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Valdiocef 500 Mg Hartkapseln

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FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Valdiocef 500 mg Hartkapseln

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Hartkapsel enthält 500 mg Cefadroxil, entsprechend 524,78 mg Cefadroxil-Monohydrat.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Brillantschwarz BN (E151) 0,049 mg pro Hartkapsel.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Hartkapsel

Valdiocef Hartkapseln sind Hartgelatinekapseln der Größe 0 (ca. 21,70 x 7,65 mm), gefüllt mit homogenem hellgelbem Pulver. Die Farbe der unteren Seite der Hartkapsel ist hellblau undurchsichtig und die Farbe der oberen Seite der Hartkapsel ist blau undurchsichtig.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Behandlung der folgenden, durch Cefadroxil-empfindliche Organismen (siehe Abschnitt 5.1) verursachten Infektionen, wenn eine orale Therapie angezeigt ist:

-    Streptokokken-Pharyngitis und -Tonsillitis

-    Unkomplizierte Harnwegsinfektionen

-    Unkomplizierte Haut- und Weichteilinfektionen

Die offiziellen Richtlinien für die angemessene Anwendung von Antibiotika sind zu beachten.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Die Dosierung richtet sich nach der Empfindlichkeit der Erreger, dem Schweregrad der Erkrankung sowie dem klinischen Zustand des Patienten (Nieren- und Leberfunktion).

Anwendungsgebiet

Erwachsene und Jugendliche (> 40 kg) mit normaler Nierenfunktion

Streptokokken-Pharyngitis und -Tonsillitis

1000 mg einmal täglich - über einen Zeitraum von mindestens 10 Tagen

Unkomplizierte Infektionen der ableitenden Harnwege

zweimal täglich 1000 mg

Unkomplizierte Infektionen der Haut und Weichteile

zweimal täglich 1000 mg

Chronische Harnwegsinfektionen können eine Behandlung über einen längeren Zeitraum mit wiederholter Empfindlichkeitsüberprüfung und klinischer Überwachung erforderlich machen.

Beeinträchtigte Nierenfunktion:

Die Dosis sollte entsprechend den Kreatinin-Clearance-Werten angepasst werden, um einer Akkumulation von Cefadroxil vorzubeugen. Bei erwachsenen Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von 50 ml/min oder weniger wird die Dosisreduktion nach folgendem Schema empfohlen:

Kreatinin-

Clearance

(ml/min/1,73

m2)

SerumKreatinin (mg/100 ml)

Anfangsdosis

Folgedosis

Dosisintervall

50 - 25

1,4 - 2,5

1000 mg

500 mg - 1000 mg

alle 12 Stunden

25 - 10

2,5 - 5,6

1000 mg

500 mg - 1000 mg

alle 24 Stunden

10 - 0

> 5,6

1000 mg

500 mg - 1000 mg

alle 36 Stunden

Dosierung bei Hämodialyse-Patienten

Bei der Hämodialyse werden nach 6-8 Stunden 63 % einer Dosis von 1000 mg Cephalosporin eliminiert. Die Eliminationshalbwertszeit von Cephalosporin beträgt während der Dialyse etwa 3 Stunden.

Hämodialyse-Patienten erhalten am Ende der Hämodialyse eine zusätzliche Dosis von 500-1000 mg.

Beeinträchtigte Leberfunktion:

Keine Dosisanpassung erforderlich.

Kinder und Jugendliche

Anwendungsgebiet

Kinder (< 40 kg) mit normaler Nierenfunktion

Streptokokken-Pharyngitis und -Tonsillitis

einmal täglich 30 mg/kg/Tag für mindestens 10 Tage

Unkomplizierte Infektionen der ableitenden Harnwege

30-50 mg/kg/Tag aufgeteilt in zwei Tagesdosen

Unkomplizierte Infektionen der Haut und Weichteile

30-50 mg/kg/Tag aufgeteilt in zwei Tagesdosen

Kinder ab 6 Jahren

Für Kinder ab 6 Jahren mit einem Körpergewicht von weniger als 40 kg beträgt die übliche Dosis zweimal täglich 500 mg.

Säuglinge und Kinder unter 6 Jahren

Cefadroxil 500 mg Hartkapseln werden für Säuglinge und Kinder unter 6 Jahren nicht empfohlen. Für jüngere Kinder stehen flüssige orale Darreichungsformen (Cefadroxil 250 mg/5 ml Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen) zur Verfügung.

Kinder (<40 kg) mit Niereninsuffizienz

Bei Kindern mit Niereninsuffizienz und bei Kindern, die sich einer Hämodialyse unterziehen müssen, ist Cefadroxil nicht indiziert.

