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Trinovum

Document: 10.09.2004   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

TriNovum Stand: 12.2001

1. Bezeichnung des Arzneimittels

TriNovum


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels

3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

Sexualhormone/Kontrazeptivum

Dreistufenpräparate


3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile

1 Zykluspackung enthält 7 weiße, 7 hellrosa

und 7 rosa Tabletten


1 weiße Tablette enthält

0,50 mg Norethisteron

0,035 mg Ethinylestradiol


1 hellrosa Tablette enthält

0,75 mg Norethisteron

0,035 mg Ethinylestradiol


1 rosa Tablette enthält

1,0 mg Norethisteron

0,035 mg Ethinylestradiol


3.3 Sonstige Bestandteile

Lactose, prägelatinierte Stärke, Magnesiumstearat


Die hellrosa und rosa Tabletten enthalten zusätzlich:

Gelborange S (E 110)


4. Anwendungsgebiete

Hormonelle Kontrazeption


5. Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen

oder sonstigen Bestandteilen.


Schwangerschaft

TriNovum soll nicht angewendet werden bei Schwangeren oder bei Frauen, bei denen der Verdacht auf eine Schwangerschaft besteht. Vor Beginn der Anwendung von TriNovum ist eine Schwangerschaft auszuschließen. Tritt unter der Anwendung von TriNovum eine Schwangerschaft ein, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen. Die vorausgegangene Einnahme von TriNovum ist jedoch kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch.


Anwendung während der Stillzeit

Siehe Abschnitt 11. „Art und Dauer der Anwendung, Anwendung während der Stillzeit“.


Lebererkrankungen

Akute oder chronische Lebererkrankungen mit anormaler Leberfunktion (u. a. Dubin-Johnson-, Rotor-Syndrom), Störungen der Gallenausscheidung (Cholestase, auch in der Vorgeschichte), idiopathischer Ikterus oder Pruritus während einer früheren Schwangerschaft oder Östrogen-Gestagen-Be­handlung.

Nach Abklingen einer Hepatitis (Normalisierung der Leberparameter) sollten sechs Monate vergehen, bevor man Präparate wie TriNovum anwendet.


Gefäß- und Herzerkrankungen

Vorausgegangene oder bestehende thrombotische oder thromboembolische Erkrankungen;

schwere arterielle Hypertonie (RR ≥ 160/100 mm Hg);

zerebrale Angiopathie;

koronare Herzkrankheit;

schwere klinische Komplikationen bei Herzklappenerkrankungen.


Stoffwechselerkrankungen

angeborene Fettstoffwechselstörungen;

schwerer Diabetes mellitus mit Gefäßveränderungen.


Tumore

Mammakarzinom, Endometriumkarzinom oder andere sexualhormonabhängige bösartige Tumore, auch nach Behandlung bzw. Verdacht darauf; vorausgegangene oder bestehende Adenome oder Karzinome der Leber.


Andere Veränderungen

Raucherinnen (siehe ,,Warnhinweise‘‘), Sichelzellenanämie; Herpes gestationis; Otosklerose mit Verschlechterung in vorausgegangenen Schwangerschaften; Adipositas per magna; Migräne mit Aura, Genitalblutungen oder blutiger Ausfluss unbekannter Ursache.


Besondere Überwachung durch den Arzt erfordern folgende Erkrankungen bzw. Störungen

Disposition zu Varikosis; Herz- und Nierenerkrankungen; Hypertonie (RR 140 – 159/90 – 99 mm Hg); Diabetes mellitus insbesondere bei hyperglykämischer Entgleisung; vorausgegangene Lebererkrankungen, Fettstoffwechselstörungen; Adipositas; Mastopathie; Uterus myomatosus; Endometriose; Migräne ohne Aura; Epilepsie; Multiple Sklerose; Tetanie; Porphyrie; schwere Depression, auch in der Vorgeschichte.


Eine besondere Überwachung durch den Arzt wird auch für Frauen über 40 Jahre empfohlen.


Gründe für das sofortige Absetzen

Erste Anzeichen einer Thrombophlebitis, Thrombose oder Thromboembolie; ungewohnt starke Kopfschmerzen oder Migräne; akute sensorische Ausfälle (Hörstörungen u. ä.); Verschwommensehen, Doppelbilder oder unerklärbarer, vorübergehender, teilweiser oder vollständiger Verlust des Sehvermögens; Papillenödem; retinale Gefäßveränderungen; motorische Störungen (insbesondere Lähmungen); Erkrankungen der Hirngefäße; Myokardinfarkt; 6 Wochen vor elektiven Operationen; längere Immobilisierung; Schwangerschaft; starke Oberbauchbeschwerden, Lebervergrößerung oder Anzeichen einer intraabdominellen Blutung (siehe auch Abschnitt 6. ,,Nebenwirkungen, Oberbauchbeschwerden, Leber und Galle‘‘); Ikterus; Hepatitis; generalisierter Pruritus; Cholestase sowie auffällige Leberfunktionswerte; epileptische Krampfanfälle; Neu- oder Wiederauftreten einer Porphyrie; stärkerer Blutdruckanstieg; starkes Wachstum eines Uterusleiomyoms.


6. Nebenwirkungen

Die folgenden Nebenwirkungen sind mit der Anwendung oraler hormoneller Kontrazeptiva assoziiert, wenngleich ein ursächlicher Zusammenhang häufig nicht belegbar ist.


Allgemeine Nebenwirkungen

Ödeme als Folge vermehrter Flüssigkeitseinlagerung; geringer, reversibler Anstieg des Blutdrucks normalerweise ohne Überschreiten der Normwerte, auch mit Übergang in eine arterielle Hypertonie; Gewichtsveränderungen; prämenstruelles Syndrom.


Zyklusspezifische Nebenwirkungen

Zwischenblutungen:

Bei leichteren Zwischenblutungen ist die Anwendung im Allgemeinen fortzusetzen. Bei jeder stärkeren, der normalen Monatsblutung ähnlichen Zwischenblutung im ersten Einnahmezyklus oder im Wiederholungsfalle sollten organische Ursachen ausgeschlossen werden. Das Gleiche gilt bei Schmierblutungen, die mehrere Zyklen nacheinander in unregelmäßigen Abständen oder erstmalig nach längerer Anwendung von TriNovum auftreten.

Derartige Zwischenblutungen können auch infolge von Anwendungsfehlern oder infolge von Wechselwirkungen mit anderen, gleichzeitig eingenommenen Arzneimitteln verursacht werden (s. Abschnitt 7. ,,Wechselwirkungen mit anderen Mitteln‘‘ und Abschnitt 11. ,,Art und Dauer der Anwendung‘‘).


Ausbleiben der Entzugsblutung:

Wie bei allen hormonellen Kontrazeptiva kann in sehr seltenen Fällen, trotz vorschriftsmäßiger Einnahme von TriNovum, die Entzugsblutung ausbleiben. Zur Abklärung sollte u. a. ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.


Ausbleiben der Monatsblutung nach Absetzen von TriNovum:

Nach Absetzen von hormonellen Verhütungsmitteln kann es gelegentlich längere Zeit dauern, bis wieder ein normaler Zyklus abläuft. Dauerhaftes Ausbleiben der Monatsblutung kommt aber nicht häufiger vor als ohne Anwendung von Kontrazeptiva.


Brustdrüse

Spannungsgefühl in den Brüsten, Brustschmerzen, Brustvergrößerung oder -sekretion. (Zur Anwendung während der Stillzeit siehe 11. ,,Art und Dauer der Anwendung‘‘.)


Einfluss auf die Brustkrebsentstehung:

Es wurden zahlreiche Studien zum Auftreten von Brustkrebs bei Frauen, die orale Kontrazeptiva einnehmen, durchgeführt. Einige Studien haben ein erhöhtes relatives Risiko bei Frauen jüngeren Alters erkennen lassen. Dieses scheint im Zusammenhang mit der Dauer der Einnahme zu stehen. Bei der überwiegenden Zahl der Studien wurde jedoch kein generell erhöhtes Risiko der Brustkrebsentstehung gefunden.


Zentrales Nervensystem

Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Verstimmungen. Veränderungen der Libido. Kopfschmerzen, Migräne oder choreatische Bewegungsstörungen.


Augen

Schlechtere Verträglichkeit von Kontaktlinsen, Veränderung der Hornhautkrümmung oder Katarakt.


Oberbauchbeschwerden, Leber und Galle

Cholestase, Ikterus oder Cholelithiasis. Unter Langzeiteinnahme oraler Kontrazeptiva werden Gallenwegserkrankungen etwas häufiger beobachtet. In seltenen Fällen sind nach Anwendung hormoneller Wirkstoffe, wie sie TriNovum enthält, fokal noduläre Hyperplasien, Leberzelladenome oder noch seltener hepatozelluläre Karzinome beobachtet worden, die vereinzelt zu lebensbedrohlichen intraabdominellen Blutungen geführt haben.


Magen- und Darmtrakt

Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden, Blähungen oder Colitis.


Urogenitaltrakt

Größenveränderungen von Uterusleiomyomen;

Vaginalcandidose; Fluor vaginalis; Beeinträchtigung der Nierenfunktion, wie z. B. bei einem hämolytisch-urämischen Syndrom.

Einzelne Studien haben darauf hingewiesen, dass bei einigen Personengruppen, die orale hormonelle Kontrazeptiva einnahmen, gleichzeitig vermehrt zervikale intraepitheliale Neoplasien auch mit

Übergang in infiltrierend wachsende Prozesse auftraten. Es besteht jedoch noch anhaltende Unklarheit darüber, inwieweit diese Unterschiede nicht vielmehr auf unterschiedliches Sexualverhalten und andere Faktoren zurückzuführen sind.


Haut

Hautausschlag; Überempfindlichkeitsreaktionen

z. B. in Form von Erythema nodosum, Erythema multiforme oder Herpes gestationis. Nach Langzeitanwendung oraler Kontrazeptiva Chloasma (Melasma) oder Virilisierungssymptome.


Wirkungen auf den Stoffwechsel

Verminderung der Glukosetoleranz, jedoch ohne Erhöhung des Nüchternblutzuckers bei gesunden Frauen. Appetitveränderungen.


Nebenwirkungen, die eine besondere Überwachung erfordern

Allgemeine Nebenwirkungen:

Ödeme bei gleichzeitig bestehenden Erkrankungen, die ebenfalls mit einer vermehrten Flüssigkeitsretention einhergehen, wie Herz- oder Niereninsuffizienz, arterielle Hypertonie, Asthma, Migräne oder Epilepsie; Auftreten von Doppelbildern, Verschwommensehen, Abnahme oder Verlust der Sehfähigkeit; Lebertumore, da sie vereinzelt zu lebensgefährlichen intraabdominellen Blutungen

geführt haben.


Gefäßsystem:

Erhöhtes Risiko venöser oder arterieller Thrombosen oder Thromboembolien (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenarterienthromboembolie, Lebervenenthrombose (Budd-Chiari-Syndrom), Retinathrombose). Dieses Risiko kann durch zusätzliche Faktoren (Rauchen, Bluthochdruck, Blutgerinnungsstörungen, Fettstoffwechselstörungen, erhebliches Übergewicht, vorausgegangene Operati­onen, Varikosis, vorausgegangene Thrombophlebitis oder Thrombosen) weiter erhöht werden (siehe 8. ,,Warnhinweise‘‘).


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Durch Induktion des Cytochrom-P-450-3A4 und Beeinflussung des enterohepatischen Kreislaufs können verschiedene Substanzen die Metabolisierung von Steroidhormonen wie z. B. Ethinylestradiol und möglicherweise auch Norethisteron beschleunigen und so die Wirkung hormoneller Kontrazeptiva beeinträchtigen. Von potentieller Bedeutung sind dabei z. B. Enzyminduktoren wie Barbiturate, Phenytoin, pflanzliche Zubereitungen, die Johanniskraut enthalten, oder insbesondere Rifampicin. In der Praxis besteht eine verminderte Effektivität kombinierter hormoneller Kontrazeptiva bei gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut enthalten. Literaturberichte lassen Wechselwirkungen mit Barbituraten, Phenylbutazon, Griseofulvin und Antiepileptika (z. B. Topiramat, Barbexaclon, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon) vermuten.


Einige Protease-Inhibitoren und antiviral wirkende Arzneimittel können entweder die Wirkspiegel kombinierter hormoneller Kontrazeptiva steigern (z. B. Indinavir) oder senken (z. B. Ritonavir).


Die Beeinträchtigung des enterohepatischen Kreislaufs, z. B. durch Aktivkohle, Veränderung der Darmflora bei gleichzeitiger Einnahme von Antibiotika (z. B. Amoxicillin, Ampicillin, Tetrazykline) oder nach gleichzeitiger Einnahme von Colestyramin, kann ebenfalls zu erniedrigten Wirkstoffspiegeln von Ethinylestradiol führen. Verringerte Östrogenkonzentrationen können Schmierblutungen, Durchbruchsblutungen und/oder einen verringerten Konzeptionsschutz hervorrufen.


Während der Anwendung oraler Kontrazeptiva ist die Ausscheidung von Imipramin, Prednisolon, Benzodiazepinen, Theophyllin und Coffein vermindert, so dass daraus eine gesteigerte und verlängerte Wirkung dieser Substanzen resultieren kann. Die blutdrucksenkende Wirkung von Arzneimitteln, die Metoprolol enthalten, kann durch die gleichzeitige Einnahme von TriNovum verstärkt werden.


Der Bedarf an Antidiabetika kann sich durch Beeinflussung der Glucosetoleranz ändern.


Laborwerte (Leberfunktionsparameter, Gerinnungsfaktoren, Lipoproteine, Schilddrüsenparameter) können durch orale Kontrazeptiva beeinflusst werden.


8. Warnhinweise

Die Anwendung kombinierter oraler Kontrazeptiva (KOK) birgt ein erhöhtes Risiko für das Auftreten venöser Thromboembolien (VTE) im Vergleich zur Nichtanwendung von KOK. Das zusätzliche VTE-Risiko ist während des ersten Jahres einer erstmaligen Anwendung eines KOK am höchsten. Dieses

erhöhte Risiko bei der Anwendung eines KOK ist niedriger als das VTE-Risiko bei einer Schwangerschaft, das auf 60 Fälle pro 100 000 Schwangerschaften geschätzt wird. In 1 – 2 % der Fälle führt eine VTE zum Tode. Es ist nicht bekannt, welchen Einfluss TriNovum im Vergleich zu anderen KOK auf das VTE-Risiko hat.


Wegen der Möglichkeit erheblicher Gesundheitsschäden durch thromboembolische Ereignisse (siehe Abschnitt 6. ,,Nebenwirkungen, Gefäßsystem‘‘) sind Risikofaktoren (z. B. Varikosis, vorausgegangene Thrombophlebitis und Thrombosen, Herzerkrankungen, Adipositas sowie Störungen der Blutgerinnung) sorgfältig zu ermitteln und in die Entscheidung über die Anwendung des Arzneimittels einzubeziehen.


Bei Raucherinnen, die hormonhaltige Arzneimittel zur Schwangerschaftsverhütung anwenden, besteht ein erhöhtes Risiko, an zum Teil schwerwiegenden Folgen von Gefäßveränderungen, z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall, zu erkranken. Das Risiko nimmt mit zunehmendem Alter und steigendem Zigarettenkonsum zu.

Frauen sollten deshalb nicht rauchen, wenn sie hormonhaltige Arzneimittel zur Verhütung einer Schwangerschaft einnehmen. Wenn auf das Rauchen nicht verzichtet wird, sollten andere Verhütungsmethoden angewendet werden, besonders bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren.

9. Wichtigste Inkompatibilitäten

Entfällt


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben

Eine Packung TriNovum enthält für die ersten 7 Tage sieben weiße Tabletten, für die zweiten 7 Tage sieben hellrosa und die letzten 7 Tage sieben rosa Tabletten. Die Einnahme jeweils einer Tablette erfolgt täglich für die Dauer von 21 Tagen (bei erstmaliger Anwendung sollte die Einnahme am ersten Tag der Menstruation beginnen). TriNovum sollte möglichst immer zur gleichen Uhrzeit, eventuell mit etwas Flüssigkeit, eingenommen werden. Nach Einnahme über 21 Tage erfolgt eine Einnahmepause von 7 Tagen, in der es gewöhnlich zu einer Entzugsblutung (normalerweise 2 – 4 Tage nach der letzten Tabletteneinnahme) kommt. Danach wird die Einnahme aus einer neuen Packung wieder aufgenommen und zwar unabhängig vom Einsetzen und der Dauer der Entzugsblutung.


Bei vorschriftsmäßiger Einnahme der Tabletten besteht ab dem ersten Tag der Einnahme ein sicherer Konzeptionsschutz, auch während der 7-tägigen Einnahmepause.


11. Art und Dauer der Anwendung

Zum Ausschluss behandlungsbedürftiger Krankheiten, bestehender Risikozustände oder einer Schwangerschaft sollte vor der Anwendung von TriNovum eine gründliche allgemeinärztliche und gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden.


TriNovum kann über mehrere Jahre eingenommen werden. Während der Anwendung empfehlen sich Kontrolluntersuchungen in regelmäßigen Abständen.


Anwendung bei jungen Frauen

Die pubertäre Entwicklung in den ersten Jahren nach der Menarche wird durch die Anwendung niedrig dosierter oraler Ovulationshemmer nicht beeinträchtigt. Deshalb können auch sehr junge Frauen — selbst wenn noch keine regelmäßigen Zyklen ablaufen — TriNovum einnehmen, sofern eine zuverlässige Kontrazeption erforderlich ist.

Die Einnahme von TriNovum vor der Menarche

ist nicht indiziert.


Anwendung nach der Entbindung oder Abort

Nach einem Abort vor der 20. Gestationswoche kann unmittelbar mit einer hormonellen Kontrazeption begonnen werden, eine zusätzliche Verhütungsmethode ist nicht notwendig.

Aufgrund des erhöhten Thromboserisikos sollten Frauen, die nicht stillen, oder Frauen nach einem Abort ab der 20. Gestationswoche erst nach der ersten Menstruationsblutung oder nicht eher als 3 Wochen nach der Geburt bzw. nach dem Abort mit der hormonellen Kontrazeption beginnen. In der Zeit zwischen Entbindung oder Abort und der ersten Spontanblutung findet häufig keine Ovulation statt. Der erste Zyklus ist infolge einer vorzeitigen Ovulation oft verkürzt. Die Einnahme von TriNovum ab der ersten Blutung erzielt möglicherweise in diesem ersten Zyklus keinen sicheren Schutz, da es

u. U. nicht mehr gelingt, die Ovulation zu unterdrücken. Daher sollte in der ersten Einnahmewoche

zusätzlich eine nicht hormonelle Methode der Kon­trazeption durchgeführt werden. Innerhalb der ersten Woche nach einem Abort kann in medizinisch begründeten Ausnahmen nach Abwägen des erhöhten Thromboserisikos, ausnahmsweise mit

der Einnahme von TriNovum begonnen werden.


Anwendung während der Stillzeit

Während der Stillzeit ist zu bedenken, dass bei Anwendung von TriNovum in der ersten Einnahmezeit die Milchproduktion verringert sein kann und geringste Wirkstoffmengen in die Milch übergehen können.


Unregelmäßige Einnahme

Bei Auslassen einer Tablette (der Einnahmezyklus erfordert eine regelmäßige Einnahme in Abständen von 24 Stunden) ist die Einnahme sofort nach Bemerken nachzuholen.

Die nächste Tablette sollte wieder zur gewohnten Zeit eingenommen werden.

Sollten zwei TriNovum-Tabletten während der ersten zwei Einnahmewochen vergessen worden sein, so sollten zwei Tabletten unverzüglich und zwei Tabletten am nächsten Tag zur gewohnten Zeit eingenommen werden.


Zusätzlich sollte eine nicht hormonelle Methode der Kontrazeption (mit Ausnahme der Kalendermethode nach Knaus-Ogino und der Temperaturmethode) durchgeführt werden, bis TriNovum ohne Unterbrechung über 7 aufeinander folgende Tage eingenommen wurde.


Sollten zwei Tabletten im Verlauf der dritten Einnahmewoche oder drei oder mehr Tabletten im Verlauf der drei Einnahmewochen vergessen worden sein, so sollten die übrigen Tabletten der angebrochenen TriNovum-Packung verworfen werden und am selben Tag ein neuer Einnahmezyklus aus einer neuen Packung TriNovum begonnen werden. Zusätzlich sollte eine nicht hormonelle Methode der Kontrazeption (mit Ausnahme der Kalendermethode nach Knaus-Ogino und der Temperaturmethode) durchgeführt werden, bis TriNovum ohne Unterbrechung über 7 aufeinander folgende Tage eingenommen wurde.


Verhalten bei Erbrechen und Durchfall

Die Einnahme aus der angebrochenen Packung sollte in jedem Fall fortgesetzt werden, um eine vorzeitige Entzugsblutung zu vermeiden.

Bei Erbrechen innerhalb der ersten drei Stunden nach Tabletteneinnahme oder bei hochgradiger Diarrhö über mehr als 24 Stunden kann die kontrazeptive Wirkung von TriNovum für den Restzyklus eingeschränkt sein. In diesen Fällen sollten andere, nicht hormonelle Methoden der Kontrazeption durchgeführt werden (mit Ausnahme der Kalendermethode nach Knaus-Ogino und der Temperaturmethode).


Ausbleiben der Entzugsblutung

In seltenen Fällen kann die Entzugsblutung ausbleiben. Bis zum sicheren Nachweis einer Schwangerschaft sollte die Einnahme von TriNovum fortgeführt werden.


Schwangerschaft unter TriNovum

Eine unter TriNovum eingetretene Schwangerschaft ist kein Grund zum Schwangerschaftsabbruch. Man kann heute davon ausgehen, dass kein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Missbildungen und der Einnahme von Sexualhormonen in der Frühschwangerschaft besteht.


Umstellung von einem anderen hormonellen Kontrazeptivum auf TriNovum

Ist ein Wechsel von einem anderen kombinierten, hormonellen Kontrazeptivum zu TriNovum beabsichtigt, so sollten zwischen der Einnahme von TriNovum und der letzten Tablette des vorherigen hormonellen Kontrazeptivums nicht mehr als 7 Tage liegen. Bei einem Wechsel von einem ein Ges­tagenderivat enthaltenden Kontrazeptivum (,,Minipille‘‘) zu TriNovum, sollte TriNovum direkt im Anschluss an die letzte Minipille eingenommen werden. Zusätzlich sollte innerhalb der ersten 7 Tage eine nicht hormonelle Methode der Kontrazeption durchgeführt werden.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel

Haben Kinder versehentlich TriNovum-Tabletten eingenommen, so kann es zu Übelkeit und Erbrechen und bei jungen Mädchen zu vaginalen Blutungen kommen.

