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Ursozam 300 Mg Tabletten

Wortlaut der Fachinformation von URSOZAM 300 mg Tabletten:



FACHINFORMATION


1. Bezeichnung des Arzneimittels

URSOZAM 300 mg Tabletten


Wirkstoff: Ursodeoxycholsäure


2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


3. Zusammensetzung des Arzneimittels


3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe

Gallensäure/zur Litholyse von Cholesteringallensteinen


3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge


Eine Tablette URSOZAM 300 mg Tabletten enthält:

- arzneilich wirksamer Bestandteil:

300 mg Ursodeoxycholsäure


- andere Bestandteile:

Lactosemonohydrat, Povidon, Crospovidon, Magnesiumstearat


4. Anwendungsgebiete


Zur Auflösung von Cholesteringallensteinen der Gallenblase. Die Gallensteine dürfen auf dem Röntgenbild keine Schatten geben, und die Gallenblase muß trotz Gallenstein(en) funktionsfähig sein.


5. Gegenanzeigen


URSOZAM 300 mg Tabletten dürfen nicht angewendet werden bei:



Bei röntgenologisch nicht darstellbarer Gallenblase, kalzifizierten Gallensteinen, gestörter Kontraktionsfähigkeit der Gallenblase und bei häufigen Gallenkoliken sollten 300 mg Tabletten nicht angewandt werden.


Frauen im gebärfähigen Alter sollten URSOZAM 300 mg Tabletten nur bei gleichzeitiger Anwen­dung von zuverlässigen empfängnisverhütenden Maßnahmen einnehmen.


6. Nebenwirkungen


Unter der Behandlung kann eine Verkalkung von Gallensteinen auftreten. In sel­tenen Fällen kann es zu breiförmigen Stühlen kommen.


7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln


URSOZAM 300 mg Tabletten sollten nicht gleichzeitig mit Colestyramin, Colestipol oder aluminium­hydroxidhaltigen Antacida verabreicht werden, da diese Präparate die Ursodeoxycholsäure im Darm binden und damit ihre Resorption und Wirksamkeit verhindern.


Ursodeoxycholsäure kann die Resorption/Aufnahme von Cyclosporin aus dem Darm erhöhen. Daher ist bei Patienten, die mit Cyclosporin behandelt werden, die Cyclosporinkonzentration zu bestimmen und ggf. die Dosierung von Cyclosporin anzupassen.


8. Warnhinweise


Keine


9. Wichtigste Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben


Zur Auflösung von Cholesteringallensteinen beträgt die tägliche Dosis 10 mg Ursodeoxycholsäure pro kg Körpergewicht entsprechend bei


60 kg 2 Tabletten

75 kg 2 ½ Tabletten

90 kg 3 Tabletten


Im Einzelfall ist die exakte Dosis gesondert zu berechnen.


Die Tabletten werden, soweit nicht anders verordnet, abends vor dem Schlafen­gehen eingenommen.


11. Art und Dauer der Anwendung


Die Tabletten sollten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.

Die Einnahme muß regelmäßig erfolgen. Die Dauer der Gallensteinauflösung be­trägt im allgemeinen 6-24 Monate. Falls nach 12 Monaten keine Verkleinerung der Gallensteine eingetreten ist, sollte die Therapie nicht weitergeführt werden. Der Erfolg der Behandlung sollte sonographisch oder röntgenologisch alle 6 Monate überprüft werden.


12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel


Bei Überdosierungen können Diarrhoen auftreten. Im allgemeinen ist mit Über­dosierung nicht zu rechnen, da die Ursodeoxycholsäure mit zunehmender Dosis schlechter resorbiert und deshalb vermehrt fäkal ausgeschieden wird.


Beim Auftreten von Diarrhoen ist die Dosis zu reduzieren, bei anhaltenden Diarrhoen sollte die Therapie abgebrochen werden.


13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik, Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind


13.1 Pharmakologische Eigenschaften


Ursodeoxycholsäure kommt in kleinen Mengen in der menschlichen Galle vor.

