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Vetmulin 450 Mg/G Granulat Zum Eingeben Über Das Trinkwasser

Document: 02.05.2016   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

1. Bezeichnung des Tierarzneimittels:

Vetmulin 450 mg/g Granulat zum Eingeben über das Trinkwasser für Schweine, Hühner und Puten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:

1 g Granulat enthält:


Wirkstoff(e):

Tiamulinhydrogenfumarat: 450,0 mg (entspricht einem Tiamulin-Gehalt von 364,2 mg).


Sonstige Bestandteile:

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform:

Granulat zum Eingeben über das Trinkwasser.

Weißes bis blassgelbes Granulat.


4. Klinische Angaben:

4.1 Zieltierart(en):

Schwein, Huhn und Pute

4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en):

Schweine

Zur Behandlung der Schweinedysenterie, verursacht durch Tiamulin-empfindliche Brachyspira hyodysenteriae.

Zur Behandlung der enzootischen Pneumonie verursacht durch Tiamulin-empfindliche Mycoplasma hyopneumoniae.


Hühner

Zur Behandlung und Metaphylaxe von chronischen respiratorischen Infektionen (CRD) und Aerosacculitis verursacht durch Tiamulin-empfindliche Mycoplasma gallisepticum und Mycoplasma synoviae.


Puten

Zur Behandlung und Metaphylaxe von infektiöser Sinusitis und Aerosacculitis verursacht durch Tiamulin-empfindliche Mycoplasma gallisepticum, Mycoplasma synoviae und Mycoplasma meleagridis.


Vor der Anwendung ist sicherzustellen, dass die Erkrankung im Bestand nachgewiesen ist.

4.3 Gegenanzeigen:

Nicht anwenden bei Tieren mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder gegenüber einem der sonstigen Bestandteile.

Nicht anwenden im Falle einer Tiamulin-Resistenz.

Verabreichen Sie mindestens 7 Tage vor, während und mindestens 7 Tage nach der Behandlung mit dem Tierarzneimittel keine Ionophore wie Monensin, Salinomycin oder Narasin.

Siehe Abschnitt 4.8.

4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Die Aufnahme des Tierarzneimittels kann sich aufgrund der Krankheit verändern. Tiere mit einer verringerten Wasseraufnahme sollten parenteral mit einem geeigneten Injektionspräparat behandelt werden.

Wiederholte Behandlungen sollten durch Verbesserung von Managementmaßnahmen und gründliche Reinigung und Desinfektion vermieden werden.

4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Aufgrund der wahrscheinlichen Variabilität (zeitlich, geografisch) des Vorkommens Tiamulin-resistenter Bakterien wird eine bakteriologische Probeentnahme und eine Empfindlichkeitsuntersuchung empfohlen. Die amtlichen und örtlichen Regelungen über den Einsatz von Antibiotika sollten berücksichtigt werden.

Eine von den Angaben der SPC / Gebrauchsinformation abweichende Anwendung kann die Prävalenz Tiamulin-resistenter Bakterien erhöhen und die Wirksamkeit der Behandlung mit anderen Pleuromutilinen aufgrund einer potenziellen Kreuzresistenz verringern.

Die Bestandsbehandlung sollte auf Herden beschränkt werden, in denen Tiamulin-empfindliche Erreger isoliert worden sind.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel bzw. beim Einmischen des Tierarzneimittels in das Trinkwasser sollte der direkte Kontakt mit Haut, Augen und Schleimhäuten durch das Tragen von Schutzkleidung, undurchlässigen Gummihandschuhen und Schutzbrille vermieden werden. Nach versehentlichem Kontakt mit den Augen diese sofort gründlich mit fließendem sauberem Wasser spülen. Wenn die Reizung andauert, holen Sie ärztlichen Rat ein. Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel sollte das Einatmen von Staub durch das Tragen einer filtrierenden Einweg-Atemschutz-Halbmaske gemäß EN 149 oder einer Mehrweg-Atemschutzmaske gemäß EN 140 mit einem Filter gemäß EN 143 vermieden werden.

Kontaminierte Kleidung sollte abgelegt und jegliche Spritzer auf der Haut sollten sofort abgewaschen werden.

Nach der Anwendung Hände waschen.

Eine versehentliche Einnahme sollte vermieden werden. Bei versehentlicher Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Personen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber Tiamulin sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.

