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Trimipramin Al 100 Mg Tabletten

Document: 10.07.2012   Fachinformation (deutsch) change

2012-04-13/-04-16/BB,SK

2012-07-06/ES

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Trimipramin AL 25 mg Tabletten

Trimipramin AL 100 mg Tabletten

2. Qualitative und quantitative Zu­sammensetzung


Trimipramin AL 25 mg Tabletten

1 Tablette enthält 25 mg Trimipraminals Trimipraminmaleat.


Trimipramin AL 100 mg Tabletten

1 Tablette enthält 100 mg Trimipraminals Trimipraminmaleat.


VollständigeAuflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1



3. Darreichungsform


Tablette


Trimipramin AL 25 mg Tabletten

Weiße, runde, flache Tablette mit abgeschrägten Kanten.


Trimipramin AL 100 mg Tabletten

Weiße, runde, flache Tablette mit abgeschrägten Kantenund beidseitigerKreuzbruchkerbe.



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete

Depressive Erkrankungen (Episoden einer Major Depression) mit den Leitsymptomen Schlafstörungen, Angst, innere Unruhe.


4.2 Dosierungund Art der Anwendung

Dosierung und Dauer der Anwendung müssen der individuellen Reaktionslage, dem Anwendungsgebiet und der Schwere der Erkrankung angepasst werden.


Zusätzlich für Trimipramin AL 100 mg Tabletten

Aufgrund der viertelbaren Tabletten kann die zu verabreichende Dosis in Schritten von 25 mg Trimipramin individuell angepasstwerden.


Es gilt hier, dass zwar bei einem Ansprechendes Patienten die Dosis so klein wie möglich gehalten werden sollte, dass auf der anderen Seite aber bei einem Nichtansprechender zur Verfügung stehende Dosierungsbereichausgenutzt werden sollte.


Ältere Patienten, Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand, Hypertonus, labilem Blutdruck oder Arteriosklerose benötigen im Allgemeinen (deutlich) niedrigere Dosen in größeren Abständen. Auch bei Patienten mit Leber- oder Niereninsuffizienz ist die Dosierungsorgfältig anzupassen.


Die wirksame Dosis wird schrittweise erreicht. Bei mittelgradigen depressiven Zuständen beträgt die tägliche Dosis 4 - 6 Tabletten Trimipramin AL 25 mg bzw. 1-1½ Tabletten Trimipramin AL 100 mg (entspr. 100-150 mg Trimipramin pro Tag), in schweren Fällen 12 - 16 Tabletten TrimipraminAL 25 mg bzw. 3 - 4 Tabletten TrimipraminAL 100 mg (entspr. 300- 400 mg Trimipramin pro Tag).


Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Die Einnahme der Tabletten erfolgt zu oder unabhängig von den Mahlzeiten unzerkautmit ausreichend Wasser.


Ist eine schlafanstoßende Wirkung besondersgewünscht, kann ein größerer Teil der Tagesdosis zur Nacht gegeben werden.


Die einleitende Behandlung ist durch schrittweiseDosissteigerung und die Beendigungder Behandlung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.


Zusätzlich für Trimipramin AL 100 mg Tabletten

Die Tablette ist an den Bruchkerben leicht in bis zu 4 Teile zu je 25 mg Trimipramin teilbar.


Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Behandlung muss der Arzt individuell entscheiden. Die mittlere Dauer einer Behandlungsperiode bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen beträgt im Allgemeinen mindestens 4- 6 Wochen.


Nach Rückbildung der depressiven Symptomatiksollte die Behandlung noch wenigstens6 Monate weiter geführt werden. Über eine Reduktion der Erhaltungsdosis hat der behandelnde Arzt im Einzelfall zu entscheiden.


4.3 Gegenanzeigen

Trimipramin AL darf nicht angewendet werden:


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmenfür die Anwendung

Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung

Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhaltenund Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderungder Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochenauftritt, sollten die Patientendaher bis zum Eintritt einer Besserungengmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlungansteigen kann.


Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlungbesonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendungvon Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressivaeinnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidalesVerhalten im Vergleich zu Placebo.


Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigenÜberwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlichjeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungenhinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.


Während die beruhigende, dämpfende Wirkungvon Trimipramin meist unmittelbar in den ersten Stunden einsetzt, ist die stimmungsaufhellende, antidepressive Wirkung in der Regel erst nach 1 - 3 Wochen zu erwarten.


Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren

Trimipramin AL sollte nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. In Studien zur Behandlung von Depressionen in dieser Altersgruppezeigten trizyklische Antidepressiva keinen therapeutischen Nutzen. Studien mit anderen Antidepressiva (SSRI, SNRI) haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von suizidalem Verhalten, Selbstschädigungund feindseligem Verhalten im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Wirkstoffe gezeigt. Diese Risiken können für Trimipramin nicht ausgeschlossen werden. Außerdem ist Trimipramin in allen Altersgruppenmit einem Risiko für kardiovaskuläreNebenwirkungen verbunden. Darüberhinaus liegen keine Daten zur Sicherheitbei Langzeitanwendung bei Kindernund Jugendlichen bezüglich Wachstum, Reifung sowie zur kognitiven Entwicklungund Verhaltensschwierigkeiten vor (siehe Abschnitt 4.8).


Trimipramin AL darf nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei:


Herzkranke und ältere Patienten sollten, insbesonderebei hoch dosierter Langzeittherapie, regelmäßig kardiologisch kontrolliertwerden.


Bei Epileptikern oder bei Verdacht auf Epilepsiesollte die gleichzeitige Verabreichung von Antikonvulsiva erwogen werden.


Trimipramin kann die Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter Anfallsbereitschaft(z.B. bei Epileptikern oder nach abruptem Absetzen von Benzodiazepinenoder Barbituraten) vermehrt zu Krampfanfällen kommen.


Bei älteren Patienten mit Störungen des Stoffwechsels, der Nieren-, Leber- oder Herzfunktion sind vor und während der Therapie mit Trimipramin AL entsprechendeKontrolluntersuchungen durchzuführen.


Bei älteren oder geschwächten Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche(chronisch obstruktiver Ateminsuffizienz), anhaltender Verstopfung, erhöhterEmpfindlichkeit gegen Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist Vorsicht geboten (Dosierungsanleitung beachten!).


Ein plötzliches Absetzen einer längerfristigen hoch dosiertenBehandlung mit TrimipraminAL sollte vermieden werden, da hier mit Absetzsymptomen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen zu rechnen ist. Die Dosissollte schrittweise reduziert werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimittelnund sonstige Wechselwirkungen

Die Wirkung von Alkohol und die Wirkung anderer zentraldämpfend wirkender Pharmakakönnen bei gleichzeitiger Einnahme von Trimipramin AL verstärkt werden.


Bei gleichzeitiger Verabreichung anderer Substanzen, die auch anticholinerg wirken (z.B. Phenothiazine, Antiparkinsonmittel, Antihistaminika, Atropin), ist mit einer Verstärkungperipherer und zentraler Effekte (insbesondere Delir) zu rechnen.


Die Wirksamkeit sympathomimetischer Amine kann durch gleichzeitige Gabe von Trimipramin AL verstärkt werden. Hier sei besonders hingewiesen auf vasokonstringierendeZusätze bei Lokalanästhetika.


Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern(z.B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Neuroleptika), zu einer Hypokaliämieführen (z.B. bestimmte Diuretika) oder den hepatischen Abbau von Trimipramin hemmen können (z.B. MAO-Hemmer, Imidazol-Antimykotika), ist zu vermeiden.


MAO-Hemmer vom irreversiblen Hemmtypsollen mindestens 14 Tage vor Beginn der Therapie mit Trimipramin AL in jedem Fall abgesetzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Verwirrtheitszuständen (Delir), Koma, sehr hoher Körpertemperatur (Hyperpyrexie), Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungengerechnet werden. Im Einzelfall ist eine zusätzliche Verabreichungvon MAO-Hemmern bei vorbestehenderTherapie mit Trimipramin AL bei Depressionen, die durch Trimipramin nicht ausreichend behandelbar sind, möglich, wenn alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmenbeachtet werden und die Dosis langsam gesteigert wird.


Bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Anwendung von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern(wie z.B. Fluoxetin, Fluvoxaminoder Paroxetin) kann es durch Substratkonkurrenzzu einem Anstieg der Plasmakonzentrationvon Trimipramin kommen. Es ist daher eine Dosisreduktion von TrimipraminAL bzw. des Serotonin-Wiederaufnahmehemmerserforderlich.


Trimipramin kann die Wirksamkeit von Antihypertensivavom Typ des Guanethidin bzw. Clonidin abschwächen, mit der Gefahr einer Rebound-Hypertension bei mit Clonidinbehandelten Patienten. Trimipramin AL kann die Wirksamkeit von Antiarrhythmikabesonders vom Typ lA (z.B. Chinidin) und Typ III (z.B. Amiodaron) verstärken.


Bei einer Kombinationstherapie mit Neuroleptikakann es zur Erhöhung der Plasmakonzentration des trizyklischenAntide­pressivums kommen. Auch bei einer zugleichbestehenden Therapie mit Cimetidin kann die Plasmakonzentration trizyklischerAntidepressiva erhöht werden.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Barbituratenkann es durch Enzyminduktion zu einer Absenkung der Plasmakonzentrationvon Trimipramin kommen. Durch Methylphenidatwird die Metabolisierung von Trimipramin gehemmt, was zu einem Anstiegdes Trimipramin-Plasmaspiegels führen kann. In diesen Fällen ist möglicherweiseeine Dosisanpassung von TrimipraminAL notwendig.


Bei der Kombination von Trimipramin und Antiepileptika ist zu beachten, dass einerseitsdie Krampfschwelle durch Trimipramingesenkt, andererseits die Plasmakonzentrationdes Trimipramins durch Antiepileptikaverändert werden kann (sowohl Wirkungsabschwächung, als auch vermehrte Nebenwirkungen möglich). Bei dieser Kombinationsind die Patienten deshalb sorgfältigzu überwachen und die Dosierungen erforderlichenfalls anzupassen.


Trimipramin AL und Nahrungsmittel

Die im schwarzen Tee enthaltenen Gerbsäurenvermindern die Resorption und damit die Wirkung von Trimipramin. Es ist nicht auszuschließen, dass auch der Genuss von Kaffee oder Fruchtsäften zu einer Wirkungsminderung durch Bildung schwer löslicher Komplexe mit Trimipraminführt, wie für andere Antidepressiva nachgewiesen wurde. Diese Getränke sollten daher zeitlich versetzt zu der Ein­nahme von Trimipramin AL getrunken werden.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Trimipramin AL ist in der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert, da keine ausreichendenErfahrungen dafür vorliegen und begrenzte Untersuchungen an Tieren Hinweiseauf Schädigungen der Nachkommenschaft(Embryoletalität und Missbildungen) gezeigt haben (siehe Abschnitt 5.3).


Es ist nicht bekannt, ob wirksame Mengen der Substanz in die Muttermilch ausgeschieden werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeitund die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Trimipramin AL beeinträchtigt die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen.


Dies gilt in besonderem Maße bei Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit anderen zentral wirkenden Arzneimitteln (Schmerzmittel, Schlafmittel, Psychopharmaka).Gleichzeitiger Genuss von Alkohol verschlechtert die Verkehrstüchtigkeit zusätzlich.


Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstigegefahrvolle Tätigkeiten ganz unterbleiben, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen werden. Die Entscheidung ist in jedem Einzelfalldurch den behandelnden Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung zu treffen.


4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥1/10)

Häufig(≥1/100, <1/10)

Gelegentlich(≥1/1.000, <1/100)

Selten(≥1/10.000, <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nichtbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Nebenwirkungen treten unter Trimipramin-Behandlung dosisabhängig und meistens zu Beginn der Behandlung auf. Das Risiko des Auftretens von Nebenwirkungen lässt sich verringern, wenn mit einer niedrigen Anfangsdosis begonnen wird und die Dosissteigerungin kleinen Schritten erfolgt; außerdem sollten die empfohlenen Höchstdosennicht überschritten werden. Im Allgemeinengehen Nebenwirkungen bei Verringerung der Dosierung oder Absetzen von Trimipramin wieder zurück.