Ältere Patienten

Da Cefadroxil über die Nieren ausgeschieden wird, sollte die Dosis erforderlichenfalls wie unter „BeeinträchtigteNierenfunktion" beschrieben angepasst werden.

Art der Anwendung

Die Bioverfügbarkeit wird durch die Nahrungsaufnahme nicht beeinträchtigt und Cefadroxil kann daher zu den Mahlzeiten oder auf leeren Magen eingenommen werden. Bei Magen-Darm-Störungen kann es mit der Nahrung verabreicht werden. Die Hartkapseln werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen.

Dauer der Behandlung

Nach Abklingen der akuten klinischen Symptome oder bei Hinweisen auf eine bakterielle Eradikation sollte die Behandlung über weitere 2 bis 3 Tage fortgeführt werden. Bei durch Streptococcus pyogenes verursachten Infektionen kann eine Behandlung über 10 Tage in Betracht gezogen werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Cephalosporine, Brillantschwarz BN oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Bekannte schwere Reaktionen auf Penicilline oder andere Betalaktame.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Allgemeine Überlegungen

Penicillin ist das Mittel der ersten Wahl zur Behandlung von Infektionen mit Streptococcus pyogenes und zur Prophylaxe von rheumatischem Fieber. Die Daten zu Cefadroxil sind noch nicht ausreichend stichhaltig für eine Anwendung zur Prophylaxe. Forcierte Diurese führt zu einer Abnahme der Cefadroxil-Blutspiegel.

Überempfindlichkeitsreaktionen

Bei Patienten mit bekannten schweren Allergien oder Asthma ist besondere Vorsicht geboten.

Bei Patienten mit bekannter nicht schwerer Überempfindlichkeit gegen Penicillin oder andere Nicht-Cephalosporin-Betalaktame sollte Cefadroxil mit besonderer Vorsicht eingesetzt werden, da hier Kreuzallergien auftreten (Häufigkeit 5-10 %).

Bei Auftreten allergischer Reaktionen (Urtikaria, Exanthem, Pruritus, Blutdruckabfall und erhöhte Herzfrequenz, Atemprobleme, Kollaps usw.) muss die Behandlung unverzüglich abgebrochen und es müssen geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet werden (Sympathomimetika, Kortikosteroide und/oder Antihistaminika).

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist Vorsicht geboten. Die Dosierung muss entsprechend dem Grad der Nierenfunktionseinschränkung angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2).

Gastrointestinale Störungen in der Vorgeschichte

Cefadroxil muss bei Patienten mit anamnestisch bekannten gastrointestinalen Störungen, besonders bei Kolitis, mit Vorsicht angewendet werden.

Langzeitanwendung

Insbesondere bei längerer Anwendung sind häufige Kontrollen des Blutbildes sowie regelmäßige Leber- und Nierenfunktionstests angeraten.

Übermäßiges Wachstum nicht empfindlicher Mikroorganismen Wie bei anderen Antibiotika kann die längere Anwendung von Cefadroxil zu einem vermehrten Wachstum von Candida führen. Eine längerfristige Anwendung kann auch zu einem übermäßigen Wachstum anderer nicht empfindlicher Mikroorganismen führen (z. B. Enterokokken und Clostridium difficile), was eine Unterbrechung der Behandlung erforderlich machen kann (siehe Abschnitt 4.8).

Das Auftreten einer pseudomembranösen Kolitis wurde mit fast allen Antibiotika, einschließlich Cefadroxil berichtet und kann in ihrem Schweregrad von leicht bis lebensbedrohlich reichen. Diese Diagnose sollte bei Patienten, die während oder nach der Verabreichung von Cefadroxil Durchfall bekommen, berücksichtigt werden (siehe Abschnitt 4.8). Ein Absetzen der Therapie mit Cefadroxil und die Einleitung einer gegen Clostridium difficile gerichteten Behandlung sind in Erwägung zu ziehen. Peristaltik-hemmende Arzneimittel dürfen nicht gegeben werden (siehe Abschnitt 4.8).

Beeinflussung diagnostischer Tests

Das Ergebnis des Coombs-Tests kann während oder nach der Behandlung mit Cefadroxil vorübergehend positiv sein. Dies gilt auch für Coombs-Tests bei Neugeborenen, deren Mütter vor der Geburt mit Cephalosporinen behandelt wurden. Falsch positive Ergebnisse können bei Glukose-Urintests auftreten, die eine Kupfer-Reduktions-Methode (Benedict-Lösung, Fehling-Lösung, Clinitest) verwenden. Es wird empfohlen, die Glucose-Oxidase-Methode zu verwenden.