4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):

Schweine

In seltenen Fällen wurde nach oraler Verabreichung eine Überempfindlichkeit gegen Tiamulin festgestellt, bei der vermehrter Speichelfluss, leichte Ödeme, akute Dermatitis mit Hautrötung sowie intensiver Pruritus beobachtet wurden. Die Nebenwirkungen sind meist mild und vorübergehend, können jedoch in sehr seltenen Fällen schwerwiegend sein und zu Apathie oder Tod führen. Wenn diese typischen Nebenwirkungen auftreten, ist die Behandlung unverzüglich abzubrechen und die Tiere sowie die Ställe sind mit Wasser zu reinigen. Normalerweise erholen sich die Tiere danach schnell. Eine symptomatische Behandlung mit Elektrolyten und Antiphlogistika kann nützlich sein.


Hühner und Puten

Durch Verabreichung von Tiamulin an Hühner und Puten kann es zu verringerter Wasseraufnahme kommen. Dies scheint keine nachteiligen Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit der Vögel oder die Wirkung des Tierarzneimittels zu haben.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Vetmulin 450 mg/g Granulat sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).

4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:

Schweine

Das Tierarzneimittel kann während der Trächtigkeit und der Laktation angewendet werden.


Hühner und Puten

Das Tierarzneimittel kann während der Lege- und Brutperiode verabreicht werden, da keine negativen Effekte auf Legeverhalten, Fruchtbarkeit oder Schlupffähigkeit bei Hühnern und Puten festgestellt wurden.

4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Tiamulin ist dafür bekannt, dass es klinisch bedeutende (oft letale) Wechselwirkungen mit Ionophor-Antibiotika wie Monensin, Narasin und Salinomycin verursacht. Deshalb sollten Tiere mindestens 7 Tage vor, während und mindestens 7 Tage nach einer Behandlung mit dem Tierarzneimittel keine Produkte erhalten, die solche Wirkstoffe enthalten. Schwere Wachstumsdepressionen, Ataxie, Parese oder Tod können die Folge sein.


Um Wechselwirkungen zwischen Tiamulin und unverträglichen Ionophor-Antibiotika zu vermeiden, sollte der Futtermittelhersteller darüber informiert werden, dass Tiamulin angewendet wird und dass das Futter diese Produkte weder enthalten sollte noch damit kontaminiert sein darf. Das Futter sollte vor Gebrauch auf diese Ionophore getestet werden, falls es einen Verdacht gibt, dass eine Kontaminierung des Futters vorliegen könnte. Falls eine Wechselwirkung auftreten sollte, ist die Behandlung mit Tiamulin-haltigem Wasser sofort einzustellen und durch frisches Wasser zu ersetzen. Kontaminiertes Futter sollte so schnell wie möglich entfernt werden und durch Futter ersetzt werden, welches keine Tiamulin-unverträglichen Ionophore enthält.


Die gleichzeitige Anwendung von Tiamulin und dem ionophoren Antikokzidium Maduramicin wird nicht empfohlen, da dies zu einer leichten bis mittleren Wachstumsdepression bei Hühnern führen kann. Diese Wirkung ist vorübergehend und verschwindet normalerweise innerhalb von 3-5 Tagen nach dem Absetzen der Tiamulin-Behandlung. Bei den Ionophoren Lasalocid und Semduramicin scheint diese Wechselwirkung nicht aufzutreten.


Tiamulin kann die antibakterielle Wirkung von β-Laktam-Antibiotika, deren Wirkung von der bakteriellen Wachstumsphase abhängt, verringern.

4.9 Dosierung und Art der Anwendung:

Zum Eingeben über das Trinkwasser.


Hühner:

25 mg Tiamulinhydrogenfumarat pro kg Körpergewicht und Tag (entsprechend 5,5 g des Tierarzneimittels pro 100 kg Körpergewicht und Tag) an
3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen.


Puten:

40 mg Tiamulinhydrogenfumarat pro kg Körpergewicht und Tag (entsprechend 8,9 g des Tierarzneimittels pro 100 kg Körpergewicht und Tag) an
3 bis 5 aufeinanderfolgenden Tagen.


Schweine:

Schweinedysenterie verursacht durch Brachyspira hyodysenteriae:

8,8 mg Tiamulinhydrogenfumarat pro kg Körpergewicht und Tag (entsprechend 1,9 g des Tierarzneimittels pro 100 kg und Tag) an 5 aufeinanderfolgenden Tagen.


Enzootische Pneumonie verursacht durch Mycoplasma hyopneumoniae:

15-20 mg Tiamulinhydrogenfumarat pro kg Körpergewicht und Tag (entsprechend 3,3-4,4 g des Tierarzneimittels pro 100 kg und Tag) an 5 aufeinanderfolgenden Tagen.


