Trimipramin Stada 100 Mg Filmtabletten
Fachinformation (Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Trimipramin STADA® 100 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Filmtablette enthält 100 mg Trimipramin als Trimipraminmaleat.
Sonstiger Bestandteil: 1 Tablette enthält 3,24 mg Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe unter Pkt. 6.1
3. Darreichungsform
Filmtablette
Weiße, oblongförmige Filmtablette mit drei Parallelbruchrillen auf beiden Seiten.
Die Filmtablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Depressive Erkrankungen (Episoden einer Major Depression) mit den Leitsymptomen Schlafstörungen, Angst und innere Unruhe.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung und Dauer der Anwendung müssen der individuellen Reaktionslage, dem Indikationsgebiet und der Schwere der Erkrankung angepasst werden. Hierbei gelten die Grundsätze, dass zwar bei einem Ansprechen des Patienten die Dosis so klein wie möglich gehalten werden sollte, dass andererseits aber bei einem Nicht-Ansprechen der zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden sollte.
Die Einleitung der Therapie ist durch schrittweise Dosissteigerung und die Beendigung der Behandlung durch langsame Verringerung der Dosis vorzunehmen.
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien
Mittelgradige Depressionen
Initial 50 mg/Tag, allmähliche Steigerung auf eine Dosis, bei der - in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung - mit einem optimalen Therapieeffekt zu rechnen ist.
Bei mittelgradigen Depressionen beträgt die mittlere Tagesdosis 100-150 mg.
Schwere Depressionen
Unter Berücksichtigung starker interindividueller Schwankungen beträgt die mittlere Tagesdosis bei schweren Depressionen 300-400 mg.
Kinder und Jugendliche
Trimipramin STADA® ist bei Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren kontraindiziert und sollte nicht zur Behandlung von Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren angewendet werden (siehe Pkt. 4.3 und 4.4).
Ältere Patienten und Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand sowie Hypertoniker, blutdrucklabile Patienten und Patienten mit Arteriosklerose
Diese Patienten benötigen oft nur eine deutlich geringere Dosis und zeigen schon häufig bei der Hälfte der üblichen Tagesdosen einen zufrieden stellenden Behandlungseffekt.
Patienten mit Leber- und Niereninsuffizienz
Die Dosis ist bei diesen Patienten sorgfältig anzupassen.
Art und Dauer der Anwendung
Trimipramin STADA® sollte unzerkaut mit etwas Flüssigkeit während oder nach den Mahlzeiten eingenommen werden.
Um den schlafanstoßenden Effekt von Trimipramin optimal auszunutzen, sollte die Einnahme einer höheren Teildosis auf den Abend gelegt werden.
Während der schlafanstoßende Effekt relativ schnell einsetzt, ist mit einer antidepressiven Wirkung in der Regel erst nach 1-3 Wochen zu rechnen.
Die mittlere Dauer einer Behandlungsperiode bis zur Remission der Symptomatik beträgt im Allgemeinen 4-6 Wochen.
Nach Rückbildung der depressiven Symptomatik sollte die Behandlung noch wenigstens 6 Monate weitergeführt werden. Über eine Reduktion der Erhaltungsdosis hat der behandelnde Arzt im Einzelfall zu entscheiden.
Bei abruptem Absetzen, insbesondere nach längerer Anwendung, können in den ersten Tagen Absetzphänomene, wie z.B. Unruhe, Schweißausbrüche, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen auftreten.
4.3 Gegenanzeigen
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Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere tricyclische Antidepressiva oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels
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Akute Alkohol-, Hypnotika-, Analgetika- und Psychopharmaka-Intoxikation
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Akute Delirien
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Gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern
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Unbehandeltes Engwinkelglaukom
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Harnentleerungsstörungen, wie akuter Harnverhalt oder Prostatahypertrophie mit Restharnbildung
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Pylorusstenose
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Paralytischer Ileus
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Kinder und Jugendliche unter 14 Jahren
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Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Pkt. 4.6).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Trimipramin STADA® darf nur unter besonderer Vorsicht eingenommen werden bei
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Prostatahypertrophie ohne Restharnbildung
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schweren Leber- oder Nierenschäden
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erhöhter Krampfbereitschaft (z.B. bei Epilepsie, Hirnschäden, Alkoholismus)
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anamnestisch bekannten oder akut bestehenden Störungen der Blutbildung
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älteren Patienten mit erhöhter Empfindlichkeit gegenüber orthostatischer Hypotonie und gegenüber Sedativa bzw. mit chronischer Verstopfung (Gefahr eines paralytischen Ileus)
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Hypokaliämie
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Bradykardie
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angeborenem langen QT-Syndrom oder anderen klinischen signifikanten kardialen Störungen (insbesondere koronare Herzkrankheit, Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien) sowie in der Remissionsphase nach einem Myokardinfarkt
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gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall im EKG verlängern oder eine Hypokaliämie hervorrufen können (siehe Pkt. 4.5.).
Herzkranke und ältere Patienten sollten, insbesondere bei hochdosierter Langzeittherapie, regelmäßig kardiologisch kontrolliert werden.
In Abhängigkeit vom jeweiligen Risiko (Auftrittswahrscheinlichkeit der Nebenwirkung und Risikolage des Patienten) sind in regelmäßigen Abständen Kontrollen von Blutdruck, EKG, Blutbild, Leber-, Nierenfunktion und ggf. EEG vorzunehmen. Insbesondere bei älteren Patienten, sowie Patienten mit Störungen des Stoffwechsels, der Nieren-, Leber- oder der Herzfunktion sind vor und während der Therapie mit Trimipramin STADA®entsprechende Kontrolluntersuchungen durchzuführen und die Dosierung entsprechend anzupassen. Insbesondere sollte eine niedrige Anfangsdosierung mit anschließender langsamer Dosissteigerung und eine niedrige Erhaltungsdosis gewählt werden (siehe Pkt. 4.2).
Da Trimipramin insbesondere bei hoher Dosierung die Krampfschwelle erniedrigt, wird bei Epileptikern oder Verdacht auf Epilepsie eine EEG-Überwachung empfohlen.
Beim Auftreten einer manischen Verstimmung sowie produktiver Symptome bei der Behandlung depressiver Syndrome während einer schizophrenen Erkrankung ist Trimipramin sofort abzusetzen (siehe Pkt. 4.8).
Ein plötzliches Beenden einer längerfristigen hoch dosierten Behandlung mit Trimipramin sollte vermieden werden, da hier mit Absetzerscheinungen wie Unruhe, Schweißausbrüche, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen gerechnet werden muss.
Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung
Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.
Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Plazebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Plazebo.
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
Trimipramin STADA® darf nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren und sollte nicht zur Behandlung von Depressionen bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren angewendet werden. In Studien zur Behandlung von Depressionen in dieser Altersgruppe zeigten tricyclische Antidepressiva keinen therapeutischen Nutzen. Studien mit anderen Antidepressiva (SSRI, SNRI) haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von suizidalem Verhalten, Selbstschädigung und feindseligem Verhalten im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Wirkstoffe gezeigt. Diese Risiken können für Trimipramin nicht ausgeschlossen werden. Außerdem ist Trimipramin in allen Altersgruppen mit einem Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen verbunden. Darüber hinaus liegen keine Daten zur Sicherheit bei Langzeitanwendung bei Kindern und Jugendlichen bezüglich Wachstum, Reifung sowie zur kognitiven Entwicklung und Verhaltensentwicklung vor (siehe auch Pkt. 4.8).
Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Trimipramin STADA® nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
MAO-Hemmer vom irreversiblen Hemmtyp müssen 14 Tage vor Beginn der Therapie mit Trimipramin in jedem Fall abgesetzt werden. Anderenfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Delir, Koma, Hyperpyrexie, Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden.
Die Wirkung von Alkohol und die Wirkung anderer zentraldämpfend wirkender Pharmaka kann bei gleichzeitiger Einnahme von Trimipramin verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Substanzen, die auch anticholinerg wirken (Phenothiazine, Antiparkinson-Mittel, Antihistaminika, Atropin), ist mit einer Verstärkung peripherer und zentraler Effekte (insbesondere Delir) zu rechnen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmstoffen (z.B. Fluvoxamin, Fluoxetin, Paroxetin) kann es zu einer deutlichen Erhöhung vorher stabiler Plasmakonzentrationen von Trimipramin kommen. Es ist daher eine Dosisreduktion von Trimipramin STADA® bzw. des Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmers erforderlich.
Auch bei gleichzeitiger Anwendung mit Methylphenidat, Neuroleptika, Alprazolam, Disulfiram und Cimetidin kann es zu einer deutlichen Erhöhung vorher stabiler Plasmakonzentrationen von Trimipramin kommen.
Barbiturate und Phenytoin können die Elimination von Trimipramin beschleunigen.
Die Wirksamkeit sympathomimetischer Amine kann durch die gleichzeitige Gabe von Trimipramin erheblich verstärkt werden. Hier sei besonders auf vasokonstringierende Zusätze bei Lokalanästhetika hingewiesen.
Trimipramin kann die Wirksamkeit der Antihypertensiva vom Typ des Guanethidins bzw. Clonidins mit der Gefahr einer Rebound-Hypertension bei mit Clonidin behandelten Patienten abschwächen.
Die Wirksamkeit von Antiarrhythmika, besonders vom Typ Ia (z.B. Chinidin) und Typ III (z.B. Amiodaron), kann durch Trimipramin verstärkt werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern (z.B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Neuroleptika), zu einer Hypokaliämie führen (z.B. bestimmte Diuretika) oder den hepatischen Abbau von Trimipramin hemmen können (z.B. Imidazol-Antimykotika), ist zu vermeiden.
Die Dosierung von Antiepileptika ist ggf. anzupassen, da Trimipramin die Krampfschwelle erniedrigen kann und mit einer erhöhten Krampfbereitschaft zu rechnen ist. Diese Patienten sind klinisch zu überwachen.
Bei Gabe von Valproinsäure sind die Patienten klinisch zu überwachen und, falls erforderlich, die Dosierung des tricyclischen Antidepressivums einzustellen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Carbamazepin kann es zu einer Erniedrigung der Plasmakonzentration des tricyclischen Antidepressivums kommen (auf Grund erhöhter Metabolisierung durch die Leber). Die Patienten sind klinisch zu überwachen und die Dosierungen ggf. anzupassen.
Bei Einnahme von Trimipramin STADA®zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Während der Anwendung von Trimipramin STADA® darf kein Alkohol getrunken werden, da die Wirkung von Alkohol bei gleichzeitiger Einnahme von Trimipramin verstärkt werden kann.
Die im schwarzen Tee enthaltenen Gerbsäuren vermindern die Resorption und damit die Wirkung von Trimipramin.
Es ist nicht auszuschließen, dass auch der Genuss von Kaffee oder Fruchtsäften zu einer Wirkungsminderung durch Bildung schwerlöslicher Komplexe mit Trimipramin führt, wie für andere Antidepressiva nachgewiesen wurde.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Trimipramin darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden, da keine ausreichenden Erfahrungen dafür vorliegen und begrenzte Untersuchungen an Tieren Hinweise auf Schädigungen der Nachkommenschaft (Embryoletalität und Missbildungen) gezeigt haben. Es ist nicht bekannt, ob wirksame Mengen der Substanz in die Muttermilch ausgeschieden werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel und im Zusammenwirken mit anderen zentralwirksamen Medikamenten oder mit Alkohol. Daher sollten das Führen von Kraftfahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten zumindest während der ersten Tage der Behandlung unterbleiben. Die Entscheidung in jedem Einzelfall trifft der behandelnde Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), Häufigkeit nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Herzerkrankungen
Sehr häufig: Tachykardie (vor allem zu Beginn der Behandlung).
Häufigkeit nicht bekannt: Während der Behandlung mit tricyclischen Antidepressiva sind besonders bei bestehenden Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, bei älteren Menschen sowie bei hoher Dosierung Herzrhythmus- und Reizleitungsstörungen (QRS-Verbreiterung, PR- und QT-Verlängerung, ST-Abflachung, Schenkelblock) möglich. Eine bestehende Herzinsuffizienz kann verstärkt werden.
Trimipramin kann das QT-Intervall im EKG verlängern; sehr selten sind Torsade de pointes aufgetreten. In diesen Fällen ist die Behandlung mit Trimipramin STADA® abzubrechen.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Blutbildveränderungen wie Leukozytopenie, Thrombozytopenie, Eosinophilie.
Sehr selten: Agranulozytose.
Daher sollten während der Behandlung mit Trimipramin, wie bei anderen tricyclischen Antidepressiva, regelmäßige Laborkontrollen mit Blutbildern durchgeführt werden.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Vor allem zu Beginn der Behandlung können Müdigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor auftreten.
Gelegentlich: Parästhesien.
Sehr selten: Zerebrale Krampfanfälle, motorische Störungen (Akathisie, Dyskinesien), Polyneuropathien.
Häufigkeit nicht bekannt: Dysarthrie, extrapyramidale Störungen wie Gangstörungen. Trimipramin kann insbesondere bei hoher Dosierung die Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter Anfallsbereitschaft (z.B. Entzugssyndrom nach abruptem Absetzen von Benzodiazepinen oder Barbituraten) vermehrt zu Krampfanfällen kommen. Da die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von zerebralen Anfällen dosisabhängig ist, sollten die empfohlenen Höchstdosen insbesondere bei Risikogruppen nicht überschritten werden.
Augenerkrankungen
Sehr häufig: Akkommodationsstörungen (vor allem zu Beginn der Behandlung).
Sehr selten: Glaukomanfälle.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Tinnitus.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Allergische Alveolitis mit und ohne Eosinophilie.
Häufigkeit nicht bekannt: Allergische pulmonale Symptome in Form einer interstitiellen Pneumonie (z.B. als eosinophiles Lungeninfiltrat) oder Pleuritis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Vor allem zu Beginn der Behandlung können Mundtrockenheit, Obstipation, Verdauungsstörungen und Übelkeit auftreten.
Gelegentlich: Paralytischer Ileus.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Miktionsstörungen.
Gelegentlich: Harnverhaltung.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Schwitzen (vor allem zu Beginn der Behandlung).
Häufig: Hautausschläge.
Gelegentlich: Haarausfall.
Selten: Allergische Reaktionen der Haut. Beim Auftreten einer allergischen Hautreaktion ist Trimipramin sofort abzusetzen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion, Hypoglykämie.
Gefäßerkrankungen
Sehr häufig: Vor allem zu Beginn der Behandlung können Hypotonie und orthostatische Dysregulation auftreten.
Gelegentlich: Kollapszustände.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Gewichtszunahme (vor allem zu Beginn der Behandlung).
Häufig: Durstgefühl.
Häufigkeit nicht bekannt: Absetzphänomene wie Unwohlsein, Kopfschmerzen, Angst, Unruhe, erhöhte Reizbarkeit, Schweißausbrüche, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen können bei einem plötzlichen Therapieabbruch einer längerfristigen hochdosierten Behandlung mit Trimipramin auftreten. Absetzphänomene können durch schrittweise Dosisreduktion vermieden werden.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr häufig: Meist passagere Anstiege der Leberenzymaktivitäten (Transaminasen; vor allem zu Beginn der Behandlung).
Gelegentlich: Leberfunktionsstörungen, Ikterus.
Häufigkeit nicht bekannt: Vereinzelt wurden als Ausdruck einer Überempfindlichkeit Reaktionen seitens der Leber- und Gallenwege beobachtet, die sich meist als vorübergehende Erhöhung von Leberenzymen und des Bilirubins im Serum im Sinne einer cholestatischen Hepatitis zeigten.
Es sollten regelmäßige Laborkontrollen mit Leberenzymbestimmungen durchgeführt werden.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: Sexuelle Funktionsstörungen.
Gelegentlich: Galaktorrhö.
Häufigkeit nicht bekannt: Erhöhung des Prolakinspiegels, Gynäkomastie.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Innere Unruhe, Schlafstörungen.
Gelegentlich: Verwirrtheitszustände und andere delirante Syndrome.
Häufigkeit nicht bekannt: Stimmungsschwankungen, suizidale Gedanken, suizidales Verhalten*. Bei älteren Patienten und bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom ist die mögliche Provokation eines pharmakogenen Delirs zu bedenken. Ein Umschlagen der Depression in Hypomanie oder Manie ist möglich. Beim Auftreten einer manischen Verstimmung ist Trimipramin sofort abzusetzen. Das Gleiche gilt für das Auftreten akut produktiver Symptome bei der Behandlung depressiver Syndrome im Verlauf schizophrener Erkrankungen.
* Fälle von suizidalen Gedanken oder suizidalem Verhalten während der Therapie mit Arzneimitteln zur Behandlung depressiver Erkrankungen oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Pkt. 4.4).
Klasseneffekt
In epidemiologischen Studien, die hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder älter waren, wurde bei denen, die mit Selektiven Se-rotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) oder Tricyclischen Antidepressiva (TCA) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochen-brüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu diesem Risiko führt, ist nicht be-kannt.
Gegenmaßnahmen bei Nebenwirkungen
Beim Auftreten von schwerwiegenden Nebenwirkungen (z.B. Agranulozytose, zerebrale Krampfanfälle, Thrombozytopenie) ist Trimipramin STADA® sofort abzusetzen und es sind entsprechende symptomatische Maßnahmen einzuleiten.
4.9 Überdosierung
Überdosierung führt zur Verstärkung zahlreicher Nebenwirkungen, wobei insbesondere atmungshemmende und kardiotoxische Effekte zu lebensbedrohenden Zuständen führen können. Die letalen Dosen liegen beim Erwachsenen über 2-3 g, bei Kindern bei 8 mg/kg Körpergewicht.
Symptome einer Intoxikation
Erste Symptome einer Intoxikation treten innerhalb von 0,5-2 Stunden, in seltenen Fällen auch bis zu 12 Stunden nach Einnahme auf. Begleiterkrankungen bzw. Komedikation haben einen großen Einfluss u.a. auf Toxizität und Schwere der Symptomatik. Kinder bzw. Kleinkinder reagieren auf akute Überdosierungen besonders empfindlich.
Herz-Kreislauf-System
Starker Blutdruckabfall bis zu Kreislaufversagen, AV-Blockade, Arrhythmie, Vorhoftachykardie oder Kammertachykardie bis zu Kammerflimmern.
Zentralnervensystem
Erregungszustände, Desorientiertheit, Halluzinationen, Delirium, extrapyramidal-motorische Störungen, Krämpfe, Koma (anticholinerges Syndrom).
Atemsystem
Bradypnoe bis zu Atemstillstand.
Therapie einer Intoxikation
So rasch wie möglich ist eine intensivmedizinische Behandlung einzuleiten. Magenspülungen, gefolgt von wiederholter Gabe von Aktivkohle, sind meist aussichtsreich. Forcierte Diurese durch Gabe von Furosemid i.v. kann versucht werden. Hämodialyse und Hämoperfusion sind auf Grund des großen Verteilungsvolumens, der niedrigen Plasmaspiegel und der ausgeprägten Plasmaproteinbindung von Trimipramin wenig wirksam.
Die Therapie erfolgt symptomatisch mit folgenden Besonderheiten
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Bei schwerer Hypotonie, Schock: Angiotensin oder Dopamin/Dobutamin als i.v.-Dauertropfinfusion (Adrenalin ist auf Grund paradoxer Effekte kontraindiziert!).
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Bei Herzrhythmusstörungen: ß-Rezeptorenblocker bei tachykarden Rhythmusstörungen, Ausgleich von Hypokaliämie und Azidose, evtl. Implantation eines Herzschrittmachers.
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Bei Krämpfen: Intravenöse Applikation von Diazepam.
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Bei Atemdepression: Intubation, künstliche Beatmung.
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Bei schweren Vergiftungen (Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen) und Auftreten eines anticholinergen Syndroms kann unter intensivmedizinischen Bedingungen (EKG-Kontrolle!) als Antidot Physostigminsalicylat gegeben werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Tricyclisches Antidepressivum
ATC-Code: N06AA06
Trimipramin gehört zu den tricyclischen Antidepressiva und besitzt ausgeprägte sedierende sowie anxiolytische und stimmungsaufhellende Eigenschaften.
Pharmakologische Untersuchungen belegen, dass Trimipramin, obwohl es ein hochwirksames Antidepressivum ist, weder die Wiederaufnahme von Noradrenalin noch von Serotonin aus dem synaptischen Spalt in das präsynaptische Neuron in relevantem Umfang hemmt. Es führt zu keiner Verminderung postsynaptischer ß1-adrenerger Rezeptoren (keine ß-Down-Regulation). Im Gegensatz zu anderen tricyclischen Antidepressiva führt die Gabe von Trimipramin bei verbesserter Schlafkontinuität offenbar zu keiner Beeinträchtigung der Schlafarchitektur. Auf Grund dieser fehlenden, für andere tricyclische Antidepressiva aber typischen Eigenschaften wird Trimipramin auch als „atypisches Antidepressivum“ bezeichnet. Wahrscheinlich entfaltet es seine pharmakologischen Effekte vor allem über Rezeptorbeeinflussungen. Es wirkt Histamin-H1-rezeptorantagonistisch (Sedierung, zentralnervöse Dämpfung), blockiert muskarinerge Acetylcholinrezeptoren (anticholinerge Nebenwirkungen) und wirkt ausgeprägt α1-antagonistisch (Sedation, Blutdrucksenkung).
Trimipramin ist das einzige Antidepressivum, das offensichtlich durch eine Blockierung der postsynaptischen D2-Rezeptoren sowie präsynaptischer Autorezeptoren in das dopaminerge System eingreift.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Trimipramin wird nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig resorbiert.
Verteilung
Wegen der guten Lipidlöslichkeit verteilt sich Trimipramin rasch und erreicht hohe Konzentrationen in einzelnen Organen, einschließlich des Gehirns. Das Verteilungsvolumen beträgt 31 l/kg. Die Plasmaproteinbindung unterliegt großen interindividuellen Schwankungen. Sie kann bis zu 95% betragen.
Metabolismus
Bei einer Eliminationshalbwertszeit von 10-24 h ist Trimipramin einem intensiven Metabolismus unterworfen. Es wird überwiegend in der Leber N-desalkyliert und desmethyliert, hydroxyliert, nachfolgend methyliert, konjugiert.
Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt bei oraler Gabe, bedingt durch einen ausgeprägten First-pass-Effekt, ca. 40%.
Elimination
Die Elimination der Metaboliten erfolgt hauptsächlich renal. Etwa 10% des Trimipramins werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Über die pharmakologische Wirksamkeit der Metaboliten gibt es keine Angaben.
Bestimmte Patientengruppen
Bei niereninsuffizienten Patienten (glomeruläre Filtrationsrate < 10 ml/min) sind die pharmakokinetischen Parameter, die Cmax, tmax, t1/2, AUC, deutlich erhöht. Dies trifft auch für Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion zu.
Es gibt Hinweise dafür, dass bei einem Defekt des Cytochrom-P450 II D6 die Pharmakokinetik verändert wird. Die Plasmahalbwertszeit wird stark erhöht, während Clearance und Verteilungsvolumen reduziert werden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Eine eingeschränkte Mutagenitätsprüfung mit Trimipramin ergab keine Hinweise auf ein mutagenes Potential. Eine Studie zum kanzerogenen Potential von Trimipramin an Mäusen verlief negativ.
Reproduktionstoxizität
Trimipramin ist unzureichend auf reproduktionstoxische Eigenschaften untersucht. Es liegen Hinweise auf Missbildungen von zwei Tierspezies vor. Auswirkungen auf die Entwicklung in der Fetalphase und postnatale Folgen einer in utero Exposition sind nicht untersucht. Bei männlichen Ratten wurde eine Störung des Paarungsverhaltens festgestellt. In einer Generationsstudie an der Ratte wurde bei den Trimipramin-exponierten Tieren eine erhöhte Totgeburtenrate und eine geringere Anzahl an Würfen gefunden. Es ist nicht untersucht, ob Trimipramin die männliche oder weibliche Fertilität beeinträchtigt.
Blockage exprimierter HERG-Kanäle
Für einige tricyclische Antidepressiva (z.B. Imipramin) ist bekannt, dass sie in mikromolaren Konzentrationen exprimierte HERG-Kanäle blockieren. Diese Kanäle sind für die Repolarisation im Herz verantwortlich. Die Substanzen haben daher das Potential, bestimmte Formen von Kammerherzrhythmusstörungen (Torsade de pointes) auszulösen. Für Trimipramin gibt es bisher keine Untersuchungen dazu.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Povidon K25, hochdisperses Siliciumdioxid, Titandioxid (E171).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Weiße Flasche aus Polypropylen mit Verschluss aus Polyethylen.
Originalpackung mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Filmtabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
STADApharm GmbH
Stadastraße 2–18
61118 Bad Vilbel
Telefon: 06101 603-0
Telefax: 06101 603-259
Internet: www.stada.de
8. Zulassungsnummer
55541.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
25.09.2002
10. Stand der Information
August 2010
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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