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Visadron Augentropfen

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FACHINFORMATION



BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


VISADRON® Augentropfen

1,25 mg/ml


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 ml Lösung enthält 1,25 mg Phenylephrinhydrochlorid

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1


DARREICHUNGSFORM


Augentropfen


4. KLINISCHE ANGABEN


Anwendungsgebiete


Hyperämische Reizzustände der Konjunktiva. Konjunktivitis verschiedener Art und Ursache wie nichtbakterielle, exogen bedingte Konjunktivitis, wie sie z. B. durch Heuschnupfen, Erkältung, Wind, Sonneneinwirkung, Luftverunreinigung oder durch das Tragen von Kontaktlinsen verursacht wird, allergische Konjunktivitis, Konjunktivitis nach Operationen.


Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Anwendung am Auge


Soweit nicht anders verordnet, je nach Bedarf bis zu 5 mal täglich 1 Tropfen VISADRON Augentropfen in den Bindehautsack des erkrankten Auges eintropfen.


Bei chronischen Reizzuständen des Auges sollte stets ein Augenarzt konsultiert werden; eine unkontrollierte Daueranwendung von Visadron Augentropfen ist zu vermeiden.


Anwendung bei Kindern

Vorsichtige Anwendung ist bei Kindern, insbesondere Säuglingen und Kleinkindern geboten.


Anwendung bei älteren Patienten

Da das Risiko eines systemischen Effektes besteht, sollten Visadron Augentropfen besonders bei älteren Patienten sowie solchen mit Herzkrankheiten, insbesondere Herzrhythmusstörungen, hohem Blutdruck, Aneurysmen und auch solchen, die an fortgeschrittener Arteriosklerose sowie Hyperthy-reose leiden, nur sehr vorsichtig angewendet werden.


4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.


Rhinitis sicca (vor allem bei nasaler Applikation), schwere organische Herz- und Gefäßveränderungen. Rhythmusstörungen des Herzens und Hypertonie stellen relative Kontraindikationen dar.


Im ophthalmologischen Bereich: Glaukomformen, bei denen eine Erweiterung der Pupillen nachteilig sein kann. VISADRON Augentropfen sind ohne andere drucksenkende Medikamente kontraindiziert beim Primär-Glaukom, besonders beim Engwinkelglaukom. VISADRON Augentropfen können eventuell den Kammerwinkel weiter verengen und bei entsprechender Disposition einen Glaukomanfall auslösen.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei Bindehauthyperämie und Epithelschädigung der Hornhaut ist eine verstärkte Resorption möglich.


Bei Hypertonikern sind sympathomimetisch wirkende Augentropfen nur unter sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abschätzung anzuwenden.


Benzalkoniumchlorid kann Irritationen am Auge hervorrufen.


Hinweis für Kontaktlinsenträger

Der Kontakt mit weichen Kontaktlinsen ist zu vermeiden. Benzalkoniumchlorid kann zur Verfärbung weicher Kontaktlinsen führen.

Wenn trotz der vorliegenden Augenerkrankung keine Einwände gegen das Tragen der Kontaktlinsen bestehen, sind die Kontaktlinsen vor dem Eintropfen zu entfernen und frühestens 20 – 30 Minuten nach der Anwendung wieder einzusetzen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Im ophthalmologischen Indikationsgebiet nicht bekannt.


Schwangerschaft und Stillzeit


Eine lokale Therapie mit Phenylephrin ist in der Schwangerschaft und während der Laktation kontraindiziert. Zum Übergang in die Muttermilch liegen keine Daten vor. Nach systemischer Resorption von Phenylephrinhydrochlorid kann vor allem im höheren Dosierungsbereich die fetale Sauerstoffversorgung vermindert werden, wodurch nach klinischen Befunden teratogene Effekte nicht auszuschließen sind.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen


VISADRON Augentropfen wirken dosisabhängig akkommodationshemmend und mydriatisch. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch können sie die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr, bei der Arbeit ohne sicheren Halt oder bei der Bedienung von Maschinen beeinflussen.


4.8 Nebenwirkungen


Sehr selten sind eine signifikante vorübergehende Mydriasis oder Augenbrennen beobachtet worden.


An der Augenschleimhaut besteht nach chronischem Gebrauch von VISADRON Augentropfen die Möglichkeit einer reaktiven kongestiven Rötung bzw. ödematösen Verdickung.


Bei älteren Patienten kann es bei Daueranwendung von VISADRON Augentropfen als Reboundeffekt zu einer Pupillenverengung kommen.


Überdosierung


Toxische Dosis: Für Kinder ist eine Dosis ab 3 mg/kg Körpergewicht Phenylephrinhydrochlorid p.o. toxisch, für Erwachsene eine Dosis ab 300 mg p.o..


a) Symptome der Intoxikation:

Bei Ingestion einer toxischen Dosis wäre eine schnell einsetzende Intoxikationssymptomatik durch die sympathomimetische Wirkung des Phenylephrins zu erwarten: Hypertonie mit Herzklopfen, Kopfschmerzen, Erbrechen, anfangs Tachykardie, später durch Glomus-caroticum-Stimulation eventuell reflektorische Bradykardie.


b) Notfallmaßnahmen:

Giftentfernung:
Wegen schnell einsetzender Giftwirkung frühzeitige Giftelimination durch lokales Abspülen mit Wasser bei lokaler Überdosierung am Auge sowie durch Kohlegabe und eventuell Magenspülungen nach Ingestion.


Gegenmittel:
Bei Reflexbradykardie ist Atropin (bei Kindern 0,01‑0,02 mg/kg Körpergewicht) wirksam. Bei gefährlicher Hypertension wäre Phentolamin als peripherer α‑Blocker wirksam.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Vasokonstriktor


ATC-Code: S01GA05





Phenylephrinhydrochlorid wird lokal am Auge im Konzentrationsbereich von 0,06‑10% eingesetzt, als Vasokonstriktor bei Bindehautreizungen im Konzentrationsbereich von 0,1‑0,25%. Phenylephrinhydrochlorid gehört zu der Gruppe der α‑Sympathikomimetika (α1‑Rezeptoragonist) mit ausgeprägt dekongestiven Eigenschaften. Die Selektivität für α11‑Rezeptoren kann anhand verschiedener tierexperimenteller Modelle belegt werden. So antagonisiert z. B. Bunazosin als ausgeprägter α11‑Rezeptorenblocker die Vasokonstriktion durch Phenylephrinhydrochlorid an Arterien des Kaninchenauges. Die Anwesenheit von α11‑Rezeptoren an den inneren Augenmuskeln ist die Grundlage der mydriatischen und teilweise auch augeninnendrucksenkenden Wirkung von Phenylephrin-hydrochlorid bei hoher Dosierung (2,5‑10%).


Die allein vasokonstriktorische Wirkung wird dagegen im niedrigen Dosisbereich als Dekonges-tivum bei hyperämischen Reizzuständen des Auges und der Nasenschleimhaut genutzt.


Bei 10% Phenylephrin-HCl wird ein zur mydriatischen Wirkung zeitlich parallel auftretender zykloplegischer Effekt beobachtet; dagegen schreiben andere Autoren: "Eine 10%ige Lösung erweitert die Pupille maximal innerhalb 20 Minuten ohne Zykloplegie." Der mydriatische Effekt hält ca. 5 Stunden an.


Untersuchungen zur Dosis-Wirkungs-Beziehung des akkommodationshemmenden bzw. mydria-tischen Effektes von Phenylephrin-Hydrochlorid zeigen einen dosisabhängigen Wirkungsanstieg im Bereich von 0,1‑10%.


Bei 0,125%iger Konzentration werden normalerweise weder die Pupillenweite noch der intrao-kulare Druck beeinflusst. Die am Katzenauge beobachtete Erhöhung des intraokularen Druckes bei hoher Dosierung (> 10%) scheint eher auf einer Kammerwasserabflußhemmung als auf gesteigerter Kammerwasserproduktion zu beruhen, während beim Menschen diesbezügliche Untersuchungen keine Effekte auf die Kammerwasserdynamik erkennen lassen.


Pharmakokinetische Eigenschaften


Topische Pharmakokinetik


Experimentelle Untersuchungen am Kaninchenauge (in vivo und in vitro) haben ergeben, dass das Hornhautepithel nicht nur die wichtigste Barriere für die Penetration und den Efflux von Phenyl-ephrinhydrochlorid darstellt, sondern ebenfalls für die Metabolisierung der Substanz entscheidend ist. Die Entfernung des Epithels führt zu einem 10fachen Anstieg der Penetrationsrate von Phenylephrin und seiner Metaboliten. Diese Beobachtung stimmt mit der Tatsache überein, dass Phenylephrin nur eine geringe Lipidlöslichkeit aufweist und bei physiologischen pH‑Werten eine schwache Basis darstellt.


Nach Applikation einer 0,1%igen Phenylephrinlösung erscheinen nach dreimaliger Applikation 56% der Wirksubstanz im Kammerwasser. Die Kammerwasserkonzentrationen steigen um ein Vielfaches (10‑13fach) im Tierexperiment an, sofern das Epithel entfernt worden ist. Die Wirkstoffkonzentrationen in der Hornhaut liegen um das 3,5fache höher. Bei intaktem Epithel ist die Kammerwasserkonzentration mit 25 μM bestimmt worden, bei defektem Epithel lag der Wert bei 340 μM.


Phenylephrin wird bereits im Hornhautepithel teilweise metabolisiert.


Werden Wirkstoffkonzentrationen unter 0,1% in das Auge eingetropft, reduziert der Metabolismus deutlich die intraokulare Phenylephrinkonzentration.


Pharmakokinetische Berechnungen anhand von Messungen der mydriatischen Wirkung am Menschen ergeben, dass Phenylephrinhydrochlorid die vordere Augenkammer rasch wieder ver-lässt. Die Autoren ermittelten eine Eliminationsratenkonstante von 1,3±0,2 hr-1 bei Gabe von 1‑5%iger Phenylephrinhydrochloridlösung.


Phenylephrin ist ein Substrat für die Monoaminoxidase, ein im Hornhautepithel befindliches Enzym. Es ist jedoch noch nicht abgeklärt, ob die MAO für die Biotransformation von Phenyl-ephrin verantwortlich ist.


Systemische Pharmakokinetik


Beim Erwachsenen wird ein messbarer Blutdruckanstieg bei i.v.‑Injektion von 0,75 mg Phenylephrinhydrochlorid mit einem Maximum nach einer Minute beobachtet. Systolischer und diastolischer Blutdruck gehen nach etwa 5 Minuten auf das Ausgangsniveau zurück.


Bei lokaler Applikation von 2 Tropfen à 0,66 mg Phenylephrinhydrochlorid am Auge liegen die Plasmaspiegel und kardiovaskulären Effekte zeitlich verzögert in gleicher Größenordnung. Es findet also eine signifikante Resorption bei lokaler Applikation mit hoher Dosierung statt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Akute Toxikologie bei systemischer Applikation


Folgende Daten liegen unter anderem vor:


Applikation Spezies LD50 (mg/kgKW)

i.v. Kaninchen 0,5 ± 0,2

i.m. Kaninchen 7,2 ± 0,4

s.c. Kaninchen 22,0 ± 2,3


Der hohe Unterschied in der Toxizität von Phenylephrinhydrochlorid bei i.v.‑Applikation zu s.c.‑Applikation weist auf verzögerte Resorption hin mit dem Ergebnis, dass die Substanz hier nicht so schnell kreislaufwirksam wird wie bei der i.v.‑Verabreichung.


Studien zur chronischen Toxizität / Kanzerogenität / Teratogenität bei systemischer Applikation


Die experimentellen Untersuchungen und klinischen Erfahrungen weisen nicht auf das Vorliegen von kanzerogenen Risiken hin. Im Versuch erhielten Ratten bis zu 54 mg/kg/Tag Phenylephrin-hydrochlorid und Mäuse bis zu 280 mg/kg/Tag, entsprechend der 7 500fach bzw. 40 000fachen Menge der empfohlenen okulären Tagesdosis beim Menschen. Dabei konnten keine Hinweise auf ein kanzerogenes Potential gefunden werden.


Bei Mutterschafen führte die intravenöse Gabe von Phenylephrin während dem letzten Trimester zu einer verminderten Blutversorgung des Uterus, niedrigerer Herzfrequenz und zu einer Abnahme des fetalen arteriellen Sauerstoffpartialdrucks. Ein nachteiliger Einfluss auf den Fötus kann daher nicht ausgeschlossen werden.


Lokale Toxizität


Untersuchungen bei hoher Dosierung von Phenylephrinhydrochlorid (2,5%) belegen, dass beim Menschen als Folge der vasokonstriktorischen Wirkung der konjunktivale Sauerstoffpartialdruck vorübergehend messbar erniedrigt werden kann, wobei die Maculadurchblutung bei bestimmungs-gemäßem Gebrauch von 10% Phenylephrinhydrochlorid jedoch nicht signifikant verändert wird und weiterhin ‑ wie im Tierexperiment an Kaninchen und Katze nachgewiesen ‑ toxische Wirkungen auf die Kornea möglich sind. So zeigt die Applikation von 2,5%- und 10%igem Phenyl-ephrinhydrochlorid beim Kaninchen einen zytotoxischen Effekt auf das Korneaendothel sowie auf die Keratozyten - wenn das Epithel vor Exposition entfernt worden war. Es wurde insbesondere ein Anstieg der Korneadicke (infolge Ödembildung) beobachtet, ein Effekt, der unter physiologischen Bedingungen nicht eintrat. Ähnliche Befunde mit 10%igem Phenylephrinhydrochlorid sind an Katzen dokumentiert. Hinweise, dass derartige Effekte auch bei niedriger Konzentration mit 0,125% Phenylephrinhydrochlorid hervorgerufen werden könnten, liegen in der Literatur nicht vor.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Benzalkoniumchlorid

Borsäure

Natriumtetraborat

gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Die Dauer der Haltbarkeit von VISADRON Augentropfen beträgt 36 Monate.


Das Präparat sollte nach dem ersten Öffnen der Flasche nicht länger als 4 Wochen verwendet werden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Vor Licht geschützt (in der Faltschachtel) aufbewahren.


Art und Inhalt des Behältnisses


VISADRON Augentropfen ist eine klare Lösung und in Packungen mit 10 ml Augentropfen erhältlich.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



7. INHABER DER ZULASSUNG


Alcon Pharma GmbH

Blankreutestraße 1

79108 Freiburg


ZULASSUNGSNUMMER


6191164.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


16.01.2004


10. STAND DER INFORMATION


November 2008


VERKAUFSABGRENZUNG


Apothekenpflichtig


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