Vitamin C-Mp 500
medphano Arzneimittel GmbH Zul.-Nr.: 6368444.00.00 ENR:0368444
Vitamin C-mp 500 Seite 10 von 10
Verlängerung der Zulassung Modul 1.3.1 Fachinformation 14.07.2008
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Vitamin C – mp 500
Wirkstoff: Ascorbinsäure 500 mg
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung des Arzneimittels
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 Tablette Vitamin C – mp 500 enthält 500 mg Ascorbinsäure.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Originalpackung mit 50 Tabletten N2
Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Therapie von Vitamin-C-Mangel-Krankheiten
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Folgende Dosierungen werden im Allgemeinenempfohlen:
Prophylaxe:
Erwachsene erhalten 50 bis 200 mg Ascorbinsäure pro Tag.
Kinder erhalten 30 bis 50 mg Ascorbinsäure pro Tag.
Therapie:
Erwachsene erhalten 200 bis 1000 mg Ascorbinsäure/Tag bis zum Abklingen der Symptome.
Kinder erhalten dreimal täglich je 100 mg Ascorbinsäure für eine Woche; dann 100 mg/Tag bis zum Abklingen der Symptome.
Vitamin C – mp 500
Therapie:
Erwachsene nehmen 1 bis 2mal täglich 1 Tablette Vitamin C – mp 500 ein (entsprechend 500 – 1000 mg Ascorbinsäure) bis zum Abklingen der Symptome.
Für andere Einnahmemengen stehen Präparate mit niedrigerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.
Die Tabletten werden unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem klinischen Bild und den labordiagnostischen Parametern.
4.3 Gegenanzeigen
Vitamin C – mp 500 sollte nicht eingenommen werden bei Oxalat-Urolithiasis und Eisen-Speichererkrankungen (Thalassämie, Hämochromatose, sideroblastische Anämie).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
In Einzelfällen wurden bei der Einnahme hoher Dosen von Vitamin C (4 g täglich) bei Patienten mit erythrozytärem Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase-Mangel z.T. schwere Hämolysen beobachtet. Eine Überschreitung der angegebenen Dosisempfehlung ist daher in diesen Fällen zu vermeiden.
Bei Disposition zur Nierensteinbildung besteht bei Einnahme hoher Dosen von Vitamin C die Gefahr der Bildung von Calciumoxalatsteinen. Patienten mit rezidivierender Nierensteinbildung wird empfohlen, eine tägliche Vitamin C-Aufnahme von 100 bis 200 mg nicht zu überschreiten.
Bei Patienten mit hochgradiger bzw. terminaler Niereninsuffizienz (Dialysepatienten) sollte eine tägliche Vitamin C-Aufnahme von 50 bis 100 mg Vitamin C nicht überschritten werden, da sonst die Gefahr von Hyper-oxalatämien und Oxalatkristallisationen in den Nieren besteht.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Vitamin C – mp 500 nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Keine bekannt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es wird davon abgeraten, die angegebenen Dosierungen in Schwangerschaft und Stillzeit zu überschreiten.
Ascorbinsäure wird in die Muttermilch sezerniert und passiert die Plazentaschranke.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine Auswirkungen bekannt.
Nebenwirkungen
Sehr selten wurden respiratorische und cutane Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet.
4.9 Überdosierung
Zur Gefahr von Hämolysen und Nierensteinen siehe Abschnitt „ Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“.
Nach Einzeldosen ab 3 g Vitamin C treten gelegentlich, ab 10 g fast immer vorübergehende osmotische Diarrhoen auf, die von entsprechenden abdominellen Symptomen begleitet werden.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
ATC-Code: A11GA01
Ascorbinsäure ist ein essentieller Wirkstoff für den Menschen. Ascorbinsäure und die sich im Organismus hieraus bildende Dehydroascorbinsäure bilden ein Redoxsystem von großer physiologischer Bedeutung.
Vitamin C wirkt aufgrund seines Redoxpotentials als Cofaktor zahlreicher Enzymsysteme (Kollagenbildung, Catecholaminsynthese, Hydroxylierung von Steroiden, Tyrosin und körperfremden Substanzen, Biosynthese von Carnitin, Regeneration von Tetrahydrofolsäure sowie Alpha-Amidierung von Peptiden, z.B. ACTH und Gastrin).
Ferner beeinträchtigt ein Mangel an Vitamin C Reaktionen der Immunabwehr, insbesondere die Chemotaxis, die Komplementaktivierung und die Interferonproduktion. Die molekularbiologischen Funktionen von Vitamin C sind noch nicht vollständig geklärt.
