Vorina 25 Mg/Ml Injektionslösung
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Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben
Gebrauchsinformation
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage / Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme / Anwendung dieses Arzneimittels beginnen. Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weiter gegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese das selbe Krankheitsbild haben wie Sie. |
Diese Packungsbeilage
beinhaltet:
1. Was ist
VoriNa®und wofür wird es angewendet?
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von VoriNa®beachten?
3. Wie ist VoriNa®anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist VoriNa®aufzubewahren?
VoriNa®25 mg/ml
Injektionslösung
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Natriumfolinat
Entsprechend 50 mg (2ml), 100 mg (4 ml), 350 mg (14 ml), 500
mg (20 ml) und 1000 mg (40 ml)
Folinsäure.
Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumchlorid, Natriumcitrat, Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.
Pharmazeutischer Unternehmer: Hersteller:
Hospira Deutschland GmbH
Pharmachemie B.V.
Swensweg 5
NL – 2003 RN Harlem
Rablstraße 24 Niederlande
D-81669 München Tel.: 0031 / (0)23 / 5 147 147
Fax: 0031 / (0)23 / 5 312 879
Telefon: +49 (0) 89 43 77 77 – 0
Telefax: +49 (0) 89 43 77 77 – 29
E-Mail: info.de@hospira.com
1. Was ist VoriNa®und wofür wird es angewendet?
1.1 VoriNa®gehört zu der Arzneimittelgruppe der Antidote (Substanz, die der Toxizität einer zytostatischen Behandlung entgegenwirkt). VoriNa®wird ferner in Kombination mit 5-Fluorouracil in der zytotoxischen Therapie eingesetzt.
1.2 VoriNa®wird angewendet:
• um die Toxizität und der Wirkung von Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat bei der zytotoxischen Therapie oder Überdosierung bei Erwachsenen und Kindern zu verringern oder ihnen entgegenzuwirken. In der zytotoxischen Therapie ist dieses Vorgehen allgemein bekannt als ”Folinat-Rescue”
• in Kombination mit 5-Fluorouracil in der zytotoxischen Therapie von Krebserkrankungen
2. Was müssen Sie vor der Anwendung von VORINA®beachten?
2.1 Wann darf VoriNa®nicht angewendet werden
- Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Natriumfolinat oder einem der anderen Bestandteile.
- Perniziöse Anämie oder andere Anämien durch Vitamin B12-Mangel.
Hinsichtlich
der Behandlung schwangerer oder stillender Frauen durch
Natriumfolinat und Methotrexat oder 5-Fluorouracil siehe Abschnitt
”Schwangerschaft und Stillzeit” und die Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels von Methotrexat- und
5-Fluorouracil-
haltigen Arzneimitteln.
2.2
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Natriumfolinat darf nur als
intramuskuläre oder intravenöse Injektion gegeben werden und darf
nicht intrathekal angewandt werden.
Nach der intrathekalen Gabe von Folinsäure nach
vorheriger intrathekaler Überdosierung von Methotrexat wurden
Todesfälle berichtet.
Allgemein
Natriumfolinat sollte zusammen mit Methotrexat oder
5-Fluorouracil nur unter der direkten Aufsicht eines Arztes, der
Erfahrung mit der Anwendung von Chemotherapeutika bei
Krebserkrankungen hat, angewandt werden.
Eine Behandlung mit Natriumfolinat kann
eine perniziöse Anämie oder andere Anämien, die durch Vitamin
B12-Mangel verursacht sind, maskieren.
Viele zytotoxische Arzneimittel - direkte
oder indirekte Hemmer der DNS-Synthese - führen zu einer
Makrozytose (Hydroxycarbamid, Cytarabin, Mercaptopurin,
Thioguanin). Eine solche Makrozytose sollte nicht mit Folinsäure
behandelt werden.
Bei Epileptikern, die mit Phenobarbital,
Phenytoin, Primidon und Succinimiden behandelt werden, besteht das
Risiko, dass die Frequenz der Anfälle, bedingt durch eine Abnahme
der Plasmakonzentrationen der anti-epileptischen Arzneimittel,
zunimmt. Während der Anwendung von Natriumfolinat und nach dem
Absetzen wird eine klinische Überwachung, möglicherweise eine
Überwachung der Plasmaspiegel, und, falls notwendig, eine
Dosisanpassung der des Antiepilektikums empfohlen (siehe auch
Abschnitt ”Wechselwirkungen”).
Natriumfolinat/5-Fluorouracil
Natriumfolinat kann das Toxizitätsrisiko von 5-Fluorouracil,
besonders bei älteren oder geschwächten Patienten, verstärken. Die
häufigsten Anzeichen, die dosislimitierend sein können, sind
Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrhöe. Wenn
Natriumfolinat und 5-Fluorouracil in Kombination angewandt werden,
muss die 5-Fluorouracil-Dosierung beim Auftreten von Toxizität
stärker reduziert werden, als bei alleiniger Gabe von
5-Fluorouracil.
Die Kombinationsbehandlung mit
5-Fluorouracil und Natriumfolinat sollte bei Patienten mit
Symptomen einer gastrointestinalen Toxizität, unabhängig vorn
Schweregrad, weder eingeleitet noch aufrechterhalten werden, bis
der Patient keine Symptome mehr zeigt.
Da Diarrhöe ein Zeichen
gastrointestinaler Toxizität sein kann, müssen Patienten, die sich
mit einer Diarrhöe vorstellen, sorgfältig überwacht werden, bis der
Patient keine Symptome mehr zeigt, da eine rasche klinische zum Tod
führende Verschlechterung, auftreten kann. Wenn Diarrhöe und/oder
Stomatitis auftritt, ist es ratsam, die Dosis von 5-FU zu
reduzieren, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind.
Besonders Ältere und Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in
einem schlechten Allgemeinzustand sind, unterliegen einem erhöhten
Risiko für das Auftreten dieser Toxizitäten. Daher ist bei der
Behandlung dieser Patienten besondere Vorsicht
geboten.
Bei älteren Patienten und Patienten, die
sich einer vorgehenden Strahlentherapie unterzogen haben, wird
empfohlen, mit einer reduzierten Dosierung von 5-Fluorouracil zu
beginnen.
Natriumfolinat/Methotrexat
Für spezielle Einzelheiten zur Reduktion der
Methotrexat-Toxizität beachten Sie bitte die Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels (SPC/Fachinformation) von
Methotrexat.
Natriumfolinat hat keinen Einfluss auf
die nicht-hämatologischen Toxizitäten von Methotrexat, wie die
Nephrotoxizität als Folge von Methotrexat und/oder der Ausfällung
von Metaboliten in der Niere. Bei Patienten, mit einer verzögerten
frühen Methotrexat-Elimination, besteht eine hohe
Wahrscheinlichkeit, dass sie ein reversibles Nierenversagen und
alle mit Methotrexat verbundenen Toxizitäten entwickeln (bitte
beachten Sie die SPC/Fachinformation für Methotrexat). Das
Vorhandensein einer vorbestehenden oder methotrexat-induzierten
Niereninsuffizienz ist möglicherweise mit einer verzögerten
Exkretion von Methotrexat verbunden und kann die Notwendigkeit
höherer Dosen oder einer länger dauernden Anwendung von
Natriumfolinat notwendig machen.
Zu hohe Natriumfolinat-Dosen müssen
vermieden werden, da diese die Antitumor-Aktivität von Methotrexat
herabsetzen können. Dies gilt besonders bei ZNS-Tumoren, in denen
sich Natriumfolinat nach wiederholten Behandlungszyklen
anreichert.
Methotrexat-Resistenz als Folge eines
verminderten Membrantransportes legt auch eine Resistenz gegen die
Folinsäure-Rescue nahe, da beide Arzneimittel den gleichen
Transportmechanismus haben.
Eine versehentliche Überdosierung eines
Folsäure-Antagonisten wie Methotrexat sollte als medizinischer
Notfall behandelt werden. Je länger das Zeitintervall zwischen der
Methotrexat-Anwendung und der Folinat-Rescue ist, desto geringer
ist die Wirksamkeit von Natriumfolinat als Gegenmaßnahme zur
Verminderung der Toxizität.
Die Möglichkeit, dass der Patient andere
Medikamente einnimmt, die mit Methotrexat interagieren, (z.B.
Medikamente, die mit der Methotrexat-Elimination oder der Bindung
an Serumalbumin interagieren), sollte immer in Betracht gezogen
werden, wenn Laborabweichungen oder klinische Toxizitäten
beobachtet werden.
Hinweise für die Handhabung und
Entsorgung
Vor der Anwendung
sollte Natriumfolinat visuell geprüft werden. Die Lösung zur
Injektion oder Infusion sollte eine klare und gelbliche Lösung
sein. Wenn eine Trübung oder Partikel beobachtet werden, sollte die
Lösung verworfen werden. Natriumfolinat Lösung zur Injektion oder
Infusion ist nur für den Einmalgebrauch vorgesehen. Jeder
ungebrauchte Teil der Lösung sollte gemäß den örtlichen
Anforderungen entsorgt werden.
a)
Kinder
Zur
Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von VoriNa®in Kombination mit
5-Fluorouracil bei Kindern mit Darmkrebs liegen keine
Untersuchungen vor. Eine Anwendung bei Kindern in dieser Indikation
wird daher nicht empfohlen.
b)
Schwangerschaft
Es wurden keine adäquaten und gut kontrollierten
Studien mit Schwangeren oder Stillenden durchgeführt. Es wurden
keine Tierstudien zur Reproduktionstoxikologie von Natriumfolinat
durchgeführt. Es gibt keine Hinweise, dass Folinsäure schädliche
Wirkungen verursacht, wenn sie während der Schwangerschaft gegeben
wird. Während einer Schwangerschaft sollte Methotrexat nur nach
strenger Indikationsstellung, bei der der Nutzen des Arzneimittels
für die Mutter gegen das mögliche Risiko für den Fötus abgewogen
wird, angewandt werden. Sollte trotz Schwangerschaft oder Stillzeit
eine Behandlung mit Methotrexat oder anderen Folsäure-Antagonisten
erfolgen, gibt es hinsichtlich der Anwendung von Natriumfolinat zur
Verringerung der Toxizität oder um den Effekten entgegenzuwirken,
keine Beschränkungen.
Die Anwendung von 5-Fluorouracil ist generell
während der Schwangerschaft und während der Stillzeit
kontraindiziert; dies gilt auch für die kombinierte Anwendung von
Natriumfolinat mit 5-Fluorouracil.
Beachten Sie auch die Zusammenfassungen der
Merkmale des Arzneimittels (SPC/Fachinformation) für Methotrexat-
und andere Folsäure-Antagonisten- und 5-Fluorouracil -enthaltende
Arzneimittel.
c)
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Natriumfolinat in die
menschliche Muttermilch übergeht. Natriumfolinat kann während der
Stillzeit angewandt werden, wenn dies im Rahmen der therapeutischen
Indikationen als notwendig erachtet wird.
d)
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von
Maschinen
Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Natriumfolinat
die Fähigkeit zu fahren oder Maschinen zu bedienen,
beeinflusst.
2.3
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker,
wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem
eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht
verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Wenn Natriumfolinat in Verbindung mit einem
Folsäure-Antagonisten (z.B. Cotrimoxazol, Pyrimethamin) gegeben
wird, kann die Wirksamkeit des Folsäure-Antagonisten reduziert oder
vollständig aufgehoben sein.
Natriumfolinat kann die Effekte antiepileptischer
Arzneimittel: Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Succinimid
vermindern und so zu einem Anstieg der Anfallshäufigkeit führen
(eine Abnahme der Plasmaspiegel der enzymatischen Induktoren
antikonvulsiver Arzneimittel kann beobachtet werden, da der
Lebermetabolismus erhöht ist, weil Folate einer der Co-Faktoren
sind) (siehe auch die Abschnitte ”Vorsichtsmaßnahmen . . .” und
”Nebenwirkungen”).
Die gleichzeitige Anwendung von Natriumfolinat mit
5-Fluorouracil hat gezeigt, dass dadurch die Wirksamkeit und
Toxizität von 5-Fluorouracil verstärkt wird.
Inkompatibilitäten
Über Inkompatibilitäten zwischen den injizierbaren
Formen von Natriumfolinat und den injizierbaren Formen von
Droperidol, Foscarnet und Methotrexat wurde berichtet.
Droperidol
1. Droperidol 1,25 mg/0,5 ml mit (Calcium)folinat 5 mg/0,5 ml: sofortige Ausfällung bei Mischung in einer Spritze über 5 Minuten bei 25 °C, gefolgt von 8 Minuten Zentrifugation.
2. Droperidol 2,5 mg/0,5 ml mit (Calcium)folinat 10 mg/0,5 ml: sofortige Ausfällung, wenn die Arzneimittel unmittelbar nacheinander in ein Y-Adapter injiziert werden, ohne den Y-Adapter zwischen den Injektionen zu spülen.
5-Fluorouracil
Natriumfolinat darf mit 5-Fluorouracil in der
gleichen Infusion gemischt werden. Es wurde gezeigt, dass
5-Fluorouracil 50 mg/ml mit Natriumfolinat 20 mg/ml, mit oder ohne
Dextrose 5% in Wasser kompatibel ist, auch wenn es in verschiedenen
Mengen gemischt und in Behältern aus Polyvinylchlorid bei 4 °C, 23
°C oder 32 °C gelagert wurde.
Foscarnet
Foscarnet 24 mg/ml mit Natriumfolinat 20 mg/ml:
Bildung einer trüben gelben Lösung berichtet.
3. Wie ist
VORINA®anzuwenden?
Natriumfolinat darf nur intravenös oder
intramuskulär angewendet werden.
Zur intravenösen Injektion oder Infusion kann
Natriumfolinat vor Gebrauch mit 0,9 % Natriumchlorid-Lösung oder 5
% Glucose-Lösung verdünnt werden.
Im Falle der intravenösen Anwendung sollten wegen
des Calciumgehaltes der Lösung nicht mehr als 160 mg pro Minute
injiziert werden.
Haltbarkeit nach Verdünnung:
Die chemische und physikalische Stabilität der verdünnten Lösung (0,5 mg/ml) in PVC-Infusionsbeuteln bei 15 °C - 25 °C wurde für 24 Stunden nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht muss die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2 °C bis 8 °C aufzubewahren.
Die chemische
und physikalische Stabilität der Mischung von Natriumfolinat
mit
5-Fluorouracil in PVC-Infusionsbeuteln und
Glasflaschen zur Infusion wurde für 5 Tage bei 15 -25 °C
nachgewiesen.
Verschiedene
Mischungsverhältnisse von VoriNa®25 mg/ml, Injektionslösung
und
5-Fluorouracil 50 mg/ml Injektionslösung
resultierend in den folgenden Konzentrationen wurden
getestet:
Konzentration (mg/ml) in der fertigen Mischung |
|
Folinsäure, Dinatriumsalz |
5-Fluorouracil |
16,7 |
16,7 |
7,1 |
35,8 |
4,6 |
40,8 |
Aus mikrobiologischer Sicht muss diese Mischung sofort verwendet werden. Wenn sie nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich.
Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Mischung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 8 Stunden bei Raumtemperatur (nicht über 25 °C) aufzubewahren.
Folinat-Rescue in der
Methotrexat-Therapie:
Da das Dosierungsschema der Natriumfolinat-Rescue
stark von der Anwendungsart und
-methode der mittel- oder hochdosierten
Methotrexat-Anwendung abhängt, gibt das Methotrexat-Protokoll das
Dosierungsschema der Natriumfolinat-Rescue vor. Daher ist es das
Beste, sich hinsichtlich der Anwendungsart und -methode von
Natriumfolinat auf das angewandte Mittel- oder
Hochdosismethotrexat-Protokoll zu beziehen.
Die folgenden Richtlinien können zur Illustration
der Protokolle, die bei Erwachsenen, Älteren und Kindern angewandt
werden, dienen:
Die parenterale Anwendung der
Natriumfolinat-Rescue muss bei Patienten mit
Malabsorptionssyndromen oder anderen gastrointestinalen Störungen
erfolgen, wenn die enterale Absorption nicht sichergestellt ist.
Wegen der sättigbaren enteralen Absorption von Natriumfolinat
sollten Dosierungen von über 25 - 50 mg parenteral verabreicht
werden.
Die Natriumfolinat-Rescue wird notwendig, wenn
Methotrexat in Dosen über 500 mg/m2 Körperoberfläche gegeben wird,
und sollte bei Dosen von 100 mg bis 500 mg/m2 Körperoberfläche in
Erwägung gezogen werden.
Die Dosierung und Dauer der Natriumfolinat-Rescue
hängen in erster Linie von der Art und Dosierung der
Methotrexat-Therapie, dem Auftreten von Symptomen der Toxizität und
der individuellen Exkretionskapazität für Methotrexat ab. Als eine
Regel sollte die erste Dosis Natriumfolinat 15 mg (6 - 12 mg/m2) 12
- 24 Stunden (spätestens 24 Stunden) nach dem Beginn der
Methotrexat-Infusion gegeben werden. Die gleiche Dosis wird während
der folgenden 72 Stunden alle 6 Stunden verabreicht. Nach mehreren
parenteralen Dosen kann auf die orale Form übergegangen
werden.
Zusätzlich zur Anwendung von Natriumfolinat sind
Maßnahmen, die eine prompte Ausscheidung von Methotrexat
sicherstellen (Aufrechterhaltung eines hohen Urinflusses und
Alkalisierung des Urins), integrale Bestandteile der
Natriumfolinat-Rescue. Die Nierenfunktion sollte durch tägliche
Messungen des Serumkreatinins überwacht werden.
48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Infusion
sollte der verbliebene Methotrexat-Spiegel gemessen werden. Wenn
der verbliebene Methotrexat-Spiegel > 0,5 μmol/l ist, sollten die Natriumfolinat-Dosierungen nach
der folgenden Tabelle angepasst
werden:
|
Verbliebener Methotrexat-Blutspiegel 48 Stunden nach dem Start der Methotrexat-Anwendung: |
Natriumfolinat, das zusätzlich alle 6 Stunden über 48 Stunden angewandt werden sollte oder bis der Methotrexat-Spiegel niedriger ist als 0,05 μmo1/l: |
|
≥ 0,5 μmo1/l |
15 mg/m2 |
|
≥ 1,0 μmol/l |
100 mg/m2 |
|
≥ 2,0 μmol/l |
200 mg/m2 |
In Kombination mit 5-Fluorouracil in der Therapie von
Krebserkrankungen:
Fortgeschrittenes oder metastasiertes
kolorektales Karzinom:
Verschiedene Therapieprotokolle und Dosierungen
werden verwendet, ohne dass eine Dosierung als die optimale
Dosierung nachgewiesen wurde.
Die folgenden Schemata wurden bei Erwachsenen und
Älteren zur Therapie des fortgeschrittenen oder metastasierten
kolorektalen Karzinoms angewendet und werden als Beispiele genannt.
Es liegen keine Daten über die Anwendung dieser Kombinationen bei
Kindern vor:
Zweiwöchentliches
Therapieprotokoll: Natriumfolinat mit 200
mg/m2 als intravenöse Infusion über 2 Stunden, gefolgt von 5-FU als
Bolus mit 400 mg/m2 und 22 Stunden Infusion von 5-FU (600 mg/m2) an
2 aufeinanderfolgenden Tagen, alle 2 Wochen an den Tagen 1 und
2.
Wöchentliches Therapieprotokoll:
Natriumfolinat 500 mg/m2 als i.v. Infusion über 2
Stunden mit 500 mg/m2 5-Fluorouracil als i.v.-Bolusinjektion eine
Stunde nach Beginn oder am Ende der
Natriumfolinat-Infusion.
Monatliche
Therapieprotokolle:
Natriumfolinat in einer Dosierung von 20 mg/m2 als
i.v.-Bolusinjektion unmittelbar gefolgt von 5-Fluorouracil in einer
Dosierung von 425 mg/m2 als i.v.-Bolusinjektion während 5
aufeinanderfolgenden Tagen;
Natriumfolinat
in einer Dosierung von 200 mg/m2 i.v.-Bolusinjektion unmittelbar
gefolgt von 5-Fluorouracil in einer Dosierung von 370 mg/m2 als
i.v.-Bolusinjektion während 5 aufeinander folgenden
Tagen.
Modifizierung der
5-Fluorouracil-Dosen:
Unter der Kombinationstherapie mit 5-Fluorouracil
kann eine Modifizierung der
5-Fluorouracil-Dosen und der Behandlungsintervalle
in Abhängigkeit vom Zustand des Patienten, des klinischen
Ansprechens und der dosislimitierenden Toxizität, wie in der
Produktinformation zu 5-Fluorouracil angegeben, notwendig werden.
Eine Reduzierung der Natriumfolinat-Dosierung ist nicht
notwendig.
Die Anzahl der durchzuführenden Wiederholungszyklen liegt in der Entscheidung des behandelnden Arztes.
Adjuvante
Chemotherapie des Kolonkarzinoms Stadium III (T1-4 N1-2) nach
vorausgegangener kurativer Resektion des
Primärtumors:
Die nachfolgenden Dosierungsschemata
können derzeit empfohlen werden:
Wöchentliches
Therapieprotokoll:
Natriumfolinat 500 mg/m2
KOF als Infusion intravenös über 2 Stunden verabreicht, gefolgt von
500 mg/m2 KOF 5-Fluorouracil intravenös als Bolus 1 Stunde nach
Beginn der Natriumfolinat-Infusion 1mal wöchentlich über 6 Wochen.
Es werden 6 Zyklen mit 2 Wochen Pause zwischen den Therapiekursen
empfohlen. Unabhängig von Dosisanpassungen oder
Therapieunterbrechungen sollte die Therapie nicht länger als ein
Jahr andauern.
Therapieprotokoll mit
”low-dose”-Folinsäure
Natriumfolinat 20 mg/m2 KOF intravenös als Bolus, gefolgt von
425 mg/m2 KOF 5-Fluorouracil intravenös als Bolus an den Tagen 1
bis 5 eines Therapiezyklus‘ für insgesamt 6 Therapiezyklen. Die
Therapiezyklen werden nach 4 und 8 Wochen sowie anschließend alle 5
Wochen wiederholt.
Dosisanpassungen können in Abhängigkeit
vom Auftreten toxischer Nebenwirkungen notwendig werden.
Therapieunterbrechung bei Auftreten
hämatologischer Toxizität:
Leukozyten <3.500 oder Thrombozyten <100.000 |
Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (≥3.500) und Thrombozyten (≥100.000) |
Leukozyten <2.500 oder Thrombozyten <75.000 |
Therapie unterbrechen bis Anstieg der Leukozyten (≥3.500) und Thrombozyten (≥100.000) jedoch für mindestens 3 Wochen |
Therapieunterbrechung bei Auftreten gastrointestinaler (GI)
Toxizität:
Leichte bis mittelschwere Stomatitis u./o. leichte Diarrhöe (2 Stühle/Tag) |
Therapie unterbrechen bis Normalisierung eintritt |
Schwere Stomatitis u./o. mittelschwere bis schwere Diarrhöe (3-6 Stühle/Tag) |
Therapie unterbrechen bis Normalisierung eintritt jedoch für mindestens 3 Wochen |
Gastrointestinale Blutungen, behindernde Diarrhöe (≥7 Stühle/Tag) ± exfoliative Dermatitis |
Therapie absetzen ! |
Antidot gegen
die Folsäure-Antagonisten Trimetrexat, Trimethoprim und
Pyrimethamin:
Trimetrexat-Toxizität:
Prävention:
Natriumfolinat sollte während einer Behandlung mit Trimetrexat und
während der 72 Stunden nach der letzten Trimetrexat-Dosis täglich
gegeben werden. Natriumfolinat kann entweder intravenös in einer
Dosierung von 20 mg/m2 über 5 bis 10 Minuten alle 6 Stunden bis zum
Erreichen einer täglichen Gesamtdosis von 80 mg/m2 gegeben werden
oder oral aufgeteilt auf täglich 4 Dosen von je 20 mg/m2 in
gleichen Zeitabständen. Die täglichen Natriumfolinat-Dosen sollten
in Abhängigkeit von der hämatologischen Toxizität von Trimetrexat
angepasst werden.
Überdosierung (möglicherweise auftretend bei
Trimetrexat-Dosen von über 90 mg/m2 ohne begleitende
Natriumfolinat-Anwendung):nach dem Absetzen von Trimetrexat:
Gabe von Natriumfolinat 40 mg/m2 i.v. alle 6 Stunden für 3
Tage.
Trimethoprim-Toxizität:
nach dem Absetzen von Trimethoprim: Gabe von
Natriumfolinat 3 - 10 mg/Tag bis zur Wiederherstellung eines
normalen Blutbildes.
Pyrimethamin-Toxizität:
Im Falle einer Hochdosis-Therapie mit Pyrimethamin
oder bei längerer Behandlung mit niedrigen Dosen sollte zeitgleich
Natriumfolinat mit 5 bis 50 mg/Tag, basierend auf den Ergebnissen
des peripheren Blutbildes, angewandt werden.
Symptome und Maßnahmen bei
Überdosierung
Es liegen bisher keine Berichte vor über Folgen
bei Patienten, die wesentlich mehr als die empfohlene Dosis
Natriumfolinat erhalten haben. Jedoch können exzessive Mengen von
Natriumfolinat den chemotherapeutischen Effekt von
Folsäure-Antagonisten aufheben.
Im Falle einer Überdosierung der Kombination von
5-Fluorouracil und Natriumfolinat sollten die Hinweise zu Maßnahmen
bei Überdosierung von 5-Fluorouracil befolgt werden.
4. Welche
Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann
VoriNa®Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen
werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
|
Sehr häufig Mehr als 1 von 10 Behandelten |
Häufig Weniger als 1 von 10 Behandelten, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
|
Gelegentlich Weniger als 1 von 100 Behandelten, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
Selten Weniger als 1 von 1000 Behandelten, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
|
Sehr selten 1 oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle |
Beide therapeutische
Indikationen.
Störungen des
Immunsystems:
Sehr selten:
allergische Reaktionen, einschließlich anaphylaktoider Reaktionen
und Urticaria
Psychiatrische Störungen:
Selten: Schlaflosigkeit, Unruhe und
Depression nach hohen Dosen
Gastrointestinale
Störungen:
Selten:
gastrointestinale Störungen nach hohen Dosen
Neurologische
Störungen:
Selten: Anstieg der
Anfallshäufigkeit bei Epileptikern (siehe auch Abschnitt
”Wechselwirkungen”)
Allgemeine Störungen und Veränderungen an
der Applikationsstelle:
Gelegentlich: Nach der Anwendung von Natriumfolinat als
Injektionslösung wurde Fieber beobachtet.
Kombinationstherapie mit
5-Fluorouracil
Im Allgemeinen hängt das
Sicherheitsprofil von dem für 5-Fluorouracil angewendeten
Therapieschema ab, bedingt durch die Verstärkung der durch
5-Fluorouracil induzierten Toxizitäten
Monatliches
Therapieprotokoll:
Gastrointestinale
Störungen:
Sehr häufig:
Erbrechen und Übelkeit
Allgemeine Störungen und Veränderungen an
der Applikationsstelle:
Sehr
häufig: (schwere) muköse Toxizität
Keine Verstärkung der anderen durch
5-Fluorouracil induzierten Toxizitäten (z.B.
Neurotoxizität).
Wöchentliches
Therapieprotokoll:
Gastrointestinale
Störungen:
Sehr häufig:
Durchfall höheren Schweregrades und Dehydrierung, die eine
stationäre Einweisung für die Behandlung erforderlich machen und
sogar zum Tod führen können.
Was ist beim
Auftreten von Nebenwirkungen zu tun?
Setzen Sie sich beim Auftreten von Nebenwirkungen
bitte sofort mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt in Verbindung und
besprechen Sie das weitere Vorgehen.
Wie ist
VoriNa® aufzubewahren?
Das Verfallsdatum ist auf der
Durchstechflasche und der Faltschachtel
aufgedruckt.
Diese Packung darf
nach diesem Datum nicht mehr verwendet werden.
Bei 2°C - 8°C lagern (im
Kühlschrank).
Nicht über 25°C
lagern.
In der
Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu
schützen.
Stand der Information
Mai 2008
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