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile Valdiocef Valdiocef 500 mg Hartkapseln enthält Brillantschwarz BN (E151), das allergische Reaktionen verursachen kann.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Kontraindizierte gleichzeitige Behandlungen

-Cefadroxil darf nicht mit bakteriostatischen Antibiotika kombiniert werden (z. B. Tetracyclin, Erythromycin, Sulfonamide, Chloramphenicol), da antagonistische Wirkungen auftreten können.

-    Eine Behandlung mit Cefadroxil in Kombination mit Aminoglykosid-Antibiotika, Polymyxin B, Colistin oder hoch dosierten Schleifendiuretika ist zu vermeiden, da solche Kombinationen nephrotoxische Wirkungen verstärken können.

Nicht empfohlene gleichzeitige Behandlungen

-    Bei gleichzeitiger Langzeitanwendung mit Antikoagulantien oder Thrombozytenaggregationshemmern sind häufige Kontrollen der Gerinnungsparameter erforderlich, um hämorrhagische Komplikationen zu vermeiden.

Warnhinweise

-Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid kann zu erhöhten und länger anhaltenden Cefadroxil-Konzentrationen in Serum und Galle führen.

-    Cefadroxil bindet an Cholestyramin, was zu einer verminderten Bioverfügbarkeit von Cefadroxilführen kann.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Obwohl tierexperimentelle Studien und die klinische Erfahrung keine Hinweise auf Teratogenität gezeigt haben, ist die Sicherheit der Anwendung von Cefadroxil während der Schwangerschaft nicht belegt.

Stillzeit

Cefadroxil geht in geringen Konzentrationen in die Muttermilch über, was beim Säugling zu Sensibilisierung, Diarrhö oder Besiedlung der Schleimhaut mit Pilzen führen kann.

Die Verwendung von Cefadroxil während der Schwangerschaft und bei stillenden Müttern sollte daher sehr restriktiv gehandhabt werden.

Fertilität

An Mäusen und Ratten wurden Reproduktionsstudien durchgeführt, die jedoch keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität ergaben.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Cefadroxil kann Kopfschmerzen, Benommenheit, Nervosität, Schlaflosigkeit und Müdigkeit verursachen und kann so die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen (siehe Abschnitt 4.8).

4.8 Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind nach Häufigkeit geordnet. Folgende Beschreibung wird verwendet: Sehr häufig (> 1/10); Häufig (>1/100, < 1/10); Gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100); Selten (> 1/10.000, < 1/1.000); Sehr selten (< 1/10.000), Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Nebenwirkungen treten bei etwa 6 % bis 7 %* der behandelten Patienten auf.

Systemorgan

klasse

Häufig

>1/100, <1/10

Gelegentlich

>1/1.000,

<1/100

Selten

>1/10.000,

<1/1.000

Sehr selten <1/10.000

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Klinische Erscheinungen aufgrund des Wachstums von opportunistischen

Organismen (Pilze) wie z. B. vaginale Mykosen, Soor (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Eosinophilie,

Thrombozytop

enie,

Leukopenie,

Neutropenie,

Agranulozytos

e: seltene

Fälle bei

längerer

Anwendung,

die nach

Absetzen der

Therapie

abklingen

Hämolytische

Anämie

immunologi

schen

Ursprungs

Erkrankungen des Immunsystems

Serumkrank

heit-artige

Reaktionen

Allergische Reaktion vom Soforttyp (anaphylaktischer Schock) (siehe

Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmer

zen,

Schlaflosig

keit,

Benommen

heit,

Nervosität

Erkrankungen

des

Gastrointestin

altrakts

Übelkeit,

Erbrechen,

Durchfall,

Dyspepsie,

Bauch

schmerzen,

Glossitis

(siehe

Abschnitt 4.4)

Pseudomembr anöse Kolitis wurde

berichtet (kann im Schweregrad von mild bis lebensbedrohlich reichen) (siehe Abschnitt 4.4)

Leber- und Gallenerkrankungen

Cholestase

und idiosyn-

kratische

Leberinsuffizie

nz wurden

berichtet.

Geringfügiger

Anstieg der

Serum-

Transaminase

n (ASAT,

ALAT) und der

alkalischen

Phosphatasen

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzell

gewebes

Pruritus, Hautausschlag , allergisches Exanthem, Urtikaria

Angioneurotisc hes Ödem

StevensJohnsonSyndrom und Erythema multiforme wurden berichtet

Skelettmuskul

atur-,

Bindegewebs-und Knochenerkrankungen

Arthralgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Interstitielle

Nephritis

(siehe

Abschnitt 4.4)

Allgemeine

Erkrankungen

und

Beschwerden am Verabreichungsort

Arzneimittelfie

ber

Müdigkeit

Untersuchu

ngen

Direkt und

indirekt

positive

Coombs-Tests

(siehe

Abschnitt 4.4)

*Häufigkeit vermuteter unerwünschter Ereignisse in einer mit 904 Patienten nach der Markteinführung durchgeführten Beobachtungsstudie.

Brillantschwarz BN kann allergische Reaktionen hervorrufen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer

Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses

des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall

einer Nebenwirkung über Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

Abt. Pharmakovigilanz

Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3

D-53175 Bonn

Website: http://www.bfarm.de/anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

In dieser Hinsicht stehen zu Cefadroxil bisher keine klinischen Berichte zur Verfügung. Vor dem Hintergrund der mit anderen Cephalosporinen gesammelten Erfahrungen sind jedoch die folgenden Symptome möglich: Übelkeit, Halluzinationen, Hyperreflexie, extrapyramidale Symptome, Bewusstseinseintrübung bis hin zu Koma und Nierenfunktionsstörungen.

Erste Hilfe nach Einnahme toxischer Dosen: Sofortiges Herbeiführen von Erbrechen oder Magenspülung, falls notwendig, Hämodialyse. Den Wasser- und Elektrolythaushalt überwachen und gegebenenfalls korrigieren, Nierenfunktion überwachen.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere Beta-Lactam Antibiotika, Cephalosporine der 1. Generation, ATC-Code: J01DB05

Wirkmechanismus

Cefadroxil ist ein Cephalosporin zur oralen Anwendung, das die Synthese der Bakterienwand bei der Zellteilung hemmt, indem es an ein oder mehrere Penicillinbindende Proteine bindet. Hieraus resultieren die Bildung einer defekten, osmotisch instabilen Zellwand und die Lyse der Bakterienzelle.

Resistenz

Cefadroxil kann wirksam sein gegen Organismen, die verschiedene Arten von Beta-Laktamasen (z. B. TEM-1) in geringen bis mäßigen Mengen produzieren. Dennoch wird es inaktiviert durch Beta-Laktamasen, wie viele der Beta-Laktamasen mit erweitertem Spektrum und chromosomale Cephalosporinasen, wie z. B.

AmpCEnzyme, die Cephalosporine effizient hydrolysieren können.

Es kann nicht erwartet werden, dass Cefadroxil wirksam gegen Bakterien mit Penicillin-bindenden Proteinen ist, die eine verminderte Affinität zu Betalaktam-Antibiotika haben. Resistenz kann auch durch Impermeabilität der Bakterienwand oder bakterielle Efflux-Pumpen für das Arzneimittel begründet sein. Es können mehrere dieser Resistenzmechanismen im gleichen Erreger vorhanden sein.

In vitro sind die oralen Cephalosporine der 1. Generation gegen grampositive Mikroorganismen weniger wirksam als Penicillin G und V, und gegen H. influenzae weniger wirksam als Aminopenicilline.

Breakpoints (Grenzwerte)

Folgende minimale Hemmkonzentration (MHK)-Breakpoints wurden vom European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST) für Cefadroxil festgelegt: (Breakpoint-Tabellen für die Interpretation der MHK und Hemmzonendurchmesser, Version 3.1, Februar 2013):

Cefadroxil (Tabelle der Klinischen Breakpoints, EUCAST)

MHK-Grenzwerte

S <

R >

Enterobacteriaceae (nur unkomplizierte Harnwegsinfektionen)

16

16

Staphylococcus spp.

Anmerkung 1

Anmerkung 1

Streptococcus-Gruppen A, B, C und G

Anmerkung 2

Anmerkung 2

Nicht speziesspezifische Grenzwerte

IE

IE

Anmerkung 1: Die Empfindlichkeit von Staphylokokken gegenüber Cephalosporinen wird aus der Empfindlichkeit gegenüber Cefoxitin abgeleitet, außer Ceftazidim, Cefixim und Ceftibuten, für die keine Grenzwerte vorliegen und die nicht bei Staphylokokkeninfektionen eingesetzt werden sollten. Einige Methicillin-resistente S. aureus Stämme sind empfindlich gegenüber Ceftarolin.

Anmerkung 2: Die Beta-Lactam-Empfindlichkeit von beta-hämolysierenden Streptokokken der Gruppen A, B, C und G wird aus der Empfindlichkeit gegenüber Penicillin abgeleitet.

I.E.: Es gibt keine ausreichenden Beweise, dass die fragliche Spezies ein gutes Ziel für die Therapie mit dem Arzneimittel ist.

PK/PD-Beziehung

Für die Cephalosporine zeigt sich, dass der wichtigste pharmakokinetisch-pharmakodynamische Index, der mit der in vivo Wirksamkeit korreliert, der prozentuale Anteil des Dosierungsintervalls ist, während dem die Konzentration des ungebundenen Wirkstoffes oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) für die jeweilige ZielSpezies (d. h. %T>MHK) liegt.

Empfindlichkeit

Die Prävalenz einer Resistenz gegenüber einzelnen Spezies kann geographisch und über die Zeit variieren. Örtliche Informationen zu Resistenzen sind daher wünschenswert, insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen. Gegebenenfalls ist der Rat eines Experten einzuholen, wenn die lokale Resistenzsituation den Nutzen der Anwendung des Wirkstoffs zumindest bei einigen Infektionen in Frage stellt.

Üblicherweise empfindliche Spezies

Gram-positive Aerobier Streptokokken der Gruppe B, C und G Streptococcus pyogenes*

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Gram-positive Aerobier

Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich)*

Staphylococcus epidermidis Streptococcus pneumoniae $

Gram-negative Aerobier Citrobacter diversus$

E. coli$

K. pneumoniae$

K. oxytoca $

P. mirabilis*$

Von Natur aus resistente Spezies

Gram-positive Aerobier Enterococci

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)

Staphylococcus epidermidis (Methicillin-resistent)

Streptococcus pneumoniae (Penicillin-intermediär und resistent)

Gram-negative Aerobier Acinetobacter spp.

Citrobacter freundii Enterobacter spp.

Morganella morganii P. vulgaris Providencia rettgeri Providencia stuartii Pseudomonas aeruginosa Serratia marcescens H. influenzae Moraxella catarrhalis Andere Spezies Chlamydia spp Mykoplasma spp Legionella spp

* Die klinische Wirksamkeit wurde für empfindliche Isolate in den zugelassenen klinischen Indikationen nachgewiesen.

$ Spezies mit natürlicher intermediärer Empfindlichkeit

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Verabreichung wird Cefadroxil nahezu vollständig resorbiert. Eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme hat praktisch keinen Einfluss auf die Resorption (AUC).

Verteilung

Nach oralen Dosen von 500 mg (1000 mg) werden die Spitzen-Plasmakonzentrationen in Höhe von etwa 16 (30) pg/ml nach 1 bis 1,3 Stunden erreicht. Cefadroxil wird zu 18 % bis 20 % an Plasmaproteine gebunden. Cephalosporine gehen nicht in den Liquor cerebrospinalis über und sollte nicht zur Behandlung einer Meningitis eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.1).

Biotransformation

Cefadroxil wird nicht metabolisiert.

Elimination

Cefadroxil wird wesentlich langsamer ausgeschieden als vergleichbare orale Cephalosporine (Halbwertszeit: ungefähr 1,4 bis 2,6 Stunden), sodass die Zeitabstände zwischen den Einzeldosen auf 12 bis 24 Stunden erhöht werden können. Etwa 90 % der Substanz werden innerhalb von 24 Stunden unverändert über die Nieren ausgeschieden. Cefadroxil kann mittels Hämodialyse aus dem Organismus entfernt werden.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Die Elimination ist verzögert, weshalb das Dosierungsintervall verlängert werden muss (siehe Abschnitt 4.2).

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktions- und Entwicklungstoxizität, Genotoxizität, und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose Natriumdodecylsulfat (E487) Magnesiumstearat (Ph. Eur.) Titandioxid (E171)

Patentblau V (E131) Brillantschwarz BN (E151)

Gelatine

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Die Hartkapseln sind in Standard-Blisterpackungen aus Aluminium-transparenter PVC-Folie verpackt, jede Blisterpackung enthält 8 Hartkapseln.

Ein Umkarton enthält 16 Hartkapseln (2 Blisterpackungen) und eine Packungsbeilage.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Alkaloid-INT d.o.o.

Slandrova ulica 4,

1231 Ljubljana - Crnuce Slowenien

Tel.: 386 1 300 42 90 Fax: 386 1 300 42 91 E-Mail: info@alkaloid.ci

8. ZULASSUNGSNUMMER

87288.00.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG

05.02.2014

10. STAND DER INFORMATION

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig