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Voltaren Dolo 12,5 Mg

Novartis Consumer Health GmbH, 81366 München

Module 1.3.1 zur Änderungsanzeige vom 30.06.2008 (VM 2276)

Voltaren Dolo 12,5 mg, Filmtabletten Zul.-Nr. 51218.00.00 / ENR: 2151218


Fachinformation



Novartis
Consumer Health

Voltaren Dolo 12,5 mg

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Voltaren Dolo 12,5 mg

Filmtabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Filmtablette enthält 12,5 mg Diclofenac-Kalium


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1


3. Darreichungsform

Weiße Filmtabletten


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Hinweis:Voltaren Dolo 12,5 mg soll längere Zeit oder in höheren Dosen nicht ohne Befragen des Arztes oder Zahnarztes angewendet werden.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Generell sollte die niedrigste wirksame Dosis, die zur Linderung der Symptome erforderlich ist, über den kürzest möglichen Zeitraum angewendet werden.


Soweit nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren zu Beginn 2 Filmtabletten, danach je nach Bedarf 1 oder 2 Filmtabletten alle 4 bis 6 Stunden ein. Dabei soll jedoch die Höchstmenge von 6 Filmtabletten (entspr. 75 mg Diclofenac-Kalium) innerhalb von 24 Stunden nicht über­schritten werden.


Voltaren Dolo 12,5 mg soll nur kurzfristig angewendet werden.

Ohne Rücksprache mit dem Arzt beträgt die Anwendungsdauer bei leichten bis mäßig starken Schmerzen 4 Tage, bei Fieber 3 Tage.


Die Filmtabletten sollen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Um die bestmögliche Wirksamkeit zu erzielen, sollten die Filmtablet­ten nicht zum oder unmittelbar nach dem Essen eingenommen werden.


Kinder

Voltaren Dolo 12,5 mg wird für die Anwendung bei Kindern unter 14 Jahren nicht empfohlen.


4.3 Gegenanzeigen

Voltaren Dolo 12,5 mg darf nicht angewendet werden

- bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Diclofenac, einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels oder andere Schmerz-, Entzündungs- und Rheumamittel;

- bei ungeklärten Blutbildungs- und Blutgerinnungsstörungen;

- bei gastrointestinalen Blutungen oder Perforation in der Anamnese im Zusammenhang mit einer vorherigen Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika;

- bei bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen peptischen Ulzera oder Hämorraghien (mindestens 2 unterschiedliche Episoden nachgewiesener Ulzeration oder Blutung);

- bei zerebrovaskulären oder anderen aktiven Blutungen;

- bei schwerer Leber-, Nieren- oder Herzinsuffizienz;

- im letzten Trimester der Schwangerschaft (siehe Abschnitt 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit).


4.4 Warnhinweise und spezielle Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung

Warnhinweise

Gastrointestinale Blutungen, Ulzerationen oder Perforationen, auch mit letalem Ausgang, wurden unter allen NSAR berichtet. Sie traten mit oder ohne vorherige Warnsymptome bzw. schwerwiegende gastrointestinale Ereignisse in der Anamnese zu jedem Zeitpunkt der Therapie auf. Diese Ereignisse haben bei älteren Menschen allgemein schwerwiegendere Folgen. Wenn es bei Patienten unter der Behandlung mit Diclofenac zu gastrointestinalen Blutungen oder Ulzera kommt, ist die Behandlung abzusetzen.

Unter NSAR-Therapie wurde sehr selten über schwerwiegende Hautreaktionen, einige mit letalem Ausgang, einschließlich exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom) berichtet (s. Abschnitt 4.8). Das höchste Risiko für derartige Reaktionen scheint zu Beginn der Therapie zu bestehen, da diese Reaktionen in der Mehrheit der Fälle im ersten Behandlungsmonat auftraten. Beim ersten Anzeichen von Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Überempfindlichkeit sollte Diclofenac abgesetzt werden.

Wie bei anderen NSAR können in seltenen Fällen allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen ohne frühere Exposition zu Diclofenac, auftreten.

Wie andere NSAR kann Diclofenac aufgrund seiner pharmakodynamischen Eigenschaften die Anzeichen und Symptome einer Infektion maskieren.


Bei längerem hoch dosiertem, nicht bestimmungsgemäßem Gebrauch von Schmerzmitteln können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Do­sen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.


Voltaren Dolo 12,5 mg sollte nur unter strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden

- bei induzierbaren Porphyrien;

- bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) und Mischkollagenosen (mixed connective tissue disease).


Vorsichtsmaßnahmen

Im Allgemeinen

Die Anwendung von Voltaren Dolo 12,5 mg in Kombination mit NSAR, einschließlich selektiver Cyclooxygenase-2 Hemmer, sollte vermieden werden.

Vorsicht (Erörterung mit dem Arzt oder Apotheker) ist vor Beginn einer Behandlung von Patienten mit einer Vorgeschichte an Bluthochdruck und/oder Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz) geboten, da Flüssigkeitseinlagerung, Bluthochdruck und Ödeme im Zusammenhang mit NSAR-Behandlung berichtet wurden.

Nebenwirkungen können reduziert werden, indem die niedrigste wirksame Dosis über den kürzesten, zur Symptomkontrolle erforderlichen Zeitraum angewendet wird (siehe Abschnitt 4.2 und gastrointestinale und kardiovaskuläre Risiken weiter unten).


Ältere Patienten:

Bei älteren Patienten kommt es unter NSAR-Therapie häufiger zu unerwünschten Wirkungen, vor allem zu gastrointestinalen Blutungen und Perforationen, auch mit letalem Ausgang (s. Abschnitt 4.2).

Bei älteren Personen ist basierend auf grundsätzlichen medizinischen Überlegungen Vorsicht geboten. Insbesondere wird empfohlen, dass bei gebrechlichen älteren Patienten bzw. bei älteren Patienten mit niedrigem Körpergewicht die niedrigste wirksame Dosis angewendet wird.


Vorbestehendes Asthma

Bei Patienten mit Asthma, Heuschnupfen, Nasenschleimhautschwellungen (d.h. Nasenpolypen), chronischen obstruktiven Atemwegserkrankungen oder chronischen Infektionen des Respirationstrakts (insbesondere in Verbindung mit allergischen rhinitisartigen Symptomen) treten Reaktionen auf NSAR, wie Asthmaexazerbationen (so genannte Analgetika-Intoleranz / Analgetika-Asthma), Quincke-Ödem oder Urtikaria häufiger als bei anderen Patienten auf. Bei diesen Patienten wird zur besonderen Vorsicht geraten (Notfallbereitschaft). Dies gilt auch für Patienten, die auf andere Stoffe überempfindlich reagieren, z.B. mit Hautreaktionen, Juckreiz oder Urtikaria.


Gastrointestinale Wirkungen

Wie bei allen NSAR ist eine engmaschige medizinische Überwachung unbedingt erforderlich und bei der Verschreibung von Diclofenac ist besondere Vorsicht geboten bei Patienten mit Symptomen, die auf Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts hinweisen oder die eine Anamnese haben, die auf gastrale oder intestinale Ulzerationen, Blutungen oder Perforationen hinweist (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen). Das Risiko einer gastrointestinalen Blutung, Ulzeration oder Perforation ist höher mit steigender NSAR-Dosis, bei Patienten mit Ulzera in der Anamnese, insbesondere mit den Komplikationen Blutung oder Perforation (s. Abschnitt 4.3), und bei älteren Patienten. Diese Patienten sollten die Behandlung mit der niedrigsten verfügbaren Dosis beginnen.

Für diese Patienten sowie für Patienten, die eine begleitende Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS) oder anderen Arzneimitteln, die das gastrointestinale Risiko erhöhen können, benötigen (siehe Abschnitt 4.5), sollte eine Kombinationstherapie mit protektiven Arzneimitteln (z. B. Misoprostol oder Protonenpumpenhemmer) in Betracht gezogen werden (siehe unten und Abschnitt 4.5).

Patienten mit einer Anamnese gastrointestinaler Toxizität, insbesondere in höherem Alter, sollten jegliche ungewöhnliche Symptome im Bauchraum (vor allem gastrointestinale Blutung) insbesondere am Anfang der Therapie melden. Vorsicht ist angeraten, wenn die Patienten gleichzeitig Arzneimittel erhalten, die das Risiko für Ulzera oder Blutungen erhöhen können, wie z. B. orale Kortikosteroide, Antikoagulanzien wie Warfarin, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Thrombozytenaggregationshemmer wie ASS (siehe Abschnitt 4.5).

NSAR sollten bei Patienten mit einer gastrointestinalen Erkrankung in der Anamnese (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) nur mit Vorsicht angewendet werden, da sich ihr Zustand verschlechtern kann (s. Abschnitt 4.8).


Kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Wirkungen

Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von Diclofenac, insbesondere bei hohen Dosen (150 mg täglich) und bei Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (zum Beispiel Herzinfarkt und Schlaganfall) verbunden ist. Die verfügbaren Daten deuten nicht auf ein erhöhtes Risiko bei der Anwendung von niedrig dosiertem Diclofenac (bis zu 75 mg / Tag) bei einer Anwendungsdauer bei leichten bis mäßig starken Schmerzen von 4 Tagen bzw. bei Fieber von 3 Tagen hin.


Hepatische Wirkungen

Engmaschige medizinische Kontrolluntersuchungen sind bei Verschreibung von Diclofenac an Patienten mit Leberfunktionsstörungen erforderlich, da sich ihr Zustand verschlechtern könnte.

Wie bei anderen NSAR können sich die Werte eines oder mehrerer Leberenzyme erhöhen. Sollte Diclofenac für einen längeren Zeitraum verschrieben werden, ist als Vorsichtsmaßnahme eine regelmäßige Überwachung der Leberfunktion indiziert. Voltaren Dolo 12,5 mg sollte abgesetzt werden, wenn eine Beeinträchtigung der Leberfunktion anhält oder sich verschlechtert, wenn klinisch Anzeichen für eine Lebererkrankung festgestellt werden oder wenn andere Erscheinungsformen auftreten (z. B. Eosinophilie, Hautausschlag) Eine Hepatitis kann ohne Prodromalsymptome auftreten.

Vorsicht ist geboten bei Einsatz von Diclofenac bei Patienten mit hepatischer Porphyrie, da dies einen Anfall auslösen kann.


Renale Wirkungen

Da eine Flüssigkeitsretention und Ödeme in Verbindung mit einer NSAR-Therapie berichtet wurden, ist für folgende Patienten besondere Vorsicht angezeigt:

Patienten mit eingeschränkter Herzfunktion oder Nierenfunktion, einer Hypertonieanamnese, älteren Patienten, Patienten unter Begleittherapie mit Diuretika oder mit einem Arzneimittel mit wesentlichen Auswirkungen auf die Nierenfunktion, sowie bei Patienten mit erheblicher extrazellulärer Volumendepletion aus jeglichem Grund, wie z.B. vor oder nach einer größeren Operation (siehe Abschnitt 4.3 Gegenanzeigen).

Die Überwachung der Nierenfunktion wird als Vorsichtsmaßnahme empfohlen, wenn Diclofenac bei solchen Fällen eingesetzt wird. Ein Absetzen der Therapie führt normalerweise zu einer Wiederherstellung des Zustandes vor der Behandlung.


Ganz allgemein kann die gewohnheitsmäßige Einnahme von Schmerzmit­teln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens (Analgetika-Nephropathie) führen.


Hämatologische Wirkungen

Die Behandlung mit Voltaren Dolo wird nur für wenige Tage empfohlen. Falls Voltaren Dolo abweichend von den Anwendungsempfehlungen über einen längeren Zeitraum verschrieben wird, so wird - wie bei anderen NSAR - empfohlen, das Blutbild zu überwachen.

Wie andere NSAR kann Diclofenac vorübergehend die Thrombozytenaggregation hemmen. Patienten mit Blutgerinnungsstörungen sollten sorgfältig überwacht werden.

Wenn gleichzeitig Arzneimittel zur Senkung des Blutzuckers angewendet werden, sollten zusätzlich die Blutzuckerwerte kontrolliert werden.


Bei gleichzeitiger Gabe von Voltaren Dolo 12,5 mg und Lithiumpräparaten (Mittel zur Be­handlung geistig-seelischer Störungen) oder bestimmten Mitteln zur Entwäs­serung (kaliumsparende Diuretika) ist eine Kontrolle der Lithium- und Ka­liumkonzentrationen im Blut nötig.


Voltaren Dolo 12,5 mg enthalten Lactose und werden deshalb bei Patienten mit seltener hereditärer Galaktoseintoleranz, schwerem Lactasemangel oder bei Glucose-Galactose-Malabsorption nicht empfohlen.



4.5 Wechselwirkungen mit Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

Die folgenden Wechselwirkungen umfassen auch solche, die in hohen Dosen bei anderen Darreichungsformen von Diclofenac beobachtet wurden.


Lithium/Digoxin/Phenytoin

Bei gleichzeitiger Anwendung kann Diclofenac den Plasmaspiegel von Lithium, Digoxin oder Phenytoin er­höhen. Die Kontrolle des Serumspiegels wird daher empfohlen.


Diuretika/Antihypertonika

Wie andere NSAR kann Diclofenac bei gleichzeitiger Anwendung von Diuretika oder Antihypertonika (z.B. Betablocker, ACE-Hemmer) die antihypertensive Wirkung abschwächen. Deshalb sollte die Kombination mit Vorsicht erfolgen und die Patienten, insbesondere ältere Patienten, sollten ihren Blutdruck regelmäßig kontrollieren lassen. Patienten sollten entsprechend hydriert werden und die Nierenfunktion sollte nach Initiierung einer Begleittherapie sowie danach in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, wobei dies aufgrund des erhöhten Risikos einer Nephrotoxizität insbesondere für Diuretika und ACE-Hemmer gilt. Eine Begleittherapie mit kaliumsparenden Diuretika kann zu einem erhöhten Serumspiegel von Kalium führen, der daher häufig kontrolliert werden sollte. Siehe auch Punkt 4.4 Warnhinweise und spezielle Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung.


Andere NSAR

Die gleichzeitige Gabe von Diclofenac mit anderen nichtsteroidalen Anti­phlogistika erhöht das Risiko von gastrointestinalen Nebenwirkungen.


Glucocorticoide:

Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Ulzera oder Blutungen (s. Abschnitt 4.4)


Methotrexat

Vorsicht ist angezeigt, wenn nichtsteroidale Antiphlogistika we­niger als 24 Stunden vor oder nach Gabe von Methotrexat angewandt wer­den, weil die Konzentration von Methotrexat im Blut steigt und damit seine toxische Wirkung zunehmen kann.


Ciclosporin

Die Wirkung von nichtsteroidalen Antiphlogistika auf die renalen Prosta­glandine kann die Nephrotoxizität von Ciclosporin erhöhen. Deshalb sollte Diclofenac in Dosen verabreicht werden, die niedriger sind als bei Patienten, die kein Ciclosporin erhalten.


Chinolon-Antibiotika

Vereinzelt wurde über Krämpfe berichtet, die möglicher­weise auf die gleich­zeitige Anwendung von Chinolonen und nichtsteroidalen Antiphlogistika zu­rückzuführen waren.


Antikoagulanzien

NSAR können die Wirkung von Antikoagulanzien wie Warfarin verstärken (s. Abschnitt 4.4).


Thrombozytenaggregationshemmerwie Acetylsalicylsäure und selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRI):

Erhöhtes Risiko gastrointestinaler Blutungen (s. Abschnitt 4.4 ).


Antidiabetika

Klinische Studien haben gezeigt, dass Diclofenac gleichzeitig mit oralen Anti­diabetika verabreicht werden kann, ohne deren klinische Wirkung zu beein­flussen. Vereinzelt wurde jedoch über hypo- und hyperglykämische Reaktio­nen nach Gabe von Diclofenac berichtet, die eine Anpassung der Antidiabe­tika-Dosierung nötig machten. Daher wird bei gleichzeitiger Therapie eine Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen.


Arzneimittel, die Probenecid oder Sulfinpyrazon enthalten, können die Aus­scheidung von Diclofenac verzögern.


Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln:

Die Einnahme von Voltaren Dolo 12,5 mg zu den Mahlzeiten verringert die Resorption von Diclofenac. Es wird deshalb empfohlen, die Filmtabletten nicht zu oder un­mittelbar nach dem Essen einzunehmen.


4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Hemmung der Prostaglandinsynthese kann die Schwangerschaft und/oder die embryonale/fetale Entwicklung negativ beeinflussen.

Daten aus epidemiologischen Studien weisen auf ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten sowie kardiale Missbildungen und Gastroschisis nach der Anwendung eines Prostaglandinsynthesehemmers in der Frühschwangerschaft hin.

Es wird angenommen, dass das Risiko mit der Dosis und Dauer der Therapie steigt. Bei Tieren wurde nachgewiesen, dass die Gabe eines Prostaglandinsynthesehemmers zu erhöhtem prä- und postimplantärem Verlust und zu embryo-fetaler Letalität führt. Ferner wurden erhöhte Inzidenzen verschiedener Missbildungen, einschließlich kardiovaskulärer Missbildungen, bei Tieren berichtet, die während der Phase der Organogenese einen Prostaglandinsynthesehemmer erhielten.

Während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters sollte Diclofenac nur gegeben werden, wenn dies unbedingt notwendig ist. Falls Diclofenac von einer Frau angewendet wird, die versucht, schwanger zu werden oder wenn es während des ersten und zweiten Schwangerschaftstrimesters angewendet wird, sollte die Dosis so niedrig wie möglich und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich gehalten werden.

Während des dritten Schwangerschaftstrimesters können alle Prostaglandinsynthesehemmer:

- Hemmung von Uteruskontraktionen, mit der Folge eines verspäteten oder
verlängerten Geburtsvorganges.


Folglich ist Diclofenac während des dritten Schwangerschaftstrimesters kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Stillzeit

Diclofenac geht in geringen Mengen in die Muttermilch über (nach oralen Ta­gesdosen von 150 mg bis ca. 0,1 mg/l). Nach Einnahme von Voltaren Dolo 12,5 mg sollte das Stillen für ca. 4 Stunden unterbrochen und die bis dahin gebildete Milch verworfen werden.


Fertilität

Es existiert eine gewisse Evidenz dafür, dass die Arzneistoffe, die die Cylooxigenase/Prostaglandinsynthese hemmen, die weibliche Fertilität über eine Wirkung auf die Ovulation beeinträchtigen können. Dies ist nach Absetzen der Behandlung reversibel.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Ma­schinen

Normalerweise treten bei der empfohlenen niedrigen Dosierung und kurzen Behandlungsdauer keine Auswirkungen auf die Fähigkeit zum Führen eines Fahrzeuges oder Bedienen einer Maschine auf.


Patienten die während der Einnahme von Diclofenac Sehstörungen, Benommenheit, Schwindel, Schläfrigkeit oder andere Störungen des Zentralnervensystems entwickeln, sollten vom Führen eines Kraftfahrzeuges oder Bedienen von Maschinen absehen.


4.8 Nebenwirkungen

Die folgenden Nebenwirkungen umfassen auch solche, die bei langfristiger Anwendung von höheren Dosen von Diclofenac berichtet wurden.


Gastrointestinal: Die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen betreffen den Verdauungstrakt. Peptische Ulzera, Perforationen oder Blutungen, manchmal tödlich, können auftreten, insbesondere bei älteren Patienten (s. Abschnitt 4.4). Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Blähungen, Verstopfung, Verdauungsbeschwerden, abdominale Schmerzen, Teerstuhl, Hämatemesis, ulcerative Stomatitis und Verschlimmerung von Colitis und Morbus Crohn (s. Abschnitt 4.4) sind nach Anwendung berichtet worden. Weniger häufig wurde Gastritis beobachtet.

Ödeme, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz wurden im Zusammenhang mit NSAR- Behandlung berichtet.


Klinische Studien und epidemiologische Daten legen nahe, dass die Anwendung von Diclofenac, insbesondere bei hohen Dosen (150 mg täglich) und bei Langzeitbehandlung, möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko von arteriellen thrombotischen Ereignissen (z. B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) verbunden ist.


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig >10 %; häufig >1 % bis <10 %; gelegentlich >0,1 % bis <1 %; selten >0,01 % bis <0,1 %; sehr selten <0,01 %.


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten:

Thrombozytopenie, Leukopenie, Anämie (einschließlich hämolytische Anämie and aplastische Anämie), Agranulozytose.

Erkrankungen des Immunsystems

Selten:

Überempfindlichkeit, anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktion (einschließlich Hypotonie und Schock).

Sehr selten:

angioneurotisches Ödem (einschließlich Gesichtsödem).

Psychiatrische Störungen

Sehr selten:

Desorientierung, Depression, Schlaflosigkeit, Albträume, Reizbarkeit, psychotische Erkrankung.

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:

Kopfschmerzen, Erregung, Müdigkeit, Schwindel.

Selten:

Benommenheit.

Sehr selten:

Empfindungsstörung, Gedächtnisstörung, Krämpfe, Angstge­fühle, Zittern, aseptische Meningitis, Geschmacksstörungen, Apoplexie.

Sinnesorgane

Häufig:

Schwindel.

Sehr selten:

Sehstörung, verschwommenes Sehen, Diplopie; Tinnitus, Hörstörung.

Herzerkrankungen

Sehr selten:

Palpitationen, Brustschmerz, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt.

Gefäßerkrankungen

Sehr selten:

Hypertonie, Vaskulitis.

Respiratorische, thorakale und mediastinale Erkrankungen

Selten:

Asthma (einschließlich Atemnot).

Sehr selten:

Pneumonie.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:

Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Dyspepsie, Bauchschmerz, Blähungen, Anorexie.

Selten:

Gastritis, Magen-Darm-Blutung, Hämatemesis, hämorrhagische Diarrhoe, Teerstuhl, gastrointestinale Ulzera (mit oder ohne Blutung oder Perforation).

Sehr selten:

Colitis, (einschließlich hämorrhagische Colitis und Exazerbation einer Colitis ulcerosa oder eines Morbus Crohn), Obstipation, Stomatitis, Glossitis, Ösophaguserkrankung, membranartige intestinale Strikturen, Pankreatitis.

Hepatobiliäre Erkrankungen

Häufig:

Transaminasenerhöhung

Selten:

Hepatitis, Gelbsucht, Leberfunktionsstörung.

Sehr selten:

fulminante Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Subkutangewebes

Häufig:

Exanthem.

Selten:

Urtikaria.

Sehr selten:

Hautausschlag mit Blasenbildung, Ekzeme, Erytheme, Erythema multiforme, bullöse Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Dermatitis exfoliativa, Haarausfall, Photosensibilitätsreaktion, Purpura, allergische Purpura, Juckreiz.

Erkrankungen der Niere und des Harntrakts

Sehr selten:

akutes Nierenversagen, Hämaturie, Proteinurie, nephrotisches Syndrom, interstitielle Nephritis, Papillennekrose.

Allgemeine Störungen und Störungen am Verabreichungsort

Selten:

Ödeme.

Sehr selten

Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen (z. B. Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis)


4.9 Überdosierung (Symptome, Gegenmaßnahmen)

Deutliche Überdosierungen von Diclofenac wurden nur in Einzelfällen be­richtet. Ein typisches klinisches Erscheinungsbild nach einer Überdosierung ist nicht bekannt.


a) Symptome der Intoxikation

Als Symptome einer Überdosierung sind Störungen des ZNS (Schwindel, Kopfschmerzen, Hyperventilation, Tinnitus, Bewusstseinstrübung, bei Kindern auch myoklonische Krämpfe), des Magen-Darm-Trakts (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen, Blutungen) sowie Funktionsstörungen der Leber und Nie­ren möglich.


b) Therapie von Intoxikationen

Die Behandlung einer akuten Vergiftung mit NSAR besteht im Wesentlichen aus unterstützenden Maßnahmen und einer symptomatischen Therapie. Diese sollte zur Behandlung von Komplikationen wie Hypotonie, Niereninsuffizienz, Krämpfe, gastrointestinale Reizungen und Atemdepression erfolgen. Bei einer signifikanten Intoxikation ist ein akutes Nierenversagen und Leberschädigung möglich.


Bei einer potentiell toxischen Überdosierung kann Aktivkohle als Therapie in Erwägung gezogen werden. Bei einer potentiell lebensbedrohlichen Überdosierung sollte eine Magenentgiftung (z. B. Magenspülung) durchgeführt werden.


Spezifische Maßnahmen wie forcierte Diurese, Dialyse oder Hämoperfusion sind für die Elimination von NSAR wegen ihrer ho­hen Proteinbindung wahrscheinlich nicht hilfreich.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamik


Pharmakotherapeutische Gruppe

ATC-Code:M01AB (Nichtsteroidale Antiphlogistika und Antirheumatika) und N02B (Analgetika und Antipyretika)


Voltaren Dolo 12,5 mg enthält als Wirkstoff das Kaliumsalz des Diclofenac, einem nichtste­roidalen Antiphlogistikum und Analgetikum mit ausgeprägten analgetischen, antiinflammatorischen und antipyretischen Eigenschaften, das sich über die Prostaglandin-Synthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Prostaglandine spielen als Verursacher eine zentrale Rolle bei Entzündungen, Schmerzen und Fieber.


Der Wirkungseintritt von Voltaren Dolo 12,5 mg Filmtabletten erfolgt rasch, weshalb sie be­sonders zur Behandlung von akuten Schmerzzuständen und zur Fiebersen­kung geeignet sind. Die Wirksamkeit beruht in erster Linie auf der Hemmung der Prostaglandinsynthese.


In Konzentrationen, die den beim Menschen erreichten Werten entsprechen, verursacht Diclofenac in vitro keine Hemmung der Biosynthese von Proteo­glykanen im Knorpel.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach oraler Applikation von Voltaren Dolo 12,5 mg wird Diclofenac schnell und von der Ma­genfüllung abhängig resorbiert. Maximale Plasmaspiegel werden bei Ein­nahme auf nüchternen Magen im Mittel nach etwa 35 Minuten (Median-Wert) erreicht. Das oral zugeführte Diclofenac unterliegt einem deutlichen First-pass-Effekt; nur 35 - 70 % des resorbierten Wirkstoffs erreichen unverändert die posthepatische Zirkulation. Etwa 30 % des Wirkstoffs werden metaboli­siert mit den Faeces ausgeschieden.

Diclofenac hat aufgrund seiner Eigenschaften (wie kurze Plasmahalbwertszeit, niedriger pKa-Wert, kleines Verteilungsvolumen, hohe Proteinbindung) eine Affinität zu entzündetem Gewebe. Diclofenac verteilt sich, persistiert und wirkt deshalb bevorzugt in entzündetem Gewebe.

Etwa 70 % werden nach hepatischer Metabolisierung (Hydroxylierung und Konjugation) als pharmakologisch unwirksame Metaboliten renal eliminiert. Weitgehend unabhängig von der Leber- und Nierenfunktion beträgt die Elimi­nationshalbwertszeit ca. 2 Stunden. Die Plasmaproteinbindung beträgt etwa 99 %.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Akute Toxizität

Die Prüfung von Diclofenac auf akute Toxizität an verschiedenen Tierspezies hat keine besondere Empfindlichkeit ergeben. Vergiftungssymptome siehe Abschnitt 4.9 Überdosierung.


Chronische Toxizität

Die chronische Toxizität von Diclofenac wurde an Ratten, Hunden und Affen untersucht. Im toxischen Bereich – unterschiedlich nach Spezies ab Dosen über 0,5 bzw. 2,0 mg/kg – traten Ulzerationen im Magen-Darm-Trakt und da­durch ausgelöste Folgeerscheinungen wie Peritonitis, Anämie und Leuko­zytose auf.


Mutagenes und kanzerogenes Potential

Eine mutagene Wirkung von Diclofenac erscheint aufgrund von Ergebnissen aus In-vitro- und In-vivo-Tests ausgeschlossen. Untersuchungen zur Kanze­rogenität an der Ratte ergaben keine Anhaltspunkte für tumorerzeugende Wirkungen.


Reproduktionstoxikologie

Das embryotoxische Potential von Diclofenac wurde an drei Tierarten (Ratte, Maus, Kaninchen) untersucht. Fruchttod und Wachstumsretardierung traten bei Dosen im maternal-toxischen Bereich auf. Missbildungen wurden nicht beobachtet. Tragzeit und Dauer des Geburtsvorgangs wurden durch Diclo­fenac verlängert. Dosen unterhalb der maternal-toxischen Grenze hatten keinen Ein­fluss auf die postnatale Entwicklung der Nachkommen.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Hilfsstoffe

Maisstärke; Lactose-Monohydrat; Carboxy­me­thylstärke-Natrium; mikrokristalline Cellulose; hochdisperses Siliciumdioxid; Povidon; Hypro­mellose; Titandioxid; Magnesiumstearat; Macrogol 400; Maltodextrin; Polysorbat 80.


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.


6.4 Besondere Lagerung- und Aufbewahrungshinweise

Nicht über 25°C lagern!


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PE/PVDC/Aluminium-Blister


Packungsgrößen:

N1 10 Filmtabletten

N2 20 Filmtabletten

N2 30 Filmtabletten


6.6 Hinweise zur Handhabung

Keine speziellen Hinweise.


7. Pharmazeutischer Unternehmer

Novartis Consumer Health GmbH

81366 München


Novartis Consumer Health GmbH

Zielstattstr. 40

81379 München

Telefon: (089) 78 77-0

Telefax: (089) 78 77-444


8. Zulassungsnummer:

51218.00.00


Datum der ersten Zulassung/Verlängerung der Zulassung

03.04.2003


Stand der Information

Juni 2008 [bzw. aktuelles Druckdatum]


11. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Apothekenpflichtig

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