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Travoprost-Ratiopharm 40 Mikrogramm/Ml Augentropfen

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Travoprost-ratiopharm® 40 Mikrogramm/ml Augentropfen

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jeder ml Lösung enthält 40 Mikrogramm Travoprost.

1 Tropfen enthält etwa 1,2 Mikrogramm Travoprost.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Jeder ml Lösung enthält Benzalkoniumchlorid 0,15 mg, Macrogolglycerolhydroxystearat 5,0 mg (siehe Abschnitt 4.4.)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Augentropfen, Lösung

Klare, farblose Lösung; pH 5,5-7,0; Osmolalität 280 mOsmol/kg.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei Patienten mit okulärer Hypertension oder Offenwinkelglaukom (siehe Abschnitt 5.1).

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Anwendung bei Erwachsenen, einschließlich älterer Patienten

Travoprost-ratiopharm® wird in einer Dosierung von einmal täglich 1 Tropfen in den Bindehautsack des betroffenen Auges/der betroffenen Augen eingetropft.

Die optimale Wirkung wird erreicht, wenn das Arzneimittel abends angewendet wird.

Verschließen des Tränenkanals oder sanftes Schließen des Augenlids nach der Anwendung wird empfohlen. Dadurch kann die systemische Aufnahme von Arzneimitteln, die über die Augen angewendet werden, verringert werden und zu einer Abnahme systemischer Nebenwirkungen führen.

Wird mehr als ein topisches Ophthalmikum angewendet, müssen die einzelnen Anwendungen mindestens 5 Minuten auseinander liegen (siehe Abschnitt 4.5).

Wenn eine Anwendung vergessen wurde, sollte die Behandlung planmäßig mit der nächsten Anwendung fortgesetzt werden. Die Dosis sollte einen Tropfen täglich pro Auge(n) nicht überschreiten.

Wird die Behandlung von einem anderen topischen Antiglaukomatosum auf Travoprost umgestellt, sollte das zuvor angewendete Arzneimittel abgesetzt und die Behandlung mit Travoprost-ratiopharm® am folgenden Tag begonnen werden.

Kinder und Jugendliche

Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Travoprost sind an Patienten unter 18 Jahren nicht untersucht worden und die Anwendung kann bei diesen Patienten nicht empfohlen werden, solange keine weiteren Daten vorliegen.

Eingeschränkte Leber- und Nierenfunktion

Travoprost ist bei Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Leberfunktion sowie bei Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance nicht weniger als 14 ml/min) untersucht worden. Bei diesen Patienten ist keine Anpassung der Dosierung notwendig.

Art der Anwendung Anwendung am Auge

Der Patient sollte den umhüllenden Beutel erst unmittelbar vor dem ersten Gebrauch entfernen. Um Kontaminationen von Tropferspitze und Lösung zu vermeiden, dürfen weder das Augenlid noch die Augenumgebung oder andere Oberflächen mit der Tropferspitze in Berührung kommen.

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Travoprost kann die Augenfarbe allmählich verändern, indem es die Anzahl der Melanosomen (Pigmentgranulae) der Melanozyten erhöht. Vor Therapiebeginn müssen Patienten auf eine möglicherweise dauerhafte Veränderung der Irisfarbe hingewiesen werden. Die unilaterale Behandlung kann eine bleibende Heterochromie zur Folge haben. Langzeitwirkungen auf die Melanozyten und etwaige Konsequenzen daraus sind derzeit nicht bekannt. Die Veränderung der Irisfarbe geschieht langsam und kann über Monate bis Jahre hinweg unbemerkt bleiben. Diese Veränderung der Augenfarbe trat vorwiegend bei Patienten mit gemischtfarbigen Iriden auf, wie z. B. blaubrauner, graubrauner, gelbbrauner oder grünbrauner Irisfarbe, jedoch auch bei Patienten mit braunen Augen. Typischerweise breitet sich die braune Pigmentierung vom Bereich um die Pupille herum konzentrisch aus bis hin zur Peripherie des betroffenen Auges. Aber die Iris kann auch ganz oder teilweise brauner werden. Nach Therapieabbruch ist keine weitere Erhöhung des Gehaltes an braunem Irispigment beobachtet worden.

In kontrollierten klinischen Studien wurde im Zusammenhang mit der Anwendung von Travoprost bei 0,4 % der Patienten von einem Dunklerwerden der periorbitalen Haut und/oder der Augenlidhaut berichtet.

Travoprost kann allmählich die Wimpern der behandelten Augen verändern. Diese Veränderungen wurden bei etwa der Hälfte aller Patienten aus den klinischen Studien beobachtet und umfassen eine Zunahme der Länge, der Dicke, der Pigmentierung und/oder der Anzahl der Wimpern. Der Mechanismus der Veränderungen der Wimpern und die Langzeitfolgen sind derzeit nicht bekannt.

Travoprost hat bei Untersuchungen an Affen leichte Fissuren der Lider verursacht. Dieser Effekt wurde jedoch während der klinischen Studien nicht beobachtet und scheint artspezifisch zu sein.

Es existieren keine Erfahrungen mit Travoprost bei entzündlichen Augenerkrankungen; auch nicht bei neovaskulärem Winkelblock-, Engwinkel- oder kongenitalem Glaukom und nur begrenzte

Erfahrungen bei Augenerkrankungen auf Grund einer Schilddrüsenüberfunktion, Offenwinkelglaukom bei pseudophaken Patienten sowie bei Pigment- oder Pseudoexfoliationsglaukom.

Bei aphaken Patienten, pseudophaken Patienten mit Hinterkapselriss oder mit Vorderkammerlinse oder Patienten mit bekannten Risikofaktoren für ein zystoides Makulaödem ist Travoprost mit Vorsicht anzuwenden.

Der Hautkontakt mit Travoprost muss vermieden werden, da an Kaninchen gezeigt wurde, dass Travoprost über die Haut resorbiert wird.

Zu Benzalkoniumchlorid, das üblicherweise als Konservierungsmittel in Ophthalmika verwendet wird, wurde über Keratitis punctata und/oder toxische ulzerative Keratopathie berichtet. Weil Travoprost-ratiopharm® Benzalkoniumchlorid enthält, ist bei häufiger oder längerfristiger Anwendung eine sorgfältige Beobachtung notwendig.

Patienten, die Benzalkoniumchlorid nicht vertragen, sollten Travoprost-haltige Augentropfen mit einem anderen Konservierungsmittel anwenden.

Bei Patienten mit bekannter Prädisposition für Iritis/Uveitis kann Travoprost mit Vorsicht angewendet werden.

Prostaglandine und Prostaglandinanaloga sind biologisch aktive Stoffe und können durch die Haut resorbiert werden. Schwangere Frauen oder Frauen, die schwanger werden wollen, sollten geeignete Vorsichtsmaßnahmen treffen, um den direkten Kontakt mit dem Flascheninhalt zu vermeiden. Bei unbeabsichtigtem Kontakt mit dem Flascheninhalt sollte die betroffene Stelle sofort sorgfältig gereinigt werden.

Travoprost-ratiopharm® enthält Benzalkoniumchlorid, das Irritationen hervorrufen und weiche Kontaktlinsen verfärben kann. Der Kontakt mit weichen Kontaktlinsen ist zu vermeiden. Die Patienten müssen angewiesen werden, die Kontaktlinsen vor der Anwendung zu entfernen und frühestens 15 Minuten nach der Anwendung wieder einzusetzen.

Travoprost-ratiopharm® enthält Macrogolglycerolhydroxystearat, das sich von Polyoxyl-hydriertem Rizinusöl ableitet und Hautreizungen hervorrufen kann.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine Studien zu Wechselwirkungen durchgeführt.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Gebärfähige Frauen/Kontrazeption

Travoprost darf nicht von Frauen angewendet werden, die schwanger werden können, ohne dass ausreichende schwangerschaftsverhütende Maßnahmen ergriffen werden (siehe Abschnitt 5.3).

Schwangerschaft

Travoprost hat schädliche pharmakologische Wirkungen auf die Schwangerschaft und/oder den Foetus/das Neugeborene. Travoprost darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Travoprost aus Augentropfen in die Muttermilch übergehen kann. Tierstudien zeigen, dass Travoprost und seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen. Daher wird die Anwendung von Travoprost während der Stillzeit nicht empfohlen.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Wie bei allen Augentropfen können vorübergehendes Verschwommensehen und andere Seheinschränkungen die Fähigkeit beeinträchtigen, am Straßenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen. Wenn sich nach dem Eintropfen Verschwommensehen einstellt, dürfen Patienten nicht am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen, bis diese Beeinträchtigung abgeklungen ist.

4.8    Nebenwirkungen

In klinischen Studien mit mehr als 4.400 Patienten wurde mit Travoprost Augentropfen (Benzalkoniumchlorid-konserviert) einmal täglich in Monotherapie oder als Zusatzmedikation zu Timolol 0,5 % angewendet. Es traten in keiner der klinischen Studien ernsthafte ophthalmische oder systemische Nebenwirkungen auf, die auf das Arzneimittel zurückzuführen waren. Häufigste behandlungsbedingte Nebenwirkung der Monotherapie mit Travoprost Augentropfen (Benzalkoniumchlorid-konserviert) war Hyperämie (22,0 %) des Auges, der Bindehaut oder der Sklera, die bei 83,6 % der betroffenen Patienten leicht ausgeprägt war. Bei nahezu allen Patienten (98 %), die eine Hyperämie entwickelten, führte dies nicht zum Abbruch der Therapie. In klinischen Phase-III-Studien von 6 bis 12 Monaten Dauer nahm die Hyperämie im Lauf der Zeit ab. In einer Phase-IV-Langzeitstudie über 5 Jahre mit 502 Patienten wurde Travoprost einmal täglich angewendet. Während dieser Studie wurden keine Travoprost-bedingten schweren ophthalmischen oder systemischen Nebenwirkungen berichtet. Die häufigste behandlungsbedingte Nebenwirkung unter Travoprost war eine Irishyperpigmentierung (29,5 %) (siehe Abschnitt 4.4). Okuläre Hyperämie -bedingt durch die Anwendung von Travoprost - wurde mit einer Inzidenz von 10,0 % gemeldet, wovon 2,0 % der Patienten mit okulärer Hyperämie aufgrund dieser Nebenwirkung die Studie abbrachen.

Die nachstehenden Nebenwirkungen wurden als behandlungsbedingt bei Monotherapie mit Travoprost (Benzalkoniumchlorid-konserviert) bewertet und werden folgendermaßen definiert: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000) und sehr selten (< 1/10.000). In jeder Häufigkeitskategorie sind die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angeordnet.

Travoprost Augentropfen (Benzalkoniumchlorid-konserviert)

System organklasse

Häufigkeit

MedDRA Terminologie der Nebenwirkung

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

Herpes simplex, Keratitis herpetica

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich

Überempfindlichkeit, Arzneimittelüberempfindlichkeit, jahreszeitbedingte Allergie

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen

Gelegentlich

Disgeusie, Schwindelgefühl, Gesichtsfelddefekt

Augenerkrankungen

Sehr häufig

okuläre Hyperämie, Irishyperpigmentierung

Häufig

Keratitis punctata, Vorderkammerentzündung, Augenschmerzen, Photophobie, Augenausfluss, Augenbeschwerden, verminderter Visus, Schleiersehen, trockenes Auge, Augenjucken, verstärkte Tränensekretion, Augenliderythem, Augenlidödem, Wimpernwachstum, Verfärbung der Wimpern

Gelegentlich

Hornhauterosion, Uveitis, Keratitis, Augenentzündung, Photopsie, Blepharitis, Bindehautödem, Halos sehen, Konjunktivitis, konjunktivale Follikel, Hypoästhesie des Auges, Entzündung der Meibom-Drüsen, Ektropium, Vorderkammerpigmentierung, Mydriasis, Katarakt, Lidrandverkrustungen, Asthenopie

Herzerkrankungen

Gelegentlich

unregelmäßige Herzfrequenz, Palpitationen, erniedrigte Herzfrequenz

Gefäßerkrankungen

Gelegentlich

erniedrigter Blutdruck, erhöhter Blutdruck, Hypotonie, Hypertonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich

Dyspnoe, Asthma, Atemerkrankung, Schmerzen im Oropharynx, Husten, Dysphonie, verstopfte Nase, Reizungen des Rachenraums

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich

peptisches Ulkusrezidiv, gastrointestinale Erkrankung, Obstipation

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig

Gelegentlich

Hauthyperpigmentierung (periokulär)

allergische Dermatitis, Periorbitalödem, Kontaktdermatitis, Erythem, Hautausschlag, Veränderungen der Haarfarbe, Haarstrukturveränderung, Hypertrichose, Madarosis

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Gelegentlich

Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Gelegentlich

Asthenie, Unwohlsein

Folgende Nebenwirkungen, die noch nicht aus klinischen Prüfungen von Travoprost Augentropfen als Monotherapie gemeldet worden waren, wurden nach Markteinführung bekannt:

Okulär: Makulaödem (siehe auch Abschnitt 4.4), eingesunkene Augen.

Systemisch: Bradykardie, Tachykardie, Verschlechterung von Asthma, Vertigo, Tinnitus, erhöhte PSA-Werte, anomales Haarwachstum.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Es sind keine Fälle von Überdosierung bekannt geworden. Eine topische Überdosierung ist unwahrscheinlich und dürfte keine toxische Wirkung haben. Topisch überdosiertes Travoprost kann mit lauwarmem Wasser aus den Augen gespült werden. Bei einem Verdacht der Einnahme von Travoprost-ratiopharm® ist die Behandlung symptomatisch und unterstützend.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Ophthalmologika-Antiglaukomatosa und Miotika-Prostaglandin-Analoga

ATC-Code: S01EE04 Wirkmechanismus

Travoprost, ein Prostaglandin-F2a-Analogon, ist ein hochselektiver Vollagonist mit hoher Affinität zum Prostaglandin-FP-Rezeptor und senkt den intraokulären Druck durch Steigerung des Kammerwasserabflusses über das trabekuläre Maschenwerk und uveosklerale Abflusskanäle. Beim Menschen tritt die Senkung des intraokulären Drucks ungefähr 2 Stunden nach dem Eintropfen ein, die maximale Wirkung ist nach 12 Stunden erreicht. Eine signifikante intraokuläre Drucksenkung kann nach einmaligem Tropfen länger als 24 Stunden anhalten.

Bei Ausgangswerten des Intraokulardrucks von 24 bis 26 mmHg zeigte sich in einer klinischen Studie, die Patienten mit Offenwinkelglaukom oder okulärer Hypertension umfasste, eine Reduzierung um 8 bis 9 mmHg (ca. 33 %) bei einer einmal täglichen Gabe von Travoprost (Polyquaternium-konserviert) am Abend. Daten zur Begleittherapie von Travoprost mit Timolol 0,5 % und limitierte Daten mit Brimonidin 0,2 %, die in klinischen Studien erhoben wurden, zeigten eine additive Wirkung von Travoprost mit diesen Glaukomarzneimitteln. Zur Begleittherapie mit anderen okulär hypotensiv wirkenden Arzneimitteln liegen keine klinischen Daten vor.

Sekundärpharmakologie

Travoprost erhöhte nach 7 Tagen topischer okulärer Anwendung signifikant den Blutfluss im Sehnervenkopf des Kaninchens (einmal täglich 1,4 Mikrogramm).

An Kulturen menschlicher Hornhautzellen sowie nach topischer Applikation am Kaninchenauge zeigte sich, dass - verglichen mit Augentropfen, die mit Benzalkoniumchlorid konserviert sind - mit Polyquaternium-1 konserviertes Travoprost nur eine minimale Oberflächentoxizität am Auge aufweist.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Travoprost ist ein Ester-Prodrug. Es wird durch die Hornhaut resorbiert, wo der Isopropylester zur aktiven freien Säure hydrolysiert wird. Studien am Kaninchen ergaben ein bis zwei Stunden nach der topischen Applikation von Travoprost maximale Wirkstoffspiegel von 20 ng/g freie Säure im Kammerwasser. Die Kammerwasserkonzentration nahm mit einer Halbwertszeit von ungefähr 1,5 Stunden ab.

Verteilung

Nach topisch okulärer Anwendung von Travoprost an gesunden Probanden wurde eine geringe systemische Belastung durch die aktive freie Säure nachgewiesen. 10 bis 30 Minuten nach Anwendung wurden Spitzenkonzentrationen von bis zu 25 pg/ml der aktiven freien Säure beobachtet. In der Folge fielen die Plasmaspiegel innerhalb von 1 Stunde nach der Anwendung schnell unter die Nachweisgrenze der Gehaltsbestimmungsmethode von 10 pg/ml. Die Eliminierungshalbwertszeit der aktiven freien Säure nach topischer Gabe konnte aufgrund ihrer geringen Plasmakonzentrationen und der raschen Ausscheidung nicht bestimmt werden.

Biotransformation

Travoprost und die aktive freie Säure werden hauptsächlich über den Metabolismus ausgeschieden.

Die systemische Metabolisierung ähnelt derjenigen von endogenem Prostaglandin-F2a, die durch Reduktion der 13-14 Doppelbindung, Oxidation der 15-Hydroxyl-Gruppe und ß-oxidative Abspaltung an der oberen Seitenkette charakterisiert ist.

Eliminierung

Die freie Säure von Travoprost und deren Metaboliten werden in erster Linie über die Nieren ausgeschieden. Travoprost ist bei Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Leberfunktion sowie bei Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Nierenfunktion untersucht worden (Kreatinin-Clearance nicht weniger als 14 ml/min). Bei diesen Patienten ist keine Anpassung der Dosierung notwendig.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In Studien an Affen zur okulären Toxizität führte die zweimal tägliche Gabe von 0,45 pg Travoprost zu vermehrtem Auftreten von Fissuren der Lider. Bei Affen fiel bei topischer okulärer Anwendung von Travoprost (zweimal tägliche Anwendung am rechten Auge über ein Jahr hinweg in Konzentrationen bis zu 0,012 %) keine systemische Toxizität auf.

Reproduktionstoxische Studien mit systemischer Gabe wurden an Ratten, Mäusen und Kaninchen durchgeführt. Die Befunde stehen im Einklang mit der agonistischen Aktivität an FP-Rezeptoren des Uterus und umfassen frühe Embryoletalität, Verlust nach Einnistung und Foetotoxizität. Während der Organogenese bei trächtigen Ratten führte die systemische Gabe von Travoprost, die der 200-fachen klinischen Dosierung entsprach, zu einem erhöhten Auftreten von Missbildungen. Im Fruchtwasser und im foetalen Gewebe von trächtigen Ratten, denen 3H-Travoprost gegeben wurde, fanden sich geringe Mengen an Radioaktivität. Reproduktions- und Entwicklungsstudien zeigten deutliche Auswirkungen auf den Verlust der Foeten mit einer hohen Rate bei Ratten und Mäusen (180 pg/ml bzw. 30 pg/ml Plasmakonzentration) bei Expositionen, die dem 1,2- bis 6-fachen der klinischen Exposition (bis zu 25 pg/ml) entsprachen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Benzalkoniumchlorid Macrogolglycerolhydroxystearat (Ph.Eur.)

Trometamol Natriumedetat (Ph.Eur.)

Borsäure

Mannitol (Ph.Eur.)

Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung)

Wasser für Injektionszwecke

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

Mit Travoprost-ratiopharm® und thiomersalhaltigen Arzneimitteln wurden spezifische in-vitro-Wechselwirkungsstudien durchgeführt. Dabei sind keine Ausfällungen beobachtet worden.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch: 4 Wochen

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Aufbewahrungsbedingungen vor Anbruch des Arzneimittels: Die Flasche im Beutel aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Nach Anbruch sind für dieses Arzneimittel keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Durchscheinende 5-ml-Flasche aus PP mit transparenter Tropferspitze aus LDPE und weißem originalitätsgesicherten Schraubverschluss aus HDPE, verpackt in einem Beutel aus PET/Al/PE. Jede Flasche enthält 2,5 ml Lösung.

Faltschachteln mit 1, 3 oder 6 Flaschen.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    INHABER DER ZULASSUNG

ratiopharm GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm

8.    ZULASSUNGSNUMMER

88093.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 13. November 2014

10. STAND DER INFORMATION

November 2014

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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