubrechen und ggf. eine Notfallbehandlung mit z.B. Adrenalin / Ephedrin, Volumenersatz und Kortikosteroiden einzuleiten. Ein spezifisches Gegenmittel gibt es nicht. Bezüglich vorbeugender Maßnahmen: siehe „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Trasylol 0,5 ist erforderlich:“.
Weitere Erläuterungen zu Nebenwirkungen des Herz-Kreislauf-Systems:
In der Gesamtauswertung placebokontrollierter klinischer Studien an Patienten mit Herz-Bypass-Operation wurden folgende Häufigkeiten für das Auftreten von Herzinfarkten festgestellt: Trasylol-Behandlungsgruppe 5,8%, Placebo-Gruppe 4,8%, Unterschied zwischen den Gruppen 0,98%. In einigen Studien wurde mit Trasyloleine tendenziell größere Häufigkeit von Herzinfarkten gegenüber Placebo beobachtet, wohingegen andere Studien eine geringere Häufigkeit im Vergleich zu Placebo gezeigt haben. In einer an mehreren Untersuchungszentren durchgeführten Studie an Patienten mit primärer Herz-Bypass-Operation wurde bei den mit Trasylolbehandelten Patienten im Vergleich zu Placebo ein erhöhtes Risiko eines Bypass-Verschlusses beobachtet. Dieses Resultat war im Wesentlichen durch zwei Studienzentren negativ beeinflusst. In einem Zentrum war die Heparinisierung unzureichend, in dem anderen Zentrum wurde keine Standardtechnik bei der Transplantat-Konservierung angewendet. Es wird dringend davon abgeraten, für die Transplantat-Konservierung Blut aus Trasylol-Infusionskathetern zu verwenden. (Zur Heparinisierung und zur Transplantat-Konservierung siehe auch „Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Trasylol 0,5 ist erforderlich:“). In dieser Studie wurde kein Unterschied in den Häufigkeiten von Herzinfarkten oder Todesfällen zwischen den Behandlungsgruppen festgestellt.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
Wie ist Trasylol 0,5 aufzubewahren?
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.
Aufbewahrungsbedingungen:
Nicht über 25°C lagern.
Flaschen mit getrübtem Inhalt oder Farbänderungen sind von der Verwendung auszuschließen.
Arzneimittel müssen für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden.
WEITERE INFORMATIONEN
Was Trasylol 0,5enthält:
Der Wirkstoff ist eine konzentrierte Aprotinin-Lösung.
1 Flasche Trasylol 0,5zu 50 ml enthält konzentrierte Aprotinin-Lösung, entsprechend 500 000 KIE (Kallikrein inhibitorische Einheiten)(ca. 277,78 Ph. Eur. Einheiten). Jeder Milliliter enthält 10 000 KIE.
Die sonstigen Bestandteile sind Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke.
WieTrasylol 0,5aussieht und Inhalt der Packung:
Trasylol 0,5 ist eine klare, farblose, sterile und isotonische Infusionslösung mit einem pH-Wert von 4,5 bis 6,5.
Trasylol 0,5 ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich:
5 Flaschen zu 500 000 KIE/50 ml (N2)
Pharmazeutischer Unternehmer
Bayer Vital GmbH
D-51368 Leverkusen
Telefon: (0214) 30-5 13 48
Telefax: (0214) 30-5 15 98
E-Mail-Adresse:
bayer-vital@bayerhealthcare.com
Hersteller
Bayer HealthCare AG, Leverkusen
Diese Information wurde zuletzt überarbeitet 01 / 2007.