Die Aufnahme von medikiertem Wasser hängt vom tatsächlichen Körpergewicht, der Wasseraufnahme, dem klinischen Zustand der Tiere, den Umweltbedingungen, dem Alter der Tiere und vom verwendeten Futtermittel ab.

Um eine genaue Dosierung zu gewährleisten, sollte die Tiamulin-Konzentration wie folgt berechnet werden:



..mg des Tierarzneimittels Durchschnittliches

pro kg Körpergewicht x Körpergewicht

und Tag (kg)

__________________________________________ = …..mg des Tierarzneimittels
pro Liter Trinkwasser

Durchschnittliche tägliche Wasseraufnahme (l/Tier)



Das Körpergewicht der Tiere sollte möglichst genau ermittelt werden, um eine korrekte Dosierung sicherzustellen und eine Unterdosierung zu vermeiden.

Die erforderliche Menge des Tierarzneimittels sollte mit einer geeigneten kalibrierten Waage abgewogen werden.

Das Tierarzneimittel kann direkt in die erforderliche Menge Trinkwasser eingemischt werden oder es wird zunächst eine konzentrierte Lösung hergestellt, die anschließend bis zur endgültigen Konzentration verdünnt wird.

Die maximale Löslichkeit des Tierarzneimittels beträgt 10 Gramm/Liter.


Das medikierte Trinkwasser bzw. die konzentrierte Lösung ist jeden Tag frisch herzustellen. Zur Herstellung der Lösungen dürfen keine rostigen Behältnisse verwendet werden. Das medikierte Wasser sollte während der gesamten Behandlungsperiode die einzige Trinkwasserquelle für die Tiere sein.

Nach Behandlungsende ist die Tränkeeinrichtung in geeigneter Weise zu reinigen, um die Aufnahme subtherapeutischer Tiamulinmengen zu vermeiden.


Durch Verabreichung von Tiamulin an Hühner und Puten kann es zu verringerter Wasseraufnahme kommen. Dies scheint von der Konzentration abzuhängen, wobei 0,025 % Tiamulin die Wasseraufnahme um etwa 15 % verringert. Die Wasseraufnahme sollte während der Behandlung regelmäßig überwacht werden.

Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und gegebenenfalls eine Therapieumstellung durchzuführen.

4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:

Hühner und Puten:

Tiamulinhydrogenfumarat hat bei Hühnern und Puten eine relativ große therapeutische Breite. Die Wahrscheinlichkeit einer Überdosierung ist gering, da bei hohen Dosierungen die Wasseraufnahme und damit die Tiamulinaufnahme reduziert wird. Die LD50 bei Hühnern ist 1290 mg/kg und 840 mg/kg bei Puten.


Die klinischen Symptome einer Toxizität bei Hühnern sind Vokalisation, klonische Krämpfe und das Liegen in Seitenlage. Bei Puten sind die Symptome: klonische Krämpfe, das Liegen in Seiten- oder Rückenlage, Speichelfluss und Ptosis.


Schweine:

Eine oral verabreichte Einzeldosis von 100 mg/kg Körpergewicht verursachte bei Schweinen Hyperpnoe und abdominale Beschwerden. Bei einer Dosis von 150 mg/kg war Lethargie die einzige Auswirkung auf das zentrale Nervensystem. Eine Dosis von 55 mg/kg über 14 Tage verursachte eine vermehrte Speichelbildung und eine leichte Magenreizung. Tiamulinhydrogenfumarat hat bei Schweinen eine relativ große therapeutische Breite. Die minimale tödliche Dosis wurde bei Schweinen nicht ermittelt.


Treten Nebenwirkungen als Folge einer möglichen Überdosierung auf, sollte die Medikation abgesetzt und mit einer geeigneten symptomatischen Behandlung begonnen werden.

4.11 Wartezeit(en):

Schweine

Essbare Gewebe: 5 Tage


Hühner

Essbare Gewebe: 3 Tage

Eier: null Tage


Puten

Essbare Gewebe: 5 Tage


5. Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antibiotika zur systemischen Anwendung

Pleuromutiline

ATCvet Code: QJ01XQ01

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften:

Tiamulinhydrogenfumarat ist ein halbsynthetisches Diterpenantibiotikum, das seine Wirkung durch die Hemmung der ribosomalen Proteinsynthese entfaltet. Es ist ein bakteriostatisches Antibiotikum. Das Wirkungsspektrum erstreckt sich auf Mykoplasmen und Spirochäten, insbesondere Brachyspira hyodysenteriae.


Tiamulin wirkt in therapeutischen Konzentrationen bakteriostatisch und es wurde nachgewiesen, dass es auf der 70S-Ribosomen-Ebene wirkt. Die primäre Bindung erfolgt an der 50S-Untereinheit und möglicherweise an einer sekundären Stelle, an der sich die 50S- und 30S-Untereinheit verbinden. Tiamulin scheint die mikrobielle Proteinherstellung durch Bildung biochemisch inaktiver Initiationskomplexe zu blockieren, wodurch die Verlängerung der Polypeptidkette verhindert wird.


In vitro-Untersuchungen konnten zeigen, dass resistente bakterielle Mutanten vom Multi-

Sstep-Typ gebildet werden können.

Die Entwicklung von Resistenzen bei Mykoplasmen erfolgt langsamer.

Resistenzen gegen B. hyodysenteriae wurden beobachtet und können geografisch variieren.

Es wurde eine einseitige Kreuzresistenz für Tiamulin und Tylosintartrat beschrieben: Mikroorganismen, die gegen Tiamulin resistent sind, sind auch gegen Tylosintartrat resistent aber nicht umgekehrt.

Eine Resistenz bei Brachyspirae hyodysenteriae kann durch eine Punktmutation im 23S-rRNA-Gen verursacht werden.

5.2 Angaben zur Pharmakokinetik:

Tiamulin wird vom Gastrointestinaltrakt von Hühnern und Puten gut resorbiert.


Hühner

Nach oraler Verabreichung von 25 mg Tiamulin/kg Körpergewicht lag die Cmax bei 1,7 µg/ml und die tmax bei 4 Stunden. Nach der Verabreichung von mit 250 ppm medikiertem Trinkwasser (250 mg/l Tiamulinhydrogenfumarat) an Hühner über 48 Stunden wurden im Serum Durchschnittskonzentrationen von 0,78 µg/ml (0,45 – 1,4 µg/ml) gemessen. Tiamulin verteilt sich sehr gut in den Körpergeweben. Etwa 50 % (45 % - 52 %) des Tiamulins wird an Serumproteine gebunden.

Tiamulin wird rasch in der Leber metabolisiert (Hydroxylierung, Dealkylierung, Hydrolyse). Die Ausscheidung von Tiamulin erfolgt durch Galle und Fäzes (55-65%). Der Rest wird mit dem Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung erfolgt biphasisch: Mehr als 99 % werden innerhalb von 24 Stunden ausgeschieden, während die restlichen 1 % erst nach 6 bis 8 Tagen ausgeschieden werden.


Puten

Nach oraler Verabreichung von 25 mg Tiamulin/kg Körpergewicht lag die Cmax bei 1,08 µg/ml und die tmax bei 4 Stunden. Nach der Verabreichung von mit 250 ppm medikiertem Trinkwasser (250 mg/l Tiamulinhydrogenfumarat) an Puten wurden im Serum Durchschnittskonzentrationen von 0,36 µg/ml (0,22 – 0,5 µg/ml) gemessen.


Schweine

Tiamulin wird vom Gastrointestinaltrakt der Schweine gut resorbiert. Nach oraler Verabreichung von 10 mg Tiamulin/kg Körpergewicht lag die Cmax bei 1 µg/ml und die tmax betrug 2 - 4 Stunden. Tiamulin verteilt sich gut in den Körpergeweben, höchste Konzentrationen werden in der Lunge und im Dickdarm gemessen. 30-50 % des Tiamulins wird an Serumproteine gebunden.

Tiamulin wird rasch in der Leber metabolisiert (Hydroxylierung, Dealkylierung, Hydrolyse). Es konnten mindestens 16 biologisch inaktive Metabolite bestimmt werden. Die Ausscheidung von Tiamulin und seiner Metabolite erfolgt durch Galle und Kot (70-85 %). Der Rest wird mit dem Urin ausgeschieden (15-30 %).

5.3 Umweltverträglichkeit

Tiamulinhydrogenfumarat persistiert im Boden.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:

Povidon

Lactose-Monohydrat

6.2 Inkompatibilitäten:

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit:

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 3 Monate

Haltbarkeit nach Verdünnen oder Rekonstitution gemäß Anweisung:
24 Stunden

6.4 Besondere Lagerungshinweise:

Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren. Im Originalbehältnis aufbewahren.

6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung:

1 kg in Blockbodenbeutel aus PET/Alu/LDPE mit Reißverschluss

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


7. Zulassungsinhaber:

Huvepharma NV

Uitbreidingstraat 80

2600 Antwerpen

Belgien


8. Zulassungsnummer:

402209.00.00


9. Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung:

...


10. Stand der Information

...


11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung

Nicht zutreffend.


12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig.