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Tylo-Suscit 25

Document: 28.04.2016   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

Bezeichnung des Tierarzneimittels:


Tylo-Suscit 25,
250 mg/g, Pulver zum Eingeben für Hühner (Hühnerküken)

Wirkstoff: Tylosintartrat für Tiere

Qualitative und quantitative Zusammensetzung:


1 g Pulver enthält:


Wirkstoff(e):


Tylosintartrat für Tiere 250,0 mg


Sonstige Bestandteile:


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Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1

Darreichungsform:


Pulver zum Eingeben über das Trinkwasser

Fast weißes bis schwachgelbes, feinkristallines Pulver.

Klinische Angaben:

4.1.

Zieltierart(en):


Hühnerküken

4.2.

Anwendungsgebiete unter Angaben der Zieltierart(en):


Zur Behandlung von Infektionskrankheiten, die durch Tylosin-empfindliche Erreger hervorgerufen sind:

Hühnerküken: M. gallisepticum-Infektion

4.3.

Gegenanzeigen:


  • Nicht anwenden bei Tieren mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Tylosin und andere Makrolid-Antibiotika.

  • Nicht in Fällen einer bekannten Resistenz gegenüber Tylosin oder einer Kreuzresistenz gegenüber anderen Makroliden (sog. MLS-Resistenz) anwenden.

  • Nicht anwenden bei Tieren mit Leberfunktionsstörungen.

  • Nicht anwenden bei gleichzeitiger bzw. weniger als eine Woche zurückliegender Vakzinierung mit Tylosin-empfindlichen Lebendimpfstoffen.

4.4.

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:


Tylosingaben sind 3 Tage vor und nach einer New-Castle-Disease-Vakzination zu vermeiden.

4.5.

Besondere Vorsichtmaßnahmen für die Anwendung:


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:


Die Anwendung des Tierarzneimittels sollte auf der Grundlage einer Empfindlichkeitsprüfung der isolierten Bakterien von erkrankten Tieren des betroffenen landwirtschaftlichen Betriebes erfolgen.

Ist das nicht möglich, sollte die Behandlung auf der Grundlage lokaler (regionaler, hofspezifischer) epidemiologischer Daten zur Empfindlichkeit der Zielbakterien erfolgen.

Bei der Anwendung des Tierarzneimittels sind die amtlichen nationalen und regionalen Richtlinien zum Einsatz von Antibiotika zu beachten.

Eine von den Angaben in der Fachinformation abweichende Anwendung des Tierarzneimittels kann die Prävalenz Tylosin-resistenter Bakterien erhöhen und die Wirksamkeit einer Behandlung mit anderen Makrolidantibiotika aufgrund einer möglichen Kreuzresistenz vermindern.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:


Der direkte Kontakt mit der Haut und den Schleimhäuten ist während der Anwendung und des Mischens des Tierarzneimittels zu vermeiden.

Bei versehentlicher Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Tylosintartrat sollten das Tierarzneimittel nicht anwenden.

Bei der Handhabung des Tierarzneimittels sollte der Anwender eine Schutzausrüstung bestehend aus Handschuhen, Staubmaske und Schutzbrille tragen.

Den direkten Kontakt mit Haut und Augen vermeiden. Nach Hautkontakt die betroffenen Bereiche sofort gründlich mit Wasser reinigen. Nach versehentlichem Augenkontakt mit reichlich fließendem Wasser spülen. Beim Gebrauch des Produktes nicht rauchen, essen oder trinken.

4.6

Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):


Keine


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Tylo-Suscit 25 sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstrasse 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o. g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite: http://www.vet-uaw.de).

4.7.

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:


In Fertilitäts-, Multigenerations- und Teratogenitätsstudien wurden keine negativen Auswirkungen festgestellt.

4.8.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:


Die Wirkung von Tylosin wird durch die gleichzeitige Gabe von Lincosamiden antagonisiert, da diese Substanzen die gleiche Bindungsstelle an den Ribosomen verwenden.






4.9.

Dosierung und Art der Anwendung:


Zum Eingeben über das Trinkwasser.

Hühnerküken:

In der 1. Lebenswoche 150 mg Tylosintartrat/kg KGW/Tag,
entspr. 600 mg Tylo-Suscit 25/kg KGW/Tag

In der 2. Lebenswoche 100 mg Tylosintartrat/kg KGW/Tag,
entspr. 400 mg Tylo-Suscit 25/kg KGW/Tag


Die Dosierung ist nach der aktuellen, tatsächlichen täglichen Trinkwasseraufnahme der Tiere auszurichten, da diese in Abhängigkeit vom Alter, dem Gesundheitszustand und der Nutzungsart der Tiere und in Abhängigkeit von der Haltung (z.B. unterschiedliche Umgebungstemperatur, unterschiedliches Lichtregime) schwankt. Bei der oben genannten Dosierung ist das Einmischverhältnis von Tylo-Suscit 25 in das Trinkwasser für die zu behandelnden Tiere nach folgender Formel zu berechnen:


.... mg Tylo-Suscit 25
pro kg KGW/Tag

X

Mittleres KGW (kg) der zu behandelnden Tiere

=

...... mg
Tylo-Suscit 25
pro l Trinkwasser

mittlere tägliche Trinkwasseraufnahme/Tiere (l)




Die entsprechende Menge Pulver ist täglich frisch in einer kleinen Menge Wasser vollständig zu lösen und dem Trinkwasser zuzufügen.

Um eine gleichmäßige Wasseraufnahme für alle Tiere zu gewährleisten, ist ein ausreichendes Tränkeplatzangebot sicherzustellen.

Die Behandlungsdauer beträgt 5 bis 8 Tage.

4.10.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:



Keine Angaben.

4.11.

Wartezeit(en):



Hühnerküken: Essbare Gewebe: 2 Tage

Pharmakologische Eigenschaften:



Pharmakotherapeutische Gruppe: Makrolid-Antibiotikum zur systemischen Anwendung



ATCvet Code: QJ01FA90


5.1.

Pharmakodynamische Eigenschaften:



Tylosin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Makrolide, das eine bakteriostatische Wirkung auf zahlreiche grampositive Bakterien, Mykoplasmen und Spirochaeten besitzt.

Der Wirkungsmechanismus beruht auf einer Hemmung der Proteinsynthese durch Bindung an die 50-S-Untereinheit der Ribosomen der Mikroorganismen.



5.2.

Angaben zur Pharmakokinetik:



Tylosin führt nach oraler Gabe nur zu einem relativ niedrigen Serumspiegel, der mit einem höheren Gewebespiegel in der Lunge, Leber und Niere verbunden ist. Etwa ein Fünftel der oral verabreichten Menge wird beim Schwein resorbiert. Nach Resorption setzt eine schnelle Verteilung und Ausscheidung ein. Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei Schweinen 1 – 3 Stunden. Die Verteilungsvolumina betragen 1-2 l/kg; das sich daraus ableitende hohe Gewebe: Serum-Verhältnis ist anhand von 2 bis 10fach höheren Gewebekonzentrationen z.B. in Lunge und Euter nachweisbar.

Tylosin wird vorwiegend in der Lunge zu mehreren, teilweise noch mikrobiologisch aktiven Derivaten abgebaut. Nach oraler Gabe wird Tylosin vorwiegend über die Faeces (bis 99%) und den Harn eliminiert.

Pharmazeutische Angaben:

6.1.

Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:



Glucosemonohydrat

6.2.

Inkompatibilitäten:



Vermischungen mit anderen Arzneimitteln sind wegen der Gefahr von Inkompatibilitäten zu vermeiden.

6.3.

Dauer der Haltbarkeit:



des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis



18 Monate





des Tierarzneimittels nach Anbruch des Behältnisses



7 Tage



nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung



Nach Auflösen in Trinkwasser max. 24 Stunden

6.4.

Besondere Lagerungshinweise:



Behältnis dicht verschlossen halten.
Nicht über +25 °C lagern.

6.5.

Art und Beschaffenheit der Primärverpackung:



1 kg Faltschachtel mit Innenfutter (Papier, PE, Alu, PE),

5 kg Kardo-Seal Beutel (Papier, PE, Alu, PE)

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:



Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

Zulassungsinhaber:



Bela-Pharm GmbH & Co. KG
Lohner Straße 19
D-49377 Vechta

Zulassungsnummer:



6932821.00.00

Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung:



28.06.2001

Stand der Information:



04.05.2016

Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung:



Nicht zutreffend

Verschreibungspflichtig / Apothekenpflichtig:



Verschreibungspflichtig


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