Nach oraler Verabreichung bewirkt sie eine Verminderung der Cholesterinsätti­gung der Galle und vermutlich durch Dispersion des Cholesterins und Bildung von Flüsssigkeitskristallen eine allmähliche Auflösung von Cholesteringallen­steinen.


13.2 Toxikologische Eigenschaften


a) Akute Toxizität


Untersuchungen am Tier zur akuten Toxizität haben keine besondere Empfind­lichkeit ergeben.


b) Chronische Toxizität


Untersuchungen zur subchronischen Toxizität am Affen zeigten in den Gruppen mit hoher Dosierung hepatotoxische Effekte auch in Form von funktionellen Veränderungen (u.a. Leberenzymveränderungen) und mor­phologische Veränderungen wie Gallengangsproliferationen, portale Ent­zündungsherde und hepatozelluläre Nekrosen.


c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential


Langzeituntersuchungen an Maus und Ratte ergaben keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von Ursodeoxycholsäure.


Die zu Ursodeoxycholsäure vorliegenden Tests ergaben keine relevanten Hinweise auf eine mutagene Wirkung.


d) Reproduktionstoxizität


In Untersuchungen an Ratten traten nach einer Dosis von 2000 mg Urso­deoxycholsäure/kg Körpergewicht Schwanzfehlbildungen auf. Beim Kanin­chen wurden bis zu einer Dosis von 300 mg Ursodeoxycholsäure/kg Kör­pergewicht keine teratogenen Effekte festgestellt. Ursodeoxycholsäure hatte keinen Einfluß auf die Fertilität bei Ratten und beeinträchtigt nicht die Peri-Postnatalentwicklung der Nachkommen.


Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.


13.3 Pharmakokinetik


Oral verabreichte Ursodeoxycholsäure wird im Jejunum und oberen Ileum durch passiven, im terminalen Ileum durch aktiven Transport schnell resorbiert. Die Absorptionsrate beträgt im allgemeinen 60-80 %. Nach der Resorption wird die Gallensäure in der Leber fast vollständig mit den Aminosäuren Glycin und Taurin konjugiert und dann biliär ausgeschieden. Die first-pass-Clearance durch die Leber beträgt bis zu 60 %.


Im Darm erfolgt ein bakterieller Abbau zu 7-Keto-Lithocholsäure und Lithocholsäure. Lithocholsäure ist lebertoxisch und ruft in einer Reihe von Tierspezies Leberparenchymschäden hervor. Beim Menschen wird sie nur zu einem geringen Teil resorbiert, dieser Anteil wird in der Leber sulfatiert. Die biologische Halbwertszeit der Ursodeoxycholsäure liegt bei 3,5 - 5,8 Tagen.


13.4 Bioverfügbarkeit


Entfällt


14. Sonstige Hinweise


Während der Behandlung sollten folgende Leberwerte mehrmals kontrolliert werden: SGOT, SGPT, gamma-GT.


Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit

Tierexperimentelle Studien haben Hinweise auf fruchtschädigende Wirkungen ergeben. Erfahrungen beim Menschen liegen nicht vor. Frauen im gebärfähigen Alter dürfen nur bei gleichzeitiger Anwendung von zuverlässigen empfängnis­verhütenden Maßnahmen behandelt werden. Vor Beginn der Behandlung ist das Bestehen einer Schwangerschaft auszuschließen. Während der Schwan­gerschaft und der Stillzeit sollte eine Behandlung aus Sicherheitsgründen nicht erfolgen (s. a. Punkt 13).


15. Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.

Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise


Keine


Darreichungsformen und Packungsgrößen

OP mit 30 Tabletten (N1)

OP mit 50 Tabletten (N2)

OP mit 100 Tabletten (N3)


18. Stand der Information


Oktober 2002


19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers


Zambon GmbH

Heinrich-Hertz-Str. 13

50170 Kerpen

Tel.: 02273-6015-0

Fax :02273-6015-50