Ein spezifisches Antidot ist nicht bekannt.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind

Die in TriNovum enthaltenen synthetischen Hormone Ethinylestradiol und Norethisteron hemmen die Ovulation sicher und reversibel. Durch eine Hemmung der Sekretion des Gonadotropin-Releasing­hormons (Gn-RH) im Hypothalamus wird die rhythmische und tonische Sekretion der Gonadotropine, insbesondere des follikelstimulierenden Hormons (FSH), unterdrückt. Daneben wird die Empfindlichkeit des Ovars auf Gonadotropine herabgesetzt. Weiterhin kommt es durch TriNovum am Ovar direkt zu einer Hemmung der Steroidbiosynthese. Bedingt durch diese Wirkungen fällt die ovarielle Produktion der Steroide unter Einnahme von TriNovum auf minimale Werte ab.


Die kontrazeptive Sicherheit von TriNovum wird zusätzlich bestimmt durch eine Verringerung und Verdickung des Zervixschleims. Dies geschieht unter dem Einfluss der in oralen Kontrazeptiva enthaltenen Gestagene und bewirkt eine erschwerte Penetration für Spermien.


Untersuchungen zur Erfassung einer möglichen akuten, subakuten oder chronischen Toxizität sowie zur Teratogenität und Mutagenität wurden sowohl mit beiden Einzelwirkstoffen als auch mit deren Kombination an verschiedenen Tierspezies durchgeführt.

Es traten dabei keine für eine solche Wirkstoffkombination ungewöhnlichen Befunde auf. Die durchgeführten Untersuchungen geben keine Hinweise auf teratogene oder mutagene Eigenschaften des Präparates.


Norethisteron wird sowohl einzeln als auch in der Kombination mit der Östrogen-Komponente rasch und vollständig resorbiert. Ethinylestradiol wird nach oraler Gabe ebenfalls rasch und nahezu vollständig resorbiert. Nach oraler Gabe werden maximale Blutspiegel nach 1 – 4 Stunden (Norethisteron) und nach 1 – 2 Stunden (Ethinylestradiol) erreicht. Beide Substanzen unterliegen einem First-pass-Effekt im Dünndarm und in der Leber, woraus eine relative Bioverfügbarkeit von 65 – 80 % (Norethisteron) und 40 – 50 % (Ethinylestradiol) resultiert. Sowohl Norethisteron als auch Ethinylestradiol besitzen ein hohes Verteilungsvolumen und werden zu 79 – 95 % (Norethisteron) und zu 98 % (Ethinyl­estradiol) an Plasmaproteine gebunden. Die mittlere Eliminationshalbwertszeit beträgt für Norethister­on zwischen 5 und 14 Stunden und für Ethinyl­estradiol zwischen 6 und 20 Stunden. Norethisteron und Ethinylestradiol werden überwiegend metabolisiert und die entstehenden Metabolite werden sowohl fäkal als auch renal und im Falle von Ethinylestradiol zudem biliär eliminiert.


14. Sonstige Hinweise

Keine


15. Dauer der Haltbarkeit

Die Haltbarkeit von TriNovum beträgt 3 Jahre.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise

Vor Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.


16a. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung von nicht verwendeten Arzneimitteln

Keine


17. Darreichungsformen und Packungsgrößen

Packungen:

21 Tabletten in der Zykluspackung (N1)

Packung mit 3 x 21 Tabletten (3 Zykluspackungen)

(N3)

Packung mit 6 x 21 Tabletten (6 Zykluspackungen)


18. Stand der Information

Dezember 2001


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

kohlpharma GmbH

Im Holzhau 8

66663 Merzig


Mitvertrieb:

MTK-PHARMA Vertriebs-GmbH

Im Holzhau 8

66663 Merzig


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