Ascorbinsäure verbessert durch die Reduktion von Ferri-Ionen und durch Bildung von Eisenchelaten die Resorption von Eisensalzen. Sie blockiert die durch Sauerstoffradikale ausgelösten Kettenreaktionen in wässrigen Körperkompartimenten. Die antioxidativen Funktionen stehen in enger biochemischer Wechselwirkung mit denjenigen von Vitamin E, Vitamin A und Carotinoiden. Eine Verminderung potentiell kanzerogener Stoffe im Gastroinstestinaltrakt durch Ascorbinsäure ist noch nicht ausreichend belegt.
5.2 Toxikologische Eigenschaften
a) Akute
Toxizität
Siehe Abschnitt 4.9 "Überdosierung".
b) Subchronische und
chronische Toxizität
In subchronischen und chronischen Untersuchungen
an Ratten ergaben sich keine Hinweise auf substanzbedingte
Effekte.
c) Mutagenes und
tumorerzeugendes Potential
In Langzeituntersuchungen an Mäusen wurden keine
Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential beobachtet.
Prüfungen an Zellkulturen bzw. im Tierversuch
ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung im therapeutischen
Dosisbereich.
d)
Reproduktionstoxizität
Untersuchungen an zwei Tierspezies in täglichen
Dosen von 150, 250, 500 und 1000 mg/kg KG ergaben keine
fetotoxischen Effekte.
Ascorbinsäure wird in die Muttermilch sezerniert
und passiert die Plazentaschranke mittels einfacher
Diffusion.
5.3 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ascorbinsäure wird im proximalen Dünndarm konzentrationsabhängig resorbiert. Mit steigender Einzeldosis sinkt die Bioverfügbarkeit auf 60 bis 75 % nach 1 g, auf ca. 40 % nach 3 g bis hinunter auf ca. 16 % nach 12 g. Der nicht resorbierte Anteil wird von der Dickdarmflora überwiegend zu CO2und organischen Säuren abgebaut.
Bei gesunden Erwachsenen wird der maximale metabolische Turnover von 40 bis 50 mg/Tag bei Plasmakonzentrationen von 0,8 bis 1,0 mg/dl erreicht. Der tägliche Gesamt-Turnover beträgt etwa 1 mg/kg KG. Bei extrem hohen oralen Dosen werden nach ca. 3 Stunden kurzfristig Plasmakonzentrationen bis zu 4,2 mg/dl erreicht.
Unter diesen Bedingungen wird Ascorbinsäure zu über 80 % unverändert im Harn ausgeschieden. Die Halbwertszeit beträgt im Mittel 2,9 Stunden. Die renale Ausscheidung erfolgt durch glomeruläre Filtration und anschließende Rückabsorption im proximalen Tubulus. Obere Grenzkonzentrationen bei gesunden Erwachsenen sind bei Männern 1,34 ± 0,21 mg und bei Frauen 1,46 ± 0,22 mg Ascorbinsäure/dl Plasma.
Der Gesamtkörpergehalt an Ascorbinsäure beträgt nach hoher Zufuhr von etwa 180 mg täglich mindestens 1,5 g. Ascorbinsäure reichert sich in Hypophyse, Nebennieren, Augenlinsen und weißen Blutkörperchen an.
Sonstige Hinweise
Nach Gabe von Grammdosen kann die Ascorbinsäurekonzentration im Harn soweit ansteigen, dass die Messung verschiedener klinisch-chemischer Parameter (Glucose, Harnsäure, Creatinin, anorganisches Phosphat) gestört ist. Ebenso kann es nach Grammdosen zu falsch negativen Ergebnissen bei versuchtem Nachweis von okkultem Blut im Stuhl kommen.
Allgemein können chemische Nachweismethoden, die auf Farbreaktionen beruhen, beeinträchtigt werden.
Vorkommen und Bedarfsdeckung
Vitamin C kommt in bedarfsgerechter Nährstoffdichte nur in Gemüse und Obst vor. Infolge seiner leichten Oxidierbarkeit und Löslichkeit entstehen beträchtliche Zubereitungsverluste beim Garen (Grüngemüse bis 60 %, Kartoffeln bis 25 %). In Obst ist Ascorbinsäure infolge des sauren pH-Bereichs weitgehend stabil. In Blattgemüse setzt unmittelbar nach der Ernte ein enzymatischer Abbau durch Peroxidasen ein (bei Raumtemperatur innerhalb 48 Stunden über 50 %), der durch Blanchieren verhindert wird, z. B. bei Konservierung. Der Vitamin-C-Gehalt der Kuhmilch schützt Säuglinge nicht vor einer Vitamin-C-Mangel-erkrankung.