Untersuchungen

Nichtbekannt: Gewichtszunahme.

Ähnlich wie bei anderen trizyklischenAntidepressiva kann eine Erhöhung des Prolaktinspiegels auftreten.


Herz-/Kreislauferkrankungen

Nichtbekannt: Orthostatische Hypotonie, Tachykardie, Blutdrucksenkung.

Verlängerung des QT-Intervalls im EKG. In diesem Fall ist die Behandlung mit Trimipramin abzubrechen. Herzrhythmus- und Reizleitungsstörungen (QRS-Verbreiterung, PR- und QT-Verlängerung, ST-Abflachung, Schenkelblock) sind insbesondere bei Überdosierung oder bestehenden Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems möglich.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Nichtbekannt: Blutbildveränderungenwie Leukopenie bis hin zur Agranulozytose, Thrombopenie und Eosinophilie.

Daher sollten unter der Behandlung mit Trimipramin, wie bei anderen trizyklischenAntidepressiva, regelmäßige Laborkontrollendes Blutbildes durchgeführt werden.


Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Besonders zu Beginn der Behandlunganticholinerge Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Akkommodationsstörungen, Obstipation, Harnverhalt.

Einzelfälle: Parästhesien, Polyneuropathien, Krampfanfälle und extrapyramidale Störungenwie Akathisie, Gangstörungen, Dyskinesien.

Nichtbekannt: Tremor, Benommenheit, Schwindel.


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Einzelfälle: Tinnitus.


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Einzelfälle: Haarausfall.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Nichtbekannt: In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) oder TrizyklischenAntidepressiva (TCAs) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Einzelfälle: SIADH (Syndrom der inadäquatenADH-Sekretion), Hypoglykämie.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerdenam Verabreichungsort

Nichtbekannt: Müdigkeit, Schwitzen.


Erkrankungen des Immunsystems

Einzelfälle: Als Ausdruck einer Überempfindlichkeitwurden Reaktionen seitens der Leber- und Gallenwege beobachtet, die sich meist als vorübergehende Erhöhung von Leberenzymen und des Bilirubins im Serum im Sinne einer cholestatischen Hepatitis zeigten.

Daher sollten unter der Behandlung mit Trimipramin, wie bei anderen trizyklischenAntidepressiva, regelmäßige Laborkontrollenmit Leberenzymbestimmungen durchgeführt werden.

Nichtbekannt: Allergische pulmonale Symptome in Form einer interstitiellen Pneumonie (z.B. als eosinophiles Lungeninfiltrat) oder Pleuritis.

Bei entsprechender Disposition Zeichen eines allergischen Geschehens, ins­besondere der Haut.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Nichtbekannt: Ähnlich wie bei anderen trizyklischenAntidepressiva können die Entwicklung einer Gynäkomastie bzw. einer Galaktorrhö und sexuelle Funktionsstörungenauftreten.


Psychiatrische Erkrankungen

Einzelfälle: Dysarthrie, delirante Syndrome.

Nichtbekannt: Unruhe, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheitszustände bei älteren Patienten.

Suizidale Gedanken, suizidales Verhalten:Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Antidepressiva oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlungsind berichtet worden (siehe Abschnitt4.4).


Hinweise:

Bei einem Auftreten einer manischen Verstimmungist die Behandlung mit TrimipraminAL sofort abzubrechen. Das Gleichegilt für das Auftreten akut produktiver Symptome(z.B. Trugwahrnehmungen, Sinnestäuschungen, Wahn) bei der Behandlung depressiver Syndrome im Verlauf schizophrenerErkrankungen.


4.9 Überdosierung

TrizyklischeAntidepressiva zeichnen sich durch eine erhebliche akute Toxizität aus. Kinder bzw. Kleinkinder sind besonders gefährdet.


Symptome einer Überdosierung

Überdosierungen mit Trimipramin sind in ersterLinie - abhängig von der aufgenommenenMenge - gekennzeichnet durch die unterschiedlichen Stadien einer ZNS-Beeinträchtigung(Verwirrung, Erregungszuständebis zu Krampfanfällen, Bewusstseinstrübungbis zum Koma, Atemdepressionbis Atemstillstand) sowie Herz-Kreislauf-Symptomen (Hypotonie, Tachykardie, EKG-Veränderungen wie PQ-, QT-Intervallverlängerung, Torsadede Pointes, AV-Block II. oder III. Grades). Außerdem können anticholinerge Symptome(trockene Schleimhäute, Sehstörungen, Obstipation, Oligurie, Anurie) und eine metabolische Azidose auftreten.


Die Vergiftungssymptome treten meist innerhalbvon 4 Stunden nach Einnahme auf und sind nach 24 Stunden voll ausgeprägt. Wegen der langen Halbwertszeiten und des enterohepatischen Kreislaufs, dem trizyklischeAntidepressiva unterliegen, sind diese Patienten über einen Zeitraum von 4 - 6 Tagen gefährdet.


Maßnahmen bei Überdosierung

So rasch wie möglich ist eine intensivmedizinischeBehandlung einzuleiten. Innerhalbvon 1 - 2 Stunden nach Einnahme kann eine Magenspülung aussichtsreich sein, gefolgtvon der wiederholten Gabe von Aktivkohle. Die weitere Therapie erfolgt symptomatisch.


Zum Einsatz kommen Volumensubstitution, Antikonvulsiva und u.U. auch Antiarrhythmika.Eine Alkalisierung des Plasmas mit Natriumhydrogencarbonat bzw. -lactat hat sich auch in der Behandlung der kardialenKomplikationen gut bewährt.


Bei schweren Vergiftungen (Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen) bzw. Auftreten eines anticholinergen Syndroms steht zur Anwendung unter intensivmedizinischen Bedingungen (EKG-Kontrolle!) als Antidot Physostigminsalicylat zur Verfügung.


Auf Grund des großen Verteilungsvolumens und der relativ starken Plasma-Eiweiß-Bindung dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse bei reinen Trimipramin-Vergiftungennur von geringem Nutzen sein.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: TrizyklischesAntidepressivum, Psycho­pharmakon

ATC-Code: N06AA06


Trimipramin wirkt antidepressiv, sedierend und anxiolytisch.

Trimipramin ist nach In-vitro-Rezeptorbindungsstudienals atypisches trizyklischesAntidepressivum anzusehen, da es im Gegensatz zu vergleichbaren Substanzen seine Wirkung nicht über eine Wiederaufnahmehemmungvon Noradrenalin oder Serotonin entfaltet. Es führt auch nicht zu einer β-down-Regulation adrenerger (postsynaptischer) Rezeptoren. Trimipramin besitzteine Affinität zu folgenden Rezeptoren:

5-HT2 5-HT1, D2 D1, 1 2, starker H1-Antagonismus, deutliche Affinität für muskarinische Acetylcholinrezeptoren.


Damit weist das Rezeptorenprofil von Trimipramineine Ähnlichkeit mit anderen atypischenSubstanzen (z.B. Clozapin) auf.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Gabe wird Trimipramin zu ca. 80% resorbiert und unterliegt einem ausgeprägtenFirst-pass-Metabolismus. Die absoluteBioverfügbarkeit ist daher variabel und beträgt nur etwa 40%. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1- 6 h erreicht.


In einer Untersuchung wurde nach oraler Gabe der maximale Plasmaspiegel nach ca. 3 Stunden erreicht.


Verteilung

In einer Untersuchung zur Pharmakokinetikvon Trimipramin beim Menschen wurde das Verteilungsvolumen mit im Mittel 30,9 l/kg und die totale metabolische Clearance mit 15,9 ml/min/kg bestimmt. Die Plasmapro­teinbindung von Trimipramin lag bei 94,9% (93,8-96,4%).


Biotransformation

Trimipramin unterliegt einem ausgeprägtenMetabolismus. Die Metabolisierungswegesind: Verschiedene Hydroxylierungen und Konjugationen, Demethylierungen, Entalkylierungen, Desaminierungen und Veränderungen am Ringsystem.


Die 4 wichtigsten Metaboliten sind: Das Didemethylderivat, das Monodemethylderivat, das Iminodibenzylderivat und das Hydroxyderivat. Demethyltrimipramin weist eine ähnliche pharmakologische Aktivität wie die Muttersubstanz auf; das Hydroxyderivatwird ebenfalls als pharmakologisch aktiv angegeben.


Aufgrund eines genetischen Polymorphismus(7 - 10% der kaukasischen Bevölkerunghaben eine eingeschränkte CYP2D6-Aktivität) können die Plasmaspiegel bei den betroffenen Patienten deutlich erhöht und die Plasmahalbwertszeiten verlängert sein.


Elimination

Trimipramin wird in Form seiner Metabolitenhauptsächlich über die Niere ausgeschieden. Etwa 10% der eingenommenen Substanzmenge wird in unveränderter Form renal eliminiert. In einer Untersuchung betrug die Eliminationshalbwertszeit nach intravenöser Gabe ca. 23 Stunden (oral: 24 Stunden).


Bei niereninsuffizienten Patienten (glomeruläreFiltrationsrate <10 ml/min) sind die pharmakokinetischen Parameter wie Cmax, tmax, t½, AUC deutlich erhöht. Dies trifft auch für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion zu.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Eine eingeschränkte Mutagenitätsprüfung mit Trimipramin ergab keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial. Eine Studie zum kanzerogenen Potenzialvon Trimipramin an Mäusen verlief negativ.


Trimipramin ist unzureichend auf reproduktionstoxischeEigenschaften untersucht. Es liegen Hinweise auf Missbildungen in 2 Tierspezies vor. Auswirkungen auf die Entwicklung in der Fetalphase und postnataleFolgen einer In-utero-Exposition sind nicht untersucht. Bei männlichen Ratten wurde eine Störung des Paarungsverhaltensfestgestellt. In einer Generationsstudiean der Ratte wurde bei den Trimipramin-exponierten Tieren eine erhöhte Totgeburtsrate und eine geringere Anzahl an Würfen gefunden. Es ist nicht untersucht, ob Trimipramin die männliche oder weibliche Fertilität beeinträchtigt.


Für einige trizyklischeAntidepressiva (z.B. Imipramin) ist bekannt, dass sie in mikromolarenKonzentrationen exprimierte HERG-Kanäle blockieren. Diese Kanäle sind für die Repolarisation im Herz verantwortlich. Die Substanzen haben daher das Potenzialzur Auslösung bestimmter Formen von Kammerherzrhythmusstörungen (Torsadede Pointes). Für Trimipramin gibt es keine Untersuchungen dazu.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose, Magnesiumstearat(Ph. Eur.), hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais).


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmenfür die Aufbewahrung

Für diese Arzneimittel sind keine besonderenLagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium-Blisterpackungen


Trimipramin AL 25 mg Tabletten

OP mit 20 Tabletten

OP mit 50 Tabletten

OP mit 100 Tabletten


Trimipramin AL 100 mg Tabletten

OP mit 20 Tabletten

OP mit 50 Tabletten

OP mit 100 Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung


ALIUD PHARMA GmbH

Gottlieb-Daimler-Straße 19

D-89150 Laichingen

Telefon:07333/9651-0

Telefax:07333/9651-6004

E-Mail:info@aliud.de



8. Zulassungsnummern


Trimipramin AL 25 mg Tabletten

54334.01.00


Trimipramin AL 100 mg Tabletten

54334.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung


02. August 2005



10. Stand der Information


Juli 2012



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

Trimipramin AL 25 mg / 100 mg Tabl., ALIUD® PHARMAFI Seite 16