Mangelerscheinungen
Die klinisch manifeste Vitamin-C-Mangelerkrankung (Skorbut bzw. Moeller-Barlow-Krankheit) entwickelt sich schleichend innerhalb mehrerer Monate aus dem Zustand des latenten Vitamin-C-Mangels. Allgemeinerkrankungen wie Masern, Hepatitis epidemica, schwere Traumen, Malabsorptionssyndrome oder längerfristige Einnahme verschiedener Arzneimittel (u. a. Salicylate und Tetracycline) können dies erheblich beschleunigen.
Unspezifische Frühsymptome sind verminderte körperliche Leistungsfähigkeit und psychometrisch objektivierbare Funktionsstörungen, wie erhöhte Erschöpf-barkeit oder Reizbarkeit. Später kommt es zu erhöhter Kapillarfragilität mit Petechien, Mikrohämaturie, verminderter Infektresistenz (vorwiegend durch verminderte Phagozytose), begleitet von Gingivitis (nach erfolgtem Zahndurchbruch), schließlich zu flächigen Schleimhaut- und Hautblutungen (Ekchymosen und Sugillationen), zuerst erkennbar an der Unterzungenschleimhaut und am marginalen Zahnfleischsaum. Häufig auftretendes Begleitsyndrom ist eine hypochrome, mikrozytäre, oft eisenrefraktäre Anämie. Gleichzeitig ist die Wundheilung verzögert und die bindegewebige Narbenbildung behindert. Beim Säugling entstehen außerdem subperiostale Hämatome und Einblutungen in die Wachstumszonen der langen Röhrenknochen, die äußerst schmerzhaft sind (M. Moeller-Barlow). Beim Erwachsenen wie beim Säugling kann die Vitamin-C-Mangelkrankheit zum Tode führen. Bei sachgemäßer Behandlung mit Ascorbinsäure kann auch bei einer schweren Erkrankung mit vollständiger Genesung ohne Spätfolgen gerechnet werden.
Die Ätiologie der Veränderungen ist durch den Nachweis einer stark verminderten Ascorbinsäurekonzentration im Blutplasma (weniger als 0,1 mg/dl bzw. 6 µmol/l) und in den weißen Blutzellen (weniger als 5 mg/dl bzw. 280 µmol/l) zu objektivieren.
Die Bedarfsdeckung lässt sich unter anderem durch die Vitamin-C-Konzentration im Blutplasma charakterisieren. Die Grenzwerte einer noch gesicherten Bedarfsdeckung (0,5 mg/dl bei Männern, 0,55 mg/dl bei Frauen) werden bei Gesunden in der Bundesrepublik nur selten unterschritten. Dies gilt auch für Schwangere und Stillende. Bei mehrmonatiger Stilldauer tritt jedoch häufig ein Abfall der Ascorbinsäurekonzentration in Plasma und Milch auf. Dasselbe gilt für konservierte Frauenmilch. Der erhöhte Vitamin-C-Bedarf bei starken Rauchern wird bei Erwachsenen jüngeren und mittleren Alters meist gedeckt.
Risikogruppen sind Senioren über 65 Jahre (Männer häufiger als Frauen), Personen mit regelmäßig hohem Alkoholkonsum, Raucher, Schwangere und Stillende sowie Personen mit einseitiger Ernährung. Langfristige Einnahme von Arzneimitteln (vor allem Salicylate, Tetracycline und Corticosteroide) kann die Vitamin-C-Reserven vermindern.
Zu einem ausgeprägten Abfall des Vitamin-C-Gehalts in Blutplasma und Leukozyten kommt es bei akuten Infektionskrankheiten, bei schweren Leberparenchymerkrankungen, bei schweren Traumen und bei Hämodialyse. Erniedrigte Vitamin-C-Konzentrationen in Plasma und Leukozyten findet man auch bei chronischen Infektionskrankheiten, schweren Malabsorptionssyndromen und in den Endstadien von Tumorerkrankungen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
Liste der sonstigen Bestandteile
Mikrokristalline Cellulose (E460), Cellulosepulver (E460), Crospovidon (E1201), Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (E572), Maisstärke, Hochdisperses Siliciumdioxid (E551).
Inkompatibilitäten
Bei oraler Gabe therapeutischer Dosen sind keine Inkompatibilitäten bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C und vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufbewahren.
Art und Inhalt des Behältnisses
OP mit 50 Tabletten N2
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine Besonderheiten.
7. Inhaber der Zulassung
medphano Arzneimittel GmbH
Maienbergstraße 10-12
15562 Rüdersdorf bei Berlin
Tel: (033638) 749-0
Fax: (033638) 749-77
Zulassungsnummer
6368444.00.00
9. Datum der Verlängerung der Zulassung
09.01.2004
Stand der Information
Juli 2008
Verkaufsabgrenzung
Freiverkäuflich
540B0008